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BGHM-Information 103
BGHM-Information
Maschinenlehrgänge Holzbearbeitung –
Organisation und Anforderungen
an Ausbildungsstätten
September 2014
Impressum
Herausgeber
Berufsgenossenschaft Holz und Metall
Wilhelm-Theodor-Römheld Straße 15
55130 Mainz
Eine entgeltliche Veräußerung oder eine andere gewerbliche Nutzung bedarf der schriftlichen Einwilligung der BGHM
Maschinenlehrgänge Holzbearbeitung–
Organisation und Anforderungen
an Ausbildungsstätten
BGHM-I 103
Inhaltsverzeichnis
1. TSM-Maschinenlehrgänge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2. Zeitpunkt und Ziel der TSM-Maschinenlehrgänge . . 6
3. Lehrgangsträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
4. Ausbilderinnen/Ausbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
5. Lehrberechtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
6. Lehrgangsteilnehmende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
7. Aufsicht im TSM-Maschinenlehrgang. . . . . . . . . . . . . 11
8. Beschäftigungsbeschränkung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
9. Versicherungsschutz
Gesetzliche Unfallversicherung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Lehrgangsteilnehmende. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Ausbilderinnen/Ausbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
10. Teilnahmebescheinigung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
11. Voraussetzungen für Zuschüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
12. Lehrgangsbetreuung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
13. Anmeldung der Lehrgänge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
14. Anforderungen an TSM-Ausbildungswerkstätten. . . 17
Lärmschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Maschinenaufstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Unterweisungsplakate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Fußböden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Beleuchtung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Elektrische Anlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Einrichtung gegen unbefugtes Benutzen
von Maschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Absaugung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Rettungswege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Feuerlöscher. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Erste-Hilfe-Einrichtungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Sicherheits- und
Gesundheitsschutzkennzeichnung. . . . . . . . . . . 19
Betriebsanleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Schutz- und A
rbeitsvorrichtungen. . . . . . . . . . . . 20
Risikobereiche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Holzlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Druckbehälter und Kompressoren. . . . . . . . . . . . 20
15. Maschinenausrüstung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Bremseinrichtungen
für Maschinenwerkzeuge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Vorschubapparat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Zuschnittbereich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Pendel-/Kapp-/
Auslegerkreissägemaschine . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Plattenkreissägemaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Bandschleifmaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Kantenschleifmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Gehrungskappkreissägemaschine . . . . . . . . . . . 21
Langlochbohrmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Ständerbohrmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
16. Bau und Ausrüstung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Tisch- und Formatkreissägemaschine. . . . . . . . . 22
Tischbandsägemaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Dickenhobelmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Tischfräsmaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Abrichthobelmaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
17. Messerwelle Abrichthobelmaschine. . . . . . . . . . . . . 32
18. Elektrowerkzeuge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Handkreissägemaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Weitere Handmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
19. Maschinenwerkzeuge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Tischfräsmaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Kreissägemaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Langlochbohrmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Hobelmaschinen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Handkreissägemaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Handkettensägemaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Handoberfräsmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Formfedernutfräsmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
20. Weitere Betriebsmittel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
21. Abbildungsverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
1. TSM-Maschinenlehrgänge
Maschinenlehrgänge für Auszubildende Die BGHM zahlt für ihre Versicherten Zu- Tischler-/Schreinerhandwerks an den
in Berufen der Holzbearbeitung wurden schüsse Maschinenlehrgängen. Wenn das Ar-
von der ehemaligen Holz-BG seit Jahr- • zum TSM-Lehrgang beiten an Holzbearbeitungsmaschinen
zehnten angeboten. Die ersten Maschi- • zu den Maschinenkursen zum Ausbildungsinhalt gehört, unter-
nenlehrgänge fanden schon vor über –– ZM (überbetrieblicher Maschinen- stützt die BGHM auch die Teilnahme
100 Jahren für „Maschinisten“ statt und lehrgang für Auszubildende im am Maschinenlehrgang von Auszubil-
für Gesellen, die sich auf die Meister- Zimmererhandwerk) denden, die verwandte Berufe erlernen
prüfung vorbereiteten. –– GFM (überbetrieblicher Maschi- (z. B. Holzmechaniker/in, Drechsler/in,
nenlehrgang für Auszubildende Modellbauer/in, Glaser/in).
