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Übers weite Land

Niederösterreich – wohlfühlen und genießen 2009/2010

RITA NEWMAN
Wohlgefühl im Schwefelheilwasser: Entspannung in der Badener Römertherme.

Gesunde Tage in Niederösterreich

INHALT
RITA NEWMAN (3)

Die Stille des Landes und die Fülle an nahezu unberührter Natur machen
2, 3 Wohltuend
Wasser, Moor und Schwefel. Drei Niederösterreich zu einer Region des Wohlbefindens. Zudem bietet Nieder-
Schätze aus der Natur, die pflegend,
heilend und wohltuend wirken. österreich eine Vielzahl an Heilmitteln aus der Natur und Einrich-
4, 5 Übersichtlich Moor und Massage. Mehr dar- tungen, die dem Gast nachhaltig zu Vitalität und noch größerer Lebens-
Niederösterreichs Wellness-, Ent- über in diesem Heft auf den
spannungs- und Gesundheitsoasen Seiten 2 und 7.
freude verhelfen können: Wohlfühloasen, in denen sich der Druck
im Überblick.
und Stress des Alltags auf genussvolle Weise abbauen lässt, Kurhotels
6, 7 Innerlich und äußerlich
Heilend oder bekömmlich in jedem mit Spezialisten für Prävention bis Rehabilitation und Gesund-
Fall: Von wertvollen Nahrungsmit-
teln aus Bio-Regionen, Fastenkuren heitszentren mit höchster medizinischer Kompetenz. Und deshalb
und Massagen.
Bio? Logisch! Vier gute Gründe ist Niederösterreich die Top-Destination für alle, die Entspannungs- und
8 Entspannend für den Genuss von Bio-Lebens-
Die Top-Angebote für Tage der Ent- mitteln auf Seite 6. Gesundheitstage mit Langzeitwirkung verbringen wollen. Mehr Infos:
spannung und Gesundung in Nieder-
österreichs Wohlfühl-Oasen. www.niederoesterreich.at, www.gesundeangebote.at

Fasten: Entschlackung für Leib

und Seele. Mehr darüber auf
Seite 7.
Dieses Projekt wird vom Europäischen Fonds für Regionale
Entwicklung (EFRE) und dem Niederösterreichischen
Wirtschafts- und Tourismusfonds kofinanziert.
Ni ed e rös t e rreic h wohltuend natürlich
Rita newman (2)
Quellklare Erfrischung: Vor allem in den Wiener Alpen in Niederösterreich wissen die Gesundheitsspezialisten die Kraft des Wassers zu nutzen.
Wasser marsch!
Wasser ist das Naturheilmittel schlechthin. In Niederösterreich bestehen zahlreiche Gelegenheiten, die
medizinisch relevanten Wasserkräfte für die nachhaltige Linderung von Beschwerden und den Gewinn von
neuem Wohlbefinden zu nutzen.
Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen,
was mit den Leuten los ist. Sie liegen
regungs­los im Wasser, eine bunte Riesen-
spaghetti – im Thermenjargon auch „Pool-
nudel“ genannt – hält ihren Kopf, eine zwei-
te, unter die Kniekehlen geschoben, trägt
­ihre Beine. Ihre Augen sind geschlossen, sie
sehen aus, als würden sie schlafen, wirken
völlig entspannt und nehmen nicht wahr,
was rund um sie geschieht. Sich treiben las-
sen, abschalten, in innere Welten abtauchen
gelingt im Wasser offenbar leichter, als wenn
beide Beine fest auf dem Boden stehen.
Plötzlich ertönt ein Gong, die „Wasser-
meditation“ ist zu Ende und die „Aquafit-
ness-Stunde“ beginnt. Genauso wie zur
Entspannung lässt der angenehm tempe-
rierte Pool sich auch als Fitmacher gebrau-
chen. Der Widerstand des Wassers bremst
Hohes Lob aufs Hochmoor
Die Wirksamkeit und Anwendungsmöglichkeiten von Moor sind vielfältig und machen den Pflanzenmix aus
den Tiefen der Erdgeschichte zu einem hochmodernen Naturheilmittel.
Knollen, Wurzeln, Beeren, Gräser und
­dergleichen: Was wie der Speiseplan eines
­Bären klingt, ist der Naturcocktail, aus dem
die jahrtausendealten Moore bestehen. Zu-
mindest 400 unterschiedliche Arten kennt
man. Ihre Wirkung ist spätestens seit Para-
celsus bekannt. In einigen Wohlfühlzentren
in Niederösterreich ist man spezialisiert auf
das altbekannte Heilmittel und hat es prak-
tisch vor der Tür. Im Waldviertel zum Bei-
spiel. Hier werden Heilmoor-Anwendungen
in unterschiedlichster Form geboten.
Die Wirksamkeit des Moors beruht auf
zwei Fakten. Erstens wirken die bioaktiven
Pflanzenstoffe direkt und in mehrfacher
Hinsicht auf den menschlichen Organis-
mus, was an den im Moor enthaltenen
­Mineralstoffen, Spurenelementen wie Calci-
um, Magnesium und Eisen sowie Phospha-
ten, Schwefel oder auch ätherischen Ölen
liegt. Zweitens lässt sich Moor stark aufhei-
zen, gibt aber die Wärme besonders lang-
sam und gleichmäßig ab. Damit kann dem
2 Übers weite Land – Gesunde Tage in Niederösterreich
jede Bewegung. Dadurch werden viel mehr
und ganz andere Muskelpartien aktiviert
als beim Training im Turnsaal. Zusätzliche
Geräte wie „Schwimmhandschuhe“ oder Ge-
wichtsmanschetten verstärken die Wirkung.
Um die Figur zu straffen und effizient Fett
abzubauen, setzen viele auf Aquarobics –
­eine Kombination aus Aerobic und Wasser-
gymnastik. Doch auch ein weniger ambitio-
niertes Bewegungsprogramm wie Arme
kreisen oder Rad fahren unter Wasser führt
ans Ziel: Durch die verminderte Schwerkraft
werden Bänder, Gelenke und Sehnen ent­
lastet und Bewegungen möglich, die außer-
halb des Wassers undenkbar wären.
Wasser beruhigt, belebt und bewegt.
