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Bedienungsanleitung

Dieselmotor

D 0224 ME
D 0226 ME
Verehrter Kunde,
die vorliegende Bedienungsanleitung soll Ihnen das Wichtigste zum Kennenlernen und
für den Umgang mit Ihrem neuen MAN-Dieselmotor vermitteln.
Als Ergänzung zu dieser Anleitung gehört die Druckschrift ”Betriebsstoffe für Industrie-
und Schiffsdieselmotoren”.

Hinweis:
Beide Druckschriften gehören zum Motor und müssen stets in der Nähe des Motors
im Motorraum aufbewahrt und griffbereit sein.

Vor Inbetriebnahme des Motors diese Anleitung und die ”Vorschriften für den Einbau von
MAN-Dieselmotoren” lesen.

Anweisungen für Betrieb, Unfallverhütung und Umweltschutz genau beachten.

Die MAN-Dieselmotoren werden nach dem neuesten Stand der Technik entwickelt und
gefertigt. Deren störungsfreier Betrieb und die erwartete hohe Leistung sind jedoch nur
zu erreichen, wenn die vorgeschriebenen Wartungsintervalle unter Verwendung der zu-
gelassenen Betriebsmittel eingehalten werden.

Mit der Beseitigung von evtl. Betriebsstörungen und Durchführung von Prüf-, Einstell-
und Reparaturarbeiten im eigenen Interesse nur den zuständigen MAN-Kundendienst
beauftragen.

Mit freundlichen Grüßen


MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft
Werk Nürnberg

Technische Änderungen aus Gründen der Weiterentwicklung vorbehalten.

 1998 MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft


Nachdruck, Vervielfältigung oder Übersetzung, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche
Genehmigung der MAN nicht gestattet. Alle Rechte nach dem Gesetz über das Urheber-
recht bleiben der MAN ausdrücklich vorbehalten.

MTDA Technischer Stand: 11.1995 51.99493–8285

1
Inhaltsverzeichnis

Seite

Erklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Typschilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Sicherheitsvorschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Die Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Motoransichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Motor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Motorschmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Kraftstoffanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Kühlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Luftfilter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Elektrische Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Inbetriebnahme und Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Anlassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Einlaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Während des Betriebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Abstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Vorübergehende Stillegung eines Motors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Wartung und Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Motorschmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Kraftstoffsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Kühlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Luftfilter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Prüf- und Einstellarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Förderbeginn kontrollieren und einstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36


Ventilspiel einstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Anziehen der Zylinderkopfschrauben (bei kaltem Motor) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Keilriemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Wartungsplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

2
Erklärung
Gemäß Artikel 4, Abs. 2, in Verbindung mit Anhang II, Abschnitt B der Richtlinie
89/392/EWG in der Fassung 93/44/EWG erklärt die

MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft,

daß der nachfolgend beschriebene Motor zum Einbau in eine Maschine im Sinne der
EG-Maschinen-Richtlinie bestimmt ist.

Motor-Typ:

Bauart:
Daten siehe Original-Erklärung

Motor-Nummer: Falls angefordert, ist diese Erklärung


dem Lieferschein beigefügt.

Leistung / Drehzahl:

Hinweis:
Der Hersteller der verwendungsfertigen Gesamtmaschine, in die dieser Motor einge-
baut werden soll, muß im Rahmen der mittelbaren und hinweisenden Sicherheits-
technik die notwendigen weiteren Maßnahmen ergreifen, damit die verwendungsfer-
tige Maschine den Bestimmungen der EG-Maschinen-Richtlinie entspricht.

Die Inbetriebnahme des Motors darf erst erfolgen, wenn die Gesamtmaschine die
Bedingungen der EG-Maschinen-Richtlinie 89/392/EWG, zuletzt geändert durch
93/44/EWG, erfüllt bzw. derem letzten Änderungsstand entspricht.

MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft

Vogelweiherstraße 33

D-90441 Nürnberg

3
Typschilder

Typ

......................................................................

geliefert am

......................................................................

eingebaut am

......................................................................

Bei allen Mitteilungen und Anfragen stets


Motortyp, Motornummer und Werknummer
(Auftragsnummer) angeben.
2288

MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft 14-stellige Motornummer eintragen (wird im


Typ Ersatzteilkatalog zur Unterscheidung der
Motor-Nr. / Engine No. Ersatzteile verwendet).
NI/II

E1 49 R-

14-stellige Motorseriennum-
mer eintragen.

Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft 6-stellige Werknummer (Auf-


Werk Nürnberg West Germany tragsnummer) eintragen.

Bauj. Year Typ Model MotorNr. Serial No

WerkNr. JobNo Leistg. kW Rating kW Drehz. 1/min Speed rpm

Temp. °C Leistg. PS Rating BHP Aufstellhöhe m ü.N.N Altitude m

4
Sicherheitsvorschriften

Allgemeines
Der Umgang mit Kraftmaschinen und den dafür notwendigen Betriebsmitteln ist
unproblematisch, wenn das mit der Bedienung, Wartung und Pflege beauftragte
Personal entsprechend geschult ist und aktiv mitdenkt.

In der vorliegenden Schnellübersicht werden wichtige Vorschriften zusammengefasst


und nach Schwerpunkten gegliedert, um das Wissen zu vermitteln, das zur Vermeidung
von Unfällen mit Personen-, Sach- und Umweltschäden erforderlich ist. Neben diesen
Vorschriften sind auch die durch Betriebsart und Aufstellort des Motors bedingten Vor-
schriften zu beachten.

Wichtig:
Geschieht trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch ein Unfall, insbesondere auch durch
Kontakt mit ätzender Säure, Eindringen von Kraftstoff in die Haut, Verbrühen durch hei-
ßes Öl, Gefrierschutzmittelspritzer in die Augen usw. sofort einen Arzt aufsuchen.

1. Vorschriften zur Vermeidung von Unfällen mit Personenschäden

Bei Inbetriebnahme, Anlassen und Betrieb

D Vor Inbetriebnahme des Motors die Bedienungsanleitung aufmerksam


lesen und sich mit den “kritischen” Stellen vertraut machen. Bei Unsi-
cherheit sich durch den MAN-Beauftragten einweisen lassen.

D Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir, den Zugang zum Motorraum mit


einem Zutritts-Verbotsschild zu versehen und das Bedienungspersonal
darauf hinzuweisen, dass es für die Sicherheit der Personen, die den
Motorraum betreten, verantwortlich ist.

D Anlassen und Betrieb des Motors sind nur durch autorisiertes Personal
erlaubt. Sicherstellen, dass der Motor durch Unbefugte nicht gestartet
werden kann.
D Wenn der Motor läuft, nicht zu nahe an drehende Teile kommen.
Eng anliegende Arbeitskleidung tragen.

D Betriebswarmen Motor nicht mit bloßen Händen anfassen:


Verbrennungsgefahr.

ËË
ËË
5
Sicherheitsvorschriften

D Abgase sind giftig. Die Vorschriften für den Einbau von MAN-Dieselmo-
toren, die für den Betrieb in geschlossenen Räumen bestimmt sind, ein-
halten. Für ausreichende Durchlüftung sorgen.
D Motorumgebung, Steigleiter und Treppen öl- und fettfrei halten.
Unfälle durch Ausrutschen können folgenschwer sein.

Bei Wartung und Pflege

D Wartungsarbeiten grundsätzlich bei abgestelltem Motor durchführen.


Ist eine Wartung bei laufendem Motor erforderlich, wie etwa das Erneu-
ern von Einsätzen bei umschaltbaren Filtern, auf mögliche Verbrü-
hungsgefahr achten. Nicht zu nahe an drehende Teile kommen.

D Der Ölwechsel erfolgt bei betriebswarmem Motor.


Vorsicht:
Verbrennungs- und Verbrühungsgefahr. Ölablassschrauben und Ölfilter
ËË
nicht mit bloßen Händen anfassen.
ËË
D Die in der Ölwanne vorhandene Ölmenge berücksichtigen. Einen ent-
sprechend großen Auffangbehälter verwenden, damit kein Öl überläuft.
D Kühlmittelkreislauf nur bei abgekühltem Motor öffnen. Ist ein Öffnen bei
betriebswarmem Motor unumgänglich, die Anweisungen im Kapitel
“Wartung und Pflege” beachten.
D Unter Druck stehende Rohrleitungen und Schläuche (Schmierölkreis,
Kühlmittelkreis und evtl. nachgeschalteter Hydraulikölkreis) weder nach-
ziehen noch öffnen: Verletzungsgefahr durch ausströmende Flüssigkei-
ten.

D Kraftstoff ist feuergefährlich. Nicht in der Nähe rauchen oder mit offenem
Feuer hantieren. Auftanken ist nur bei abgestelltem Motor erlaubt.

D Beim Einsatz von Druckluft, wie z.B. beim Reinigen des Luftfilters,
Schutzbrille tragen.

D Betriebsstoffe (Gefrierschutzmittel) nur in Behältern aufbewahren, die


mit Behältern für Getränke nicht verwechselt werden können.

6
Sicherheitsvorschriften

D Herstellervorschriften für den Umgang mit Batterien beachten.


Vorsicht:
Batteriesäure ist giftig und ätzend. Batteriegase sind explosiv.

2. Vorschriften zur Vermeidung von Motorschäden und vorzeitigem Verschleiß

Vom Motor nur soviel verlangen, wie er bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung
leisten kann. Ausführliche Informationen darüber sind den Verkaufsunterlagen zu ent-
nehmen. Verstellungen an der Einspritzpumpe dürfen nur mit schriftlicher Zustimmung
von MAN-Werk Nürnberg vorgenommen werden.

Bei auftretenden Betriebsstörungen die Ursache sofort ermitteln und beseitigen lassen,
damit keine größeren Schäden entstehen.