Mit der Einführung der überbetriebli- des Glaser- und Fensterbauer-
chen beruflichen Bildung im Tischler-/ handwerks) Wichtigste Voraussetzung für das sichere
Schreinerhandwerk im Jahr 1970 ging –– PM (überbetrieblicher Maschinen- Arbeiten an Holzbearbeitungsmaschinen
der Maschinenlehrgang der ehemaligen lehrgang für Auszubildende des ist eine betriebliche Grundunterweisung.
Holz-BG in den zweiwöchigen überbe- Parkettlegerhandwerks) Der überbetriebliche Maschinenlehrgang
trieblichen Maschinenlehrgang T-G-4 TSM soll die Kenntnisse über sicheres
über. Dieser wurde im Jahr 1998 über- Die BGHM unterstützt aber nicht nur Arbeiten an Holzbearbeitungsmaschinen
arbeitet und durch eine dritte Woche die Teilnahme von Auszubildenden des festigen und erweitern.
ergänzt. In dieser zusätzlichen Woche
sollen die Auszubildenden an das selb-
ständige Arbeiten herangeführt werden.
Mit den neuen Lehrinhalten erhielt der
Lehrgang auch einen neuen Namen:
Tischler-Schreiner-Maschinenlehrgang
(TSM) mit den Teilen TSM-1, TSM-2 und
TSM-3.
5
2. Zeitpunkt und Ziel der TSM-Maschinenlehrgänge
Der sichere Umgang mit Holzbearbei- über Aufbau und Funktion von Holzbe- Ausbildungsschwerpunkte sind:
tungsmaschinen erfordert umfassen- arbeitungsmaschinen und deren Werk- • im TSM-1-Lehrgang das sichere Ar-
de Kenntnisse über die notwendigen zeuge besitzen. beiten an Formatkreissägemaschi-
Schutz- und Arbeitsvorrichtungen. nen, Abrichthobelmaschinen und
Denn nicht die Maschinen an sich sind Das heißt: mit Handmaschinen
gefährlich. Gefährlich ist vielmehr de- • Der TSM-1-Lehrgang soll frühestens • im TSM-2-Lehrgang das sichere Ar-
ren Benutzung ohne diese Kenntnisse. 6 Monate beiten an Tischfräsmaschinen
• der TSM-2-Lehrgang frühestens • im TSM-3-Lehrgang das selbständi-
Der Maschinenlehrgang soll diese 12 Monate ge Arbeiten im Team unter Beach-
Kenntnisse und Grundfertigkeiten beim • der TSM-3-Lehrgang frühestens tung von Arbeitssicherheit und Ge-
Umgang mit Holzbearbeitungsmaschi- 18 Monate sundheitsschutz
nen vermitteln. Dies setzt voraus, dass nach Ausbildungsbeginn stattfinden.
der Maschinenlehrgang zum richtigen Die Werkstücke für alle TSM-Lehrgän-
Zeitpunkt stattfindet. Der richtige Zeit- In Bundesländern mit Berufsgrund- ge werden von der BGHM in Abstim-
punkt ist dann gekommen, wenn die schuljahr (BGJ) bzw. Berufsfachschul- mung mit dem Bundesverband Tischler
Teilnehmenden ausreichende Kennt- jahr (BFJ) kann der TSM-1-Lehrgang be- Schreiner Deutschland vorgegeben.
nisse über den Werkstoff Holz und sei- reits in der Berufsschule stattfinden. Er
ne Zerspanung sowie Grundkenntnisse wird dort von speziell geschulten Lehr-
kräften durchgeführt.
