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Seit in den 40er Jahren die Suche nach der Arche begann, meh- Abenteuer. Die Schwierigkeiten bestehen in allererster Linie
ren sich die Anzeichen dafür, daß Reste einer kahnartigen darin, von der Zentralregierung die Erlaubnis zum Betreten der
Struktur noch irgendwo auf dem Gebirge Ararat in der Osttür- Bergregion zu erhalten, und im Umgang mit den Beamten vor
kei existieren. Diese Annahme stützt sich in erster Linie auf Ort. Einmal auf dem Berg, konnten wir verschiedene Punkte
Berichte einzelner Personen, die behaupten, die Arche gesehen näher untersuchen; wir fanden eine Reihe von archäologischen
zu haben. Unglücklicherweise läßt sich keiner dieser Berichte Artefakten, aber die Arche selbst wurde nicht entdeckt. Zahl-
durch Dokumentationsmaterial untermauern. Daher sind alle reiche weitere Expeditionen haben sich der Suche angeschlos-
Berichte bis zu einem gewissen Grad fragwürdig und sollten sen, die Resultate waren ähnlich.
mit Vorsicht betrachtet werden. Man kann wohl mit Recht sa- Früher erfolgte die Suche ausschließlich zu Fuß, doch in
gen, daß es ohne diese „Augenzeugen“-Berichte keinen Grund den letzten Jahren hat die türkische Regierung den Einsatz von
geben würde, nach der Arche zu suchen, denn die Bibel enthält Hubschraubern und Flugzeugen gebilligt. Da die Boden-
keine Prophezeiung, die das Auffinden der Arche verheißt. Expeditionen nur von geringer Effektivität waren, besteht nach
Tatsächlich ist es unwahrscheinlich, daß die Arche ohne göttli- meiner Ansicht kein Grund für weitere Besteigungen. Auszu-
ches Eingreifen bis heute erhalten geblieben sein sollte. nehmen wären vielleicht Sonarerkundungen auf der Eiskappe
Diese „Augenzeugen“ beschreiben die Arche alle ungefähr und Überprüfungen der aus der Luft gemachten Entdeckungen.
gleich: ein langer rechteckiger Kahn, meist mit einer Laufplan- Die instabile politische Situation in der Region beschränkt
ke und einem „Fenster“ auf der ganzen Länge. Sie befindet den Zugang zum Osten der Türkei. Insbesondere ist die Forde-
sich den Beschreibungen nach hoch oben auf dem Berg, jedoch rung der kurdischen Minderheit nach Unabhängigkeit zu er-
nicht am Gipfel. Meist wird behauptet, daß nur ein Teil sicht- wähnen. Durch die tragische Lage der Kurden im Irak hat diese
bar ist, häufig am Ende langer, heißer Sommer. Der Rest ist Bewegung internationale Aufmerksamkeit erlangt. Die Gren-
von Steinen und Schnee bedeckt. Nach den meisten Beschrei- zen der Türkei, des Iran und der früheren Sowjet-Republik
bungen liegt die Arche in sehr steilem Terrain, vielleicht auf Armenien treffen an der Basis des Mount Ararat aufeinander,
einem Felssims, der mit der vorstehenden Kante eines Abhangs Spannungen sind deshalb absehbar. Der Zusammenbruch der
verbunden ist. Aus verschiedenen Gründen war bisher niemand früheren Sowjetunion hat schon durch den Grenzkonflikt zwi-
imstande, die genaue Position festzulegen. schen Armenien und Aserbeidschan die Region zusätzlich
Die Bibel sagt, daß „die Arche sich auf dem Gebirge Ararat destabilisiert.
niederließ“ (1. Mose 8,4). Ararat war zur Zeit des Mose ein In den Jahren 1990 und 1991 erhielten gut vorbereitete Ex-
Gebiet – ein Land, das nicht nur das heutige Ararat-Gebirge, peditionen die Erlaubnis, mit hochfliegenden Hubschraubern
sondern auch weitere Landstriche einschloß. Die Bibel macht und empfindlichen Meßgeräten die Gegend sowohl aus der
also keine genaue Angabe über einen bestimmten Ort in diesem Luft als auch am Boden zu untersuchen. Beide Vorhaben
Gebiet, außer daß es sich um eine höhere Erhebung handelt, mußten durch den Irak-Kuweit-Konflikt ausfallen, anschlie-
denn es dauerte noch zweieinhalb Monate, bis andere Berge ßend folgte das Kurdenproblem.
