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Pharmakologie
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ln der Reihe Last Minute erscheinen folgende Titel:
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Claud ia Deilas
Last Minute
Pharmakologie
1. Aufl age
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Zuschriften und Kritik an:
Elsevier GmbH, Urban & Fischer Ve rlag, Hackerbrücke 6, 80335 Mü nchen
E-Mail: medizinstudium@elsevier.de
Das Werk einschli eßlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge chützt:. Jede Verwertung außerhalb d r
engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zusti mmung d s erlag s un zulässig und trafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfal tigungen Übersetzungen, Mikr ve rfilmungcn un d di l::inspei he-
rung und Verarbeitung in elektronischen System n.
Um den Textfluss nicht zu stören, wurde bei Beruf bezei hnungen di gramrnat ikali eh mJskuJine Form
gewählt. Selbstverständlich sind in di sen Fällen immer l~nwen und Mä nn r g mein t.
Planung: Christina Nussbaum, Dr. Katja Wcimann, Elsevi r Deutschlan I, Mün hen
Lektorat: Hans Reuter, Schäffler & Kollegen GmbH, Augsburg
Herstellung: Peter Sotterlitt , München
Satz: abavo Gmb H, Buchloe/D utschland; TnQ, hennai/lndi n
Druck und Bindu ng: Pri nter Trento, Itali n
Umschlaggestaltung: pieszD ign, eu -Uim
Titelfotografie: © Gettylmages/Ki k !mag s/T oi Hoi Fung
Aktuelle Information n find n Sie im Internet unter www.elsevler.de und www.elsevl er. com
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,...
Vorwort
Durch die Änderung der Prüfungsordnung im makologiebuch zur Prüfungsvorbereitung. Nicht
Fach Humanmedizin und mit der Einführung mehr und nicht weniger.
des "Hammerexamens" besteht ein Bedarf an Für das semester-oder vorlesungsbegleitende
neuen Lehrbüchern zur gezielten Vorbereitung Lernen ist dieses Buch nicht geeignet. Dafür
auf das abschließende Examen nach 6fahren dient der Crashkurs Pharmakologie. So wundert
Medizinstudium. Mit dem Titel Last Minute es nicht, dass Sie einigesBewährtesaus dem be-
Pharmakologie steht Ihnen ein Lehrbuch zur liebten Crashkurs in diesem Buch wiederfinden
Verfügung, das alle prüfungsrelevanten Aspekte werden. Aber im Gegensatz zum Crashkurs er-
vermittelt und mit dem Sie das geballte Wissen folgt zugunsten einer kürzeren Darstellung hier
in kurzer Zeit lernen können. In dieser letzten keine Trennung zwischen der allgemeinen und
Phase Ihres Studiums haben Sie bereits das Fach der speziellen Pharmakologie. Dafür wurden
Pharmakologie erfolgreich absolviert. Jetzt ist ähnliche Wirkstoffklassen oft zusammengefasst
nur noch ei ne Wiederholung des Wichtigsten oder Unterschiede verschiedener Substanzen
notwendig. klar gegenübergestellt, denn die Fragen des
Genau hier setzt dieses Buch an. Damit Sie auf IMPP sind häufig substanzübergreifend. Diese
die IMPP -Fragen gut vorbereitet sind, wurden Struktur soll Ihnen das Lernen für die Prüfung
bei der Erstellung alle Pharmakologiefragen der erleichtern und überflüssige Wiederholungen
Staatsexamina ab 2005 berücksichtigt und häu- vermeiden: Denn Last Minute Pharmakologie
fig gefragte Themen intensiver dargestellt. Der vermittelt das Wissen kompakt.
Lerntext ist ansonsten k11app gehalten, auf Zu - leb wünsche Ihnen eine erfolgreiche Prüfung!
satzwissen und Hintergrundinformationen wur-
de verzichtet, damit Sie keine Zeit verlieren. Im Frühjahr 2011
Deshalb ist dieser Last-Minute-Titel das Phar- Priv. -Doz. Dr. med. Claudia Deilas
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So nutzen Sie das Buch
Prüfungsrelevanz Lerneinheiten
Die Elsevier-Reihe Last Minute bietet Ihnen die r2l\ Das gesamte Buch wird in Tages-Lernein-
Inhalte, zu denen in den Exami na der letzten \JV heiten unterteilt.
fünfJahreFragen gestellt wurden. Eine Farbken- Diese werden durch eine "Uhr" dargestellt: Die
nung gibt an, wie häufig ein l11ema gefragt wur- Ziffer gibt an, in welcher Tages-Lerneinheit man
de, d. h. wie prüfungsrelevant es ist: sich befindet.
• Kapitel in violett kennzeichnen die Inhalte, Jede Tages-Lerneinheit ist in sechs Ab-
die in bisherigen Examina sehr häufig geprüft schnitte unterteilt: Der ausgefüllte Bereich
wurden. zeigt, in welchem Sie sich befinden.
• Kapitel in grün kennzeichnen die Inhalte, Und online finden Sie zum Buch
die in bisherigen Exam ina mittelmäßig häufig • Original-IMPP-Fragen
geprüft wurden. • zu jedem Kapitel typische Fragen und Ant-
• Kapitel in blau kennzeichnen die Inhalte, worten aus der mündlichen Prüfung.
die in bisherigen Examina eher seltener, aber
immer wieder mal gep rüft wurden .
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VII
Adresse
Priv.-Doz. Dr. med. Cla udia Deilas
Fachä rztin fü r Innere Med izin
Herzzentrum Göttingen - Universitätsmedizin Göttingen
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen
E-Mail: dellas@med.uni-goettingen.de
VIII
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Abkürzungen
führt zu, bewirkt FE foka le Epilepsie
t erhöht, gesteigert FSH follikelstimulierendes Hormon
t erniedrigt, gesenkt GABA y-Am ino-n-buttersäure, Gamma-
unverändert, kein Einfluss aminobuttersäure
5-ASA 5- Aminosalicylsäure GE generalisierte Epilepsie
5-FU 5-Fluorouracil GFR glomeruläre Filtrationrate
5-HT 5-Hydroxytryptamin =Seroton in GI-Trakt Gastrointestinaltrakt
'A Ia mbda, BI ut-Gas -Verteil ungskoef- GLP-1 Glucagon like peptide 1
fizient GnRH Gonadotropin Releasing Hormon
~ my, Mikro-, I Millionstei,I0-6 GP Glykoprotein
ACE Angioten in -Converting-Enzym GTN Glyceroltrinitrat
ACTH adrenokortikot:ropes Hormon H-Ant- Histamin-Antagonist
ACVB aortako ronarer Venenbypass agonist
ADP Adenosindiphosphat Hb Hämoglobin
AML akute myeloische Leukämie HbA1c Glykohämoglobin, glykiertes Hä-
AP Aktionspotenzial moglobin
Ara-C Cytosinarab inosid = Cyt:arabin HC0 3 - Hydrogencarbonat
ASS Acet:ylsalicylsä ure HCT Hydrochlorothiazid
AT Antithrombin, Angiotensin HOL High-density Iipoproteins
AUC Area under t:h e curve HER2 Human epidermal growth factor
AV-Biock Atriovent rikular-Block receptor 2
AV-Knoten Atrioven trikula r-Knoten
HF Herzfrequenz
Al Allgemeinzustand heparininduzierte Thrombozytope-
HIT
BtmV Betäubungsmittel -Verordn ung
cAMP nie
zykli hes Adeno inmonophosphat HIV Human immunodeficiency virus
CD Iuster of di tferentiation HMG-CoA Hydroxymethylglutaryl-Coenzym A
cGMP zyklis hes Guanosinmonophosphat
H. p. Helicobacter pylori
CML chronisc h myelois he Leukämie
H-Rezeptor Histamin - Rezepto~·
CLL chronisc he lym phati eh Leukämi
HSV Herpe -simplex-Vuus
CMV ytomega lievirus
COMT Catecholamin-0 -Methyltransfera e HWZ Halbwertszeit
HZV Herz-Zeit -Volumen
COPD hroni ob tru tive pulmonary
l.a. intraarteriell
di ease
IE Insulineinheit
cox y looxygenase lg Immunglobulin
CSE Choles t. erinsynth es -Enzym
IL Interleukin
CYP yto hrom P4 50 i.m. intramuskulär
CYP3A4 yto hrom-P450-' ntertyp 3A4 IM PP Institut für medizinische und phar-
DHT a -Dihydrote tosteron
mazeutische Prüfungsfragen
DMPS 2, -Dimer aptopropan-1-sulfon -
INH Isoni azid
säure
INI Integra einbibitor . .
DNA Deso yribonukleins:iur INR International Norm·1l1 zed Ratio
DPP-4 Dipcptidyi-Pcpticl as -4 ISDN Iso orbiddi nitrat
0-Rezeptor Doparnin-Rcz pt or
E. :, h ri hi;l
ISMN Isosorbidmonon it rat
1.11. intravenö
E605 P:mllhiou K0 Di soziationskon tante
EC 50 , E0 50 ·ffcktdo is KHK k ronare Herzkrankheit
EDTA Ethylendiamint lrn •ssi ÜLH • LA Lokalanä thetikurn
EGFR Epid rmal growth fa to r re epto r LAH+ ionisi rtes Lo.kalanä thctikum
EMEA hui'D pean Mcdi inc A cncy LOH Laktatd ehydrogenase
EPM xtrapyrnmi lnlmotori hc LOL w-den ity lipoproleins
törun • 'II LGS Lennox-Gastaut -Syndrom
almanii.blogspot.com IX
Abkürzungen
Abbildungsnachweis
Der Verwei auf di j weilige Abbildungsquel l · All ni ht bcsond TS g ·k ' 1111 Zl'i hnctcn ;l'ilfikl.'n
befindet sich bei all n Abbi ldunge n im Bu h nm und Abb ildu ng n Eis· ic•r Gmb H, M l n ·h ·n.
End e des Legend ntexte. in ckigcn Klamm rn . V 485 · hüffi ·r Koll c ·n. Augsburg
X
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In haltsverzei eh n is
@ rag1 .. .... . ...................... ........ .. ....... .. . ....... ..... .. .
1 Pharmakologische Parameter ....... . . . .. ... ..... . .. ...... .... ....... . 1
Pharm akaki netik .. . ........... .. . . .. . ...... . .. .... .. . ..... . . .. . .... . 2
Pharmakadynamik . . . . . ... . ......... . ... . . ..... . . .......... ... ..... . 3
Arznei formen, Arzneimittelprüfu ng . . . .... . . .... ............ . .... ... . . . . 5
® Tag2 ... .... ... ... ...... ... ... ..... ... ... .. . . . . . . .... . . ...... .. . . ... . 50
6 Herzrhythmusstörungen ....... . ..... . .... . . ........ .... . ...... .. ... . 53
Anti arrhythmika . . .... ... ........ .... ... ... . . . .......... ....... . .. . . . 54
Pharmakotherapi von H rzrhythmu sstörungen .... .. ... . . . . . ... ....... . . 56
7 Herzinsuffizienz .... . . . . . . . . .. . .. . . . ... . .. .... ............... .. .. .. . 59
Diuretika . . . . . . . . . ... . .. . ... . . ... . .. .... . .... .. . ... .... .. .... . .. .. . 60
Aldo steron rezep t ora ntago ni sten .... . . . . . . .. ... ..... . .. . .. . ....... .... . 62
Digital isg ly ko ide ........ ..... . .. . .......... ..... . .... . ............ . 63
Pharm akatherapie der Herz in suffizienz . ... ...... . . ... . . . .... ...... ... . . 66
8 Koronare Herzkrankheit .............. . ..... . ..... . . .... . ...... .. . ... . 69
Ant i nglnö M dlk am nte ... ... .. .. .... ...... ................ . . . . .. . 70
Thrombo yt nfunktion sh mm r .. . .. ........ ... ......... . ..... . . . .. .. . 71
Pharmakoth -r pi - d r KHK . . . . ... . . ... . . ... . .... . ....... . . ....... ... . 73
almanii.blogspot.com XI
Inhaltsverzeichnis
9 Obstruktive Atemwegserkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Bronchadilatataren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
An tip hlogistika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
Pharmakatherapie obstruktiver Atemwegserkrank ungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
10 Laxanzien, Antiemetika, Ulkustherapeutika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
La xa nzien. . . ... . ...... ..... . ... ... ... . ..... . . . .. ... . .......... ..... 84
Antiemetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Ulkustherapeutika......... .. . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
Pha rmakatherapie gastrointestinaler Erkran kungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
11 Diabetes mellitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
Insulin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
Orale Antidiabetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
Pharmakatherapie des Diabetes mell itus.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
~ Tag3.... . . .... . ... .. .... . ... ... . ......... ..... . . .. . ...... ... . ... ... . 99
12 Schilddrüse, Fettstoffwechsel, Gicht, Osteoporose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
Schilddrüsentherapeutika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
Pharmakatherapie von Schilddrüsenerkrankungen . ........ . . . . . . . . . . . . . . . 102
Lipidsenker. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
Gichttherapeutika ... . .. . ... . .................. .. .... . . ... . . . . . . . ... . 105
Osteoporosetherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
13 Analgetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
Opioidanalgetika ... . ........ . .. . ... . ... ... .. . ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
Nicht-Opioidanalgetika. ..... .. .. . . . .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID)........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
Praktische Schmerztherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
14 Antirheumatische und zytostatische Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Therapie der rheum ataiden Arthritis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2
Immunsuppressiva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
Immunmodulatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
Zytostatika . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
@ Tag 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
16 Antiepileptika und Antiparkinsonmlttel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
Anti epi lept ika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142
Therapie der Epilepsie ...... ...... ................ . ... ....... ........ 144
Antiparkinsonmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 5
Therapie des Morbu s Parkinson.. ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 7
XII
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Inhaltsverzeichnis
18 Antiinfektiva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161
Antibiotika..... ............... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
Antimykotika, Virustatika, Anthe lm inth ika, Chlorhexidin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
Therapie spezieller Infekti onen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
19 Intoxikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
Medikamentöse Therapie von Vergiftungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178
Literaturverzeichnis 183
Sachregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193
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1 Pharmakologische
Parameter
Pharmakakinetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Pharmakadynamik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Arzneiformen, ArzneimittelprUfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
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1 Pharmakologische Parameter
Pharmakakinetik
2
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form des Medikaments), Resorption und • Eliminationskinetik 1. Ordnung: Pro Zeit-
First -pass-Effekt einheit wird immer der gleiche Anteil der
• First-pass-Effekt: präsystemische Eliminie- Ausgangskonzentration ausgeschieden. Gilt
rung ein es Pharmakons durch Metabolisie- für die meisten Substanzen. HWZ ist kon-
rung, z. B. in Darmmukosa und Leber stant und unabhängig von der Dosis. Nach
• Verteilungsvolumen (V 0 ): Volumen, in dem 4- 5 Halbwertszeiten ist eine Substanz prak-
sich ein Pharmakon verteilt. VD [1/kg] = Men- tisch vollständig eliminiert oder bei kontinu-
ge [gl -;. Plasmakonzentration [g/1] je kg Kör- ierlicher Gabe ein Gleichgewichtszustand
pergewicht erreicht
• Clearance: Plasmavolumen, das pro Zeitein - • Eliminationskinetik 0. Ordnung: Pro Zeit-
heit von der entsprechenden Substanz befreit einheit wird immer die gleiche Menge elimi-
wird in ml/min niert. Betrifft nur wenige Substanzen, z. B.
• Sättigungsdosis: Dosis zum Erzielen einer Phenytoin, ASS bei hoher Dosierung, Etha-
initialen therapeutischen Konzentration. Ab- nol. HWZ ist nicht konstant, sondern abhän-
hängig vom V 0 , unabhängig von Elimination gig von der Dosis
• Erhaltungsdosis: Dosis zum Aufrechterhal- • Area under the curve (AUC): Fläche unter
ten einer therapeutisch wirksamen Konzent- der Konzentrations-Zeit-Kurve, die die bio-
ration. Abhängig von El imination, unabhän- verfügbare Menge eines Arzneistoffs zeitlich
gigvom VD widerspiegelt.
• Halbwertszeit (HWZ): Zeit, in der die Plas-
makon zentration einer Substanz auf die Hälf-
te redu ziert wird. HWZ =in 2 x V D -;. Clear-
ance
•
0 Welche Parameter gehen in die Berechnung des Verteilungsvolumens und der Halbwertszeit ein?
0 Worin liegt der Unterschied bei der Eliminationskinetik 1. und 0. Ordnung?
Pharmakodynamik
Die Pharmakadynamik beschreibt den Wirkme- • Affinität: Die Affinität eines Pharmakons
chanismus, die Wirkqualität und die Wirkstärke zum Rezeptor wird durch die Dissoziations-
eines Pharmakons. konstante K0 beschrieben. Je kleiner K0 , des-
• Effektdosis (ED50 , EC 50) : Dosis, bei der 50 o/o to höher die Affinität
der Individuen eine bestimmte Wirkung zeigen • Agonist: stimuliert den Rezeptor und erzielt
• Therapeutische Breite: ist ein Maß für die eine Wirkung. Er besitzt Affinität und intrin-
Sicherh eit eines Pharmakons zwischen thera- sische Aktivität.
peutischer und toxischer Wirkung. Je größer - Voller Agonist: besitzt volle Wirksamkeit
die therapeutis heBreit , desto ·icherer das - Partieller Agonist: besitzt geringere Wirk-
Pharmakon samkeit und ist sowohl agon istisch als
• Potenz: Wirk tärke zu m Erlangen eine defi- auch antagonistisch wirksam
nierten Effekts. Je kleiner di E 50 , de to grö- - ynergisten: verschiedene Agonisten mit
ßer die Potenz gesteigerter Gesamtwirkung
• Intrinsische Aktivität : .Fähigkeit eines Phar- • Antagonist: bindet an den Rezeptor, erzielt
makons, na h Bindung an d n R zeptor eine jedoch kein Wirkung. Er besitzt Aft1nität,
bestimmt · Wirkung au zulösen. J höh r die aber keine intrinsis he Aktivität.
intrinsis he Aktivit ät, d sto höh r die Wirk- - Kompetitiver Antagoni t : verdrängt Ago-
amk it nisten vom Rezeptor und vers hiebt dessen
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1 Pharmakologische Parameter
Agonist allein
Agonist+
kompetitiver
Antagonist
Agonist+
nicht-kompetitiver
Antagonist
Agonist+
kompetitiver
partieller
Agonist
Abb. 1.1 Wi rkunge n vo n Antago nisten auf die Dos is-Wirkungskurve eines reinen Agonisten [V 485)
Dosis-Wirku ngskurve nach rechts (EC50 i, • Toleranz: Gewöhnung an ein Pharmako n bei
maximale Wirkung .... , ~ Abb. l.l) wiederholter Applikation. Die Dosis mu er-
- Nichtkompetitiver Antagon ist: wirkt allo- hö ht werden, um die gleiche Wirk ung zu er-
sterisch am Rezeptor, sodass der Agon ist zielen. Kann pharmakokinetis h bed ingt sein,
nicht mehr wi rksam wird. Die Dosi -Wir- z. B. beschleunigter Abbau de Pharmakons,
kungskurve des Agonisten flacht ab (EC 0 oder pharmakodynam.is h, z. B. Downregula -
++,maximale Wirku ng ~, ~ Abb. l.l) tion von Rezeptoren
- Funktionelle Antagonisten: lösen al Ago- • Tachyphylaxie: chnellgewöhnung innerhalb
nisten an unterschied lichen Rezeptoren von Minuten bi tunden
entgegengesetzte Antworten am gleichen • Rebound-Effekt: · ntzug ymptoma tik bei zu
Gewebe oder Organ aus. Histamin z. ß. lö t schnellem Absetzen eines Pharmakon
Bronchokonstriktion übe r H 1-Rezeptoren • Bioäquivalenzzweier Pharmaka: bedeut t
und Salbutamol ßronchodilatation über gleiche Wirkprofi l und dami t auch gl i h
ß2-Rezeptoren aus. Ihr Antago nismus be- Neb nwirkungen . AU und Zeitv rlauf d r
zieht sich daher nicht auf ih re "Tätigkeit" Blutkonzentrationen si n I praktis h iden -
am Rezeptor, sondern aufihr Wirkung tisch .
•
0 Welche Auswirkungen haben ein kompetitiver und nichtkompetitiver Antagonist auf die Do-
sis-Wirkungskurve eines Ago nisten?
4
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I
Arzneiformen, Arzneimittelprüfung
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-.-~
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2 Vegetatives
Nervensystem
Parasympathom imetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Parasympatholytika.. .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Sympathomimetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Sympatholytika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Antisympa t hotonil<a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
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7
2 Vegetatives Nervensystem
Parasympathomimetika
Peripheres Nervensystem
'-
:co
c
.Q
0>
c
CO
0>
:co
'-
0..
••
•••
ACh ...
•• ACh
n n
'-
:CO
c
0
0>
c
-
CO
Q')
r /)
0
0..
Transmitter : R.ezeptortyp:
AC h = Acetylcholin n = nie tln rg
NA =Noradren lin m = musk rln rg
a,ß =adr
CH3 0
I II
N+ - CH2- CH2 - 0 - C - CH3 Acetycholin
I J;.
I
CH3 I
I
I
I
I
I
I
I
Acetycholin-
esterase
Serin
an ionisches esteratisches
Zentrum Zentrum
1 Acetylierung
CH3 0
I II
N + - CH2 - CH2 - OH C - CH3
I
CH 3
Serin
• H20 1 Hydrolyse
,P.,~e~
x/
0
II
HO - C - CH3
Serin
regeneriertes Enzym
Abb. 2.2 Sp ltun g von Ac tyl holin durch die Ac tyl cholinesterase
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9
2 Vegetatives Nervensystem
10
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Tab. 2.2 Indikationen verschiedener Parasympathomimetika
Wirkstoff Indikation
Carbachol • Glaukomtherapie mit Augentropfen
• postoperative Blasenatonie: mit dem Carbachol-Derivat Bethanechol
Pllocarpln Glaukomtherapie mit Augentropfen
Edrophonium Keine therapeutische Anwendung, sondern Diagnostikum der Myasthenia
gravis im Tensilon-Test: passagere Besserung der Muskelschwäche durch
vorübergehenden Anstieg der Acetylcholinkonzentration an der motori-
schen Endplatte
Donepezil, Alzheimer-Demenz (-+Kap. 17)
Rlvastigmln
Dl-, Neo-, • Darm -, Blasenatonie, Glaukomtherapie, Myasthenia gravis
Pyrldostlgmln • Decurarisierung (Aufhebung der Wirkung nichtdepolarisierender Muskel -
relaxanzien,-+ Kap. 15)
Physostlgmln Antidot bei Intoxikationen mit Muskarinrezeptorantagonisten, z. B. Atropin .
Hebt auch zentrale Wirkungen auf
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11
2 Vegetatives Nervensystem
Parasympatholytika
12
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• Antidot: Physostigm in als zentral wirksames doch Schweißneigung, aber keine Harnreten-
indirektes Parasym pa thomi metiku m tion und keine Darmträgheit.
• Wichtige Diff-erenzialdiagnose ist das sympa -
thomimetische yndrom. H.ierbei besteht je-
•
0 Wie wirken Parasympatholytika?
0 Leiten Sie aus den Wirkungen der Parasympatholytika die Indikationen ab?
0 Nennen Sie anticholinerge Symptome?
Sympathomimetika
Wirkstoffe • Noradrenalin:
Direkte Sympathomimetika. - a > ß, > ß2
- Vasekonstriktion über a 1: peripherer Wi-
• a - und ß-Mimet ika: Noradrena lin (Norep ine-
derstand t , systolischer und diastolischer
phrin), Adrenalin (Epinephri n), Dopamin,
RR t , HF reflektorisch t
Dobutam in
• Adrenalin:
• a-Mimetika: Norfenefrin, Phenylephrin,
Xylometazolin, Etilefrin
- ß> a
- Positive Inotropie und Chronotropie über
• ß112 - Mimetika: Isoprenalin, Orciprenalin ßpVasedilatation über ß2: HZV t , systoli-
• ß2-Mimetika: Terbutalin, Fe noterol, Salbut- scher RR t, HF t (direkte positive Chro-
amol (weitere ß2-Mimetika -+ Kap. 9) .
notropie), peripherer Widerstand t, dias-
Indirekte Sympathomimetika. tolischer RR t (durch Vasodilatation)
• Ephedrin • Dopamin:
• Amphetamine. Therapeutische Anwendung: - Dopaminrezeptor > ß1 > a
nur Methylphenidat. - ln niedriger Dosierung wirkt es vasodilata-
torisch über Dopamin-(D 1- )Rezeptoren in
Wirkmechanismus
den Blutgefäßen der Niere und des
Im parasympathischen Nerven ystem dient Ace-
Splanchnikus
tylchol in als Tran mitterzwischen dem 1. und 2.
- Früher wandte man Dopamin in der "Nie-
Neuron und bindet do rt an nicotinerge Rezepto- rendosis" zur Besserung der Nierendurch -
ren. Am Endorga n ist No radrenalin der Trans- blutung an, um einer Nierenschädigung
mitter und bindet dort an ad renerg a- oder z. B. im Rahmen eines Kreislaufschocks
ß-Rezeptoren (-+ Abb. 2.1 ).
entgegenzuwirken
• Direkte Sympath omimetika: timulation von - In mittlerer Dosierung: Wirkung wie bei
adrencrgen a - oder ß-Rezepto ren "imitiert"
Adrenalin
die Wirkung des S)rmpathikus am Endorgan
• Dobutamin:
• Indirekte ympathomimetika: Erhöhu ng der
- ßunda 1
axonalen Noradrenalinfrei etzung ve rstärkt - Dobutami n stimuliert keine Dopaminre-
die Sympathikusw irkung. zeptoren, auch wenn d r Name danach
Wirkungen klingt
Die Wirkungen der Sympa thomimetika sind ab- - Wirkt überwi gend am Herzen - positiv
hängig von der Verteilung und Affinität der Ad - .inotrop und hr notrop - ,während ich
renozett·oren (-+ Tab. 2.3) . di Wirkungen auf die Gefäße geg nse.itig
Die direkten Sy mpathomimeti.ka unters hcidcn aufheben: Vasodilatation über ß2 und Va-
i h in ihrer Wirku ngje na h Afllniüit zu den sokon triktion über a 1
Ad renoz ptor n: • a-Mimetika: Vasokonstriktion
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2 Vegetatives Nervensystem
Tab. 2.3 Vertei l ung von Adrenozeptoren und ihre Wirk ungen
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/
Wirkstoff Indikation
Noradrenalin, Adrenalin, • Kreislaufversagen
Dopamin, Dobutamin • Adrenalin: Reanimation, Asystol ie, Zusatz zu Lokalanästhetika
•
0 Nennen Sie Wirkungen, die durch Stimulation der verschiedenen Adrenozeptoren auftretren
und die sich therapeutisch nutzen lassen.
0 Welche Indikationen bestehen für Sympathomimetika?
0 Nennen Sie unerwünschte Wirkungen von direkten Sympathomimetika.
Sympatholytika
Wirkstoffe ß-.Biocker.
• Nicht elekti,ve ß-Blocker: Carvedilol, Propra-
a -Biocker. nolol, Ti molol, otalol, Pindolol
• Ni ht I ktive a -Blo ker: Phenoxybenzamin • Ka rdio elektive ß1-Bl cker: Atenolol, Biso-
• Sel ktivc a 1-ßlo k r: Praz si n, Doxazosin, prolol, Metoprolol, Nebivolol, eliprolol,
Urap idil , arved il I Acebutolol, Betaxolol, E molol.
• elekt iver a 1-Bio k r mit b vo rzugter Wir·
ku ng am ubtyp a 1A: Alfuzos in, Ta msulosin
• elektive ar Blo ker: Yohimbin.
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2 Vegetatives Nervensystem
Wirkungen
Tab. 2.5 Wirkungen, die du rch die Blocka de von Adrenozepto ren auftrete n.
Sympatholytil<um Wirlwngen
nichtselektive Der Sympathi kus kann nur noch über ß-Re zeptore n wirken.
o-Blocker • Va sodilatation (ß 2) __. RR ~ + orthostatische Hypotonie+ Reflextachy-
kardie
• Reninfreisetzung t (ß 1) .... Natrium- und Wasserretention
• Axon ale Noradrenali nfreisetzu ng t durch Wegfall des negativen Feed-
backs durch o 2-Bioc kade -+ Verstärkung der o. g. Effekte
selektive o1-Blocker • Wie bei den nic ht sele ktiven a-Biockern, aber: Das negative Fee dback
auf die Noradre na linkonzent ration via o 2-Rezeptor bleibt erhalten. Des-
halb sind die Reflextachykardie und Natrium-Wasserretention geringer
ausgeprägt
• Therapeuti schgenutzt wird außerdem die Relaxation der glatten Mus-
kulatur im Bereich des Blasenhalses und der Prostata über den Rezep-
torsubtyp a 1A .... Senkung des Blasenauslasswiderstands
selektive o 2 -Blocker Förderung der Erektion durch Hemmung zentraler und peripherer o 2 -
(Yohimbin) Rezeptoren
ß-Blocker • Wirkungen am Herzen über ß1-Rezeptoren: negativ chronotrop, dromo-
trop, inotrop, bathmotrop HZV ~ +HF ~ + Erregungsleitung l + kardi -
aler 0 2-Beda rf ~
• Außerdem: Reninfreisetzung ~.I nitial steigt aber durch die ß-Biockade
der periphere Gefäßwiderstand an. Erst später kommt es zu dessen Ab -
nah me .... RR .J.
• Wirken die Medikamente auch an ß2 -Rezeptoren, so treten verme hrt
unerwünschte Wirkungen auf
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• Urapidil: arte rielle Hypertonie, insbesondere • Fettstoffwechselstörungen: Triglyzeride t,
hypertensive Krise, da schneller Wirkungs- HD L !
eintritt • Verschlechteru ng einer Psoriasis
• Yohimbin: erektile Dysfunktion. • Rebound-Effekt bei schnellem Absetzen.
ß-Blocker.
• Arterielle Hyperton ie (_. Kap. 5). Auch in ß-Blocker können zwar zu einer Verschlech-
Schwangerschaft geeignet, dann meist Meto- terung einer Herzinsuffizienz führen, wenn
prolol sie zu schnell hoch dosiert werden oder bei
• Tachykarde Herzrhythmusstörungen: einer akuten Dekompensation angewandt
- ß-Blocker sind Klasse-II-Antiarrhythmika. we rden. Bei vorsichtiger Anwendung sind
Sotalol zählt zur Klasse III (_. Kap. 6) sie jedoch langfristig prognostisch günstig
- Zur Akuttherapi e und i.v.-Anwendung bei und deshalb stellt die chronische Herzinsuf-
Tachykardien eignen sich z. B. Metoprolol fizienz eine Indikation für ß-Blocker dar.
sowie das ultrakurzwirksame Esmololmit
einer HWZ von nur 9 min
• Chronische Herzinsuffizienz( _. Kap. 7) ß-Blocker müssen bei folgenden Komorbidi-
• KHK (-+ Kap. 8) täten besonders vorsichtig angewandt wer-
• Tremor: bevorzugt Propranolol den:
• Migräneprophylaxe: Propranolol, Metopro- • Diabetes mellitus: kardieselektive ß1-
lol. Nicht zur Migränetherapie geeignet Blocker bevorzugen
• Senkung des Augeninnendrucks bei Glau - • Phäochromozytom: Vorbehandlung mit
kom: Pindolol, Ti molol als Augentropfen u-Blocker, sonst drohen hypertensive Kri-
• Drucksenkung im Pfortaderkreis lauf bei Öso- sen
phagusva rizenblutung un d Pfortaderhoch - • pAVK: vasodilatatorische ß-Blocker be-
druck: Propranolol. vorzugen (Carvedilol, Nebivolol)
• Psoriasis
Unerwünschte Wirkungen
• Herzinsuffizienz.
a-Blocker.
Orthostatische Hypotonie, Natrium- und Was- Kontraindikationen von ß-Blockern
serretention, Tachykardie (insbesondere be.i • Asthma bronchiale, aber auch Vorsicht bei
nichtselektiven Substanzen). COPD
• AV- Block 11 - IW , Siek-Sinus-Syndrom, SA-
ß-Blocker. Biock
• Herzinsuffizienz (ß1) : deshalb langsames Ein-
• Hypoton ie
schleichen • Fortgeschrittene pAVK, dekompensierte
• Bradykardie (ß 1) Herzinsuffizienz
• Erhöhung des Atemweg widerstand (ß 2) • Exazerbation einer Psoriasis
• Hypoglykämie bei medikamentös behandel- • Gleichzeitige Therapie mit Verapamil oder
ten Diabetikern Diltiazem.
• Periphere Durchblutungsstörungen (ß 2)
0
• Nennen Sie für die nachfolgenden Substanzen den entsprechenden Wirkrnechanismus: Nebi-
volol, Propranolol, Prazosin, Metoprolol, Phenoxybenzamin, Urapidil, Carvedilol.
0 Welche Indikationen und Kontraindikationen bestehen für 13-Blocker?
0 Welche unerwünschten Wirkungen treten bei nichtselektiven a -Blockern aufund wodurch
sind diese bedingt?
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2 Vegetatives Nervensystem
Antisym pathotoni ka
•
0 Wie wirken Antisympathotonika?
0 Welche Indikationen besitzen Antisympathotonika, die heutzutage therapeutisch angewandt
werden?
