Erweitertes Spektrum an AS-i -fähigen Schaltgeräte

Der Erfolg eines Vernetzungssystems steht und fallt mit der Vielfalt
an integrierbaren Komponenten. Das breite Spektrum AS-i-fähiger
Siemens-Schaltgeräte verdeutlicht der Beitrag am Bereich pneu-
matik, der u.a. um ein von Kuhnke entwickeltes Kompaktmodul -in
insgesamt acht Versionen -erweitert wurde.
Speziell das AS-Interface hat sich in den
letzen Jahren als effektives Vemetzungs-
system für den untersten Feldbereich in der
Automatisierungshierarchie entwickelt.Über
eine in beliebiger Struktur verlegbare Stan-
dard-Zweidrahtleitung können Sensoren und
Aktoren in Anlagen oder Maschinen einfach
und schnell mit der Steuerung verbunden
werden.
Schnittstelle. Über die Lei-
ten auch die Energie
für die Versorgung
der Eingänge (Senso-
rik) und Ausgänge (Steu-
erventil) bereitgestellt. Eine
zusätzliche Versorgung des
Moduls mit einer 24-V-Hilfsspannung ist
nicht notwendig. Abluft kann entweder
über Module mit Sinterfilter (IP65) oder
über Varianten mit Steckanschluß für
gemeinsame Abluft (IP67) abgeleitet
werden.
Pneumatikmodule
für alle Fälle gerüstet

Kleine und leichte Ventilinseln Eine spezielle Variante des Pneumatikmo-

1 AS-i-Pneumatikmodul mit erweiterter
elektromechanischer Schnittstelle
Unter dem Namen Sirius NET werden
alle kommunikationsfähigen Schaltgeräte
von Siemens zusammengefaßt. Ganz
gleich, ob es sich um die neuen Sirius 3R
schaltgeräte, die Leistungsschalter 3WN,
das Motorschutzund Steuergerät Simoco-
de DP oder um Befehlsund Meldegeräte
handelt, alle diese Geräte sprechen die
gleiche Sprache und können über Profi-
bus-DP oder A5-Interface (AS-i) miteinan-
der kommunizieren.
Dipl.-Ing. Ulf Schirmer-Kägebein. Siemens-Bereich Auto-
matisierungsund Antriebstechnik (A&D)
in Erlangen, und Dipl.-Ing. Lutz Bungeroth, Kuhnke GmbH
in Malente
duls eignet sich auch für extreme Umge-
bungsbedingungen. Bei ihm sind alle äu-
ßeren metallischen Teile, z.B. Befesti-
gungsschraubenund Buchsen, Steck-
Die AS-i-Pneumatikmodule von Siemens verbinder und Handbetätigungen, in Edel-
sind voll feldtaugliche EI A-Module in stahl ausgeführt. Zusätzlich kommt ein
Schutzart IP65 I IP67 mit integrierten digi- neues, gegenüber ReinigungsflÜssigkei-
talen Eingängen zum Anschluß von 2oder ten sehr resistentes Dichtungsmaterial
3-Leiter-Sensoren sowie pneumatischen zum Einsatz.
Ausgängen, die durch vorgesteuerte Sitz- Neue Sicherheitsbereiche eröffnet die er-
ventile realisiert werden. Pneumatische weiterte elektromechanische schnittstelle
Verbraucher lassen sich einfach und zu- (EEMS), die jetzt auch die Versorgung der
verlässig über Pneumatikschlauch und Ventile mit Hilfsenergie aus der schwarzen
Legris-Steckverbinder mit dem Modul ver- AS-i-Leitungermöglicht. Damit läßt sich ein
binden. Dezentral in Anlagen verteilte Not-Aus-Konzept nach
Pneumatikzylinder können somit direkt an
ein AS-i-Modul angeschlossen werden.
Das Modul 2EI2A-P gehört zur Reihe der
Anwendermodule und verfügt über zwei
digitale Eingänge zum Anschluß von zwei
Sensoren und über zwei pneumatische
Ausgänge mit hohem Luftdurchsatz zur
direkten Ansteuerung pneumatischer An-
triebe im Feld. Mit einem AS-i-
Pneumatikmodul können zwei einfachwir-
kende oder ein doppelwirkender Arbeitszy-
linder komplett gesteuert und die Stellun-
gen des Schiebers über Sensoren abge-
fragt werden.
Für den Anschluß von Sensoren stehen
zwei Standard-M12-Buchsen zur Verfü-
gung. Ausgänge werden über Standard-
schlauchsteckverbinder an das Modul ge-
koppelt. Die Anbindung an das ASInterfa-
ce erfolgt über die AS-i-Leitung und das 2 Pneumatikmodul in Edelstahl-
AS-i-Koppelmodul mit EMS- ausführung

