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BGHM-Information 103

BGHM-Information

Maschinenlehrgänge Holzbearbeitung ­–
Organisation und Anforderungen
an Ausbildungsstätten

September 2014
Impressum

Herausgeber
Berufsgenossenschaft Holz und Metall
Wilhelm-Theodor-Römheld Straße 15
55130 Mainz

ab 26.01.2015 neue Anschrift:


Isaac-Fulda-Allee 18
55124 Mainz

Telefon: 0800 9990080-0


Fax: 06131 802-20800
E-Mail: servicehotline@bghm.de
Internet: www.bghm.de

Servicehotline bei Fragen zum Arbeitsschutz: 0800 9990080-2


Medien Online: bestellung@bghm.de

Ausgabe: September 2014

Eine entgeltliche Veräußerung oder eine andere gewerbliche Nutzung bedarf der schriftlichen Einwilligung der BGHM


Maschinenlehrgänge Holzbearbeitung–
Organisation und Anforderungen
an Ausbildungsstätten

BGHM-I 103

Inhaltsverzeichnis

1. TSM-Maschinenlehrgänge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2. Zeitpunkt und Ziel der TSM-Maschinenlehrgänge . . 6
3. Lehrgangsträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
4. Ausbilderinnen/Ausbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
5. Lehrberechtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
6. Lehrgangsteilnehmende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
7. Aufsicht im TSM-Maschinenlehrgang. . . . . . . . . . . . . 11
8. Beschäftigungsbeschränkung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
9. Versicherungsschutz
Gesetzliche Unfallversicherung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Lehrgangsteilnehmende. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Ausbilderinnen/Ausbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
10. Teilnahmebescheinigung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
11. Voraussetzungen für Zuschüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
12. Lehrgangsbetreuung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
13. Anmeldung der Lehrgänge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
14. Anforderungen an TSM-Ausbildungswerkstätten. . . 17
Lärmschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Maschinenaufstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Unterweisungsplakate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Fußböden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Beleuchtung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Elektrische Anlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Einrichtung gegen unbefugtes Benutzen
von Maschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Absaugung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Rettungswege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Feuerlöscher. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Erste-Hilfe-Einrichtungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Sicherheits- und
Gesundheitsschutz­kennzeichnung. . . . . . . . . . . 19
Betriebsanleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Schutz- und A
­ rbeitsvorrichtungen. . . . . . . . . . . . 20
Risikobereiche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Holzlager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Druckbehälter und Kompressoren. . . . . . . . . . . . 20
15. Maschinenausrüstung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Bremseinrichtungen
für Maschinenwerkzeuge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Vorschubapparat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Zuschnittbereich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Pendel-/Kapp-/
Auslegerkreissägemaschine . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Plattenkreissägemaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Bandschleifmaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Kantenschleifmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Gehrungskapp­kreissägemaschine . . . . . . . . . . . 21
Langlochbohrmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Ständerbohrmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
16. Bau und Ausrüstung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Tisch- und Formatkreissägemaschine. . . . . . . . . 22
Tischbandsägemaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Dickenhobelmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Tischfräsmaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Abrichthobelmaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
17. Messerwelle Abrichthobelmaschine. . . . . . . . . . . . . 32
18. Elektrowerkzeuge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Handkreissägemaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Weitere Handmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
19. Maschinenwerkzeuge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Tischfräsmaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Kreissägemaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Langlochbohrmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Hobelmaschinen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Handkreissägemaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Handkettensägemaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Handoberfräsmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Formfedernutfräsmaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
20. Weitere Betriebsmittel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
21. Abbildungsverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
1. TSM-Maschinenlehrgänge

Maschinenlehrgänge für Auszubildende Die BGHM zahlt für ihre Versicherten Zu- Tischler-/Schreinerhandwerks an den
in Berufen der Holzbearbeitung wurden schüsse Maschinenlehrgängen. Wenn das Ar-
von der ehemaligen Holz-BG seit Jahr- • zum TSM-Lehrgang beiten an Holzbearbeitungsmaschinen
zehnten angeboten. Die ersten Maschi- • zu den Maschinenkursen zum Ausbildungsinhalt gehört, unter-
nenlehrgänge fanden schon vor über –– ZM (überbetrieblicher Maschinen- stützt die BGHM auch die Teilnahme
100 Jahren für „Maschinisten“ statt und lehrgang für Auszubildende im am Maschinenlehrgang von Auszubil-
für Gesellen, die sich auf die Meister- Zimmererhandwerk) denden, die verwandte Berufe erlernen
prüfung vorbereiteten. –– GFM (überbetrieblicher Maschi- (z. B. Holzmechaniker/in, Drechsler/in,
nenlehrgang für Auszubildende Modellbauer/in, Glaser/in).
Mit der Einführung der überbetriebli- des Glaser- und Fensterbauer-
chen beruflichen Bildung im Tischler-/ handwerks) Wichtigste Voraussetzung für das sichere
Schrei­nerhandwerk im Jahr 1970 ging –– PM (überbetrieblicher Maschinen- Arbeiten an Holzbearbeitungsmaschinen
der Maschinenlehrgang der ehemaligen lehrgang für Auszubildende des ist eine betriebliche Grundunterweisung.
Holz-BG in den zweiwöchigen überbe- Parkettlegerhandwerks) Der überbetriebliche Maschinenlehrgang
trieblichen Maschinenlehrgang T-G-4 TSM soll die Kenntnisse über sicheres
über. Dieser wurde im Jahr 1998 über- Die BGHM unterstützt aber nicht nur Arbeiten an Holzbearbeitungsmaschinen
arbeitet und durch eine dritte Woche die Teilnahme von Auszubildenden des festigen und erweitern.
ergänzt. In dieser zusätz­lichen Woche
sollen die Auszubildenden an das selb-
ständige Arbeiten herangeführt werden.
Mit den neuen Lehrinhalten erhielt der
Lehrgang auch einen neuen Namen:
Tischler-Schreiner-Maschinenlehrgang
(TSM) mit den Teilen TSM-1, TSM-2 und
TSM-3.

Der Ausbildungsplan TSM wurde ge-


meinsam von den Fachverbänden des
Tischler-/Schreinerhandwerks, der
damaligen Gewerkschaft Holz und
Kunststoff und der ehemaligen Holz-BG
gestaltet und anschließend vom dama-
ligen Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie genehmigt.

Die Lehrgangsinhalte werden von der


BGHM in Abstimmung mit den Fachver-
bänden des Tischler-/Schreinerhand-
werks fortlaufend an die aktuelle tech-
nische Entwicklung angepasst. Darauf
abgestimmt werden die Ausbilder und
Ausbilderinnen für diese TSM-Lehrgän-
ge in besonderen Schulungen (TSM-
Ausbilder-Lehrgängen) durch die BGHM
qualifiziert und bei Tagungen in regel-
mäßigen Abständen fortgebildet.

Holz-Lehrwerkstätten der BGHM

Lehrwerkstatt Erfurt Lehrwerkstatt Stuttgart


Kranichfelderstraße 5 Mitterwurzerstraße
99097 Erfurt (gegenüber Nr. 10)
(Zentrum für Sozialversi- 70563 Stuttgart
cherung)

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2. Zeitpunkt und Ziel der TSM-Maschinenlehrgänge

Der sichere Umgang mit Holzbearbei- über Aufbau und Funk­tion von Holzbe- Ausbildungsschwerpunkte sind:
tungsmaschinen erfordert umfassen- arbeitungsmaschinen und deren Werk- • im TSM-1-Lehrgang das sichere Ar-
de Kenntnisse über die notwendigen zeuge besitzen. beiten an Formatkreissägemaschi-
Schutz- und Arbeitsvorrichtungen. nen, Abrichthobelmaschinen und
Denn nicht die Maschinen an sich sind Das heißt: mit Handmaschinen
gefährlich. Gefährlich ist vielmehr de- • Der TSM-1-Lehrgang soll frühestens • im TSM-2-Lehrgang das sichere Ar-
ren Benutzung ohne diese Kenntnisse. 6 Monate beiten an Tischfräsmaschinen
• der TSM-2-Lehrgang frühestens • im TSM-3-Lehrgang das selbständi-
Der Maschinenlehrgang soll diese 12 Monate ge Arbeiten im Team unter Beach-
Kenntnisse und Grundfertigkeiten beim • der TSM-3-Lehrgang frühestens tung von Arbeitssicherheit und Ge-
Umgang mit Holzbearbeitungsmaschi- 18 Monate sundheitsschutz
nen vermitteln. Dies setzt voraus, dass nach Ausbildungsbeginn stattfinden.
der Maschinenlehrgang zum richtigen Die Werkstücke für alle TSM-Lehrgän-
Zeitpunkt stattfindet. Der richtige Zeit- In Bundesländern mit Berufsgrund- ge werden von der BGHM in Abstim-
punkt ist dann gekommen, wenn die schuljahr (BGJ) bzw. Berufsfachschul- mung mit dem Bundesverband Tischler
Teilnehmenden ausreichende Kennt- jahr (BFJ) kann der TSM-1-Lehrgang be- Schreiner Deutschland vorgegeben.
nisse über den Werkstoff Holz und sei- reits in der Berufsschule stattfinden. Er
ne Zerspanung sowie Grundkenntnisse wird dort von speziell geschulten Lehr-
kräften durchgeführt.

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3. Lehrgangsträger

Als „Lehrgangsträger“ werden in die- Die Lehrgangsträger dürfen nur Ausbil- Die Lehrgangsträger ­entsenden die
ser BG-Information Institutionen oder der und Ausbilderinnen mit der Lehr- Ausbilder und Ausbilderinnen zu
Unternehmen bezeichnet, die mit der gangsdurchführung beauftragen, die den Fort­bildungs­veranstaltun­gen der
ehemaligen Holz-BG oder der BGHM über eine schriftliche Lehrberechtigung BGHM. Diese dienen der Unter­richtung
den „Vertrag über die Durchführung und der BGHM verfügen. der Ausbilder und Ausbilderinnen über
Bezuschussung von überbetrieblichen die Weiter­ent­wicklung der Maschinen-
Maschinenlehrgängen“ TSM oder GFM Die Lehrgangsträger sind für die Ein- lehrgänge. Ausbilder und Ausbilderin-
abgeschlossen haben. Dies sind in der ladung von Auszubildenden zu einem nen, die an diesen Fortbildungsveran-
Regel Handwerkskammern, Kreishand- für den Ausbildungsfortgang günstigen staltungen nicht teilnehmen, dürfen
werkerschaften, Innungen, aber auch Zeitpunkt – siehe Abschnitt „Zeitpunkt bei TSM-Maschinenlehrgängen nicht
Unternehmen des Holzhandwerks oder und Ziel der Maschinenlehrgänge“ – mehr eingesetzt werden.
der Holzindustrie mit geeigneten Aus- zuständig. Am Lehrgang dürfen höchs-
bildungswerkstätten. tens 12 Personen teilnehmen. Die Lehrgangsträger ermöglichen die
Teilnahme am Lehrgang auch Auszubil-
Die Lehrgangsträger können die Zu- denden, die verwandte Berufe erlernen,
schüsse von der BGHM beantragen, wenn der jeweilige Ausbildungsbetrieb
falls der entsprechende Vertrag mit der dieses wünscht und die Ausbildung
BGHM abgeschlossen ist. Dabei sind an Holz­bearbeitungsmaschinen in der
die Voraussetzungen für die Gewährung Ausbildungs­ordnung enthalten ist (z.
von Zuschüssen durch die BGHM zu B. Holzmechaniker(in), Drechsler(in),
beachten – siehe Abschnitt „Zuschüsse Modellbauer(in), Glaser(in)).
zum Maschinenlehrgang“.
Bereits bei der Einladung zum
Maschinen­lehrgang ist auf die Mitnah-
me und Benutzung der persönlichen
Schutzausrüstung hinzuweisen.