0 Welche unerwünschten Wirkungen können unter eine Therapie mit Clonidin auftreten?
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3 Hormone
_ Gewebshormone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Sexualhormone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
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3 Hormone
Gewebshormone
Histamin • Nicht oder gering ZNS-gängig: Ceti rizin,
Terfe nadi n, Loratadin, Azelastin.
Histamin wird hauptsächl ich von Mastzellen
gebildet, in geringen Maßen auch in basophi - Wirkmechanismus
len Granulozyten und Thrombozyten. Es ist au - Durc h die Blockade von H1-Rezepto ren wirken
ßerdem ei n Transmitte r in hi stam inergen Neu - Antihistami nika antiatlergisch: Ödemb ildung
ronen im ZNS und kommt in der Magenmuko- t, Juckreiz t . Ketotifen hemmt zusätzlich noc h
sa vo r. die Histaminfrei etzung aus Ma tzellen (= Mast-
zellstab ilisator). Weitere Wirku ngen:
• ZNS-gängige Antihistami nika: sedativ-hyp-
IMPP-Stolperfalle:
notisch und antiemetisch als Antago nisten
• Histamin ist ein Neurotransmitter wie
an zentra len H1-Rezeptoren und muskariner-
u. a. auch Serotoni n, Glutamat, GABA,
gen Acetylcholinrezeptoren
Glycin
• Durch die Blockade von atriumkanälen: lo-
• Histidin wird zwar zum Histamin abge-
kalanästhetisch.
baut. Histidin selber ist kein Neurotrans-
mitter, sondern eine Aminosäure.
Die ZNS-gängigen Antihistaminika wirken
Die Histaminrezeptoren unterscheiden sich in sedierend und beeinträchtigen somit die
ihrer Verteilu ng und Funktion: Fahrtüchtigkeit.
• H 1-Rezeptoren de r Lunge, der Haut und in
Gefäßen sind fiir allergische Reaktionen ver- lndil<ationen
an twortlich: Juckreiz, Vasodil atation von Ka- • Allergie: Nicht-ZNS-gängige Präparate ver-
pillaren, Bronchokonstriktion. wenden, um Sedierung zu vermeiden
Im Vestibularappara t wird über diese Rezep- • Prophylaxe von all ergischer Rhinitis, Kon -
toren Erbrechen ausgelöst ju nktivitis
• H2-Rezeptoren des Magens steigern die Sä u- • Pruritus: Diphenhydramin, Promethazin
resekretion. Am Herzen wird über diese Re- • Schlafstörungen : Z S-gängige Präparate
zeptoren eine positive Chrono- und Inotropie wie Doxylam in, Diphen hydrami n, Prometh -
ausgelöst azin ( ~ Kap. 17)
• H3-Rezeptoren kommen präsynaptisch im • Kinetosen, Emesis: Diphenhydrami n, Di -
ZNS vor und hemmen die Freisetzung vo n menh ydrina t ( ~ Kap . 10).
Histam in und anderen Neurotransmittern.
Dieser Rezeptoren werden th erapeut:isch
nicht genutzt. Medikamentöse Th erapie des anaphylakti-
schen Schocks:
• H1- und H2-Rezeptorantagoni ten i.v.
• Antagonisten am H1-Rezeptor sind antial- • Adrenalin i.v. zur Schockth erapie. Als
lergisch und antiemetisch, sog. Antihist- Vasopres or eign t sich auch Noradre-
aminika nalin
• Antagonisten am H2-Rezeptor hemmen • Glukokortikoide i.v., z. B. Predn isol n,
die Magensäuresekretion (~ Kap. 10). fü r die antiallergisch Wirkung
• Bei Luftnot: ß2-Mimet ika inhalativ
• Volum nsubstituti n.
• Antihistaminika
Wirkstoffe
UnerwUnschte Wirkung n
Die An tihistami nika( = H1-Rezeptorantagonis-
• Antlchollnerge Wirkungen :
ten) werden unterschieden in:
- Mundtro kenheil, lro kene Haut
• ZNS-gängig: Diphenhyd ramin , Dimen hydri -
- Mydriasis, Al kommodationslähn1u ng
nat, Clema tin, Promethazin, Doxylamin, Ke-
- Ta hykardie
totifen - llarnv· rhalt , Ob, tipation
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/,- -----------------------------------------------------------------------------
Tab. 3.1 Serotoni nrezeptoragonisten und -antagoni sten und ihre Indikation
Rezeptor Agonist Antagonist Indikation
5-HTv. Buspiron Anxiolytiku m
Urapidil (-+Kap. 2) Antihypertensivum
5-HT lB/ D Triptane, Ergotamin Mi grä neanfa ll
5-HT21, Methysergid Migräneprophylaxe
Risperidon (-+ Kap. 17) Neuroleptikum
5-HT 28 Methysergid Migräneprophylaxe
5-HT3 Ondan setron (-+Kap . 10) Antiemetikum
5-HT4 Metoclopramid Prokinetikum, Antiemetikum
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- - - -- - -- -- -- - - -
3 Hormone
Membranlipide
Phospholipase A 2 1
Ara chidonsäure
_ __....._.,
Cyclooxyge~ ~-Lipoxygenase
---....
PGG2 "" 5-HPETE
CychJOxygenase 1 1 5-Lipoxygenase
PG H2 LT A 4
PG D2
~ ~
Thromboxan Prostazyklin
/
LTC4
~
PG E2 (PG l2)
PG F2a
LTD4
ubiquitär: Thrombozyten: Gefäßendothel : Wundheilung t
multiple Vasokonstriktion, Vasodilatation, LTE 4
physiologische Thrombozyten- Hemmung der Bronchokonstriktion
Funktionen: aggregation Thrombozyten- Vasokonstriktion, '
u.a. Uterus- aggregation Steigerung der
kontraktion, Gefäß- Gefäßpermeabilität,
dilatation, Hemmung allergische Reaktion
der Magensäure-
sekretion,
pathophysiologisch: PG =Prostaglandin
Entzündungsmediator, LT =Leukotrien
Schmerz, Fieber HPETE =Hydroperoxyeicosatetraensaure
Abb. 3.1 Ara chidonsäuremetaboli smus
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Cydooxygenasehemmer. Hemmen die Pros- Wirkung auf die Thromboxansynthese via Cyc-
tagtandinsynthese und werden als Schmerzmit- looxygenasehemmung in Thrombozyten ausge-
tel und Antiphlogistika eingesetzt: NSAID und nutzt(-+ Kap. 8).
selektive COX-2-Hemmer (-+Kap. 13). Bei ASS
als Thrombozytenfunktionshemmer wird die Prostaglandinderivate. -+Tabelle 3.2.
•
0 Für welche Indikationen können Sie Antihistaminika anwenden?
0 Welche unerwünschten Wirkungen können bei einer Therapie mit Diphenhydramin auftre-
ten?
0 Beschreiben Sie den Wirkmecbanismus, Indikation und Kontraindikation von Sumatriptan.
• Wirkstoffe • Wirkmechanismus
Glukokortikoide und Mineralokortikoide sind Glukokortikoide und Mineralokortikoide ver-
Steroidhormone. Die Glukokortikoide unter- mitteln ihre Wirkungen durch die Bindung an
scheiden sich in ihrer antiphlogistischen Wirk- intrazelluläre Rezeptoren und beeinflussen die
stärke und in der Pharmakokinetik. Gentranskription.
Einige besitzen auch eine mineralokortikoide Glukokortikoide
Wirkung(-+ Tab. 3.3). Zeigen bei physiologischer Konzentration fol-
gende Wirkungen:
Die Cushing-Schwelle ist die Dosis, die bei • Eiweißkatabolismus __., Muskelatrophie
dauerhaftem Überschreiten zu typischen • Steigerung der Ginkoneogenese -+ Blutgluko-
Symptomen eines Cushing-Syndroms sespiegel t
führt. Sie liegt für Cortisol bei 30 mg/d, für • Sensibilisierung gegenüber Katechotaminen
die anderen Substanzen werden Ä.quiva- --., Lipolyse
lenzdosen angegeben, die sich aus der rela- • Vitamin-D-Antagonismus: Glukokortikoide
tiven antiphlogistischen Wirkstärke erge- hemmen die renale und enterale Ca 2+- und
ben (-.Tab. 3.3). Phosphatresorption und reduzieren die Os-
teoblastenaktivität __., Kalziumkonzentration
~ , Knochenabbau.
Bei der therapeutischen Anwendung von Gluko-
kortikoiden mi.t upraphysiologischen Konzent-
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3 Hormone
Tab. 3.3 Kortikosteroide: Wirkstoffe mit Angabe i hrer relativen antiphlogistischen und
mineralokortikoiden Wirkstä rke sowie der Cushing-Schwelle. Cortisol wird jeweils die Wirk stä rke 1
zugeordnet
Kortikoid Wirkstoff Relative anti- Relative minera- Cushlng-
phlogistische lokortlkoide Schwelle
Wirkstärke Wirl<stärke (mg/d)
Glukokor- Cortisol 1 1 30
tlkold Pred nison, Predn isolon 4 0,6 7,5
Methylpredniso lon 5 0 6
Triamcinolon 6 0 5
Dexamethason, Betamethasen 30 0 1
Beclometason, Budesonid, Flun i- ) 1.000 0 Nur lokal
solid wirksam
Mineralo- Aldosteron 0 ) 1.000
kortikoid Physiologisches Mineralokortikoid
Flud roco rti son 10 100
Therapeutisches Mineralokortikoid
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3 Hormone
Sexualhormone
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3 Hormone
• Antiestrogene
Die Wirksamkeit einer kontrazeptiven Me-
thode wird mit dem Pearl-Index angegeben: Die Estroge nwirkunge n können beeinflusst wer-
Zahl der ungewollten Schwangerschaften, den durch( -+ Tab. 3.6):
wenn 100 Frauen die kontrazeptive Methode • Rezeptorantagon isten: Clomi fen
l Jahr anwenden. • Rezeptormodulatoren: Tamox ifen, Ralox i-
fen. Wirken gewebsspezifisch als Antagonis-
Unerwünschte Wirkungen ten oder Agonisten
Wegen der unerwünschten Wirkung von Est ro- • Aromatasehemmer: Amin oglutethimid,
genen soll die Estrogenkomponente möglichst Anastrozol, Letrozol. Hemmen die Bi ldung
< 50 flg betragen. von Estrogenen aus Androge nen und redu-
• Erhöhtes Risiko für Thromboembolien, Schlag- zieren dadurch den Wachstumsstimulus der
anfall und Myokardinfarkt. Insbesondere bei Estrogene.
Alter > 30 Jahre, Nikotinabusus, Adipositas
• Leberzelladenome, Gewichtszunahme, Ödeme • Pharmaka zur Beeinflussung der
• Vermindertes Risiko für Endometrium - und Schwangerschaft und Geburt
··--·-----
Ovarialkarzinom: positiver Effekt der Kontra-
zeptiva. Das Brustkrebsrisiko unter oralen Oxytociß.
Kontrazeptiva wird noch kontrovers disku- • Bewirkt Uteruskontrakt ionen und Kontrakti-
tiert. onen der glatten Muskulatur der Milchdrüse
Kontraindikationen • Indikationen:
• Z.n. Beinvenenthrombose, Lu ngenembolie, - Wehenschwäche. Kann auch während der
Herzinfarkt Geburt angewandt we rden
• Arterielle Hypertonie - Geburtseinleitu ng, Austreibung der Nach-
• Leberzirrhose geburt, Uterusa ton ie
• Mamma-Ca - Sti llp robleme.
• Raucherinnen über 35 Jahre.
Atosiban.
• Kompetitiver Oxytocinrezeptorantagonist,
• Medil<amentöser bewirkt eine Uterusrelaxation
Schwangerschaftsabbruch • Indikation: drohende Frü hgebu rt.
-----------
Mifepriston ist ein Progesteronrezeptorantago- Prostaglandine. Gemeprost, Dinoproston.
nist Progesteron ist für die Aufrechterhaltung • PGE 2- und F2a-Derivate bewirken Uterus-
der Schwangerschaft notwendig. Mifepriston kontraktionen und Öffnung des Mutter-
hebt die Progesteronwirkung auf und löst uteri- munds
ne Blutungen aus. • Indikationen: Geburtse inleitung, Abortauslö-
Anwendung sung, Blasenmole, Uterusatonie.
Schwangerschaftsabbruch bis zum 49. Schwan-
Mutterkornalkaloide. Methylergo metrin.
gerschaftstag. Um die Ausstoßung der Frucht zu
• Methylergometrin bewirkt Uteruskontraktio-
garantieren, wird nach 2 Tagen ein Prostaglan -
nen über einen a-Agonismu
din gegeben, z. B. Misoprostol.
• lndikationen: verzögerte Plazentaablösung,
Uterusato nie, postpartale Blutung, Blutung
Bei Schwangerschaftsabbrüchen nach der 7. nach Abort
SSW werden Prostaglandine zur Auslösung • Darf nur in der Nachgeburt periodeoder im
einer Fehlgeburt appliziert (+Kürettage). Wochenbell be.i ni ht . til l nden Frauen ange-
wandt werden. onst uncrwün , hte Wirkun -
ge n b im Kind.
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Tab. 3.6 Antiestrogene
Wirkstoff Wirkmechanismus Indikationen
Clomifen Estrogen reze ptora ntagon ist: Unerfüllter Kinderwunsch bei
Aufhebung des negativen Feedbacks der Estrogene Ovarialinsuffizienz
auf die GnRH-Freisetzung: GnRH t --. LH und FSH t
--. Ovulationsauslösung
Tamoxlfen Selektiver Estrogen rezeptormod ulator: Adjuvante und palliative The-
• Antagonist an Estrogenrezeptoren im Brustgewe - rapie des estrogenabhängi-
be: antiturnorale Wirkung gen Mamma-Ca
• Agonist im Uterus und Knochen
• Unerwünschte Wirkungen: erhöhtes Risiko für
Thromboembolien, KHK, Endometri um-Ca
Raloxifen Selektiver Estrogenrezeptormod ulator: Prophylaxe und Therapie der
• Agonist im Knochen: hemmt also wie Estrogene postmenopausa len Osteopo -
den Knochenabbau rose (-t Kap. 12)
• An tago nist an Estrogenrezeptoren im Brustgewe-
be und Uterus: damit kein erhöhtes Krebsrisiko
Aminoglu- Aromatasehemmer: • Metastasiertes Mamma-Ca
tethimid hemmt Estrogen- und Glukokortikoidsynthese • Cushing-Syndrom
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3 Hormone
0 Was würden Sie einer Patientin raten, die aufgrundklimakterischer Beschwerden eine Hor-
monersatztherapie wünscht?
0 Welche Form der medikamentösen Kontrazeption hat den kleinsten Peari-Index und wie
wirken diese Präparate?
0 Welche Medikamente können Sie bei vorzeitiger Wehentätigkeit einsetzen? Welche Medika-
mente würden Sie bei einer postpartalen Blutungaufgrund einer Uterusatonie anwenden?
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..
/
4 Blutgerinnung
Cumarine . .... . . ... ... ..... .. . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Fibrinolytika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
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4 Blutgerinnung
Cumarine
Wirkstoffe
Phenprocoumon, Warfarin. Achtung IMPP-Stolperfalle: Unter einer Cu-
marintherapie fällt der Quickwert und
Wirkmechanismus steigt der INR- Wert.
Cumarinderivate si nd Antikoagulanzien und wir-
ken als Vitamin-K-Antagonisten (-+ Abb. 4.1).
Wegen der kürzeren Halbwertszeit des anti -
• VitaminK ist für die Bll dung der Faktoren II,
thrombotische n Protein C im Vergleich zu den
VII, IX, X und der Proteine C und S aus inak-
ande ren Vitamin -K-abhängigen Fakto ren, be-
tiven Vo rstufen durch y-Ca rboxylierung an
steht zu Beginn der Therapie mit einem Vita -
Glutamatresren notwendig
min -K-A ntagonisten eine verstärkte Th rombo-
• VitaminK wird dabei zum Epoxid oxidiert.
seneigung. Dadurch können z. 13. Hautnekrosen
Die Regeneration von Vitamin K erfolgt
als unerwünschte Wirkung auftreten. Um dies
durch die Vitamin-K-Epoxid-Reduktase, die
zu vermeiden, wird am Anfang einer Cumarin-
von Cumarinen kompetitiv gehemmt wird
therapie überlappend mit Hepa rinen oder
• Folglich werden in der Leber nur inaktive Fo ndaparinux behandelt, bis der INR-Wert an
Vorstufen freigesetzt-+ Blutgerinnung ist ge- zwei aufeinanderfolgenden Tagen im Zielbereich
hemmt. liegt. Dann wird die Gabe von Heparin oder
Indikation Fondaparinux beendet.
Antikoagulation. Orale Langzeitthe rapie und Große elektive Operationen sind unter einer
-p rophylaxe bei: Therap ie mit einem Vitamin-K-Antagonisten
• Thromboembolischen Ereignissen bei Phle- nicht möglich. Dann mu der Patient auf ein
bothrombose und Lungenembolie kürzer wirksames Antikoagulans umgesetzt
• Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern werden, das im Rahmen der Operation kurzfris-
• Künstlicher Herzklappe. tig pau 'iert werden kann (Bridging-Verfahren):
• Als alternative Antikoagu lation werden nie-
Anwendung
• Die Therapiekontro lle der "Blutverdünnung" dermolekulare Heparine s.c. oder unfraktio-
erfolgt über den Quick-Wert. Normal: 70- niertes Heparin i.v. verwendet
130 %. Bestimmung über die Thromboplas- • Einige Tage präoperativ wird der Vitamin-K-
Antagonist abgese tzt
tinzeit
• Zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den • Fällt der INR-Wert unter den Zielbereich
verschiedenen Laboren Bestimmung des wird mit dem alterna ti ven Antikoagulan; be-
INR-Werts (Internationa l Normalized Ratio). gonnen
• Am OP-Tag wird mit dem alternativen An ti -
Normal: 1,0
• Bei den meisten lndikationen liegt der INR- koagu lans ausge etzt, postoperativ wieder be-
Zielbereich bei 2,0- 3,0, bei hohem Thrombo- gon nen
• Man beginnt dann überlappend mit dem Vit-
serisiko bei 3,5.
amin -K-Antagonisten und beendet das alt r-
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•
D Welche Gerinnungsfaktoren werden durch Cumarine gehemmt und mit welchem Gerin-
nungstest wird die Blutverdünnung bei dieser Therapie kontrolliert?
D Nennen Sie wesentliche Merkmale der Pharmakokinetik von Cumarinderivaten.
D Was ist das Antidot für Cumarine?
D Wann sind Cumarine kontraindiziert?
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4 Blutgerinnung
Parenteral
Fondaparinux
NMH
UFH
Hirudin, Bivalirudin
Faktor I
(Fibrinogen)
/ Bruchstücke
Gewebeaktivatoren Blutaktivatoren (I · r h F'b · 'd
(z.B. rt-PA, Urokinase)
j ös tc e t nnopeptt e,
D-Dimere)
Proaktivatoren
(Streptokinase)
Abb. 4.2 Wirkmec han ismu s von Antikoagu lanz ien und Fibrinotytika .
Im oberen Teil der Abbildung sin d auf der linke n Seite oral wirksame, rechts pare nteral wirksame Antiko-
agu lanzien dargestellt. Nicht be rück sichtigt wurden die Cumarinderivate (-+ Abb . 4.1).
Im unteren Teil ist der Angriffspunkt der Fibrinolytika abgebildet. Es handelt sich um ein gekürztes Schema
der Gerinnungskaskade, in der nur die Faktoren dargestellt sind, die für die Erklärung der Wirkmechanis -
men der genannten Substanzen von Bedeutung sin d. Verwe nde te Abkürzunge n: AT = Antithrombin , NMH,..
niedermolekulare Heparine, UFH = unfraktio niertes Heparin [V 485]
Indikationen
Heparine (UFH, NMH) dürfen in der chwan-
• Thromboseprophylaxe: s.c.
gerschaft angewandt werden, da sie nicht die
• Therapeutische Antikoagulation , z. B. bei
Plazenta ehranke pa sieren. Darin liegt ihr
Lungenembolie, Thrombose: Vorteil gegenüber Vitamin-K-Antagoni ten,
- UFH kontinuierlich i.v. die in der Schwangerschaft k ntraindiziert
- NMH je nach Sub tanz l - 2X tgl. s.c. ind. Auch in der tillzeit dürfen Heparine
- Fondaparinux l x tgl. .c. einge etzt werden.
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,..
/'- --------------------------------------------------------------------------
•
0 Beschreiben Sie den Wirkmechanismus verschiedener Heparine und Heparinoide.
0 Worin liegen die Vorteile, worin Nachteile von niedermolekularen Heparinen (NMH) gegen-
überunfraktioniertem Heparin (UFH) bei der therapeutischen Antikoagulation?
0 Ober welche Gerinnungswerte erfolgt die Therapiekontrolle von UFH und NMH? _ _ _ __.
almanii.blogspot.com 3S
4 Blutgerinnung
• Niedermolekulares Dextran
-------------- ------- ~~~--------------------
0 Nennen Sie Antikoagulanzien, die unabhängig von Antithrombin wirken und beschreiben Sie
kurz deren Wirkmechanismus.
Fibrinolytika
Wirkstoffe • Mehretagen-Phlebothrombose
Streptokinase, Urokinase, rtPA (Alteplase), Re- • Akutem Verschluss peripherer Arterien
teplase, Tenecteplase. • Ischämischem Schlaganfall.
Wirkmechanismus Unerwünschte Wirkungen
Fibrinolytika sind Plasminogenaktivatoren. Sie • Blutung: Die gefährlichste Komplikation ist
fördern die Bildung von Plasmin aus Plasmino- die intrakranielle Blutung
gen (~ Abb. 4.2). Plasmin spaltet das Fibrin- • Bei Streptokinase: allergisch-anaphylaktische
netzwerk in Bruchstücke. Der Thrombus wird Reaktion durch Bildung von Antikörpern.
abgebaut (Thrombolyse). Außerdem hem mt
Kontraindikationen
Plasmin die Blutgerinnung u. a. durch Inaktivie-
rung von Fibrinogen.
• Streptokinase und Urokinase weisen keine Fi- Absolute Kontraindikationen:
brinspezifität auf, d. h., sie aktivieren auch zir- • Schlaganfall in den letzten 6 Monaten. Bei
kulierendes Plasminogen und sind systemisch Z.n. hämorrhagischer Schlaganfall immer
wirksam. Die anderen Fibrinolytika aktivieren kontraindiziert
vorzugsweise fibringebundenes Plasminogen. • Trauma, Operation, Kopfverletzung in
Sie wirken also theoretisch nur im Thrombus den letzten 3 Wochen
• Streptokinase wirkt indirekt, also erst nach • Neoplasma oder neurologische ZNS-Er-
Komplexbildung mit Plasminogen. Die ande- krankung
ren Substanzen sind direkte Plasminogenak- • Magen-Darm-Blutung innerhalb des letz-
tivatoren. ten Monats
• Bekannte Blutungsdiathese
Indikation
• Disseziierendes Aortenaneury ma.
Thromboiyse bei:
• Frischem Myokardinfarkt
• Schwerer Lungenembolie
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/
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4 Blutgerinnung
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"
• Heparininduzierte Akuttherapie
_!_~~_m_bozyt?_e_enie _!y_~_ 2 (H _IT--~- Alternative Antikoagulanzien sind:
• lepirudin (direkter Thrombininhibitor): i.v.,
Bei der HIT-2 kommt es typischerweise zwi- PTT-gesteuerte Therapie
schen dem 5. und 14. Therapietag zu einem Ab- • Argatroban (direkter Thrombininhibitor):
fall der Thrombozytenzahl aufgrund einer im - i.v., PTT-gesteuerte Therapie
munologischen Reaktion auf Heparin. Dabei tre- • Danaparoid ( antithrombinabhängiger Fak-
ten Antikörper gegen den Komplex aus Plätt- tor-Xa-lnhibitor): i.v., Therapiekontrol1e
chenfaktor 4 und Heparin auf Es kommt zur durch Anti -Faktor-X.-Aktivität.
Freisetzung koagu lationsfördernder Substanzen.
Es besteht also ein erhöhtes Risiko für 1luombo- Thromboseprophylaxe
sen trotz Thrombozytopen ie! Deshalb ist eine Ist bei Patienten mit einer bekannten HIT-2 eine
therapeutische Antikoagulation bei einer mani - Thromboseprophylaxe notwendig, so können fol -
festen HIT-2 notwendig, jedoch dürfen keine gende alternative Substanzen eingesetzt werden:
Heparine angewa ndt werden: kein UFH und • Danaparoid s.c.
kein NMH . • Fondaparinux s.c. Nicht explizit dafür zuge-
lassen .
•
0 Sie messen bei einem Patienten mit Vorhofflimmern und Z.n. Apoplex einen INR-Wert von
4,5. Was bedeutet das?
0 Wann und womit ist eine medikamentöse Thromboseprophylaxe bei stationären Patienten
notwendig? -
0 Erklären Sie die Behandlung einer Lungenembolie.
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0
5 Antihypertensiva
Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Weitere Antihypertensiva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
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41
5 Antihypertensiva
Vasodilatation
Angiotensin II
(überwiegend über
ACE-Hemmer
AT, -Rezeptoren)
AT1 -Rezeptor- -~
Antagonist / / I
Vasokonstriktion . Sympathikus i
Abb. 5.1 Wirkmec hani sm us von Hemm stoff n de s Renin -An giot nsin -Aldo t ron -Sy tem . Ange-
geben ist di e Bildung von An giote nsln II und Brad ykini n owi e die i welligen Wirku ng n. All e dr i
Wirk stoffklassen heben die angege benen Wirkun ge n von An giot n ln II auf. AC·-H mmer förd rn
außerdem die Wirkun g von Bradykinin [V 485]
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0
Indikationen Unerwünschte Wirkungen
• Arterielle Hypertonie • Hyperkaliämie
• Herzinsuffizienz • Verschlechterung der Nierenfunktion. Meist
• KHK nur vorübergehender Kreatinin-Anstieg
• Diaherische und nichtdiabetische Nierener- • Angioödem (angioneurotisches Ödem): ge-
krankungen mit Proteinurieaufgrund des ne- fahrlich durc h Glottisödem. Am häufigsten
phroprotektiven Effekts. bei ACE-Hemmern
• Reizhusten: tritt nur bei ACE-Hemmern auf,
ACE-Hemmer senken die Mortalität bei wahrscheinlich durch Anstieg von Bradykinin.
KHK und Herzinsuffizienz und sind nephro-
protektiv. AT,-Rezeptorantagonisten sind in Keine Kombination von ACE-Hemrnern,
ihrer antihypertensiven Wirksamkeit mit AT1- Rezeptorantagonisten oder Renin-Inhi-
ACE-Hemmern vergleichbar. Sie sind des- bitor mit den kaliumsparenden Diuretika
halb eine Alternative bei ACE-Hemmer-Un- Amilorid oder Triamteren bei der Blutdruck-
verträglichkeit, z. B. bei Reizhusten. Der Re- therapie. Es besteht die Gefahr einer Hyper-
nin-Inhibitor hat bisher nur die arterielle kaliämie.
Hypertonie als Indikation.
Kontraindikationen
Pharmakakinetik
• Beidseitige Nierenarterienstenose
• ACE-Hemmer sind Prodrugs und werden
• Schwangerschaft. Für ACE-Hemmer wurde
durch Esterspaltung aktiviert.
gezeigt, dass sie Fehlbildungen in der Früh-
Ausnahme: Captopril und Lisinopril si nd di-
schwangerschaft und Oligohydramnion mit
rekt wirksam
Anur.ie beim Kind in der Spätschwanger-
• AT 1-Rezeptorantagonisten und der Renin-ln -
schaft sowie neonatale Hypotonie auslösen
hibitor sind direkt wirksam
können.
• Alle haben ei ne lange Wirkdauer. Ausnahme:
Captopril ist kurz wirksam.
0 Welche Wirkungen erzielen ACE-Hemmer auf den Elektrolyt- und Hormonspiegel des Re-
nin-Angiotensin-Aldosteron -Systems?
0 Nennen Sie Nebenwirkungen und Kontraindikationen von ACE-Hemmern.
0 Mit welchen Diuretika soUen ACE-Hemmer nicht kombiniert werden?
0 Wann würden Sie einen Patienten von einem ACE-Hemmer auf einen AT 1- Rezeptorantago-
nisten umstellen?
Kalziumantagonisten
Wirkstoffe Wirkmechanismus
Kalziumantagonisten hemmen den Kal-
Dihydropyridine. ziumeinstrom in die Zelle Uber l-Typ-Kalzi-
• z. B. Nifed ipin, Nitrendipin , P lod ipin , Amlo- umkanäle, die in den Gefäßen und im Myokard
dipin vorkommen. l~ olge:
• Dihydr pyridin nd n typ i h rw ise auf • Jn den faßen: arterielle Va odilatation,
-dipln au hin Koronargefäßen
Nicht-Dihydropyridine. • Im Myokard: n gativ chronotrop, inotrop,
• Verapamil, allopamil dromotrop.
• Diltiazem .
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5 Antihypertensiva
Tab. 5.1 Unerwünschte Wirkungen und Kontraindikationen von Kalz iumantago ni sten
-
Dihydropyridine Nlcht-Dihydropyridine
Unerwünschte • Reflextachyka rdie. Gefahr • AV-Biock
Wirkungen von Ang ina-pectoris-Anfall • Bradykardie
wegen geste igertem • Herzinsuffi zie nz
0 2 -Verbrauch
• Knöche lödeme
• Orthostatische Hypotonie
• Kop fschmerzen, Flush
Kontraindikation • Akutes Koronarsyndrom • Therapie mit ß·Biockern
• Tachykardie • AV-Block, Bradykard ie, Herzinsuffizien z
• WPW-Syndrom mit Vorhofflimmern. Ge-
fahr, eine Kammertachykardie auszu lösen
0 Worin unterscheiden sich die verschiedenen Kalziumantagon i ten hin i htlich der Wirkung?
0 Nennen Sie 4 Kontraindikalionen für die Anwendung von Verapamil!
0 Nennen Sie jeweils I typi ehe Indikation für Nifedipin, Amlodipin und Vcrapamil!
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/ 0
Weitere Antihypertensiva
Wi rkmechanismus
Die Blutdrucksenkung erfolgt zunächst durch ei-
Es werden in diesem Kapitel nur blutdruckspezi - ne Abnahme des Plasmavolumens durch den di-
fische Aspekte der ß-Biocker besp rochen. Weite- uretischen Effekt. ·lm weiteren Verlauf nimmt
res-+ Kapitel2. der periphere Gefäßwiderstand ab.
Wirkstoffe
Indikation
Ein ige Vertreter, die zur Blutdrucktherapie ein - Arterielle Hypertonie:
gesetzt werden, sind: Metoprolol, Bisoprolol, • Th iaziddiuretika werden zur Langzeittherapie
Nebivolol, Carvedilol, Atenolol. angewandt
Wirkmechanismus • Schleifendiuretika dienen der Akuttherapie,
• Wie ß-Biocker den Blutdruck senken, i t z. B. Lungenödem bei hypertensiver Entglei-
nicht ganz klar, aber die Abnahme des HZV sung, und bei fortgeschrittener Niereninsuffi-
und die Hemmung der Reninfreisetzung zienz, wenn Thiaziddiuretika nicht mehr
scheinen daran beteiligt zu sein wirksam sind.
• Die eigentliche Blockade der
ß-Adrenozeptoren führt eher zur Va okonst- • Vasodilatatoren
riktion, sodass zunächst der periphere Wi-
derstand zunimmt. Desha lb keine Anwen- Wirl<stoffe
dung von ß-Biockern bei der pAVK. Erst spä- • Hydralazin, Dihydralazin
ter kommt es zur Abnahme des peripheren • Kaliumkanalöffner: Minoxidil, Diazoxid
Widerstands und des Blutd rucks • Nitroprussid-Natrium.
• Einige ß-Biocker bieten zusätzliche Vasodila- Wirkmechanismus
tatorische Effekte: Carvedilol durch zusätzli - Die Substanzen bewirken über unterschiedliche
che Blockade von a-Adrenozeptoren und Ne- Mechanismen eine Vasodilatation. Folge: peri-
bivolol über eine gesteigerte NO -Synthe e. pherer Widerstand J., RR J. . Reflektorisch wird
Indikation aber der Sympathikus und das RAAS stimuliert
-+ Herzfrequenz t, HZV t , Natrium- und Was -
Arterielle Hypertonie, insbe ondere günstig bei
Patienten mit einem erhöhten Syrnpathikoto- serretention.
nus, Postinfarktpatienten und Patienten mit ei-
ner chronischen Herzi nsuffi.zienz. Weitere lndi - Wegen der Reflextachykardie und der Natri-
kationen-+ Kapitel2. um- und Wasserretention werden Vasodila-
tatoren gern mit einem ß-Biocker und Di-
Bevorzugt werden ß1-selektive Antagonisten uretikum kombiniert
eingesetzt wie Metoprolol, Nebivolol, Biso-
prolol, da sie w niger Nebenwirkungen haben. • Hydralazin, Dihydralazin: genauer Wirkme-
chani smus nicht beka nnt
• Minoxidil, Diazoxid: Kaliumkanalöffner.
