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Gedämpfte Klänge:
Die Rolle der Schichtdicke
2
),
:·--2 --: I
I
_l___l
2 :
d = Schichtdicke Abb. 3
Genormtes Optimum:
Schichtdicke und Entzerrung o [J.tm]
.-------�
(log)
Schichtdickendämpfung bedeutet
praktisch: Je höher die Frequenz ist, desto
dünner wird die für die Wiedergabe wirksa
10
me Schicht o. Die Dicke dieser wirksamen
Schicht wird durch folgende Formel bere
chenbar. Diese ist aus der oben genannten
Formel 3 für die Schichtdickendämpfung Dd 5
abgeleitet. Sie 1st nur von der tatsächlichen
Schichtdicke d und der Bandwellenlänge A
abhängig.
2.5
Formel4:
-e
1.25
o = d · Dd =
d · ----d
e 2rrT
100
I
1000
I
10000 20 000
I
f [Hz] (log)
3810 381 38.1
ln Abbildung 4 ist diese Funktion am "Ali.Jm]
Beispiel des Studio-Bandes PEM 469 mit Funktionsverlauf der effektiven Schichtdicke bei PEM 469
einer Schichtdicke von 1 5 J.Lm über dem
Hörfrequenzbereich dargestellt. Abb.4
Aus der Grafik läßt sich für Analog-Bän
der eine wichtige Forderung ableiten: Ein
Studio-Band für 38� cm/s Bandgeschwin
digkeit sollte eine Schichtdicke von etwa
15 J.Lm haben, um tiefe Frequenzen mit mini
malem Klirrfaktor aufzuzeichnen. Anderer
seits aber wird keine dickere Schicht benö
tigt, weil bei tieferen Frequenzen ein nen
nenswerter Gewinn beim Klirrfaktor nicht
PD, DASH 7,5 2 5
mehr erreicht wird.
Abbildung 4 zeigt daneben, daß bereits
ab einer Frequenz von 100 Hz die wirksame
Schichtdicke kleiner als die effektive wird: DAT 2,4 0,8 2,5
Bei 20 kHz beträgt die wirksame Schichtdik
ke nur noch ca. 3 J.Lm.
Damit nimmt auch der magnetische
Fluß im Band ab. Unter der Voraussetzung,
daß die Magnetpartikel gleichmäßig in der
Schicht verteilt sind, - bei modernen Bän
dern ist dies durchweg der Fall -, bedeutet
die Verringerung der wirksamen Schichtdik Bandwellenlängen und Schichtdicken bei den Digital-Systemen PD, DASH und DAT;
Schichtdicken d in Mikrometer (J.<m)
ke zu höheren Frequenzen hin eine direkt
proportionale Verringerung des sogenann Abb.5
ten magnetischen Flusses.
Er kann als die Zahl der Feldlinien ange
sehen werden, die von jedem einzelnen 38,1 cm/s ist, damit bespielte Bänder pro Frequenzumfang beträgt ca. eine Oktave.
Stabmagneten aus denWiedergabekopf er blemlos ausgetauscht werden können, eine Daher können Digitai-Audiobänder mit ge
reichen und in ihm durch Induktion die Aus Entzerrung mit einer Zeitkonstanten von 35 J.LS ringeren Schichtdicken als Analag-Audia
gangsspannung erzeugen. Im vorliegenden international genormt. Die Funktion dieser Ent bänder hergestellt werden.
Fall ist die Ausgangsspannung bei 20 kHz zerrung verläuft etwa invers zu der in Abbil Abbildung 5 zeigt die kleinsten und
um 14 dB niedriger als bei 1 kHz. dung 4 gezeigten Funktion und weist bei größten Bandwellenlängen bei den drei ge
20 kHz eine Anhebung von etwa 13 dB auf. nannten Systemen mit den entsprechenden
Schichtdicken. Ein Digital-Band mit dieser
Der Verstärker macht geringen Schichtdicke könnte-wegen des
Entzerrung möglich Dünne Schichten: bei tiefen Frequenzen groß werdenden Klirr
Die Digitalbänder faktors und aufgrund des schlechten Stör
abstandes-für Analog-Anwendung nicht in
Dieser Verlust kann nur verstärkerseilig Frage kommen.