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4. Ausbilderinnen/Ausbilder

Ausbilderinnen und Ausbilder (im Fol-


gendenden kurz "Ausbilder") werden
vom Lehrgangsträger benannt und der
BGHM zur Teilnahme am dreiwöchigen
TSM-Ausbilder-Lehrgang gemeldet. Es
können nur Personen gemeldet wer-
den, die die Meisterprüfung im Tisch-
ler-/Schreiner-, Glaser- oder Fenster­
bauerhandwerk abgelegt haben und
Erfahrungen im Umgang mit Auszubil-
denden haben.

Es können auch Gewerbelehrer und


-lehrerinnen (Berufsfeld Holz), die eine
Gesel­lenprüfung im Tischler-/Schrei-
nerhandwerk abgelegt haben, gemel-
det werden, wenn die im TSM-Ausbil-
der-Lehrgang erworbenen Fähigkeiten
für die überbetriebliche Ausbildung
eingesetzt werden sollen.

Von Industriebetrieben mit eigenen


Lehrwerk­stätten können auch Indus-
triemeister und -meisterinnen (Holz)
gemeldet werden.

Für den Einsatz in größeren Lehrwerk-


stätten können als TSM-Ausbilder auch
dort eingesetzte Ausbilder mit bestan-
dener Gesellenprüfung und ausreichen-
der Ausbildungserfahrung gemeldet
werden, wenn sie dann die TSM-Ma-
schinenlehrgänge unter der Leitung
eines für die Ausbildung verantwort-
lichen Meisters bzw. einer Meisterin
durchführen.

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5. Lehrberechtigung

Die Lehrgangsberechtigung zur Durch-


führung von TSM-Maschinenlehrgän-
gen erteilt die BGHM. Sie kann nur an
Ausbilder erteilt werden, die an einem
TSM-Ausbilder-Lehrgang der BGHM
erfolgreich und ohne Fehlzeiten teilge- Zertifikat
nommen haben.

Die Lehrberechtigung wird von der


BGHM entzogen, wenn der Ausbilder: Herr

• vom vorgesehenen Programm des Hans-Dieter Mustermann


Maschinenlehrgangs abweicht oder geboren am 01.01.1960

dieses unvollständig vermittelt


ist von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall zur Schulung von
• die Aufsichtspflicht gegenüber den Auszubildenden im sicheren Umgang mit Holzbearbeitungsmaschinen
und -werkzeugen ausgebildet worden.
Auszubildenden verletzt (siehe Ab- Herr Mustermann ist berechtigt, im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung
Maschinenkurse für Auszubildende nach den Lehrplänen und im Einvernehmen
schnitt „Aufsicht im Maschinenlehr- mit der Berufsgenossenschaft Holz und Metall zu halten.

gang“)
Die Lehrberechtigung ist jederzeit widerruflich.
• nicht in der Lage ist, eine Gruppe zu
führen und zu unterweisen
• zwischen den Fortbildungsveranstal- Mainz, 19. August 2014

tungen der BGHM keine TSM-Ma-


schinenlehrgänge durchführt Leiter Prävention Fachverband

oder
• an TSM-Fortbildungsveranstaltungen
der BGHM nicht teilnimmt

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6. Lehrgangsteilnehmende

Zu TSM-Lehrgängen werden Auszubildende eingeladen, die Die Lehrgangsteilnehmenden müssen das 15. Lebensjahr
den Tischler-/Schreinerberuf erlernen. vollendet haben und die erforderlichen Grundkenntnisse
besitzen (siehe Abschnitt „Zeitpunkt und Ziel der Maschinen-
Die Teilnahme am TSM-Maschinenlehrgang soll Auszubil- lehrgänge“).
denden auch ermöglicht werden, wenn der jeweilige Ausbil-
dungsbetrieb dieses wünscht und die jeweilige Ausbildungs- Die Lehrgangsteilnehmenden müssen ­während des Maschi-
ordnung die Ausbildung an Holzbearbeitungsmaschinen nenlehrganges eng anliegende Kleidung und persönliche
vorsieht (z. B. Holzmechaniker/in, Drechsler/in, Modellbau- Schutzausrüstung (z. B. Sicherheitsschuhe, Gehörschutz,
er/in, Glaser/in). Schutzbrille) tragen.

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7. Aufsicht im TSM-Maschinenlehrgang

Die Aufsicht über Auszubildende umfasst folgende Schritte –– Bei allen Maschinenarbeiten muss der Ausbilder bei
und erfordert folgende Maßnahmen: dem Auszubildenden, der den Arbeitsgang gerade
durchführt, stehen, um jederzeit eingreifen zu können.
• Zu Beginn des Maschinenlehrgangs den Teilnehmenden Entsprechendes gilt auch bei allen anderen Arbeiten,
–– alle Räumlichkeiten, Maschinen und Einrichtungen des die mit Gefahren für Jugendliche verbunden sind, z. B.
Ausbildungsbereiches zeigen Transport von schweren Werkstücken.
–– das Verhalten im Brandfall und bei Unfällen erläutern;
dabei auf Fluchtwege, Feuerlöschstandorte und Erste-
Hilfe-Material hinweisen
–– Maschinen und sonstige Einrichtungen vorstellen
–– Benutzungs-, Eingreif-, Aufenthalts- und Beschäfti-
gungsverbote und die Verhaltensregeln beim Arbeiten
an Maschinen erläutern und begründen
–– Auf die Benutzung der persönlichen Schutzausrüstung
hinweisen

• Im TSM-3-Lehrgang sollen die Auszubildenden selbst-


ständiges Planen und Durchführen der Arbeiten sowie das
Kontrollieren der Arbeitsergebnisse (Qualitätskontrolle)
erlernen. Dazu erhalten sie die Fertigungszeichnung eines
Werkstückes und eine Liste mit den Fertigmaßen.

In Gruppenarbeit müssen sie dann einen Arbeitsablaufplan


• Im TSM-1-Lehrgang und TSM-2-Lehrgang: und eine Materialliste für den Zuschnitt erstellen. Ziel ist es,
–– Vor jedem Arbeitsgang das Arbeitsziel beschreiben. das vorgegebene Werkstück, das im Schwierigkeitsgrad dem
Dabei den Arbeitsgang vollständig festlegen und unter Ausbildungsstand der Auszubildenden angepasst ist, sicher
Berück­sichtigung der Vorkenntnisse der Lehrgangsteil- und rationell anzufertigen.
nehmenden erläutern.
Dies umfasst mindestens den Rüstzustand der Maschi- Problemlösungen, z. B. wann, wo und wie jedes Einzelteil zu
ne, die Werkzeugdrehzahl, Schutz- und Arbeitsvorrich- bearbeiten ist, muss die Gruppe selbst erarbeiten.
tungen, Risikobereiche, Gefährdungen, Verbote.
–– Bevor Auszubildende an einer Maschine tätig werden, Auch die Qualität ihrer Arbeit muss die Gruppe während der
muss der Ausbilder den Arbeitsgang vorführen. gesamten Fertigung selbst überprüfen.
Danach lässt er alle Lehrgangsteilnehmenden den Ar-
beitsgang nachmachen. Die anspruchsvolle Aufgabe des Ausbilders ist es, die Auszu-
Bei Fehlern von Auszubildenden muss der Ausbilder bildenden beratend durch den Lehrgang zu führen ohne
die Arbeit unterbrechen, Art und mögliche Auswirkun- das Geschehen zu dominieren und nur einzugreifen, wenn
gen des Fehlers besprechen und den Arbeitsgang er- den Lehrgangsteilnehmenden durch die gewählten Arbeits-
neut vorführen. weisen Gefahren drohen.

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8. Beschäftigungsbeschränkung

Nach § 22 Jugendarbeitsschutzgesetz • Handbandsägemaschinen


dürfen Jugendliche nicht mit ­Arbeiten
Der „Ausschuss für Arbeitssicherheit
­beschäftigt werden, die mit Unfall­ Jugendliche im Sinne dieses Gesetzes
und Gesundheitsschutz“ der ehema-
gefahren verbunden sind, von denen sind Personen im Alter von 15 bis 17.
ligen Holz-BG hat zum ­Umfang dieser
anzunehmen ist, dass Jugendliche sie
Aufsicht folgendes festgelegt:
wegen mangelnden Sicherheitsbe- Das Verbot gilt nicht für die Beschäfti-
wusstseins oder mangelnder Erfahrung gung Jugendlicher, soweit
Grundsätzlich gilt, dass Aus­
nicht erkennen oder nicht abwenden • dies zur Erreichung ihres Ausbil-
zubildende zunächst einmal gründ-
können. dungszieles erforderlich ist,
lich theoretisch und praktisch über
• ihr Schutz durch die Aufsicht eines
Arbeitsweise, Funktion und Gefahren
Dazu zählen Arbeiten an: Fachkundigen gewährleistet ist,
der Maschinen und über die einschlä-
• Sägemaschinen jeder Art, ausge- • der Luftgrenzwert bei gefährlichen
gigen Schutzvorrichtungen belehrt
nommen Dekupier- und Handstich- ­Stoffen unterschritten wird.
werden müssen. Während des durch
sägen
das Erlernen und Üben der Grundfer-
• Hobel- und Fräsmaschinen jeder Art Ausbildungsziele und die einzelnen­
tigkeiten zur Bedienung und Wartung
• Furnierpaketschneidemaschinen Ausbildungs­schritte sind in den
geprägten Ausbildungsabschnittes ist
• Hack- und Spaltmaschinen ­Ausbildungsordnungen oder Rahmen­
naturgemäß eine umfassende Aufsicht
lehrplänen festgelegt.
erforderlich. Das besagt, dass der
Zu den genannten Maschinen zählen­
Ausbilder den Auszubildenden bei je-
auch mehrstufige Maschinen mit Be- Die betriebliche Grundunterweisung ist
dem einzelnen Arbeitsgang regelrecht
arbeitungseinheiten der aufgeführten Voraussetzung für das sichere Arbeiten­
auf die Finger schaut, also neben ih-
Maschinenarten. an Holzbearbeitungsmaschinen. Der
nen an der Maschine stehen muss, um
über­betriebliche Lehrgang TSM festigt
jederzeit eingreifen zu können.
Weiterhin zählt auch das Arbeiten mit und erweitert die Kenntnisse über das
Handmaschinen dazu, z. B.: sichere­Arbeiten an Holzbearbeitungs­
Haben die Auszubildenden diese
• Handkreissägemaschinen maschinen.
allge­meinen Kenntnisse erworben und
• Handoberfräsmaschinen
führen sie daraufhin Arbeiten durch,
• Formfedernutfräsmaschinen
in denen sie eingehend unterwiesen
• Handhobelmaschinen
wurden, so kann man hinsichtlich der
• Handkettensägemaschinen
weiteren Phase der Ausbildung den
Bedürfnissen und Gegebenheiten der
Praxis folgend eine hinreichende Auf-
sicht dann als gewährleistet ansehen,
wenn der Ausbilder sich ständig da-
von überzeugt, dass die Arbeitsweise
der Jugendlichen so ist, dass ihnen
keine Gefahren drohen. Dieses „stän-
dige sich Überzeugen“ bedeutet nicht
„ständige Anwesenheit“.