• Diuretika
Erhöhung der Öffnungswahrscheinlichkeit
Es werden in diesem Kapit el nur bluldruckspezi - des ATP-abhängigen K''-Kanals. K+ strömt
fis he Aspekte der Diuretika besprach n. Aus- au der Zell -+ Hyperpolarisation-+ vermin -
führlich sind di e Su bstam.en im-+ Kapitel 7 be- d rter a2+- instrom -+ Relaxatio n der glat-
schrieben. ten Gefäßmuskelzellen der Arteriolen
• Nltroprussld-Natrium: nichtenzymatische
Wirkstoffklassen
Abgabe von NO. NO bewirkt eine Vasodila-
Diuretika zur '!11 rapie derart riell n Hyperto-
tation von Art riolen und Venolen-+ peri-
nie:
• ·n1iazidd iuretika pherer Wider tand J., Vor- und Na hla t des
H rz ns J..
• Sch leif< ndiu retika .
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5 Antihypertensiva
Ind ikationen
Die Substanzen sind Antihypertensiva der 2. Cyanid wird in der Leber in weniger toxi-
Wahl und werden nur bei Versagen anderer Me- sches Rhodanid (Thiocyanat) umgewandelt.
dikamente eingesetzt. Dafür wird Schwefel benötigt, das in seiner
Verfügbarkeit limitiert ist. Deshalb wird
• Hydralazin, Dihydralazin: arterielle Hyperto-
nie (p.o.), hypertensive Entgleisungen (i.v.) gleichzeitig mit Nitroprussid-Natrium auch
• Minoxidil: zur Kombinationstherapie bei the- Na tr.iumthiosulfat infundiert, um Schwefel
zur Verfügung zu stelJen.
rapierefraktärer arterieller Hypertonie
• Diazoxid: Hypoglykämien , z. B. bei Insulino-
men. Diazoxid hemmt auch den Kaliumkanal • a-Blocker und
in den ß-Zellen des Pankreas: die Insulinfrei- _A_!'.!]_symeathoton i ~ a__
setzung wird gehemmt
• Nitroprussid-Natrium: ist die stärkste antihy- Diese Substanzen sind ausführlich in -+ Kapitel
2 beschrieben.
pertensive Substanz. Anwendung (i.v.) bei
hypertensiven Notfallen und zur kontrollier- Wi rkstoffe
ten Hypotension bei bestimmten Operatio- • a-Blocker: Doxa:z.os in, Pra:z.osin, Phenoxy-
nen. Man kann einen gewünschten Blut- benzamin
druckwert sehr gut einstellen. • a-Biocker mit zusä tzlichen Wirkmechanis-
men:
- Carved ilol: zusätzlich ß-Biocker
Dihydralazin darf zur Blutdrucksenkung in - Urap idil: zusä tzlich S-HT 1A-Ago nist
der Schwangerschaft angewandt werden und • Antisympathotonika: Clonidin , Moxonidin,
stellt dann in der i.v.-Gabe bei hypertensiven a -Methyldopa.
Entgleisungen sogar das Mittel der Wahl dar,
dann aber ohne Diuretikum-Gabe. Anwe ndu ng
Diese Antihypertens iva sind Mittel2. Wah l oder
be itzen pezielle Indikationen.
Pharmakokinetik • Diea-ßlocker Doxazosin und Prazosin sen -
• Hydralazi n und Dihydralazin besitzen einen ken den Bla enauslasswiderstand und sind
starken First-pass-Effekt. Die Metabolisie- günstig bei Hypertonikern mit benigner Pro-
rungsrate durch Acetylierung ist genetisch statahyperplas ie. Allerd ings trat unter Doxa-
bedingt. Schnellacetylierer haben eine gerin - zo in häufiger eine Herzinsuffizienz auf
ge, Langsamacetylierereine höhere orale Bio- • Phenoxybenzami n wird präoperativ in der
verfügbarkeit Behand lung de Phäochromozytoms einge-
• Nitroprussid-Natrium ist sehr instabil: An- setzt
wendung nur i.v. möglich, HWZ 3 min . • Carvedilol findet die gleiche Anwendungen
Unerwünschte Wi rkungen w.ie andere ß-Blocker - Hypertonie, Herzin-
• Reflextachykardie mit Gefahr von Angina- suffizienz, KHK - , hat aber zusätzlich va odi -
pectoris-Anfalle n latatorische Wirkungen über die a -Biockade,
• Natrium- und Wasserretention mit Gefahr was bei p ripheren Durchb lu tungsstörung n
von Ödemen günstiger i t
• Weitere substanzspezifische Nebenwirkun- • Urap idilund lonidin werden i.v. zur Akut-
gen: th erapie der hype rtensiven Entgleisung ange-
- Hydralazin, Dihydra lazin : Flush, medika - wandt
mentöser Lupus erythematode • Mo onidin wird in der Kombinationsthera-
- Minoxidil: Hypertrichose pie w r langfri ti gen ßlutdru kb handJung
- Nitroprussid-Natrium: yanidvergiftung. ei ngesetzt
• a -Methyldopa fi nd t Anwendung in der
hwan ge r haft.
Aus Nitroprussid-Natrium werden yanid-
Ionen freigesetzt. Es droht bei längerer An-
wendung eine Cyanidvergiftung (-+Kap. 19).
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0
• Antihypertensiva, die als unerwünschte - Antisympathotonika: Clonidin,
Wirkung eine Natrium- und Wasserre- o.-Methyldopa, Guanethidin, Reserpin
tention bewirken, sind: • Antihypertensiva mit Reflextachykardie:
- o.-Blocker: Phenoxybenzamin, Doxyzo- Vasodilatatoren, Nitrate, periphere Kalzi-
sin, Prazosin umantagonisten, a-Blocker. Nicht bei An-
- Vasodilatatoren: Hydralazin, Dihy- tisympathotonika.
dralazin, Minoxidil, Diazoxid, Nitro-
prussid-Natrium
D Wodurch wird die Gabe von Nitroprussid-Natrium limitiert und wie können Sie dem entge-
genwirken?
D Warum soll Dihydralazinnicht zur Monotherapie bei der arteriellen Hypertonie angewandt
werden?
0 Welche Blutdruckmedikamente bewirken eine Reflextachykardie?
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5 Antihypertensiva
Tab. 5.2 Differenzialtherapeutische Überlegungen beim Einsatz von Antihypertensiva (aus den
Le itlinien zur Behandlung der arteriellen Hypertoni e, 2008)
Zweierkombination
ACE-Hemmer
AT, -Rezeptorantagon ist
Diuretikum
ß-Biocker
Kalziumantagonist
ACE-Hemmer
AT, -Rezeptorantagonist
ß-Biocker'
1
nur mit Dihydropyridinen kombinieren
Dreierkombination
. .I ACE-Hemmer oder . 1
IDiuretikum I+ IKalz1umantagomst + AT, - Reze ptora ntagoni ~
*Als Vasodil atator zahlen hier: ACE-Hammer, AT 1 -Rezep toran t gonist. Abb. 5.2 Emp fohl ene Kombi -
Kalzlumantagonist. o 1 -Blocker, Dihydralazin nat io n n zur Therapie der ar-
te ri ell n Hyp rtoni e [V 48 5]
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0
• Bei unzureichender Wirkung: Nitroprussid - • Diazepam zur Sedierung und ggf. als Anti-
Natrium i.v. konvulsivum
• Bei Phäochromozytom: immer zuerst einen • Magnesiumsulfat zur Reduktion der zerebra-
a-Blocker geben, z. B. Phenoxybenzamin, erst len Erregbarkeit
dann einen ß-Blocker zur Behandlung der • Dihydralazin i.v. zur Blutdrucksenkung. Al-
Tachykardie. ternativ Urapidil oder Nifedipin.
ß-Blocker sind zur Monotherapie einer arte- Kontraindiziert in der Schwangerschaft sind:
riellen Hypertonie beim Phäochromozytom • ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorantagonist,
kontraindiziert, da über die nichtblockierten Renin-Inhibitor
a-Rezeptoren schwere hypertensive Krisen • Diuretika
ausgelöst werden können. • Clonidin, Reserpin
• a-Blocker. Ausnahme: Urapldil bei hy-
Hyperton ie in der Schwangerschaft pertensivem Notfall.
Zur Dauertherapie eignen sich:
• a-Methyldopa oder ß-Blocker, insbesondere Hypertonie und Komorbiditäten
Metoprolol
• 2.Wahl: Dihydralazin, Verapamil. Unter ß-Blockern, Diuretika und insbesondere
Zur Therapie des hypertensiven Notfalls eignen bei ihrer Kombination tritt bei Hypertonikern
sich: häufiger ein Diabetes mellitus auf als bei Pati-
• p.o.: a -Methyldopa oder Nifedipin . Nicht im enten, die mit anderen Antihypertensiva be-
1. Trimenon handelt werden. Deshalb sollten sie nicht bei
• i.v. : Urapidil oder Dihydralazin. Hypertonikern mit hohem Diabetesrisiko oder
Die medikamentöse Therapie der Eklampsie metabolischem Syndrom angewandt werden.
umfasst:
Tab. 5.3 Medikamentöse Differenzialtherapie der arteriellen Hypertonie bei bestimmten Begleit-
erkrankungen
KHK • Progno sti sch gün stig: ß-Blocker, ACE-Hemmer oder AT 1 -Rezeptorant-
agonlst
• Kontraindiziert: Dihyd ropyridine, z. B. Nifedipln, bei instabiler Angina
pe ctori s und nac h ein em frischen Herzinfarkt
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5 Antihypertensiva
Benigne Prostata- Günstig: a-Blocker Doxazosin und Prazosin. Aber keine Anwendung bei
hyperplasie Herzins u ffiz ie nz
•
D Nennen Sie die Substanzklassen, die zur Monotherapie der arteriellen Hypertonie gleichwer-
tig geeignet sind.
0 Nennen Sie zu folgenden Situationen eines hypertensiven Patienten das optimale Antihyper-
tensivum:
- Diabetes mellitus mit Nierenbeteiligung
- Benigne Prostatahyperplasie
- Hypertonie auf dem Boden eines Phäochromozytoms.
0 Nennen Sie Antihypertensiva, die in der Schwangerschaft zur Dauertherapie angewandt wer-
den können.
D Mit welchen Antihypertensiva können Sie schnell den Blutdruck senken z. B. im Rahmen ei-
nes hypertensiven Notfalls?
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0
Wirkstoffe
Sildenafil, Tadalafil. • Die Hemmung von PDE3 in Gefäßen und
Thrombozyten - Wirkstoff Cilostazol -
Indikationen bewirkt eine Vasodilatation und Hem -
• Pulmonale Hypertonie mung der Thrombozytenaggregation. An-
• Erektile Dysfunktion. wendung: pAVK
Unerwünschte Wirkungen • Die Hemmung von PDES -Wirkstoffe:
• Kopfschmerzen, Flush Sildenafil, Tadalafil - wird zur Therapie
• Sehstörungen. Wahrscheinlich durch Wech- der pulmonalen Hypertonie und bei erek-
selwirkungen mit PDE6 in der Retina tiler Dysfunktion angewandt.
• Hypotonie
• Verstopfte Nase. _• P~~s ta zykli na_~_a_lo_"g:o_a______ _
Prostazyklinanaloga, z. B. Iloprost, bewirken ei -
Sildenafil verstärkt die blutdrucksenkende
ne starke Vasodilatation und eine Hemmung der
Wirkung von Nitraten. Deshalb keine Kom-
Th rombozytenaggregation. Sie werden inhalativ
bination von PDES-Inhibitoren mit Nitraten
oder i.v. bei fortgeschrittener Symptomatik an-
oder Molsidomin.
gewandt.
Kontraindikationen • Endothe~_nr!~_eptorantagonisten
Frischer Herzinfarkt oder Sch laganfall , Herzin -
suffizienz, Hypotonie. Endothelin-1 ist der stärkste physiologische Va-
sokonstriktor. Bei der pulmonalarteriellen Hy-
Es gibt verschiedene Phosphodiesterasen. pertonie ist die Endothelin-1-Konzentration er-
Pharmakologisch werden die PDE3 und 5 ge- höht. Durch Hemmung des Rezeptors kommt es
nutzt: zur Vasodilatation. Außerdem treten antiin-
• Die Hemmungvon PDE3 im Herzen und flammatorische, antifibrotische und antihyper-
in Gefäßen - Wirkstoffe: Milrinon, Enoxi- trophe Effekte auf.
mon - hat eine positiv inotrope und Vaso- Wirkstoffe
dilatatorische Wirkung (... Kap. 7). An- Bosentan, Sitaxentan und Ambrisentan.
wendung bei der akuten Herzin uffizienz Unerwünschte Wirkungen
• Kopfschmerzen, Flush
• Erhöhung der Leberenzyme .
•
0 Nennen Sie Wirkstoffe, die zur Therapie der pulmonalen Hypertonie eingesetzt werden und
erklären Sie kurz deren Wirkmechanismus.
0 Neben der Anwendung bei der pulmonalen Hypertonie besitzt Sildenafil eine weitere Indika-
tion. Wie wirkt Sildenaftl bei der erektilen Dysfunktion?
0 Welche unerwünschten Wirkungen treten bei einer Therapie mit Phosphodiesterase-5-lnhi-
bitoren auf und auf welche Kontraindikationen müssen Sie achten?
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6 Herzrhythmus-
störungen
Antiarrhyth':ßika. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
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6 Herzrhythmusstörungen
Antiarrhythmika
• Wirkstoffklassen
• Klasse I: Natriumkanalblocker Chinidin, Disopyramid und Procainamid be-
• Klasse Tl: ß-Blocker (-+ Kap. 2) sitzen bei niedriger Dosierung eine anticho-
• Klasse III: Kaliumkanalblocker linerge (atropinähnliche) Wirkung und be-
• Klasse IV: Kal ziumantagonisten (Nicht -Dihy- schleunigen die AV- Überleitung! Deshalb
dropyridine, -+ Kap. 5) sollte bei der Anwendung bei Vorhofflim-
• Weitere nicht klass ifizierte Antiarrhythmika: mern eine Vormedikation mit einem Digita-
Digitalisglykoside, Adenosin, Atropin, Orci- lisglykosid oder Verapamil erfolgen.
prenalin. Neu: Ivabradin.
Kontraindikationen
• Natriumkanalblocker Frischer Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, verlän-
------- gerte QT -Zeit.
Wirkstoffe
• Klasse IA: Chinidin, Disopyramid, Procain - Flecainid verschlechtert die Prognose bei
amid Postinfarktpatienten.
• Klasse IB: Lidocain, Phenytoin, Mexiletin
• Klasse IC: Ajmalin, Prajmalin, Propafenon,
Flecainid. ~- {!~_!3loc~er
Wirkmechanismus ß-Blocker werden im-+ Kapitel2 beschrieben.
Natriumkanalblocker hemmen die schnellen Hier sei nur der Einsa tz als Antiarrhythmikum
span nungsabhängigen Na+-Kanä le. Folge: erwähnt. ß-Biocker heben die proarrhythmi -
• Refraktärzeit t schen Wirkungen von Katecholaminen auf.
• Aktionspotenzialdauer (AP-Dauer): Indikationen als Antiarrhythmika
- Klasse lA verlängern die AP-Dauer • Sinustachykardie und supraventrikuläre Ta -
- Klasse IB verkürzen die AP-Dauer chykardie bei erhöhtem Sympathikotonus
- Klasse IC haben keinen Einfluss auf die oder Hyperthyreose
AP-Dauer • Zur Frequenzkontrolle bei Vorhofflimmern
• negative Inotropie: IC > IB > IA. • Supraventrikuläre Reentry-Tachykardie
Indikationen • Ventrikuläre Tachykardie.
• Klasse lA: supraventrikuläre und ventrikuläre
Tachykardie ß-Blocker werden zur Prophylaxe von ventri-
• Klasse IB: ventrikuläre Tachykardie kulären Herzrhythmusstörungen bei Myo-
- Lidocain: außerdem Lokalanästhetikum kardinfarkt und chronischer Herzinsuffizienz
- Phenytoin : außerdem Antiepileptikum eingesetzt. Sie senken die Häufigkeit des
• Klasse IC: supraventrikuläre und ventrikuläre plötzlichen Herztods und bessern die Prog-
Tachykardie nose.
- Ajmalin (i.v.), Prajma lin (p.o.): insbe an -
dere beim WPW -Syndrom Kontraindikationen
- Flecainid: insbesondere zur Rhythm isie- • Asthma bronchiale
rung von Vorhofflimmern. • Höhergradige AV-Block ierungen
Unerwünschte Wirkungen • Dekompensierte Herzi nsuffizienz.
• Klasse-1-Antiarrhythmika besitzen ein hohes
proarrhythmische Potenzial, d. h. sie kö n- • Kaliumkanalblocker
nen selbst Herzrhythmusstörungen bi hin zu Wirkstoffe
Kammerflimmern auslösen Amiodaron, Sotalol. Neu : Dronedaron.
• Chinidin verstärkt die Wirkung von Digoxin
- nich t Digitoxin - und von Cumar.ine11.
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6 Herzrhythm usstörungen
•
0 Nennen Sie die Wirkprinzipien der 4 Antiarrhythmika-Klassen und jeweils 2 Vertreter.
0 Nennen Sie Besonderheiten der Pharmakokinetik von Amiodaron sowie unerwünschte Wir-
kungen.
0 Was müssen Sie bei der Anwendungvon Adenosin zur Durchbrechungeiner AV-Reentry-
Tachykardie beachten?
------------~------------~---------------J
56
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/
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57
6 Herzrhythmusstörungen
Am iodaron (i.v.) . ß-Biocker wirken prophylak- spiegel im oberen Bereich halten, An tikö rper
tisch. (-+ Kap. 7)
Klasse-! -Antiarrhythmika sollten bei diesen Er- • To r~ade-de - poi nt es-Tac h ykardi e: Magnesi-
krankungen nicht angewendet werden. Beson- um L V.
derheiten: Kammerflimmern
• Ven trikuläre Tachykardie nac h Digitalisinto- • Rean imat ion, Defibrillation
xikation: Lidocain oder Phenytoin, Kali um- • Antiarrhyth miku m der Wahl bei Versagen
de r Defibrillation ist Amiodaron.
58
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,..
7 Herzinsuffizienz
Diuretika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Aldosteronrezeptorantagonisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
• Digitalisglykoside . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
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59
7 Herzinsuffizienz
Diuretika
Thiaziddiuretlka
(frühdistaler Tubulus)
Schleifendiuretika
(dicker aufsteigender
Ast der Henle-Schleife)
60
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/
• Carboanhydrasehemmer
Bei der Kombination eines Schleifendiureti-
kums mit einem Thiaziddiuretikum spricht Indikation
man von einer sequenziellen Nephronblo- Glaukomtherapie: Die Carboanhydrase ist an
ckade. Dies kann sinnvoll sein, wenn ein ein- der Kammerwasserbildung beteiligt. Keine An-
zelnes Diuretikum nicht mehr ausreichend wendung als Diuretikum an sich.
wirkt, z. B. bei einer Niereninsuffi.zienz. Acetazolamid wird i.v. beim Glaukomanfall und
Dorzolamid lokal zur Langzeittherapie verwen-
det.
Prinzipiell werden keine Diuretika zur The-
Unerwünschte Wirkung
rapie von Lymphödemen gegeben.
Metabolische Azidose, Hypokaliämie.
Pharmakakinetik
• Amilorid und Triamteren
Therapeutisch wichtig ist die unterschiedliche
Wirkdauer der Diuretika: Kaliumsparende Diuretika. Sie hemmen den
• Furosemid wirkt schnell: i.v. sofort, p.o. nach Na+-Kanal im spätdistalen Tubulus und Sam-
30min melrohr. Die Folge ist:
• Torasemid wirkt nach 3-4 h • Vermehrte Ausscheidung von Na+
• HCT hat eine Wirkdauer von 6- 12 h • Verminderte Ausscheidung an K+zum La-
• Chlortaliden wirkt sehr lange: > 24 h. dungsausgleich -+ kaliumsparend.
Unerwünschte Wirkungen Indikation
Folgende Nebenwirkungen treten bei Schleifen- Amilorid und Triamteren dienen der Kombina-
und Thiaziddiuretika auf: tionstherapie mit Schleifen - oder Thiaziddiureti-
• Hypokaliämie, Hypovolämie mit Thrombose- ka zur Vermeidung einer Hypokaliämie. Keine
neigung Anwendung als Diuretikum an sich.
• LDL t, HDL .!. , Glukosetoleranz .!. , Harnsäu- Unerwünschte Wirkungen
re t Hyperkaliämie, insbesondere bei Niereninsuffi-
• Sekundärer Hyperaldosteronismus. zienz oder Kombination mit ACE -Hemmern.
Weitere substanzspezifische Nebenwirkungen:
• Furosemid ist ototoxisch
Amilorid und Triamteren dürfen nicht mit
Tab. 7.1 Indikationen von Schleifen · und Thi -
anderen kaliumsparenden Diuretika wie den
aziddiuretika Aldosteronrezeptorantagonisten kombiniert
- -
werden: Hyperkaliämiegefahr.
Schleifendiuretll<a Thiaziddluretika
• Lungenödem, • Arterielle Hyperto-
Hirnödem nie. Wegen der kal- • Mannitol
• Forcierte Diurese ziumretinierenden
Osmotisches Diuretikum. Durch .Erhöhung des
• Hyperkalziämie Wirkung vorteilhaft
• Chronische Ödeme, bei Osteoporose osmotischen Drucks im Tubuluslumen bindet es
wenn Thlaziddiure - • Chronische Ödeme Wasser, das au geschieden wird. Außerdem bin-
tika versagen • Hyperkalzl urie
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61
7 Herzinsuffizienz
•
0 Nennen Sie die Wirkorte folgender Diuretika: Carboanhydrasehemmer, Furosemid, Hydro-
chlorothiazid, Amilorid.
0 Erklären Sie den Wirkmechanismus von Schleifen- und Thiaziddiuretika! Was sind Gemein-
samkeiten, was Unterschiede?
0 Nennen Sie für nachfolgende Situationen das optimale Diuretikum:
- Akutes Lungenödem
- Arterielle Hypertonie und Osteoporose
- Beinödeme bei chronischer Linksherzinsuffizienz
- Hirnödem
- Hypokaliämie unter Therapie mit HCT
- Periphere Ödeme sowie Hyperkalziämie
0 Warum dürfen Sie bei einem Patienten mit einem akuten Lungenödem bei einer dekompen-
sierten Herzinsuffizienz kein Mannitol als Diuretikum anwenden?
Aldosteronrezeptorantagonisten
Wirkstoffe
Spironolacton, Eplerenon. Aldosteronrezeptorantagonisten besitzen ei-
nen prognoseverbessernden Effekt bei der
Wirkmechanismus Herzinsuffizienz und nach einem Herzin-
Aldosteronrezeptorantagonisten sind kompetiti - farkt, da sie die ungünstigen Remodeling-Ef-
ve Antagon isten am intrazellulären Aldoste- fekte vom Aldosteron - Fibrose und Hyper-
ronrezeptor in Zellen des spätdistalen Tubulus trophie - am Herzen aufheben.
und Sammelrohr. Über diesen Rezeptor bewirkt
Aldosteron u. a. die Na+-Resorption und K+-se- Pharmakokinetik
kretion. • Spironolacton wird stark metabol isiert
Folge der Rezeptorhemmung: • Die Wirkung tritt verzögert ein - ab 2. Tag _
• Die Ausscheidung von Na steigt, die von K+ da die Aldosteronrezeptorantagon isten in die
nimmt ab! Deshalb sind es "kaliumspare nde" Synthese u. a. von Natriumkanälen eingrei -
Diuretika fen. Das dauert
• Schwache Diurese (2- 4% des Glomerulum - • Die Substanzen wirken nur in Anwesenheit
filtrats). von Aldosteron: keine Wirkung bei Aldoste-
lndikationer~ ron mange[, maximale Wirkung bei Hyperal-
• Con n-Syndrom (p rimärer Hyperaldostero- dosteron ismus.
nismus) Unerwünschte Wirkungen
• Aszites bei Leberinsuffizienz u. a. aufgru nd • Hyperkaliämie, insbesondere bei Kombinati -
des sekundären Hyperaldosteronismu on mit ACE-Hemm ern oder bei Niereninsuf-
• Herzinsuffizienz NYHA 111 - IV, nach Herz- Jizi nz
infark t ab NYHA ll.
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• Gynäkomastie bei Spironolacto n. Eplerenon
wirkt spezifischer und hat daher weniger an- • Glukose und Insulin i.v. -+ intrazelluläre
tiandrogene Nebenwirkungen. Kaliumaufnahme t
• NaHC03 i.v.-+ Ausgleich einer gleichzei-
Kontraindikationen tig bestehenden Azidose und Förderung
• Hyperkaliämie und schwere Niereninsuffizi- der Kaliumaufnahme in die Zelle im Aus-
enz mit einer Kreatinin-Clearance < 30 ml! tausch mit H+
min • ß2-Mimetika: Salbutamol i.v. oder inhala-
• Keine Kombination mit anderen kaliumspa- tiv-+ intrazelluläre Kaliumaufnahme t
renden Diuretika. Gefahr der Hyperkaliämie • Kationenaustauscher-+ intestinaler Aus-
tausch von Na+ gegen K+. Langsamer
Therapie der lebensbedrohlichen Hyperkali- Wirkungseintritt
ämie: • Hämodialyse
• Forcierte Diurese: Furosemid + 0,9-pro- • Kalziumglukonat i.v.-+ beseitigt die kar-
zentige NaCI-Lösung -+ renale Kalium- diotoxischen Wirkungen von Kalium als
ausscheidung t funktioneller Antagonist.
Digitalisglykoside
Wirkstoffe Indikation
Digitoxin, Digoxin und die Derivate Digitalisglykoside dienen der Therapie der sys-
ß-Acetyldigoxin und ß-Methyld igoxin. tolischen Herzinsuffizienz und insbesondere
Wirkmechanismus
bei. gleichzeitig bestehendem tachykardem Vor-
Digitalisglykoside hem men die Na+-K+-ATPase hoffiimmern zur FrequenzkontroJie. Die Kon-
(_. Abb. 7.2). Dadurch steigt intrazellulär die version in den Sinusrhythmus gelingt meistens
Na+-Konzentration an und in der Folge die a2 - nicht.
Konzentration . Kalzium wi rd vermehrt ins sar-
koplasmatische Retikulum aufge nommen. Somit Herzglykoside besitzen keinen prognose·
steht beim nächsten Aktionspotenzial mehr Kal- verbessernden Effekt, können aber die
zium zur Verfügung-+ die Ko ntraktilität steigt Symptomatik und Lebensqualität bei einer
(positive Inotropie). Herzinsuffizienz verbessern.
Folgen der Digitaliswirkung:
• Schlagvolumen und HZV i Pharmal<okinetlk
• Sympathikotonus ~ , Vagotonus t Die verschiedenen Herzglykoside unterscheiden
• Diurese t, Ödeme bilden si h zurü k ich nicht in ihrer Wi rkung, sondern in ihren
• Elektrophy iologis he Wirkungen am H r- pharmakokineti chen Parametern . Von ent-
zen: s h idender B deutung i t dabei die Lipidlös-
- nega tiv chro notrop: Herzfreq u nz ! , myo- li hke it.
kardialer 0 -Bedarf ~ Mit steigender Lipophilie (Digoxi n < ß-Acetyl-,
- negativ dromotrop: Lei lungsges hwin di •- ß-M thyldigoxi n < Digitox in):
keit ! • Nim mt die enteral Resorption zu
- po itiv ba thmotro1: Err gbarkeil' t . • Steigt die Plasmaeiweißbindung an
• Nimmt das Verteil ungsvo.lumen zu
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7 Herzinsuffizienz
Digitalisglykosid
Herzmuskelzelle
• Nimmt die ZNS-Penetration zu gung schemata und beginnt glei h mit der Er-
• Vermindert sich die renale Au Scheidung haltung dos is. L diglich für die Akutanwendun
• Erhöht sich die Rückresorption über den n- zur Frequenzkontrolle bei ta hykardem Vorhol
terohepatischen Kreislauf. flimm ern i I eine mi ttelsehn Jle Auf ättigung in .
Heut zutage werden niedr.ig Zielspiegel ange- diziert: die r ten Tage dreifache Tagesdosis
strebt, da höhere piegelmit e.iner erhöhten beim Digit:oxin bzw. zweifa he Tagesdo is bein1
Mortalität assoziiert sind. De halb verlä t man Digoxin, dann _i nfa he Erhaltung d sis.
auch zunehmend di e früher übli hen Auf: ätti-
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/,- --------------------------------------------------------
Interaktionen
• Verstärkung der Digitaliswirkung durch: Digitalisglykoside haben eine geringe the ra-
- Hypokaliämie, z. B. durch Diuretika oder peutische Breite. Sie können verschiedene
Laxanzien Herzrhythmusstörungen bewirken: Sie sind
- Hypothyreose negativ chronotrop und dromotrop und lö-
• Abschwächung der Digitaliswirkung durch: sen Extrasystolen, ventrikuläre und supra-
- Hyperkaliämie, z. B. durch kali umsparende ventrikuläre Arrhythmien aus.
Diuretika, Niereninsuffizienz Im EKG können sich folgende Veränderun-
- Hyperthyreose gen unter einer Therapie darstellen: PQ-Ver-
• Erhöhung des Digoxinspiegels durch: Chini- kürzung, QT-Verlängerung, ST -Senkung, T-
din, Verapamil, Nifedipin, Amiodaron Abflachung.
• Eine Hyperkalziämie verstärkt die Gefahr von
Herzrhythmusstörungen unter einer Digita- Kontraindikationen
listherapie: Niemals einem digitalisierteil Pa- • Rhythmus- und Erregungsleitungsstörungen,
tienten Kalzium i.v. geben insbesondere ventrikuläre Tachykardien,
• Gefahr von Bradykardie bei Kombination mit AV-Blockierungen II und IUO sowie WPW·
ß-Blockern oder Kalziumantagonisten Syndrom
• Hemmung der enteralen Resorption durch: • Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie
Colestipol, Colestyramin, Antazida • Frischer Herzinfarkt
• Beschleunigung des Digitoxinabbaus durch: • Elektrolytstörungen: Hypokaliämie, Hyper-
Rifampicin, Phenytoin. kalziämie.
Therapie der Digitalisintoxikation
Kalium und Digitalisglykoside konkurrieren • Absetzen des Medikaments
um die gleiche Bindungsstelle in der Na+-K+- • Beschleunigung der Elimination:
ATPase. Schilddrüsenhormone erhöhen die - Erbrechen provozieren, Magenspülung,
Aktivität der Na+-K+-ATPase. Deshalb Aktivkohle
nimmt die Wirkung von Digitalis bei Hyper- - Colestyramin: Unterbrechung des entero-
kaliämie und Hyperthyreose ab. hepatischen Kreislaufs bei Digitoxin
- Digitalis-Antitoxin
Unerwünschte Wirkungen - Gegebenenfalls Hämoperfusion. Wirkt
• Häufig Herzrhythmusstörungen ni cht bei Digoxin. Eine Hämodialyse ist
• Gastrointestinale Beschwerden: Appetitver- übrigens ungeeignet
lust, Erbrechen, Diarrhö • Kaliumspiegel im oberen Normbereich hal-
• Neurologische Beschwerden: Kopfschmerzen, ten. Kaliumzufuhr ist kontraindiziert bei AV-
Müdigke.it, Farbsehstörungen im Grün-Gelb- Block und Hyperkaliämie
Bereich. • Bei Bradykardie: Atropin, temporärer Herz-
schrittmacher
• Bei ventrikulärer Tachykardie: Lidocain,
Phenytoin .
•
0 Nennen Sie die klassische Indikation für Digitalisglykoside.
0 Nennen Sie wichtige Interaktionen. bei denen die Glykosidwirkung abgeschwächt wird.
0 Worin sehen Sie Vorteile und Nachteile in der Anwendung von Digitoxin im Vergleich zum
Digoxin?
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7 Herzinsuffizienz
ß-8/ocker
Diuretika
Aldosteronantagonist
Abb. 7.3 Medikamentöse Stufen th era pi e der chroni sc hen Herzin suffizi nz nac h den NYHA-Stad ien
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(modifiziert nach der Nationalen Versorgungsl eitlinie Chroni sc he Herzin suffizien z 2009) [V 485]
66
)
• Tägliches Wiegen und ein konstantes Körper- renergen Rezeptoren(-+ Kap. 2). Sie steigern die
gewicht soll den "Therapieerfolg" der Diureti- Inotropie über ß2-Rezeptoren des Herzens.
ka bestätigen. Wichtige unerwünschte Wirkungen sind:
Digitalisglykoside sind nicht mehr im Stufen- • Tachykardie und Tachyarrhythmien, insbe-
schema, da sie bei Sinusrhythmus nur noch als sondere beim Adrenalin
Reservemedikament im NYHA-Stadium III- IV • Steigerung des rnyokardialen 0 2- Verbrauchs
betrachtet werden. Beim tachykarden Vorhof- bis hin zur Myokardnekrose
flimmern können sie ab NY HA-Stadium I zur • Vasokonstriktion beim Noradrenalin. Un-
Frequenzkontrolle eingesetzt werden. günstig beim kardiogenen Schock
• Wirkungsverlust aufgrund einer Downregu-
Die Kalziumantagonisten vom Nifedipin- lation der ß-Rezeptoren.