Dass es darüber hinaus noch viel mehr
kann, entdeckte schon Mitte des 19. Jahr-
hunderts Sebastian Kneipp, der ein bis heute
Körper Wärme von außen auf außerordent-
lich schonende Weise zugeführt werden.
Wenn also der Rücken zwickt oder die
Gicht quält, sind warme Moorpackungen ein
hervorragendes Mittel zur Linderung der
Schmerzen. Der Heilstoff-Mix kann intensiv
und gezielt in die Haut eindringen, die
Durchblutung wird gefördert, die heilenden
Substanzen können einwirken. So werden
nicht nur die Schmerzen gelindert, auch
chronische Entzündungen klingen ab.
anerkanntes System an Kaltwasserbehand-
lungen entwickelte. Kneipps Programm
­beruht auf dem Prinzip der „Reizreaktion“,
bei der die natürlichen Reaktionen des
­Körpers therapeutisch genutzt werden.
Die entlastende Wirkung des Wassers
wird hingegen bei der Unterwasser-Heil-
gymnastik genutzt. Unter Anleitung von
Physiotherapeuten durchgeführte Übun­
gen können hervorragende Dienste bei der
­Rehabilitation leisten und sind auch für
­präventive Zwecke sehr gut anwendbar.
Heilwasser, innerlich angewendet
Geschaffen von nichts als der Natur, ist
Wasser auch als Genuss-Mittel hervorragend
geeignet. Wer am frühen Nachmittag, wenn
der Energielevel abzusinken droht, statt des
gewohnten Kaffees ein oder zwei Gläser
Rita newman
Die wohltuende Wirkung von Moorbädern
beginnt sich bereits bei einer Temperatur
von 37 °C zu entfalten. Rheumatische
­Beschwerden, Hautprobleme, aber auch
­seelische Erkrankungen und Stress können
so behandelt werden. Allerdings macht auch
hier – schlag nach bei Paracelsus – die Dosis
die Medizin: Man sollte maximal zwei bis
drei Mal pro Woche in die braune Wanne
steigen, mehr vom Moorbaden wird unbe-
kömmlich.
Mehr Moor ist dennoch möglich: indem
man beispielsweise auch eine Trinkkur
­absolviert. Die innerliche Anwendung des
Moores wirkt gegen Sodbrennen, Entzün-
dungen der Magenschleimhaut bis hin zu
Magengeschwüren und kann auch Haar-,
Haut- und Nagelprobleme beheben. Womit
es sogar der Schönheit dienlich ist. Genau
für diesen Zweck – allerdings zur äußer­
lichen Anwendung – wird vom Moorbad
Großpertholz Moor zum Mitnehmen ange-
boten. „Moor to go“, sozusagen.
Wasser trinkt, wird eine eindrucksvolle
­Erfahrung machen: Nämlich, dass die
­Müdigkeit mindestens genauso vergeht
wie bei der Koffeinzufuhr und die Kon­
zentrationsfähigkeit wieder zunimmt.
Gesunde Quellen
Neben Island, Norwegen und Schweden ist
Österreich das Land mit den reichhaltigsten
Wasserreserven in Europa. Und: Die Quali-
tät des Wassers in Österreich ist hervor­
ragend. In die Trinkgläser und Teetassen
kommt hierzulande fast ausschließlich
Quell- und Grundwasser. Der Anteil an
­aufbereitetem Flusswasser beträgt gerade
einmal ein Prozent, was im internationalen
Vergleich ein extrem geringer Wert ist. Hin-
zu kommt, dass in Österreich auch eine
Vielzahl an Thermal-, Mineral- und Heil-
wasservorkommen genutzt werden kann.
Wegen der wertvollen Mineralstoffe und
Spurenelemente, die sich positiv auf den
Stoffwechsel auswirken, gehört das Trinken
von Heilwasser seit jeher zu den wichtigsten
therapeutischen Maßnahmen bei einem
Aufenthalt im Thermalbad. Je nach ärzt­
lichem Rat wurden früher über einige
­Wochen hinweg täglich mehrere Liter Heil-
wasser getrunken. Auch wenn Trinkkuren
zur Behandlung von Organerkrankungen
heute seltener eingesetzt werden als noch
vor 100 Jahren, kommt ihnen in Kombina­
tion mit Diäten nach wie vor Bedeutung zu.
Vor allem in Niederösterreich bestehen
zahlreiche Gelegenheiten zur Nutzung der
medizinisch bedeutenden Wasserkräfte.
­Baden, Bad Vöslau, Bad Deutsch-Altenburg
und Bad Schönau zählen zu den renom-
miertesten Kurorten Österreichs und auch
zu den traditionsreichsten, denn schon
die Römer delektierten sich hier an der
günstigen Wirkung des Wassers auf das
­allgemeine Wohlbefinden.
Wo Wasser wichtig ist
Badener Hof (www.badenerhof.at), Römer-
therme in Baden (www.roemertherme.at),
Therme Laa – Hotel & Spa (www.therme-
laa.at), Linsberg Asia – Hotel & Spa
(www.linsbergasia.at), Kneipp-Kurhotel
Wanzenböck (www.schlank-schoen.at),
Therme Carnuntum (www.tiscover.com/
kurzentrum.ludwigstorff)
Warm verpackt im Heilmoor.
Wohltuendes Moor in Niederösterreich
Im Waldviertel, wo die Natur heilkräftiges
Moor entstehen hat lassen, befinden sich
Österreichs kompetente Moor-Anwender.
Im Internet zu finden unter www.moorheil-
bad-harbach.at, www.moorbad-grosspert-
holz.at und www.lebensresort.at
Die neue Lust am Schwefel
Man nennt ihn das „Gelbe Gold“. Nicht, weil der Schwefel den Menschen reich machen würde, sondern
wegen seiner reichlich wohltuenden Wirkung auf Körper, Geist und Seele.