Nach allgemeiner Erfahrung sollten


Auszubildende jedoch nicht für län-
gere Zeit im Maschinenraum allein
gelassen werden, wenn sie im ersten
und zweiten Ausbildungsjahr stehen,
und im dritten Ausbildungsjahr nur
dann, wenn der Ausbilder sich davon
überzeugt hat, dass die Auszubilden-
den zuverlässig die ihnen übertrage-
nen Arbeiten nur in der ihnen vorge-
gebenen Weise und im übertragenen
Umfang ausführen.

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9. Versicherungsschutz Gesetzliche Unfallversicherung

Lehrgangsteilnehmende Ausbilderinnen/Ausbilder Versichert sind:


• Unfälle während des TSM-Lehrgan-
Die überbetriebliche Ausbildung ist Ausbilder, die ges (Arbeitsunfälle)
Bestandteil der (betrieblichen) Ausbil- • als Arbeitskräfte beschäftigt sind • Unfälle auf dem direkten Weg zwi-
dung. und in ihrem Betrieb TSM-Lehrgänge schen Wohnung bzw. Betrieb und
Deshalb besteht auch bei der über­ durchführen, sind bei der gesetzli- Ausbildungswerkstätte
betrieblichen Ausbildung der Versiche­ chen Unfallversicherung ihrer Unter- (Wegeunfälle)
rungsschutz durch die gesetzliche nehmen versichert. • Berufskrankheiten
Unfall­versicherung fort. Zuständig ist • als selbstständige Schreiner-/Tisch-
die Berufsgenossenschaft des Ausbil- lermeister/in im Hauptberuf freiwil- Bei Unfällen von Ausbildern, die als
dungsbetriebes. lig bei der BGHM versichert sind, Arbeitskräfte beschäftigt sind, erstellt
genießen Versicherungsschutz auch das Unternehmen die Unfallanzeige
Versichert sind: während der TSM-Lehrgänge. und sendet sie an seine Berufsgenos-
• Unfälle während des TSM-Lehrgan- • Selbstständige Schreiner-/Tisch- senschaft.
ges (Arbeitsunfälle) lermeister/innen, die nebenbei als
• Unfälle auf dem direkten Weg zwi- Ausbilder tätig sind, können bei der Selbstständige Ausbilder und nebenbe-
schen Wohnung bzw. Ausbildungs- BGHM für die Dauer der TSM-Lehr- rufliche Ausbilder, die freiwillig bei der
betrieb und Ausbildungswerkstätte gänge eine freiwillige Unfallversiche- BGHM versichert sind, melden ihren
(Wegeunfälle) rung (FUV) abschließen, sofern sie Unfall direkt an die BGHM.
• Berufskrankheiten nicht ohnehin schon eine FUV ha-
ben oder als Unternehmer oder Un-
Bei Unfällen sofort den Leiter/die Lei- ternehmerinnen bei einer anderen
terin der Ausbildungswerkstätte so- Berufsgenossenschaft pflichtversi-
wie den Ausbildungsbetrieb der Lehr- chert sind.
gangsteilnehmenden verständigen.
Die Unfallanzeige erstellt der Ausbil- Das gilt auch für Beschäftigte, die ne-
dungsbetrieb und sendet sie an seine benberuflich TSM-Lehrgänge durchfüh-
Berufsgenossenschaft. ren.

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10. Teilnahmebescheinigung

Die Teilnahmebescheinigungen für TSM-Maschinenlehrgän- Eine Teilnahmebescheinigung kann auch bei kürzerer Ab-
ge stellt der Lehrgangs­träger aus. wesenheit oder einer Teilnahme ohne Mitarbeit verweigert
werden, wenn der/die Auszubildende dadurch die im Ma-
Die Teilnahmebescheinigungen dürfen grundsätzlich erst schinenlehrgang vermittelten Kenntnisse nicht erworben
am Ende des jeweiligen­Lehrgangsabschnittes ausgehän- hat.
digt ­werden und auch nur an solche Auszubildende, die
jeden Lehrgangsabschnitt ohne wesentliche Fehlzeiten be- Der Lehrgangsträger muss den Aus­bildungsbetrieb über die
sucht haben. Als wesentlich gilt eine Fehlzeit von mehr als Fehlzeiten ­informieren.
einem Tag pro Lehrgangswoche.
Für Auszubildende, denen die Teilnahmebescheinigung ver-
weigert wurde, darf kein Zuschuss beantragt werden.

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11. Voraussetzungen für Zuschüsse

Der Vorstand der ehemaligen Holz BG hat beschlossen, die Maschinenlehrgänge


TSM, ZM, PM und GFM unter folgenden Voraussetzungen zu bezuschussen (siehe
Bemerkungen
Vertrag):
• Die Teilnehmenden sind Versicherte der BGHM und Auszubildende
zur Teilnehmerzahl
• Die Teilnehmenden haben das 15. Lebensjahr vollendet
Das Programm der Maschinenlehr-
• Die Zahl der Lehrgangsteilnehmenden darf 12 Auszubildende nicht überschrei-
gänge ist auf 8 bis 12 Teilnehmende
ten.
zugeschnitten. Bei einer größeren
• Der TSM-Maschinenlehrgang wird entsprechend den mit der BGHM abgestimm-
Teilnehmerzahl wird der Lehrgangs­
ten Unterweisungsplänen ohne zeitliche und inhaltliche Änderung durchge-
erfolg geschmälert, da die notwen-
führt
dige Zeit für das Nachvollziehen der
• Der TSM-Maschinenlehrgang wird nur von Ausbildern durchgeführt, die über ei-
Arbeits­gänge dann nicht mehr zur
ne schriftliche Lehrberechtigung der ehemaligen Holz-BG oder BGHM verfügen
Verfügung steht. Außerdem wird der
• Die Teilnehmenden haben die Abschnitte des TSM-Maschinenlehrgangs in der
Ausbilder dann nicht mehr in der
den Unterweisungsplänen entsprechenden Reihenfolge (z. B. zuerst TSM-1,
Lage sein, seinen Aufsichtspflich-
dann TSM-2, dann TSM-3) ohne wesentliche Fehlzeiten absolviert.
ten nachzukommen. Deshalb dürfen
Als wesentlich gilt eine Fehlzeit von mehr als einem Tag pro Lehrgangswoche
nicht mehr als 12 Teilnehmende in
• Die Ausbildungswerkstätte entspricht den Anforderungen dieser BGHM-Infor-
einem Lehrgang geschult werden.
mation 103 (bisher BGI 727; siehe Abschnitt „Anforderungen an Ausbildungs-
Bei Überschreitung dieser Höchst-
werkstätten“)
Teilnehmerzahl wird für den gesam-
• Der Zuschuss wird in vollem Umfang zur Deckung der durch den Maschinen-
ten Maschinenlehrgang kein Zu-
lehrgang entstehenden Kosten verwendet
schuss gewährt.
• Der Zuschuss wird in der für den Ausbildungsbetrieb bestimmten Rechnung
gesondert ausgewiesen. Dem Ausbildungsbetrieb sind dabei auch die durch
Das Programm der Maschinenlehr-
die Auszubildenden entstandenen Gesamtkosten des Lehrgangsabschnittes zu
gänge ist für jede Lehrgangswoche
benennen
auf 5 Tage ausgelegt. Bei kürzerer
• Der Lehrgangsträger verwendet das von der BGHM vorgegebene Abrechnungs-
Lehrgangsdauer wird der Lernerfolg
verfahren
geschmälert. Deshalb wird auch bei
• Der Stoff einzelner Lehrgangswochen wird nicht auf mehrere Ausbildungsab-
Unterschreitung der fünftägigen
schnitte verteilt
Lehrgangsdauer kein Zuschuss ge-
währt.
Über die Gewährung der Zuschüsse schließt die BGHM mit dem Lehrgangs­träger
von TSM-Maschinenlehrgängen einen Vertrag ab, in dem auch die vorgenannten
Falls nur eine Tischfräsmaschine
Bedingungen aufgeführt sind. Der Lehrgangsträger erkennt mit der Unterschrift auf
­vorhanden ist, muss die Zahl der
dem Vertrag die Bedingungen der BGHM an.
Lehrgangs­teilnehmenden im TSM-2-
und TSM-3-Lehrgang auf 8 reduziert
werden.

15
12. Lehrgangsbetreuung

Alle TSM-Ausbilder erhalten auf Wunsch von der


BGHM Informationsmaterial.

Alle Auszubildenden erhalten über den Lehr-


gangsträger kostenlos das Lehrgangsbegleitheft TSM/M
„Holzbe­arbeitungsmaschinen – Handhabung
und sicheres Arbeiten“.

Jede TSM-Ausbildungswerkstatt wird regel­mäßig


von im Bereich der ­Schulung eingesetzten Be-
schäftigten der BGHM aufgesucht.
Dabei wird die ­Ausstattung der Ausbildungs-
werkstätte sowie die Einhaltung des Lehrgangs­
programms überprüft. Zusätzlich stehen die Be-
schäftigten der BGHM für den Lehrgangsträger
und die Ausbilder eine Beratung zur Verfügung.
Auf Wunsch kann der Lehrgangsträger auch eine
Beratung durch Spezialisten der BGHM erhalten.