Typ, Verapamil-Typ und Diltiazem sind Phosphodiesterasehemrner (Milrinon, Eno-
kontraindiziert bei einer Herzinsuffizienz. ximon). Hemmen die Phosphodiesterase 3.
Lediglich die langsam anflutenden Dihydro- Folgen: Abbau von cAMP t ---> cAMP-Spiegel t
pyridine, z. B. Amlodipin oder Felodipin, ---> Inotropie t, HF t, Gefäßdilatation. Wegen
können bei hypertensiven herzinsuffizienten der inotropiesteigernden und Vasodilatatori-
Patienten verwendet werden. schen Wirkung werden diese Substanzen auch
als lnodilatatoren bezeichnet.
• Akute Herzinsuffizienz Unerwünschte Wirkungen:
• Arrhythmie, Hypotonie
Akutes Lungenödem • Verkürzung der überlebenszeitbei chroni-
Bei. einem akuten Linksherzversagen kann sich scher Anwendung!
ein lebensbedrohliches Lungenödem ausbilden.
Dies wird medikamentös durch Reduktion der
Vor- und Nachlast behandelt mit: Die genannten Katechotamine und Phospho-
diesterasehemmer dienen wegen ihrer er-
• Nitraten sublingual oder i.v. (-+Kap. 8).
heblichen unerwünschten Wirkungen nur
Kontraindikation: RRsys < 100 mmHg
• Furosemid (i.v.). Cave: Blutdruckabfall mög- zur Akuttherapie. Keine längerfristige An-
lich wendung.
• Bei weiterhin erhöh tem Blutdruck: Nachlast-
senkung mit Nitroprussid-Natrium möglich
Levosimendan ist ein sog. Kalziumsensitizer,
(-+Kap. 5).
eine neue Substanzklasse, die zur Therapie
Weitere Maßnahmen: ed i.erung, Analgesie, 0 2-
der akuten Herzinsuffizienz eingesetzt wird.
Gabe.
Es erhöht die Kalziumsensitivität der kon-
Kardiogener Schock traktilen Proteine-+ die myokardiale Kon-
Bildet sich im Rahmen der Herzinsuffizienz ein traktionskraft steigt (positive lnotropie). Zu-
kardiogener chock au , so werden inotropie- sätzlich bewirkt Levosimendan eine venöse
steigernde Medikamente (i.v.) benötigt. und arterielle Vasodilatation (Inodilatator)
und reduziert Vor- und Nachlast. Es wirkt
Katecholamine. Dobulam in , Adrenalin, Nor-
nicht arrhythmogen und steigert nicht den
adrenalin und Dopamin sind Agonisten an ad -
myokardialen 0 2- Verbrauch.
0 Sie überprüfen bei einem herzin uffizienten Patienten im Stadium NYHA IIl und mit inus-
rhythmus die Medikation. W 1 h Medikament sollen im Therapieplan sein?
0 Welche Medikation würd n Sie ergänz n, wenn tachykardes Vorhofflimmern vorliegt und war-
um?
0 Wie behandeln Si einen Patienten mit iner akut dekompensierten Herzinsuffizienz im Lun-
genödem mit in m ystolis hen Blutdru k von 110 mmHg?
0 Welches Medikam nt würd n le nicht geben, wenn d r Blutdruck 80/40 mmHg beträgt? Mit
welchen M dikam 'nt n können i d n Blurdru k wied r teigern?
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8 Koronare
Herzkrankheit
Antianginöse Medikamente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
Thrombozytenfunktionshemmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
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8 Koronare Herzkrankheit
Antianginöse Medikamente
70
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/
•
0 Über welchen Mechanismus wirken Nitrate antianginös?
0 Worin unterscheiden sich GTN und Molsidomin?
D Warum ist eine Nitratpause sinnvoll?
Thrombozytenfunktionshemmer
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8 Koronare Herzkrankheit
Stimulation u.a.
mitADP
e f--- - -- Ciopidogrel, Prasugrel
Ticlopidin
Thrombozyt Aktivierung
Arach idonsäure-
metabolismus
Cyclooxy gena se
Rezeptor- Acetyl~
Salicylsäure
1--- • Thrombozyten-
Rezeptors aggregation
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...
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8 Koronare Herzkrankheit
•
0 Welche Wirkstoftklassen können zur Therapie einer Angina pectoris verwendet werden?
0 Welche Medikamente sollte jeder Patient mit einer bekannten stabilen KHK in seinem Thera-
pieplan haben, da diese Substanzen die Prognose verbessern?
0 Mit welchen Medikamenten können Sie einen spastischen Angina-pectoris-Anfall durchbre-
chen?
0 Wie behandeln Sie einen Patienten mit einem akuten Herzinfarkt (STEMI), bei dem aus lo-
gistischen Gründen keine Akut -PTCA durchführbar ist?
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/
9 Obstrul<tive
Atemwegs-
erkrankungen
Bronchodilatatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Antiphlogistika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
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9 Obstruktive Atemwegserkrankungen
Bronchodilatatoren
ß2-Mimetika sind die stärksten und schnells- Theophyllin hat eine enge therapeutische
ten Bronchodilata:toren. Die kurz wirksamen Breite: Drug Monitoring. Es wird über Cyto-
Substanzen Fenoterol, Salbutamol und Ter- chrom P450 metabolisiert:
butalin sind deshalb am besten zum Kupie- • Enzyminduktion durch Rauchen, R.ifam-
ren eines Asthmaanfalls geeignet. picin, Barbiturate: Theophyllinspiegel ~.
Raucher haben also einen erhöhten Theo-
Pharmakokinetik phyllinbedarf
ß2-Mimetika unterscheiden sich in ihrer Wirk- • Enzymhemmung durch Makrolidantibio-
dauer: 4- 6 h bei kurz wirksamen und 12 h bei tika, Gyrasehemmer, Cimetidin, orale
lang wirksamen Präparaten. Kontrazeptiva: Th ophyllinspiegel t.
UnerwUnschte Wirkungen
Unerwünschte Wirkungen
ß2-Mimetika haben bei inhalativer Anwendung
nur geringe systemis he Wirkungen . Bei hoher • Tachykardie, S hlafstörungen, Tremor
Dosierung und systemischer Anwendung (i .v., • Kramptlx:re.its haft steigt dur h die zentral
s.c.) können allerd ings fol gende Nebenwirkun - stimulierende Wirkung.
gen auftreten:
76
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/
Kontraindikationen • Le~~otrienrezeptorantagonisten
Tachyarrhythmie, hypertrophe obstruktive Kar-
diomyopathie, Hyperthyreose. Montelukast ist Antagonist am leukotrienre-
zeptor. Es hebt die leukotrienvermittelte Bron-
chokonstriktion und die bronchiale Entzün-
Anticholinergika
dungsreaktion auf: bronchospasmolytische
Anticholinergika sind Antagonisten am Mus- und antientzündliche Wirkung. Die Anwen-
karinrezeptor und heben die vagusstimulierte dung erfolgt als Tablette, die Wirkung tritt ver-
Bronchokonstriktion auf. Verwendet werden zögert nach 1d ein.
lpratropium (kurz wirksam) und Tiotropium Indikationen
(lang wirksam). • Langzeittherapie beim Asthma bronchiale als
Indi kationen Alternative zu inhalativen Glukokortikoiden
Bedarfsmedikation bei COPD und in Kombinati- oder in Kombination mit ihnen
on mit ß2-Mimetika bei schweren Asthmaanf.i l- • Als Monotherapie: Prophylaxe von Belas-
len. tungsasthma.
Unerw ünschte Wirkungen
Bei inhalativer Anwendung treten quasi keine Leukotrienrezeptorantagonisten eignen sich
systemischen Wirkungen auf, evtl. Husten oder nicht zur Therapie eines akuten Asthmaanfalls.
Mundtrockenheit
•
0 Mit welchen Wirkstoffklassen kann eine Bronchodilatation erzielt werden? Nennen Sie auch
jeweils die typischen Vertreter.
0 Mit welchen Substanzen können Sie am schneUsten und wirksamsten eine Bronchodilatation
erzielen?
0 Nennen Sie unerwünschte Wirkungen von ßr Mimetika, Theophyllin und Anticholinergika.
, Antiphlogistika
Wirkstoffe
• Glukokortikoide: Glukokortikoide sind die stärksten antiin-
- lnhalativ: Budesonid, Beclometason, flammatorischen Medikamente bei der Asth-
Flunisolid matherapie. Ihre Wirkung setzt aber erst
- Systemisch: Prednisolon (~K ap. 3) verzögert ein, frühestens nach 4 h. Sie besit-
• Leukotrlenrezeptorantagonisten zen keinen akuten Effekt.
• Mastzellstabilisatoren (Cromone): Cromo-
glicinsäure Anwendung
• Neu: Omalizumab. lnhalative Glukokortikoid stellen die Basis-
therapie bei der Langzeitbehandlung von
• Glukokortikoide Asthma bronchiale dar. Bei der COPD werden
sie nur dann dauerhaft angewandt, wenn sich
Glukokortikoide bewirken beim As th ma bron- unter einer dreimonatigen Therapie die Sympto-
chiale: mati k und Lungenfunktion darunter verbessert.
• Unterdrückung der entzünd Ii hcn Reaktion Systemische lukokortikoide werden bei
• Verbe serung der .mukoziliären 'leara n s hwcrem As thma, im tatus asthmaticus und
• Up-ReguJation von ß-Rezcptor n. bei d r exaz rbierten COPD eingesetzt. Aber
au h hi r tritt ihr Wirkung erst verzögert ein.
W itcre Indikationen-+ Kapitel 3.
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9 Obstruktive Atemwegserkran kungen
Unerwünschte Wirkungen nicht für die Therapie ei nes Asthmaa nfalls. Die
Bei inhalativer Anwendung gibt es wegen des Anwendung erfo lgt inhalativ. Es treten keine
hohen First-pass-Effekts mit Inaktivierung der systemischen Nebenwirkungen auf.
Substanz in der Lunge und Leber kaum sys temi- Bisher wurde Cromoglicinsäure in der Dauer-
sche unerwünschte Wirkungen( ~ Kap. 3). Zu therapie als Alternative zu inha lativen Gluko-
den lokalen Nebenwirkungen zählen Soor und kort ikoiden bei leichtem persistierendem Asth -
Heiserkeit. Außerdem kann auch bei inhalativer ma angewandt. Da jedoch kein erwiesener Nut-
Anwendung, insbesondere bei hoher Dosierung, zen besteht, wird es in der aktuellen Versor-
ein e Katarakt entstehen. gungsleitlinie (2010) nicht meh r empfohlen.
0 Nennen Sie Glukokortikoide, die zur Asthmatherapie verwendet werden und erklären Sie,
warum systemischeunerwünschten Wirkungen bei den inhalativen Präparaten selten auftre-
ten.
0 Welche unerwünschten Wirkungen können dennoch bei inhalativen Glukokortikoiden auf-
treten?
0 Wie wirkt Cromoglicinsäure?
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/
Stufe4
Stufe 3 ICS mittlere
bis hohe
Stufe 2 ICS niedrig Dosis
dosiert
Stufe 1 ICS niedrig +
+ LABA
dosiert LABA
Bedarfs-
medikation
ggf. alternativ
ICS höher dosiert
oder ggf. statt LABA:
ICS + Montelukast Montelukast
ggf. alternativ oder und/oder
Montelukast ICS + Theophyllin Theophyllin
Abb. 9.1 Stufenschema für d ie Langzeittherap ie des Asthmas. Mod izifiert aus der Nationa len
Verso rgungsleitli nie Asthma (2010) [V 485]
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-
9 Obstruktive Atemwegserkrankungen
Stufe 111
Stufe II
Stufe I FEV, 50--79% Soll
Wie Stufe II
Lang wirksame +
Broncho· ICS bel hluftgen
dllatatoren Exazerbatlonen
inhalativ,
Bedarfs- einzeln oder in
medikation Kombination
Abb. 9.2 Stufensc hema für die Langzeittherapie d r COPD. Modi fiz i rt u d r N tionalen Versor-
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gungsleitlin ie COPD (2010) [V 485]
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/
• Akute Exazerbation der COPD Antibiotika sind nur indi ziert, wenn die Exazer-
bation durch einen bakteriellen Infekt bedingt
Die Therapie erfo lgt mit ß2-Mimetika, Anticho- ist. Häufige Erreger sind H. influenzae, S. pneu -
linergika, Glukokortikoiden und Theophyllin . moniae, M. cat:arrhalis, Enterobacteriaceae und
Bei schweren Verläufe n können alle Substanzen P. aeruginosa. Eine antibakterielle Tilerapie er-
bis auf Anticholinergika auch systemisch verab-
folgt fi.ir ca. 7 Tage: . . .
reicht werden. Die Tilerapie richtet sich nach • Bei leichtgradiger Exazerbation : AmoxJCtlhn.
dem Schweregrad: Alternative: Makrolide, Doxycyclin
• Leichtgradige Exazerbation : inh alative ß2- • Bei mittel- bis schwergradiger Exazerbation:
Mimetika und/oder Anticholin ergika Amoxicillin + Clavulansäure. Alternative: Ce-
• Mittelgradige Exazerbation: zusätzlich phalosporin der Gruppe 2 und 3, Gyrasehem-
- Systemische Glukokortikoide: 20- 40 mg mer
Prednisolon für 14 d • Bei V.a. Infektion mit P. aeruginosa: Pipera-
- Ggf. plus Theophyllin cillin + Tazobactam oder pseudomonas-wirk-
• Schwergradige Exaze rbation: zu ·ätzlich Sau- sames Cephalosporin, Ca rbapenem oder Gy-
erstofftherapie und nichtinvasive Beatmung. rasehemmer.
•
0 Welche Medikamente werden bei einem Status asthmaticus verwendet?
0 Beschreiben Sie den Stufenplan der COPD-Therapie. .
0 Welche Antibiotika kommen bei einer infektexazerbierten COPD zum Emsatz?
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--
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10 Laxanzien,
Antiemetil<a,
Ulkustherapeutika
Laxanzien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
_ Antiemetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Ulkustherapeutika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
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10 Laxanzien, Antiemetika, Ulkustherapeutika
Laxanzien
0 Warum wird das Laxans Lactulose bei der hepatischen Enzephalopathie angewandt?
Antiemetika
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/
H1-Antagonisten
Promethazin und Dimenhydrinat (Abkömm- Übelkeit bei Parkinsonkranken: Therapie mit
ling von Diphenhydramin) blockieren Hist- Domperidon, aber niemals mit Metoclopra-
aminrezeptoren (H 1) im Vestibula rapparat und mid.
Muskarinrezeptoren ( ~K ap . 3). Sie werden zur
Prophylaxe und Therapie von Übelkeit und Er- 5-HT 3 -Antagonisten
brechen insbesondere bei Kinetosen verwendet. Auch Setrone gea nnnt. Ondansetron, Granise-
Als unerwünsch te Wirkung kann Müdigkeit auf- tron und Tropisetron blockieren 5-HT 3-Rezep-
treten . Bei Intoxikation find en sich auch anti- toren an den afferenten Vagusfase rn und in der
cholinerge Wirkungen: Area postrema (~Kap. 3). Sie werden bei Übel-
• Mydriasis. Mundtrockenheit. Hyperthermie keit und Erbrechen bei Chemotherapie, Strah-
• Halluzination, Krämpfe. lentherapie und nach Operationen eingesetzt.
Dopa min rezeptorantagon i sten Sie wirken besonders gut auf frühes Erbrechen
Metoclopramid und Domperidon blockieren nach e.iner Chemotherapie- v.a. mit Cisplatin,
Dopaminrezeptoren (D 2) in der Area postretna Dacarbazin , Dactinomycin , Cyclophosphamid -
und im Brechzentrum . Außerdem sind sie Ago - und werden mit Glukokortikoiden kombiniert,
nisten an 5-HT 4 -Rezeptoren ( ~ Kap. 3.) Sie die gut auf das späte Erbrechen wirken.
werde n bei Erbrechen unterschiedlicher Ursa- Als unerwünschte Wirkungen können Kopf-
chen eingesetzt, sind jedoch nicht bei Kinetosen schmerzen und Obstipation auftreten.
wirksam. NK,-Rezeptorantagonist
Beim Metoclopramid können als unerwünschte Aprepitant ist ein selektiver hoch affiner Ant-
Wirkungen extrapyramidalmotorische Wirkun- agonist am Human-Substanz-P-Neurokinin-
gen auftreten: Dyskinesie und Parkinson-Syn- l(NK1)-Rezeptor. Es dämpft den neuronalver-
drom. mittelten Brechreiz. Angewandt wird es zur Pro-
phylaxe von Übelkei t und Erbrechen bei einer
hoch emetogenen Chemotherapie.
Ulkustherapeutika
Wirkstoffe • Protonenpumpenhemmer,
• Protonenpumpenhemmer: Omeprazol, Pan - H -Rezeptorantagonisten
2 --- - - ·-· - -- ------
toprazol, E omeprazol. Protonenpumpen-
Wirkmechanismus
hemmer enden typischerweise auf -prazol
ProtonenpumpenhemmeT hemmen irreversi-
• H2-Rezeptorantagonisten: Cimetidin, Rani -
bel die W-K+-ATPase, über die Protonen (H+)
tidin, Famoticlin. H2-Rezeptorantagoni ten
ins Magenlumen freigesetzt werde n. Wirkstärke:
enden typi herweis auf -tidin
> 90 % Hem mung der äur bildung.
• Antazida
H2-Rezeptorantagonisten sind kompetitive
• Prostaglandinderivate
Antagonisten am H2-Rezeptor der Belegzel-
• Sucra lfat
ten. ie hemmen di hi tamininduzierte Säure-
• M uskarinrezeptorantagon isten.
sekr ti n. Wirkstärke: ca. 50 % Hemmung der
Säur bildung.
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10 Laxanzien, Antiemetika, Ulkustherapeutika
ZNS
Ganglion __ ___
/
Protonenpumpenhernmer
Pirenzepin
·stamin~(Mastzelle) +
H2 -Antagonisten
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/
An unerwünschten Wirku ngen können Diarrhö,
Wechselwirkungen: Antazida hemmen die Kopfschmerzen, Spasmen im Gastrointesti nal-
Resorption von Tetrazyklinen und Eisenprä- trakt und Uteruskontraktione n - keine Anwen-
paraten aus dem Darm und vermindern so dung in der Schwangerschaft - auftreten.
deren Wirksamkeit.
• Sucralfat
Antazida wurden früher wegen der phos- Sucralfat (Aluminium-Saccharose-Sulfat) fallt
phatsenkenden Wirkung bei Dialysepatien- im sa uren pH des Magens aus und bildet eine
ten eingesetzt. Allerdings reichem sich bei Schutzschicht über dem Ulkus und der entzün-
chronischer Anwendung resorbiertes Al 3+ de ten Schleimhaut. Angewandt wird es beim Ul-
und Mg 2+ insbesondere bei einer Nierenin- kus und bei Refluxösophagitis.
suffizienz an und können unerwünschte Unerwünschte Wirkungen entstehen aufgrun d
Wirkungen verursachen. der Aiuminiumkomponente: Obstipation, Enze-
phalopathie.
• Prostaglandinderivat~ __
~ Muskarinrezeptorantagonisten ____ _
Misoprostol ist ein Prostaglandin -E1-Derivat
und besitzt protektive Effekte auf die Magen- Pirenzepi n ist ein An tagonist an ganglionären
schleimhaut: muskarinergen M1-Rezeptoren ( ~ Abb.IO.l). Es
• Fördert Schleimbildung und Durchblutung hemmt die parasympathische Stimu lation der
• Hemmt Säuresekretion. Säureproduktion im Magen. Wegen besser ver-
Es ist zur Ulkusprophylaxe bei chronischer träglicher Substanzen besteht kaum noch eine
NSAID -Einnahme ind iziert. Indikation für Pirenzepin bei der Ulkustherapie.
0 Mit welchen Substanzen können Sie die Magensäuresekretion am stärksten hemmen? Be-
schreiben Sie den Wirkmechanismus und nennen Sie typische Wirkstoffe?
0 Über welche weiteren Mechanismen können Sie pharmakologisch den pH- Wert im Magen
erhöhen? Nennen Sie jeweils dazugehörige Wirkstoffe.
0 Wann ist Misoprostol indiziert und welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
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10 Laxanzien , An tiemeti ka, Ulkustherapeutika
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Tab. 10.1 Therapie der Emesis • Gallenkolik
Ätiologie Therapie Substanz- Die medikamentöse TI1erapie der Gallenkolik
klasse umfasst Spasmolytika, Analgetika und ggf. Anti-
Kinetose Scopolamin Muskarin- biotika.
reze ptorant-
agon ist Spasmolytika.
• Nitroglyzerin sublingual: schnell wirksam,
Dimenhydri- H1 -Antago- Relaxation der glatten Muskulatur über eine
nat, Oiphen- nist
hydramin vermehrte Freisetzung von NO
• Buscopan i.v. senkt rasch den Muskeltonus
Gastrointes- Metoclopra- Dopamin- durch eine Blockade muskarinerger Rezepto-
tinale mid, Dompe- reze ptorant- ren (-t Kap. 2).
Ursache rido n agon ist
Analgetika.
Zytostati- Ondanset- 5· HT3 -Ant- • Metamizol: bei leichten kolikartigen Schmer-
kainduzier- ron: frühes agon ist
Erbrec hen zen, wirkt zugleich spasmolytisch. Uner-
tes Erbre- wünschte Wirkungen: Blutdruckabfall bei
chen Dexametha· Glu kokorti· i.v.-Gabe, selten Agranulozytose
son: spätes koid • Opioidanalgetika werden bei einer schweren
Erb rechen
Gallenkolik in Kombination mit einem Spas-
Aprepitant: NK1 - molytikum angewandt, um die spasmogene
frOhes+ spä - Rezeptor- Wirku ng der Opiate zu mindern. Bevorzugt
tes Erbrechen antagon ist
wird Pethidin verwendet, da es überwiegend
Zentrales Phenot hiazi- Do pami n- zent ral analgetisch ist mit nur geringen peri-
Erbrechen ne, Metoclo- rezeptorant- pheren Effekten auf den Muskeltonus des
pramid, Dom- agonist Gastrointestinaltrakts. Alternativ: Pentazosin
peridon
(partieller Opioidrezeptoragonist, -+ Kap.
Schwanger- Möglic hst Ggf. Triflu - 13).
schaft keine Anti- promazin
emetika (Neurolepti- Antibiotika.
kum) • Bei V.a. begleitende Gallenwegsi nfektion:
Amoxicillin oder Ampicillin in Kombination
• Erbrechen mit einem Penicillinasehemmer
• Alternativ: Cephalosporine oder Co-trimox-
Unerwünschte Wirkungen von Antiemetika azol
• Muskarinrezeptorantagonisten: Müdigkeit, • Bei Anaerobierinfekten: Metronidazol.
Mundtrockenheit
• H,-Antagon isten: Müdigkeit Gallensalze. Die Gabe der Gallensalze Urso-
• Dopamimezeptorantago ni ten: Dyskinesie, desoxycholsäure oder Chenodesoxycholsäure re-
Parkinson -Syndrom treten nur bei Metoclo- duziert die Lit hogenität der Gallensäure und ver-
pramid auf, da es im Gegensatz zu Domperi- mindert dadurch die Bi.ldung der Gallensteine.
don zentral wirksam ist Die erfolgreichste Maßnahme der Steinbeseiti-
• 5-HT3 -Antagonisten: Kopfschmerzen, Obsti- gung ist aber die chirurgische Cholezystektomie.
pation
• NK1-Rezeptorantagonist: Schluckauf, Obsti - • Akute Pankreatitis
pation, Transaminasenanslieg.
Die medikamen töse Therapie der akuten Pan-
kreati tis umfasst:
• Divertikulose • Säuresekretionshemmer: Prot.onenpum-
Ballaslstoff- und faserreiche Kos t zusammen mit penhemmer, H2-Antagon isten
reichlich Flüss igkeit. Es kommen Füll - und • Analgetika: Pethidin, alt rnativ Pentazocin.
Quellstoffe wie Leinsamen und We.izen klcie zur Andere Opioidanalgetika sollten wegen der Ge-
Stuhlregulation zum Einsatz. fahr von gastroinlestinalen Spasmen inkL Pa -
pi llenspasmus gemieden werden (-t Kap.l3)
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10 Laxanzien, Antiemetika, Ulkustherapeutika
•
0 Wie behandeln Sie einen Patienten mit einem H.-p.-positivem Ulkus?
0 Sie empfehlen einer Patientin mit mehrfachen akuten Schüben eines Morbus Crohn, die un-
ter Prednisolon abgeklungen waren, eine Remissionserhaltungstherapie. Welches Medika-
ment kommt dafür als erstes infrage? Im weiteren Verlauftreten Fisteln auf, die Sie medika-
mentös behandeln wollen. Womit?
0 Welches Analgetikum würden Sie bei einer Gallenkolik zuerst geben?
0 Nennen Sie für jede Ursache der Emesis das am besten geeignete Antiemetikum: Kinetose,
gastrointestinales Erbrechen, zytostatikainduzierte Emesis, Hyperemesis gravidarum.
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11 Diabetes mellitus
Insulin ... .. ... .. ....... .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
Orale Antidiabetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
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E2Q
11 Diabetes mellitus
Insulin
92
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Pharmakakinetik • Lipodystrophie an Injektionsstelle
• Allergische Reaktionen
Insulin steht seit Kurzem auch zur inhalati- • Insulinresistenz
ven Anwendung zur Verfügung. Das Wirk- • Morgendliche Hyperglykämie. Ursachen:
profil ist mit den sehr kurz wirkenden Insu- - Bei einmaliger morgendlicher Injektion ei-
lin-Analoga vergleichbar. Allerdings sind bis nes Verzögerungsinsulins ist evtl. die Wir-
zu 10-fach höhere Dosen notwendig. kung zu kurz. Therapie: lnjektion des Ver-
Indikationen: Typ-1- und Typ-2-Diabetes zögerungsinsulins morgens und abends
mellitus. - Abendliche Dosis zu hoch ~ nächtliche
Kontraindikationen: schwere Lungenerkran- Hypoglykämie ~ morgendliche reaktive
kungen, Rauchen. Hyperglykämie, sog. Somogyi-Effekt. The-
Langzeiterfahrungen fehlen. ra pie: abendliche Dosis reduzieren
- Erhöhter nächtlicher Insulinbedarf durch
Unerwünschte Wirkungen Wachstumshormon, insbesondere bei Ju-
• Hypoglykämie: z. B. bei fehle nder Nahrungs- gendlichen, sog. Dawn-Phänomen. Thera-
aufnahme nach Injektion, verstärkter körper- pie: Erhöhen der abendlichen Dosis des
licher Aktivität, falsche Berechnung der lnsu- Verzögerungsinsulins oder Einsatz einer
lineinheiten, Alkoholaufna hme Insulin pumpe.
•
0 Beschreiben Sie die Pharmakokinetik verschiedener Insuline, die zur Therapie des Diabetes
mellitus angewandt werden.
0 Nennen sie wichtige unerwünschte Wirkungen unter einer lnsulintherapie.
Orale Antidiabetika
Wirkstoffe • Biguanide
• Biguanide: Metformin
• Sulfonylharnstoffe: Glibenclamid, Tolbut- Metformin wirkt antidiabetisch durch:
am id, Glimepirid • Hemmung der hepatischen Glukosefreiset-
• Sulfonylharnstoff-Analoga (auch Glinide ge- zung, vor allem durch Hemmung der Gluco-
na nnt): Repagli nid neogenese
• PPARy-Agon isten (Syn .: Thiazolidindione, • Verbesserung der Glukoseaufnahme in die
Glitazone): Piogli tazon Muskulatur, nicht aber ins Fe ttgewebe ~ Ge-
• a -Giukosidase-Hemm toffe: Acarbose, wichtsreduktion
Miglitol. • Verminderung der intestinalen Glukosere-
orption
Wirkmechanismus und Anwendung • Weitere Effekte: VLDL ~, HDL t, antirhrom·
Bei einem relativem Insulinmangel (Diabetes botische Wirkung.
mellitus Typ 2) kann durch orale Antidiabetika
• Die Insulinsekretion des Pankreas gesteigert
werden : Sulfonylharnstoffe und -analoga Metformin vermindert die Insulinresistenz
• In der Peripherie die Ansprechbarkeit auf In- vorwiegend in der Leber und zusätzlich in
sulin gebe ert w rden: Biguanide, Glitazon der Mu kulatur. Es verursacht keine Hypo-
• Die int stinale Glukoser sorpt ion v rmindert glykämie.
werden: Biguanidc, a - Iu osidasc-
H mmstoffe.
lndll<ation
I. Wahl ?.ur Therapie des Diabetes mellitus Typ 2.
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11 Diabetes mellitus
Pharmakokinetik
Unverä nde rt renale Elimi na tion , daher Akku- Wegen der Gefahr einer Laktatazidose (Leta-
mulation bei Niereninsuffizienz. lität 50%) müssen die Kontraindikationen
unbedingt beachtet werden.
Unerwünschte Wirkungen
• Zu Beginn der Therapie treten häufig gastro-
intestinale Beschwerden auf: einsch leichend !I_~_ul!~nylh~E"~!_of!~_un~- -analoga
- ------------
~
dosieren
Sulfonylharnstotfe und -analoga hem men den
• Die wichtigste unerwünschte Wirkung ist das
ATP-abhängigen Kaliumkanal der ß-Zelle
Auftreten einer Laktatazidose (Leta lität
(-+ Abb. ll.l). Dadurch steigt intrazellulär die Ka-
50 o/o ).
liumkonzentration an. Es kommt zur Depolarisa -
Kontraindikationen tion der Zelle, wod urch sich Kalziumka näle öff-
• Alle azidotischen oder hypoxiseben Zustände nen . Kalzium steigt intrazellulär an und bewirkt
wie Herz-, Leber-, Niereninsuffizienz, respi- die Exozytose von Insulingranula: Steigerung der
ratorische Insuffizienz, hohes Alter (Kreati- Insulinsekretion -+ Blutzuckerspiegel ~.
nin i ), Alkoholismus
• Schwangerschaft.
Achtung IMPP-Stolperfalle: Sulfonylharn -
Außerdem:
stoffe und -analoga hemmen Kaliumkanäle
• Ke ine Anwendung perioperativ: 48 h vor ei-
(Diabetestherapie). Minoxidil und Diazoxid
ner Operation muss Metformin abgesetzt
öffnen Kaliumkanäle (Blutdrucktherapie,
werden, bei Bedarf dann Insulingabe
-+ Kap. 5).
• Absetzen vor Gabe jodhaltiger Kontrastmittel
bei radiologischen Untersuchungen: Gefahr
einer Niereninsuffi.zienz.
Glukose
• •
GLUT2
ß-Zelle •
I
•
•Ins ulin • •
• • •
I Glycolyse j •
•
1
ATP i
S u lfonylha rn stoff
und -Analoga GLUT =Glukosetra nsporte r
Abb. 11.1 Regu lation der In sulin se kretio n in der ß-Zelle und Angriffspunkt de r Sul fonylh arnstoffe
und -ana loga
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Indikation • PPARy-Agon isten
Diabetes mellitus Typ 2: ------------------------
• Zur Monotherapie, wenn Metformin kontra- PPARy -Agonisten - Syn.: TI1iazolidindione, Gli-
indiziert ist tazone - sind Agonisten am Kernrezeptor
• Zur Kombinationstherapie bei unzureichen - PP ARy (Peroxisomen-Proliferator-aktivierter
der Blutzuckereinstellung unter Metformin. Rezeptor vom y-Subtyp). Der wichtigste An-
griffspunkt ist die Fettzelle, deren Proteinsyn-
Pharmakakinetik
these so verändert wird, dass mehr Triglyzeride
Die Substanzen unterscheiden sich in ihrer
gespeichert und weniger hyperglykämiefördern-
Wirkdauer:
de Proteine abgegeben werden.
• Lang wirksam: Glibenclamid
Wirkstoffe: Rosiglitazon und Pioglitazon.
• Kurz wirksam: Glimepirid, Tolbutamid
Ihre Wirkungen umfassen:
• Schnell und kurz wirksam: Repaglinid.
• Senkung des Blutglukose-, Insulin- und Tr.i -
Die Plasmaeiweißbindung ist hoch. Die Elimina- glyzeridspiegels
tion erfolgt in Form von Metaboliten, wobei die
• HDL t, freie Fettsäuren ! .
Metaboliten z. T. noch wirksam sind.
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11 Diabetes mellitus
Indikation Pharmalwkinetik
Acarbose und Miglitol ind zur Thera pie des Acarbose wird praktisch nicht intesti nal re or-
Diabetes mell itus Typ I und 2 geeignet, werden biert. Migl itol wird im Darm re orbie rt und un -
aber bevorzugt bei Typ -2- Diabetikern eingesetzt. verändert renal ausgeschieden, hat aber keine
Sie dienen in besondere zur Behandlung der systemischen Effekte.
postprandialen Hyperglykämie. Unerwünschte Wirkungen
Meteorismus und Diarrhö: einschleiche nd do -
sieren!
•
0 Erläutern Sie den blutzuckersenkenden Wirkmechanismus oraler Antidiabetika. Welche da-
von greifen in den pathophysiologischen Mechanismus des Diabetes mellitus Typ 2 ein, d. h.
verbessern die Insulinresistenz?