Stets nur Original-MAN-Ersatzteile verwenden. Die MAN übernimmt keine Verantwortung


für Schäden, die durch den Einbau von “ebenso guten Teilen” fremder Herkunft verur-
sacht werden.

Darüber hinaus ist zu beachten:

D Den Motor niemals trocken, d.h. nicht ohne Schmieröl- oder Kühlmittelfüllung laufen
lassen.

D Beim Anlassen keine zusätzlichen Starthilfen (z.B. Einspritzung mit Startpilot) verwen-
den.

D Nur die von der MAN zugelassenen Betriebsmittel (Kraftstoff, Motoröl, Gefrier- und
Korrosionschutzmittel) verwenden. Auf Sauberkeit achten. Der Dieselkraftstoff muss
wasserfrei sein, siehe Kapitel “Wartung und Pflege”.

D Die vorgeschriebenen Wartungsintervalle einhalten.

D Den betriebswarmen Motor nicht sofort abstellen, sondern ca. 5 Minuten unbelastet
laufen lassen, damit ein Temperaturausgleich stattfinden kann.

D Niemals kalte Kühlflüssigkeit in einen überhitzten Motor einfüllen, siehe Kapitel “War-
tung und Pflege”.

D Motoröl nicht über die max.-Kerbe am Messstab einfüllen. Die maximal zuläs-
sige Betriebsneigung des Motors nicht überschreiten.
Bei Nichtbeachtung können schwere Motorschäden auftreten.

D Stets dafür sorgen, dass die Kontroll- und Überwachungsgeräte (Ladekontrolle,


Öldruck, Kühlmitteltemperatur) einwandfrei funktionieren.

7
Sicherheitsvorschriften

D Vorschriften für den Betrieb des Drehstromgenerators einhalten, siehe Kapitel “War-
tung und Pflege”.

3. Vorschriften zur Vermeidung von Umweltschäden

Motorenöl und Filterpatronen bzw. -einsätze, Kraftstoff / Kraftstofffilter

D Altöl nur der Altölverwertung zuführen.

D Streng darauf achten, daß Öl oder Dieselkraftstoff nicht in die Kanalisation bzw. in den
Erdboden eindringt.
Vorsicht:
Gefahr der Trinkwasserverseuchung!

D Gebrauchte Filtereinsätze und -patronen wie Sondermüll behandeln.

Kühlflüssigkeit

D Unverdünntes Korrosions- und / oder Gefrierschutzmittel als Sondermüll behandeln.

D Bei der Entsorgung von verbrauchten Kühlflüssigkeiten sind die Vorschriften der
zuständigen örtlichen Behörden zu beachten.

8
Sicherheitsvorschriften

4. Sicherheitshinweise für den Umgang mit gebrauchtem Motorenöl ∗

Längerer oder wiederholter Hautkontakt mit jeder Art von Motorenöl führt zur Entfettung
der Haut. Dadurch kann es zur Austrocknung, Reizung oder zu Hautentzündungen kom-
men. Gebrauchtes Motorenöl enthält darüber hinaus gefährliche Stoffe, die bei Tierver-
suchen Hautkrebs hervorgerufen haben. Bei Beachtung der Grundregeln des Arbeits-
schutzes und der Hygiene sind beim Umgang mit gebrauchtem Motorenöl
gesundheitliche Schäden nicht zu erwarten.

Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz Ihrer Gesundheit:


D Längeren, wiederholten Hautkontakt mit gebrauchtem Motorenöl vermeiden.
D Die Haut durch geeignete Hautschutzmittel oder Schutzhandschuhe schützen.
D Die mit Motorenöl verunreinigte Haut reinigen.
– Gründlich mit Seife und Wasser waschen. Eine Nagelbürste ist dabei eine wirksame
Hilfe.
– Spezielle Handreinigungsmittel erleichtern die Säuberung schmutziger Hände.
– Benzin, Dieselkraftstoff, Gasöl und Verdünnungs- oder Lösungsmittel nicht als
Waschmittel verwenden.
D Die Haut nach dem Reinigen mit fetthaltiger Hautcreme pflegen.
D Ölgetränkte Kleidung und Schuhe wechseln.
D Keine ölhaltigen Lappen in die Taschen stecken.

Auf die richtige Beseitigung von gebrauchtem Motorenöl achten.


– Motorenöl gehört zu den wassergefährdenden Stoffen –

Daher kein Motorenöl auf die Erde, in Gewässer, in den Ausguss oder in die Kanalisation
schütten. Verstöße hiergegen sind strafbar.

Das gebrauchte Motorenöl sorgfältig sammeln und beseitigen. Auskünfte über Sammel-
stellen erteilt der Verkäufer, der Lieferant oder die örtliche Behörde.

∗ In Anlehnung an “Merkblatt für den Umgang mit gebrauchtem Motorenöl”.

9
Die Technik

Motoransichten D 0224 ME

1 Kraftstoffilter
1
5 2 Hauptstromölfilter

3 Ölablaßschraube
4
4 Ölmeßstab
2
5 Lichtmaschine

6 Verteilereinspritzpumpe

3 7 Öleinfüllstutzen

6 7 8 Schauloch für Schwungrad-


markierung

9 Anlasser

10 Ablaßschraube für
8 Kühlflüssigkeit

11 Kühlmittelthermostat

12 Kraftstoffvorförderpumpe
10 9

11

12

2321

10
Die Technik

Motoransichten D 0226 ME

1 Kraftstoffilter
1
2 Hauptstromölfilter
5
3 Ölablaßschraube
4
4 Ölmeßstab
2
5 Lichtmaschine

6 Verteilereinspritzpumpe

3 7 Öleinfüllstutzen

8 Schauloch für Schwungrad-


6 7 markierung

9 Anlasser

10 Ablaßschraube für
Kühlflüssigkeit
8
11 Kühlmittelthermostat

12 Kraftstoffvorförderpumpe

10 9

11

12
2320

11
Die Technik

Motor

Die Motoren D 0224 ME / D 0226 ME sind flüssigkeitsgekühlte 4-/ 6-Zylinder-Viertakt-


Dieselmotoren mit Direkteinspritzung. Die Zylinder sind in Reihe stehend angeordnet.

Motorgehäuse

Das Kurbelgehäuse ist in einem Stück aus legiertem Gußeisen gefertigt. Zur Erhöhung
der Steifigkeit ist es bis unter die Kurbelwellenmitte heruntergezogen. Der Motor hat Zy-
linderköpfe mit eingeschrumpften Ventilsitzringen und auswechselbaren Ventilführungen.
Für je zwei Zylinder ist ein Zylinderkopf aus hochwertigem Grauguß vorgesehen

Kurbeltrieb

Die einteilige im Gesenk geschmiedete Kurbelwelle ist beim 6-Zylinder-Motor siebenfach


und bei der 4-Zylinder-Maschine fünffach gelagert. Der Massenausgleich erfolgt durch
angeschmiedete Gegengewichte.

Die Abdichtung der Kurbelwellendurchtritte erfolgt durch Radialdichtringe im Schwun-


gradgehäuse und im Steuergehäusedeckel.

Die Pleuelstangen sind geradegeteilt und können zusammen mit den Kolben nach oben
ausgebaut werden.

Pleuelstangen und Kurbelwelle laufen in einbaufertigen Dünnwand Gleitlagern mit Stahl-


rücken, Bleibronzeausguß und ternärer Laufschicht.

Im Boden der Leichtmetallkolben befindet sich der Kugelbrennraum.

12
Die Technik

Motorsteuerung

Nockenwelle, Ölpumpe und Einspritzpumpe werden durch wasserpumpenseitig angeord-


nete Zahnräder über ein Zwischenrad von der Kurbelwelle aus angetrieben.

2 4

3 1 2307

1 Kurbelwellenzahnrad
(mit Zwischenrad durch ”1 - 1 - 1” oder ”D - D - 1” zusammengezeichnet)
2 Zwischenrad
3 Nockenwellenantriebsrad (mit Zwischenrad durch ”2 - 2 - 2” zusammengezeichnet)
4 Einspritzpumpenantriebsrad
5 Antriebszahnrad zur Ölpumpe

Ventile

Die Betätigung der hängend angeordneten Ventile erfolgt über Hartgußpilzstößel, Stößel-
stangen und Kipphebel durch die Nockenwelle.

13
Die Technik

Motorschmierung

Der Motor hat Druckumlaufschmierung

Die Zahnradölpumpe für das Druckschmiersystem des Motors sitzt am Steuerräderge-


häuse in einer Nische des Kurbelgehäuses. Sie wird über Zahnräder angetrieben.

Die Ölpumpe drückt das aus der Ölwanne gesaugte Öl über Ölkühler und Ölfilter zur
Hauptverteilerleitung und von dort zu den Kurbelwellen-, Pleuel- und Nockenwellenla-
gern, sowie zu den Kolbenbolzenbuchsen und zu den Kipphebeln.

6 7 8

1 5
3
2

2318

1 Zahnradölpumpe 6 Ölspritzdüse für Kolbenkühlung


2 Überdruckventil 7 Hauptölkanal
3 Ölkühler 8 Schalter für Öldruckwarnleuchte
4 Hauptstromölfilter 9 Steuerräderzwischenrad
5 Umgehungsventil für Ölfilterpatrone

14
Die Technik

Zylinderlaufflächen und Steuerräder werden durch Spritzöl geschmiert.

Für jeden Zylinder ist zur Kühlung des Kolbenbodens eine Spritzöldüse angeordnet.

Die Reinigung des Schmieröles erfolgt in einem Hauptstromfilter.

Je nach vereinbartem Lieferumfang und Auslegung des Motors können im Schmieröl-


kreislauf Öldruckwächter eingebaut sein (Vorwarn- und Abstellfunktion), die bei einem
plötzlichen Druckabfall den Motor abstellen.

