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These:

Der Faktor Islam spielt bei innerstaatlichen Konflikten im gesamten Nahen Osten keine
signifikante Rolle. Zwischen verschiedenen Regionen und verschiedenen Gruppierungen
innerhalb des Islam ist die Ausprägung der Gewaltbereitschaft und das Ausmaß ihrer
theoretischen Rechtfertigung jedoch unterschiedlich.

In der Studie „Why is there so much conflict in the Middle East?“ (Sorli, Gleditsch und Stand,
Journal of Conflict Resolution 2005) werden verschiedene Kontextfaktoren wie Autoritarismus, Öl
und Islam mit einer quantitativen Datenanalyse anhand des „Collier-Hoeffler“ Modells auf ihre
Signifikanz geprüft.
Die Autoren nehmen Bezug auf Huntington („Islam´s borders are bloody and so are its innards“)
und wiederlegen ihn statistisch.
Die Hausarbeit soll die Studie in verschiedenen Punkten stärker differenzieren und kritisieren.

Differenzieren in punkto
1. Vielfalt der islamistischen Strömungen. Lässt sich ein Zusammenhang erkennen, welche
Gruppierung wo mit welchen theologischen Auslegungen präsent sind.
2. Prägen die staatlichen Strukturen die Formulierungen der islamistischen Gruppen (Repressiv
= weniger aggressive Rhetorik oder gerade aggressive Rhetorik?)

Kritisieren in punkto
1. Kann Anhang einer quantitativen statistischen Untersuchung überhaupt ein so großer
Zusammenhang zwischen Islam und Bürgerkriegen herstellen? Was sind die anderen
Faktoren? Polemisch: Ist „der Islam“ halt nur dort gewaltsam, wo man ihn lässt?

Vorgehensweise, grobe Gliderung und mögliche Quellen:

1. Darstellung der Studie sowie des Collier-Höffler Modells zur Analyse von Bürgerkriegen.
2. 2 -3 ausgewählte Beispiele von islamistischen Gruppierungen mit ihrer jeweiligen
theologischen Untermauerungen und den Einfluss auf die Politik. (Theologische
Grundlagentexte z.b. von Qutb)
2a. Analyse der verschiedenen gesellschaftlichen und staatlichen Kontexte (Quelle:
Länderberichte, Polity IV Index), in denen die islamistischen Gruppierungen
eingebunden sind.
2b. Den Zusammenhang zwischen Radikalität (Quelle: theologische Basistexte und
tatsächliche gewalttätige Aktionen oder vielleicht sogar als (Teil) Ursache eines
Bürgerkriegs (Quelle: AKUF Datenbank) und Kontext (Quelle: Länderberichte,
Polity IV Index) erfassen.
2c. Ergebnisse von 2a. und 2b. auf die Bürgerkriegsanfälligkeit (Quelle: s.o.)
überprüfen.

3. Anhand dieser spezifischen qulitativen Analysen wird noch einmal die Aussage geprüft,
die aus dem Collier-Hoefller Modell gewonnen wurde. (Quelle: Studie und 2a - 2c)

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