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Im Knast:
Pierre, Aki,
Tassim,
Steve, Enzo
(v.l.n.r.)
ihnen durch Musik zeigen, dass das Leben im sich’s rein in vollen Zügen.
Knast nichts Erstrebenswertes ist.« Richtig wütend texten Aki und die ande-
Die Botschaft ist angekommen: Glaub mir, ren, wenn es gegen Gangsta-Rapper wie Bu-
die ganze Scheiße lohnt sich nicht / Pass lieber shido oder Sido geht, die das Verbrecherleben
auf, bevor dein Leben zerbricht, rappt Tassim ins glorifizieren. »Dieses Gangstatum kommt da-
Mikro. Jede Woche schreibt er zusammen mit her, dass die Rapper nicht wissen, wie es ist,
Aki, Enzo, Pierre und Steve eigene Songs. Die im Knast zu sein«, sagt Pierre. Er selbst weiß
fünf Männer sind zwischen 26 und 35 Jahre es sehr wohl: Seit 22 Monaten sitzt er – wegen
alt, zusammengerechnet müssen sie 25 Jahre im Drogenschmuggels. Auf die Frage, was er sich
Gefängnis absitzen. Ihre Texte drehen sich um für die Zukunft wünsche, antwortet Aki: »Eine
den Knastalltag, die Reue und die Wut über die Arbeitsstelle finden und endlich mal wieder an
leichtfertig verlorene Freiheit. einer Blume riechen.« KATHRIN KIRSTEIN
LEBEN