Der Schwefel, als Luzifers liebstes Element
bekannt, hat zwar auch unangenehme
­Eigenschaften, doch seine Qualitäten über-
wiegen das bei weitem. Der leichten Ent-
zündbarkeit und dem fragwürdigen Bouquet
stehen bekömmliche Wirkungen gegenüber,
vor allem dann, wenn der Schwefel in Was-
ser gelöst ist. Das wussten schon die ­alten
Römer, und sie waren es auch, die das schon
vor ihrer Zeit bei den Bewohnern der nieder-
österreichischen Thermenregion beliebte
Baden im schwefelhaltigen Wasser zu einem
kultivierten Akt erhoben. Sie richteten
Schwefelbäder ein und pilgerten auf der
­Suche nach neuen Quellen der Bade- und
Lebensfreude weit über den Limes hinaus
ins Barbarenland.
Günstigerweise sprudelt nach wie vor
das Schwefelwasser in Niederösterreich,
und erfreulicherweise ist man
seit der Zeit der Römer auch mit
der Forschung ein gutes Stück
vorangekommen. So weiß man
heute, dass nicht nur Rheuma-
tikern, sondern auch Menschen
mit Gelenks- oder Wirbelleiden
schwefelhältige Heilwässer zu
neuer Lebensqualität verhelfen
können. Sogar bei der Wieder-
herstellung nach Unfällen kön-
nen Anwendungen mit Schwe-
felwasser wertvolle Dienste
leisten.
Schwefelwasser kann äußer-
lich und innerlich angewendet
werden – indem man darin
schwimmt oder Gymnastik
­betreibt, aber auch, indem man
es trinkt. Schwefelwasserkuren
können zur Vorsorge wie zur
Nachsorge indiziert sein.
Schwefelhaltiges Wasser begründet den großen Ruhm Badens als Kurort. Bei der Römertherme sprudelt es auch aus
Schwefelwasser ist damit so
einem Quellbrunnen im Freibecken.
vielseitig einsetz- und anwend-
bar, dass medizinisch oder kur-
technisch geschulte Personen entscheiden
sollten, in welcher Form man sich dem
­Naturheilmittel hingibt.
Jungbrunnen Schwefelquelle
Geht es um die Prävention, können Erho-
lungsuchende ruhigen Gewissens ein
­genüssliches Treiben ansagen; ein Treiben
an der Wasseroberfläche. Denn dabei entfal-
ten sich die wohltuenden Eigenschaften des
warmen Schwefelwassers: Durch den Auf-
trieb werden die Muskeln entlastet und die
Gelenke leicht und beweglich. Wer ein paar
Kilos zu viel hat, bewegt sich im Wasser
leichter und weniger gefahrvoll als auf
­trockenem Geläuf. Und: Warmes Wasser
wirkt generell positiv auf das vegetative
Nervensystem.
Damit wird warmes Schwefelwasser auch
zu einem probaten Mittel für den Stressab-
bau. Wer beruflich ständig im oberen Dreh-
Aquafitness im heilenden Wasser und Trinkkur zur inneren Genesung. Schwefelheilwasser aus den steinernen Brunnen Badens.
zahlbereich agiert oder agieren muss, ist ein Vorbeugend schwefeln
Premium-Kandidat für Entspannungstage
in einer Schwefeltherme.
Im Badener Kurzentrum wurden Unter-
suchungen durchgeführt, deren Ergebnisse
eindrucksvoll für Schwefelkuren als Mittel
der Prophylaxe sprechen und die Schwefel-
quellen als Jungbrunnen erscheinen lassen.
So konnte festgestellt werden, dass Schwe-
felwasser als Radikalfänger fungiert und
dass es auch positiven Einfluss auf den
­Lipidstoffwechsel hat. Was doppelt günstig
für Gesundheit und Wohlbefinden sein
kann: Denn Menschen mit intaktem Fett-
stoffwechsel sind seltener von Herz-Kreis-
lauf-Erkrankungen betroffen als solche mit
Lipidstoffwechselproblemen. Und für jedes
weggefangene freie Radikal ist dem Schwe-
felwasser zu danken, weil diese chemischen
Teilchen den Alterungsprozess von Zellen
beschleunigen können.
Prof. Dr. Wolfgang Marktl vom Institut Dieses wirkt – man kennt es aus der Bade-
für Physiologie an der Universität Wien
­erklärt den Nutzen des Schwefelwassers
als „Radikalfänger“ im Detail: „Bei Zivili­
sationskrankheiten wie Diabetes, Lungen-
und Lebererkrankungen spielen freie Radi-
kale eine wesentliche Rolle. Jeder Mensch
trägt sie im Körper und nimmt sie in mehr
oder weniger großem Ausmaß mit der Nah-
rung oder aus der Umwelt auf. Im Normalfall
werden freie Radikale durch die körpereige-
nen Abwehrmechanismen bekämpft, mit
­zunehmendem Alter verringert sich ­diese
­Fähigkeit jedoch.“ Diesem natürlichen Ver-
siegen der Abwehrkräfte kann man ­jedoch
entgegenwirken, indem man dem Körper
­gezielt unterstützende Substanzen zuführt. Informationen zu Kuren und Behandlungen
Schwefelwasser ist eine solche und kann
das Immunsystem entsprechend stärken.
Schwefelwasser verfügt also nicht nur über
heilende, sondern auch prophylaktische
Wirkung, und zwar ganz speziell im Hin-
blick auf Zivilisationserkrankungen. Wis-
senschaftliche Untersuchungen haben noch
weitere Benefits im Schwefelwasser geortet.
Einschlägige Anwendungen wirken sich bei-
spielsweise auf das LDL-Cholesterin positiv
aus, das heißt: der gefäßverengende und
-schädigende Faktor wird durch Schwefel-
wasser verringert. Und: Schwefelwasser-­
Anwendungen reduzieren den Homocystein-
spiegel im Blutplasma. Was man nicht hoch
genug schätzen kann, denn Menschen mit
hohem Homocystein-Wert sind besonders
gefährdet, einen Herzinfarkt oder Schlag­
anfall zu erleiden. In dieser Hinsicht ist die
Kur also eine effiziente Vorsorgemaßnahme.
Rita newman (4)
Bleibt noch die günstige Wirkung des
warmen Wassers, mit oder ohne Schwefel.
wanne – angenehm bei Erschöpfungszu-
ständen. Die immer mehr zum Massenphä-
nomen werden, denn in manchen Städten
klagt heute schon jeder Zweite über Ausge-
laugtheit und Antriebslosigkeit und befindet
sich damit in einem Stadium zwischen nicht
mehr gesund und doch nicht krank. Gerade
in einem solchen Zustand können warme
Bäder Wunder wirken und Müde wieder
­gehend machen.