Holzbearbeitungsmaschinen
TSM/M
Handhabung und sicheres Arbeiten

November 2013

13. Anmeldung der Lehrgänge

Die geplanten TSM-Maschinenlehrgänge sol- Die Anmeldung ist zu richten an:


len der BGHM so früh wie möglich gemeldet
werden. Die Anmeldung muss jedoch spätes- BGHM
tens 8 Wochen vor Beginn des ersten Lehrgan- TSM Sachbearbeitung
ges im Kalenderjahr bei der BGHM vorliegen. Hugo-Eckener-Straße 20
50829 Köln
E-Mail: marion.michels@bghm.de
oder anja.ruprecht@bghm.de
oder claudia.roettgen@bghm.de

16
14. Anforderungen an TSM-Ausbildungswerkstätten

Grundlage des überbetrieblichen Maschinenlehr-


gangs TSM sind die Rahmenlehrpläne der überbe-
trieblichen beruflichen Bildung zur Anpassung an
die technische Entwicklung im Tischler-/Schrei-
nerhandwerk und das Lehrgangsbegleitheft „Holz-
bearbeitungsmaschinen – Handhabung und si-
cheres Arbeiten“.

Die Ausbildungswerkstätte muss in Bezug­auf die


bauliche Einrichtung und ihre ­Ausstattung mit
Maschinen, Vorrichtungen und Werkzeugen dem
aktuellen Stand der Sicherheitstechnik entspre-
chen. Insbesondere folgende Vorschriften sind zu
beachten:
• Arbeitsstättenverordnung
• Gefahrstoffverordnung
• Betriebssicherheitsverordnung
• Lärm- und Vibrationsarbeitsschutzverordnung
• DGUV Vorschrift 1 mit Anhang 1
(bisher BGV A1)
• EG-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
• Europäische Normen (EN)
• DGUV Information 209-031
(bisher BGI 725)
Unterweisungsplakate
Lärmschutz
Im unmittelbaren Bereich der Holz­bearbei­tungsmaschinen
Durch bauliche Maßnahmen muss die Ausbreitung des sind die zur jeweiligen Maschine gehörenden
Maschinenlärms in ­angrenzende Werkstätten sowie die Unterweisungs­plakate der BGHM gut sichtbar anzubringen.
Schallreflexion innerhalb der Ausbildungswerkstätte – so-
weit nach den in der Praxis bewährten Regeln der Lärm­
minderungstechnik möglich – ausgeschlossen werden.

Maschinenaufstellung Sicheres Arbeiten


an Tisch- und
Formatkreissägemaschinen
Die Lehrgangsgruppe soll bei der Unter­weisung freie Sicht
1 2 3 4
auf die Maschine haben. Bei eingeschränkten Raumverhält- ca. 2 mm

nissen muss die Zahl der Lehrgangs­teilnehmenden verrin-


max. 8 mm
45°

gert werden. Eingreifen in den Gefahrenbereich nur


mit Hilfsmittel.
Spaltkeileinstellung zum Sägeblatt. Parallelanschlag so weit zurückziehen,
dass ein Klemmen des Werkstückes
vermieden wird.
Längssägen von Breite mit der Hand
(Breite über 120 mm).

5 6 7 8

Für Maschinenlehrgänge mit der Höchstzahl von 12 Teilneh-


menden beträgt der Platzbedarf für die nachfolgend auf- Vorrichtung und Handhaltung beim
Besäumen.
Sägen schmaler Werkstücke mit
Schiebestock.
Sägen von Leisten mit Schiebeholz. Sägen von Leisten mit vorderer und
hinterer Sägehilfe.

geführten Maschinen mindestens 100 m2. Werden in der 9 10 11


Schutzhaube

Werkstätte zusätzliche Maschinen aufgestellt oder ältere immer auf


Werkstückdicke
einstellen!

Maschinen gegen neue größere Maschinen mit höherem Schutzeinrichtung und Handhaltung
beim Fälzen.
Schutzeinrichtung und Handhaltung
beim Absetzen von Zapfen.
Schutzeinrichtungen und Handhaltung
beim Einsetzsägen. Sägeblatt wird von

Platzbedarf ausgetauscht, erhöht sich der Platzbedarf ent-


unten nach oben durch das Werkstück
angehoben. Bilder: BGHM

Allgemeines Werkzeuge Betreiben • Maschine nur mit Absaugung

sprechend. • Vor Reinigungs- und Wartungs-


arbeiten Maschine abschalten
und gegen unbeabsichtigtes
• Kreissägeblatt entsprechend
Material und Arbeitsgang aus-
wählen.
• Vorrichtungen verwenden, auch
wenn nur ein Werkstück bearbei-
tet wird.
betreiben.
• Maschinen nur so verwenden,
wie es der Hersteller in der
Einschalten sichern. • Nur scharfe und unbeschädigte • Beim Werkstückvorschub Hände Bedienungsanleitung vorsieht.
• Beschäftigungsbeschränkung Kreissägeblätter aufspannen. mit geschlossenen Fingern flach Im Zweifel an den Hersteller
beachten. auf das Werkstück legen. wenden.
• Eng anliegende Kleidung tragen. Einstellen • Im Gefahrenbereich Schiebe- • Um Stolperstellen zu vermeiden
• Sicherheitsschuhe und Gehör- • Spaltkeilabstand vom Kreissäge- stock oder Schiebeholz ver- Sammelbehälter für Material-
schutz benutzen. blatt max. 8 mm. wenden. Dies gilt auch für das Abfallstücke benutzen.
• Beim Verlassen des Arbeits- • Spaltkeil ca. 2 mm unter der Entfernen von Splittern, Spänen
platzes Maschine ausschalten. höchsten Sägezahnspitze. und Abfällen. Verschlissenen
• Befestigung des Spaltkeils Schiebestock oder Schiebeholz
ersetzen. Weitere Informationen finden Sie
prüfen.
in „Holzbearbeitungs-
• Beim Einsetzsägen Queranschlag maschinen TSM/M“
oder Niederhalter als Rückschlag- www.bghm.de
sicherung verwenden. Danach
Spaltkeil wieder anbringen. Bestell-Nr. BG 5.3.1 / 11.2013

17
Anforderungen an TSM-Ausbildungswerkstätten

Fußböden Absaugung Feuerlöscher

Fußböden müssen eben und frei von Bei der Bearbeitung von Holz muss In Lehrwerkstätten sind Feuerlöscher
Stolperstellen sein. Sie müssen im grundsätzlich gewährleistet sein, dass bereitzustellen und so im Bereich der
Werkstattbereich mindestens eine eine Konzentration von Holzstaub in Ausgänge anzubringen, dass sie je-
Rutschfestigkeit nach Bewertungs- der Luft von 2 mg/m3 oder weniger als derzeit und schnell erreichbar sind.
gruppe R10 aufweisen. Schichtmittelwert eingehalten ist. Dies Die Standorte der Feuerlöscher sind zu
wird durch eine wirksame Absaugung kennzeichnen. Es gilt die Arbeitsstät-
an den Maschinen, Anlagen und Ar- tenrichtlinie A2.2 „Schutz bei Entste-
Beleuchtung beitsplätzen erreicht. hungsbränden“.

An allen Maschinen und in allen Unter- Dies gilt auch für handgeführte Holz- Beispiel: Ein Maschinenraum mit
weisungsbereichen muss die Innenbe- bearbeitungsmaschinen (Handmaschi- 100 m2 Grundfläche erfordert Feuerlö-
leuchtungsstärke unabhängig vom Ta- nen). scher mit mindestens 9 Löschmittel-
geslicht mindestens 750 Lux betragen. einheiten (mindestens Leistungsklasse
Dies gilt auch dann, wenn Lichtquellen Der Stand der Absaugtechnik ist in der 27A; dabei ist 27 = Größe des abge-
durch die Aufstellung der Teilnehmen- DGUV Information „Holzstaub – Ge- löschten Normbrandes, A =Brandklas-
den verdeckt werden. sundheitsschutz“ (DGUV Information se). Die Leistungsklasse ist auf dem
209-044; bisher BGI 739-1) beschrie- Feuerlöscher ersichtlich.
ben.
Elektrische Anlagen
Erste-Hilfe-Einrichtungen
Die elektrischen Anlagen und alle
elektrischen Betriebsmittel müssen In der Lehrwerkstätte ist mindestens
nach den elektrotechnischen Regeln im ein „Verbandkasten E“ nach DIN 13169
Sinne der EG-Niederspannungsrichtli- bereitzustellen. Auf das Verbandmate-
nie 2006/95/EG und der Unfallverhü- rial muss während des Maschinenlehr-
tungsvorschrift „Elektrische Anlagen gangs zugegriffen werden können.
und Betriebsmittel“ (DGUV Vorschrift 3;
bisher BGV A3) errichtet sein. Auf die Neben dem Verbandkasten soll eine
vorgeschriebenen Prüfungen entspre- ­Anleitung zur Ersten Hilfe aushängen,
chend § 5 der DGUV Vorschrift 3 (bisher die auch Angaben über die zuständi-
BGV A3) wird verwiesen. gen Ersthelfer und Ersthelferinnen und
die Notrufnummern enthält. Die Notruf-
Rettungswege nummern müssen auch in der Nähe des
Einrichtung gegen unbefugtes Telefons, das zur Werkstätte ­gehört, gut
Benutzen von Maschinen Als Rettungswege müssen in der Lehr- sichtbar angebracht sein.
werkstätte mindestens zwei Ausgän- Ein telefonischer Notruf muss jederzeit
Neben den für die Maschinen geforder- ge, möglichst an entgegengesetzten möglich sein.
ten Hauptschaltern muss eine zentrale Wänden, vorhanden sein. Sie dürfen
Schalteinrichtung vorhanden sein, mit nicht in denselben Brandabschnitt des Zusätzlich muss ein Verbandbuch ge-
der alle Maschinen und die Anschlüsse Gebäudes führen. Von jeder Stelle des führt werden.
von Handmaschinen ohne Abschalten Raumes darf die Entfernung bis zum
der elektrischen Beleuchtung abge- nächsten Ausgang nicht größer als 25
schaltet werden können (zentraler ab- m sein.
schließbarer Hauptschalter oder ver-
schließbarer Schaltkasten).

18
Anforderungen an TSM-Ausbildungswerkstätten

Sicherheits- und Gesundheitsschutz­kennzeichnung

In der Lehrwerkstätte müssen mindestens folgende Verbots-, Gebots-, Warn- und Rettungshinweise angebracht sein:

Rettungsweg (Beispiel)

Sicherheitsschuhe benutzen Gehörschutz benutzen Augenschutz benutzen

Erste-Hilfe-Einrichtung Feuerlöscher Rauchen verboten


An Zugängen zu Lackierräumen und Lacklagern muss folgende Beschilderung angebracht sein:

Warnung vor explosionsfähiger Atmosphäre Zutritt für Unbefugte verboten Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten

19
Anforderungen an TSM-Ausbildungswerkstätten

Betriebsanleitung Im Maschinenlehrgang soll außerdem Holzlager


die Verwendung von Auffanggurt (EN
In der Nähe der Maschinen müssen die 361), Verbindungsmittel (EN 354), Fall- Senkrecht gelagerte Platten und Plat-
Betriebsanleitungen vorhanden und für dämpfer (EN 355) und Türtraverse geübt tenabschnitte müssen gegen Umfallen
die Lehrgangsteilnehmenden zugäng- werden. Hier stehen das richtige Anle- ­gesichert sein.
lich sein. Es genügt, wenn in Kopie die gen des Auffanggurtes und die richtige
Teile der Betriebsanleitung vorhanden Verwendung der Verbindungsmittel und Bei Bohlen- und Bretterstapeln darf die
sind, die Angaben über das sichere Be- der Türtraverse im Vordergrund. Stapelhöhe das Vierfache der Stapel­
treiben und Instandhalten beinhalten. breite nicht überschreiten.