auftauchten (Vers 5). Der Hauptgrund, auf dem Berg Ararat zu Ich selbst mußte meine Aktivitäten bei dieser Suche zu-
suchen, ist, daß die Mehrzahl der Augenzeugen diesen Ort als rückschrauben, da meine Aufgaben am Institute for Creation
Fundort angeben und daß ihre Berichte – obwohl unabhängig Research in den letzten Jahren ständig zugenommen haben.
voneinander – in den wichtigen Punkten übereinstimmen. Grundsätzlich bin ich weiterhin daran interessiert, doch plane
Die Bibel berichtet uns einiges über die Bauweise der Ar- ich selbst keine weitere Expedition. Dennoch bleibe ich in
che (1. Mose 6, 14-16). Sie hatte demnach drei Stockwerke, an Kontakt mit den verschiedenen Unternehmungen, die derzeit
der Oberseite eine Art „Fenster“ und war innen und außen mit um die Genehmigung nachsuchen; ich halte mir die Möglich-
„Pech“ versehen. Noah wurde beauftragt, „Räume“ für die Tie- keit offen, an einer gut organisierten, mit modernsten Geräten
re abzuteilen. Das Goferholz, aus dem die Arche gebaut wurde, ausgestatteten Befliegung teilzunehmen. Außerdem bestehen
konnte bis heute nicht identifiziert werden; es wird sogar ange- enge freundschaftliche Verbindungen zu weiteren Gruppen, die
nommen, daß es sich dabei um ein synthetisches Material ge- sich der Suche angeschlossen haben, aber ich stehe nur dem
handelt haben könne. Namen nach in vorderster Linie aller Aktivitäten.
Die Außenmaße werden in Ellen angegeben: dreihundert Interessanterweise behaupten einige Leute, daß man die
Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch. Unter Arche bereits gefunden habe. Sie verweisen auf eine bootför-
einer Elle wird gewöhnlich der Abstand von Ellenbogen zu den mige Struktur, die im Jahr 1959 während eines türkischen Kar-
Fingerspitzen verstanden, aber dieses Maß schwankt von Zivi- tierungsprojekts auf Luftbildern entdeckt wurde. Sie liegt etwa
lisation zu Zivilisation. Schätzungen gehen von 44 cm bis 61 27 Kilometer vom Gipfel des Großen Ararat entfernt, ent-
cm für eine Elle. Man ist darin übereingekommen, einen Wert spricht den in der Bibel angegebenen Maßen (157 mal 42 Me-
von 46 cm zu wählen, womit die Arche 137 m lang, 23 m breit ter) und hat eine stromlinienförmige „Bootsgestalt“.
und 14 m hoch wird. Selbst dann war es ein gewaltiges Schiff Dieser Punkt wurde in den vergangenen Jahren wiederholt
und sicherlich groß genug, um zwei (oder in anderen Fällen untersucht, zuerst im Jahr 1960 durch eine türkisch-
sieben) einer jeden „Art“ der landlebenden, luftatmenden Tiere amerikanische Expedition, dann von verschiedenen Gruppen in
aufzunehmen. Außer diesen wenigen Details wird nichts weiter den 60er und 70er Jahren. Meine ersten Bemühungen, den
über die Arche berichtet, ausgenommen vielleicht, daß sie für Fund zu untersuchen, wurden vom Militär durchkreuzt; aber
die Fahrt gerüstet war. die zwei folgenden Reisen waren erfolgreicher. Meine Folge-
Das erste Mal reiste ich 1971 in die Türkei; seitdem bin ich rung – und auch die von fast jedem anderen Team – ist, daß es
zwölfmal dort gewesen, zuletzt im Jahr 1989. Einige Expedi- sich zwar um ein ungewöhnliches geologisches Phänomen
tionen brachten mehr Erfolg als andere, aber jede war ein handelt, aber nicht um die Arche.