Zum Trinken und Baden nach Baden
mit Schwefelheilwasser finden Sie unter
www.badenerhof.at
Übers weite Land – Gesunde Tage in Niederösterreich
Wissens-check Wohl­befinden
Kraft aus der Ruhe
istockphoto.com
Stress-Check-up
Fühlen Sie sich fit? Nicht hundertprozentig?
Dann geht es Ihnen wie jedem zweiten Städ-
ter in Europa, Amerika und China: Die WHO
definiert dieses Gefühl als Sub-Health-Syn-
drom. Ein Zustand, der pathologisch weder
­erklärbar noch krankheitswertig ist und vor
­allem Stress zugeschrieben wird. Dagegen hilft:
Auszeit nehmen und eine Kur absolvieren.
Kuren zur Vorsorge
Wurde die Kur früher vom Arzt verschrieben,
sollten nach Ansicht von heutigen Gesund-
heitsexperten Kuren vor allem im Sinne der
Vorsorge eingesetzt werden. Vom Waldviertel
bis zu den Wiener Alpen in Niederösterreich
haben sich hoch qualifizierte Kurhäuser,
­Spezialisten und Hotels der umfassenden
­Prävention verschrieben.
Schwung fürs Liebesleben
Lust beginnt am Beckenboden. Der muskuläre
Abschluss zum Bauchraum birgt lustvolle
­Geheimnisse – ist er trainiert, spürt man
ihn nicht nur beim Sex, sondern auch im All-
tag beim Heben, Ziehen oder Drücken von
­Gewichten. Bei Sportarten wie Tae Bo, Thai-
boxen oder Yoga, aber auch beim Rückentrai-
ning ist ein Arbeiten ohne aktive Körpermitte
nicht möglich, diese Betätigungen sind daher
besonders gut geeignet, die organischen Vor-
aussetzungen für ein erfülltes Liebesleben zu
verbessern.
Wohlbefinden über Nacht
Schlecht zu schlafen erhöht die Unfallgefahr,
bestätigt Univ.-Prof. Dr. Manfred Walzl von der
MedUniGraz in einer Studie. Im Schlaf werden
chemische Botenstoffe freigesetzt, das Zell-
wachstum wird angeregt, die Immunabwehr
und das Gedächtnis arbeiten auf Hochtouren.
Nebenbei werden große Mengen an Zucker
und Sauerstoff verbraucht.
Siesta schützt vor Herzinfarkt
Dass der Mittagsschlaf nicht nur die Lebens-
lust, sondern auch die ­Lebensdauer günstig
beeinflusst, hat eine Studie der University of
Athens ­Medical School und des Department
of Epidemiology der Harvard School of Public
Health gezeigt. Wer dreimal wöchentlich
­Mittagsschlaf hält, hat ein um 37 Prozent
­geringeres Herzinfarktrisiko.
Bewusstseinstraining
Schlechte Nachricht: Multitasking funktioniert
nicht. Das sagen jedenfalls die amerikani-
schen Hirnforscher David Meyer und Jeffrey
Evans von der Universität Michigan. Die Reiz-
verarbeitung im Gehirn erfolgt um 40 Prozent
langsamer, wenn wir mehrere Dinge gleichzei-
tig machen. Die Folgen? Stress, Überforde-
rung, Unzufriedenheit. Also: eins nach dem
anderen.
Best Health
Die Studie „Gesundheitstrends 2010“ des
­Zukunftsinstituts zeigt: Gesundheit wird zum
höchsten Gut, für das die Menschen bereit
sind, finanzielle Beiträge zu leisten. Rund
95 Euro gibt der niederösterreichische
­Gesundheitsgast pro Tag aus. Häuser mit
­besonders hervorragendem Angebot erkennt
man am Gütezeichen „Best Health Austria“.
3
Ni ed e rös t e rreic h gesund und entspannt

Destination Wohlbefinden
Massagen, Fastenkuren, Therapien … viele Wege führen zu einem
gesunden Körper, einem wachen Geist und einer Seele in Balance.
Niederösterreichs Wohlfühlbetriebe und Kurhotels haben die richtigen
Angebote für noch mehr Lebensfreude. Wo man sie findet und was
sie bieten, lesen Sie auf dieser Seite rechts.

4 Übers weite Land – Gesunde Tage in Niederösterreich

 Ihre Top-Destinationen für mehr
Wohlbefinden, Regeneration und Gesundheit
Best Health Austria
Premium Partner
Gesundheits- und Rehabilitations­
zentrum Moorheilbad Harbach
Heilendes Moor in Österreichs hohem
­Norden, dem Waldviertel. Spezialisten für
Rückengesundheit und den Bewegungs­
apparat. www.moorheilbad-harbach.at
Kurhotel Pirawarth
Inmitten des historischen Kurparks und
der Ruhe des Weinviertels, zwischen
­Weinbergen, Äckern und Wäldern gelegen.
Spezialisiert auf Neurologie, Burnout und
Übergewicht. www.kurhotel-pirawarth.at
Best Health Austria
Partner
Dungl Medical-Vital Resort
Im idyllischen Gars am Kamp zu Füßen der
Garser Burg gelegen. Hochkompetent in Tra-
ditioneller Chinesischer Medizin, unterstüt-
zend beim Stressabbau und auf dem Weg
zum Idealgewicht. resort.willidungl.com
Empfehlenswert für neues Wohlbefinden
Hotel Schneeberghof
Puchberg am Schneeberg in den Wiener
Alpen in Niederösterreich ist bekannt für
seine Zahnradbahn auf den höchsten Berg
Niederösterreichs. Der Schneeberghof
­bietet auch Erholung und Erbauung bei
­Kosmetik, Massage, Sauna und Dampfbad.