wettgemacht werden - durch Entzerrungs Bei der Digital-Aufzeichnung treten Aber n1cht nur in der Schichtdicke un
maßnahmen. Für die Bandgeschwindigkeit Bandwellenlängen von 2 J.Lm auf, und der terscheiden sich Digital- und Analog-Bän-
/
den Signalstrom ein Optimalwert festgelegt. 1000 Ft/mm
Diese Fixierung liegt im Rahmen der
Standardisierung des Digital-Bandes. Erar
beitet wurde sie von einer Arbeitsgruppe im
Technischen Komitee 60 A der IEC (Interna
tional Electrotechnical Cornrnission), in der
auch Mitarbeiter von AGFA mitwirken.
typischer � Aufnahmestrom Schreibstrom
Zur Messung der Kompatibilitätseigen Schreibstrom
schaften ist nach lEG-Regeln folgendes Ver Ermmlung des typischen Schreibstroms und des
Aufnahmestroms (nicht maßstabsgerecht)
fahren festgelegt (Abb. 7)
Abb. 7
Auf dern Band wird zunächst eine Fol
ge von Impulsen aufgezeichnet, so daß sich
1 000 Flußwechsel/rnm Bandlänge ergeben Wiedergabe
(Testdichte B). Ein Flußwechsel, in der engli pegel
aussetzung, daß in jeder Betriebsart ein ein Eine letzte Betrachtung sei noch zu fol
VArec
wandfreier Wickel entsteht. gender Frage angestellt:
Die Auflösung wird in Prozenten des Warum keine hochkoerzitiven Bänder
Dieser wird dadurch erreicht, daß die
Pegelverhältnisses ausgedrückt und sollte für Analog-Aufzeichnungen? Dafür gibt es
Oberflächenstruktur der Rückseite relativ
bei 80%bis 90%liegen. Die Entsprechung mehrere Gründe:
rauh ist; die beim Wickelprozeß zwischen
zwischen Auflösung und Frequenzgang ist zwei Bandlagen eingewickelte Luft kann e Hoch- und niederkoerzitive Bänder erfül
offensichtlich. dann besser entweichen. Dadurch wird ein len, wenn sie nebeneinander in der Ana
Wie beim Analog-Band gibt es auch "Schwimmen" der Bandlagen aufeinander log-Technik eingesetzt würden, nicht die
beim Digital-Band das Kompatibilitätspro vermieden. Forderung der Arbeitspunktkompatibili
blem hinsichtlich der Koerzitivkraft des Pig Bei den Digitalbändern fällt neben der tät, da der Arbeitspunkt mit der Koerzitiv
mentes: ln Abbildung 7 würden die beiden hochkalandrierten (glänzenden) Magnet kraft erhöht werden muß.
Kurven für Testdichte A und Testdichte B bei schicht die sehr glatte Rückschicht auf. Das Die Pigmentteilchen mit den in der Digi
einem niederkoerzitiven Band weiter nach Wickelverhalten dieser Bänder ist entspre tal-Technik eingesetzten hohen Koerzitiv
links, zu niedrigeren Schreibströmen hin, chend schlechter und erfordert die Anwen kräften sind kleiner. Im Zusammenhang
verschoben sein. dung von Flanschspulen sowie ein sorgfälti mit der Größenverteilung solcher Teil
Demnach haben Bandtypen unter ges Wickeln. chen kann ein solches Pigment schlech
schiedlicher Koerzitivkraft auch unterschied tere Kopierdämpfung aufweisen. Bei der
Der Grund für die Wahl einer glatten
lichen typischen Schreibstrom und unter Analog-Technik wäre das nicht zu akzep
Rückseite bei den Digitalen liegt im pla
schiedliche Auflösungswerte, so daß Bän tieren, bei der Digital-Technik stört es
stisch/elastischen Verhalten der Magnet
der mit niedrigerer Koerzitivkraft nicht oder nicht.
schicht. Denn im Bandwickel überträgt sich
nur mit hohen Fehlerraten auf Maschinen
das Profil der Rückseite auf die Magnet • Die höhere Koerzitivkraft erfordert einen
betrieben werden können, die auf höher
schicht. höheren Arbeitspunkt Bei den dickeren
koerzitive Bänder eingemessen sind.