6
3. Lehrgangsträger
Als „Lehrgangsträger“ werden in die- Die Lehrgangsträger dürfen nur Ausbil- Die Lehrgangsträger entsenden die
ser BG-Information Institutionen oder der und Ausbilderinnen mit der Lehr- Ausbilder und Ausbilderinnen zu
Unternehmen bezeichnet, die mit der gangsdurchführung beauftragen, die den Fortbildungsveranstaltungen der
ehemaligen Holz-BG oder der BGHM über eine schriftliche Lehrberechtigung BGHM. Diese dienen der Unterrichtung
den „Vertrag über die Durchführung und der BGHM verfügen. der Ausbilder und Ausbilderinnen über
Bezuschussung von überbetrieblichen die Weiterentwicklung der Maschinen-
Maschinenlehrgängen“ TSM oder GFM Die Lehrgangsträger sind für die Ein- lehrgänge. Ausbilder und Ausbilderin-
abgeschlossen haben. Dies sind in der ladung von Auszubildenden zu einem nen, die an diesen Fortbildungsveran-
Regel Handwerkskammern, Kreishand- für den Ausbildungsfortgang günstigen staltungen nicht teilnehmen, dürfen
werkerschaften, Innungen, aber auch Zeitpunkt – siehe Abschnitt „Zeitpunkt bei TSM-Maschinenlehrgängen nicht
Unternehmen des Holzhandwerks oder und Ziel der Maschinenlehrgänge“ – mehr eingesetzt werden.
der Holzindustrie mit geeigneten Aus- zuständig. Am Lehrgang dürfen höchs-
bildungswerkstätten. tens 12 Personen teilnehmen. Die Lehrgangsträger ermöglichen die
Teilnahme am Lehrgang auch Auszubil-
Die Lehrgangsträger können die Zu- denden, die verwandte Berufe erlernen,
schüsse von der BGHM beantragen, wenn der jeweilige Ausbildungsbetrieb
falls der entsprechende Vertrag mit der dieses wünscht und die Ausbildung
BGHM abgeschlossen ist. Dabei sind an Holzbearbeitungsmaschinen in der
die Voraussetzungen für die Gewährung Ausbildungsordnung enthalten ist (z.
von Zuschüssen durch die BGHM zu B. Holzmechaniker(in), Drechsler(in),
beachten – siehe Abschnitt „Zuschüsse Modellbauer(in), Glaser(in)).
zum Maschinenlehrgang“.
Bereits bei der Einladung zum
Maschinenlehrgang ist auf die Mitnah-
me und Benutzung der persönlichen
Schutzausrüstung hinzuweisen.
7
4. Ausbilderinnen/Ausbilder
8
5. Lehrberechtigung
gang“)
Die Lehrberechtigung ist jederzeit widerruflich.
• nicht in der Lage ist, eine Gruppe zu
führen und zu unterweisen
• zwischen den Fortbildungsveranstal- Mainz, 19. August 2014
oder
• an TSM-Fortbildungsveranstaltungen
der BGHM nicht teilnimmt
9
6. Lehrgangsteilnehmende
Zu TSM-Lehrgängen werden Auszubildende eingeladen, die Die Lehrgangsteilnehmenden müssen das 15. Lebensjahr
den Tischler-/Schreinerberuf erlernen. vollendet haben und die erforderlichen Grundkenntnisse
besitzen (siehe Abschnitt „Zeitpunkt und Ziel der Maschinen-
Die Teilnahme am TSM-Maschinenlehrgang soll Auszubil- lehrgänge“).
denden auch ermöglicht werden, wenn der jeweilige Ausbil-
dungsbetrieb dieses wünscht und die jeweilige Ausbildungs- Die Lehrgangsteilnehmenden müssen während des Maschi-
ordnung die Ausbildung an Holzbearbeitungsmaschinen nenlehrganges eng anliegende Kleidung und persönliche
vorsieht (z. B. Holzmechaniker/in, Drechsler/in, Modellbau- Schutzausrüstung (z. B. Sicherheitsschuhe, Gehörschutz,
er/in, Glaser/in). Schutzbrille) tragen.