Ölkühler

Zwischen Ölfilter und Kurbelgehäuse befindet sich der Ölkühler. Es handelt sich um ei-
nen Flachrohrkühler mit Turbulenzeinlagen, welcher von der Kühlflüssigkeit beaufschlagt
wird.

15
Die Technik

Kraftstoffanlage

Der Kraftstoff wird von der Vorförderpumpe über das Kraftstoffilter zur Verteilereinspritz-
pumpe und weiter zu den Einspritzdüsen gedrückt.

Eingespritzt wird der Kraftstoff über Einlochdüsen, die mit Einschraubdüsenhaltern in den
Zylinderköpfen befestigt sind.

Über die Rücklaufleitung fließt der zuviel geförderte Kraftstoff und der Leckkraftstoff der
Einspritzdüsen zum Behälter zurück.

6
4

2
1

2391

1 Kraftstoffbehälter 4 Einspritzpumpe
2 Vorförderpumpe 5 Überströmdrossel
3 Kraftstoffilter 6 Einspritzdüse

Einspritzpumpe

Die Bosch-VE-Verteilereinspritzpumpe enthält eine Flügelzellenförderpumpe, einen


mechanischen Fliehkraftregler und einen druckgesteuerten Spritzversteller. Eine mecha-
nisch oder elektromagnetisch betätigte Abstellvorrichtung unterbricht die Kraftstoffzufüh-
rung zum Verteilerkolben. Der Pumpenantrieb erfolgt über ein Zwischenrad von der Kur-
belwelle aus. Die Verteilereinspritzpumpe wird durch Kraftstoff geschmiert und gekühlt
und ist somit wartungsfrei.

Kraftstoffilter

Der Kraftstoff wird vor Eintritt in den Saugraum der Einspritzpumpe durch ein Stufenbox-,
Parallelbox- oder Umschaltfilter gereinigt.

16
Die Technik

Kraftstoffvorförderpumpe

Die Vorförderpumpe ist eine Membranpumpe, die über einen Hebel von der Nockenwelle
des Motors angetrieben wird. Sie kann auch von Hand mit einem von außen zugängli-
chen Hebel betätigt werden, um das leere Kraftstoffsystem zu füllen und zu entlüften.

Kühlung

Der Motor hat Flüssigkeitskühlung.

Die Wasserpumpe ist eine wartungsfreie Flügelradpumpe und wird durch Keilriemen von
der Kurbelwellenriemenscheibe angetrieben.

Je nach vereinbartem Lieferumfang und Auslegung des Motors können im Kühlmittel-


kreislauf Temperatur- und Niveauwächter eingebaut sein, um bei überhöhter Temperatur
oder Kühlmittelverlust eine Vorwarnung bzw. Motorabstellung auslösen.

Luftfilter

Zur Reinigung der Ansaugluft ist ein Luftfilter am Motor angebaut.

Die Intervalle zur Wartung des Filters hängen von den jeweils vorliegenden Betriebsbe-
dingungen ab. Verschmutzte Luftfilter können Schwarzrauch und Leistungsabfall verur-
sachen.

Die Verbindungselemente zwischen Filter und Luftansaugrohr sind von Zeit zu Zeit auf
Dichtheit zu kontrollieren. Der Eintritt ungefilterter Luft kann zu stark erhöhtem Zylinder-
bzw. Kolbenverschleiß führen.

17
Die Technik

Elektrische Anlage

Drehstromgenerator

Drehstromgenerator mit eingebauten Siliziumgleichrichterdioden.

Zur Spannungsregelung dient ein am Generator angebauter elektronischer Feldregler.


Um Gleichrichter- und Reglerschäden zu verhindern, darf der Drehstromgenerator nur
mit angeschlossenem Regler und angeklemmter Batterie betrieben werden.

Der Drehstromgenerator ist wartungsfrei. Er muß jedoch vor Staub und vor allem auch
vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Hinweise zum Betrieb des Drehstromgenerators im Kapitel ”Inbetriebnahme und Be-


trieb” beachten!

Anlasser

Der elektrische Schubtriebanlasser ist links hinten am Schwungradgehäuse ange-


flanscht.

Gelegentlich einer Motorüberholung sind Anlasserritzel und Zahnkranz mit einer in Kraft-
stoff getauchten Bürste zu reinigen und dann wieder einzufetten.

Anlasser vor Feuchtigkeit schützen.

Achtung:
Vor Beginn von Arbeiten an der elektrischen Anlage unbedingt als erstes das Masse-
kabel der Batterie abklemmen. Das Massekabel ist als letztes anzuschließen, sonst
besteht Kurzschlußgefahr!

18
Inbetriebnahme und Betrieb

Vorbereitung D Ölmeßstab ziehen und darauf sichtba-


ren Mindestölstand markieren
Bei Erstinbetriebnahme eines neuen oder D Danach die Differenz bis zur höchstzu-
überholten Motors unbedingt die ”Vor- lässigen Ölwannenmenge nachfüllen,
schriften für den Einbau von schnellaufen- ca. 1/2 Stunde warten und am Ölmeß-
den MAN-Dieselmotoren” beachten. stab den sichtbaren max. Ölstand mar-
kieren
D Nach dem Einfüllen Motor mit Anlasser
1 durchdrehen, dabei Abstellhebel auf
”Stop” stellen, bis die Öldruckwarn-
leuchte erlischt bzw. das Ölmanometer
Druck anzeigt. Dann Motor anlassen
und einige Minuten bei mittlerer Dreh-
zahl laufen lassen. Öldruck und Dicht-
heit prüfen. Motor abstellen. Nach ca.
20 Minuten Ölstandskontrolle durchfüh-
ren. Der Ölstand muß nunmehr an der
oberen Kerbe des Meßstabes liegen.
2289
Evtl. fehlende Ölmenge nachfüllen
1 Öleinfüllstutzen an der Zylinderkopf-
haube Achtung:
Motoröl nicht über die max.-Kerbe am
Vor der täglichen Inbetriebnahme Kraft- Meßstab einfüllen. Bei Überfüllung
stoffvorrat, Kühlmittel- und Ölstand im Mo- treten Motorschäden auf!
tor prüfen. Bei Bedarf Kraftstoff, Kühlmittel
und Öl nachfüllen.
Die erforderliche Ölmenge in der Ölwanne
ist in den ”Technischen Daten” am Schluß
Durch die am Meßstab eingeschlagenen
dieser Anleitung angegeben.
Kerben ist der zulässig höchste und der
zulässig niedrigste Ölstand festgelegt.
Hinweis:
Die zum Auffüllen der Ölfilter und Ölleitun-
Markieren des Ölmeßstabes gen benötigte Ölmenge hängt von Moto-
rausstattung und -einsatz ab und muß bei
Die Ölmeßstäbe von Schiffshauptmotoren der Erstinbetriebnahme individuell ermit-
sind in der Regel, wegen der nicht be- telt werden (Die ermittelte Ölmenge notie-
kannten endgültigen Einbaulage, vom ren).
Hersteller nicht markiert. Deshalb müssen
sie nach erfolgtem Einbau des Motors Im Umgang mit Betriebsstoffen auf abso-
markiert werden. lute Sauberkeit achten.

Wie folgt durchführen: Nur zugelassene Betriebsstoffe ver-


D Erstbefüllung mit der für die jeweilige wenden (siehe hierzu Druckschrift
Ölwanne vorgeschriebenen Mindestöl- ”Betriebsstoffe ...”), anderenfalls er-
menge. Nach dem Einfüllen ca. 1/2 lischt die Herstellergarantie!
Stunde warten, bis sich das ganze Öl in
der Ölwanne gesammelt hat

19
Inbetriebnahme und Betrieb

Rohwasserpumpe Hinweis:
Beim erstmaligen Anlassen eines überhol-
Rohwasserpumpe nicht trocken laufen ten oder eines über einen längeren Zeit-
lassen! raum stillgelegten Motors zuerst feststel-
Darauf achten, daß alle Ventile im Roh- len, ob sich der Schmieröldruck aufbaut.
wasserkreis geöffnet sind. Dazu Abstellhebel der Einspritzpumpe auf
Bei Frostgefahr die Rohwasserpumpe Stellung ”Stop” bringen und gleichzeitig
entleeren. den Motor einige Sekunden (max. 10) mit
dem Anlasser durchdrehen. Der Motor
darf nur angelassen werden, wenn der
Anlassen Öldruck stimmt.

Zündschlüssel einstecken.
Einlaufen
Anlaßdruckknopf drücken, dabei Verstell-
hebel bis zum Anschlag – max. Motor- Es wird empfohlen, neue oder überholte
drehzahl – bringen. Motoren, während der ersten Betriebs-
stunden nicht höher als mit etwa 3/4 Last,
Anlasser nicht länger als 10 Sekunden jedoch mit wechselnder Drehzahl, zu be-
durchgehend betätigen. treiben. Danach soll der Motor langsam
auf volle Leistung gebracht werden.
Nach Start Druckknopf freigeben und Ver-
stellhebel auf gewünschte Drehzahl stel-
len. Während des Betriebs
Falls Motor nicht gestartet, Anlaßdruck-
knopf freigeben, ca. 30 Sekunden warten, Den Motor nicht überlasten. Die max.
dann erneut Anlasser betätigen. zulässige Betriebsneigung des Motors
nicht überschreiten. Bei evtl. Stö-
Längerer Leerlauf bei kaltem Motor ist zu rungen deren Ursache sofort ermitteln
vermeiden, da hierbei bekanntlich bei je- und beseitigen lassen, damit keine
dem Verbrennungsmotor erhöhter Ver- größeren Schäden entstehen können!
schleiß durch Korrosion auftritt. Längerer
Leerlauf ist umweltschädlich. Während des Betriebes ist der Öldruck
der Motorschmierung zu überwachen.
Wird durch die Überwachungsgeräte
Schmieröldruckabfall angezeigt, ist der
Motor sofort abzustellen.