Unterweisungen im Holzlager dürfen für


die ganze Lehrgangsgruppe nur durch-
geführt werden, wenn außer dem ei-
gentlichen Arbeitsbereich eine Fläche
von mindestens 10 m2 für die Teilneh-
menden zur Verfügung steht.

Für den Holztransport müssen geeig-


nete Transport- und Tragehilfen und
Schutzhandschuhe zur Verfügung ste-
hen.
Krane und Gabelstapler dürfen von
Lehrgangsteilnehmenden nicht be-
Da im Maschinenlehrgang keine Arbei- dient werden.
ten auf Dächern durchgeführt werden
Schutz- und dürfen, muss die Funktion der Siche-
Geeignete Maßnahmen sind u.a. in
­Arbeitsvorrichtungen rungsmittel an einer Türöffnung ent-
der DGUV Information „Transport
sprechend der Bedienungsanleitung
und Lagerung von Platten, Schnitt-
Die für den Maschinenlehrgang erfor- des Herstellers ­demonstriert werden.
holz und Bauelementen“ (DGUV In-
derlichen Schutz- und Arbeitsvorrich-
formation 208-020; bisher BGI 734)
tungen müssen in der Nähe der Maschi-
beschrieben.
ne übersichtlich und umrissmarkiert Risikobereiche
angebracht sein.
Die Risikobereiche an den Maschinen
müssen gekennzeichnet sein – siehe Druckbehälter und
auch Lehrgangsbegleitheft „Holzbe- Kompressoren
arbeitungsmaschinen – Handhabung
und sich­eres Arbeiten“. Dies kann Druckbehälter und Kompressoren sind
durch selbstklebende Markierungs- außerhalb des Maschinenraumes auf-
streifen ­erfolgen, aber auch durch Farb­ zustellen. Zur Versorgung mit Druckluft
markierungen. ­müssen im Maschinenraum mindes-
tens zwei Anschlüsse für Verbraucher
(z. B. Spannzylinder) vorhanden sein.

Vorrichtungen, die regelmäßig benutzt


werden, und Rüstzeug (z. B. Messein-
richtungen) müssen an der Maschine
griffbereit aufbewahrt werden.

20
15. Maschinenausrüstung

Bremseinrichtungen Pendel-/Kapp-/ Gehrungskapp­


für Maschinenwerkzeuge Auslegerkreissägemaschine kreissägemaschine
Holzbearbeitungsmaschinen, ausge­ Vorrichtungen: Für den Maschinenlehrgang sind nur
nommen Handmaschinen, müssen • Untere Werkzeug­verkleidung mit Ab- handbetätigte Maschinen mit einer
über Einrichtungen verfügen, die das sauganschluss Verkleidung des nicht zum Schneiden
Maschinenwerkzeug nach dem Ab- • Tischverbreiterung ­benötigten Teils des Sägeblattes und
schalten in ausreichend kurzer Zeit einer Verdeckung des übrigen Zahn­
zum Stillstand bringen – siehe Tabellen kranzes seitlich und am Umfang zuläs-
zu den einzelnen Maschinen. Maschi- Plattenkreissägemaschine sig. Beweg­liche Verdeckungen müssen
nen, die vor 1982 gebaut wurden und in der Ausgangs­stellung zwangsläufig
die noch keine Bremseinrichtungen für Aufstellung und Sicherung der Ma- verriegelt sein.
die Werkzeuge haben, müssen für den schine siehe BG-Information „Arbeits-
Lehrgangsbetrieb nachgerüstet oder sicherheit und Gesundheitsschutz Vorrichtungen:
ausgetauscht werden, wenn beim Aus- – Schreinereien/Tischlereien” (DGUV • Anschlag und Ersatz­lineale für den
lauf des Werkzeuges die Gefahr einer Information 209-031; bisher BGI 725). Anschlag
Berührung mit der Hand besteht. • Tischverlängerungen (beidseitig,
fest angebracht oder abnehmbar)
Bandschleifmaschine
Vorschubapparat
Zulässig sind nur Maschinen, deren Langlochbohrmaschine
An Tischfräs- und Abrichthobelmaschi- Schleifband am Umfang und an den
nen müssen Vorschubapparate mon- Kanten­(mit Ausnahme des Arbeits­ Zulässig sind Maschinen mit Verde-
tiert ­werden können. Diese müssen bereiches) verdeckt ist. ckung des Werkzeugspannfutters.
an/bei der M ­ aschine elektrisch ange-
schlossen w ­ erden können. Vorrichtungen:
Kantenschleifmaschine • Werkstückspannvorrichtung
Im Maschinenraum müssen mindes- • Spannvorrichtung für Hilfsanschläge
tens zwei Vorschubapparate zur Verfü- Zulässig sind nur Maschinen mit Siche- oder Schablonen
gung stehen. rungen der Schleifbandkanten.

Vorrichtungen: Ständerbohrmaschine
Zuschnittbereich • Winkelanschlag
• Werkstückauflage zum Schleifen an Zulässig sind nur Maschinen mit
Im Zuschnittbereich muss mindestens der Umlenkrolle ­verkleidetem Antrieb.
eine für den P
­ latten- und Bohlenzu-
schnitt geeignete Handkreissägema- Vorrichtungen und persönliche Schutz-
schine und eine ­elektrische Handket- ausrüstung:
tensägemaschine vorhanden sein. • Maschinenschraubstock
• Schutzbrille
Vorrichtungen und Schutzkleidung:
• Führungslineal, Auflageböcke,
Unterlagen
• Helm mit Gesichtsschutz,
Schnittschutzjacke, -hose, -stiefel,
-handschuhe, Schutzhandschuhe

21
16. Bau und Ausrüstung
Tisch- und Formatkreissägemaschine

Weitere Schutzvorrichtungen
13 siehe Lehrgangsbegleitheft
3
„Holzbearbeitungsmaschinen –
11 11
Handhabung und sicheres Arbei-
4
7 ten“.

1 2

12 10

5 8 Sammelbehälter für Materialabschnit-


te („Abfallkiste“) bereitstellen!
  1 Spaltkeil   8 Stellteile (EIN–AUS, NOT–AUS)
  2 Schutzhaube mit Absauganschluss   9 Drehzahlanzeige
  3 Schutzhaubenträger 1 0 Absauganschluss unten
  4 Parallelanschlag 1 1 Schiebestock mit Halterung
  5 kurzer Quer- und Gehrungsanschlag 1 2 Queranschlag
  6 Tischeinlage, auswechselbar 1 3 Besäumniederhalter (Klemmschuh)
  7 Tischverlängerung

Die sicherheitsgerechte Gestaltung von Die wesentlichen sicherheitstechni-


Hinweis: In der Lehrwerkstätte
Tisch- und Format­kreissäge­maschinen schen Anforderungen sind in der fol-
muss mindestens eine Formatkreis-
ist stark abhängig vom Herstellungs­jahr genden Übersicht zusammengestellt.
sägemaschine vorhanden sein,
der Maschine. Die technische Weiter­
auf der Kreissägeblätter von mehr
ent­wicklung in den vergangenen Jahren
als 315 mm Durchmesser eingesetzt
und die Angleichung im europäischen
werden können.
Raum hat auch zu unterschied­lichen
Sicherheits­anfor­derungen geführt.

22
Bau und Ausrüstung

Weitere wesentliche Merkmale an Bau und Ausrüstung

nach Maschinenrichtlinie mit nach Betriebssicherheitsverordnung nach Betriebssicherheits­


CE-Kenn­zeichnung in Verbindung mit VBG 7j verordnung in Verbindung mit
am Beispiel der EN 1870-1* ab Baujahr 1980 bis 1994 VBG 7j bis Baujahr 1979

Rückschlag­ Spaltkeil mit Zwangsführung nach EN 1870-1 Spaltkeil erforderlich, bei Säge­blatt­ Spaltkeil erforderlich
sicherung, durchm. >250 mm zwangsgeführter
Spaltkeil Spaltkeil nach DIN 38820

Schutz gegen Sägeblattdurchm. ≤ 315 mm: Sägeblattdurchm. ≤ 250 mm: getrennt angebrachte
­Berühren des Schutzhaube am Spaltkeil oder getrennt ­befestigt getrennt angebrachte Schutz­haube ­Schutzhaube oder am
Sägeblattes über Sägeblattdurchm. > 315 mm: oder am Spaltkeil b
­ efestigte obere ­Spaltkeil ­befestigte obere
dem Tisch getrennt befestigte Schutzhaube; Verdeckung Verdeckung.
bei getrennter Befestigung Schutz­hauben­träger Sägeblattdurchm. > 250 mm: Sägeblattdurchm. > 450 mm:
nicht in Linie mit Spaltkeil getrennt angebrachte Schutzhaube getrennt angebrachte Schutz-
Bei schrägstellbarem Sägeblatt und getrennt haube
­befestigter Schutzhaube ist Verbreiterungs­teil oder
breitere Schutzhaube erforderlich.

Parallelanschlag längeneinstellbar, mit hoher und längeneinstellbar, mit hoher und muss vorhanden sein
niedriger Führungsfläche niedriger Führungsfläche

Schutz unter dem Verkleidung, Stellungsüberwachung und Verriege- Verkleidung Verkleidung,


Tisch lung der Sägeblattverkleidung, wenn Auslaufzeit Verdeckung
> 10 s

Tischgröße in Abhängigkeit vom Sägeblattmesser nach Sägeblattdurchmesser ausreichend großer Tisch,


(Mindestmaße) EN 1870-1 Anhang E ≤ 250 mm: 400 x   500 mm z. B. Ergänzung
> 250 bis 315 mm: 500 x   660 mm mit Tischverlängerung
> 315 mm: 850 x 1100
mm

Tischverlängerung Länge ≥ 1200 mm von Sägeblattachse bis Ende der Sägeblattdurchmesser


Tischverlängerung (bzw. des Tisches) ≤ 350 mm: Länge   800 mm
> 350 mm: Länge 1500 mm
von Sägeblattachse

Auslaufzeit Begrenzung auf max. 10 Sekunden, Begrenzung auf max. 10 Sekunden keine Forderung
z. B. durch Bremsmotor oder elektr. (ab Bauj. 1982), z. B. durch Bremsmo-
Bremseinrichtung tor oder elektr. Bremseinrichtung

Durchtrittöffnung Seiten leicht zerspanbar; Seiten leicht zerspanbar; muss vorhanden sein
(Sägespalt) Sägeblattdurchm. ≤ 500 mm: gesamter Spalt max. Spalt beiderseitig max. 3 mm breit
12 mm, fester Flansch-Tischkante max. 3 mm (8 mm zwischen Schiebetisch und
Sägeblattdurchm. > 500 mm: gesamter Spalt max. Sägeblatt)
16 mm, fester Flansch-Tischkante max. 5 mm

Typschild mit Kenndaten mit Kenndaten

Drehzahlschaubild, Drehzahlanzeige am Bedienplatz Schaubild im Bereich Riemen­um­le­gung, Schaubild im Bereich


Drehzahlanzeige Drehzahlanzeige am Bedienplatz Riemenumlegung
* F ür Maschinen, die nach der EN ausgeführt werden, entfällt die Prüfpflicht durch eine unabhängige Prüfstelle. Weicht die Ausführung
von der EN ab, muss in der EG-Konformitätserklärung die Prüfnummer der unabhängigen Prüfstelle eingetragen sein.