DISKUSSIONSBEITRÄGE, BERICHTE,
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In den späten 70er Jahren begann Ron Wyatt die Gegend magnetischer Minerale enthalten. Ein Metalldetektor wird die-
zu untersuchen. Obwohl selbst kein Wissenschaftler, erforschte se Mineralkonzentrationen anzeigen, die man versehentlich für
Wyatt unermüdlich diese Region und stellte zahlreiche Be- metallene Objekte halten kann. Diese gelegentlichen Anhäu-
weislinien für seine Behauptung auf, daß es sich tatsächlich um fungen wurden nicht entlang einer Linie gefunden, aber Bän-
die Arche Noah handelt. Schließlich tat sich Wyatt mit David der, die die einzelnen Stellenmiteinander verbinden, scheinen
Fasold, Dr. John Baumgardner, Dr. Allen Roberts und anderen eine Linie zu bilden. Weitere Erkundungen mit Metalldetekto-
zusammen. ren, ausgeführt von Baumgardner und mehreren voneinander
Baumgardner, ein Geophysiker, konnte zahlreiche wissen- unabhängigen Gruppen, konnten überhaupt kein Muster erken-
schaftliche Untersuchungen an dieser Stelle ausführen, u.a. nen.
magnetometrische und seismische Messungen, Radaruntersu- ♦ Der Frequenzgenerator mit seinen sich kreuzenden,
chungen und zuletzt auch eine Bohrung niederbringen. Obwohl tragbaren Messingstangen erinnert stark an die alte Kunst des
er anfangs der Möglichkeit zugetan war, daß es sich um die Wünschelrutengehens – eine Praxis, die in der Bibel verurteilt
Arche handeln könnte, meint Baumgardner heute diese Hypo- wird. Bestenfalls kann man die mit diesem Gerät erzielten Re-
these widerlegt zu haben; insbesondere fand man bei der Boh- sultate als kaum vertrauenswürdig bezeichnen. Beim Nachweis
rung nur das Gestein, das auch auf den benachbarten Hügeln der Metallkörper stützt man sich jedoch am stärksten auf die
vorkommt, und nichts von archäologischer Bedeutung. von diesem Gerät gelieferten Ergebnisse.
Inzwischen haben Wyatt und Fasold Bücher herausge- Sowohl Fasold als auch Wyatt verstehen es, sich gut aus-
bracht, in denen sie über die „Entdeckung“ der Arche berich- zudrücken und sie haben ein positives Auftreten, wodurch
ten; allerdings haben sich ihre Wege getrennt, und sie sind in viele überzeugt wurden. Mit Nachdruck haben sie sich und ihre
zahlreichen Details nicht gleicher Meinung. Arbeit vorangetrieben, allerdings haben sie dabei viele Men-
Wyatt behauptet, versteinertes Holz gefunden zu haben, schen eingeschüchtert und ernsthafte Wissenschaftler sowie
das keine Baumringe aufweist. (Er vertritt die Auffassung, daß Archesucher enttäuscht. Beide neigen dazu, andere Menschen
die vorsintflutlichen Bäume keine Ringe hatten.) Fasold be- persönlich anzugreifen, wenn sie nicht mit ihren Ansichten
hauptet, die Arche sei aus zementiertem Schilfrohr gebaut übereinstimmen. In ihren schriftlichen Äußerungen und Inter-
worden, das inzwischen zerfallen ist. Wyatt spricht von den views haben sich beide geringschätzig über Christen im allge-
Resten dreier Decks, Räumen und Bauholz, während Fasold meinen, und über das Institute for Creation Research im spezi-
nur den Abdruck des zerfallenen Schiffs als einzigen Überrest ellen geäußert.