0 Nennen Sie Kontraindikationen von Metformin. Warum ist eine Beachtung dieser Kontrain-
dikationen sehr wichtig?
• Diab_~~e-~_ m~!~it~s Typ .! . Der basale Bedarfwird mit inem lang wi rksa -
men Insulin abgedeckt:
Ab olut insulinpflichtig- keine Anwendung vo n • 2- 3 Injektionen von NPH-I nsuli n oder
oralen Antid iabetika! • 1- 2 Injektionen von Insulin de temir oder
Bei Typ-i-Diabet ikern werden folgende Insuli n- • 1 Inj ekt ion vo n Insulin glargin.
the rapien durchgeführt: Der prandiale Bedarf wird vor jeder Mahlzeit
• In tensivierte ko nventionelle Insul intherapie mit einem ku rz wirksa men Insulin abgedeckt
• fnsul inpumpentherapie. (Normalinsuli n, Insuli n Ii pro, In sulin aspart
Intensivierte konventionelle oder In uli n glulisin). Für die Berechn ung der
Insulintherapie Bolu dosis wird der aktuell gemessen Blutz u-
Standardtherapie bei Typ-1-Diabetikern. l:.nt- ckerwert und die Menge der vorgesehenen Koh-
pri cht dem Bas is-Bol us- Prinzip: "Pati ent lenhydrataufnahm e berücksichtigt.
pritzt, wenn er i st". Das Auftret en vo n diabeti-
sc hen Spätschäden wird gegenüber der konven - Beispiel einer intensivie rten konventionellen
tionellen Insulin therapie - festes Spritzschema Insulintherapie für inen 70 kg chweren Pa-
wie bei Typ-2-Diabetikern - verzögert und die tienten (-+ ]ab. 11.2). Berechneter In sulinbe-
Flexib il ität des Patienten erhöht. darf:
Der Insulinbedarf (i n Insulinei nheiten = JE) • Basal:::: 24 TE (l IE/h)
wird unterteilt in: • Prandial::::: 24 IE bei 3 Hauptma hlzeiten.
• Basa len Bedarf (R uh estoffw chsel): ca. 0,7-
l,O IE/h lnsuli npumpentherapie
• Prandi ale n Beda rf ( enkung alim ntärer Fü r eine kontinuierl i h Insuli ntherapie können
Blutzuckerspitzen): ca. 1,0- 1,5 lE/10 g Koh - Insulinpumpen angewandt werden. ie infun-
lenh yd rat e. Prandialer Bedarf ist abhängig dieren kontin uierl ich die basa le In ulinmenge
von der Tagesz it: subkutan. Zusä tzli ch stellt der Patient vor jeder
- Mo rgens 1- 2 IE/1 0 g (also höherer lnsulin- Mahlzei t über die Pumpe die Bolusinjektio n ein.
b darf) Also Ii gt au h hier das Ba is-Bolus-Prinzip vor.
- Mittags 0,5- llE/10 g (also niedrigerer ln- Es werde n aber nur kurz wirkende Insuli ne ver-
sulinbedarf) wend t, d. h. ormal insuli n oder kurz wi rkende
- Abend 1- 1,5 IE/lO g. lnsulinarnloga, aber kein e Verzögerungsin ul i-
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Tab. 11.2 Klini sc hes Be ispi el ei ner in te nsivierten konv ent ion ell en Insulintherap ie
Tageszeit Basal: 241E lang wirksames Bolus: 24 IE kurz wirksames Insulin, z. B. Insulin
Insulin, z. B. Insulin glargin lispro
morgens 10 IE ln Abh ängigkei t von Tages -
- - - - - -- - - -- - -- - - - - -- -- - - zeit, Kohlenhydratmenge,
Mittags 8 IE aktuellem Blutzuckerwert,
-Abends
- -- - - - - - -- -- - - -- -IE-- - - - - körpe rlich er Aktivität
6
Nachts 24 IE
ne. Die Insulinpu mpentherapie ist mit ein er ver- mit Metformin oder einem Sulfo nylharnstoff
minderten Hypoglykämierate un d be seren Fle- behandelt
xibilität des Patienten verbunden, erfordert aber • Konventionelle lnsulintherapie:
eine intensive Schulung. - Insulin wird meist zweimal täglich ge-
Indiziert ist die Insul in pu mpentherapie z. B.: spritzt: 2!J der Dos is morgens und Y:l der
• In der Schwange rschaft Dosis abends
• Bei Patienten mit einem hohen HbA 1 -Wert - Üb li cherweise als Mischins ul in, z. B.
unter der intensivierten konventionellen 1l1e- 25-30 % Normalinsulin + 70-75 % NPH-
rap1e Insu li n
• Bei ausgeprägtem Dawn-Phänome n - Es ist ein ge regelter Tagesablauf mit fes ten
• Bei Hypoglykä mieneigun g. Spri tz- und Esszeiten notwendig und koh-
lenhydra treichen Zwischenmahlzeiten
• Diabetes mellitus Typ 2 - Die Flex ibilität des Patienten ist deutlich
----------- - -
eingeschränkt .
Greifen Allgemeinmaßnahm en nicht, so erfo lgt • Intensivierte konventionelle lnsulinthera·
eine Therapie mit oralen Antidiabetika. Der pie.
HbA 1c- Zielbereich liegt bei < 6,5 %.
Erste Wahl stellt Metformin dar, insofern ke ine
Neue Substanzen in der Therapie des Typ-2-
Kontraindikationen vorliegen. Die Vorte ile von
Diabetes:
Metformin liegen da ri n, da s es:
• Exenatide: Inkretinmimetikum, das den
• Die [n sulinres istenz mindert: pathophys iolo-
Rezeptor von Glucagon like peptide l
gisch orientierte The rapi e
(GLP-1) stimuliert
• Die Gewichtsa bnah me fö rdert
- GLP-1 fördert die Insul insekretion bei
• Das metabolische yndrom günsti g beein-
Nahrungsaufnahme und hemmt die
flusst
Glukagonfreisetzung
• Keine Hypoglykämien auftreten
- Exenatide erhöht glukoseabhängig die
• Das Auftreten vo n makrovaskul ären Kompli -
ekretion von Insulin . Es wirkt also
kationen redu ziert.
nicht bei Normoglykämie und bewirkt
Bei Unverträglichkeil oder Kontrai ndikation ge-
keine Hypoglykämie
gen Metformin kann die Therapie mit ein em
- Anwendung: subkutan bei Typ-2-Dia-
a-Glukosidase-Hemmstoff, Sulfonylharnstoff
betikern
oder PPARy-Agonisten bego nnen werden.
• OPP-4-Inhibitoren (Siltagliptin , Vilda-
Bei un zu reichender Wirkun g ei nes Wirks toffs ,
gliptin): hemmt die Dipeptidyi-Peptida-
kann e.ine Ko mbinati on erfolg n, bevorzugt oll-
se-4 (DPP-4). Dieses Enzym bew.irkt ei-
te Metfo rmin Bestandteil eine r Kombi natio ns-
n n sehn IIen Abbau der lnkretine, z. B.
therapie ein.
von GLP-1:
Bei Ver age n einer oralen ·n1e rap i rfolgt ein
- Damit steigern DPP-4- Inhibitoren
Jnsulintherapie. E gibt drei Mögli hk it en:
ebenfa lls die glukoseabhängige In ulin -
• Kombinationstherapie von Insulin mit ei -
sekr tion ohne Hypoglykämierisiko
nem oralem Antidiabetikum : Bcvorzu l
- Anwendu ng: orale Antid iabetika bei
wird ein lang wirk am Ins uli n, rn ist NPH-
Ty p-2-Diabetik rn.
Jnsulin, ab nds gespritz t und zusiitzli h p. .
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11 Diabetes mellitus
Diabetes mellitus in der - Dann kontin uierlich ca. 3- 6 lE/h bis der
Schwangerschaft B lu tzucker ~ 200 mg/dl (II ,1 mmol/1) be-
---- -~------- -- --- -
trägt
In der Schwangerschaft muss die antidiabetische
- Der Blutzucker soll wegen der Gefahr ein es
TI1erapie mit fnsu lin erfolgen, orale Antid iabeti-
Hirnödems um nicht mehr als 100 mg/d l
ka sind kontraindiziert. Wegen des erhöhten
pro Stunde (5,6 mmol/1) gesenkt werden
Mo rbiditäts- und Mortalitätsrisikos für Mutter
• Kaliumsubstitution: Da Kalium gemeinsam
und Kind ist eine optimale Einstellung des Blut-
mit Glukose in die Zelle gelangt, füh rt eine
zuckers notwendig. Dafür eignet sich die inten - Insulininfusion zur Hypo kaliämie.
sivierte konventionelle Insulintherapie oder
die lnsulinpumpentherapie.
Während der Schwangerschaft ändert sich die liE Insulin senkt den Blutzucker um ca.
Ins ulinempfindlic hkeit, die Insu lindosis muss 30 mg/dl (1,7 mmo!Jl) bei einem Ausgangs-
dementsprechend angepasst werden. blutzucker < 300 mg/dl (16,7 mmol!l).
• 1.- 2. Trimenon: Insulinsensitivität t : Dosis
reduzieren, sonst droht Hypoglykäm ie
• 2.- 3. Trime non: Insulinsensitivität t: Dosis
erhöhen, sonst droh t Hyperglykämie
• Postpartai/Stillperiode: Insu linsensitivität t: 10 g Traubenzucker heben den Blutzucker
Dosis reduzieren. um ca. 40 mg/dl (2,2 mmol/1).
•- Hyperglykämie
-- ·-------------- ·-- --- --- Leichte Hypoglykämie. Traubenzucker (rei-
ne Glukose) p.o.
Höchste Priorität bei einer Hyperglykämie
hat der Ausgleich der intrazellulären Dehy- Schwere Hypoglykämie mit Bewusstlos igkeit:
dratation, möglichst mit isotoner Kochsalz- • 50-100 ml40-prozentige Glukose i.v.
Cave: Venenreizung
lösung.
• Danach 5-prozentige Glukose i.v.
• Angehörige von Diabetikern können im Not-
• FlUssigkeitssubstitution, z. B. 0,9-prozenti- fall! mg Glukagon i.m. sp ritzen. Gl ukagon
ges NaCI: Es können bis zu 6 l in den ersten 12- steige rt die Glykogenolyse und Gi nkoneoge-
24 h notwendig sein. Kontrolle des zen tralvenö- nese in der Leber und hemmt die Glykogen-
sen Drucks synthese und Glycolyse: Blu tz ucker t. Gluka-
• Langsame Senkung des Blutzuckers mit Nor- go n wirkt aber nur, we nn die Glykogenreser-
malinsulin i.v.: ven noch nicht aufgebraucht sind .
- Initia l ca. 3-5 IE als Bo lus
0 Nennen Sie die Prinzipien der medikamentösen Therap ~e des D~abetes mell ~tus Typ 1.
0 Nennen Sie die Prinzipien der medikamentösen Therapie des Diabetes melhtus Typ 2.
0 Wie behandeln Sie eine schwere Hyperglykämie?
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,.
12 Schilddrüse,
Fettstoffwechsel,
Gicht, Osteoporose
Schilddrüsentherapeut ika. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
• Lipidsenker .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
8 Gichttherapeutika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
Osteoporosetherapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
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99
12 Schilddrüse, Fettstoffwechsel, Gicht, Osteoporose
Schilddrüsentherapeutika
Wirkstoffe • Jodid
• Schilddrüsenhormone -~------
100
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Follikellumen
Thiamazol ,
Carbimazol '
Propylthiou rac il
(PTU)
:
~e<o
~ios•" r
Jodid-Oxidation
l Thyreozyt
Perchlorat J
Jodid-
Aufnahme
1
Freisatzung von
T3 und T4 ins Blut,
Blut
Periph ere
Konversi on von
Bindung an Thyroxin- ~ zu T3
bindendes Globulin
Abb.12.1 Vereinfac hte Darste llung der Syn t hese vo n Schi lddrü sen hormon en in Thyreozyte n und
Angriffsp unkte von Thyreostat ika [V 485)
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101
12 Schilddrüse, Fettstoffwechsel, Gicht, Osteoporose
•
0 Beschreiben Sie den Wirkmechanismus verschiedener Thyreostatika und nennen Sie jeweils
eine typische Indikation.
0 Was müssen Sie bei der Anwendung von Thiamazol beachten?
0 Nennen Sie Indikationen für die Anwendung von Jodid und L-Thyroxin.
102
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Hyperthyreose Thyreotoxische Krise
Bei Morbus Basedow erfolgt für ca. 1 Jahr eine Behandlung mit:
thyreostatlsche Therapie mit Thiamazol, Car- • Thiamazol, zusätzlich Perchlorat
bimazol oder PTU. Kommt es danach zu einem • Glukokortikoide: Prednisolon i.v. wegen re-
Rezidiv, ist eine Radiojodtherapie oder Operati- lativer NNR-Insuffizienz und Hemmung der
on indiziert. Umwandlung von T4 zu T3
Bei einer Autonomie stellt die Radiojodthera- • ß-Blocker zur Therapie von Tachykardie und
pie die erste Wahl dar. Da diese jedoch erst ver- Tremor
zögert wirksam ist, wird bis zum Erreichen ei- • Flüssigkeits- und Elektrolytinfusion zur
ner Euthyreose mit o. g. Thyreostatika behan - Therapie der Exsikkose bei Diarrhö und Er-
delt. brechen
Hyperthyreote Symptome werden mit • Physikalische Temperatursenkung zur The-
ß-Blockern behandelt. Bevorzugt wird Propra- rapie der Hyperthermie
nolol als unselektiver ß1- und ß2- Blocker ver- • Ausreichend Kaloriengabe
wendet. Propranolol hemmt außerdem die Kon- • Lithium bei Jodkontamination
version von T4 zu T3' • Evtl. Plasmapherese bei lebensbedrohlichem
Verlauf.
Lipidsenker
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103
12 Schilddrüse, Fettstoffwechsel, Gicht, Osteoporose
Tab. 12.1 Vergleich der Lipidsenker hinsichtlich ihrer Wirkung auf Cholesterin und Triglyzeride.
Die Häufigkeit der Pfeile gibt die Stä rke der Wirkung an
LOL-Choiesterin HOl-Cholesterin Triglyzeride
Statln ~ ~ ~ t
Fibrat ~ t
Ezetimib ! t
Anionenaustauscher ~ ! (t) t
Nicotinsäure ~, vor allem VLDL t t
Tab. 12.2 Indikationen von Statinen und • Statinen mit anderen Substraten von Cyto-
Fibraten chrom P450, z. B. Ciclosporin, Clarithromy-
cin, Erythromycin, Antimykotika, Grape-
Statine Fibrate
fruitsaft, Amiodaron.
• Hypercholesterinämie Hypertrigly·
• Primär· und Sekundärpro· zeridämie Kontraindikationen
phylaxe der KHK • Lebererkrankung, Myopathie, Schwanger-
schaft, Stillzeit
Kombinierte Hyperlipidämie und familiäre • Bei Fibraten zusätzlich: Niereninsuffizienz
Hypercholesterinämie
--.. Kumulationsgefahr.
Indikationen Anionenaustauscher
----------------·---·-------
Bei einer manifesten KHK oder bei einem Colestyramin und Colestipol binden irreversi-
sehr hohen KHK-Risiko wie bei Diabetes bel Gallensäuren im Dünndarm. Dadurch wird
mellitus soll der LDL-Cholesterinspiegel von der Leber vermehrt Gallensäure aus Choles-
< 100 mg/dl (2,58 mmol/1) liegen. terin gebildet. Das führt zur gesteigerten Expres-
sion von LDL-Rezeptoren und vermehrten zellu-
Pharmakakinetik lären Aufnahme von LDL-Cholesterin aus dem
Blut.
Statine. Die meisten Statine sind Prodrugs Indikationen
und werden in der Leber aktiviert. Cytoch rom • Hypercholesterinämie und kombinierte Hy-
P450 ist an der Metabolisierung beteiligt: perlipoproteinämie. Meist in Kombination
• CYP3A4: Atorvastatin, lovastatin, Simvas- mit einem Statin
tatin • Chologene Diarrhö wegen Bindung der Gal-
• CYP2C9: Fluvastatin, Rosuvastatin. lensäuren
Pravastatin ist kein Prodrug, es wirkt direkt. Cy- • Pruritus, Ikterus bei partiellem Gallengangs-
tochrom P450 ist nicht an der Metabolisierung verschluss.
beteiligt.
Unerwünschte Wirkungen
Fibrate. Werden metabolisiert und renal eli· Anionenaustauscher hemmen die Resorption
miniert. Aufgrund der Albuminbindung kommt von fettlöslichen Vitaminen und unterbrechen
es zur Wirkungsverstärkung von Sulfonyl- den enterohepatischen Kreislauf bestimmter
harnstoffen und Cumarlnen . Medikamente --.. Wirkungsabschwächung z. B.
Unerwünschte Wirl<ungen von Digitoxin, Cumarinen.
Myopathie: Gefahr der Rhabdomyolyse mit
CK-Anstieg im Labor insbesondere bei Kombi- • Nicotinsäurederivate
------~
104
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Indikationen • Ezetimib
Hypertriglyzeridämie und Hypercholesterinämie.
Wirkt auch bei familiärer Hypercholesterinämie. Hemmt selektiv die Cholesterinresorption im
Dünndarm . Es wird meist in Kombination mit
Unerwünschte Wirkungen einem Statin zur Therapie der Hypercholeste-
Flush, RR-Abfall, gastrointestinale Beschwerden. rinämie angewandt.
•
0 Beschreiben Sie den Wirkmechanismus von Statinen und nennen Sie deren Indikation.
0 Was ist eine wichtige unerwünschte Wirkung von Statinen und Fibraten und welche Konse-
quenz hat sie?
----~----------------------------------------------~-
Gichttherapeutika
Adenosinmono-
phosphat (AMP)\
~lopurinol
Hypoxanthin
Allopurinol
1-------- Xlnthinoxidase
\
Ribose-5- ~ Purinbasen Xanthin : :. Urat
Phosphat (Harnsäure)
i
Guanin
~--- phosphat
Guanosinmono- _ )
(GMP)
Abb.12.2 Wirkme cha ni smus von Allopurinol. Es hande lt sic h um eine st ark vereinfachte Darstel -
lung de s Purinstoffwechsels [V 485)
almanii.blogspot.com 105
12 Schilddrüse, Fettstoffwechsel, Gicht, Osteoporose
106
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~
~
Die Akuttherapie erfolgt mit entzündungshem - Therapie:
menden Medikamenten: • Beginn:
• NSAID, z. B. Indometacin, Diclofenac oder - Manifeste Gicht, d. h. nach einem Gichtan-
Ibuprofen, sind MittelL Wahl. Sie wirken an- fall oder bei Uratnephropathie
algetisch und entzündungshemmend. Jedoch - Harnsäurespiegel > 9 mg/dl
sind hohe Dosierungen notwendig. Sie dürfen (> 535,3 IJITIOl/1)
nur bei normaler Nierenfunktion eingesetzt • Immer auf ausreichend Hydrierung achten
werden • "Alkalisieren" des Harns, z. B. mit Natrium-
• Colchicin ist ein Reservemedikament, häufig hydrogencarbonat oder Kalium-Natrium-Hy-
treten unerwünschte Wirkungen auf, insbe- drogencitrat auf 6,5-7,0. Harnsäure fallt be-
sondere Durchfälle sonders im sauren pH-Bereich aus
• Glukokortikoide werden bei unzureichender • Einschleichende Dosierung der Medikamen -
Wirkung oder Kontraindikationen von te, da initial sonst Gichtanfalle ausgelöst wer-
NSAID oder Colchicin, z. B. bei einer ieren- de n können. Alternativ können prophylak-
insuffizienz, eingesetzt. tisch Colchicin oder NSAID initialüber 3 Mo-
Intervalltherapie nate gegeben werden
• Die Wirkung auf den Harnsäurespiegel setzt
Die Intervalltherapie erfolgt mit:
• Urikostatika: Allopurinol als Mitteil. Wahl erst nach 1- 3 Wochen ein.
• Urikosurika: Benzbromaron, Probenecid .
•
D Beschreiben Sie den Wirkmechanismus von Urikostatika und Urikosurika.
0 Wie behandeln Sie einen akuten Gichtanfam
0 Was müssen Sie bei der medikamentösen Therapie der chronischen Hyperurikämie beachten?
Osteoporosetherapie
• Basistherapie
--------- - ---· -·
•_~pez ifis_~ he T~.~~--a..p_
!. . , i e_____
Die Basistherapie ist bei all en Patienten mit ei- Ei ne spezifische medikamentöse Therapie ist in -
nem erhöhten Risiko für eine Osteoporose indi - diziert, wenn das geschätztes 10-Jahres-Fraktur-
ziert. ri iko > 30 % beträgt - wird anhand eines Algo-
• Kalzium: 1.000 mg pro Tag rithmus berechnet oder in Tabellen abgelesen -
• Vitamin D3 = Cholecalc iferol: 800- 2.000 JE und der T-Wert in der Knochend ichtemessung
pro Tag. be timmte altersabhängige und geschlechtsspe-
Aus Vitamin D3 entsteht dur h Hydroxyl ierung zifische Grenzwerte unterschreitet.
in der Leber und Niere Calcitrial (= 1,25-Hydro- Wi rkstoffe
xycholecalciferol) . Calcitriol besitzt ein teran- • Bisphosphonate: z. B. Alendronat, Zoledro-
gerüst und aktiviert intrazell uläre Rezeptor n nat. Bisphosphonate enden typischerweise
und beeinflusst damit di e Gentranskription. Die auf -dronat
Ha uptfunktion i t die Aufre hterhaltu n d r • Raloxifen
Kalzi umkonzentration in1 rum dur h gest i- • Est:rogen : og. Hormonersatztherapie
gerte Resorption von Kalzium aus d m Darm, • Strontiumranelat
vermehrte Freisetzung von Ka lzium aus dem • Parathormon und Teriparatid
Knochen und v rmind rt Kalziumauss hei - • Weitere 111erapeutika: Calcitonin, Fluoride,
dung über die Niere. ln likationc: n: Nandrolon.
• Osteopor se, -prophyhxe
• Rachitis, -prophylax.
• Ren ale Osteopathie.
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107
12 Schilddrüse, Fettstoffwechsel, Gicht, Osteoporose
Unerwünschte Wirkung
Th romboembolien. Dies entspricht der estrogen-
Binden an Hydroxyapatit im Knochen und hem- agonis tischen Wirkung.
men die Funktion der Osteoklasten __. Kno-
chenabbau wird vermindert. Da die Knochen-
• Strontiumranelat
neubildung unverändert weiterläuft, nimmt die
Knochendichte zu. Die Kalziumkonzentration Strontium verhält sich ähnlich wie Kalzium und
im Blut nimmt ab. reichert sich im Knochen an. Es stimuliert die
Indikationen Knochenneubildung und hemmt den Knochen -
• Osteoporose abbau . Es i t zur Behandlung der postmenopau-
• Tumorinduzierter Hyperkalziämie, Knochen - salen Osteoporose zugelassen.
metastasen, Plasmozytom
• Morbus Paget. • Parathormon und Teriparatid
--- --------------- -- -- ---- --- --------- --
Pharmal<okinetik Parathormon und ein rekombinantes Fragment
Bisphosphanale verweilen sehr lange im Kno- des Parathormons (Teriparatid) stimulieren die
chen und sind jahrelang wirksam . Der restliche Knochenneubildung durch Aktivierung der Os -
Wirkstoff wird unverändert renal eliminiert. Sie teoblasten. Die Anwendung erfolgt subkutan zur
haben eine geringe orale Bioverfügbarkeit und lherapie der postmenopausalen Osteoporose.
die Resorption wird bei gleichzeitiger Einnahme
von Kalzium, Antazida, Milch und Nahrung ver- • Estrogene
mindert. -- ----- -----------
Estrogene hemmen den Knochenabbau und
das Auftreten osteoporotischer Frakturen
Bisphosphonate sollen frühmorgens ca. 30-
( ~ Kap . 3) . Allerdings is t das Risiko erhöht für
60 min vor Nahrungsaufnahme eingenom - .
das Auftreten von:
men werden, da sonst die Resorption ver-
• Mamma-Ca, Endometrium -Ca: deshalb
mindert ist. Wegen der Gefahr der Schleirn-
Kombination mit Gestagen notwendig
hautschädigung soll für die Einnahme au -
• KHK, Schlaganfall, 1hrombose.
reichend getrunken werden und die
Einnahme in aufrechter Position erfolgen. Deshalb erfolgt eine Hormonersatztherap ie nur
noch zur Prävention einer Osteoporose bei frak-
turgefährdeten Patien tinnen, bei denen andere
Unerwünschte Wirkungen
geeignete Medikamente kontraindiziert oder un -
• Gastrointestinale Beschwerden, Ösophagitis, verträglich sind.
Ulzera
• Sehr selten Kiefernekrosen.
• Weitere Therapeutika
Kontraindikationen
Niereninsuffizienz, gastrointestinale Erkrankun - Folgende Medikamente si nd zur Therapie der
gen. po tmenopausalen Osteoporose zugelassen, je-
doch ist ihre Wirkung auf die enkung des Frak-
Raloxifen turrisikos nich t gut belegt:
• Calcitonin vermindert den Knochenabbau
Selektiver Estrogenrezeptormodulator durch Hemmung der OsteokJasten. Wegen
( ~Kap. 3) . lm Knochen wirkt er als Agonist wie des analgetischen ßegleitelfekts wird es als
ein Estrogenund antiresorptiv. Da es im Bru t- adjuvante 1l1erapie bei akuten Knochen -
gewebe und Endometrium als Anliestrogen schmerzen, z. B. Wirbelkörperfrakturen, ein -
wirkt, ist das Kreb risiko im Gegen atz zu einer gesetzt. Die Anwendung erfolgt parenteral,
Estrogentherapie nicht erhöht. z. B. al Nasen pray
• Fluoride stimulieren di Aktivität der Osteo-
Indikation
Prophylaxe und Therapie der po tm enopausalen blasten
• Nandrolon ist ein Anabolikum und erhöht
Osteoporose.
die Knochenmas. e. W g n der un erwünsch-
ten Wirkungen, z. B. Viril isierung, wird es
kau m angewa ndt.
108
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0 Beschreiben Sie die Grundprinzipien der medikamentösen Osteoporosetherapie!
0 Beschreiben Sie den Wirkmechanismus und wichtige unerwünschte Wirkungen von Bisphos-
phonaten, Raloxifen und Estrogenen!
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10S
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13 Analgetika
• Opioidanalgetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
- Nicht-Opioidanalgetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
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111
13 Analgetika
Opioidanalgetika
Opioidrezeptor fJ o K
112
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,..
Peripher. Erhöhung des Tonus der glatten algetika nach einem festen kontinuierlichen
Muskulatur. Außer in den Gefußen: dort Relaxa- Therapieplan gibt und die Patienten dauer-
tion-+ RR ! haft schmerzfrei hält
• Magen, Darm: verzögerte Entleerung, Obsti- • Diacetylmorphin (= Heroin) besitzt ein ho-
pation. Bei langfristiger Opioidtherapie im- hes Abhängigkeitspotenzial, weil es sehr lipo-
mer ein Laxans anwenden, z. B. Lactulose! phil ist und nach i.v.-lnjektion schnell im
• Harnblase: Harnverhalt ZNS anflutet. Im ZNS wird es zum Morphin
• Gallenblase: Gallenkoliken, Gallenstau durch abgebaut. Heroin wird nicht medizinisch an-
Spasmus des Sphincter Oddi. gewandt.
Histaminliberation. Erythem, Pruritus, RR
! , Bronchospasmus Eine zu schnelle Dosissteigerung von Opio-
iden kann zu einer rapiden Toleranz der an-
Toleranzentwicklung algetischen Wirkung führen.
• Für die analgetische, atemdepressive und an -
titussive Wirkung
• Nicht für Miosis, nicht fUrWirkungen im Bis aufHistaminliberation, Toleranz und
GI-Trakt. Abhängigkeit lassen sich alle zentralen und
peripheren Wirkungen durch Opioidrezep-
Abhängigkeit. insbesondere bei raschem An- torantagonisten aufheben.
fluten im ZNS bei i.v. -Anwendung.
• Bei Schmerzpatienten ist das Abhängigkeits-
potenzial gering, wenn man die Opioidan-
Indikationen
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113
13 Analgetika
Tab. 13.2 Verschiedene Opioide hinsichtlich ihrer analgetischen Wirkstärke und Anwendung im
Vergleich zu Morph i n. Morphin wurde bei der Wirkstärke der Wert 1 zugeordnet, die Pfeile geben
eine schwächere U) oder stärkere ( t) Wirkung i m Vergleich zu Morphin an (Forts.)
114
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mer Metaboliten; d. h. die Dosis muss bei gesetzten Wirkung" der Opioide entsprechen. Sie
schwerer Niereninsuffizienz reduziert werden. erreichen ihren Höhepunkt nach ca. 30 h.
Unerwünschte Wirkungen Symptome.
Ergeben sich aus dem Wirkprofil (s.o.). • Dysphorie
Kontraindikationen • Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen
Die Kontraindikationen gelten im Wesentlichen • Motorische Unruhe
für alle Opioidanalgetika. • Mydriasis ("Tellerminen"), gesteigerter Se-
• Absolute Kontraindikationen: kretfluss der Augen und Nase
- Schwangerschaft: Morphin ist plazentagän- • Gänsehaut, Hypothermie
gig. Es besteht die Gefahr der Atemdepres- • Spontanschmerzen
sion beim Neugeborenen. • Schlafstörungen.
- Ileus
Medikamentöse Therapie. Clonidin ist ein
• Relative Kontraindikationen:
zentraler a 2-Agonist (-+ Kap. 2) und senkt im
- Opiatabhängigkeit Entzug die erhöhte Aktivität zentraler norad -
- Lungenerkrankungen
renerger Neurone.
- Schädel-Hirn-Trauma
- Hypotonie bei Hypovolämie Betäubungsmittel-Verordnung
- Entzündliche Darmerkrankungen, Gallen- Opioide unterliegen der Betäubungsmittel-Ver-
und Nierenkolik, Prostatahypertrophie, ordnung (BtmV) und müssen auf einem speziel-
Pankreatitis. Weniger spasmogene Sub- len dreiteiligen Formular ausgestellt werden.
stanzen bevorzugen, z. B. Peth idin. Gültigkeit des Btm V-Rezepts: 7 Tage. Bei Über-
sch reiten der Höchstverschreibungsmenge in-
Opioidintoxikation
nerhalb von 30 Tagen muss der Buchstabe "A"
Typische Symptome: auf dem Rezept vermerkt werden.
• Trias: Miosis, Atemdepression, Koma
• Weiterhin: Zyanose, Hypothermie, Bradykar- Ausnahmen. Nachfolgende Medikamente un-
die, Hypotonie terliegen nicht der Btm-Pflicht:
Antidot: Naloxon i.v. • Codein: Antitussivum, geringeres Abhängig-
Ausnahme: Naloxon ist nicht wi rksam bei Bu- keitspotenzial als Morphin
prenorphin, das seh r langsam vom ~t.- Rezeptor • Loperamid: nur peripher wirksam
dissoziiert. Antidot für Buprenorphin ist Doxa- • Tramadol: schwächer wirksam als Morphin
pram, das die Atmung zentral st imuliert. • Kombination aus Tilidin mit Naloxon: Bei
• Die Wirkdauer von Naloxon ist sehr kurz, so- oraler Einnahme wird Tilidin resorbiert.
dass die Symptome der Opioidintoxikation Naloxon unterliegt einem ausgeprägten First-
wieder auftrete n können und Naloxon nach- pass-Metabolismus und ist deshalb nach ora-
gespritzt werden muss ler Anwendung nicht wirksam. Die analgeti-
• Vorsicht bei der i.v. -Anwend ung von Nalo- sche Wirkung vom Tilidin bleibt erhalten. Bei
xon: Bei Opiatabhängigen kann in Entzugs- missbrä uchlicher i.v. -Anwendung verhindert
syndrom auftreten. der Opioidrezeptorantagonist Naloxon die
Opioidentzugssyndrom Tilidinwirkung und damit die Abhängigkeit.
Das Opioidentzugssyndrom ist durch eine Vielzahl
an Symptomen charakterisiert, die der "entgegen-
•
0 Nennen Sie Wirkung n, die durch timulation von Opioidrezeptoren, z. B. durch Morphin,
hervorgerufen w rden.
Nennen Sie 6 v rschiedene Opioid wie d r n Anw ndung und ggf. substanzspezifische Ei-
genschaften.
Welche Opioidanalg tika ind nicht Btm-ptlichtig?
Mit welchen Medikament n band ln ie: ) eine Opioidintoxikation und b) ein Opioident-
_
....._ zupsyndromf
__..._
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13 Analgetika
Nicht-Opioidanalgetika
Wirkstoffe Indikationen und Anwendung
Die Pharmaka, die analgetisch wirken, aber
nicht den Opioiden zugeordnet werden, fasst Paracetamol.
man als Nicht-Opioidanalgetika zusammen • leichte Schmerzen, Fieber
( ~ Abb. 13.1). Diese werden weiter unterteilt in: • Paracetamol ist sehr gut verträglich bei zeit-
• Nichtsaure Analgetika: Paracetamol, Metam i- lich begrenzter Anwendung und Einhalten
zol der Maximaldos is von 4 g/d bei Erwachsenen
• Saure Analgetika: zählen zu den nichtstero- • Anwendung auch bei Kindern und in der
idalen Antiphlogistika (s. u. -+ Nichtsteroida- Schwangerschaft möglich.
le Antiphlogistika [NSAID]). Metamizol.