23
Bau und Ausrüstung

Tischbandsägemaschine

13

12 7

3
2 Weitere Schutzvorrichtungen
siehe Lehrgangsbegleitheft
9
8 „Holzbearbeitungsmaschinen –
Handhabung und sicheres Arbei-
4 ten“.
11
1

10

Sammelbehälter für Materialabschnit-


te („Abfallkiste“) bereitstellen!
1 Bandsägerollen   9 Parallelanschlag
2  abwärtslaufender Teil des Sägeblattes 1 0 Absaugstutzen
3  obere Sägeblattführung 1 1 Befestigungsschiene für
4  untere Sägeblattführung Tischvergrößerung
5  Verstellung der oberen Sägeblattführung 1 2 Spannvorrichtung für das
6  Verkleidung der Bandsägerollen Bandsägeblatt
7  verstellbare Verdeckung des Sägeblattes 1 3 Neigungsverstellung der oberen
8 Tischeinlage Bandsägerolle

Die sicherheitsgerechte Gestaltung Raum hat auch zu unterschiedlichen


von Tischbandsägemaschinen ist stark Sicherheits­anforderungen geführt.
abhängig vom Herstellungsjahr der
Maschine. Die technische Weiterent- Die wesentlichen sicherheitstechni-
wicklung in den vergangenen Jahren schen Anforderungen sind in der fol-
und die Angleichung im europäischen genden Übersicht zusammengestellt.

24
Bau und Ausrüstung

Weitere wesentliche Merkmale an Bau und Ausrüstung

nach Maschinenrichtlinie mit nach Betriebssicherheitsverord- nach Betriebssicherheits­


CE-Kenn­zeichnung nung in Verbindung mit VBG 7j verordnung in Verbindung mit
am Beispiel der EN 1870-1* ab Baujahr 1980 bis 1994 VBG 7j bis Baujahr 1979

Schutz gegen Be­ Verkleidung bis auf maximale Schnitthöhe, Verkleidung bis auf maximale Verdeckung, Verkleidung bis
rühren des Säge­­ Türen mit Verriegelung (Stellungsüberwachung) ­Schnitthöhe auf maximale Schnitthöhe mit
blattes außerhalb des Schutz gegen Herausschlagen
Schneid­bereiches gerissener Sägeblätter

Schutz innerhalb allseitiger höhenverstellbarer Schutz bis auf höhenverstellbarer Schutz bis auf
der maximalen den zum Schneiden erforderlichen Teil des den zum Schneiden erforderlichen
Schnitthöhe ­Sägeblattes Teil des Sägeblattes (Zahnung und
Außenseite)

Obere Einstellbarkeit mit Festigkeits- Rollendurchmesser über 315 mm: Verstellung der oberen Säge-
­Sägeblattführung anforderungen mechanische Verstellung der oberen blattführung
Sägeblattführung

Tischgröße Mindesttischgrößen nach EN 1807 ausreichend groß ausreichend groß

Tisch-Schräg­ max. 20°


stellbarkeit

Tischeinlage auswechselbare, rechteckige Tischeinlage; auswechselbare Tischeinlage; muss vorhanden sein


leicht zerspanbar, z. B. aus Holz, Aluminium, leicht zerspanbar, z. B. aus Holz,
alterungsbeständigem Kunststoff Aluminium, alterungsbeständigem
Kunststoff

Parallelanschlag mit hoher und niedriger Führungsfläche mit ausreichend hoher Führungs­ mit ausreichend hoher
nach Tabelle EN 1807 fläche Führungsfläche

Auslaufzeit Begrenzung auf max. 10 Sekunden, z. B. durch Begrenzung auf max. 10 Sekunden keine Forderung
Bremsmotor oder elektrische Bremseinrichtung (ab Bauj. 1982), z. B. durch
(bei Rollendurchmesser kleiner 800 mm) Brems­motor oder elektrische Brems­
einrichtung

Absauganschluss Absaugung erforderlich Absaugung allgemein erforderlich Absaugung allgemein


erforderlich

Typschild mit Kenndaten mit Kenndaten mit Kenndaten

Bandlauf­ Anzeige im Bereich der Bedienelemente, Anzeige im Bereich der Bedien­ Schaubild im Bereich
geschwindigkeit ­Riemenschaubild. elemente, Riemenschaubild Riemenumlegung
Bei Maschinen mit Drehzahländerung muss die
Bandlaufgeschwindigkeit vor dem Einschalten
erkennbar sein.

Bedienelemente Befestigung im Bereich der vorderen Tischkante Anbringung im Bereich der vorderen Anbringung im Bereich
oder am Ständer Tischkante oder am Ständer der vorderen Tischkante oder
am Ständer

Einrichtbetrieb Freigabeschaltung für Bremse bei Brems­ Freigabeschaltung für Bremse bei
blockierung im Stillstand Bremsblockierung im Stillstand

* F ür Maschinen, die nach der EN ausgeführt werden, entfällt die Prüfpflicht durch eine unabhängige Prüfstelle.
Weicht die Ausführung von der EN ab, muss in der EG-Konformitätserklärung die Prüfnummer der unabhängigen Prüfstelle eingetragen sein.

25
Bau und Ausrüstung

Dickenhobelmaschine

Weitere Schutzvorrichtungen
siehe Lehrgangsbegleitheft
4
„Holzbearbeitungsmaschinen –
Handhabung und sicheres Arbei-
ten“.

Die sicherheitsgerechte Gestaltung von


Dickenhobelmaschinen ist stark abhän-
gig vom Herstellungsjahr der Maschine.
4

Die technische Weiterentwicklung in


2
den vergangenen Jahren und die An-
gleichung im europäischen Raum
haben auch zu unterschiedlichen Si-
6 5 cherheitsanforderungen geführt. Die
5 wesentlichen sicherheitstechnischen
7 Anforderungen sind in der folgenden
Übersicht zusammen­gestellt.
3

2 mm ca 1 mm

1 Stellteile (EIN – AUS, NOT – AUS) 5 Druckbalken


2 Messerwelle 6 Einzugswalze geriffelt
3 Greiferrückschlagsicherung, 7 Auszugswalze glatt / gummiert
gegen Durchpendeln gesichert 8 Tischwalzen
4 Absaugung (der Anschlusstrichter zum
Absaugrohr verhindert den Zugriff zur
Messerwelle)

26
Bau und Ausrüstung

Weitere wesentliche Merkmale an Bau und Ausrüstung

nach Maschinenrichtlinie mit nach Betriebssicherheitsverord- nach Betriebssicherheits­ver­


CE-Kennzeichnung am Beispiel nung in Verbindung mit VBG 7j ordnung in Verbindung mit
der EN 860* ab Baujahr 1980 bis 1994 VBG 7j bis Baujahr 1979

Werkzeug Messerwelle nach EN 860 Anhang A runde Messerwelle


und EN 847-1

Hobelmesserüberstand Messerwellenüberstand
max. 3,0 mm (2 Schneiden);
max. 2,0 mm (4 Schneiden)

max. Spanabnahme Begrenzungseinrichtung gefordert

Greiferrückschlag- über gesamte Arbeitsbreite auf der über gesamte Arbeitsbreite auf der über gesamte Arbeitsbreite auf
sicherung ­Einschubseite Einschubseite der Einschubseite

Greiferbreite Arbeitsbreite: Arbeitsbreite: unter 15 mm


260 mm und mehr 8 – 15 mm 250 mm und mehr 8 – 15 mm
unter 260 mm 3 – 8 mm unter 250 mm 3 – 8 mm

Abstand zwischen Greifern 1 mm bis halbe Greiferbreite max. halbe Greiferbreite max. halbe Greiferbreite
(Zwischenlagen)

tiefster Punkt min. 2 mm unterhalb des Schneiden­ min. 2 mm unterhalb des min. 2 mm unterhalb des Schnei-
der Greiferspitzen flugkreises der Messerwelle Schneiden­flugkreises der denflugkreises der ­Messerwelle
­Messerwelle

Gliedereinzugswalze Breite des Einzelgliedes max. 50 mm

Berührungsschutz Verkleidung, Stellungsüberwachung Verkleidung Verkleidung


von Türen, Deckel, zusätzliche Zuhaltung
wenn Auslaufzeit > 10 s

Auslaufzeit Max. 10 Sekunden; Ausnahme bei sehr


großen Maschinen (Hochlaufzeit > 10 s)
gebremste Auslaufzeit max. 30 s und
­Hochlaufzeit < Auslaufzeit

Einrichtbetrieb Freigabeschaltung für Bremse bei


Bremsblockierung im Stillstand

NOT-AUS Zweiter NOT-AUS auf der Auslassseite


bei Hobelbreite über 500 mm oder
getrenntem Vorschubmotor
* F ür Maschinen, die nach der EN ausgeführt werden, entfällt die Prüfpflicht durch eine unabhängige Prüfstelle.
Weicht die Ausführung von der EN ab, muss in der EG-Konformitätserklärung die Prüfnummer der unabhängigen Prüfstelle eingetragen sein.

27
Bau und Ausrüstung

Tischfräsmaschine

6 7 Weitere Schutzvorrichtungen
siehe Lehrgangsbegleitheft
„Holzbearbeitungsmaschinen –
Handhabung und sicheres Arbei-
ten“.

9
2
3 2
1

5
10
8 6

  1 Fräsanschlag mit Schutzkasten   6 Stellteile (EIN–AUS, NOT–AUS)


  2 Fräsanschlaglineale  7 Drehzahlanzeige
  3 Werkzeugverdeckung vor dem Anschlag   8 Schaltsperre
  4 Spindelarretierung   9 Absauganschluss
  5 Höhenverstellung der Spindel 1 0 Tischverlängerung

Hinweis:
In der Lehrwerkstätte ­müssen zwei
Die sicherheitsgerechte Gestaltung von Die wesentlichen sicherheitstechni-
Tischfräsmaschinen vorhanden
Tischfräsmaschinen ist stark abhängig schen Anforderungen sind in der fol-
sein. Folgende Funktionsmerkmale
vom Herstellungsjahr der Maschine. genden Übersicht zusammengestellt.
müssen über diese abgedeckt sein:
• Stufenlose Drehzahlregulierung
Die technische Weiterentwicklung in
• Elektrische Fräshöhenverstellung
den vergangenen Jahren und die Anglei-
mit elektronischer Anzeige der
chung im europäischen Raum haben
Werkzeugposition
auch zu unterschiedlichen Sicherheits­
• Mechanische Verstellung der
anforderungen geführt.
Frästiefe mit elektronischer
Anzeige
• Schwenkbare Frässpindel
• Prüfzeichen „Staubgeprüft“

Falls nur eine Tischfräsmaschine


­vorhanden ist, muss die Anzahl der
Lehrgangsteilnehmer im TSM-2- und
TSM-3-Lehrgang auf 8 reduziert
werden (siehe Abschnitt „Voraus­
setzungen für Zuschüsse“).