www.schneeberghof.com
Hotel Weber
In Bad Schönau gelegener Familienbetrieb
mit Spezialisierung auf wohltuende Massa-
gen und Behandlungen bei Durchblutungs-
störungen. www.hotelweber.at
Kloster Pernegg
Eingebettet in die stille Region zwischen
Horn und Geras liegt das 850 Jahre alte
Kloster Pernegg. Hier werden im spirituel-
len Ambiente Fastenkurse und Auszeittage
angeboten. www.klosterpernegg.at
Knappenhof
Am Fuße der Rax, inmitten einer natur­
belassenen Bergwelt, liegt dieses fast 100
Jahre alte Alpenhotel. In Österreichs ers-
tem Therapie-Hotel stehen Ihnen Spezia­
listen für die Behandlung von Depression,
Abhängigkeiten und Stresserkrankungen
zur Verfügung. www.knappenhof.at
Kneipp-Kur-Hotel Wanzenböck
In 600 m Seehöhe liegt der heilklimatische
Kurort Puchberg am Schneeberg. Das Hotel
bietet Kneippkuren unter fachkundiger An-
leitung, Massage und Kosmetik von ausge-
bildeten Therapeuten und Beauty-Experten.
www.schlank-schoen.at
Kur- und Gesundheitshotel
Moorbad Großpertholz
Auf 714 Meter Seehöhe, im nördlichen
Waldviertel, liegt Großpertholz im Natur-
park Nordwald. Heilmoor und kompetente
Fachleute helfen bei Rückenproblemen,
Gelenkserkrankungen und Problemen im
Bewegungsapparat.
www.moorbad-grosspertholz.at
Kurzentrum Ludwigstorff,
Therme Carnuntum
In Bad Deutsch-Altenburg liegt das Kur­
zentrum Ludwigstorff. Hier wird hochwirk-
sames Jodschwefelwasser genutzt, um bei
Rheuma, Neurodermitis und Osteoporose
Linderung zu verschaffen.
www.tiscover.com/kurzentrum.
rita Newman
ludwigstorff
Übers weite Land – Gesunde Tage in Niederösterreich
Gesundheits- und Kurhotel
Badener Hof, Römertherme
In der Biedermeierstadt Baden und inmit-
ten des Weingebiets Thermenregion südlich
von Wien. Nutzt die heilsame Wirkung der
Schwefeltherme als Bad und Schlamm­
packung, hilft bei Problemen des Bewe-
gungsapparats oder als Trinkkur.
www.badenerhof.at
Gesundheitshotel Klosterberg
Langschlag, in der Nähe von Freistadt, liegt
inmitten der herben Schönheit des Wald-
viertels. Fachkundige Begleitung beim Heil-
fasten seit 23 Jahren. www.klosterberg.at
Gesundheitsresort Königsberg
Bad Schönau
In der wunderschönen Naturlandschaft der
Wiener Alpen in Niederösterreich liegt das
beschauliche Bad Schönau. Erfolgreich mit
Kohlensäure-Trockengas gegen Gefäß- und
Venenerkrankungen sowie Durchblutungs-
störungen.
www.koenigsberg-bad-schoenau.at
Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs
Mitten im Waldviertel schätzt man das
­milde Reizklima und die stabilisierende
­Höhenlage einer der gesündesten Regionen
Österreichs. Experten für Herz-Kreislauf­
erkrankungen, Prävention, Rehabilitation
und Sportmedizin. www.herz-kreislauf.at
Lebens.Resort Ottenschlag
Mitten im Waldviertler Kernland ist dieses
Resort angesiedelt. Individuelle Lebensstil-
Optimierung und umfassende Programme
zur Behandlung von Stoffwechsel-Erkran-
kungen bilden den Angebotsschwerpunkt.
www.lebensresort.at
Linsberg Asia – Hotel & Spa
Entspannung nach fernöstlichen Prinzipien,
Traditionelle Chinesische Medizin, Fitness,
Massage und kulinarische Erlebnisse wer-
den in diesem neuen Wohlfühlzentrum
n den Wiener Alpen in Niederösterreich
­geboten. www.linsbergasia.at
Molzbachhof
Eingebettet in die sanfte Hügellandschaft
des Wechselgebietes liegt der Molzbachhof
am Ortsrand von Kirchberg am Wechsel.
Hier werden mit Massagen und Kosmetik
Wohlbefinden und Beauty gefördert.
www.molzbachhof.at
Raxalpenhof
Im traditionsreichen Reichenau an der Rax
gelegen, ist dieses Wellnesshotel eine Pre-
mium-Adresse für Wanderer, aber auch für
alle, die Entspannung suchen und sich mit
Massagen und kosmetischen Anwendungen
verwöhnen lassen wollen.
www.raxalpenhof.com
Relax.Resort Kothmühle
Die Entspannungsoase im Mostviertler
­Hügelland. Ideal für das Relaxen in Sauna
und Dampfbad, bei Massagen und Kosme-
tik. Ideal für romantische Relaxtage zu
zweit. www.kothmuehle.at
Steigenberger Avance Hotel Krems
Hoch über Krems liegt dieses Wohlfühl­
hotel mitten in den Weingärten. Hier küm-
mern sich Spezialisten für Sportmedizin,
Massagen und Kosmetik um das Wohl der
Gäste. www.krems.steigenberger.at
Therme Laa – Hotel & Spa
Harmonisch in die Landschaft des nörd­
lichen Weinviertels eingebettet. Wellness-
Therme mit Stil und vielfältigem Angebot
mit Kosmetik, Anwendungen und Mas­
sagen. www.therme-laa.at
Alle Angebote auf
www.gesundeangebote.at
5
Ni ed e rös t e rreic h i nn e r l i c h u n d ä u s s e r l i c h
Das Waldviertel: Eine der Top-Bio-Regionen in Österreich und Ursprung wertvoller Nahrungsmittel.
Wissens-check Wohl­befinden
Fitnessrezept Ernährung
istockphoto.com
Entspannung essen
Französische Wissenschaftler haben heraus-
gefunden, dass der Genuss von Melonen
Stress- und Erschöpfungssymptome mindern
kann. Eine im „Nutrition Journal“ veröffent-
lichte Untersuchung bestätigt, dass ein in
­Melonen enthaltenes Enzym besonders
­antioxidierend wirkt und Menschen, die
­regel­mäßig Melonensaft zu sich nehmen,
mit Stress besser umgehen und sich besser
­konzentrieren können sowie gut schlafen.