• Akute starke Schmerzen, spastische
• Paracetamol und Metamizol Schmerzen, Koliken
• Hohes Fieber
Wirkmechanismus
• Tumorschmerzen .
Nicht-Opioidanalgetika hemmen die Prosta-
glandinsynthese durch Hemmung der Cyc- Pharmakakinetik von Paracetamol
looxygenase (COX) . COX katalysiert die Bil - Paracetamol hat eine kurze HWZ (2 h) und wird
dung verschiedener Prostaglandine aus Arachi- in der Leber metabolisiert:
donsäure (-+ Abb. 3.1). Physiologische Funktio- • Konj ugation mit Glukuronsäure (60 %) und
nen von Prostagtandin E2 sind: Schwefelsäure (35 %)
• Sensibilisierung von Nozizeptoren • Oxidation über Cytoc hrom P450 (5 %) . Dabe·1
• Förderung der entzündlichen Reaktion entsteht ein toxischer Metabolit (.,Gif-
• Beeinflussung der Thermoregulation im Hy- tung"), der durch Konjugation mit Glut-
pothalamus: Fieber. athion entgiftet wird. Bei einer Paraceta-
molintoxika.tion kommt es zur Erschöpfung
Paracetamol und Metamizol wirken analge- von Glutatluon und es treten akute Leberzell-
nekrosen auf.
tisch und antipyretisch, aber nicht antiphlo-
gistisch! Metamizol wirkt zusätzlich spas-
molytisch und stellt das stärkste Nicht-Opio-
idanalgetikum dar.
Analgetika
/ ~ 'Ä
Opioidanlagetika Nicht-Opioidanlagetika
z .B. Morphin ~ / l Antiphlogistika
;..
/
nicht-saure saure ""' Glukokortikoide ""
Basistherapeutika
z.B. Paracetamol , z.B. Prednisolon z.B. Methotrexat
Metamizol
NSAID
~/ .
klassische NSAID selektive COX-2-Hemmer
z.B. ASS , lbuprofen, z.B. Celecoxib, Valdecoxib
Diclofenac
116
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Unerwünschte Wirkungen • Nach einer Latenz von 2- 3 Tagen tritt ein Le-
berzerfallkoma auf mit: Ikterus, Tremor, Fö-
Tab. 13.3 Unerwünschte Wirkun gen von tor, hepatische Enzephalopathie
nichtsauren An algetika • Antidot: N-Acetylcystein . Muss frühze itig
Paracetamol Metamlzol angewandt werden. Es stellt Sulfhydryl-(SH-)
Gruppen, wodurch Glutathion reduziert wer-
• Chronische An- • Allergische Agranulo-
wendung: inter- zytose: Blutbi ld ko nt- den kann und damit der Entgiftung wieder
stitielle Nephri- rollieren! Strenge lndi- zur Verfügung steht. Weitere SB-Donatoren
tis kationsstellung! sind Methionin und Cystea min.
• Hämolyse bei • Schock bei rascher
Glukose-6-p ho s- i.v.-Gabe
phat-Dehydroge- • Rotfärbung des Urins • _~!u~ir_~~~---------------
nase mange I • Krampfanfall Wirkt zen tral analgetisch und muskelrelaxie-
rend. Es ist nicht antiphlogistisch und nicht an-
tipyret isch. Anwendung: u. a. bei Muskelver-
Paraceta moli ntoxikation spann ung ("Hexensch uss") und Neuralgien.
Die Intoxikation führt zu akuten Leberzellnekro-
sen. Die toxische Dosis liegt bei > 8-10 g.
0 Wann wenden Sie Metamizol an und was müssen Sie bei der Anwendung beachten?
0 Worin liegt die Ursache der toxischen Wirkung von Paracetamol?
Wi rkstoffk Ia ssen
Von den Coxiben erhoffte man sich eine ge-
• Klassische NSAID: ASS, Diclofenac,
Indometacin, Ibuprofen , Naproxen zieltere an tiphlogistische Wirkung bei weni-
• Selektive COX-2-Hemmer: Celecox ib, Valde- ger Nebenwirkungen, v.a. weniger gastroin-
testinale Nebenwirkungen. Allerdings gab es
coxib.
gehäuft kardiavaskuläre Komplikationen, so-
Wirkmechanismus dass einige Cox:ibe, z. B. Rofecoxib (Vioxx®),
NSAlD hemmen wie alle Nicht-Op.ioid analgetika vom Markt genommen wurden. Coxibe
die Prostaglandinsynthese durch Hemmung hemmen im Gegensatz zu den klassischen
der Cydooxygenase (COX). Es gibt 2 ubtypen NSAID nicht die Thrombozytenfunktion -
der Cyclooxygenase: dies wird über COX-1vermittelt- was eine
• COX-1 : physiologi ehe Bedeutung. Viele un - Ursache der Komplikationen sein kann.
erwünschte Wirkungen der N AID ind
durch Hemmung von OX-1bedingt
• COX-2: pathophys iologi he Bedeutung b i Indikationen
Entzündungen. Die analgetischen, antl- Klassische NSAID.
phlogistischen und antipyretischen Wir- • chmerztherapie, Fieber, akute und chroni-
kungen der NSAID werd n dur h H mmung he Entzündungen
von COX-2 bedingt. • Persistierender Ductus Botall i: NSAID indu-
Dieklassischen NSAID hemmen OX -1 und zieren den chlu s des Ductus
COX-2 gleichermaß n (uns lektiv), die elekti- • Dysmenorrhö
ven COX-2-Hemm r (" oxib ")nur X-2. • Bartter- yndrom: hypokaliämische Alkalose
und Hypotonie durch renale Tubulusfu nkti -
onsstörung n.
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117
13 Analgetika
--
ASS unterscheidet sich von anderen NSAID: Erst bei hoher Dosierung wirkt es systemisch
ASS ist ein irreversibler COX-Hemmer. auf die Prostaglandinsynthese.
Indikationen:
• Thrombozytenfunktionshemmung, z. B. Unerwünschte Wirkungen
bei KHK, Apoplex (75-100 mg/d)
• Fieber, akute Schmerzen (1-2 g) Klassische NSAID.
• Akut entzündliche Erkrankungen (3-5 g). • Überempfi.ndlichkeitsreaktionen: allergisch
Bei chronischen Entzündungen werden bes- oder pseudoallergisch. Durch Hemmung von
ser verträgliche Substanzen verwendet. COX überwiegen die bronchokonstriktorisch
wirksamen Leukotriene und können einen
Asthmaanfall auslösen, sog. pseudoallergi-
Coxibe. Sind in niedrigster Dosierung und nur sche Reaktion
zur kurzfristigen Anwendung als Analgetikum
• Schädigu ng der Magen- und DarmschleiJn-
bei aktivierter Arthrose, rheumatoider Arthritis,
haut durch Wegfall der zytoprotektiven Pros-
Gichtarthritis und Dysmenorrhö indiziert. taglandine. Das Risiko ist besonders hoch bei
Pharmakokinetik Kombination mit Glukokortikoiden
Klassische NSAID: • Verlängerung der Blutungszeit durch Hem-
• Haben untersch iedliche HWZ: mung der Thrombozytenfunktion
- Kurz wirksam (2- 3 h): Diclofenac, Indo- • Nierenschädigung: akutes Nierenversagen,
metacin, Ibuprofen, Ketoprofen interstitielle Nephritis, Schrumpfniere
- Mittellang wirksam (12 h): Naproxen • Natrium- und Wasserretention, Blutdruckan-
- Lang wirksam(> 24 h): Piroxicam, Phenyl- stieg
butazon. • Verlängerung der Schwangerschaft durch
ASS hat eine besondere Pharmakokinetik: Unterdrückung der Wehen. Prostaglandine
• Kurze HWZ (15 min.) durch rasche Esterhy- fördern die Wehentätigkeit
drolyse in der Magenschleimhaut und Leber • Fetus: vorzeitiger Schluss des Ductus Bo-
zur Salicylsäure. Salicylsäure ist auch wirk- talli. Prostaglandine halten den Ductus otfea
sam, jedoch ein reversibler COX-Hemmer. • ZNS: Tinnitus und Hörverlust durch ASS,
• Die Elimination der Salicylsäure ist dosisab- Kopfschmerzen und psychotisches Syndrom
hängig. Bei niedriger Dosierung folgt sie einer durch Indometacin
Kinetik 1. Ordnung (HWZ 2-3 h), bei hoher • Agranulozytose durch Phenylbutazon: aller-
Dosierung ab ca. 6 gld einer Kinetik 0. Ord- gisch bedingt
nung (HWZ 15-60 h) • Reye-Syndrom bei ASS-Anwendung bei Kin-
• Circa 90 % werden metabolisiert: Konjugation dern mit Virusinfektion: akute Enzephalopa-
und Oxidation. Der Rest wird unverändert re- thie und fettiger Degeneration der Leber
nal ausgeschieden. Die Ausscheidung kann • Harnsäureretention bei ASS: Konku rrenz für
durch Alkalisieren des Urins gesteigert werden. renalen Säuresekretionsmechanismus.
Coxibe. Herzinfarkt, Schlaganfall, Ödeme,
Bei niedriger Dosierung wirkt ASS nur auf gastrointestinale Beschwerden.
die Thrombozyten (im Pfortaderblut) und
hemmt die Thromboxansynthese via COX-1 Kontraindikationen
irreversibel: • Klassische NSAID: Magen-, Darmulzera, Le-
• Anwendung als Thrombozytenfunktions- ber-, Nierenschäden. ASS ist außerdem kontra-
hemmer indiziert bei Virusinfekten bei Kindern, Asth-
• Wirkdauer: Lebensdauer der Thrombozyten. ma bronchiale und Blutgerin nungsstörungen
• Coxibe: Herzinsuffizienz, KHK, gastrointest i-
nale Blutungen.
3. Stufe
Starke Oplold·
2. Stufe analgetlka
Abb. 13.2 Stufenplan d r WHO zur Therapi e von Tumorschmerzen. Zu den schwachen Opioidan -
algetika zählen jene oral wirk amen Substanze n mit. einer sc hwächeren analgetischen Wirkung als
Morphin . Zu den starken zäh len j n , mit einer Wirkung die dem Morphin entspricht oder die stär-
ker ist(-+ Tab. 13.2) [V 485]
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119
-
13 Analgetika
Langzeitprophylaxe
• ß-Blocker: I. Wahl, z. B. Propranolol, Meto- Achtung IMPP-Stolperfalle: Triplane sind
prolol zur Therapie der Migräneattacke geeignet,
• Flunarizin (Kalziumantagoni st): Alternative nicht jedoch zur Migräneprophylaxe. Umge-
zu ß-Blockern. kehrt verhält es sich mit den ß-Blockern, die
Andere Substanzen sind wegen häufigen uner- zur Migräneprophylaxe indiziert sind, nicht
wünschten Wirkungen nur 2. Wahl: NSAID, Me- jedoch bei einer Migräneattacke.
thysergid, Dihydroergotamin, Antidepressiva.
~-----
·--------------
Tab. 13.4 Therapie weiterer Schm e rzformen
Schmerzform Therapie
Leichte Schmerzen • Paracetamol: sehr gut verträglich
Beispiele: Kopf- • ASS: gut bei begleitender entzündlicher Komponente. Aber gastroin-
schmerzen, Zahn - testinale Nebenwirkungen
schmerzen • lbuprofen : gut bei begleitender entzündlicher Komponente. Weniger
gastrointestinale Nebenwirkungen als ASS
• Bei Kindern: Paracetamol oder lbuprofen. Kein ASS bei Virusinfekten
bei Kindern wegen Reye-Syndrom
Clusterkopfschmerz Akuttherapie:
• Sauerstoffper inhalationem
• S·HT1-Rezeptoragonisten ("Triptane")
• Alternativ: Dihydroergotamin, intranasale Applikation von Lidocain
(Lokalanästhetikum)
Langzeitprophylaxe
• Verapamil oder Lithium . Lithium hat eine enge therapeutische Breite
(~Kap. 17)
• Alternativ: Methysergid . Cave: Gefahr der Lungen -, Retroperitonealfib-
rose bei Langzeitanwendung, Valproat
Trigern in usneu ralgle Carbamazep in zur Prophylaxe (1. Wahl); Phenyto in i.v. zur Akuttherapie
NeuropathIsche Gabap entin, Carbam az epin, tri zykli sc hes Antidepressivum, z. B. Amitrip-
Schmerzen tylin
0 Beschreiben Sie den Einsatz von Analgetika zur Therapie von Tumorschmerzen.
0 Was sind Adjuvanzien?
0 Womit können Sie einen Migräneanfall behandeln?
120
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,..
14 Antirheumatische
und zytostatische
Therapie
Therapie der rheumatoiden Arthritis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
Immunmodulatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
Zytostatika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
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121
14 Antirheumatische und zytostatische Therapie
• Akuter Schub
----·----- _ _!as~_~t~e~~pt:uti~~ _-------------
Die Therapie des akuten Schubs erfolgt mit Die Dauertherapie erfolgt mit sog. Basisthera-
NSAID und Glukokortikoiden . peutika (Syn.: Disease-modifying an ti -rheu-
NSAID matic drugs, DMARD): Methotrexat, Sulfasala-
Wirkstoffe: z. B. Diclofenac, Ibuprofen, Indo- zin, Hydroxychloroquin, Leflunom id, Goldsa l-
metacin (-+ Kap. 13). ze, D-Pen icillamin, Biologika und Immunsup-
pressiva (Azathioprin, Ciclospo rin A,
Cyclophosphamid, -+ Beeinflussung des Im -
Beim ASS wäre eine hohe Dosierung (5 g/ munsystems) .
Tag) notwendig, um eine antiphlogistisch-
antirheumatische Wirkung zu erzielen~ Wirkmechanismus und Anwendung
häufige unerwünschte Wirkungen. Deshalb Bei den Basistherapeutika handelt es sich um
werden andere NSAID bevorzugt. ga nz untersch iedliche Substanzen .
• Sie hemmen die Gelenkdestruktion und bes-
sern die Langzeitprognose, therap ieren aber
• NSAID wirken schnell analgetisch und gut nicht kausal
an tiphlogistisch auf die Gelenkschmerzen, • Müssen frühzeit ig eingesetzt werden: inner -
beeinflussen jedoch nicht langfristig den halb von 6 Monaten nach Symptombeginn
Krankheitsverlauf • Müssen dauerhaft angewandt werden
• Wegen zahlreicher Nebenwi rku ngen - insbe- • Die Wirkung tritt erst verzögert ein. Sie eig-
sondere gastrointestinale und renale Kompli- nen sich also nicht zur Akuttherapie. Über-
kationen - werden NSAID nur vorüberge- brückend kann mit anderen Antiphlogistika
hend bis zum Wirkungseintritt der Langzeit- wie NSAID und Glukokortikoiden behandelt
therapie angewandt. Bei Patienten mit Risi- werden, bis die Wirkung der Basistherapeuti-
kofaktoren für ein Ulkus kann ein ka einsetzt
"Magenschutz" mit Protonenpumpenhem- • Es wird mit einer Monotherapie begonnen.
mern, H2-Rezeptorantagonisten oder Miso- Methotrexat besitzt das beste Nutzen-Risiko-
prostol durchgeführt werden(-+ Kap. 10) Verhältnis.
• Die selektiven COX-2-Hemmer (Coxibe) sind
den klassischen NSAID in ihrer Wirkung ver- Methotrexat
gleichbar bei etwas weniger gastrointestina - Folsäureantagonist. Hemmt kompetitiv die Di-
len Komplikationen . Sie dürfen nur kurzfris- hydrofolatreduktase und inhibiert dadurch die
tig eingesetzt werden wegen eines erhöhten DNA- und R A-Synthese. in niedriger Dosie-
kardiavasku lären Risikos. rung hemmt es dabei insbesondere die Aktivität
von Entzündung zellen-+ anti inflammatorische
Glukokortikoide Wirkung.
Wi rkstoffe: z_ B. Prednisolon (_.Kap. 3).
lndikationen.
• Ba istherapie der rheum atoiden Arthritis:
Glukokortikoide sind die wirksamsten Anti-
Mono- und Komb inationstherapie
phlogistika.
• Arthritis psoriatica
• Chemotherapie: in höherer Dosie rung als bei
• Glukokortikoide wirken stark antiphlogis- rheumatoider Arthritis, schädigt teilungsakti-
tisch, aber nicht analgeti eh. Sie verzögern ve Tumorzellen.
die Gelenkde truktion
• Bei Dauertherapie, z. B. wenn Ba i rllerapeu - Pharmakokinetik.
tika allein nicht ausreichend wirksam ind, • Methotrexat wird überwiegend unverändert
sollte die Glukokortikoiddo i möglichst un- renal ausgeschieden
terhalb der Cu hing- chwelle .liegen • Wech elwirkungen: SAID hemmen die
• Bei Langzeitanwendung: Osteoporo. eprophy- Au cheidung von Methotrexat und erhöhen
laxe mit Kalzium und Vitamin D. die Toxizität
122
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~
/ 'i::J
Tab.14.1 Anwendung der Basistherapeutika Unerwünschte Wirkungen.
bei der rheumatoiden Arthritis • Gastrointestinale Beschwerden
Basisthera- Anwendung • Allergische Reaktionen mit Kreuzallergie zu
peutikum anderen Sulfonam iden: Sulfonylharnstoffe,
Th iaziddi uretika
Methotrexat • l.Wahl, sehr effektiv, gut
verträglich
• Fototoxisch.
• Bei leichtem bis schwe- Hydroxychtoroquin
rem Verlauf Beeinflusst wahrscheinlich den Bindegewebs-
Sulfasalazin, • Alternativ zu Methotrexat stoffwechseL
Hydroxychlo· bei leichtem Verlauf
roquln • Kombinationstherapie mit Indikationen.
Methotrexat bei schwere- • Basistherapie der rheumatoiden Arthritis:
ren Verläufen Mono- und Kombinationstherapie
Leflunomid Reservemittel fUr Methotre- • Malariatherapie (-+ Kap. 18).
xat
Unerwünschte Wirkungen.
Blologika ln Ergänzung zu konventio-
• Hornhauttrübung, irreversible Retinopathie:
nellen Basistherapeutika
bei schwerem Verlauf regelmäßige Augenarztkontrollen
• Neuro- und Kardiomyopathie.
Cidosporin A Alternativ zu oder in Kombi -
nation mit Methotrexat Leflunomid
Goldsalze, Kaum noch angewandt, vie-
Hemmt die Pyrimidinsynthese. Besonders aktive
0-Penicillamin le Nebenwirkungen Zellen, z. B. aktivierte I -Lymphozyten bei der
rheumatoiden Arthritis, sind auf eine De-novo-
Azathioprin, • Bei schwerem Verlauf und Synthese der Pyrimidine angewiesen. Lefluno-
Cyclophosph· Versagen anderer Medika-
mente
mid hemmt also in diesen Zellen die DNA- und
amid RNA-Synthese. In weniger aktiven Zellen wer-
• Viele Nebenwirkungen
den die Pyrimidineper "Recycling" wiederge -
wonnen.
Unerwünschte Wirkungen.
• Blutbildveränderungen Indikation. Basistherapie der rheumatoiden
• Diarrhö Arth ritis. Wegen der Gefahr der Leberschädi-
• hepato- und nephrotoxisch. gung soll Leflunomid nicht mit anderen Basis-
therapeutika kombiniert werden.
Eine zeitversetzte Gabe des Antagonisten Biologika
Folsäure- Leukovorin - kann die Häufigkeit Es handelt sich um neue Basistherapeutika. Sie
toxischer Wirkungen unter einer Methotre- modulieren die immunologischen und
xattherapie senken: sog. Rescue-Therapie. inflammatorischen Prozesse durch Beeinflus-
sung der Zytokine Tumor-Nekrose-Faktor a
Sutfasalazin (TNFa) und Jnterleukin -1 (IL-1) . Die Anwen-
Sulfonamidantibiotikum. Dergenaue Wirkme- dung erfolgt parenteral.
chanismu bei der rheum atoiden Art hritis ist:
Wirkstoffe_
nicht eindeutig bekannt. E band lt si h um ein • lnfllximab und Adallmumab: Antikörper ge-
Prodrug. Sulfa alazin enth ält eine antiph logisti-
gen TNFa
sche Komponente, die 5-Aminosali yl äure
• Etanercept: kompetitiver Antagonist am
(5-ASA = Mesalazin), die im Di kdarm bakteri-
TNFa-Rezeptor
ell abgespalten wird , all rdings au h s hl ht re-
• Anakinra: kompetitiver Antagonist am IL-
sorbiert wird . 1-R zeptor.
[ndikationen. Indikationen.
• Basi therapic d ·r rhcmnatoid 11 Arthritis:
• Basi therapi der rh umato id n Arthritis:
Mono- und Kombinationstherapi
meist in Kombination mit Methotr xat
• Morbus roh n (-+ Kap. 10).
• lnflixi mab au h bei Morbus rohn, Psoriasi -
Arthrit is, Morbus ß hter w.
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14 Antirheumati sche und zytostatische Therapie
Tab. 14.2 Therapie einiger weitere r rh eu matisc her Erkra nku nge n
Erkrankung Medikamentöse Therapie
Akutes rheumatisches Fieber Penic illin, ASS, Glukokortikoide (-+ Kap . 18)
Dermatamyositis Glukokort ikoide, bei Versagen stä rke re Immunsupp ressiva
(Azath ioprin, Methot rexat, Cyclophos phamid , Immu nglobu li ne)
Seronegative Spondylarthritis • NSA ID, Glu ko kortikoide
• Bei Psoriasisarthritis auch Su lfasalazin, Methotrexat
System ischer Lupus erythema- • Leic hter Verlauf: Hydroxychloroquin, NSAID
todes • Schwerer Verlauf: Glukokortikoide, Cyclo phosphami d
Polymyalgia rheumatica mit Sofort Glukokortikoide. sonst droht Erblindu ngsgefah r
Arteriitis temporalis Horton
Wegener Gran ulomatose • Lokal begrenz tes ln itia lstadium: Co-Tri moxazol, Gtukokortiko-
ide
• Akutphase generalisiert: Glukokortikoide, Cyclophosp hamid
• Erhaltungstherapie: ggf. Methotrexat od er Azathioprin
Immunsuppressiva
124
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~-------------------------------------------------- A
~
_!Si_closeo_r!n_A Pharmakakinetik
Cyclophosphamid ist ein Prodrug. Bei der Meta -
Hemmt die Freise tzu ng von Jnterl eukin -1 un d -2
bolisierung entsteh t u. a. Acrolein, das eine hä-
aus Makrophagen und T-Helferzellen und ver-
morrhagische Zystitis bewirkt. Du rch Gabe
hindert dad urch di e Aktivierung von I -Lym -
von Mesna wird Acrolein gebunden und als
phozyten.
nichttoxische Produkt renal eliminiert.
Ei n anderes, aber stärket·es Immunsupp ress i-
vum ist Tacrol imus, das im Wirkmechan ismus Unerwünschte Wirkungen
dem Ciclosporin A ähnlich ist. • Panzytopen ie
• Kard iamyopathie
Indikationen
• Hämorrhagische Zystitis. Vermeidbar
• Basistherapie der rheumatoiden Arthritis
durch Gabe von Mesna.
• Prophylaxe von Abstoßung reaktionbei Z. n.
Tran splantatio n: Ciclosporin unterdrückt
sehr gut die Abstoßung reakt ion, ohn e stark ~zathiop!_i!' -· ___________ _
myelotoxisch zu wirken. Antimetabolit Purinanalogon . Es hemmt die
Pharmakakinetik Purinsynthese und D A-Replikation. Es wirk t
• Stark schwankende orale Bioverfügbarkeil insbeso ndere aufT - und B-Lymphozyten
von 20-50 %: Drug monitaring (-+ immunsuppress ive Wi rkung).
• Ciclosporin A wi rd intensiv über Cytochrom Indikationen
P450 metabolisiert und biliär eliminiert. • Prop hylaxe von Ab toßungsrea ktionen insbe-
sondere bei Z.n. Nierentransplantation in
Ciclosporin A hemmt Cytochrom P450 Kombination mit Prednisolon und Ciclospo-
(CYP3A4) . E kann zu Med ikamenteninter- rin A
aktionen kommen. Der Ciclosporinspiegel • Chronisch entzündliche Darmerkrankun-
wird erh öht, u. a. durch: gen (-+ Kap.lO)
• Erythromycin und andere Makrolidanti- • Rheu matoide Arthritis
biotika • Autoimmunhepatitis in Kombination mit
• Ketoconazo l und anderen Azolderivaten. einem Glukokortikoid.
Pharmakakinetik
Un erwünschte Wirkungen Aza thiopr in i t ein Prodrug und wird in der Le-
• Nephro- und hepatotox isc h ber über die Thiopurin -Methyltransferase zum
• Kardiotox isch, RR t, Ödeme 6-Mercaptopurin metaboli iert. 6-Mercaptopu-
• Gingivahyperplasie, Tremor. rin wird dan n nach mehreren Abbauschritten
vo n der Xanthinoxida e abgebaut.
• Cycl_~phosphamid
Hemmt die Zellteilung. Zählt zu den alkylie ren- Allopurinol (... Kap. 12) hemmt als Urikosta-
den Zyto tatika und bewirkt ine V rn tzung tikum die Xanthinoxidase und erhöht da -
der DNA -Stränge und fehl erhafte Ba cnpaarun- dur h die Toxizität von Azathioprin bzw.
gen, was ei ne törun g !er uk l in . äur ynth ese 6-Mercaptopurin.
zur Folge hat. Es wirkt ·wf Lymphozyt n (-+i m-
mun uppre ive Wirkung) und Turn rzell n Unerwünschte Wirkungen
(-+ Zytostatikum , ze llp hascnunsp zifisch). • llrrombozytope nie, Leukopenie
• hol stati ehe l-lepat iti .
Indikationen
• Autoi rn munerkra nkunge n, z. B. bei Th rapic-
r , ist nz iner rhcumatoid n Arlh ri ti. • Weitere lmm~nsuppre~siv~
• Prophylaxe von Abstoßungsr'aktio ncn bei • Glukokortikoide hemmen u. a. die Bildung
Z.n. Tran plantation vonln terleukin-1 und 2 und dadurch auch die
• Mcd ikam ·ntö c Kno h nmarkaplasi vo r ·i- Aktivierun g von '!'-Lymphozyten(-+ Kap. 3)
ner Kno h nm arktran splantnlion • Methotrexat (-+ 1l1erapie der rheumatoiden
• Zyto tatikurn. Art hriti. ).
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-
14 Antirheumatische und zytostatische Therapie
0 Nennen Sie unerwünschte Wirkungen und beschreiben Sie die Pharmakakinetik von Cic-
losporin A.
0 Welche unerwünschte Wirkung verursacht Cyclophosphamid, die durch Zugabe von Mesna
verhindert werden kann?
0 Was müssen Sie beachten, wenn Sie bei einem Patienten eine Hyperurikämie behandeln wol -
len, der im Rahmen eines Morbus Crohn mit Azathioprin behandelt wird?
Immunmodulatoren
Indikationen
• Koloniestimulierende Faktoren
• Interferon a:
- Maligne Erkran kungen: Kaposi-Sa rkom, • Erythropoetin: Anwendung bei renaler
kutane I-Zell -Lymphome, Haa rzellleuk- Anämie
ämie, CML • Wachstumsfaktoren für Granu lozyten (G-
- Chronische HepatitisBund C: Anwen- CSF. Wirkstoffe: Filgras tim, Lenogras tim) :
dung des pegylierten Interfero ns (Peginter- bei zytostatika induzierter Knochenmarkschä-
fe ron a ) in Komb ination mit Ribavirin digung.
( ~ Kap . 18)
• Interferon ß: schwe re Virusin fek tion, multip-
le Sklerose
• Interferon y: chronische Granulomatose .
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Zytostatika
Tab.14.3 Wirkmechani smus und Anwendung von Zytostatika aus der Gruppe der Alkylanzien, Mi·
tose· und Topoisomerasehemmer
Zytostatikum Anwendung als Zytostatikum Besonderheiten
Cyclophosphamid Breites Spektrum. Außerdem Im· Hämorrhagische Zystitis als Ne-
Alkylanz munsuppressivum benwirkung c~ lmmunsuppres·
siva)
Platinkomplexe (Cis-, Breites Spektrum • Nephro·, oto-, neurotoxisch
Carbo-, Oxaliplatin) • Oxaliplatin bei Kolonkarzinom • Starke Knochenmarkdepressi·
Alkylanz • Cis-, Carboplatin u. a. bei Karzi· on bei Carboplatin
nomendes Urogenitaltrakts,
Lunge
Ch loram buci l CLL
Alkylanz
Melphalan Plasmozytom
Alkylanz
Pro-, Dacarbazin Lymphome
Alkylanz
Temozolomid Hirntumoren Sehr lipophil: gut ZNS-gängig,
Alkylanz vollständige orale Resorption
Busulfan CML, Hochdosischemotherapie für lungenfibrose als Nebenwir·
Alkylanz Knochenmarktransplantation kung
Vinca-Alkaloide (Vincrls- Breites Spektrum Neurotoxisch: Polyneu ropath ie,
tin, Vlnblastin) Reflexausfall, Ataxie, Paresen
Mitosehemmer
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14 Antirheumatische und zytostatische Therapie
Topoisomerasehemmer. Hem men die To- • 5-FU: bei kalorektalen Tumoren un d Mam -
po isomerase I und bewirken DNA -Ei nzels tra ng- ma-Ca
brü che oder die To poisomera e ll und bewirken • Cytos inarab in o id bei AML
DNA-Doppelstrangbrüche. • Gemcitab in bei Pankreas-Ca.
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merkmale auf'I'umorzell n gerichtet. Sie bewi r-
128
~---------------------------------------------------
ken u. a. ein vermindertes Wachstum der Tu- Da Zyto tatika kaum zwischen Tumorzellen und
morzellen, eine antikö rpervermittelte Zytotoxi - ges unden Zellen unterscheiden, bewirken sie
zität und Zellschäd igung. schwere Nebenwirkungen. Besonders betroffen
• Trastuzumab: gegen das HER2-0nkoprote- sind 1ewebe mit einer hohen Proliferations-
in (Human epidermal growth factor recep- und Regenerationsrate. Wichtige toxische Wir-
tor 2) gerichtet, das bei 20 - 30% der Mam - kungen von Zytostatika sind:
makarzinom zellen exprimiert wird. Anwen- • Frühreaktion: Erbrechen, Fieber
dung: meta tasierte Mamma-Ca mit HER2- • Spätreaktion:
Expression - Gastrainte tinale Beschwerden, Mukositis,
• Cetuximab: Antikörper gegen EGFR (Epi - Stomatitis
dermal growth factor recep tor) . Anwen- - Knochen marksuppression: ·nuombo-,
dung: metastasiertes Kolon-Ca mit EGFR- Leukopenie, Anämie
Expression - Haarausfall
• Rituximab: Antikörper gegen CD20 aufB- - Hepatotoxizität
Zellen. Anwendung: B-Zeii -Lymphome - Entstehung von Zweittumoren
• Alemtuzumab: Antikörper gegen CD52 auf B- - lnfertil ität, Teratogenität
und I -Zell en. Anwendung: CLL - Hyperurikämie durch Zytolyse.
• Bevacizumab: Antikörper gegen VEGF (Vas-
cular endothelial growth factor). Anwendung: Therapie der Emesis -+Kap. 10.
kalorektales Ca. • Leichte Emesis: Metoclopramid ± Dexame-
thason
• Mittlere Emesis: Dexamethason
• Hemmstoffe von • Schwere Emesis: Ondansetron ± Dexametha-
_ _!_~_!!!_~~~ i_g_f! ~ -~wegen on. Neu: Aprepitant.
• Jmatinib: hemmt die Proteintyrosi nkinase .
Anwendung: CML Substanzspezifische unerwünschte Wirkun-
• Bortezomib: Proteasomen inhibitor. Am-ven - gen:
dung: multiples Myelom • Kardietoxizität Anthracycline (Doxoru-
• Sunitinib: Tyrosinkinasehemmer. Anwen - bicin, Daunorubicin), Trastuzumab
dung: Nieren-Ca. • Neurotoxizität Vinca-Aikaloide (insbe-
sondere Vincristin), Ta.xane (Paclitaxel),
• Unerwünschte Wirlmngen der Platinkomplexe (Cisplatin, Oxaliplatin),
__?_yt~_~_ta~~~a Cytarabin
• Nephrotox izität: Platil1komplexe (Cispla-
tin, Carboplati n), Methotrexat, Mitomy-
Zu den hoch emetogenen Zytostatika zählen: cin, Gemcitabin
Cisplatin, Cyclophosphamid, Dacarbazin. • Ototoxi eh: Platinkomplexe
• Hämorrhagische Zystitis: Cyclophosphamid
• lungenfibrose: Bleomycin.
0 Welche Substanzen ind sowohl Zyto tatikum als auch Immun uppressivum und wie wirken
sie?