20
Inbetriebnahme und Betrieb

Drehstromgenerator Abstellen
Um Schäden am Drehstromgenerator zu
vermeiden, folgende Vorschriften beach- Abstellhebel auf ”Stop” stellen. Motor
ten: nach hoher Belastung nicht sofort abstel-
len, sondern im Leerlauf (ca. 5 Minuten)
Bei laufendem Motor laufen lassen, um Temperaturausgleich zu
D Batteriehauptschalter nicht ausschal- erreichen.
ten!
D Batterie- bzw. Polklemmen und Lei- Zündschlüssel herausziehen.
tungen im Netz nicht lösen!
D Leuchtet die Ladekontrollampe wäh-
Vorsicht:
rend des Betriebes plötzlich auf, Motor
Sicherstellen, daß der Motor durch
sofort abstellen und Fehler in der elek-
Unbefugte nicht gestartet werden
trischen Anlage beseitigen!
kann!
D Motor nur bei einwandfreier Ladekon-
trolle laufen lassen!
D Kurzschließen (auch durch Antippen)
der Anschlüsse am Generator und Vorübergehende Stillegung eines
Regler untereinander und gegen Motors
Masse ist nicht zulässig!
D Generator nicht ohne Batterieanschluß Bei Stillegung eines Motors für längere
laufen lassen! Zeit ist ein temporärer Korrosionsschutz
nach MAN-Werknorm M 3069 erforderlich.
Die Werknorm ist über unsere Kunden-
dienstabteilung VES-N im Werk Nürnberg
erhältlich.

21
Wartung und Pflege

Motorschmierung Öl einfüllen

Einfüllen von frischem Motoröl erfolgt am


Ölstand Öleinfüllstutzen.

Der Ölstand in der Ölwanne des Motors


ist täglich am Ölmeßstab zu prüfen. Er 1
muß zwischen den beiden am Meßstab
eingeschlagenen Kerben liegen und darf
nie unter die untere Kerbe absinken.

Achtung:
Motoröl nicht über die max.-Kerbe am
Meßstab einfüllen. Bei Überfüllung
treten Motorschäden auf!
2289

Ölmessungen bei waagerecht stehendem 1 Öleinfüllstutzen an der Zylinderkopf-


Motor und erst nach ca. 20 Minuten nach
haube
Abstellen der Maschine vornehmen.
Nach dem Einfüllen Motor mit Anlasser
durchdrehen, dabei Abstellhebel auf
Öl ablassen
”Stop” stellen, bis die Öldruckwarnleuchte
erlischt bzw. das Ölmanometer Druck an-
Bei betriebswarmer Maschine die Ölab-
zeigt.
laßschrauben an der Ölwanne herausdre-
Dann Motor anlassen und einige Minuten
hen und Altöl restlos ablaufen lassen.
bei mittlerer Drehzahl laufen lassen.
Hierfür ein Gefäß mit ausreichendem Fas-
Öldruck und Dichtheit prüfen.
sungsvermögen verwenden, damit kein Öl
überläuft.
Motor abstellen. Nach ca. 20 Minuten Öl-
standskontrolle durchführen. Der Ölstand
Vorsicht: muß nunmehr an der oberen Kerbe des
Das Öl ist heiß, Verbrühungsgefahr! Meßstabes liegen.
Ölablaßschrauben nicht mit bloßen Evtl. fehlende Ölmenge nachfüllen. Nicht
Fingern anfassen. Das Öl ist umwelt- überfüllen.
schädlich. Sorgfältig damit umgehen!

Schmierölfilter

Die Reinigung des Schmieröles erfolgt in


einem Hauptstromwechselfilter oder in ei-
nem umschaltbaren Doppelölfilter mit Pa-
pierfiltereinsätzen. Ein Umgehungsventil
gewährleistet auch bei zugesetzten Filte-
reinsätzen die Ölversorgung des Motors.

22
Wartung und Pflege

Wechselfilter

2281

2271 Dichtung des neuen Filters leicht einölen.


Filter eindrehen und von Hand festziehen.
Zum Abschrauben des Wechselfilters ei- Motoröl auffüllen und nach kurzem Motor-
gnet sich ein Bandschlüssel lauf auf Dichtheit prüfen. Evtl. nachziehen.

Bei jedem Ölwechsel ist das Wechselfilter


zu erneuern.

Achtung:
Gebrauchte Ölfilter sind Sondermüll!

23
Wartung und Pflege

Ölfilter, umschaltbar Austausch der Filtereinsätze


D Umschaltventil so stellen, daß die zu
Auf Wunsch kann ein umschaltbares Ölfil- wartende Filterseite außer Betrieb ist.
ter angebaut werden, bei dem ein Aus-
tausch der einzelnen Filtereinsätze auch
während des Betriebes möglich ist. Bei Dauerbetrieb
(beide Filterhälften
Dauerbetrieb Umschalthebel so stellen,
in Betrieb
daß beide Filterhälften in Betrieb sind.
rechte Seite
1 abgeschaltet

2 linke Seite
abgeschaltet
3
D Filterinhalt an den Ablaßschrauben ab-
laufen lassen. Geeignetes Gefäß unter
7 die Bohrung halten
4
6 Vorsicht:
Das Öl ist heiß und steht beim Öffnen
der Ablaßschraube unter Druck!
D Filtertöpfe nach dem Lösen der Spann-
schrauben abnehmen
D Filtereinsätze erneuern. Alle übrigen
8 Teile in Reinigungsflüssigkeit gründlich
5 2312 säubern
D Filtertöpfe mit neuen Dichtungen mon-
1 Spannschraube tieren
2 Filtereinsatz Hinweis:
3 Filtertopf Um ein Verdrehen der Dichtung zu ver-
4 Ölablaßschraube meiden, Filtertopf während des Anzie-
5 Umgehungsventil hens der Spannschraube festhalten
6 Ölablaßschraube
7 Umschaltventil Bei jedem Ölwechsel sind die beiden Ölfil-
8 Ablaßschraube für Kühlflüssigkeit terpatronen zu erneuern!

24
Wartung und Pflege

Ölfilter mit auswechselbarem Filterein- Nach Ablassen des Filterinhalts Spann-


satz schraube lösen.
(ab Werk nicht mehr lieferbar)
Filtertopf abnehmen, Filtereinsatz erneu-
ern. Alle übrigen Teile in Reinigungsflüs-
sigkeit gründlich säubern.

1 Beim Wiederzusammenbau neue Dichtun-


gen verwenden.

Hinweis:
Um ein Verdrehen der Dichtung zu ver-
meiden, Filtertopf während des Anziehens
der Spannschraube festhalten.
2
Bei jedem Ölwechsel ist der Ölfiltereinsatz
zu erneuern!

3
Achtung:
Gebrauchte Ölfilter sind Sondermüll!
4

2313

1 Umgehungsventil
2 Filtertopf
3 Filtereinsatz
4 Ablaßschraube
5 Spannschraube

25
Wartung und Pflege

Kraftstoffsystem Kraftstoffvorreiniger

Kraftstoff

Bei Verwendung von wasserhaltigem Die-


selkraftstoff entstehen Schäden an der
Einspritzanlage, oft mit Kolbenfresser als
Folge. Dies kann zum Teil durch Volltan-
ken nach Abstellen des Motors, wenn der
Kraftstoffbehälter noch warm ist, vermie-
1
den werden (Kondenswasserbildung wird
verhindert). Vorratsbehälter regelmäßig 2
entwässern. Es ist außerdem ratsam, vor
dem Kraftstoffilter einen Wasserabschei- 2394
der zusätzlich einzusetzen. Bei Winterbe-
trieb dürfen keine Fließverbesserer ver- 1 Filtersieb (eingeschraubt)
wendet werden. 2 Handhebel

Einspritzpumpe Filtersieb regelmäßig herausschrauben


und reinigen.
An der Einspritzpumpe dürfen keine Ver-
änderungen vorgenommen werden. Bei
Beschädigung der Plombe erlischt die Ge- Kraftstoffilter
währleistung für den Motor.
Nach 1000 Betriebsstunden – wenn nach-
Störungen lassende Motorleistung mangelnden
Kraftstoffdurchlaß anzeigt schon früher –
Wir empfehlen dringend, Störungen an sind die Filtereinsätze zu erneuern.
der Einspritzpumpe nur in einer dafür
geeigneten Fachwerkstatt beheben zu
lassen.

Entlüften

Durch Lösen der Entlüftungsschrauben


und Betätigen der Handförderpumpe kön-
nen die Kraftstoffilter entlüftet werden
(neue Dichtringe einsetzen).

Der Saugraum der Einspritzpumpe wird


über die Überströmdrossel während des
Betriebes dauernd entlüftet. Ist der Saug-
raum vollständig leer, z.B., bei Einbau ei-
ner neuen Pumpe, so wird durch Betäti-
gung der Handförderpumpe der
Saugraum gefüllt und entlüftet.

26
Wartung und Pflege

Kraftstoff-Stufenboxfilter Kraftstoff-Parallelboxfilter
(wurde ersetzt durch Parallelboxfilter)
Der Kraftstoff durchfließt zwei parallelge-
3 schaltete Wechselfilter.

1 2

1 1

4
2314

1 Wechselfilter (Stufe 1) 2238 3


2 Wechselfilter (Stufe 2)
3 Entlüftungsschrauben 1 Wechselfilter
4 Wasserablaßschrauben 2 Entlüftungsschrauben
3 Wasserablaßschrauben

Kondenswasser ablassen:
Nach Bedarf, spätestens bei jedem Motor- Kondenswasser ablassen:
ölwechsel Ablaßschrauben aufdrehen, bis Nach Bedarf, spätestens bei jedem Motor-
das angesammelte Kondenswasser abge- ölwechsel Ablaßschrauben aufdrehen, bis
laufen ist und reiner Kraftstoff nachfließt. das angesammelte Kondenswasser abge-
laufen ist und reiner Kraftstoff nachfließt.
Hinweis:
Die Kunststoffablaßschrauben wurden Wechselfilter erneuern:
zwischenzeitlich durch Stahlsechskant- Die beiden Wechselfilter nach 1000 Be-
schrauben und Dichtringe ersetzt. triebsstunden – bei nachlassender Motor-
leistung schon früher – erneuern.
Wechselfilter erneuern:
Die beiden Wechselfilter nach 1000 Be-
Achtung:
triebsstunden – bei nachlassender Motor-
Gebrauchte Kraftstoffilter sind Son-
leistung schon früher – erneuern.
dermüll!