10
7. Aufsicht im TSM-Maschinenlehrgang
Die Aufsicht über Auszubildende umfasst folgende Schritte –– Bei allen Maschinenarbeiten muss der Ausbilder bei
und erfordert folgende Maßnahmen: dem Auszubildenden, der den Arbeitsgang gerade
durchführt, stehen, um jederzeit eingreifen zu können.
• Zu Beginn des Maschinenlehrgangs den Teilnehmenden Entsprechendes gilt auch bei allen anderen Arbeiten,
–– alle Räumlichkeiten, Maschinen und Einrichtungen des die mit Gefahren für Jugendliche verbunden sind, z. B.
Ausbildungsbereiches zeigen Transport von schweren Werkstücken.
–– das Verhalten im Brandfall und bei Unfällen erläutern;
dabei auf Fluchtwege, Feuerlöschstandorte und Erste-
Hilfe-Material hinweisen
–– Maschinen und sonstige Einrichtungen vorstellen
–– Benutzungs-, Eingreif-, Aufenthalts- und Beschäfti-
gungsverbote und die Verhaltensregeln beim Arbeiten
an Maschinen erläutern und begründen
–– Auf die Benutzung der persönlichen Schutzausrüstung
hinweisen
11
8. Beschäftigungsbeschränkung
12
9. Versicherungsschutz Gesetzliche Unfallversicherung
13
10. Teilnahmebescheinigung
Die Teilnahmebescheinigungen für TSM-Maschinenlehrgän- Eine Teilnahmebescheinigung kann auch bei kürzerer Ab-
ge stellt der Lehrgangsträger aus. wesenheit oder einer Teilnahme ohne Mitarbeit verweigert
werden, wenn der/die Auszubildende dadurch die im Ma-
Die Teilnahmebescheinigungen dürfen grundsätzlich erst schinenlehrgang vermittelten Kenntnisse nicht erworben
am Ende des jeweiligenLehrgangsabschnittes ausgehän- hat.
digt werden und auch nur an solche Auszubildende, die
jeden Lehrgangsabschnitt ohne wesentliche Fehlzeiten be- Der Lehrgangsträger muss den Ausbildungsbetrieb über die
sucht haben. Als wesentlich gilt eine Fehlzeit von mehr als Fehlzeiten informieren.
einem Tag pro Lehrgangswoche.
Für Auszubildende, denen die Teilnahmebescheinigung ver-
weigert wurde, darf kein Zuschuss beantragt werden.
14
11. Voraussetzungen für Zuschüsse
15
12. Lehrgangsbetreuung
Holzbearbeitungsmaschinen
TSM/M
Handhabung und sicheres Arbeiten
November 2013
16
14. Anforderungen an TSM-Ausbildungswerkstätten
5 6 7 8
Maschinen gegen neue größere Maschinen mit höherem Schutzeinrichtung und Handhaltung
beim Fälzen.
Schutzeinrichtung und Handhaltung
beim Absetzen von Zapfen.
Schutzeinrichtungen und Handhaltung
beim Einsetzsägen. Sägeblatt wird von
17
Anforderungen an TSM-Ausbildungswerkstätten
Fußböden müssen eben und frei von Bei der Bearbeitung von Holz muss In Lehrwerkstätten sind Feuerlöscher
Stolperstellen sein. Sie müssen im grundsätzlich gewährleistet sein, dass bereitzustellen und so im Bereich der
Werkstattbereich mindestens eine eine Konzentration von Holzstaub in Ausgänge anzubringen, dass sie je-
Rutschfestigkeit nach Bewertungs- der Luft von 2 mg/m3 oder weniger als derzeit und schnell erreichbar sind.
gruppe R10 aufweisen. Schichtmittelwert eingehalten ist. Dies Die Standorte der Feuerlöscher sind zu
wird durch eine wirksame Absaugung kennzeichnen. Es gilt die Arbeitsstät-
an den Maschinen, Anlagen und Ar- tenrichtlinie A2.2 „Schutz bei Entste-
Beleuchtung beitsplätzen erreicht. hungsbränden“.