Gewusst wie genießen
Genussvolles Kochen und Essen sorgt für
­Lebensfreude. Deshalb werden in einigen
­Gesundheitsbetrieben Niederösterreichs
­spezielle Programme angeboten, die über
­bewusste Ernährung zu neuem Wohlbefinden
führen. Im Moorheilbad Harbach (www.mhh.
at) kann man beispielsweise im Programm
„Essbewusst“ den verantwortungs- und ge-
nussvollen Umgang mit Lebensmitteln erler-
nen. Im Kurhotel Pirawarth (www.kurhotel-­
pirawarth.at) wurde die Pirafit Mahlzeit-Kur
entwickelt, die ohne Diät zur guten Figur
führt. Darüber hinaus bieten das Moorheilbad
Harbach, das Kurhotel Pirawarth, das Dungl
Medical-Vital Resort, das Lebens.Resort
­Ottenschlag und das Herz-Kreislauf-Zentrum
Groß Gerungs Kurse an, in denen gesund-
heitsbewusstes ­Kochen erlernt werden kann.
Fett macht fit
Neue Studien beweisen, dass Fett in der Nah-
rung auch günstige Wirkung hat. Forscher
der Universität North Dakota haben ermittelt,
dass Testpersonen, die fetthaltige Nahrung zu
sich genommen hatten, in psychologischen
Tests die beste Reaktion zeigten. Platz zwei
im Ranking belegten die Kohlenhydrate-Esser.
Am schwächsten schnitten die Eiweiß-Fans ab.
6 Übers weite Land – Gesunde Tage in Niederösterreich
Warum Bio? Darum!
Bio-Produkte werden immer gefragter und sorgen für entscheidende
Unterschiede – im Kochtopf, am Gaumen und in der Umwelt. Vier
gute Gründe, warum Kochen und Leben mit Bio-Produkten mehr Sinn
und Spaß macht. Von Elisabeth Ruckser*
Argument 1: Weil’s besser schmeckt.
Zugegeben, Bio ist nicht gleich Bio, und
nicht alles, wo ein Öko-Siegel draufpickt,
bringt auch den Gaumen zum Jubilieren.
Aber Bio ist eine gute Basis, von der man
ausgehen kann. Obenauf kommen dann die
Feinheiten. Unterschiedliche Anbaugebiete
mit verschiedenen klimatischen Bedingun-
gen – beim Wein würde man es „Terroir“
nennen – sorgen für Geschmacksvielfalt.
Genussbewusste Bio-Bauern bewahren die
Sortenvielfalt. Ein Apfel der Sorte „Graven-
steiner“? Oder ein „Oldenburg“? Aromati-
sche Gesamtkunstwerke, die in der Folge
vom Apfelstrudel bis zum Kuchen, vom Saft
bis zum Essig alles zum Geschmackserleb-
nis machen. Schließlich kann auch bei
höchster Koch- oder Verarbeitungskunst am
Ende nur herauskommen, was am Anfang
reingekommen ist.
Eine kleine Tücke birgt die geschmackli-
che Intensität aber: Unverfälschte Bio-Pro-
dukte schmecken eindeutig anders als vie-
les, woran man uns gewöhnt hat. Anders
formuliert: Viele Menschen haben verlernt,
Bio bringt’s! Zum Beispiel pikante Buchteln mit Kraut.
wie etwas schmecken kann/soll. Nicht zu-
letzt deshalb, weil ein Großteil der industri-
ell hergestellten Lebensmittel Geschmacks-
verstärker und zugesetzte Aromen enthält,
wodurch das Wissen um den Naturge-
schmack verloren geht. Und auch gar nicht
mehr geschätzt wird – wie etwa von Kin-
dern, die erwarten, dass Pfirsich-Joghurt
nach künstlichem Aroma schmeckt und
nicht nach frischen Früchten.
Zweitens: Weil’s gar nicht teuer ist.
Natürlich besteht ein Preisunterschied zwi-
schen Bio-Produkten und anderen. Aber es
kommt drauf an, was man vergleicht: Bio-
Erdbeeren vom Bauernmarkt sind billiger
als Supermarkt-Erdbeeren im Dezember.
Außerdem gehen Konsumenten mit wertvol-
len Lebensmitteln sorgsamer und bewusster
um als mit Diskont-Zutaten. Studien haben
gezeigt, dass Haushalte, die sich zu einem
hohen Prozentsatz biologisch verpflegen,
unterm Strich weniger Geld für Lebensmittel
ausgeben als Haushalte, in denen „billig“
konventionell eingekauft wird.
Rita Newman (4)
Dritter Grund: Weil’s guttut.
Biologische Lebensmittel sind zweifach
nützlich: als Investition ins eigene Wohl­
befinden und Beitrag zur Erhaltung einer
­intakten Umwelt.
Zu den „inneren Werten“: Bio-Obst und
-Gemüse enthalten z. B. mehr Vitamin C,
mehr sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe
(schützen den Körper vor schädlichen Stoff-
wechselprodukten und regen das Immun-
system an) und mehr Omega-3-Fettsäuren.
Qualitäten, die mittlerweile von über 20
­internationalen Studien bestätigt werden.
Zum Umweltwert: Bio-Landwirtschaft
bringt Erhaltung der Artenvielfalt, weniger
Pestizide und chemische Düngemittel in
­Boden und Wasser, die Schaffung von
­Lebensraum für zahlreiche Nützlinge etc.
Apropos Platz für Lebewesen: Bio-Zuchttiere
führen ein artgerechteres Leben als andere.
Viertens: Weil’s funktioniert.
Österreich gilt als Vorzeigeland in Sachen
ökologische Lebensmittelherstellung.
­Niederösterreich ist wiederum jenes Bun-
desland, das mit über 4200 registrierten
Bio-Austria-Kooperationspartnern die
­meisten Biobauern aufzuweisen hat.
Noch eine Stufe regionaler schließlich
erfreut sich das Waldviertel des guten
­Rufes, die größte Dichte an biologisch
­arbeitenden Landwirten zu haben. Viel
Geld wurde hier investiert, um die Region
als ­naturbelassenste Ecke Österreichs zu
­erhalten – mit Projekten, die als vorbildlich
gelten. Wie etwa dem Ökologischen Kreis-
lauf Moorbad Harbach, wo durch die Ein-
bindung regionaler Biobauern und Gewerbe-
betriebe der Absatz der Produkte garantiert
werden kann und die Versorgung der sieben
„Xundheitswelt“-Betriebe mit regionalen
und kontrolliert biologischen Produkten
­sichergestellt ist.