Für jede Maschine muss ein voll­


ständiger Satz Schutzvorrichtungen
griffbereit zur Verfügung stehen.

28
Bau und Ausrüstung

Weitere wesentliche Merkmale an Bau und Ausrüstung

nach Maschinenrichtlinie mit nach Betriebssicherheitsverordnung nach Betriebssicherheits­


CE-Kennzeichnung am Beispiel in Verbindung mit VBG 7j verordnung
der EN 848-1* ab Baujahr 1980 bis 1994 in Verbindung mit VBG 7j
bis Baujahr 1979

Fräserdorn, Frässpindel Durchmesser s. Tabelle 1, mindestens 30 mm Durchmesser, mindestens 30 mm


Sicherung gegen Lösen des Werkzeuges Sicherung der Werkzeug­befestigung Durchmesser
beim Hochlaufen bzw. Abbremsen für Bremsvorgänge

Schutz unter dem Tisch Verkleidung, Stellungsüberwachung und Verkleidung Verkleidung


Verriegelung von Türen

Tischgröße; Tischverlän- siehe Tabelle 2 ausreichend groß ausreichend groß


gerung erforderlich, wenn Werkstücke auf dem erforderlich, wenn Werkstücke auf
Tisch nicht sicher aufliegen dem Tisch nicht sicher aufliegen

Auslaufzeit Begrenzung auf max. 10 Sekunden, Begrenzung auf max. 10 Sekunden keine Forderung
z. B. durch Bremsmotor oder elektr. (ab Bauj. 1982), z. B. durch Brems­
Bremseinrichtung motor oder elektr. Bremseinrichtung

Typschild mit Kenndaten mit Kenndaten

Drehzahlschaubild, Anzeige der gewählten Drehzahl vor Anzeige der gewählten Drehzahl vor Anzeige der Drehzahl,
Drehzahlanzeige dem Einschalten, Drehzahlschaubild dem Einschalten, Drehzahlschaubild Drehzahlschaubild für Riemen­
für Riemenumlegung für Riemenumlegung umlegung

Einrichtbetrieb Freigabeschaltung für Bremse bei Brems- Freigabeschaltung für Bremse bei
blockierung im Stillstand Bremsblockierung im Stillstand
* F ür Maschinen, die nach der EN ausgeführt werden, entfällt die Prüfpflicht durch eine unabhängige Prüfstelle.
Weicht die Ausführung von der EN ab, muss in der EG-Konformitätserklärung die Prüfnummer der unabhängigen Prüfstelle eingetragen sein.

Tabelle 1: Spindelabmessungen

Spindel-Durchmesser Maximale Nutzlänge Höchstzulässiger Werkzeugdurchmesser


d1 der Spindel von der Auflage (mm) (der in der Schutzeinrichtung montiert
(mm) werden kann)
d2 (mm)
(siehe Anhang A)
einteilige auswechselbare Fräswerk- Zapfenschneid-
Spindel Spindel zeuge Werkzeuge
201  80  80 150 160
302 1 40 140 250 300
403 180 160 250 350
503 220 160 275 400
ANMERKUNG 1: Die für d1 = 20 mm aufgeführten Werte gelten auch für Spindeldurchmesser zwischen 20 und 30 mm
ANMERKUNG 2: Die für d1 = 30 mm aufgeführten Werte gelten auch für Spindeldurchmesser zwischen 30 und 40 mm
ANMERKUNG 3: Die für d1 = 40 mm aufgeführten Werte gelten auch für Spindeldurchmesser zwischen 40 und 50 mm

Tischdurchlass Tabelle 2: Abmessungen von Tisch und Tischeinlegeringen

Durchmesser Tischdurchlass ≤ 190 > 190


B Mindest-Tischlänge (A min) 600 1000
B 250 < B ≤ A/2 450 < B ≤ A/2
C

C ± 100 350 350


     ± 200**
A Bereich für Innendurchmesser 65–75* 105–115   65–75* 105–115
der Tischeinlegeringe 145–160 145–160 200–225
Anmerkung:
Die Abmessung C reicht von der Spindel­achse * für Maschinen, die mit auswechselbarer Spindel ausgerüstet sind
bis zur vorderen Kante des festen Tisches, oder, ** für Maschinen mit Schiebetisch auf der Vorderseite
sofern vorhanden, bis zur vorderen Bei Tischdurchlass-Durchmessern über 300 mm muss ein 5. Tischeinlegering vorhanden sein.
Kante eines integrierten und auf der gleichen
Höhe wie der feste Tisch angeordneten
­Schiebetisches.

29
Bau und Ausrüstung

Abrichthobelmaschine

4
Hinweis:
Im Lehrgangsbetrieb muss als Werk-
zeugverdeckung vor dem ­Anschlag
mindestens eine Schutz­brücke und
6 1
3
ein Klappenschutz mit Fügeleiste
vorhanden sein.
5

2 7

10

  1 Aufgabetisch   6 Messerwellenverdeckung hinter


  2 Abnahmetisch dem Anschlag
  3 schrägstellbarer Parallelanschlag   7 Stellteile (EIN–AUS, NOT–AUS)
  4 schwenkbarer Hilfsanschlag   8 Höhenverstellung des Aufgabetisches
  5 Messerwellenverdeckung vor dem   9 Fügeleiste mit Halterung
Anschlag 1 0 Absaugstutzen

5
5

Die sicherheitsgerechte Gestaltung von Die wesentlichen sicherheitstech-


Abrichthobelmaschinen ist stark ab- nischen Anforderungen sind in der fol-
hängig vom Herstellungsjahr der Ma- genden Übersicht zusammengestellt.
schine.

Die technische Weiterentwicklung in


den vergangenen Jahren und die An-
gleichung im europäischen Raum hat
auch zu unterschiedlichen Sicherheits-
anforderungen geführt.

30
Bau und Ausrüstung

Weitere wesentliche Merkmale an Bau und Ausrüstung

nach Maschinenrichtlinie mit nach Betriebssicherheitsverordnung nach Betriebssicherheits­


CE-Kennzeichnung am Beispiel in Verbindung mit VBG 7j verordnung
der EN 859* ab Baujahr 1980 bis 1994 in Verbindung mit VBG 7j
bis Baujahr 1979

Werkzeug runde Messerwelle nach EN 847-1 runde Messerwelle runde Messerwelle

Abstand 3 ± 2 mm maximal 5 mm sollte maximal 5 mm betragen


Schneidenflugkreis –
Tischlippen

Mindest-Tischlänge bei Arbeitsbreite bei Arbeitsbreite ausreichend lang


≤ 600 mm Länge = 4 x Arbeitsbr. ≥ 250 mm Länge = 1000 mm
> 600 mm Länge = 2400 mm ≥ 315 mm Länge = 1800 mm
≥ 400 mm Länge = 2500 mm

Parallelanschlag bei Arbeitsbreite bei Arbeitsbreite muss vorhanden sein,


≤ 260 mm Länge = 2.3 x Arbeitsbreite ≥ 250 mm Länge = 700 mm ausreichend lang und hoch
Höhe min. 1 20 mm ≥ 315 mm Länge = 850 mm
> 260 mm Länge =   1 1 00 mm ≥ 400 mm Länge = 1100 mm
Höhe min. 1 50 mm ≥ 315 mm Höhe min. 140 mm

flacher Hilfsanschlag 20–25 mm hoch, min. 60 mm breit 20–25 mm hoch, 20–25 mm hoch,
Sonderausstattung min. 60 mm breit min. 60 mm breit
(nicht im Lieferumfang enthalten!)

Spanabnahme maximal 8 mm

Schutz gegen Berühren Schutzbrücke in der Höhe verstellbare oder seitlich in der Höhe verstellbare oder
vor dem Anschlag verschiebbare Verdeckung, Glieder- seitlich verschiebbare
Schwingschutz, Schwingschutz, Klap- Verdeckung, Glieder-Schwing-
penverdeckung mit Fügeleiste schutz, Schwingschutz, Klappen-
verdeckung mit Fügeleiste

Schutz gegen Berühren Schutz über der Messerwelle, Schutz über der Messerwelle, Schutz über der Messerwelle,
hinter dem Anschlag der bei Anschlagverstellung selbsttätig der bei Anschlagverstellung selbst­tätig der bei Anschlagverstellung
mitgeführt wird mitgeführt wird möglichst selbsttätig mitgeführt
wird

Schutz unter dem Verkleidung, Stellungsüberwachung und Verkleidung Verkleidung


Tisch Zuhaltung von Türen

Auslaufzeit Max. 10 Sekunden; Begrenzung auf max. 10 Sekunden keine Forderung


Ausnahme bei sehr großen Maschinen (ab Bauj. 1982), z. B. durch (Nachrüstung ist anzustreben)
(Hochlaufzeit > 10 s) Bremsmotor­oder elektrische Brems­
gebremste Auslaufzeit max. 30 s und einrichtung
Hochlaufzeit < Auslaufzeit

Einrichtbetrieb Freigabeschaltung für Bremse bei Freigabeschaltung für Bremse bei


Bremsblockierung im Stillstand Bremsblockierung im Stillstand
* F ür Maschinen, die nach der EN ausgeführt werden, entfällt die Prüfpflicht durch eine unabhängige Prüfstelle.
Weicht die Ausführung von der EN ab, muss in der EG-Konformitätserklärung die Prüfnummer der unabhängigen Prüfstelle eingetragen sein.

31
17. Messerwelle Abrichthobelmaschine

Keilleistenmesserwelle Messerwelle mit formschlüssiger Spiralmesserwelle mit formschlüssiger


(mit kraftschlüssiger Messerbefestigung) ­Messerbefestigung ­Messerbefestigung

An Abrichthobelmaschinen sind Bei nachschleifbaren Streifenhobel­


nur r­ unde Messerwellen mit einem messern muss der Mindesteinspann­
Schneiden­überstand von max. 1,1 mm bereich gekennzeichnet sein, z. B. auf
zulässig. dem Streifenhobelmesser oder den
Spannel­ementen der Messerwelle.
Auf der Messerwelle muss der Name Fehlt bei älteren Maschinen oder Strei-
oder das Zeichen des Herstellers ange- fenhobelmessern diese Kennzeich-
max.
1,1 mm geben sein. nung, so darf eine Einspannbreite von
15 mm nicht unterschritten werden.