An allen Maschinen und in allen Unter- Dies gilt auch für handgeführte Holz- Beispiel: Ein Maschinenraum mit
weisungsbereichen muss die Innenbe- bearbeitungsmaschinen (Handmaschi- 100 m2 Grundfläche erfordert Feuerlö-
leuchtungsstärke unabhängig vom Ta- nen). scher mit mindestens 9 Löschmittel-
geslicht mindestens 750 Lux betragen. einheiten (mindestens Leistungsklasse
Dies gilt auch dann, wenn Lichtquellen Der Stand der Absaugtechnik ist in der 27A; dabei ist 27 = Größe des abge-
durch die Aufstellung der Teilnehmen- DGUV Information „Holzstaub – Ge- löschten Normbrandes, A =Brandklas-
den verdeckt werden. sundheitsschutz“ (DGUV Information se). Die Leistungsklasse ist auf dem
209-044; bisher BGI 739-1) beschrie- Feuerlöscher ersichtlich.
ben.
Elektrische Anlagen
Erste-Hilfe-Einrichtungen
Die elektrischen Anlagen und alle
elektrischen Betriebsmittel müssen In der Lehrwerkstätte ist mindestens
nach den elektrotechnischen Regeln im ein „Verbandkasten E“ nach DIN 13169
Sinne der EG-Niederspannungsrichtli- bereitzustellen. Auf das Verbandmate-
nie 2006/95/EG und der Unfallverhü- rial muss während des Maschinenlehr-
tungsvorschrift „Elektrische Anlagen gangs zugegriffen werden können.
und Betriebsmittel“ (DGUV Vorschrift 3;
bisher BGV A3) errichtet sein. Auf die Neben dem Verbandkasten soll eine
vorgeschriebenen Prüfungen entspre- Anleitung zur Ersten Hilfe aushängen,
chend § 5 der DGUV Vorschrift 3 (bisher die auch Angaben über die zuständi-
BGV A3) wird verwiesen. gen Ersthelfer und Ersthelferinnen und
die Notrufnummern enthält. Die Notruf-
Rettungswege nummern müssen auch in der Nähe des
Einrichtung gegen unbefugtes Telefons, das zur Werkstätte gehört, gut
Benutzen von Maschinen Als Rettungswege müssen in der Lehr- sichtbar angebracht sein.
werkstätte mindestens zwei Ausgän- Ein telefonischer Notruf muss jederzeit
Neben den für die Maschinen geforder- ge, möglichst an entgegengesetzten möglich sein.
ten Hauptschaltern muss eine zentrale Wänden, vorhanden sein. Sie dürfen
Schalteinrichtung vorhanden sein, mit nicht in denselben Brandabschnitt des Zusätzlich muss ein Verbandbuch ge-
der alle Maschinen und die Anschlüsse Gebäudes führen. Von jeder Stelle des führt werden.
von Handmaschinen ohne Abschalten Raumes darf die Entfernung bis zum
der elektrischen Beleuchtung abge- nächsten Ausgang nicht größer als 25
schaltet werden können (zentraler ab- m sein.
schließbarer Hauptschalter oder ver-
schließbarer Schaltkasten).
18
Anforderungen an TSM-Ausbildungswerkstätten
In der Lehrwerkstätte müssen mindestens folgende Verbots-, Gebots-, Warn- und Rettungshinweise angebracht sein:
Rettungsweg (Beispiel)
Warnung vor explosionsfähiger Atmosphäre Zutritt für Unbefugte verboten Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten
19
Anforderungen an TSM-Ausbildungswerkstätten
20
15. Maschinenausrüstung
Vorrichtungen: Ständerbohrmaschine
Zuschnittbereich • Winkelanschlag
• Werkstückauflage zum Schleifen an Zulässig sind nur Maschinen mit
Im Zuschnittbereich muss mindestens der Umlenkrolle verkleidetem Antrieb.