*E lisabeth Ruckser ist Chefredakteurin
der Zeitschrift WIENERIN kocht sowie
des Magazins Compliment, das sich
­besonders an Frauen ab 45 wendet.
Bio-Land für Genießer
Weitere Informationen zu den Qualitäten
von Bio-Belebensmitteln finden Sie unter
www.xundheitswelt.at, www.bio-austria.at
und www.bioinformation.at
 Heilende Hände
Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Ihre Bearbeitung durch
kraftvolle Massage oder beruhigende, sanfte Griffe wirkt auf den
gesamten Organismus. Und auch auf die Psyche!
Füße biegen, kreisen, kneten, an den Zehen
ziehen … die Technik ist nicht kompliziert
und wird in den Familien Thailands mit der
gleichen Selbstverständlichkeit praktiziert
wie das Zubereiten einer Kanne Tee. Wer
müde von der Arbeit heimkehrt, streckt sich
erst einmal auf dem Boden aus und über-
lässt sich den Händen seiner Lieben. Das
Gleiche geschieht bei ersten Anzeichen
­einer Krankheit. Massieren bedeutet in
Thailand einen Akt „liebender Freundlich-
keit“, an dem in der Familie jeder jeden teil-
haben lässt. Die Mutter den Vater, die Toch-
ter die Mutter, der Bruder die Schwester …
Mit gezielten Griffen wird Gutes getan:
der Kreislauf in Schwung gebracht oder
auch beruhigt, Stresshormone abgebaut,
Organfunktionen angeregt, Verkrampfun-
gen gelöst, Muskeln gelockert … Als größ-
tes – und obendrein mit unzähligen Rezep-
toren ausgestattetes – Organ meldet die
Haut selbst den flüchtigsten Kontakt sofort
dem Gehirn, und das setzt Reaktionen in
Gang. Meist positive – denn die Wirkung
der Massage erstreckt sich über den gesam-
ten Organismus und schließt auch die
­Psyche mit ein.
Man braucht nur an das Verhalten von
Kleinkindern zu denken, um die günstige
und unverzügliche Wirkung von Massage
zu erkennen: Was tut ein dreijähriges Kind,
das sich den Kopf angeschlagen hat? Es
reibt sich – noch bevor es zu brüllen be-
ginnt – die Stelle, die wehtut.
Um Schmerzen zu beseitigen oder nach-
haltig zu lindern, ist Massage allein aller-
dings nicht genug. Denn – und das ist wohl
die einzige Schwäche dieser Therapie- und
Rita Newman
Verzicht ohne Reue
Im lichtdurchfluteten Speisesaal ist wie für ein Festmahl gedeckt:
blütenweiße Tischtücher, kunstvoll geformte Stoffservietten, edles
Porzellan. Nur das Besteck fehlt …
Die Gäste, die hier bewirtet werden, brau-
chen keines. Sie bekommen überwiegend
Frucht- und Gemüsesäfte und Wasser nach
Belieben. Durch die Zufuhr von viel Flüssig-
keit und die Reduktion der Nahrung wird
dem Körper Gelegenheit gegeben, Schad-
stoffe aus dem Gewebe auszuschwemmen,
sie über Leber, Nieren, Darm, Lungen und
Haut auszuscheiden. Das Faszinierende
­dabei ist, dass kein Hungergefühl auf-
kommt. Während fachgerecht geleiteter
Impressum | Medieninhaber: Niederösterreich-Werbung, 3100 St. Pölten, Nieder­öster­reichring 2, Haus C, Tel. 02742/90 00-19800. Herausgeber: Amt der Nieder­öster­reichischen Landesregierung, Tourismusabteilung,
3109 St. Pölten, Landhausplatz 1, Haus 14. Die Verantwortung für Programme und Angebote liegt bei den ­Leistungs­trägern. Trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Preis- und Termin­änderungen vorbehalten, Stand:
November 2009. Gestaltung: Büro Meisinger, 1060 Wien. Druck: Berger, Horn.
Entspannungstechnik – ohne gezielte
­g ymnastische Übungen verflüchtigt sich
die Massagewirkung rasch. Im Klartext:
Um das Stechen im Rücken loszuwerden,
müssen auch die Bauch- und Rückenmus-
keln trainiert und gefestigt werden. Zu den
angenehmen Streicheleinheiten sind also
dosiertes Krafttraining, Stretching oder
noch besser Heilgymnastik vonnöten.
Die Wirkung von Massagegriffen –
und übrigens auch die von gymnastischen
Übungen – hat der Chinese Húang Di
­bereits 2600 v. Chr. in seinem Buch „Die
Medizin des gelben Kaisers“ beschrieben.
Frühe Nachweise tauchen auch in Verbin-
dung mit ätherischen Ölen und Kräutern
in der indischen Gesundheitslehre, dem
­Ayurveda, auf. Darstellungen heilender
Hände finden sich auf ägyptischen genauso
wie auf griechischen Tongefäßen. Dass die
für ihren Pragmatismus bekannten Römer
Sanfter Druck auf Meridiane oder klassisches Kneten verkrampfter Muskeln: Massage, wie hier im
Lebens.Resort Ottenschlag, ist eine der wirkungsvollsten Heil- und Entspannungspraktiken.
Fastenkuren entwickelt sich vielmehr ein
Elan, der bis hin zur Euphorie reichen kann,
und mit dem Verzicht auf die klassischen
Mahlzeiten fallen auch alte Gewohnheiten
wie Kaffee zum Frühstück oder das Glas
Wein am Abend weg.
Das im Gesundheitshotel Klosterberg
von Dr. Buchinger und Dr. Lützner entwi-
ckelte Fastenprogramm beruht in hervorra-
gender Art auf dem Prinzip des Verzichts,
der Freude bewirkt. Auf dem „Speiseplan“
Massagetechniken einsetzten, um verletzte
Gladiatoren wieder kampf­bereit zu machen,
verwundert nicht.