0 Nennen Sie die typischenun rwün chten Wirkungen folgender Zytostatika: Cyclophosph-
amid, Doxorubicin, Vincristin, i platin, Bleomycin.
0 Welche Zytostatika wirken pha n, p zifi eh in der M-Pha e der Mito e? .
~
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15 Anästhetika und
Musl<elrelaxanzien
Lokalanästhetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
Narkotika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
Muskelrelaxanzien . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
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15 Anästhetika und Muskelrelaxanzien
Lokalanästhetika
extrazellulär
Membran
intrazellulär
Abb. 15.1 Loka la näs th eti ka diffu ndi eren im nichtionis ierten Zus tand (LA) in die NeNenzellen und
hemmen von dort aus im ionisierten (LA W) Zustand den Natriumkana i[V 485]
132
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/
Narkotika
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15 Anästhetika und Muskelrelaxanzien
• lnhalationsnarkotika
- - - - - - - - - - - - · - - - -· N20 hat die schwächste narkotisierende Wir-
Wirkmechanismus und Wirkungen kung (MAC = 105 %). Durch eine alleinige
Lipidtheorie: Narkotika lagern sich in die Lipid- N20 -Inhalation ist keine tiefe Narkose zu er-
membran der Neurone ein. Dabei bewirken sie reichen. Die höchste Konzentration, die ange-
u. a. physikalische Veränderungen der Membran wandt werden kann, liegt bei 70 %, der Rest
und heben die neu ro nale Aktivität auf. Je li po- muss 0 2 sein. N20 wird also mit anderen An-
philer ein Narkotikum ist, desto stärker seine ästhetika kombiniert und reduziert dabei de-
narkotische Wirkstärke. Aber dies allein erklärt ren MAC: Wirkungsverstärkung bei Kombi-
nicht die Wirkung der Anästhetika, da Enantio- nation.
mere der Narkotika die gleiche Lipophilie besit-
zen, aber nicht gleich narkotisch sind.
Spezifische Bindung an Rezeptoren: Narkotika Je kleiner A., desto geringer ist die Löslichkeit
beeinflussen die Ionenleitfähigkeit von Kanälen im Blut, umso schneller baut sich der Parti-
durch direkte Rezeptorinteraktionen, insbesondere aldruck im Alveolarraum und im Blut auf
der inhibitorischen GABAA- und Glycinrezeptoren. und umso schneller setzt die narkotisierende
Die versch iedenen Inhalationsnarkotika unter- Wirkung ein. Das Abfluten ist dann auch be-
scheiden sich in ihrer narkotischen Wirkstärke sonders schnell. Das heißt N20 und Desflu-
und weiteren Effekten(-+ Tab. 15.1) . ran fluten sehr schnell an/ab.
Pharmal<okinetlk
Die wichtigsten Parameter sind: anästhetische Unerwünschte Wirkungen
Potenz (MAC) und Löslichkeit. • Atemdepression: kontrollierte Beatmung er-
• MAC: minimale alveoläre Konzentration, be.i forderlich
der 50% der Patienten kei ne Abwehrbewe- • Blutdrucksenkung
gungen auf eine Ha utinzision zeigen. Je klei - • Sensibilisierung gegenüber Katecholaminen,
ner MAC, umso größer ist die Potenz, also insbesondere bei Halothan: Arrhythmie, An-
die narkotische Wirkstärke (-+ Abb.l5.3) gina pectoris
• Die Löslichkeit eines Narkotikums im Blut • Maligne Hyperthermie: kann bei allen Inhala-
(Blut -Gas- Verteilungskoeffizient A.) bestimmt tionsnarkotika auftreten insbesondere bei
die Zeit, die bis zum Ausgleich des Partial- HaJothan, außer bei N20
drucks zwischen Inhalationsgemisch und Al - • Np: Gefahr der Diffusionshypoxie: N20 ver-
veolarraum benötigt wird(-+ Abb. 15.3) drängt beim Abfluten die Alveolarluft inkl.
• Aufnahme ins Gewebe: initial abhängig von 0 2• Deshalb muss beim Ausleiten der Narko-
der Organdurchblutung. Stark durchblutete se die 0 2-Konzentration erhöht werden.
Organe, wie das ZNS, nehmen Narkotika
rasch auf. Später erfolgt eine Umverteilung in Bei der Metabolisierung von Halothan kann
alle Kompartimente eine Halothanhepatitis auftreten (Häufigkeit
• Pulmonale Elimination: besonders schnell bei 1:100.000), die bei 50% tödlich verläuft. Des-
Narkotika mit geri nger Blut- und Lipidlös- halb soll bei einer wiederholten Narkose in-
lichkeit, z. B. N20 nerhalb von 3 Monaten Halothan nicht er-
• Die Substanzen werden unterschiedlich neut angewandt werden.
stark hepatisch metabolisiert: Halothan
(20 %) > Sevofluran (3- 5 %) > Enfluran (3 %)
> Isofluran, Desfluran (< l %) > N20 (0 %).
Tab. 15.1 Wirkungen der lnhalationsnarkotika. Als Mu skelrelaxation wird die Verstärkung der Wir-
kung nichtdepolarisierender Mu ske lrelaxanzien versta nden
Narkotikum Narkotische Wirkung Analgesie Muskelrelaxation
Halothan ++++ 0 +
Desfluran, Sevofluran ++ + +
N2 0 + +++ 0
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MAC (in%) (Blut/Gas- Verteilungs-
in reinem 0 2 koeffizient) )\
(A = 2,4) Haiethan
Halothan (0,75%)
2,0
lsofluran {1 ,3%)
Enfluran (1 .6%) (A = 1,8) Enfluran
Sevofluran {2 ,0%)
Tab. 15.2 Wirkmechanismus und zusätzlich zur Narkose auftretende Wirkungen der Injektionsnar-
kotika
lnjektionsnarkoti- Wirkmechanismus Zusätzliche Wirkungen
kum
Barbiturate Agonisten am inhibitori- • Nicht analgetisch. ln niedriger Dosierung
(Thiopental) schen GABAA-Rezeptor. sogar hyperalgesierend
Durch eine Stimulation des • Reduktion des intrakraniellen Drucks. Güns-
Rezeptors wird der Chlo- tig in der Neurochirurgie
- - -- - - - - rideinstrom verstärkt -> Hy-
Propofol perpolarisation .... vermin- • Leichte Muskelrelaxation
• Reduktion des intrakraniellen Drucks. Güns-
derte neuronale Aktivität
tig in der Neurochirurgie
Etomidat • Nicht analgetisch, keine Muskelrelaxation
• Nicht atem-, kardiadepressiv
lnjizierbare Benzo- • Sedativ-hypnotisch
diazepine • Zentral muskelrelaxierend
• Anxiolytisch
• Antikonvulsiv
Ketamln als Race- Blockade von NM DA-Rezep - • Stark analgetisch. Dissoziative Anästhesie:
mat, Esketamln (S- toren. anterograde Amnesie+ Analgesie
Enantlomer vom Esketamin hat eine höhere • RR t, HF t. Keine Anwendung bei Herzin-
Affinität und Wirkstärke als suffizienz und Hypertonie
Ketamin) das Racemat. Dosierung • Keine Muskelrelaxation
== 50% des Racemats • Broncholytisch
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15 Anästhetika und Muskelrelaxanzien
Pharmako <Jnetil<
• Rascher Wirkungsein tri tt inn erhalb von Se- Barbiturate si nd Enzyminduktoren.
kunden
• Kurze Wirkdauer bei einmaliger Gabe. Auf-
grund de r Umverteilung aus dem Z S in die Unerwünschte Wi rkungen
Muskulatur und ins Fettgewebe hält die nar- • RR t . Ausnahme Keta min: RR t
kotische Wirkung nur we nige Minuten an. • Etomi dat: spon tane unkontrollierte Muskel-
Jede Nachinjektion bewirkt aber eine Kumu - kontraktionen bei der Einleitung
lation und evtl. lang anhaltende Bewusstlo- • Ketam in:
sigkeit. Deshalb werden Injektionsnarkotika - lebhafte Halluzinationen ("Bad Trips"). Kön-
nicht zur Aufrechterhaltung der Na rkose ver- nen durch Gabe vo n ßenzodiazepinen vor
wendet. Ausnahme: Propofo l kumuliert n.icht der Ketamininjektion vermindert werden
bei Nachinjektion und wird zur Aufrechter- - Hypersalivation, RR i, intrakra niell er
haltung der Narkose i.v. verwendet, soge- Druck i
nannte to tale intravenöse Anäs th esie • Thiopental: bei akzidenteller in traa rterieller
(-+ Durchführung der Na rkose) Inj ektion kommt es zum Vasospasmus und
• Alle Subs tanzen werden hepatisch metaboli- Ga ngränbildung distal der Injektion. TI1era -
siert. Bei Barbitu raten ist das Cytochrom- pie: Vasodilatation durch Papaverin oder
P450-System daran beteiligt. Proca in i.a. oder Blockade des Ganglion stei-
Jatum .
•
0 Nennen Sie wichtige Daten der Pharmakakinetik von Inhalationsnarkotika.
0 Beschreiben Sie die Pharmakadynamik verschiedener Injektionsnarkotika.
0 Wodurch wird die kurze Wirkdauer von Injektionsnarkotika bedingt?
Muskelrelaxanzien
Wirkstoffe
Dauerdepolarisatio n wird aufgehoben und die
Es gibt zentral wirksame Muskelrelaxa nzien, die
Natri umkanäle gehen in ei nen aktivierbaren
für die Muskelrelaxation bei der Intubation und
Ruhezustand über, sog. Phase- H-Biock, ver-
Narkose keine Bedeutung besitzen: Benzodiaze-
gleichbar mit der Wirkung nichtdepolarisie-
pine (Agonisten am GABAA -Rezeptor) und
render Muskelrelaxanzien.
Badofen (Agonist am GABAß-Rezeptor).
Für die Narkose wichtig sind die peripher wirk-
samen Muskelrelaxanzien : Pharmakokinetik
• Nicht-depolarisierende Muskelrelaxan- • Resorption: gering,desha lb i.v. -Anwendung
zien: Alcuronium, Atracurium (Racemat. • Keine Penetration der Blut-H irn -Schra nke.
Ebenfalls wirksam ist die Cis-Form Cisatra-
curium ), Mivacurium, Pancuronium, Rocu - Wirkungseintritt.
ronium, Tubocurarin, Vec uronium • Sehr schnell: < I min: Suxamethonium, Ro-
• Depolarisierendes Muskelrelaxans: curonium . Anwendung für Intubationen
Suxamethonium (Syn.: Succi nylcholin). • 2- 4 min.: alle anderen nichtdepolari ieren-
den Muskelrelaxanzien.
Wirkmechanismus und Indikationen
Wirkdauer.
Bei langer Dauer einer Suxamethoniumrel.a- • Sehr kurz (4 - 6 min): Suxamethonium
xation oder bei hohen Do en tritt eine Desen - • Kurz (1 5 min): Mivacurium
sibilisierung der Nicotinrezeporen auf. Die
136
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.
Tab. 15.3 Wirkmechanismus und Indik ationen von nich tdepolarisierenden Muskelrelaxanzien
und Suxamethonium als depolarisierendes Muskelrelaxans
• Mittel (20 min): Atracu rium, Rocuronium, Tab.15.4 Unerwünschte Wirkungen von nicht-
Vecu ronium depolarisierend en und depolarisierenden
• Lang (60 min): Tubocura rin , Pancuronium, Muskelrelaxanzien
Alc uronium. Nichtdepolarisierende Suxamethonium
Muskelrelaxanzien
Eliminierungswege. Es gibt 4 verschiedene:
1. Metabolismus durch die Pseudocholineste- • Histaminfreisetzung aus Mastzellen (RR ! ,
rase im Blut und in der Leber: Mivacurium, Erythem, Bronchospasmus):
- Besonders stark bei Tubocurarin
Suxamethonium : Deshalb haben beide Sub-
- Keine Histaminfreisetzu ng bei Vecuroni-
stanzen eine kurze/sehr kurze Wirkdauer um und Cisatracurium
2. Hofmann-Eiiminierung (nichten zymatischer - Schwache Histaminfreisetzung bei allen
Austritt des Stickstoffs, unabhängigvon der anderen Substanzen
Leber- und Nierenfunktion): Atracurium, • Vers tärkung der Symptome einer myasthe-
ebenso seine Reinform Cisatracurium nen Krise bei Myasthenia gravis
3. Übe rwiegend biliär: Vecuroni um, Rocuroni - • Antagonismus an • Muskelkaterartige
um ganglionären sym- Schmerzen: Initial
pathischen Nicotin- entstehen Muskel-
4. Überwiegend unverändert renal: all e anderen
rezeptoren: RR ! , kontraktionen
nich tdepola ri sierenden M uskelrelaxanzi en. HF ! . Ausnahme: durch die Depola -
Pancuronium stei- risation, bevor die
Bei einem Cholinesterasemangel (genetisch gert RR und HF Dauerdepolarisati-
durch Hemm ung on eine Relaxation
bedingt [Homozygo te 1:1.000] oder bei einer
des Noradrenalin- bewi rkt. Die vorhe-
Leberinsuffizienz) kumulieren Suxamethoni- Re-uptakes rige Gabe eines
um und Mivacurium und ihre Wirkung hält • Blockade an Muska· nic htdepolarisie-
lange an. Die Patienten müssen dann kont- rinrezeptoren: HF i renden Muskelre-
rolliert beatmet werden oder die Cholineste- laxans kann das
verh in dern (Präcu-
rase wird substituiert.
rarisierung).
• Augeninnendruck t
Unerwünschte Wirkungen • Hyperkali ämie
Unerwünschte Wirkungen sind besonders aus- • Maligne Hyper-
thermie
geprägt bei Suxamethonium - daher ungeeignet
• Stimulation mus-
zur Daueranwendung - und beim Tubocurarin karinerger und
(~ Tab. 15.4). ganglionärer Ni co-
tinrezeptoren
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15 Anästhetika un d Muskelrelaxanzien
Decurarisierung
Als Decurarisierung bezeichnet man die Beendi - Neostigmin aufhebbar. Ausnahme: Tritt der
gung der Wirkung nichtdepolarisierender Mus - Phase-li-Block ein, so schwächt Neostigmin
kelrelaxanzien durch Acetylcholin estera ehem- auch die Wirkung von Suxamethonium ab.
me r, z. B. Neostigmin.
Durch Hemmung der Chol inesterase steigt der Maligne Hyperthermie
Acetylcholinspiegel an und verdrängt das Mus- Es handelt sich um eine autoso mal-dominant
kelrelaxans vom Nicoti nrezeptor der motori- ve rerbte Kalziumtransportstörung. Häufigkeit:
schen Endplatte. Es erhöht sich aber auch der 1:50.000 Operationen.
Acetylcholinspiegel an muskarinergen Rezepto - • Auslöser: lnhalationsnarkotika, Suxametho-
ren. Unerwünschte Wirkungen sind: Bradykar- nium
die, Hypersalivation, die wiederum durch Atro- • Pathophy iologie: mass ive Kalziumfreiset-
pin aufgehoben werden können. Deshalb Kom - zung aus dem sa rkoplasmatischem Retiku-
bination von Neostigmin und Atropi n beim lum mit der Folge einer gesteigerten Mus-
Decurarisieren kelakti vi tät
Anwendung: beim Ausleiten der Narkose bei • Symptome: Temperatur tt , Hyperkapnie, HF
Überhang von Muskelrelaxa nzien . t, RR .). , Zyanose, Hyperkaliämie, Muskelri-
gidität, metabolische Azidose
Acetylcholinesterasehemmer wie Neostig- • Medikamentöse l11erapie:
min sind das Antidot nichtdepolarisierender - Beendigung der arkose
Muskelrelaxanzien. Die Wirkung von - Dantrolen : hem mt die Kalziu mfreisetzung
Suxamethonium ist jedoch nicht durch aus dem sarkoplasmatischen Retikulum
- Natriumbikarbonat zur Azidosetherapie.
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• Au frechterh alten der Relaxation mit einem Neuroleptanalgesie (NlA)
nichtdepolarisierenden Muskelrelaxans, z. B. Kombination ein es Neuroleptikums mit einem
Pancuronium Opioid. Das Neuroleptikum induziert keinen
• Ausleiten: Na rkosegase abstellen, 0 2 auf 100 % Schlaf und kei ne Am nesie, wohl aber einen Zu-
erhöhen, Extubation bei Spontanatmu ng stand der Gleichgültigkeit. Der Patient ist also
• Bei Überha ng von Muskelrelaxa nzien: Decu- wä hrend der Operation wach und ansprechbar,
rarisierung mit Neostigmin +Atropi n. aber sediert, angstfrei, psychisch indiffe rent und
analgesiert. Die NLA hat jedoch an Bedeutung
Totale intravenöse Anästhesie (TIVA)
verloren.
Alle zur Einleitung und Aufrechterhaltung der
Anwendung bei kleine ren Ein griffe n, z. B. En-
Narkose benötigten Medikamente werden intra-
doskopien.
venös gegeben. Keine Narkosegase notwendig:
Als modifizierte Form kann man die Kombinati-
• Propofel + starkes Analgetiku m (z. B. Fenta-
on aus einem Benzodi azepin, z. B. Midazolam
nyl) + kurz wirksa mes Muskelrelaxa ns (Mi-
oder Diazepam, mit einem starken Analgetikum,
vacurium)
z. B. Fentanyl, ansehen, das auf Intensivstatio-
• Aufrechterhaltung der Narkose mit Propofel
nen zur Sedierung der Patienten angewandt
• Anwendung bei kurzen, ambulanten Operati-
wird.
onen zur intravenösen Kurznarkose.
0 Welche Medikamente müssen Sie sich vorbereiten, wenn Sie einen Patienten für eine elektive
Operation intubieren möchten? Erläutern Sie auch kurz, wofür Sie diese Medikamente an-
wenden.
0 Was machen Sie bei einem Patienten, der zwar schon extubiert ist, aber bei dem Sie noch Zei-
chen eines Narkoseüberhangs feststellen können?
.... - -
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- -- -- - - -- -
139
-
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16 Antiepileptil<a
und Antiparkinson-
mittel
Antiepiteptika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142
Antiparkinsonmittel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145
almanii.blogspot.com 141
16 Antiepileptika und Antiparkinsonmittel
Antiepileptika
Tab. 16.1 Wichtige Antiepileptika mit Wirkmechanismus und Indikation (nach den Leitlinien
2008). Die Reihenfolge der Substanzen richtet sich im Wesentlichen nach der Häufigkeit und
Wichtigkeit bei der Anwendung der Antiepileptika. Abkürzungen: FE: fokale Epi lep sie, GE: genera-
lisierte Epilepsie, LGS: Lennox-Gastaut-Syndrom (myoklonisch-astatische Petit-mal-Anfälle)
Felbamat Hemmt u. a. die exzitato ri sche Wirkun g von Glycin Nur LGS
142
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Benzodiazepine
Gabapentin I Topiramat
Val proat ""' / Barbiturate
Leve t.tracetam "
~ " / Vigabatrin
almanii.blogspot.com 143
16 Antiepileptika und Antiparkinsonmittel
0 Über welche Mechanismen können antiepileptische Wirkungen erzielt werden und nennen
Sie jeweils ein dazugehöriges Medikament?
0 Welche Antiepileptika sind Enzyminduktoren? Was bedeutet das für die Therapie?
0 Nennen Sie jeweils das MittelL Wahl bei: generalisierten Anfallen, fokalen AnfaUen, Absen-
cen, Status epi lepticus, juvenile myoklonische Epilepsie.
144
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~--------------------------------------------------------
Anti parkinsanmittel
Tab. 16.3 Wirk mechan ismus und Indikation en der Anti parkinsanmittel
Antiparkinsonmittel Wirkmechanismus Indikation
L· Dopa Ersetzt zentral den Dopami n- • Morbus Parkinson
mangel • Restless -legs- Syndrom
02-Agonisten Stimulieren Dopamin-(0 2 -)Re- • Morbus Parkinson: Monothe-
Bromocri ptin , Cabergolin, zeptoren im Striatum rapie oder Kombination mit L-
Lisurid, Pergolid , Pramipe- Dopa
xol, Rop i nirol • Ab stillen, Prolaktinom : hem-
men Prolaktinfreisetzung im
Hypophysenvorderlappen
• Akromegalie, Restless-legs-
, Syndrom
MAO·B-Hemmer Hemmt selektiv und irreversibel Morbus Parkinson: Monathera-
Selegilin dle Monoaminooxidase B ..... Dop- pie bei milder Symptomatik ode r
aminabbau -1- in Kombination mit L-Dopa
NM DA-Antagonist Wirkmechanismus beim Morbus • Morbus Parkinson: aki neti-
Amantadin Parkinsan nic ht ganz klar sche Krise, i.v.
• Neu roleptikainduziertes Par-
kinsansyndrom
• Prophylaxe der lnfluenzainfek·
tion (~Kap. 18)
Muskarinrezeptorantago- • Zentralerkompetitiver An t- • Morbus Parkinsan (bei Tremor
nist agonist an Muskarinrezeptoren zusätzlic h zu L-Dopa)
Bi perlden • Hebt di e exzitatorische Wi r- • Neuroleptikainduziertes Par-
kun g cholinerger Interneurane kinsansyndrom
des Striatums auf
Hemmer des L·Dopa-Ab- Hemmen den peripheren L-Do- Morbus Parkinson .
baus pa-Abb au. Dadurch ka nn mehr • Decarboxylasehe mmer Immer
• Decarboxylaseh emmer: L-Dopa ins ZNS aufgenommen bei Therap ie mit L-Dopa
Benserazid, Carbid opa werden, sodass die ze ntrale Wi r- • COMT-Hemmer zusätz li ch zu
• COMT-Hemmer: Entac a- kung von L-Dopa ste igt L-Dopa und Decarboxylase-
pon hemmer bei Wirkungsfluktu a-
tion en
almanii.blogspot.com
...______ ______________ _
145
16 Antiepileptika und Ant iparkinsonmittel
Periphere Nebenwirkungen.
Eine Sonderstellung nimmt Apomorphin • 0 2-Rezepto ren der Area postrema: Übelkeit
ein, ein zentraler und peripherer Agonist an Erbrechen '
D1- und D2-Rezeptoren. Anwendung: • ß1-Rezeptoren: Arrhythmie
• Therapie akinetischer Krisen und kompli- • 0 2- und ß1-Rezeptoren: Vasodilatation-+ or-
zierte Verläufe des Morbus Parkinsan thostatische Hypotonie
(s.c.) • Ze.ntrale a -Rezeptoren: Senkung des Sympa-
• Emetikum bei Intoxikationen (-+ Kap. 19) thJkotonus --> orthostatische Hypotonie.
• Erektile Dysfunktion. Sublingual. In
Deutschland jedoch nicht mehr dafür zu- Zentrale Nebenwirkungen.
gelassen. • Hypo-, Hyperkinesie
• P.sych ische Störungen: Halluzination, Depres-
•L~Dopa siOn.
·---·---
Pharmakokinetik
Decarbox:ylasehemmer vermindern nur die
• L-Dopa wird über den Aminosäurecarrier ins
peripheren Nebenwirkungen. Ausnahme:
ZNS aufgenommen und dort zu Dopamin de-
orthostatische Hypotonie, da die peripher
carboxyliert. Dopamin selbst ist nicht ZNS-
und zentral bedingt ist.
gängig: keine Anwendung bei Morbus Par-
kinsan
• L-Dopa ist ein Prodrug l-Dopa-langzeitsyndrom: Wirkungsabnahme
- Aktivierung zum Dopamin durch die De- nach ca. 3- bis 5-jähriger Therapie, d. h. Tremor
carbox:ylase. Weniger als 5 % der L-Dopa- und Rigor werden wieder stärker. Es kommt zur
Dosis würde die Neurone erreichen, wenn Fluktuation der Beweglichkeit: Hypo- und Hy-
keine Decarboxylasehemmer verwendet perldnesien. Dazu zählen:
werden • End-of-dose-Akinesie (Wearing-off-Akine-
- Abbau von L-Dopa und Dopamin über sie) bei Abklingen der L-Dopa-Wirkung
CO MT (Catecholamin- 0- Methyltransfe- • On-off-Phänomen mit Wechsel von hyper-
rase) und hypokinetischen Phasen
- Abbau von Dopamin über MAO (Mono- • Peak-dose-Phänomen
aminooxidase) • Dystonien in der An - und Abflutungsphase.
• HWZ: 1,5 h, daher häufige Einzeldosen not-
wendig. ~ Dopaminrezeptoragonisten
Pharmakakinetik
Unter L-Dopa können viele Medikamenten- Cabergolin besitzt mit 60 h die längste HWZ.
interaktionen auftreten:
• Die L- Dopa-Wirkung wird vermindert Unerwünschte Wirkungen
durch • Ähnlich wie bei L-Dopa:
- Neuroleptika: Dopaminrezeptorantago- - Übelkeit, Erbrechen
nismus - Herzrhythmusstörungen, orthostatische
- Vitamin B6: gesteigerte Decarboxyla- Hypotonie
seaktivität - Hall uzina tion
- Reserpin, a -Methyldopa. • übermäßige Schläfrigkeit, Schlafattacken
• L-Dopa verstärkt die Blutdrucksenkung auch tagsüber
von Antihypertensiva und die Wirkung • Retroperitoneal-, Lungenfibrose bei den Mut-
von Katecholaminen. terkornalkaloiden Bromocriptin, Cabergolin,
Lisurid, .Pergolid.
Unerwünschte Wirkungen
Viele unerwü nschte Wirkungen resultieren aus Zur Vermeidung der Emesis kann initial eine
dem Agonismu von Oopamin an mehreren Re- Kombination mit Domperidon erfolgen, ei-
zeptoren: D1, 0 2 > ß > a. nem Antiemetikum mit antagonistischer
Wirkung an peripheren D2-Rezeptoren in
der Area postrema.
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!_~ u~~~ rj_~!_~_z~!o ra ~ ta[O_!l i S!~~-- • Mundtrockenheit, Obstipation, Harnverhalt
Unerwünschte Wirkungen • Akkommodationsstörung, Mydriasis
Es treten ausgeprägte unerwünschte Wirkungen • Tachykardie
im Sinne eines anticholinergen Syndroms • Kognitive Leistung ~ .
(~ Kap. 2) auf:
•
0 Welche unerwünschten Wirkungen können unter einer Therapie mit L-Dopa auftreten?
0 Womit behandeln Sie unter Haloperidol aufgetretene, extrapyramidabnotorische Störungen?
l-Dopa wirkt gegen alle Parkinsonsymptome: gor, schlechter auf Tremor. Muskarinrezeptor-
besonders gut gegen Akinese, Rigor und psychi - antagonisten wirken besser auf Tremor und sind
sche Störungen, weniger gut gegen Tremor. dann in Kombination mit L-Dopa oder mit ei-
Aber nach einer mehrjährigen Therapie kommt nem Dz-Agonisten indiziert.
es zum Wirkungsverlust und dem Auftreten von
Langzeitkomplikationen wie Hypo- und Hyper- Antiparkinsonmittel dürfen niemals abrupt
kinesien . abgesetzt werden, sonst droht das Auftreten
Dopaminrezeptoragonisten haben eine etwas einer akinetischen Krise. Die medikamentöse
geringere Wirkstärke als L-Dopa, wirken aber Therapie der akinetischen Krise umfasst:
gut bei Fluktuationen der Beweglichkeit, sog. • Arnantadin i.v., L-Dopa
On-off-Phänomen. Sie verursachen weniger Pro- • D2-Agonist, z. B. Apomorphin s.c.
bleme bei der Langzeittherapie, z. B. keine Fluk- • Evtl. Dantrolen.
tuation der Beweglichkeit. Deshalb sind D2-Ago-
nisten die 1. Wahl bei jü ngeren Patienten.
• Parkinsonoid
Therapie des Morbus Parkinsan Parkinsanähnliche Symptome mit extrapyrami-
• Monotherapie 1. Wahl: dalmotorischen Störungen können durch ver-
- 0 2-Agonist: Patient< 70 Jahre biologi- sch iedene Medikamente ausgelöst werden. Diese
sches Alter ohne relevante Kornorbidi- sollten deshalb bei der Behandlung von Parlein-
tät sanpatienten gemieden werden. Dazu zählen:
- L-Dopa/Decarboxylasehemmer: Pati- • Das Antiemetikum Metoclopramid: zentraler
ent > 70 Jahre biologisches Alter oder und peripherer D2-Rezeptorantagonist. Statt
Kornorbidität Metoclopramid kann aber das Antiemetikum
• Alternativ bei milder Symptomatik: Mo- Domperidon verwendet werden. Es wirkt nur
notherapie mit Amantadin oder Selegilin peripher
• Erhaltungstherapie: Fortführung mit der • Die Blutdruckmedikamente Reserpin,
begon nenen Initialtherapie a-Methyldopa: Antisympathotonika (~Kap. 2)
- Bei Wirkungsverlust von D2-Agonisten: • Klassische Neuroleptika wie Haloperidol:
Kombination mit L-Dopa zent ral wirksame D2-Rezeptorantagonisten.
- bei Wirkungsverlust von L-Dopa oder Ausnahme: Clozapin ist ein atypisches Neu -
Fluktuationen: Kombinati n mit roleptikum mit Wirkung überwiegend an 0 4 -
COMT-Hemm r, MA -B-Hemmer, Rezeptoren und kann deshalb zur Therapie
Muskarinrezeptorantagonisten. einer Psychose bei Parkinsonpatienten an-
gewandt werden.
Alle Antiparkinsonmil'tel außer Muskarinrezep-
torantagonisten wirken gut ·wf Aki nese und Ri-
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16 An tiepileptika und Antiparkinsonm ittel
0 Welche Medikamente sollten Sie bei einem Patienten mit Morbus Parkinson vermeiden, da
diese Medikation extrapyramidalmotorische Störungen hervorrufen können?
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17 Psychopharmaka,
Sedativa und
Hypnotika
Neuroleptika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
Benzodiazepine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156
Hypnotika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
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17 Psychopharmaka, Sedativa und Hypnotika
Neuroleptika
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anti- Ant- EPM- Sedation vegetative
psychotische agonismus Störungen Störungen
Wirkstärke am 0 2 -
Rezeptor
Promethazin
Levomepromazi n
Chlorpromazin
Fluphenazin
Haloperidol
Benperidol
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17 Psychopharmaka, Sedativa und Hypnotika
•
0 Welche Wirkungen kommen über welchen Rezeptorantagonismus bei den Neuroleptika zu-
stande?
0 Welche extrapyramidalmotorischen Störungen können unter einer Therapie mit klassischen
Neuroleptika auftreten und wie können Sie diese behandeln?
0 Was ist der Vorteil atypischer Neuroleptika?
0 Nennen Sie unerwünschte Wirkungen von Clozapin.
Antidepressiva
Wirkstoffe Wirkmechanismus
• Trizyklische Antidepressiva : Amitriptylin, Antidepressiva erhöhen über unter 'chiedliche
Doxepin, Clomipramin, Imipramin, Desipra- Mechanismen die Konzentration von Seroton in
min, Nortriptylin (5 -HT) und/oder Noradrenali n (NA) im ynapti -
• Selektive Serotonin-Re-uptake-Hemmer schem Spal t( ~ Tab. 17.1) .
(SSIU): italopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, • Re-uptake-Hemmer hemmen di präsynapti-
Parox.etin, ertralin che Wiederaufnahm dieser Transmitter
• MAO-Hemmer: Moclobem id, Tranylcypro- • a 2-Antagonisten teigerndie Noradrenalin -
min frei, tzung dur h Hemmung des nega tiven
• Mianserin, Mirtazapin, Maprotilin, Reboxe- Fecdba ks prä ynaptis her a 2-Rezeptoren
tin, Venlaraxin.
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Tab. 17.1 Wirkstoffe mit ih ren Wirkmechanismen
Wirkstoffklasse und Wirkstoffe 5-HT NA Antrieb Wirkmechanismus
Trizyklische Antidepressiva • Re-uptake-Hem·
mung von S·HT
Amitriptylin + ~
und/oder NA
Doxepin + ! • Außerdem Antago·
nismus an a 1 ·, H1 ·
Clomipramin + ..... und muskariner·
lmipramin + + ..... gen Acetylcholin·
rezeptoren-+ uner·
Desipramin, Nortriptylin + t wünschte
Wirkungen
Selektive Serotonln-Re-uptake-Hemmer (SSRI) • Selektive Re-up·
take-Hemmung
Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, + t von S·HT
Paroxetin, Sertralin • Kaum Wirkung an
anderen Rezepto·
ren
MAO-Hemmer Reversible selektive
MAO-A-Hemmung
Moclobemid + + t
Weitere Antidepressiva • Mianserin und
... Mirtazapin sind
Mianserin, Mirtazapin + a 2·Antagonisten
Maprotilin + ... • Die übrigen Sub-
stanzen sind Re-
Reboxetin + t uptake-Hemmer
Venlafaxin + + t von 5-HT und/oder
NA
Ein.,+" bei 5-HT oder Noradrena li n gibt die Wirkung der Substanzen auf Seroton in (s-Hn und
Noradrenalin (NA) an. Die Pfeile geben die Wirkung auf den Antrieb an : J. antriebshemmend,
++ antriebsneutral, t antriebssteigernd
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-
17 Psychopharmaka, Sedativa und Hypnotika
Übrige Antidepressiva_
Weitere Antidepressiva: • Mianserin, Mirtazapin: Agranulozytose,
• Johanniskraut: bei leichter Depression. aplastische Anämie, Appetitssteigerung, Se-
Nebenwirkungen sind Fotosensibilisie- dation
rung, Induktion von Cytochrom P450 • Venlafaxin: Übelkeit, Müdigkeit, Angstzu-
• Trimipramin. Ebenfalls ein trizyklisches stände, RR t .