eine für den P
latten- und Bohlenzu-
schnitt geeignete Handkreissägema- Vorrichtungen und persönliche Schutz-
schine und eine elektrische Handket- ausrüstung:
tensägemaschine vorhanden sein. • Maschinenschraubstock
• Schutzbrille
Vorrichtungen und Schutzkleidung:
• Führungslineal, Auflageböcke,
Unterlagen
• Helm mit Gesichtsschutz,
Schnittschutzjacke, -hose, -stiefel,
-handschuhe, Schutzhandschuhe
21
16. Bau und Ausrüstung
Tisch- und Formatkreissägemaschine
Weitere Schutzvorrichtungen
13 siehe Lehrgangsbegleitheft
3
„Holzbearbeitungsmaschinen –
11 11
Handhabung und sicheres Arbei-
4
7 ten“.
1 2
12 10
22
Bau und Ausrüstung
Rückschlag Spaltkeil mit Zwangsführung nach EN 1870-1 Spaltkeil erforderlich, bei Sägeblatt Spaltkeil erforderlich
sicherung, durchm. >250 mm zwangsgeführter
Spaltkeil Spaltkeil nach DIN 38820
Schutz gegen Sägeblattdurchm. ≤ 315 mm: Sägeblattdurchm. ≤ 250 mm: getrennt angebrachte
Berühren des Schutzhaube am Spaltkeil oder getrennt befestigt getrennt angebrachte Schutzhaube Schutzhaube oder am
Sägeblattes über Sägeblattdurchm. > 315 mm: oder am Spaltkeil b
efestigte obere Spaltkeil befestigte obere
dem Tisch getrennt befestigte Schutzhaube; Verdeckung Verdeckung.
bei getrennter Befestigung Schutzhaubenträger Sägeblattdurchm. > 250 mm: Sägeblattdurchm. > 450 mm:
nicht in Linie mit Spaltkeil getrennt angebrachte Schutzhaube getrennt angebrachte Schutz-
Bei schrägstellbarem Sägeblatt und getrennt haube
befestigter Schutzhaube ist Verbreiterungsteil oder
breitere Schutzhaube erforderlich.
Parallelanschlag längeneinstellbar, mit hoher und längeneinstellbar, mit hoher und muss vorhanden sein
niedriger Führungsfläche niedriger Führungsfläche
Auslaufzeit Begrenzung auf max. 10 Sekunden, Begrenzung auf max. 10 Sekunden keine Forderung
z. B. durch Bremsmotor oder elektr. (ab Bauj. 1982), z. B. durch Bremsmo-
Bremseinrichtung tor oder elektr. Bremseinrichtung
Durchtrittöffnung Seiten leicht zerspanbar; Seiten leicht zerspanbar; muss vorhanden sein
(Sägespalt) Sägeblattdurchm. ≤ 500 mm: gesamter Spalt max. Spalt beiderseitig max. 3 mm breit
12 mm, fester Flansch-Tischkante max. 3 mm (8 mm zwischen Schiebetisch und
Sägeblattdurchm. > 500 mm: gesamter Spalt max. Sägeblatt)
16 mm, fester Flansch-Tischkante max. 5 mm
23
Bau und Ausrüstung
Tischbandsägemaschine
13
12 7
3
2 Weitere Schutzvorrichtungen
siehe Lehrgangsbegleitheft
9
8 „Holzbearbeitungsmaschinen –
Handhabung und sicheres Arbei-
4 ten“.