wahrnimmt. Beide verweisen auf „drogue stones“, Steine die Die Fundstelle selbst hat inzwischen auch in der Türkei
an Seilen befestigt am Schiff hingen, um die stabile Lage zu Aufmerksamkeit erregt; in der Hoffnung auf die Dollars der
gewährleisten und die Navigation zu erleichtern. Beide bezie- Touristen ist man bemüht, ihre Bedeutung als die Fundstelle
hen sich auf korrodierte Metallkörper, die, in Reihen angeord- der Arche Noahs zu fördern. Ein unmöbliertes „Besucher-
net, die „Rippen des Schiffs“ gewissermaßen nachzeichnen Center“ wurde gebaut, von dem aus man die Stelle überblicken
sollen. Sie wurden mit Hilfe von Metalldetektoren und einem kann. Unglücklicherweise ist es schwierig, dorthin zu gelan-
„Frequenzgenerator“ nachgewiesen. Letzteres Gerät, das u.a. gen. Eine enge, ausgefahrene Straße führt zu einen nahegele-
aus zwei tragbaren Messingstangen besteht, die sich kreuzen, genen Dorf; sie windet sich einen steilen Hügel empor und ist
wenn das unter der Oberfläche liegende Objekt erfaßt ist, trug nur für wenige Autos befahrbar. Die Forderungen nach einer
wesentlich zur Untermauerung ihrer Ansichten bei. Ich will sechsspurigen Straße, die zu diesem Punkt führen soll, existie-
kurz auf die einzelnen Punkte eingehen: ren nicht.
♦ Meine eigenen Feldstudien, die Nachforschungen vieler Die Folgerung aus meinen eigenen Untersuchungen, ver-
anderer Mitarbeiter und zuletzt die mikroskopischen Untersu- bunden mit den Resultaten der mikroskopischen Analyse und
chungen der an dieser Stelle gesammelten Proben haben kein den Überlegungen von Baumgardner und anderen Leuten, lau-
fossiles Holz nachweisen können. Die vorkommenden Ge- tet: Die Struktur, die zwischen zwei Hügeln am Rand einer
steinsarten sind zwar etwas exotisch, ich habe jedoch weder größeren Erhebung ausgebildet ist, entstand, als Erde und
Holz noch zementiertes Schilfrohr gefunden. (Übrigens hat Schlamm von den benachbarten Hängen abrutschten; es ent-
versteinertes Holz aus der Zeit vor der Flut doch Baumringe. stand ein stromlinienförmiges Gebilde. Es sei abschließend ge-
Wenn die Jahreszeiten vor der Flut auch nicht so ausgeprägt sagt, daß es eine rundum zufriedenstellende geologische Erklä-
waren, haben sie augenscheinlich ausgereicht, um Ringe im rung für diese Struktur gibt und keinerlei Hinweise von ar-
Baumholz auszubilden; die Untersuchung versteinerter Baum- chäologischer Bedeutung.
ringe aus den verschiedensten geologischen Schichten macht Die Vorbereitungen zur Durchführung bedeutsamer Expe-
das deutlich.) ditionen im Sommer 1992 wurden durch die anhaltenden
♦ Zuverlässige Erkundungen des Untergrundes konnten Spannungen in der Region reduziert. Während sich die Suche
mehrere verschüttete Lagen nachweisen, doch zeigten die Boh- in den letzten Jahren gewandelt hat und die Atmosphäre durch
rungen, daß diese Lagen aus Gesteinen bestehen, die auch viele Streitigkeiten vergiftet ist, hat die Zahl der Veteranen
sonst in dieser Gegend vorkommen. dennoch nicht abgenommen, die wiederkommen wollen; neue
♦ Die „drogue stones“ wurden in einiger Entfernung von Gruppen versuchen ihre eigenen Projekte durchzuführen. Wir
der fraglichen Stelle entdeckt; soviel ich weiß, finden sich die vertrauen darauf, daß die zukünftigen Expeditionen in aller
am nächsten liegenden in rund 22 Kilometern Entfernung. Sie Redlichkeit durchgeführt werden, jederzeit unter Gebet. Solan-
unterscheiden sich praktisch kaum von den in dieser Gegend ge Gott nicht eingreift, wird der Verbleib der Arche ein Rätsel
verwendeten Grabsteinen; gegenwärtig findet man sie auf bleiben.
Friedhöfen.
♦ Die „Metallkörper“ sind schlicht eine Übertreibung. In
den benachbarten Bergen und auch am Fundort gibt es viel Aus: Impact Nr. 231, Sept. 1992; Übersetzung mit freundlicher Ge-
metallisches Erz. Außerdem findet man häufig Brocken von nehmigung des Autors.
magmatischen Gesteinen, die von Natur aus einen hohen Anteil