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Codex monasterii Sancti Willibrordi Epternacensis
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Codex monasterii Sancti Willibrordi Epternacensis
einiges aber auch aus Deutschland, den Spanischen Niederlanden und aus
Frankreich (Bibliotheksheimat; Falmagne 2009: I 170-171); thematisch
dominieren natürlich religiöse Texte: Die Liturgie ist mit 35 Hss./ Beiwerken und
56 Fragmenten vertreten, 6 Hss. und 5 Fragmente enthalten biblische Texte, die
Gebiete Theologie und Hagiographie zählen 31 Hss./ Beiwerke und 16
Fragmente. (Falmagne 2009: I 172-173).
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Codex monasterii Sancti Willibrordi Epternacensis
Schritt zur Erstellung eines Gesamtkatalogs der über ganz Europa verstreuten
Hss. des Klosters Echternachx Sehr interessant sind in diesem Zusammenhang
Anhang 5 und 4, Konkordanzen zwischen den Signaturen und
Ordnungsnummern aus dem 16. (1506-1508), bzw. 18 Jh. (1756 Katalog A;
1798/1799 Katalog C) und den modernen Signaturen: Da hier, zum ersten Mal,
alle Echternacher Handschriften berücksichtigt werden, auch die in
ausländischen Bibliotheken, kann der Leser förmlich durch die Bücherregale, die
loculumenta, des monasterium Sancti Willibrordi stöbernxi.
2. Auch die Bibliothekswissenschaften werden von jetzt an auf diesen Katalog
zurückgreifen können. Der Handschriftenbestand der Bibliothèque nationale
wurde zuletzt vollständig von Gymnasialprofessor N. van Werveke in seinem
Catalogue descriptif des manuscrits de la bibliothèque de Luxembourg,
Luxembourg 1894xii, aufgearbeitet; 1968 erschien der Katalog von Frau
Weicherding-Goergen zu den Manuscrits à peintures der Nationalbibliothekxiii; im
Jahre 1989 schließlich veröffentlichte Gymnasialprofessor J. Christophory,
damals Direktor der Nationalbibliothek, einen Bildband mit 150 kostbaren
Handschriften der Bibliothèque nationalexiv. Da der neue Katalog von Dr.
Falmagne einen wichtigen Bestandteil des Handschriftenfundus der Bibliothèque
nationale ausführlich verzeichnet, bildet er auch die Grundlage zu einem
modernen wissenschaftlichen Handschriftenkatalog der BNL, der den veralteten
Katalog von van Werveke ersetzen sollte. Dass ein solcher Katalog notwendig ist,
erhellt nicht zuletzt aus der Tatsache, dass die heutige Sammlung ca. 860
Positionen enthält entgegen 262 bei van Werveke!
3. Für die kulturgeschichtlichen Bereiche, wie die Geschichte oder die
Philologien, eröffnen sich ebenfalls neue Perspektiven. Der aufmerksame Leser
merkt sofort, dass sowohl der Katalog als auch die gehaltvolle Einleitung in nuce
eine Geschichte der Bibliothek und des Skriptoriums der Abtei Echternach
enthalten. Unter den vielen Wegen, die hier aufgezeigt werden, seien nur einige
kurz hervorgehoben. So zeigen Einleitung und Katalog ganz deutlich, dass die
Bibliothek in ihren Anfängen eine Missionsbibliothek war (Falmagne 2009: I 188-
194), die ab dem X. Jh. ebenfalls zur Schulbibliothek wurde (Falmagne 2009: I
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Codex monasterii Sancti Willibrordi Epternacensis
Einiges bleibt natürlich noch zu tun. Die beiden anderen geplanten Kataloge
müssen fertiggestellt werden und eine Informatisierung des Gesamtwerkes sollte
auf jeden Fall ins Auge gefasst werden. Aber schon mit dem ersten Katalog zu
den Handschriften der Abtei Echternach haben Dr. Falmagne, als kompetenter
Bearbeiter, und Professor Deitz, als weitblickender Initiator, nicht nur einen
gewichtigen Beitrag zur luxemburgischen und europäischen Kulturgeschichte
geliefert, sondern auch unschätzbare Grundlagenforschung geleistet, die den
historischen und philologischen Wissenschaften neue und ungeahnte
Perspektiven eröffnet: “Im Gegensatz zu Ms 9 ist die sogenannte ‘Riesenbibel’ (Ms
264) noch verhältnismäßig wenig erforscht. Sie bietet alles, was das Herz eines
Handschriftenbearbeiters höher schlagen lässt: 200 Rankeninitialen; eine Alkuin-
Bibel mit einigen seltenen Besonderheiten; den ersten vollständigen Zeugen von
IV Esdras; die unbekannten Kapitelverzeichnisse; schließlich ein bis auf das Jahr
1100 vervollständigtes Lektionar. …” (Falmagne 2009: I 204-205).