11
1
10
24
Bau und Ausrüstung
Schutz gegen Be Verkleidung bis auf maximale Schnitthöhe, Verkleidung bis auf maximale Verdeckung, Verkleidung bis
rühren des Säge Türen mit Verriegelung (Stellungsüberwachung) Schnitthöhe auf maximale Schnitthöhe mit
blattes außerhalb des Schutz gegen Herausschlagen
Schneidbereiches gerissener Sägeblätter
Schutz innerhalb allseitiger höhenverstellbarer Schutz bis auf höhenverstellbarer Schutz bis auf
der maximalen den zum Schneiden erforderlichen Teil des den zum Schneiden erforderlichen
Schnitthöhe Sägeblattes Teil des Sägeblattes (Zahnung und
Außenseite)
Obere Einstellbarkeit mit Festigkeits- Rollendurchmesser über 315 mm: Verstellung der oberen Säge-
Sägeblattführung anforderungen mechanische Verstellung der oberen blattführung
Sägeblattführung
Parallelanschlag mit hoher und niedriger Führungsfläche mit ausreichend hoher Führungs mit ausreichend hoher
nach Tabelle EN 1807 fläche Führungsfläche
Auslaufzeit Begrenzung auf max. 10 Sekunden, z. B. durch Begrenzung auf max. 10 Sekunden keine Forderung
Bremsmotor oder elektrische Bremseinrichtung (ab Bauj. 1982), z. B. durch
(bei Rollendurchmesser kleiner 800 mm) Bremsmotor oder elektrische Brems
einrichtung
Bandlauf Anzeige im Bereich der Bedienelemente, Anzeige im Bereich der Bedien Schaubild im Bereich
geschwindigkeit Riemenschaubild. elemente, Riemenschaubild Riemenumlegung
Bei Maschinen mit Drehzahländerung muss die
Bandlaufgeschwindigkeit vor dem Einschalten
erkennbar sein.
Bedienelemente Befestigung im Bereich der vorderen Tischkante Anbringung im Bereich der vorderen Anbringung im Bereich
oder am Ständer Tischkante oder am Ständer der vorderen Tischkante oder
am Ständer
Einrichtbetrieb Freigabeschaltung für Bremse bei Brems Freigabeschaltung für Bremse bei
blockierung im Stillstand Bremsblockierung im Stillstand
* F ür Maschinen, die nach der EN ausgeführt werden, entfällt die Prüfpflicht durch eine unabhängige Prüfstelle.
Weicht die Ausführung von der EN ab, muss in der EG-Konformitätserklärung die Prüfnummer der unabhängigen Prüfstelle eingetragen sein.
25
Bau und Ausrüstung
Dickenhobelmaschine
Weitere Schutzvorrichtungen
siehe Lehrgangsbegleitheft
4
„Holzbearbeitungsmaschinen –
Handhabung und sicheres Arbei-
ten“.
2 mm ca 1 mm
26
Bau und Ausrüstung
Hobelmesserüberstand Messerwellenüberstand
max. 3,0 mm (2 Schneiden);
max. 2,0 mm (4 Schneiden)
Greiferrückschlag- über gesamte Arbeitsbreite auf der über gesamte Arbeitsbreite auf der über gesamte Arbeitsbreite auf
sicherung Einschubseite Einschubseite der Einschubseite
Abstand zwischen Greifern 1 mm bis halbe Greiferbreite max. halbe Greiferbreite max. halbe Greiferbreite
(Zwischenlagen)
tiefster Punkt min. 2 mm unterhalb des Schneiden min. 2 mm unterhalb des min. 2 mm unterhalb des Schnei-
der Greiferspitzen flugkreises der Messerwelle Schneidenflugkreises der denflugkreises der Messerwelle
Messerwelle
27
Bau und Ausrüstung
Tischfräsmaschine
6 7 Weitere Schutzvorrichtungen
siehe Lehrgangsbegleitheft
„Holzbearbeitungsmaschinen –
Handhabung und sicheres Arbei-
ten“.
9
2
3 2
1
5
10
8 6
Hinweis:
In der Lehrwerkstätte müssen zwei
Die sicherheitsgerechte Gestaltung von Die wesentlichen sicherheitstechni-
Tischfräsmaschinen vorhanden
Tischfräsmaschinen ist stark abhängig schen Anforderungen sind in der fol-
sein. Folgende Funktionsmerkmale
vom Herstellungsjahr der Maschine. genden Übersicht zusammengestellt.
müssen über diese abgedeckt sein:
• Stufenlose Drehzahlregulierung
Die technische Weiterentwicklung in
• Elektrische Fräshöhenverstellung
den vergangenen Jahren und die Anglei-
mit elektronischer Anzeige der
chung im europäischen Raum haben
Werkzeugposition
auch zu unterschiedlichen Sicherheits
• Mechanische Verstellung der
anforderungen geführt.
