Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
12 | Februar 2006
e-f@cts
Innovationspolitik, Informationsgesellschaft, Telekommunikation
Informationen
zum E-Business
Schwerpunkt
Vorteile von Kooperationen:
Abläufe rationalisieren, Syner-
gien zwischen Partnern nutzen,
Ressourcen bündeln, Risiken ver-
teilen und mindern.
3 ab Seite 1
E-Kooperation
Inhalt
Vorteile einer Mögliche Nachteile einer
Schwerpunkt Kooperation Kooperation
Vorteile von Kooperationen:
Abläufe rationalisieren, Synergien
Kooperationen bieten vielerlei Vorteile. 3 Aufgabe (eines Teils) der Selbständigkeit –
zwischen Partnern nutzen,
Zusammengefasst kann man feststellen: hier sollte man sorgfältig prüfen, ob man dazu
Ressourcen bündeln, Risiken
Kooperationen dienen dazu, Abläufe im bereit ist
verteilen und mindern.
Unternehmen zu rationalisieren, Synergien 3 längere/kompliziertere Abstimmungspro-
3 Seite 1 zwischen den beteiligten Partnern zu nutzen, zesse (zumindest in der Anfangsphase)
Ressourcen zu bündeln, Risiken zu verteilen 3 zusätzliche Aufgaben: In kleineren Unter-
Fakten & Zahlen
und zu mindern. nehmen werden Kooperationsleistungen parallel
Überlegen Sie: In welchem Bereich brächte eine zum Tagesgeschäft erbracht (z.B. Gewährleistun-
Kooperation besondere Vorteile für Ihr Unter- gen auch für Arbeiten des Partners). Wichtig ist,
nehmen? dass die verfügbare Arbeitszeit für anfallende
Kooperationsaufgaben sowie die damit verbun-
Beschaffung denen Kosten und der Kooperationsnutzen in
3 Preisnachlass durch Einkaufsgemeinschaft einem vernünftigen (rentablen) Verhältnis
3 Verringerung der Beschaffungszeiten stehen.
3 ab Seite 3 3 Erschließung neuer Beschaffungsmärkte
E-Business-ABC
3 Verbesserung des Informationsstandes Was ist E-Kooperation?
In klassischen Kooperationen arbeitet und kom-
EDI, ERP Enterprise Resource
Produktion/Verwaltung muniziert man vorwiegend direkt mit seinen
Planning (ERP), Data Warehouse,
Dokumenten-Management-
3 Senkung der Entwicklungs- und Fer- Partnern: von Angesicht zu Angesicht. In der
tigungskosten E-Kooperation arbeiten und kommunizieren die
System (DMS), Groupware, LAN,
Supply Chain Management (SCM),
3 Senkung der Personalkosten Kooperationspartner mittels elektronischer
renz, Diskussionsforen per E-Mail oder die ge- Durch E-Kooperationen mehr Partner: E-Kooperationen können
meinsame Nutzung von Dokumenten und An- E-Kooperationen haben darüber hinaus den Kooperationskosten um bis
wendungen im Intranet oder Internet. Für Unter- Vorteil, dass der Standort möglicher Koopera- zu 25 Prozent senken.
nehmen bedeutet dies, gemeinsam elektro- tionspartner kaum mehr eine Rolle spielt (der in
nische Ressourcen zu nutzen, zum Zweck einer „normalen“ Kooperationen ein wichtiger Faktor
besonderen Wertschöpfung. Dabei geht es im- des Partnerprofils ist). Wunschpartner aus der
mer um Prozesse der Kommunikation, der Ko- ganzen Welt können per E-Kooperation in ein
ordination und der „vollen“ Kooperation. Projekt eingebunden werden. Ein wichtiger
Punkt, denn mit dem Wandel zur Informations-
Rechtsformen von E-Kooperationen und Wissensgesellschaft wird das Know-how in
E-Kooperationen können all die Rechtsformen Unternehmen zur wichtigsten Ressource.
annehmen, die auch „traditionellen“ Koopera- E-Kooperationen steigern Aktionsradius:
tionen offen stehen: Arbeitsgemeinschaft, Stra- Akquise und persönliche Betreuung von Kun-
tegische Allianz, Joint-Venture etc. Virtuelle Un- den z. B. im Ausland werden durch den Einsatz
ternehmen (also z. B. der Zusammenschluss ver- elektronischer Medien möglich, durch vor Ort
schiedener Gewerke im Handwerk zu einem An- ansässige Kooperationspartner. Märkte, die bis-
bieter „aus einer Hand“ auf einer Homepage) lang schwer zugänglich oder gänzlich un-
können sich dabei jederzeit lose und ohne Ver- erreichbar waren, stehen nun theoretisch jedem
trag untereinander zusammenschließen. Formal Unternehmen offen.
nehmen sie dabei in der Regel die Rechtsform
der GbR an.