27
Wartung und Pflege

Kraftstoff-Parallelboxfilter, umschalt- Wechselfilter erneuern:


bar Die beiden Wechselfilter nach 1000 Be-
triebsstunden – bei nachlassender Motor-
Beim umschaltbaren Filter ist zur Wartung leistung schon früher – erneuern.
bei laufender Maschine die jeweilige Fil-
terseite abzuschalten. Bei Dauerbetrieb Sollen die Wechselfilter bei laufendem
Umschalthebel so stellen, daß beide Fil- Motor erneuert werden, so ist der Um-
terhälften in Betrieb sind. schalthebel so zu stellen, daß die zu er-
neuernde Filterbox außer Betrieb ist.

Zum Umschalten Hebel aus der Arretie-


5 rung ziehen.

3 3 Damit der Motor nach dem Erneuern ei-


nes Filters nicht abstirbt, die neue Filter-
box vor dem Anschrauben mit Kraftstoff
füllen. Kraftstoff auf der Schmutzseite ein-
bringen, d.h. durch einen kleinen Trichter
über eine der außenliegenden 4 Bohrun-
gen auf das Filterpapier gießen.

Dauerbetrieb
(beide Filterhälften
1 2 in Betrieb

rechte Seite
abgeschaltet

linke Seite
abgeschaltet

2319 4
Vorsicht:
1 Wechselfilter links Umschalthebel muß während des Be-
2 Wechselfilter rechts triebs in Mittelstellung eingerastet sein.
3 Entlüftungsschrauben Nicht auf Zwischenstellungen stehen las-
4 Wasserablaßschrauben sen, da hierbei die Kraftstoffversorgung
5 Umschalthebel gefährdet sein kann. Im Zweifelsfalle Filt-
erwartung bei abgestelltem Motor durch-
führen.
Kondenswasser ablassen:
Nach Bedarf, spätestens bei jedem Motor-
ölwechsel Ablaßschrauben aufdrehen, bis
das angesammelte Kondenswasser abge-
laufen ist und reiner Kraftstoff nachfließt.

28
Wartung und Pflege

Einspritzdüsen warten Ausbau, zerlegen


(durch autorisiertes Fachpersonal)
Einspritzleitung an Düsenhalter und an
1 Überwurfschraube der Einspritzpumpe abschrauben.
1 2 Sprengring
3 Druckeinstell- Leckölleitung abschrauben.
2 scheibe
4 Druckfeder Überwurfschraube des Düsenhalters mit
5 Druckbolzen Spezialschlüssel lösen.
6 Zwischenscheibe
7 Düse Halter mit Dichtring aus dem Zylinderkopf
8 Düsenspannmutter nehmen. Düsenspannmutter abschrauben
und Düse herausnehmen.
3
Hinweis für das Reinigen von Düsen
4 mit dem Reinigungswerkzeug ”Bosch-
5 KDEP 2900”
6
Düsenkörper zunächst äußerlich von Ruß
und Koks reinigen. Werden mehrere Dü-
7 sen gleichzeitig gereinigt, darauf achten,
daß zusammengehörende Düsenkörper
und Düsennadeln nicht verwechselt wer-
den. Düsennadel und Düsenkörper sicht-
8 prüfen. Wenn der Sitz der Düsennadel
eingeschlagen oder der Spritzzapfen be-
2333 schädigt ist, nützt eine Reinigung nichts
mehr. Die Düse muß dann erneuert wer-
den.
Durch die Einspritzdüsen wird der von der
Einspritzpumpe geförderte Kraftstoff direkt
Ringnut mit Schaber auf dem ganzen Um-
in den Brennraum im Kolben eingespritzt.
fang auskratzen. Losgekratzte Ölkohle
und Schmutz auswaschen.
Zur Befestigung der Düse im Zylinderkopf
dient der Düsenhalter.
Nadelsitz mit Reinigungsfräser ausscha-
ben. Fräser vor dem Einführen in Prüföl
Ein auf dem Düsenschaft aufgeschobener
tauchen. Reinigungsfräser kann auch in
Kupferdichtring gewährleistet gasdichten
eine Drehmaschine eingespannt werden.
Sitz und sorgt für gute Wärmeableitung.
Nadelsitz mit Reinigungsholz polieren. Die
Der Öffnungsdruck der Düse wird durch
Düsennadel wird dabei zweckmässig am
Beilagen an der Druckfeder eingestellt.
Druckzapfen in eine Drehmaschine ein-
gespannt und angetrieben.

29
Wartung und Pflege

Spritzlöcher von Lochdüsen werden mit Öffnungsdruck der Düse am Düsenprüf-


dem Düsenlochreiniger KDEP 2900/2 gerät prüfen. Der Öffnungsdruck wird
ausgebohrt. Dazu wird eine im Durchmes- durch entsprechend starke Unterlegschei-
ser passende Reinigungsnadel in der ben zur Druckfeder eingestellt.
Spannzange befestigt. Wenn der Koks in
den Spritzlöchern durch Drehen und
Achtung:
Drücken nicht entfernt werden kann, Na-
Die Hände nicht unter den Kraftstoff-
del nur wenig aus der Spannzange vor-
strahl halten, Verletzungsgefahr!
stehen lassen und durch leichte Schläge
”Kraftstoffnebel” nicht einatmen. Nach
auf das Werkzeug Koks herausschlagen.
Möglichkeit unter einer Absauganlage
arbeiten!
Vor dem Zusammensetzen Düsenkörper
und Düsennadel in sauberem Prüföl gut
auswaschen.
Einbau
Düsennadel nur am Druckzapfen anfas-
sen. Damit Korrosion vermieden wird, soll- Sitz im Zylinderkopf reinigen.
ten die geläppten Flächen der Düsen-
nadel nicht mit den Fingern berührt Düsenhalter mit neuem Dichtring einset-
werden. zen. Überwurfschraube einschrauben und
mit 65 bis 75 Nm festziehen.
Sämtliche übrige Teile des Düsenhalters
gründlich in reinem Kraftstoff auswa- Einspritzleitungen spannungsfrei montie-
schen. ren. Leckkraftstoffleitungen montieren.

Einpreßtiefe des Stabfilters im Düsenhal- Vorsicht:


terzulauf messen. Die Einspritzleitungen sind für hohe Be-
triebsdrücke ausgelegt und müssen daher
Das Stabfilter darf ca. 5 mm in den Dü- besonders sorgfältig behandelt werden.
senhalter eingepreßt sein.
D Bei der Montage der Leitungen am Mo-
Bei größerer Einpreßtiefe ist der Düsen- tor ist auf gute Paßform zu achten
halter zu erneuern. D Leitungen nicht bis zu einer bleibenden
Verformung verbiegen (auch nicht zum
Wechseln der Düsen)
D Keine stark verbogenen Leitungen
montieren
D Verbiegungen der Leitungen an den
Enden um mehr als 2-3 Grad sind zu
vermeiden
D Bei einem Fehler am Einspritzsystem,
1 der zum Überschreiten der zulässigen
2207
Betriebsdrücke geführt haben könnte,
muß nicht nur das schadhafte Teil, son-
1 Stabfilter
dern auch die Einspritzleitung ausge-
wechselt werden

30
Wartung und Pflege

Kühlung Muß in einem Ausnahmefall der Kühlmit-


telstand bei betriebswarmem Motor ge-
Das Kühlsystem des Motors ist mit einer prüft werden, zuerst den Verschlußdeckel
Mischung aus trinkbarem Leitungswasser (großer Deckel) mit Sicherheitsventil vor-
und Gefrierschutzmittel auf Äthylenglykol- sichtig auf Vorraste drehen –Druck ablas-
basis bzw. Korrosionsschutzmittel zu be- sen– dann vorsichtig öffnen.
füllen

Siehe Druckschrift ”Betriebsstoffe für Kühlflüssigkeit ablassen


Industrie- und Schiffsdieselmotoren”.

Kühlflüssigkeit einfüllen
(nur bei abgekühltem Motor)

Kühlflüssigkeit darf nur am Einfüllstut-


zen eingefüllt werden. Keine kalte Kühl-
flüssigkeit in einen betriebswarmen Motor
einfüllen. Dafür sorgen, daß das
Mischungsverhältnis ”Wasser – Gefrier-
schutzmittel” wiederhergestellt wird. Die
Ursache für den Kühlmittelverlust ermit-
teln und beseitigen lassen.

D Kühlflüssigkeit langsam einfüllen 2279


D Sorgfältig darauf achten, daß die Luft
aus dem Kühlsystem vollständig ent- Ablaßschraube im Ölkühlergehäuse
weichen kann
D Nach kurzem Motorlauf Kühlmittelstand Hinweis:
nochmal überprüfen Bei Motoren mit umschaltbarem Ölfilter
befindet sich die Wasserablaßschraube
Vorsicht: links unten am Ölkühlergehäuse (s.
Beim Öffnen des Deckels mit Arbeits- ”Motorschmierung” in diesem Kapitel!).
ventilen besteht die Gefahr, daß die-
ser nach dem Wiederverschließen un- Kühlflüssigkeit bei abgekühltem Kühlsy-
dicht bleibt. Der erforderliche Über- stem wie folgt ablassen.
druck im Kühlsystem baut sich nicht D Verschlußdeckel am Einfüllstutzen des
mehr auf. Vorzeitiges Sieden und Ausgleichsbehälters abnehmen
Kühlmittelverlust treten ein. Um Schä- D Ablaßschraube im Kurbelgehäuse, Öl-
den am Motor zu vermeiden, sollte kühlergehäuse und Abgaskrümmer
dieser Deckel grundsätzlich nur in herausschrauben
Ausnahmefällen geöffnet und dann
durch einen neuen ersetzt werden.

