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nherte. Sie brachen den Start sofort ab. Zwei Sekunden spter befahl
ihnen der Lotse, den Abflug zu stoppen.
Laut Anklageschrift war die A320 im Augenblick des Startabbruchs noch
ungefhr 550 Meter vom Pistenkreuz entfernt. Die Besatzung der
Maschine auf Piste 16 hat nichts bemerkt und den Start durchgefhrt. Zu
Schaden kam niemand.
In zwei weitere Flle verwickelt
Fr die Staatsanwaltschaft war der Fall klar: Der Skyguide-Fluglotse hat
sich der fahrlssigen Strung des ffentlichen Verkehrs schuldig
gemacht. Durch die zeitnahe Startfreigabe sei es zu einer gefhrlichen
Annherung der Flugzeuge gekommen. In der Anklageschrift heisst es:
Htte das Flugzeug SWR 202W den Startlauf fnf Sekunden frher
eingeleitet und den Start nicht abgebrochen, wre es zu einer Kollision
gekommen.
Der gleiche Fluglotse war noch in zwei andere heikle Vorflle verwickelt:
Am 31. Juli 2008 erteilte er auf der Piste 16 einer Maschine die
Landeerlaubnis und kurz danach einem Flugzeug auf Piste 28 die
Startfreigabe. Auch am 11. August 2012 sass er am Radar, als es ber
Waldshut beinahe zu einem Zusammenstoss zwischen einem
Langstreckenjet und einem Segelflugzeug kam, das sich in einem fr ihn
gesperrten Luftraum aufhielt und ohne Transponder unterwegs war.
Sicherheitskultur gefhrdet
Das Urteil hat Przedenzfall-Charakter, weshalb die Lotsenszene heute
sehr genau hinschaut. In den letzten Jahren hat die Schweizerische
Unfalluntersuchungsstelle (Sust) ber 100 schwere Flle unter die Lupe
genommen, bei denen sich Flugzeuge gefhrlich nahe gekommen sind.
Aber in keinem Fall hatte sich bisher die Staatsanwaltschaft veranlasst
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/fluglotse-vor-gericht/story/16674549
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