Joseph Reisdoerfer
Falmagne, Thomas. 2009. Die Echternacher Handschriften bis zum Jahr 1628 in den Beständen
der Bibliothèque nationale de Luxembourg sowie der Archives diocésaines de Luxembourg, der
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Codex monasterii Sancti Willibrordi Epternacensis
Archives nationales, der Section historique de l'Institut grand-ducal und des Grand Séminaire de
Luxembourg. Beschrieben von Thomas Falmagne unter Mitwirkung von Luc Deitz. 1. Teil:
Quellen- und Literaturverzeichnis, Einleitung, Abbildungen. 2. Teil: Beschreibungen und Register.
Wiesbaden: Harrassowitzxvi. Vorstellung beim Harrassowitz Verlag : http://www.harrassowitz-
verlag.de/title_3723.ahtml
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i Abbildung BnL. Ms 105, Bl. 220r. - Besitzvermerk des 16. Jh. (Falmagne 2009: I Abb. 149).
ii Michele C. Ferrari 1994. Sancti Willibrordi venerantes memoriam. Echternacher Schreiber und
Schriftsteller von den Angelsachsen bis Johann Bertels. CLUDEM 6. Luxembourg.
iii (Ferrari 1994: 8); wir haben hervorgehoben; cf. ibid. 19.
iv Fondation pour le développement de la coopération Allemagne-Luxembourg dans le domaine
des sciences.
v Zum Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in
Frankfurt am Main, cf. http://www.ub.uni-frankfurt.de/hsn/hsnzentr.html.
vi Die Richtlinien kann man auf der Site Manuscripta Mediaevalia einsehen:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSKRICH_a01_jpg.htm.
vii Cf. ebenfalls (Falmagne 2009: I 82): “… (es) sei an dieser Stelle hervorgehoben, daß während
der vorbereitenden Arbeiten für diesen Katalog zwei bisher völlig unbekannte Sammlungen von
44 und 12 Fragmenten zutage gefördert wurden, die die Signaturen Ms 840 und Ms 841
erhalten haben … .” Zu den Mss. 840 und 841, cf. (Falmagne 2009: II).
viii Zu dieser Hs. cf. (Ferrari 1994: 13). Die Hisperica Famina sind eine Art Schulbuch, “in dem
von mannigfachen Gegenständen gehandelt wird: über die Schule, über den Verlauf eines
Tages, über das Meer … . Diese Aufsätze, …, bestehen aus lauter kurzen Sätzen in Reimprosa;
… Die Sprache dieser Gebilde, …, ist ein wunderliches Gemisch aus Latein, …, sowie
griechischen und hebräischen Brocken, die mit lateinischen Endungen versehen sind.”
Brunhölzl, Franz 1975. Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters I. 2. Auflage 1996,
München, 163.
ix Zum Ms 264, cf. (Falmagne 2009: I 204-205; II 326-375) und (Ferrari 1994: 40, 42-43); zu der
Wichtigkeit des Ms 264 für die Germanistik (Gothaer Fiebersegen), cf. (Falmagne 2009: II 360)
und Marburger Repertorium: http://www.mr1314.de/1995; zu einer anderen, wenig
beachteten Hs., das Ms 104, ein Epistolarium aus Echternach 9./10. Jh., cf. (Falmagne 2009:
I 190, II 236-239) und (Ferrari 1994: 22).
x Zu dieser Problematik, cf. (Ferrari 1994: 19) und hier besonders Anmerkung 76.
xi (Falmagne 2009: I 257-269; 270-286).
xii Der Catalogue ist online konsultierbar:
http://www.luxemburgensia.bnl.lu/cgi/luxonline1_2.pl?action=pv&sid=bnl_manu&vol=01
xiiiWeicherding-Goergen, Blanche 1968. Les manuscrits à peintures de la Bibliothèque nationale de
Luxembourg. PSH 83, Luxembourg.
xiv Christophory Jul 1989. 150 manuscrits précieux du 9e au 16e siècle conservés à la Bibliothèque
nationale de Luxembourg. Luxembourg.
xv Zur Echternacher Klosterschule, cf. die Freiburger Dissertation von Jean Schroeder 1977.
Bibliothek und Schule der Abtei Echternach um die Jahrtausendwende. PSH 91, 201-378,
Michele C. Ferrari 1999. “Schulfragmente. Texte und Glosse im mittelalterlichen Echternach.”
Die Abtei Echternach 698-1998. Herausgegeben von Michele Camillo Ferrari, Jean Schroeder
und Henri Traufler in Zusammenarbeit mit Jean Krier. CLUDEM 15, Luxembourg, 123-164
und (Ferrari 1994: 24-29).
xvi http://www.worldcat.org/oclc/492094353