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27.10.

2016 – Langsam gesprochene Nachrichten

CETA-Gipfel geplatzt - Trudeau reist nicht nach Brüssel:


Nach der Reiseabsage der kanadischen Regierung zum CETA-Gipfel in Brüssel vertagt die
Europäische Union das Spitzentreffen auf ungewisse Zeit. Eigentlich hätten beide Seiten
CETA am Nachmittag gemeinsam in Brüssel unterzeichnen sollen, für Kanada wäre Premier
Justin Trudeau angereist. Die kanadische Regierungsdelegation hatte am Abend ihre Reise
nach Brüssel zur ursprünglich geplanten Unterzeichnung des Handelsabkommens CETA mit
der EU abgesagt. Ein Sprecher von Handelsministerin Chrystia Freeland sagte jedoch,
Kanada halte weiter an dem Handelspakt fest. Probleme gibt es vor allem in Belgien, wo die
Region Wallonie die Föderalregierung zwingen will, dem Abkommen nicht zuzustimmen.
Die Region sieht Gefahren für Sozial- und Umweltstandards sowie für die Landwirtschaft.
Belgiens Zustimmung ist Voraussetzung dafür, dass die EU den Pakt unter Dach und Fach
bringen kann.

Ein Toter nach Erdbeben in Italien:


Mittelitalien ist erneut von zwei schweren Erdbeben heimgesucht worden. Die stärkste
Erschütterung hatte am Abend eine Stärke von 6,0, wie die US-Erdbebenwarte USGS
mitteilte. Nach offiziellen Angaben starb ein Mann, weil er wohl infolge der Beben einen
Herzinfarkt erlitten hatte. Berichte über weitere Todesopfer gab es zunächst nicht. Bis in
die Morgenstunden gab es Nachbeben. Aus der Ortschaft Visso in der Nähe des
Epizentrums wurden mehrere Verletzte gemeldet. Mehrere alte Gebäude stürzten offenbar
ein oder wurden beschädigt. Erst im August waren die Regionen Marken, Latium und
Umbrien von einem Erdbeben der Stärke 6,2 erschüttert worden. Dabei kamen fast 300
Menschen ums Leben.

UNICEF: Viele Tote nach Angriff auf syrische Schule:


In einer Schule im syrischen Idlib sind 22 Kinder und sechs ihrer Lehrer bei einem
Bombenangriff aus der Luft getötet worden. Laut des Kinderhilfswerks der Vereinten
Nationen (UNICEF) handle es sich wahrscheinlich um den schlimmsten Beschuss einer
Schule seit Beginn des Syrien-Konflikts vor fünfeinhalb Jahren. UNICEF-Exekutivdirektor
Anthony Lake sprach von einem "barbarischen" Akt. Ein absichtlicher Angriff auf die
Einrichtung im Nordwesten Syriens sei ein Kriegsverbrechen. Der russische UN-Botschafter
Tschurkin wollte in New York nicht ausschließen, dass die Luftwaffe seines Landes an den
Angriffen beteiligt gewesen sein könnte. In Syriens Bürgerkrieg wurden bereits etliche
Schulen und Krankenhäuser attackiert. Die Truppen des Machthabers Baschar al-Assad sind
laut Menschenrechtsgruppen für die meisten Angriffe verantwortlich. Im Syrien-Konflikt
kämpfen das Assad-Regime, unterstützt durch Russland, sowie Rebellengruppen und
Terrormilizen um die Macht.
USA: Luftschläge gegen Al-Kaida in Afghanistan:
Die USA haben möglicherweise die zwei einflussreichsten Al-Kaida-Anführer in Afghanistan
getötet. Laut einer Stellungnahme des US-Verteidigungsministeriums haben US-Streitkräfte
in der ostafghanischen Provinz Kunar "Präzisionsschläge" gegen die Anführer al-Qatani and
al-Utabi geführt. Al-Qatani habe in leitender Funktion Anschläge gegen die USA und
internationale Truppen in Afghanistan geplant. Al-Utabi sei unter anderem an der
Rekrutierung und am Training ausländischer Kämpfer beteiligt gewesen. Das Pentagon
untersuche noch die Ergebnisse der Operation. Ihr Tod wäre ein bedeutender Schlag gegen
die Terrorgruppe und reduziere die Bedrohung für Afghanistan, die USA und deren Alliierte
in der ganzen Welt.

Venezuelas Opposition ruft zum Generalstreik auf:


Hunderttausende Anhänger der bürgerlichen Opposition haben in allen großen Städten
Venezuelas gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolás Maduro demonstriert.
Sie forderten die Umsetzung eines Abwahlreferendums, das der Nationale Wahlrat
vergangene Woche überraschend ausgesetzt hatte. Auch Tausende Regierungsanhänger
gingen auf die Straßen, um ihre Solidarität mit Maduro auszudrücken. Sie kündigte zugleich
für kommenden Donnerstag einen großen Protestzug zum Präsidentenpalast an. Für Freitag
rief das Bündnis zu einem zwölfstündigen Generalstreik auf. Venezuelas Regierung kündigte
an, dass Arbeiter und Soldaten die Kontrolle über bestreikte Betriebe übernehmen würden.
Die Regierung und Maduro bezichtigen die Unternehmer regelmäßig, Verbündete der
Opposition zu sein und das Land in einem "Wirtschaftskrieg" destabilisieren zu wollen. Das
ölreiche südamerikanische Land leidet wegen des Ölpreisverfalls unter einer schweren
Wirtschafts- und Finanzkrise.

Deutsche Bank überrascht mit Gewinn:


Die Deutsche Bank hat das dritte Quartal überraschend mit einem Nettogewinn von 256
Millionen Euro abgeschlossen. Das Unternehmen sei bei seinem Umbau bereits gut
vorangekommen, erklärte der Vorstandsvorsitzende John Cryan. Experten hatten zuvor für
den Zeitraum Juli bis September mit einem Minus gerechnet. Das Gesamtjahr 2015 endete
mit einem Verlust von fast sieben Milliarden Euro. 2016 gab es bislang stets Gewinne. Die
Deutsche Bank hat in den vergangenen Monaten wegen zahlreicher Rechtsstreitigkeiten
Rückstellungen von knapp sechs Milliarden Euro vorgenommen. Seit Wochen verhandelt
die Deutsche Bank mit dem US-Justizministerium über eine Strafzahlung wegen Geschäften
mit faulen Hypotheken.

Flugausfälle bei Germanwings und Eurowings:


Die Flugbegleiter der Lufthansa-Töchter Eurowings und Germanwings sind um Mitternacht
in den Streik getreten. Er wird 24 Stunden dauern und betrifft sämtliche größeren
deutschen Flughäfen mit Ausnahme von Frankfurt und München. Von den üblicherweise
über 500 Flügen seien rund 380 gestrichen worden, teilte Eurowings mit. Das Unternehmen
hat seinen betroffenen Kunden kostenlose Umbuchungen und Stornierungen angeboten.
Einen Sonderflugplan hat Eurowings auf seiner eigenen Homepage veröffentlicht.
Insgesamt sind etwa 50.000 Passagiere betroffen.

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