Frästiefe mit elektronischer
Anzeige
• Schwenkbare Frässpindel
• Prüfzeichen „Staubgeprüft“
28
Bau und Ausrüstung
Auslaufzeit Begrenzung auf max. 10 Sekunden, Begrenzung auf max. 10 Sekunden keine Forderung
z. B. durch Bremsmotor oder elektr. (ab Bauj. 1982), z. B. durch Brems
Bremseinrichtung motor oder elektr. Bremseinrichtung
Drehzahlschaubild, Anzeige der gewählten Drehzahl vor Anzeige der gewählten Drehzahl vor Anzeige der Drehzahl,
Drehzahlanzeige dem Einschalten, Drehzahlschaubild dem Einschalten, Drehzahlschaubild Drehzahlschaubild für Riemen
für Riemenumlegung für Riemenumlegung umlegung
Einrichtbetrieb Freigabeschaltung für Bremse bei Brems- Freigabeschaltung für Bremse bei
blockierung im Stillstand Bremsblockierung im Stillstand
* F ür Maschinen, die nach der EN ausgeführt werden, entfällt die Prüfpflicht durch eine unabhängige Prüfstelle.
Weicht die Ausführung von der EN ab, muss in der EG-Konformitätserklärung die Prüfnummer der unabhängigen Prüfstelle eingetragen sein.
Tabelle 1: Spindelabmessungen
29
Bau und Ausrüstung
Abrichthobelmaschine
4
Hinweis:
Im Lehrgangsbetrieb muss als Werk-
zeugverdeckung vor dem Anschlag
mindestens eine Schutzbrücke und
6 1
3
ein Klappenschutz mit Fügeleiste
vorhanden sein.
5
2 7
10
5
5
30
Bau und Ausrüstung
flacher Hilfsanschlag 20–25 mm hoch, min. 60 mm breit 20–25 mm hoch, 20–25 mm hoch,
Sonderausstattung min. 60 mm breit min. 60 mm breit
(nicht im Lieferumfang enthalten!)
Spanabnahme maximal 8 mm
Schutz gegen Berühren Schutzbrücke in der Höhe verstellbare oder seitlich in der Höhe verstellbare oder
vor dem Anschlag verschiebbare Verdeckung, Glieder- seitlich verschiebbare
Schwingschutz, Schwingschutz, Klap- Verdeckung, Glieder-Schwing-
penverdeckung mit Fügeleiste schutz, Schwingschutz, Klappen-
verdeckung mit Fügeleiste
Schutz gegen Berühren Schutz über der Messerwelle, Schutz über der Messerwelle, Schutz über der Messerwelle,
hinter dem Anschlag der bei Anschlagverstellung selbsttätig der bei Anschlagverstellung selbsttätig der bei Anschlagverstellung
mitgeführt wird mitgeführt wird möglichst selbsttätig mitgeführt
wird
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17. Messerwelle Abrichthobelmaschine
1,1 mm In TSM-Ausbildungswerkstätten
sollten in der Abricht- bzw. Dicken
hobelmaschine unterschiedliche
Messerwellen zum Einsatz kommen.
Formschlüssige Messerbefestigung
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18. Elektrowerkzeuge
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19. Maschinenwerkzeuge
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20. Weitere Betriebsmittel
• Abgesaugter Schleiftisch
• Einrichtungen zum Verleimen von
Werkstücken (z. B. Verleimständer)
• Hand-Dübelfräsmaschine
• Arbeitstisch für den Einbau von
Handmaschinen.
Höhenverstellbarer Schleiftisch
Hand-Dübelfräsmaschine
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21. Abbildungsverzeichnis
Seite 6 Handwerkskammer
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Notizen
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Notizen
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Weiterführende Auskünfte erteilen Ihnen gern die im Folgenden aufgeführten Präventionsdienste der BGHM
Kostenfreie Servicehotline: 08009990080-2
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Standorte der Berufsgenossenschaft Holz und Metall
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