116 elektroAUTOMATION 51. Jg. Nr.4 April1998

Stoppkategorie 1 realisieren, d.h. der
pneumatische Antrieb wird in eine si-
chere Lage gesteuert und danach erst
von der Energiezufuhr getrennt. Dies
bedeutet, daß der Einsatz der Druck-
luft als Antriebsenergie zwar zum Er-
reichen einer sicheren Position einge-
setzt werden darf, jedoch nicht zum
Halten des Anlagenzustands. Die ei-
gentliche Primärenergie (Druckluft)
muß auch in diesem Fall unbedingt
abgeschaltet werden.
Eine spezielle Modulausführung mit
versenkter Handbetätigung erschließt
Applikationen in der Automobilindust-
rie. Diese Version erfüllt u.a. die For-
derung an die Geräteausführung, An-
lagenstillstände durch Mißbrauch bzw.
Manipulationen zu verhindern.
Kompakte Module
auch für Pneumatik
Die AS-i-Kompaktmodule (60x130 mm
Grundfläche) zeichnen sich durch op-
timierte Handlingseigenschaften und
vergrößerte Anwenderfreundlichkeit
aus. Mit ihrer Hilfe können Monta-
geund Inbetriebnahme-Zeiten von AS-
Interface um bis zu 40% gesenkt wer-
den. Die Module der Kompaktbaureihe
bestehen aus nur zwei Teilen: der
Montageplatte und dem AS-i-Modul.
Die Montageplatte dient als Bohr-
schablone mit marktüblichen Bohr-
lochabständen und verfügt über Auf-
nahmen für die gelbe und schwarze
AS-i-Profilleitung. Duch die Trennung
von Modul und Montageplatte kann
man bereits vor
3 Pneumatikmodul mit versenkter Handbetätigung
4 Kompaktmodul pneumatisch
der Elektroinstallation mit der Montage
der Unterteile beginnen.
Um die Vorteile der neuen Kompakt-
baureihe auch für die Steuerung von
Pneumatikzylindern zu nutzen, hat die
Kuhnke GmbH, Malente, im Auftrag
von Siemens das Kompaktmodul
Pneumatik entwickelt und wird dieses
ab Juni 1998 in Serie produzieren.
Das Modul besitzt
für die Stellungsrückmeldun-
gen der zwei zu steuernden
Zylinder vier Eingänge auf
M12Steckern mit LED und
großen Clipschildern zur bes-
seren Beschriftung in Kreuz-
verschaltung, so daß auch
Doppelsensoren oder Y-Kabel
mit zwei Eingängen auf einen
M12-Stecker gelegt werden
können. Ungenutzte M12-
Buchsen lassen sich einfach
mit der StandardBlindkappe
verschließen, um Schutzart
IP67 sicherzustellen-
Kompacktmodul
mit 4/2-Wege-Ventile
Zur Ansteuerung der jeweils
zwei Druckkammern der bei-
den doppelt wirkenden Zylin-
der sind zwei unabhängig an-
steuerbare 4/2-Wege-Ventile
mit über 400 Nl/min Durchfluß bei 6
gegen 5 bar inklusive der Schlauch-
steckarmaturen für 8-mm-Schläuche
integriert. Durch die Verwendung kom-
binierter Schieber/Sitzventile konnten
die Kuhnke-Ingenieure die Bauhöhe
auch mit integrierten Armaturen auf
nur 44 mm beschränken.
Beide Ventile sind über eine gemein-
same Luftversorgung gekoppelt. Über
die 8-mm-Armatur werden auch die
Pilotventile mitversorgt, für einen
Druckbereich von 2 bis 8 bar. Für Drü-
cke unterhalb von 2 bar besitzen alle
Varianten des Kompaktmoduls Pneu-
matik serienmäßig das "active by
push"-System: Über eine gesonderte
4-mm-Steckarmatur können die Pilot-
ventile getrennt mit Druckluft von min-
destens 3 bar versorgt werden, wenn
im Hauptsteuerteil Drücke unterhalb 2
bar bis hinab zu 90% Vakuum ge-
schaltet werden sollen. Diese ge-
trennte Pilotversorgung wird jedoch
nur durch Einstecken des Schlauches
von Eigenversorgung auf Fremdver-
sorgung umgeschaltet. Hierdurch be-
nötigt man weniger Varianten, ohne
jedesmal bei mehr als 2 bar Druck die
Pilotversorgung verschlauchen zu
müssen.
Das Kompaktmodul Pneumatik mit
seinen zwei unabhängig voneinander
ansteuerbaren 4/2-Wege-Ventilen ist
mit gefaßter Abluft oder mit integrier-
ten Abluftfiltern aus Sinterkunststoff
erhältlich. Die beiden Pilotventile las-
sen sich entweder direkt aus dem
gelben Kabel und damit aus dem AS-
i-Netzteil versorgen oder indirekt mit
einer zusätzlichen 24V DCVersorgung
über das schwarze Flachkabel (falls
die Piloten von der elektrischen Ver-
sorgung getrennt werden sollen, ohne
auf die SensorrÜckmeldungen über
AS-i zu verrichten).
Die beiden 4/2-Wege-Ventile können
entweder als monostabile oder bista-
bile Ausführung bezogen werden. Mit
den drei Variantenmerkmalen Abluft-
führung, Pilotenversorgung und Mo-
no/Bistabilität ergeben sich bei je zwei
verschiedenen Merkmal-
Ausprägungen acht verschiedene
Versionen, die Siemens alle bis zum
Herbst 1998 vorstellen will.