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Neonazis stoppen! bescheren.

So ist das Design der Marke gespickt von


Weg mit dem „Thor-Steinar-Shop“ in Mitte eindeutig-zweideutigen Anspielungen. Der Aufdruck
In Berlin-Mitte eröffnete am Freitag den 1. Februar „Ski Heil“ kann in dem Zusammenhang getrost als
2008 ein Geschäft der Bekleidungsmarke „Thor „Sieg Heil“ interpretiert werden. An ein Arbeitser-
Steinar“. Die Marke ist in der rechtsextremen Szene ziehungslager der SS bei Kiel erinnert der Aufdruck
sehr beliebt. Zeitweise waren Motive der Marke ver- „Nordmark“. Der Schriftzug „Waidmanns Heil“ über
boten, weil sie NS-Symbolen zum verwechseln ähn- dem Bild einer Maschinenpistole der Wehrmacht
lich sahen. Der Laden befindet sich in der Rosa- erscheint mehr als zynisch. Diese Auflistung könn-
Luxemburg-Straße 18, nur wenige Meter vom Alex- te beliebig erweitert werden.
anderplatz entfernt. Die Besonderheit bei „Thor Steinar“ ist, dass die
Hersteller von „Thor Steinar“ ist die MediaTex GmbH MediaTex GmbH, anders als andere Szenemarken,
aus Königs Wusterhausen bei Berlin. Der Inhaber versucht auch unpolitische Käuferschichten zu
Axel Kopelke betreibt in Königs Wusterhausen einen erschließen. So präsentiert sich „Thor Steinar“ übli-
rechten Szeneladen mit dem Namen „Explosiv“, cherweise, neben dem Vertrieb in einschlägigen
welcher als Anlaufpunkt der regionalen Neonazi- rechten Szeneläden, als unpolitische Mode mit skan-
szene dient. Kopelke selbst wurde in der Vergan- dinavischem Bezug, wie etwa im „TØNSBERG“ in der
genheit bei völkischen Sonnenwendfeiern, bei einem Rosa-Luxemburg-Straße. Diese Strategie und die
Liederabend mit dem Neonazi-Barden Frank Renn- Beliebtheit der Marke im neonazistischen Spektrum
icke und bei einer NPD-Reichsgründungsfeier im bescherte der MediaTex GmbH 2005 nach eigenen
Jahr 2000 in Friedersdorf gesehen. Angaben einen Umsatz von 2 Millionen Euro. Neben
Klamotten von „Thor Steinar“ ermöglicht es Neona- Nike, Fred Perry und Adidas scheint wie selbstver-
zis sich in qualitativ hochwertiger Mode zu kleiden, ständlich nun auch „Thor Steinar“ in Berlins geo-
ihre Gesinnung zu offenbaren und rechten Kame- grafischer und gesellschaftlicher Mitte angekommen
raden gleichzeitig ein dickes Portemonnaie zu zu sein. Das darf nicht akzeptiert werden.
„TØNSBERG“ muss weg!
Bereits am Eröffnungstag des Thor-Steinar-Ladens
„TØNSBERG“ am 1. Februar 2008 Demonstrierten 80
Personen gegen den Laden und machten auf den cher ebenso ausschließlich „Thor Steinar“ vertreibt.
neonazistischen Bezug der verkauften Waren auf- Bereits am Tag der Eröffnung wurde der Mietvertrag
merksam. Diverse Gewerbetreibende in der Nach- gekündigt. Erst Anfang Februar hatte ein Gericht die
barschaft informierten sich wer neben ihnen ein- Kündigung bestätigt – das Urteil ist jedoch noch nicht
gezogen ist und demonstrierten etwa mit „Kauft rechtskräftig. In Berlin haben die Betreiber vom
nicht bei Nazis“ Plakaten in den Schaufenstern oder „TØNSBERG“ Rechtsmittel gegen die Kündigung ein-
in dem sie Informationen über „Thor Steinar“ in gelegt, so dassdie Existenz des Ladens zumindest für
ihrem Laden zur Verfügung stellten. die nächsten Monate gesichert scheint.
Einige Tage nach der Eröffnung des Ladens reagier- Es liegt an uns jetzt nicht einzuknicken, sondern den
te der Vermieter IMPALA-Immobilien aufgrund des Druck auf den Laden und seine Kunden hoch zu hal-
öffentlichen Druckes und kündigte den über 3 Jah- ten, zu informieren was „Thor Steinar“ ist und mit
re abgeschlossenen Mietvertrag fristlos mit der offensiven und kreativen Aktionen den Laden nicht
Begründung, dass sie über die vertriebenen Waren zur Ruhe kommen zu lassen.
im unklaren gelassen wurden. Einen Tag später wur-
de der Laden mit Farbbeuteln und -flaschen attak- ★ Weg mit „Thor-Steinar-Läden“
kiert, wobei auch eine Scheibe zu Bruch ging. in Berlin und anderswo!
★ Faschismus ist keine Meinung,
Dranbleiben gegen rechts!
sondern ein Verbrechen!
Die Kündigung des Vermieters bietet keinen Grund
abzuwarten. Ein Beispiel in Magdeburg zeigt wie es ★ Demo gegen den „TØNSBERG“:
wahrscheinlich auch in Berlin laufen wird. Dort hat Freitag, 22. Febuar 2008, 17 Uhr
im Sommer 2007 der Laden „Narvik“ eröffnet, wel- S-Bhf. Oranienburger Straße

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