In der Praxis stehen heute zwei metho-
dische Ansätze einander gegenüber: die
klassische, von Per Henrik Ling (1776–
1839) begründete und deshalb auch als
„schwedische“ bezeichnete Technik und die
der Traditionellen Chinesischen Medizin
verpflichtete Methode. Während die erst­
genannte an der schmerzenden Stelle bzw.
Muskulatur ansetzt, geht man bei der chine­
sischen Technik davon aus, dass Meridiane,
das heißt Energiebahnen, den Körper durch-
ziehen. Behandelt werden in diesem Fall
nicht schmerzende Stellen, sondern Areale
bzw. Energiepunkte entlang der Meridiane.
Tritt dabei Schmerz auf, kann dies als Hin-
weis auf ein erkranktes Organ dienen. Somit
können gewisse Massagen nicht nur thera-
peutische und vorbeugende Funktion haben,
sondern auch diagnostische.
Sich verwöhnen lassen
Ein besonders umfangreiches Programm
an Massagen bieten die folgenden
­Gesundheitsbetriebe in Niederösterreich:
das Dungl Medical-Vital Resort (www.
resort.willidungl.com), der Molzbachhof
(www.molzbachhof.at) und das Lebens.
Resort Ottenschlag (www.lebensresort.at)
Rita Newman (2)
stehen: einmal täglich Frucht- oder Gemüse-
saft zur Vitaminversorgung und Gemüse-
bouillon, um den Bedarf an Mineralstoffen
zu decken, Kräutertees und eben Wasser.
Während der Körper Ballast abwirft, Blut­
gefäße, Verdauungstrakt, Haut sich rege­
nerieren, werden die Gedanken klarer. Des-
halb ziehen sich Menschen, die wichtige
Entscheidungen zu treffen haben, gern auf
Fastentage zurück.
Die Gästebücher sind voll positiver Rück-
meldungen: von der kraftspendenden Ener-
gie des Waldviertels ist die Rede, von der
Dimension der Zeitlosigkeit, von anregen-
den Gesprächen mit ungewöhnlichen Men-
schen. Über Hungergefühle schreibt keiner.
Der selbst auferlegte Minimalismus zeigt
mitunter auch eine beflügelnde Wirkung.
Oft verhelfen vom Körper ausgeschüttete
Glückshormone zu einem Hochgefühl, wie
man es auch beim Joggen erlebt.
Da das Fasten in der Gruppe stattfindet
und alle das gleiche Los tragen, entsteht ein
Gefühl von Solidarität, das über schwierige
Strecken „hinwegträgt“. Kalorienzählen
fällt weg und trotzdem stellt sich – bei
­Gewichtsproblemen – schnell ein Erfolg ein.
Auch das wirkt beflügelnd.
Meist dauert das Fasten eine Woche,
­Gesunde können auch 14 Tage aushalten.
Wichtig ist, dass der Übergang zum norma-
len Leben langsam erfolgt. Am letzten Tag
ist die Tafel mit Blumen und Servietten fest-
lich gedeckt. Mit einem Biss in einen Apfel
beginnt die Rückkehr zum Alltag.
Zum Fasten
Niederösterreichs Top-Adressen für
Fastenkuren sind das Gesundheitshotel
Klosterberg (www.klosterberg.at) und das
Kloster Pernegg (www.klosterpernegg.at)
Wissens-check Wohl­befinden
Körper- und Geist-Balance
istockphoto.com
Sport moderat
Nur drei Stunden sportliche Betätigung pro
Woche schaffen einen guten Schutz vor
­sogenannten Zivilisationserkrankungen.
­Möglichkeiten für sanften Sport gibt es in
­Niederösterreich reichlich, z. B. auf 1.200 Kilo-
metern Radrouten oder 15.000 Kilometern
Wanderwegen.
Zum Wohlbefinden schwimmen
Bewegung im Wasser tut gut: Der Rücken
kann aufatmen, die Muskulatur wird gestärkt,
der Kreislauf stabilisiert und die Haltung ver-
bessert. Jetzt bestätigt die Deutsche Lungen-
stiftung weitere günstige Wirkungen des
Schwimmens: Vor allem Kinder und Jugend­
liche mit Asthma bronchiale können durch
Schwimmen ihre Beschwerden verringern,
denn regelmäßiges Training erhöht das Lun-
genvolumen, fördert die psychologische Ent-
wicklung und verbessert die Atemtechnik.
Flexibel bleiben
Schweißtreibender Sport ist nicht alles und
nicht immer das Richtige. Was den meisten
Menschen fehlt, ist die Dehnfähigkeit der
Muskulatur. Beweglichkeitstraining in Kombi-
nation mit Ausdauer- und Krafttraining wäre
deshalb der ideale Sportmix, den man auch
bis ins hohe Alter ausüben kann. Nachsatz für
Männer: Gymnastik, Pilates oder Thera-Bän-
der wurden nicht ausschließlich für Frauen
­erfunden.
Laufen ohne zu schnaufen
Vor allem Männer neigen dazu, sportliche
­Betätigung bis in Extrembereiche auszukos-
ten. Die Lust am Adrenalinkick hat allerdings
zumeist unerwünschte Nebenwirkungen,
weshalb Bewegung in einem an die persön­
liche Leistungsfähigkeit angepassten Tempo
viel günstiger für das körperliche Wohlbefin-
den ist. Zum Beispiel in einem Tempo zu
­laufen, bei dem keine Atemnot aufkommt.
Solches Jogging fördert dennoch die Fitness:
Bei einem Bewegungsblock täglich sollte
­spätestens nach acht Wochen ein merklicher
Trainingseffekt spürbar sein.
Aus dem Blickwinkel
von Dr. Petra Bohuslav,
Landesrätin für Tourismus in
Niederösterreich:
„Gesundheit
ist die Grund-
lage des wah-
ren Glücks.
Und in das
Glück sollte
man investieren – durch
bewusste Ernährung,
­richtige Einschätzung der
­eigenen Leistungsfähig-
keit und hin und wieder
ein paar Tage Auszeit
von Druck und Stress:
ein paar Tage, die man
der Gesundheit und ganz
sich selbst widmet.“
www.gesundeangebote.at wiener alpen in niederösterreich wiener alpen in niederösterreich wiener alpen in niederösterreich

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