E-Kooperation
plätze in Frage, auf denen sich Anbieter und Frage. Technische Umsetzung: eigene Angebote
E-Business-ABC
Nachfrager treffen. Ähnlich einem Firmenver- und Kundenkontakte per Internet. Data Warehouse
zeichnis sind Anbieter dort mit ihrem Angebot Virtuelle Unternehmen: Bei einer Kooperation Software, die große Datenmen-
registriert. Nachfrager können Angebote über in einem virtuellen Unternehmen schließen sich gen verwaltet und speichert. Sie
eine marktplatzinterne Suchmaschine leicht die beteiligten Partner zu einem neuen Unter- organisiert ggf. außerdem den
auffinden. Technische Umsetzung: Kontakt per nehmen zusammen (z. B. verschiedene Hand- Zugriff auf diese Daten, falls nur
Internet. werksunternehmen zu einem Anbieter „aus bestimmte Personen dazu be-
einer Hand“). Dieses Unternehmen tritt aber rechtigt sein sollten. Data Ware-
E-Kooperation und Verkauf nicht mehr mit einem realen Firmensitz, son- house-Software verfügt zudem
Virtuelles Kaufhaus: Unternehmen können dern „nur“ noch mit einer gemeinsamen Home- über Suchhilfen, um schnell auf
ihre Angebote in Partnerschaft mit einem elek- page im Internet auf. Technische Umsetzung: bestimmte Dateien für schnelle
tronischen bzw. virtuellen Kaufhaus (Shopping- Ein virtuelles Unternehmen kann eine ganze Begriff- und Dateisuche sowie
Mall) verkaufen. Eine Shopping-Mall wird übli- Reihe moderner Technologien für Koopera- Datenfilter zugreifen zu können.
cherweise von einem eigenen Unternehmen tions-Prozesse nutzen:
(einem so genannten Intermediär) betrieben und 3 Internet (für die Unternehmenspräsenz Dokumenten-Management-
hat gegenüber einem einzelnen Online-Shop nach außen, die nur für Mitarbeiter zugäng- System (DMS)
den Vorteil, dass sie ein breites Angebot bereit liche Verwaltung von Dokumenten und Software zur Nutzung und
hält und daher viele Kunden anzieht. Technische Informationen nach innen) Verwaltung elektronisch
Umsetzung: eigene Angebote und Kundenkon- 3 Groupware-Systeme (Software für die Kom- gespeicherter Dokumente.
takte per Internet. munikation und Koordination der Mitarbeiter)
Elektronische Marktplätze: Als Kooperations- 3 Videokonferenzen (für Meetings) Groupware
Partner für den Verkauf kommen – wie auch für 3 ERP-Systeme (vernetzte betriebliche Infor- Software für PC-Benutzer-
den Einkauf – elektronische Marktplätze in mationssysteme) Fortsetzung auf Seite 8 gruppen, deren Mitglieder
gemeinsam an Projekten oder
zusammenhängenden Auf-
Kooperationstiefe und Technologie gabenbereichen arbeiten. Diese
Software ermöglicht, dass alle
Kooperationstiefe Prozess Technologietiefe
Gruppenmitglieder verfügbare
1. Stufe: Kommunikation Elektronischer Datenaustausch Interne Vernetzung des Programme und Informationen
3
ohne eigenes Kooperationsnetz- Unternehmens durch LAN nutzen können.
werk 3 Interne Vernetzung des
Unternehmens durch Intranet LAN
3 Anbindung des Unter- LAN (= Local Area Network):
nehmens an externe Netze
Bezeichnung für ein Netzwerk-
durch Internet
System, dass unternehmens-
3 Einheitliche Formate von
Daten intern in der Regel ohne öffent-
liche Leitungen zur Verfügung
2. Stufe: Koordination Elektronischer Datenaustausch 3 Anbindung an externe Netze steht.
mit eigenem Kooperationsnetz- durch Extranet
werk 3 Aufbau besonderer
Netzlösungen mit Hilfe von EDI
oder Web-EDI
Absatz
TCP/IP-Protokoll
Kalkulation günstigerer Preise? ....................................................................................................■ Ja ■ Nein
Die beiden technischen Ver-
Angebot zusätzlicher Produkte und Dienstleistungen?............................................................■ Ja ■ Nein
fahrens-Regeln für den Transfer
Erschließung neuer Absatzmärkte?.............................................................................................. ■ Ja ■ Nein
und Austausch von Daten, vor
Gewinn zusätzlicher Kunden? .......................................................................................................■ Ja ■ Nein
allem für E-Mails oder aus dem
Möglichkeit der Übernahme von Komplettaufträgen?............................................................ ■ Ja ■ Nein
Internet.