31
Wartung und Pflege

Bei nicht ordnungsgemäßer Beimischung Innere Reinigung des Kühlkreislaufes


von Gefrier- und Korrosionsschutzmittel (durch autorisiertes Fachpersonal)
kann es im Motorkühlmittelkreislauf zu
Kalk- und Rostablagerungen kommen, die Untersuchungen haben ergeben, daß in
die Kühlwirkung beeinträchtigen und zu vielen Fällen der schlechte Zustand der
Kavitationsschäden führen. Kühlflüssigkeit bzw. des Kühlkreislaufes
die Ursache für Schäden an der Wasser-
In solchen Fällen ist eine Reinigung des pumpendichtung ist. Verursacht wird der
Kühlmittelkreislaufes in entsprechenden schlechte Zustand des Kreislaufs in der
Zeitabständen erforderlich. Regel durch ungeeignete oder fehlende
Gefrier- und Korrosionsschutzmittel oder
defekte, nicht rechtzeitig erneuerte Ver-
Ventilatorkühler, äußere Reinigung schlußdeckel für Einfüllstutzen und Ar-
(Schutzbrille tragen) beitsventile.

Extreme Verschmutzungen können die Wenn bei einem Motor zweimal nachein-
Waben so verstopfen, daß die verblei- ander in kurzem Abstand die Wasser-
bende Fläche keine ausreichende Küh- pumpe undicht wird oder die Kühlflüssig-
lung mehr ermöglicht. Das Wabensystem keit stark verunreinigt ist (trüb, braun,
des Kühlerblocks ist in diesem Fall von mechanisch verunreinigt, graue oder
Insekten, Staub und dergleichen zu schwarze Leckagespuren am Wasser-
befreien und anschließend mit dem Spe- pumpengehäuse, nach Ölkühlerdefekt),
zialreinigungsmittel HENKEL P3-begesol ist vor dem Ausbau der beanstandeten
zu reinigen. Dieses Reinigungsmittel ist Wasserpumpe der Kühlkreislauf wie folgt
als 10-kg-Gebinde unter der Teile-Nr. zu reinigen:
09.21002-0164 bei MAN zu erhalten.
a) Kühlflüssigkeit ablassen
b) Thermostate zwangsöffnen, damit bei
Anwendung:
der Reinigung der gesamte Kühlkreis-
D P3-begesol mit Wasser im Verhältnis
lauf sofort durchstömt wird
1:1 mischen
c) Kühlkreislauf mit einem Gemisch aus
D Mit Sprühpistole mit möglichst gebün-
warmem Wasser (min. 50°C) und 1,5
deltem Strahl gerade in die Kühlerla-
Vol.-% Reinigungsmittel Henkel P 3
mellen spritzen
neutrasel 5265 (-5266, -5225, Kluthe
D 5 Minuten einwirken lassen
Hakopur 316) befüllen, siehe ”Betriebs-
D Kühler mit Leitungswasser direkt von
stoffe ...”
vorn mit möglichst gebündeltem Strahl
d) Motor unter Last warmlaufen lassen.
abspritzen. In hartnäckigen Fällen Küh-
Nach Erreichen einer Temperatur von
ler ausbauen und auch von hinten
60°C weitere 15 Minuten laufen lassen
durchspritzen. Keine Hochdruckreiniger
e) Reinigungsflüssigkeit ablassen
verwenden (Dampfstrahler können ver-
f) Arbeiten gemäß c) bis d) wiederholen
wendet werden)
g) Kühlkreislauf spülen, dazu
h) Ablaßschraube durch eine Ablaß-
Henkel P3-begesol ist frei von giftigen
schraube mit Bohrung ∅ 8 mm erset-
oder ätzenden Stoffen und bei bestim-
mungsgemäßer Verwendung unbedenk- zen
i) Kühlkreislauf mit heißem Wasser befül-
lich.
len

32
Wartung und Pflege

k) Motor 30 Minuten im Leerlauf betrei- D Anschließend den Kühlkreislauf mit ei-


ben. Dabei ständig das durch die Boh- ner Mischung aus trinkbarem Leitungs-
rung in der Ablaßschraube austretende wasser und mindestens 40 Vol.-% Ge-
Wasser durch Frischwasserzugabe am frierschutzmittel befüllen, siehe
Einfüllstutzen ergänzen ”Betriebsstoffe ...”

Erst jetzt Wasserpumpe reparieren. Anmerkung:


Anschließend Kühlkreislauf mit zugelasse- Ältere Kühler können beim Entfernen der
ner Kühlflüssigkeit befüllen, siehe ”Be- Ablagerungen undicht werden. Der Aus-
triebsstoffe ...”. gleichsbehälter darf nur bis zum unteren
Rand befüllt werden, da sonst durch
Hinweis: Schäumen Beizflüssigkeit auslaufen kann.
Mit dieser Reinigung können nur Sink-
und Schwebestoffe entfernt werden. Wer-
den Rost- und Kalkablagerungen festge- Innere Reinigung des Rohrbündels bei
stellt, dann entsprechend dem folgenden Rohwasserwärmetauscher
Abschnitt verfahren: (durch autorisiertes Fachpersonal)

Durch innere Verschmutzung des Rohr-


Entkalkung des Kühlkreislaufes bündels im Wasser-Wasser-Wärmetau-
(durch autorisiertes Fachpersonal) scher kann sich der Durchflußquerschnitt
in den einzelnen Rohren so weit verrin-
Wie folgt durchführen: gern, daß eine Reduzierung der Motor-
D Kühlflüssigkeit ablassen kühlung eintritt. Dies hat zwangsläufig
D Befüllen mit unverdünnter Orginal-Beiz- eine Überhitzung des Motors mit all sei-
flüssigkeit (Lithsolventsäure oder Moto- nen Begleiterscheinungen zur Folge.
renbeizflüssigkeit RB-06), siehe
Bezugsquellen Deshalb empfiehlt es sich, bei ersten An-
D Füllung ca. 8 Stunden im Kühlkreislauf zeichen von erhöhter Motorkühlmitteltem-
bei laufendem Motor lassen (auch bei peratur das Rohrbündel des Wasser-
Fahrbetrieb) Wasser-Wärmetauschers zu reinigen.
D Beizflüssigkeit ablassen und Kreislauf
mit Leitungswasser gut spülen Wie folgt durchführen:
D Nötigenfalls Kreislauf nochmals mit fri- D Wärmetauscher (im Kühlmittelaus-
scher Beizflüssigkeit füllen und weitere gleichsbehälter integriert) abbauen und
8 Stunden beizen zerlegen
D Beizflüssigkeit ablassen, Kreislauf mit D Ausgebautes Rohrbündel in einen geei-
Leitungswasser füllen und zur Spülung gneten Behälter aus Kunststoff wie z.B.
Motor 5 Minuten im Leerlauf laufen las- PE, PP, PVC, GFK usw. legen oder
sen; dann Wasser ablassen stellen
D Mit Sodalösung (1%) befüllen. Nach D Behälter mit unverdünnter Original
5 Minuten Leerlauf Sodalösung ablas- Beizflüssigkeit von Raumtemperatur
sen und mit Leitungswasser spülen, bis (Lithsolventsäure oder Motorenbeizflüs-
das ablaufende Wasser farblos ist sigkeit RB-06) so weit befüllen, daß das
Rohrbündel vollständig eintaucht

33
Wartung und Pflege

D Beizflüssigkeit ca. 10 Stunden einwir- Abwasseraufbereitung


ken lassen. Reicht diese Zeit nicht aus,
nochmals bis zu 5 Stunden beizen Die abgelassene und verbrauchte Reini-
D Eine Verkürzung der Beizdauer kann gungs- bzw. Beizflüssigkeit wird mit Na-
durch Anwärmen der Beize (maximal tronlauge auf einen pH-Wert von 7,5 bis
50°C) erreicht werden, sowie durch 8,5 gebracht. Nach Absetzen des Nieder-
zeitweilige Bewegung des Rohrbündels schlages kann die überstehende klare
D Nach dem Beizen ist das Bündel inten- Flüssigkeit in das Abwasser geschüttet
siv mit Leitungswasser zu spülen und werden. Um ganz sicher zu gehen ist es
wieder in den Wärmetauscher einzu- ratsam, sich bei dem örtlichen Behörden
bauen über evtl. Verordnungen und Einschrän-
D Neue Dichtungen (Runddichtringe) bei kungen zu informieren. Der Schlamm ist
den Deckeln verwenden auf einen Sondermüllplatz zu bringen.
D Wärmetauscher am Motor anbauen,
auf Dichtheit prüfen
Bezugsquellen für Beizflüssigkeiten
Anmerkung:
Die Verschiedenartigkeit der Ablagerun- Lithsolventsäure
gen kann auch zu Schwierigkeiten bei der Keller & Bohacek
beschriebenen Beizung führen. In einem Liliencronstr. 54
derartigen Fall bitten wir zunächst um D-40472 Düsseldorf
Übersendung einer Probe der Ablagerung Tel.: (02 11) 65 30 35/36
zur näheren Untersuchung. Beschädigte
Rohrbündel können beim Entfernen der Motorenbeizflüssigkeit RB-06
Ablagerungen undicht werden. Reincolor-Chemie GmbH
Werkstr. 21
D-90518 Altdorf
Einfülldeckel und Arbeitsventile des Tel.: (0 91 87) 21 07
Kühlkreislaufes

Die Gummidichtungen der Einfülldeckel


und Arbeitsventile (Unter- und Überdruck-
ventile) des Kühlkreislaufes unterliegen
einer natürlichen Alterung. Um Undicht-
heiten im Kühlkreislauf mit dem damit ver-
bundenen Druckverlust und seinen Fol-
geerscheinungen bis hin zu schweren
Motorschäden vorzubeugen, sind die Ein-
füll- und Arbeitsventildeckel im Rahmen
des Kühlflüssigkeitswechsels (spätestens
alle zwei Jahre) zu erneuern, siehe auch
Abschnitt ”Kühlflüssigkeit einfüllen” in die-
sem Kapitel.