Jeder Satz Hobelmesser muss aus


gleich hohen und gewichtsgleichen
Messern bestehen, damit keine Un-
Kraftschlüssige Messerbefestigung wuchten in der Messerwelle auftreten.

1,1 mm In TSM-Ausbildungswerkstätten
sollten in der Abricht- bzw. Dicken­
hobelmaschine unterschiedliche
Messerwellen zum Einsatz kommen.

Formschlüssige Messerbefestigung

32
18. Elektrowerkzeuge

Es dürfen nur solche Elektrowerkzeuge Handkreissägemaschine Weitere Handmaschinen


eingesetzt werden, für die durch Prüf-
buch oder Aufkleber der Prüfnachweis Alle Handkreissägemaschinen müssen • Akkuschrauber
nach mit einem Spaltkeil ausgerüstet sein. • Handbohrmaschine
§ 5 der Unfallverhütungsvorschrift • Handstichsägemaschine
„Elektrische Anlagen und Betriebs- Neben der Handkreissägemaschine • Schwingschleifmaschine
mittel“ (DGUV Vorschrift 3; bisher für den Zuschnitt soll mindestens eine • Handhobelmaschine
BGV A3) vorliegt. Gleiches gilt für zweite Handkreissägemaschine vorhan- • Handoberfräsmaschine
Verlängerungs­kabel mit ihren Steckvor- den sein, die sich in Bauart und Funk- • Formfedernutfräsmaschine
richtungen. tion von der anderen unterscheidet (z. • Handkettensägemaschine
B. Tauchkreissäge, Handkreissäge mit
Sogenannte Einhandmaschinen sind Pendelschutzhaube).
für den TSM-Lehrgang nicht geeignet.
Alle Handmaschinen außer
Akku­schraubern, Handbohrma-
schinen, Handstichsäge- und
Handkettensäge­maschinen müs-
sen mit einer integrier­ten Absau-
gung mit Staubbeutel ausgerüs-
tet sein bzw. an ein Absauggerät
angeschlossen werden können­
– siehe hierzu DGUV-Information
„Holzstaub­– Gesundheitsschutz“
(DGUV Information 209-044; bisher
BGI 739-1).

33
19. Maschinenwerkzeuge

Tischfräsmaschine Kreissägemaschine Langlochbohrmaschine

Verstellnuter 4 – 7,5 mm Verbundsägeblatt (Längsschnitt) Bohrer, Zapfenfräser, Langlochfräsbohrer


Verstellnuter 8 – 16 mm Verbundsägeblatt (Querschnitt)
Universalmesserkopf Verbundsägeblatt (Universal)
Profilfräser 1 1 0 x 22 x 30 o.ä. Verbundsägeblatt (beschichtete Platten) Hobelmaschinen
Profilfräser 1 20 x 30 x 30 o.ä.
Abplattfräser 200 x 18 x 30 o.ä. Je ein Satz Ersatzmesser

Falzmesserköpfe mit ziehendem


Schnitt Handkreissägemaschine
• HSS 1 25 x 40 x 30 o.ä.
• HM 100 x 30 x 30 o.ä. Verbundsägeblatt (Längsschnitt)
Schwenkmesserkopf Verbundsägeblatt (Querschnitt)
150 x 50 x 30 o.ä. Flachzahn für Rohzuschnitt in Faserrichtung

Zapfenschneidwerkzeuge, ­komplett Handkettensägemaschine


oder:
Schlitzscheiben 250 x 10 x 30 (2 x) 2 Sägeketten (rückschlagarm)
Nutfräswerkzeuge
• 250 x 4 x 30,
• 250 x 6 x 30 oder Handoberfräsmaschine
• 250 x 8 x 30
Wechselzahn für Massivholz, in und quer zur Werkzeuge zum Fügen, Fasen, Profilieren
Ein Satz Anlaufringe mit Faserrichtung
folgenden ­Durchmessern:
85 mm, 90 mm, 95 mm, 100 mm, Formfedernutfräsmaschine
105 mm, 110 mm, 115 mm, 120 mm,
125 mm 2 Nutfräser
1 Harzgallenfräser

Wechselzahn für furnierte Platten und Massiv-


holz quer zur Faserrichtung

Hohl-Trapez-Zahn für beschichtete Platten

Anforderungen an Fräswerkzeuge für die


Holzbearbeitung siehe DGUV-Information
„Fräswerkzeuge für die Holzbearbeitung“
(DGUV Information 209-041;
bisher BGI 732).

34
20. Weitere Betriebsmittel

Im Interesse einer umfassenden Ausbil-


dung an Holzbearbeitungsmaschinen
sollten zusätzlich folgende Betriebsmit-
tel zur Verfügung gestellt werden:

• Abgesaugter Schleiftisch
• Einrichtungen zum Verleimen von
Werkstücken (z. B. Verleimständer)
• Hand-Dübelfräsmaschine
• Arbeitstisch für den Einbau von
Handmaschinen.

Diese Betriebsmittel sollten bei der


nächsten Investitionsplanung be-
rücksichtigt werden.

Höhenverstellbarer Schleiftisch

Einrichtungen zum Verleimen von Werkstücken

Arbeitstisch für den Einbau von Handmaschi-


nen

Hand-Dübelfräsmaschine

35
21. Abbildungsverzeichnis

Titelbild Andreas Brücklemair - Studio für Fotografie

Seite 6 Handwerkskammer

Seite 16 oben Andreas Brücklemair - Studio für Fotografie

Seite 19 oben links Andreas Brücklemair - Studio für Fotografie

Seite 19 oben rechts Aigner

Seite 19 unten Andreas Brücklemair - Studio für Fotografie

Seite 34 links Festool

Seite 34 Mitte Andreas Brücklemair/Barth Maschinenbau

Seite 34 rechts unten Andreas Brücklemair/Festool

Alle übrigen Bilder und Grafiken: BGHM

36
Notizen

37
Notizen

38
Weiterführende Auskünfte erteilen Ihnen gern die im Folgenden aufgeführten Präventionsdienste der BGHM
Kostenfreie Servicehotline: 08009990080-2

Präventionsdienst Berlin Präventionsdienst Erfurt PD Mannheim|Saarbrücken


Innsbrucker Straße 26/27 Lucas-Cranach-Platz 2 Standort Mannheim
10825 Berlin 99097 Erfurt Augustaanlage 57
Telefon: 0800 9990080-2 Telefon: 0800 9990080-2 68028 Mannheim
Fax: 030 75697-13450 Fax: 0361 65755-26700 Telefon: 0800 9990080-2
E-Mail: pd-berlin@bghm.de E-Mail: pd-erfurt@bghm.de Fax: 0621 3801-24900
E-Mail: pd-mannheim@bghm.de
Präventionsdienst Bielefeld Außenstelle Bad Hersfeld
Turnerstr. 5 – 9 Döllwiesen 14 Standort Saarbrücken
33602 Bielefeld 36282 Hauneck Koßmannstraße 48 – 52
Telefon: 0800 9990080-2 66119 Saarbrücken
Fax: 0521 52090-22482 Außenstelle Chemnitz Telefon: 0800 9990080-2
E-Mail: pd-bielefeld@bghm.de Nevoigtstraße 29 Fax: 0681 8509-23400
09117 Chemnitz E-Mail: pd-saarbruecken@bghm.de
Präventionsdienst Bremen
Töferbohmstraße 10 Präventionsdienst Hamburg Präventionsdienst München
28195 Bremen Rothenbaumchaussee 145 Am Knie 8
Telefon: 0800 9990080-2 20149 Hamburg 81241 München
Fax: 0421 3097-28610 Telefon: 0800 9990080-2 Telefon: 0800 9990080-2
E-Mail: pd-bremen@bghm.de Fax: 040 44112-25190 Fax: 089 17918-20700
E-Mail: pd-hamburg@bghm.de E-Mail: pd-muenchen@bghm.de
Präventionsdienst Dessau
Raguhner Straße 49 b Außenstelle Rostock Außenstelle Traunstein
06842 Dessau-Roßlau Blücherstraße 27 Kernstraße 4
Telefon: 0800 9990080-2 18055 Rostock 83278 Traunstein
Fax: 0340 2525-26086
E-Mail: pd-dessau@bghm.de Präventionsdienst Hannover Präventionsdienst Nürnberg
Seligmannallee 4 Weinmarkt 9 – 11
Außenstelle Dresden 30173 Hannover 90403 Nürnberg
Zur Wetterwarte 27 Telefon: 0800 9990080-2 Telefon: 0800 9990080-2
01109 Dresden Fax: 0511 8118-19170 Fax: 0911 2347-23500
E-Mail: pd-hannover@bghm.de E-Mail: pd-nuernberg@bghm.de
Außenstelle Leipzig
Elsterstraße 8a Außenstelle Magdeburg Präventionsdienst Stuttgart
04109 Leipzig Ernst-Reuter-Allee 45 Vollmoellerstraße 11
39104 Magdeburg 70563 Stuttgart
Präventionsdienst Dortmund Telefon: 0800 9990080-2
Semerteichstraße 98 Präventionsdienst Köln Fax: 0711 1334-25400
44263 Dortmund Hugo-Eckener-Straße 20 E-Mail: pd-stuttgart@bghm.de
Telefon: 0800 9990080-2 50829 Köln
Fax: 0231 4196-199 Telefon: 0800 9990080-2 Außenstelle Freiburg
E-Mail: pd-dortmund@bghm.de Fax: 0221 56787-24682 Basler Straße 65
E-Mail: pd-koeln@bghm.de 79100 Freiburg
Präventionsdienst Düsseldorf
Kreuzstraße 54 Präventionsdienst Mainz
40210 Düsseldorf Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 15
Telefon: 0800 9990080-2 55130 Mainz
Fax: 0211 8224-844 Telefon: 0800 9990080-2
E-Mail: pd-duesseldorf@bghm.de Fax: 06131 802-25800
E-Mail: pd-mainz@bghm.de

39
Standorte der Berufsgenossenschaft Holz und Metall

Standorte der BGHM

Rostock

Hamburg

Bremen Bad Bevensen Bad Wilsnack

Berlin
Hannover
Magdeburg

Bielefeld Schierke Dessau

Dortmund
Düsseldorf
Schwelm
Leipzig Dresden
Nümbrecht Erfurt
Köln
Jößnitz Chemnitz
Bad Hersfeld

Eppstein Hauptverwaltung
- Bezirksverwaltungen
- Präventionsdienste
Lengfurt - Außenstellen
Mainz Bildungsstätte
Holz-Lehrwerkstatt
Nürnberg
Saarbrücken Mannheim Sennfeld

Pforzheim
Stuttgart
Leinfelden-
Echterdingen
Illertissen München
Freiburg
Traunstein

40
Berufsgenossenschaft
Holz und Metall

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Kostenfreie Servicehotline: 0800 9990080-0

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