Beim Analog-Band führen die von rau Schichten der Analog-Bänder gilt dies
Hieraus wird deutlich, daß zur Errei
her Rückseite verursachten Unebenheiten erst recht. Da der Vormagnetisierungs
chung einer optimalen Aufnahme-Wieder
zu Schwankungen des Band-Kopf-Kontak strom der wesentliche Stromanteil im
gabekompatibilität, wie sie in der Analog
tes, die sich in tolerierbaren Pegelschwan Sprechkopf ist, wäre Sättigung des
Technik realisiert ist, ein international akzep
kungen von etwa ± 0,2 dB bewegen (bei Kopfmaterials die Folge, die ihrerseits zu
tiertes Referenz-Band erforderlich ist. Bei
10 kHz und 38 cm/s). erhöhtem Klirrfaktor führt.
festgelegter Koerzitivkraft muß es die Be
zugswerte für Schreibstrom, Wiedergabe .L\us den Pegelschwankungen von • Schließlich sind die Bandwellenlängen
pegel und Auflösung liefern. Bei diesem ± 0,2 dB läßt sich mit Hilfe der Formel 2 eine bei der Analog-Aufzeichnung mit einer
Band heißt der Schreibstrom Teststrom mittlere Abstandsänderung zwischen Band Bandgeschwindigkeit von 38 cm/s so
lwtest· Dieses Band ist vom Ampex-Typ 46 7 oberfläche und Kopf von ± 0�5 �-tm errech groß, daß die höhere Koerzitivkraft über
abgeleitet. nen, deutbar als Abweichung von der mittle haupt keinen Vorteil bringt. (Völlig an
Abbildung 9 gibt die Bereiche für mittle ren Rauhigkeit der Magnetschicht ders allerdings liegen die Verhältnisse
re Wiedergabespannungen (bei Testdichte bei einer Bandgeschwindigkeit von
Überträgt man diese Abstandsände
B) und Auflösung wieder, in denen einige 4,75 cm/s.)
rung von ± 0�5 �-tm nach der Formel auf die
von uns untersuchte marktübliche Bänder Analoge und digitale Magnetaufzeich
Verhältnisse beim Digital-Band mit Bandwel
im Vergleich zum AGFA PEM 29 1 D liegen. nung - beide Verfahren werden in Zukunft
lenlängen von ca. 2 �-tm. ergeben sich Pegel
Unser Band erfüllt danach bestens die Kom eine große Bedeutung haben. Der Qualitäts
schwankungen von ± 3,7 dB. Fast unver
patibilitätsforderungen. fortschritt bei der Digitaltechnik fördert in
meidlich treten als Folge hohe Fehlerquoten
direkt auch die dauernden Bemühungen
auf, die nicht mehr tolerierbar sind. Die glat
um weitere Verbesserungen bei Analog
te Bandrückseite ist deshalb für die Digital
Bändern. Bei AGFA wird an beiden Band
Oberflächen mit Bedeutung: Bänder unumgänglich.
typen auch in Zukunft intensiv gearbeitet
Die mechanischen Eigenschaften Für den Benutzer heißt das: beim werden. +
schnellen Wickeln können einzelne Lagen
oder Pakete von Lagen ausschießen; her
Bei den mechanischen Eigenschaften ausstehende Kanten können leicht beschä Ausfuhrlieh s1nd d1e theoretischen Zusammenhange 1n dem Buch
.Jechn1k der Magnetspe1cher", herausgegeben von F. W1nckel be1
wie plastisch/elastischer Dehnung, Zugfe digt werden und das Band damit unbrauch Spnnger, 1960, behandelt, dann spez1ell das Kap1tel "Die Theone
stigkeit und thermischer Längenänderung bar machen. des Magnetspe1chers" von Dr F Kranes.