Zusätzlichen Imagegewinn?.......................................................................................................... ■ Ja ■ Nein
Kosteneinsparung bei Marketing, Vertrieb, Logistik?............................................................... ■ Ja ■ Nein
Hilfe beim Markteintritt?................................................................................................................■ Ja ■ Nein
Ausbau der Marktposition? ........................................................................................................... ■ Ja ■ Nein
2. Kompetenzen
Verfügt Ihr Unternehmen über spezifisches Wissen, spezielle Fertigkeiten oder
technologische Kompetenzen, die es gegenüber Konkurrenzunternehmen
hervorhebt?...................................................................................................................................... ■ Ja ■ Nein
Falls in Ihrer Branche die Qualität von Produkten oder Dienstleistungen ein
besonderer Erfolgsfaktor ist: Sollte die Qualität Ihrer Angebote besser werden?................ ■ Ja ■ Nein
Falls in Ihrer Branche die Liefertreue ein besonderer Erfolgsfaktor ist:
Sollte Ihre Liefertreue besser werden?......................................................................................... ■ Ja ■ Nein
Falls in Ihrer Branche Marketing und Vertrieb ein besonderer Erfolgsfaktor sind:
Sollten Ihr Marketing und Ihr Vertrieb besser werden?............................................................ ■ Ja ■ Nein
Falls in Ihrer Branche die Qualifikation der Mitarbeiter ein besonderer Erfolgsfaktor ist:
Sollte die Qualifikation Ihrer Mitarbeiter besser werden?........................................................ ■ Ja ■ Nein
Falls in Ihrer Branche ein niedriger Angebotspreis ein besonderer Erfolgsfaktor ist:
Sollte Ihr Preis niedriger werden?................................................................................................. ■ Ja ■ Nein
e-f@cts Informationen zum E-Business
Aktualisierte Ausgabe
Nr. 12 | Februar 2006 7
Falls in Ihrer Branche ein reibungsloser und automatisierter Informationsfluss ein E-Business-ABC
besonderer Erfolgsfaktor ist: Sollte der Informationsfluss in Ihrem Unternehmen Web-EDI
besser werden?.................................................................................................................................. ■ Ja ■ Nein Eine benutzerfreundliche
Weiterentwicklung des EDI. Es
3. Art des Unternehmens funktioniert wie EDI, wenn auch
Gehört Ihr Unternehmen zum produzierenden Gewerbe?...................................................... ■ Ja ■ Nein nicht so schwerfällig. Übertra-
Gehört Ihr Unternehmen zum Einzelhandel oder Großhandel?............................................. ■ Ja ■ Nein gungsnetz ist das Internet.
Ist Ihr Unternehmen ein Dienstleistungsunternehmen?......................................................... ■ Ja ■ Nein
Erfordern die Arbeitsabläufe in Ihrem Unternehmen das enge Zusammenarbeiten Wertschöpfungskette
mehrerer Mitarbeiter?.................................................................................................................... ■ Ja ■ Nein Ganzheitliche Prozesskette: von
der Planung eines Produkts und
4. Organisationsform seinen Vorstufen über den
Sind Macht und Verantwortung in Ihrem Unternehmen auf mehrere Personen Einkauf und seine Herstellung bis
verteilt?.............................................................................................................................................. ■ Ja ■ Nein zum Vertrieb.
Wird in Ihren Unternehmen Teamarbeit gepflegt?.................................................................. ■ Ja ■ Nein
Wird in Ihrem Unternehmen Wissen gepflegt und verteilt?................................................... ■ Ja ■ Nein Workflow-Management-
Gibt es in Ihrem Unternehmen verschiedene selbständig arbeitende System
Organisationseinheiten?................................................................................................................ ■ Ja ■ Nein Software, die Projekte im
Unternehmen koordiniert und
5. Interne Abläufe unternehmensübergreifende
Gibt es in Ihrem Unternehmen eine schriftliche Prozessdokumentation Geschäftsprozesse automatisiert.
(Qualitäts-Management-Handbuch)?.......................................................................................... ■ Ja ■ Nein
Gibt es in Ihrem Unternehmen eine Visualisierung von Prozessabläufen
(Diagramm für den Datenfluss im Unternehmen: Flowchart)?............................................... ■ Ja ■ Nein
6. Technische Infrastruktur
Sind die PC-Arbeitsplätze in Ihrem Unternehmen miteinander vernetzt?............................ ■ Ja ■ Nein
Nutzen Sie in Ihrem Unternehmen ein Intranet?....................................................................... ■ Ja ■ Nein
Nutzen Sie in Ihrem Unternehmen eine Groupware?............................................................... ■ Ja ■ Nein
Auswertung: Je öfter Sie in den Fragenbereichen 1 und 2 mit „Ja“ geantwortet haben,
desto eher ist eine Kooperation für Ihr Unternehmen betriebswirtschaftlich sinnvoll.
Je öfter Sie in den Fragenbereichen 3 bis 6 mit „Ja“ geantwortet haben, desto eher kommt Ihr
Unternehmen für eine E-Kooperation in Frage.
E-Kooperation
Distributions-/Logistikkooperationen
22
FuE-Kooperationen
22
Bieterkooperationen
18
Quelle: DZ BANK AG 2001