34
Wartung und Pflege

Luftfilter Naßluftfilter

Trockenluftfilter

3 2 1

2316

1 Filtereinsatz
2 Deckel
3 Befestigungsmutter
2276

Der Trockenluftfilter enthält als Filterele-


ment eine Papiersternpatrone. Sobald ein deutlicher Staubniederschlag
auf dem Filtereinsatz sichtbar wird, ist das
Zur Erneuerung der Papierpatrone ist Filter abzunehmen und in Kraftstoff oder
nach lösen der Befestigungsmutter der Waschöl auszuspülen.
Deckel abzunehmen.
Zum Trocknen den Einsatz gründlich aus-
Alte Patronen wegwerfen. Das Filterge- schleudern.
häuse, besonders die Dichtflächen, reini-
Filteroberfläche gleichmäßig und dünn mit
gen und neue Filterpatronen einsetzen.
Motoröl benetzen.
Die Verschmutzung des Filterelements ist
regelmäßig am Unterdruckanzeigegerät
(Verschmutzungsanzeigegerät) zu über-
wachen. Ist der rote Kolben im transpa-
renten Teil voll sichtbar –der Kolben rastet
ein und bleibt auch bei abgestellten Motor
sichtbar– so muß das Filterelement er-
neuert werden.

Anzeigegerät nach Patronenwechsel


durch Knopfdruck wieder betriebsbereit
machen.

Patrone mit trockener Druckluft (maximal


5 bar) durch Auf- und Abbewegungen des
Rohres in der Patrone so lange von innen
nach außen ausblasen, bis keine Stau-
bentwicklung mehr auftritt.

35
Prüf- und Einstellarbeiten

Förderbeginn kontrollieren und


einstellen
(durch autorisiertes Fachpersonal)

Kontrollieren

D Druckleitungen abbauen
D Verschlußschraube des Kolbenraumes
herausdrehen
D Meßuhr Nr. 08.71000-1205 mit Adapter
Nr. 80.99615-0022 und Tastenverlän-
gerung Nr. 08.71075-0511 einschrau-
ben
D Zylinder 1 auf Zünd OT stellen, d.h. die 2280
Ventile des letzten Zylinders über-
schneiden sich

D Motor auf 40° vor OT drehen (Strich-


markierung im oberen Schauloch des
Schwungradgehäuses)
D Schwungrad langsam um die 40°
Marke drehen, bis Meßuhrzeiger nicht
mehr ausschlägt (UT des Einsptritz-
pumpenkolbens ist gefunden)
D Meßuhr auf ”0” stellen
D Motor in Richtung OT drehen, bis Meß-
uhr 1 mm Kolbenerhebung anzeigt 2274
D Schwungradskala muß nun auf 11° vor
OT stehen

Einstellen

D Schwungradmarkierung auf 11° vor OT


(Zylinder 1) stellen
D Flanschschrauben lösen und Einspritz-
pumpe so drehen, daß Meßuhrzeiger
1 mm Kolbenerhebung anzeigt
D Flanschschrauben wieder festziehen
D Förderbeginneinstellung nochmal kon-
trollieren
D Meßuhr abnehmen
D Verschlußschraube mit neuer Dichtung 2278
einsetzen
D Druckleitung anbauen

36
Prüf- und Einstellarbeiten

Ventilspiel einstellen D 0224 ME


(durch autorisiertes Fachpersonal) Ventile überschneiden sich in Zylinder
1 3 4 2
Das Ventilspiel ist bei neuem oder über-
4 2 1 3
holtem Motor nach den ersten 10 bis 20
Betriebsstunden zu kontrollieren und, falls Ventile einstellen in Zylinder
erforderlich, zu korrigieren.

Danach ist es nach jeweils 400 Betriebs- D 0226 ME


stunden zu kontrollieren und, falls erfor- Ventile überschneiden sich in Zylinder
derlich, zu korrigieren. 1 5 3 6 2 4
6 2 4 1 5 3
Das Ventilspiel (siehe ”Technische Daten”)
Ventile einstellen in Zylinder
ist so zu bemessen, daß sich die Fühl-
lehre zwischen Ventilschaft und Kipphebel
mit leichtem Widerstand bewegen läßt.

Zum Verstellen ist die Einstellschraube


nach Lösen der Gegenmutter zu verdre-
hen.

Motor so drehen, daß sich der Kolben im


einzustellenden Zylinder im Zündtotpunkt
befindet. Dies ist der Fall, wenn sich die
Ventile des einzustellenden Zylinders mit
denen eines gleichlaufenden Kolbens
überschneiden.

2272

37
Prüf- und Einstellarbeiten

Anziehen der Zylinderkopfschrau- B. Anzug nach Drehwinkel


ben (bei kaltem Motor)
(durch autorisiertes Fachpersonal) Schrauben vor dem Einsetzen am Ge-
winde (nicht im Gewindeloch) und an der
Auflagefläche des Schraubenkopfes mit
A. Anzug nach Drehmoment Motorenöl einölen. Keine MoS2-haltigen
Öle oder Ölzusätze verwenden.
Nach dieser Methode sind Zylinderkopf-
schrauben anzuziehen, welche nicht das Die Schrauben sind nach der Drehwinkel-
Drehwinkelsymbol tragen (s. ”B”). Diese methode anzuziehen.
Schrauben haben 50 mm Gewindelänge.
Motoren, die ab Werk mit Schrauben für
7 1 4 6 Drehwinkelanzug versehen sind, werden
durch untenstehenden Aufkleber auf ei-
nem Ventildeckel gekennzeichnet.

1808

7 1 4 6
5 3 2 8 2306

Anzugschema

D 1.Voranzug = auf 10 Nm
D 2.Voranzug = auf 80 Nm
D 3.Voranzug = auf 160 Nm
D Endanzug = auf 210 Nm

Nach 1 bis 10 Betriebsstunden bei kalten


Motor Zylinderkopfschrauben nachziehen. 5 3 2 8 2306
Dabei ist nacheinander jeweils eine
Schraube so weit zu lösen, daß Öl unter Anzugschema
die Auflagefläche des Schraubenkopfes
gebracht werden kann. Nachdem jede D 1.Voranzug = auf 10 Nm
Schraube einzeln gelöst, unter der Aufla- D 2.Voranzug = auf 80 Nm
gefläche geölt und mit dem erforderlichen D 3.Voranzug = auf 150 Nm
Drehmoment festgezogen wurde, ist zum D 4.Voranzug = 90°
Schluß das Drehmoment aller Schrauben D Endanzug = 90°
nochmals in der gleichen Reihenfolge zu
kontrollieren. Die Zylinderkopfschrauben dürfen nicht
nachgezogen werden.
Nach jedem Anziehen der Zylinderkopf-
schrauben Ventilspiel neu einstellen.
Ventilspiel einstellen.

38
Prüf- und Einstellarbeiten

Wiederverwendung von gebrauchten Oberfläche


Zylinderkopfschrauben Die Schrauben müssen eine einwandfreie
Oberfläche aufweisen, d.h. eine geschlos-
sene Phosphatierung und keine Rostflek-
Prüfung ken.
Bevor gebrauchte Zylinderkopfschrauben
wiederverwendet werden, sind sie wie Angerostete, beschädigte oder über das
folgt zu prüfen: Größtmaß gelängte Schrauben sind sofort
– z.B. durch Hammerschläge auf das Ge-
Länge winde – unbrauchbar zu machen und zu
Die Schrauben werden beim Anziehen be- verschrotten.
wußt über die Streckgrenze hinaus bean-
sprucht und erfahren somit bei jedem An-
zug eine bleibende Längung.

Die Schaftlänge ”L” beträgt bei neuen


Schrauben 131,5 mm bis 132,5 mm.

Die zulässigen Größtmaße = 133,5 mm.

90+3
L A

A = Drehwinkelsymbol
L = Schaftlänge

39
Prüf- und Einstellarbeiten

Keilriemen
3
Die Spannung der Keilriemen ist nach je-
weils 200 Betriebsstunden zu prüfen. Keil-
riemen ggf. erneuern.

Wird bei einem Mehrfachkeilriementrieb


Verschleiß oder unterschiedliche Span-
nung festgestellt, so ist immer der ge-
samte Keilriemensatz auszutauschen. 2
1900

Zustand prüfen D Langsam und senkrecht auf das Druck-


kissen (3) drücken, bis die Feder hör-
Keilriemen auf Risse, Verölung, Überhit- bar ausschnappt, dabei bewegt sich
zung und Verschleiß prüfen. der Anzeigearm nach oben.
Beschädigte Keilriemen erneuern.
Weiteres Drücken nach Ausschnappen
der Feder ergibt eine falsche Anzeige!
Keilriemenspannung prüfen

Eine genauere Prüfung der Keilriemen- Spannkraft ablesen


spannung ist nur mit einem Keilriemen-
spannungsmeßgerät möglich. D Der Wert der Spannkraft ist dort abzu-
lesen, wo die Oberseite des Anzeigear-
mes (1) die Skala überschneidet.
Prüfen mit Keilriemenspannungsmeß- D Vor dem Ablesen darauf achten, daß
gerät der Anzeigearm in seiner Lage bleibt.

D Anzeigearm (1) in der Skala versenken. Spannkräfte nach


kg-Skala auf dem Gerät
1 Riemen- bei Neumontage Bei
b it
breite Wartung
nach nach
bei
10 min. längerer
Montage
Laufzeit Laufzeit
10,0 50 45 40
1901 13,0 55 50 45
20,0 75 70 60
D Spannungsmesser in der Mitte zwi-
22,0 75 70 60
schen zwei Riemenscheiben so anset-
zen, daß die Kante der Anlagefläche 2/3VX 90 90 75
(2) seitlich am Keilriemen anliegt. 3/3VX 135 135 112,5

40
Prüf- und Einstellarbeiten

Keilriemen spannen und wechseln D Befestigungsmuttern am Langloch und


am Drehpunkt lösen.
D Drehstromgenerator mit Gabelschlüs-
sel SW 22 nach außen drücken.
D Muttern wieder festziehen.

Zum Wechsel der Keilriemen Drehstrom-


generator (Spannrolle) ganz nach innen
schwenken.

Doppelkeilriemen immer paarweise er-


neuern.

Neue Keilriemen nach ca. 1 Stunde Lauf-


zeit nachspannen.

2395

Drehstromgenerator unten

2397

ohne Drehstromgenerator
(mit Spannrolle)
2396

Drehstromgenerator oben

41
Technische Daten

Motortyp D 0224 ME
Bauform Reihe, stehend
Arbeitsweise 4-Takt-Diesel
Verbrennungsverfahren Direkteinspritzung
Zylinderzahl 4
Zylinderbohrung 102 mm
Kolbenhub 116 mm
Hubraum 3 791 cm3
Verdichtungverhältnis 18 : 1
Leistung siehe Motortypschild
Zündfolge 1-3-4-2
Ventilspiel, bei kaltem Motor
Einlaßventil 0,20 mm
Auslaßventil 0,35 mm
Ventilsteuerzeiten
Einlaß öffnet 6° KW vor OT
Einlaß schließt 44° KW nach UT
Auslaß öffnet 56° KW vor UT
Auslaß schließt 12° KW nach OT
Kraftstoffsystem
Einspritzpumpe VE - Verteilereinspritzpumpe mit Flügel-
zellenförderpumpe, automatischem
Spritzversteller, druckgesteuert
Regler Verstellregler (Alldrehzahlregler oder
Leerlaufenddrehzahlregler)
Förderbeginn 11° " 1° vor OT
Einspritzdüsen Einlochdüsen
Öffnungdruck der Düsen 175 + 8 bar
Kraftstoffilter Stufenboxfilter oder Parallelboxfilter, um-
schaltbar

42
Technische Daten

Motorschmierung Druckumlaufschmierung
Ölmenge in der Ölwanne min. max.
tief 7l 9l
flach 7l 9l
Lkw- Ölwanne 7l 9l
Schmieröldruck während des Betriebes wird durch Öldruckwächter / -Anzeigege-
(abhängig von Motordrehzahl, Öltem- räte überwacht
peratur und Motorbelastung)
Ölfilter Einfachhauptstromfilter (Wechselfilter)
oder umschaltbares Doppelölfilter
Motorkühlung Flüssigkeitskühlung
Betriebstemperatur 80 - 85°C, kurzzeitig 90°C zulässig
Elektrische Ausrüstung
Anlasser 24 V; 4 kW
Drehstromgenerator 28 V; 27 A

43
Technische Daten

Motortyp D 0226 ME
Bauform Reihe, stehend
Arbeitsweise 4-Takt-Diesel
Verbrennungsverfahren Direkteinspritzung
Zylinderzahl 6
Zylinderbohrung 102 mm
Kolbenhub 116 mm
Hubraum 5 687 cm3
Verdichtungverhältnis 18 : 1
Leistung siehe Motortypschild
Zündfolge 1-5-3-6-2-4
Ventilspiel, bei kaltem Motor
Einlaßventil 0,20 mm
Auslaßventil 0,35 mm
Ventilsteuerzeiten
Einlaß öffnet 6° KW vor OT
Einlaß schließt 44° KW nach UT
Auslaß öffnet 56° KW vor UT
Auslaß schließt 12° KW nach OT
Kraftstoffsystem
Einspritzpumpe VE - Verteilereinspritzpumpe mit Flügel-
zellenförderpumpe, automatischem
Spritzversteller, druckgesteuert
Regler Verstellregler (Alldrehzahlregler oder
Leerlaufenddrehzahlregler)
Förderbeginn 11° " 1° vor OT
Einspritzdüsen Einlochdüsen
Öffnungdruck der Düsen 175 + 8 bar
Kraftstoffilter Stufenboxfilter oder Parallelboxfilter, um-
schaltbar

44
Technische Daten

Motorschmierung Druckumlaufschmierung
Ölmenge in der Ölwanne min. max.
tief 10 l 13 l
flach 8l 11 l
Lkw- Ölwanne 10 l 14 l
45° Neigung 12 l 16 l
Schmieröldruck während des Betriebes wird durch Öldruckwächter / -Anzeigege-
(abhängig von Motordrehzahl, Öltem- räte überwacht
peratur und Motorbelastung)
Ölfilter Einfachhauptstromfilter (Wechselfilter)
oder umschaltbares Doppelölfilter
Motorkühlung Flüssigkeitskühlung
Betriebstemperatur 80 - 85°C, kurzzeitig 90°C zulässig
Elektrische Ausrüstung
Anlasser 24 V; 4 kW
Drehstromgenerator 28 V; 27, 35 A

45
Wartungsplan

STETS DIE SICHERHEITSVORSCHRIFTEN BEACHTEN !

Wartungsfristen *
Wartungsplan
1 2 3 4 5 6
Kühlmittelstand und Ölstand im Motor prüfen D
Motoröl wechseln (siehe auch Seite 47) D
Ölfilterpatrone erneuern (siehe auch Seite 47) D
Spannung der Keilriemen prüfen und ggf. nachspannen oder bei
D D
Verschleiß erneuern
Ventilspiel überprüfen und ggf. einstellen D D
Lösbare Verbindungselemente (Schrauben, Schlauchschellen,
Rohrverbindungen) auf festen Sitz prüfen und, falls erforderlich, D
nachziehen
Luftfilter warten (je nach Betriebsbedingungen früher) D
Siebfilter der Kraftstoffvorförderpumpe reinigen D
Kraftstoffwechselfilter erneuern D
Kühlflüssigkeit erneuern D
Einfülldeckel und Arbeitsventile (Unter- und Überdruckventile) des
D
Kühlsystems erneuern

* 1 – Täglich
2 – Nach den ersten 10 bis 20 Betriebsstunden (bei neuem oder überholtem Motor)
3 – Nach jeweils 200 Betriebsstunden
4 – Nach jeweils 400 Betriebsstunden
5 – Nach jeweils 1000 Betriebsstunden
6 – Alle 2 Jahre

46
Wartungsplan

Motorölwechsel

Ölwechselfrist in Betriebsstunden abhängig von der verwendeten Ölqualität.

Motorenöle nach MAN-Werknorm *)


Motor
MAN 270 MAN 271 M 3275
D 0224 / 26 ME 400 h 400 h 600 h

*) siehe Druckschrift ”Betriebsstoffe für Industrie- und Schiffsdieselmotoren”.

Hinweis:
D Nur zugelassene Motorenöle verwenden
D Bei Dieselkraftstoffen mit Schwefelgehalt über 1% sind die Ölwechselfristen zu halbie-
ren
D Unabhängig von den angegeben Fristen ist das Motoröl mindestens einmal im Jahr zu
wechseln
D Bei jedem Motorölwechsel ist die Ölfilterpatrone zu erneuern

47
Stichwortverzeichnis

A M
Abstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Motor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Abwasseraufbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Motoransichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Anlassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Motorgehäuse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Anlasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Motorölwechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Motorschmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14, 22–25
B Motorsteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Bezugsquellen für Beizflüssigkeiten . . . . . . . . . . 34
O
D Öl ablassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Drehstromgenerator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18, 21 Öl einfüllen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Ölkühler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
E Ölmeßstab markieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Einlaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Ölstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Einspritzdüsen warten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Einspritzpumpe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 26 P
Elektrische Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Prüf- und Einstellarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . 36–41
Erklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
R
F Rohwasserpumpe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Förderbeginn kontrollieren und einstellen . . . . . 36
S
I Schmierölfilter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Inbetriebnahme und Betrieb . . . . . . . . . . . . . . 19–21 Sicherheitsvorschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5–9
Umgang mit asbesthaltigen Teilen . . . . . . . . . . . 9
K Umgang mit gebrauchtem Motorenöl . . . . . . . . 8
Keilriemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Vermeidung von Motorschäden
Kraftstoffanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 und vorzeitigem Verschleiß . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Kraftstoffilter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 26–28 Vermeidung von Umweltschäden . . . . . . . . . . . 8
Kraftstoffsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26–30 Vermeidung von Unfällen
mit Personenschäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Kraftstoffvorförderpumpe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Kraftstoffvorreiniger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
T
Kühlflüssigkeit ablassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10–18
Kühlflüssigkeit einfüllen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42–45
Kühlkreislauf
Typschilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Einfülldeckel und Arbeitsventile . . . . . . . . . . . . 34
Entkalken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
V
Innere Reinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Ventile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Innere Reinigung des Rohrbündels
bei Rohwasserwärmetauscher . . . . . . . . . . . . . 33 Ventilspiel einstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Ventilator äußere Reinigung . . . . . . . . . . . . . . . 32 Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Kühlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 31–34 Vorübergehende Stillegung . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Kurbeltrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
W
L Während des Betriebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Luftfilter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 35 Wartung und Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22–35
Wartungsplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46–47

Z
Zylinderkopfschrauben anziehen . . . . . . . . . . . . 38

48
MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft
Vogelweiherstraße 33
D–90441 Nürnberg

D Printed in Germany 51.99493–8285

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