Antidepressivum, jedoch kein Re-uptake-
Hemmer. Wirkt über verschiedene Rezep-
toren. Ist stark sedierend und wird des- Tranylcypromin (irreversibler MAO-A- und
halb auch als Schlafmittel verwendet -B-Hemmer) kann schwere Blutdruckkrisen
• Nefazodon. Blockiert Serotoninrezepto- verursachen, insbesondere bei tyraminhalti-
ren und ist ein Re-uptake-Hemmer. We- ger Ernährung. Tyramin, z. B. im Käse und
gen Hepatotoxizität wieder vom Markt Rotwein, wird durch die irreversible MAO-
genommen. Hemmung nicht mehr abgebaut und wirkt
dann als indirektes Sympathomimetikum.
Indikationen
• Depression Intoxikation mit trizyklischen Antidepres-
• Zwangsstörungen: Serotonin-Re-uptake-
siva:
Hemmer, entweder selektive (SSRl) oder
• Symptome: anticholinerg
auch Clomipramin. Keine Noradrenalin-Re-
- Mundtrockenheit, trockene, rote Haut,
uptake-Hemm er
Hyperthermie
• Panlkattacken: SSRI
- Mydriasis
• Entzugstherapie
- Tachykardie, Arrhythmie, RR J.
• Schmerztherapie als Adjuvanzien (-+Kap. 13)
- Delirium, Krämpfe, zentrale Atemläh-
• Schlafmittel. mung
Pharmakokinetik • Therapie:
Metabolisierung in z. T. lang wirksame Metabo- - Physostigmin als Antidot
liten: - ß-Blocker bei Tachykardie
• Amitriptylin --.. Nortriptylin - Diazepam bei Krämpfen
• Imipramin .-.. Desipramin. - Hämodialyse ist unwirksam.
Unerwünschte Wirkungen
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...
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17 Psychopharmaka. Sedativa und Hypnotika
Akuttherapie manischer Episoden bei • Valproat wird bei der dysphorischen Manie
bipolaren Störungen und bei häufigen manischen Episoden ver-
An stimmungsstabilisierenden Medikamenten wendet
werden Lith ium, Carbamazepin, Valproat • Gelegentli ch mu s zusätzlich mi t einem
(~ Kap. 16) angewandt. hochpotenten Neuroleptikum, z. B. Haloperi-
• Lithium stellt die I. Wahl dar, die Wirkung dol, behandelt werde n.
setzt jedoch verzögert ei n. Deshalb muss zu-
mindest in itialmit einem Adjuva ns behan- Rezidivprophylaxe manischer Episoden
• 1. Wahl: Lithium
delt werden, z. B. mit einem atypischen eu-
roleptikum oder einem Benzodiazepin • Alternativ: Carbamazepin, Valproa t.
• Carbamazepin ist die Alternative bei Lithi-
umunverträglichkeit
•
0 Nennen Sie Wirkstoftklassen und deren Wirkmechanismus von Antidepressiva sowie jeweils
einen Vertreter.
0 Wann kann ein serotonerges Syndrom auftreten und wie verhindern Sie dies?
0 Welche unerwünschten Wirkungen treten bei trizyklischen Antidepressiva und bei SSRI auf?
0 Nennen Sie das bestgeeignetste Antidepressivum zur Therapie von Zwangsstörungen, Panik-
attacken, Patienten mit ängstlich-agitierten Depression und gehemmter Depression.
0 Bei welchen psychiatrischen Erkrankungen wird Lithium eingesetzt? Warum ist ein Drug
Monitaring notwendig und wie führen Sie dies durch?
----------------------~~----J
Benzodiazepine
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Pharmakol<inetik • Sprachstörungen
Bei den lang wirksamen Substanze n werden • Anterograde Amnesie
wirksame Metaboliten gebildet. Beispiel Diaze- • Gewichtszunahme infolge Appetitsteigerung
pam: Durch Demethylierung und Hydroxylie- • Toleranzentwicklung auf sedierende, muskel-
rung entsteht zunächst das ebenfalls wirksame relaxierende und antikonvulsive Wirkungen,
Oxazepam . Die Inaktiv ierung von Oxazepam nicht jedoch auf den anxiolytischen Effekt.
erfolgt dann per Konjugation mit Glucuronsäu- Benzodiazepine können deshalb nicht zur
re, dann Ausscheidung über die Niere. Langzeittherapie angewandt werden
Plazentagängig, Übertritt in Muttermilch. • Abhängigkeit, Reboundeffekt und Entzugser-
Unerwünschte Wirkungen scheinungen bei plötzlichem Absetzen
• Potenzierung zentral dämpfender ubstan- • Paradoxe Wirkungen.
zen, z. B. von Alkohol. Opioiden, Neurolepti-
ka Intoxikation mit Benzodiazepinen:
• Müdigkeit, Schläfrigkei t, HangOver bei An- • Symptome: Atemdepression, insbesonde-
wendung von lang wirkenden Substanzen als re in Kombination mit anderen zentral
Schlafmittel dämpfenden Substanzen
• Gangunsicherheit mit Sturzgefahr wegen • Antidot: Flumazenil.
Muskelrelaxation
Hypnotika
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-
17 Psychopharmaka, Sedativa und Hypnotika
Tab. 17.2 Wichtige Hy pnotika auf einen Blick. Beachte: die hypnotische Wirkstärke nimmt in die-
ser Tabelle von oben nach un ten zu.
Hypnotikum Wirkstärke Toleranz Paradoxe Reaktion Abhängigkeit
Pflanzliche Hypnotika + +++ 0 0
Antihistaminika ++ +++ + 0
Antidepressiva ++ + + 0
Neuroleptika ++ + 0 0
Chloralhydrat ++ +++ 0 +++
Benzodiazepine und Analoga +++ {+) + ++
0: kein Effekt.+: geringer Effekt.++: guter Effekt.+++: starker Effekt
0 Welche Antihistaminika werden als Schlafmittel angewandt und wie wirken sie?
0 Welche Schlafmittel können Sie bei Patienten mit hirnorganischen Erkrankungen anwenden
und warum gerade diese? Und bei welchen Erkrankungen sollten Sie die genannt n Schlaf-
mittel auf gar keinen Fall einsetzen?
0 Womit können Sie ein Alkoholentzugsdelir behandeln?
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Tab.17.3 Differenzialtherapeutische Aspekte bei der Anwendung von Schlafmitteln
Schlafstörung bei Anwendung bestimmter Schlafmittel
Psychischen Stress Nur kurzfrist ig und kurz wirksame Substanzen anwenden:
z. B. vor Prüfungen • Antih istaminikum: Doxylamin
• Benzodiazepin, -Analogon: Triazolam, Zolpidem
Depression mit Schlafstörung Sedierendes Antidepressivum: Doxepin
Hirnorganischen Erkrankungen Präparate ohne paradoxe Reaktion
• Neu ro leptika: Melperon
• Chloralhydrat. Aber starkes Abhängigkeitspotenzial
Morbus Parkinsan Keine Neuroleptika: EPM-Störungen
Abhängigkelt Kein Chloralhydrat, Benzod iazepin, Clometh iazol.
Es eignen sich Antidepressiva und Neuroleptika
Komorbidltät: Herzrhythmusstörun- Keine Antihistaminika, trizyklische Antidepressiva, Neuro-
gen, Prostatahyperplasle, Glaukom leptika wegen anticholinerger Wirkungen
Nootropika, Antidementiva
•
0 Über welche Mechanismen können Sie pharmakologisch den Verlauf einer Alzheimer-De-
menz beeinflussen?
0 Was sind unerwünschte Wirkungen von Donepezil?
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18 Antiinfektiva
Antibiotika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
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18 Antiinfektiva
Antibiotika
162
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Eingeschränkte Anwendbarl<eit Wirkungsspektrum
Bei den Penicillinen sind nur die penicillinase-
Anwendung bei Niereninsuffizienz.
festen Penicilline ß-Laktamase-stabil - wie der
• Ohne Dosisreduktion: Doxycyclin, Makro-
Name schon sagt. Alle anderen werden von
lidantibiotika, Penicilline (bei GFR > 20 ml/
ß-Laktamasen inaktiviert oder müssen bei
min), Co-trimoxazol, Metronidazol
ß-Laktamase-bildenden Bakterien mit einem
• Dosisreduktion: Aminoglykoside, Gyrase-
entsprechenden Inhibitor kombiniert werden.
hemmer, einzelne Cephalosporine insbeson-
Gängig sind die Kombinationen von Amoxicillin
dere der l. und 2. Gruppe.
mit Clavulansäure, Ampicillin mit Sulbactam
Anwendung bei Leberinsuffizienz. Dosisre- und Piperacillin mit Tazobactam.
duktion: Makrolidantibiotika, Tetrazykline, ein- Anwendung
zelne Cephalosporine (3. Gruppe), Gyrasehem- • Penicillin G und V: u. a. Angina tonsillaris,
mer, Sulfonamide, Lincosamide, Metronidazol. Erysipel, Endocarditis lenta, Meningokok-
kenmeningitis, Gonorrhö, Borreliose
Anwendung bei Kindern. Kontraindiziert:
• Depotpenicillin: Endokarditisprophylaxe
TetrazykJine, Gyrasehemmer.
• Penicillinasefeste Penicilline: Endokarditis
und Osteomyelitis durch Staphylokokken
Anwendung in der Schwangerschaft. • Aminopenicilline: breite Anwendung von
• Einsetzbar: Penicilline, Cephalosporine, Pneumonie bis Harnwegsinfekt, auch in
Makrolidantibiotika der Schwangerschaft
• Kontraindiziert Aminoglykoside, Gyrase- • Breitspektrumpenicilline, z. B. Mezlocillin,
hemmer, Tetrazykline, Sulfonamide, Piperacillin: schwere Infektionen wie Perito-
Chloramphenicol, Lincosamide. nitis, Sepsis.
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-
18 Antiinfektiva
Cephalospori- Wlrlwngsspel<trum
ne: Wirkstoffe Anwendung
Gruppe 1 • Grampos und einige Carbapen me werd n bei schweren Infektio-
Cefazolin (i.v.), gram negKeime inkl. E. nen (i.v.) angewandt.
Cefac lor (p.o.) coli, Proteus, Klebsielien Pharmakakinetik
• Nicht: Pseudomonas
lm ipenem wird rasch dur h Dihydropeptidasen
Gruppe 2 • Besser wirksam gegen d r Ni re abgebaut. Um die HWZ zu verlängern,
Cefuroxim gram neg Keime wird s mit ilastatin kombiniert, das die Peph-
(i.v., p.o .), • Nicht: Pseudomonas dasen h mmt.
ß-Laktamase·
stab il
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• Monobactame
- - - - - - - - - - - - - · - -- -----------··-- Achtung, IMPP-Stolperfalle: Aminoglykosi-
Wirkstoff
de werden glomerulär filtriert, Penicillin G
Aztreonam. wird tubulär sezerniert. Beide werden also
Wirkungsspektrum renal eliminiert.
Gramnegative aerobe Bakterien. Unwirksam bei
grampositiven Kokken und Anaerobiern.
Anwendung Unerwünschte Wirkungen
• Schwere Infektionen der Nieren, der Harnwe- Wechselwirkungen: Verstärkung der Wirkung
ge, des Respirationstrakts nichtdepolarisierender Muskelrelaxanzien.
• Meningitis mit sensiblen Erregern.
Aminoglykoside sind nephrotoxisch und
ototoxisch: Störungen im Gleichgewichts-
_• A~~no~!yi<~~~~~-----
und Hörorgan.
Breites Wirkungsspektrum, aber eine enge the- Vorsicht bei der Kombination mit anderen
rapeutisch e Breite -+ Drug Monitoring. nephrotoxischen Medikamenten, z. B. Ce-
Wirkungsspektrum phalosporine, oder ototoxischen Substanzen,
z. B. Furosemid.
Tab. 18.5 Wirkungsspektrum der Aminoglyko -
side
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18 Antiinfektiva
Pharmakakinetik
Makrolidantibiotika hemmen Cytochrom Die Elimination erfolgt durch Metabolismus
P450. Die Wirkung anderer Medikamente und biliäre Elimination.
kann verstärkt werden, z. B. Cumarine, Digi- Außer Tetracyclin: renale Elimination.
toxin, Theophyllin.
Wechselwirkungen: Die Resorption von
Unerwünschte Wirkungen Tetrazyklinen aus dem Darm wird durch
• Herzrhythmusstörungen: Torsade-de-poin - Antazida, z. B. Aluminiumhydroxid, Milch
tes-Tachykardie und Eisen vermindert. Keine gleichzeitige
• Rhabdomyolysen bei Kombination mit Stati- Einnahme.
nen.
Anwendung
Anwendung Unter anderem Pneumonie, infektiöse Gastro-
Unter anderem Pneumonie, Syphilis, Borreliose, ent:eritis, Harnwegsinfektion.
Chlamydien- und Mykoplasmeninfektion.
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....
.....I
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-
18 Antii nfektiva
0 Welche Antibiotika erreichen ihre Wirkung durch Hemmung der Zellwandsynthese, Hem-
mung der Proteinsynthese und Hemmung der DNA-Synthese? Geben Sie auch jeweils an,
welche Art der Wirkung (bakterizid oder bakteriostatisch) erreicht wird.
0 Welche Antibiotika können Sie bei Infektionen in der Schwangerschaft einsetzen?
0 Welche wichtigen Nebenwirkungen treten bei Aminoglykosidantibiotika, Makrolidantibioti-
ka und Tetrazyklinen auf?
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18 Antiinfektiva
Ribavirin
• Chlorhexidin
• Nukleos idanalogon. Dergenaue Wirkmecha- --------.
nismus auf Hepatitis-C-Viren ist jedoch un- DesinfektionsmitteL Stark antibakteriell wirk-
klar sam , indem es die Erregerzellwand schädigt.
• Indikation: chronische Hepatitis C in Kombi-
Anwe ndung
nation mit (pegyliertem) Interferon a.
Haut- und Schleimhautdesinfektion, insbeson -
Adefovir dere für Mundspülungen: hemmt die Neubil-
• Hemmt als Nukleotidanalogon die DNA-Po- dung von Zahnplaques.
lymerase der Hepatitis-B-Viren und senkt die Chlorhexidin hat den Vorteil, lange auf Zähnen
Viruslast bei Hepati tis-B-Infektion und Mundschleimh aut zu haften, ohne durch
• Indikation: chronische Hepatitis B. Bei der die Schlei mhäute in den Körper einzudringen.
chronischen Hepatitis B verwendet man auch
Un erwün schte W irkungen
das Nukleosidanalogon Lamivudin ( ~ The-
• Geschmacksstörungen
rapie spezieller Infektionen).
• Zahnverfarbungen.
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Tab. 18.10 Spezifische Antibiot ikatherapie bei in fektiöser Gastroenteritis
Erkrankung/Erreger Antibiotikatherapie
Reisediarrhö (häufigE. coll) Co-trimoxazol oder Gyrasehemmer als Kurzzeittherapie
Salmonellen Nur bei schlechtem AZ, hohem Alter, Säuglingen: Ampicillin. Al-
ternative bei Erwachsenen: Co·trimoxazol, Gyrasehemmer
Shlgellen Co-trimoxazol, Amipicillin, Gyrasehemmer
Campylobacter Nur bei schlechtem AZ: Makrolidantibiotikum
Yerslnlen Nu r bei schlechtem AZ : Co-trimoxazol
Amöben, Lambllen Metronidazol
Typhus Ampicilli n.
Alternativ: Chloramphenicol, Co-trimoxazol, Gyrasehemmer
Cholera Tetrazykline, Co-trimoxazol
Pseudomembranöse Ente- Metronidazo l, Vancomycin
rokolltis
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18 Antiinfektiva
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..
Tab. 18.13 Derzeit gä ngige Medi kamente zur Prophyla xe und Th erapi e der Malaria mit Angabe
wichtiger unerwünschter Wi rkungen . Auflistung in al ph abetischer Reihenfolge
Chloroquin • Prophylaxe, jedoch häufig Res is- • Gut verträglich bei Kurzzeitanwendung
tenzen • Ansonsten: Neuropathie, Kardiomyo-
• Therapie. Mittel der Wahl aller pathie, Augenschäden
Malariaformen außer bei Resis - • Hämelytische Krise bei Glucose-6-
ten z phosphat-Dehydrogenasemangel
• Protionamid ist ein orales Antituberkulotikum Einige Medikamente haben weitere Indikatio-
der 2. Wahl. Es wird bei Tbc-Resistenz gegen nen außerhalb der Malariatherapie:
o. g. Substanzen und bei Lepra angewandt. • Atovaquon: Pneumocystis-jirovecii -Pneumo-
nie (einst Pneumocystis-carinii-Pneumonie)
~ Malariap_~_phylaxe und _-the~pie • Chloroqu in: rheumatoide Arthritis, Lupus
erythematodes (-+ Kap. 14)
In der-+ Tabelle 18.13 ind alle derzei t ange- • Doxycyclin: gängiges Antibiotikum(-+ Tet-
wandten Malari amittel aufgeführt, die zur Pro - razykline)
phylaxe und/oder l11erapie geeignet sind. Prob- • Pyrimethamin: Toxoplas mose in Kombinati-
lematisch ist die Resistenzentwicklung. Deshalb on mit einem Sulfonamidantibiotikum.
werden von der Deutschen Gesellschaft für Tro-
Malariaprophylaxe
penmedizin und Internationale Gesundheit
Erfolgt nur in Hochrisikogebieten, z. B. in Afrika:
(DTG) fü r jedes La nd aktuelle Empfe hlungen
• mit Mefl oquin oder Atovaquon + Proguanil
ausgegeben (www.dtg.o rg) .
oder Doxycycli n. Chloroquin ist prinzipiell
auch für die Prophylaxe geeignet, jedoch
Bei Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase- be tehen in den meisten R gion en Resis-
mangel wird Glutathion als Antioxidans tenze n
nicht au rei hend regeneriert, sodass oxidie- • Dauer: 1 Woche vor, während und bis 4 Wo-
rende Substanzen Hämolysen auslösen kön- chen nach der Reise. Ausnahme: Atovaquon
nen. Dazu zählen: Primaquin, hinin , Chlo- + Proguanil wird l- 2 Tage vor de r Reise be-
roquin, Sulfonamid , Chloramphe ni ol, aber go nnen, daher gut bei Last-Minute-Reise n.
auch Paraceta mol.
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18 Antiinfektiva
Stand-by-Medikation
Die antiretrovirale Therapie erfolgt mit:
Notfallmedikation, wenn Malariasymptome auf-
• 2NRTI + 1 NNRTI oder
treten und ein Arzt innerhalb von 24 h nicht er-
• 2NRTI + 1 PI oder
reicht wird. Anwendung in Gebieten mit niedri -
• 2NRTI + I INI.
gem und mi ttlerem Malariarisiko.
• Chloroquin: nur noch in wenigen Gebieten
ohne Resistenzen wie Mittelamerika Wirkmechanismus
• Mefloquin oder Atovaquon + Proguanil oder Eine Hemmung der HI-Viren erfolgt über drei
Artemeter + Lumefantrin: in Gebieten mit virusspezifische Enzyme:
mefloquinsensiblen Plasmodium-falciparum- • Hemmung der reversen Transkriptase, die
Stämmen, z. B. Südamerika, Indien die Viren-RNA in DNA übersetzt, damit diese
• Atovaquon + Proguanil oder Artemeter + ins Wirtsgenom eingebaut werden kann :
Lumefantrin in Gebieten mit Mefloquinresis- - Die NNRTI hemmen die reverse Tran-
tenz, z. B. Südostas ien. skriptase direkt
- NRTI sind Nukleosid-Analoga, die nach
Aktivierung durch Phosphorylierung in
• A~!ir~!!o~irale Therapie _____ der WirtszeHe in die DNA des Provirus
Die antiretrovirale Therapie wird zur Behand - eingebaut werden und dann zum Abbruch
lung von HIV-Patienten verwendet. Es handelt der Nukleinsäuresynthese führen. Das Nu-
sich dabei um ei ne lebenslange Therapie mit kleotid-Analogon Tenofovir ist bereits
Ko mbinationspräparaten: Verzögerung der Re- phosphoryliert
sistenzentwicklung, Optimierung der Wirkung. • Hemmung der Protease, die die für die Re-
Die Therapie ist mit zahlreichen unerwünschten plikatio n notwendigen Proteine aus einem
Wirkungen verbunden, daher sind Compliance- Vorläuferprotein der HI-Viren abspaltet
Probleme häufig. • Hemmung der lntegrase, die die Integration
Eine antiretrovirale Therapie wird eingeleitet bei: der DNA-Kopie der viralen RNA in das
• Allen symptomatischen HIV -Patienten: CDC- Wirtsgenom vermittelt.
Stadium B und C
• Asymptomatischen HIV-Patienten - CDC- Neue Medikamente:
Stadium A - mit einer CD4-Zellzahl < 350/).1.1 . • Maraviroc ist ein Antagonist am CCRS-
Bei Auftrete n von Zusatzkriterien wie hoher Rezeptor, einem Korezeptor, über den die
Viruslast kann auch bei höherer Zellzahl eine HI-Viren in die Wirtszelle gelangen. Bei
Therapie indiziert sein. 80 % der HIV-Infizierten vorhanden
Wirkstoffe • Enfuvirtid hemmt die Fusion von HI-Vi-
• Nukleosidische, nukleotidische Reverse- ren mit der Wirtszelle (Fusionsinhibitor).
Transkriptase-Inhibitoren (NRTI): Didano- Subkutane Anwendung. Bei Versagen der
sin, Lamivudin, Zidovudin, Emtricitabin, Te- o. g. Therapieregimes.
nofovir
• Nichtnukleosidische Reverse-Transkripta- Pharmakakinetik
se-Inhibitoren (NNRTI): Efavirenz, Nevira- Die meisten Substanzen werden hepatisch meta-
pin bolisiert. Einige sind Inhibitoren andere Indukto-
• Proteaseinhibitoren (PI): Lopinavir.J ndin a- ren von Cytochrom P450. Deshalb kön nen zahl -
vir wegen Toxizi tät nicht mehr empfo hlen. reiche Medikamenteninteraktionen auftreten.
Ritonavir ist auch ein Pl, jedoch in therapeu- Unerwünschte Wirkungen
tischer Dosierung sehr toxisch. Ritonavir Neue Substanze n sind besser verträglich. Den-
wird aber in niedriger Dosis zu r Boosterung noch treten häufig gastrointestinal.e Störungen,
anderer PI verwendet. Dabei erhöht Ritonavir Exantheme, Polyneuropathi.en, Kopfschmerzen
die Plasmakonzentrationen und HWZ der und Blutbildveränderungen auf.
anderen Pl
Therapie einiger opportunistischer
• lntegraselnhibltor (!Nl): Raltegravir. Infel<t Ionen
• Pneumocystis-jirove ii-Pneumonie (einst
Pneumocystis carinii): o-trimoxazol
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• Toxoplasmose: Therapie mit Pyrimethamin + Postexpositionsprophylaxe (PEP)
Sulfonamidan tibiotikum; Primärprophylaxe Besteht die Indikation zur PEP, so soll diese
mit Co-trimoxazol möglichst schnell nach Exposition - innerhalb
• Candidainfektion: Amphotericin B, Flucon- von 24 h, besser noch innerhalb von 2 h, nicht
azol mehr nach 72 h - begonnen werden.
• HSV-Infektion: Aciclovir Dauer: mindestens 4 Wochen.
• CMV -Infektion: Ganciclovir. Verwendet werden: 2 NRTI + 1 PI oder 2 NRTI +
1 NNRTI oder 3 NRTI.
• Weitere Infektionskrankheiten
---
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18 Antiinfektiva
0 Warum ist die Therapie der Tbc eine Kombinationstherapie? Wie erfolgt sie? Nennen Sie für
jedes Medikament eine wichtige unerwünschte Wirkung.
0 Womit können Sie die Malaria tertianabehandeln und welche w1erwünschten Wirkungen
können auftreten?
0 Nennen Sie zu nachfolgenden Erkrankungen das Antibiotikum der Wahl (Substanzklasse so-
wie ein Wirkstoff): Streptokokkenangina, ambulant erworbene Pneumonie bei ansonsten ge-
sunden jungen Patienten, Infektion durch ß-Laktamasebildende Staphylokokken, pseudo-
membranöse Enterokolitis nach Antibiotikabehandlung, Chlamydieninfektion, eine systemi-
sche MRSA-Infektion und eine bakterielle Meningitis mit Listeriennachweis.
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19 Intoxikationen
Medikament öse Therapie von Vergiftungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178
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19 Intoxikationen
• Antidot-Therapie
-------- ----
Tab.19.1 Ant idot-Therapie bei Vergiftungen
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Tab.19.1 Antidot-Therapie bei Ve rgiftungen (Forts.)
Intoxikation Antidot Verweis
Heparin Protarn in -+Kap. 4
Herzglykoside Kalium, Lidocain, Digitalis-Antitoxin -+Kap. 7
• Atropin bei Bradykardie
• Phenytoin bei ventrikulärer Tachykardie
Methanol Ethanol s. u.
Met-Hb-B ildner Methylenblau, Toluidinblau 5. u.
Muskarinrezeptora ntago nisten Physostigmin -+Kap. 2
Neuroleptika Biperiden -+Kap. 17
Opiate Naloxon, Naltrexon. -+Kap. 13
Ausnahme Buprenorphin: Antidot ist Doxa-
pram
Paracetamol Acetylcystein oder Methionin, Cysteamin -+Kap. 13
Quecksilber Dimercaprol, DMPS s. u.
Thalli um Eisen-111-Hexacyanoferrat (Berliner Blau) s. u.
Trizyklische Antidepressiva Physostigmin -+Kap.17
179
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19 Intoxikationen
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Antidot-Therapie. Kein spezifischen Antidot Die Ameisensäure wird dann langsam unter
verfügbar. Mitwirkung von Tetrahydrofolsäure zu C02 und
• Glukokortikoide inhalativ und i.v. H20 entgiftet.
• Furosemid oder Mannit zur Diurese beim
Lungenödem. Typische Symptome.
• Narkotische Phase mit Rausch
• Metabolische Azidose ab dem 2. Tag
• Intoxikation mit Met-Hb-Bildnern • Sehstörung ab dem 3. Tag
Zu den Met-Hb-Bildnern zählen: Nitrate, Nitri- • Stoffwechselentgleisung und Atemlähmung.
te, Chlorate, Perchlorate, Anilin, Phenacetin,
Antidot-Therapie.
Sulfonamide, Redox.farbstoffe, DMAP. Sie oxi- • Ethanol (Ziel: 1%o): besitzt eine höhere Affi-
dieren im Hämoglobin Fe2+ zu Fe3+. Dieses sog. nität zur Alkoholdehydrogenase als Methanol.
Met-Hb kann 0 2 nicht mehr transportieren und Dadurch wird die Metabolisierung von Me-
es kommt zur Hypoxie. thanol zur toxischen Ameisensäure gehemmt
Typische Symptome. • Weiterhin: Azidosetherapie mit NaHC03, Ga-
• Treten ab 10-20% Met-Hb auf: Hypoxie, Zy- be von Folsäure zur Beschleunigung der Ent-
anose, Blut bräunlich gefärbt giftung der Ameisensäure, Hämodialyse.
• > 60 o/o Met-Hb: Exitus letalis.
• Pilzvergiftung
Antidot-Therapie. Redoxfarbstoffe (Methy-
lenblau, Toluidinblau): sind paradoxerweise sel- Knollenblätterpilz
ber Met-Hb-Bildner. Als Antidot wirken sie, weil 90 o/o der tödlichen Pilzvergiftungen in Mittelemo-
sie auch die Reduktion von Fe3+ zu Fc2+ be- pa sind auf den Knollenblätterpilz zurückzuführen.
schleunigen und ein Redoxgleichgewicht bei un- Das Toxin (Amanitin) hemmt die RNA-Synthese.
gefährlichen 8% Met- Hb einstellen.
Typische Symptome.
• Initial Beschwerdefreiheit
• Alkoholvergiftung • Nach ca. 12 h: gastrointestinale Symptome:
Ethanol Erbrechen, Diarrhö, Kohken
Die typischen Symptome einer Ethanolvergif- • Nach 2 d zunächst Besserung
tung sind hinreichend bekannt. Üblicherweise • Dann Lebernekrose: Blutgerinnungsstörun-
treten narkotisierende Wirkungen ab 2 %o und gen, Leberzerfallkoma
der Tod bei 4- 5 %o ein. • Akutes Nierenversagen.
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sche Virusinfektionen) sowie ambulant erworbe- kammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung
ner Pneumonie. Leitlinie der Paul-Ehrlich-GeseU- (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
schaft für Chemotherapie, der Deutschen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), 20 10.
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedi- Zugriff am 10.4.201 0 unter http://www.versorgungs -
zin, der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie und leitlinien.de/themen/ copd
des Kompetenznetzwerkes CAPNETZ, 2009. Zugriff Prophylaxe der Infektlösen Endokarditis. C.K. Na-
am 22.7.2010 unter http://leitlinien.net/ her, B. AI-Nawas, H. ßaumgartner, H.-J. Becker et al.
Guidellnes in the preventlon, dlagnosis, and treat- kardiologie 2007, l: 243-250
ment lf lnfective endocardltls (new version 2009).
G. Habib, B. Hoen, P. Tornos, F. Thu ng et al. Euro-
pean Heart Journal 2009, 30: 2.369- 2.413
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Arzneimittelregister
Hier sind alle im Buch vorkommenden Substanzen inklusive Elementen, Salzen und pflanzlichen Stoffen
aufgelistet, u. a. z. B. Lithium, Jodid und Melisse. Zur schnellen Orientierung steht bei jedem Eintrag der
Oberbegriff, z. B. "Adrenalin - Sympathomimetikum". Handelsnamen sind nicht aufgeführt.
Symbole Aminoglutethimid- Estrogen- und
5-Aminosalicylsäure (5-ASA) - Glukokortikoidsynthesehemmer 29
Antiphlogistikum 88 Ami noglykoside - Antibiotika 165
5-Fiuorouracil , 5- Fu - Pyrimidinanalogon, Antime- Amiodaron - Kaliumkanalblocker 55
tabolit 128 Amisulprid - atypisches Neuroleptikum !52
5-HT, 5-Hydroxytryptamin - Serotonin 21 Amitriptylin - trizyklisches Antidepressivum !52
Sa-Dihydrotestosteron (DHT) - Androgen 29 Amlodipin - Kalziumantagonist 43
6-Mercaptopurin - Purinanalogon, Amoxicillin - Aminopenicillin 163
Antimetabolit 128 Amphotericin B- Antimykotikum 169
a -Methyldopa - AntisympatJwtonikum 18 Ampicillin - Aminopenicillin 163
ß-Acetyldigoxin - Digitalisglykosid 63 Anakinra - Antagonist am ]L-I -Rezeptor
ß-Methyldigoxin - Digitalisglykosid 63 - Basistherapeutikum bei RA 123
Anastrozol - Estrogensynthesehemmer 29
A Anthrachinone - Laxanz 84
Abciximab - Inhibitor des GPHb/llla- Anthracycline - zytostatisches Antibiotikum 128
Rezeptors 72 Apomorphin - Brechmittel 178
Acarbose - a -Glukosidase-Hemmstotf 96 Aprepitant- NK 1-Rezeptorantagonist 85
Acebutolol - kardieselektiver ß1-Biocker 15 Aprotinin - Antifibrinolytikum 37
Acetazolamid - Carboanhydrasehemmer 61 Ara-C- Pyrimidinanalogon, Antimetabolit 128
Acetylsalicylsäure - nichtsteroidales Anti- Argatroban - parenteraler Thrombininhibitor
phlogistikum 117 35
Aciclovir - Nukleosidanalogon, Virostatikum 169 Artemether - Malariamittel 173
Actinomycin - zytostatisches Antibiotikum 128 ASS - Cyclooxygenase-Hemmer
Adalimumab- Antikörper gegen TNFa, - nichtsteroidales Antiphlogistikum 117
Basistherapeutikum bei RA 123 - Thrombozytenfunktionshemmer 71
Adefovir - Nukleotidanalogon, Virostatikum 170 Atenolol - kardieselektiver ß1- Blocker 15
Adenosin - Antiarrhythmikum 56 Atorvastatin - Statin, Lipidsenker 103
Adrenalin - Sympathomimetikum 13 Atosiban - kompetitiver Oxytocin-
- Lokalanästhesie 132 rezeptorantagonist 28
Ajmalin- Natriumkanalblocker, Atovaquon - Malariamittel 173
Antiarrhythmikum 54 Atracurium - nicht -depolarisierendes
Aktivkohle - Resorptionshenuner 178 Muskelrela:xanz 136
Alcuronium - nicht-depolarisierendes Atropin - Parasympatholytikum 12
Muskelrela:xanz 136 Auranofin - Go1dsalz, Basistherapeutikum bei
Aldosteron - Mineralokortikoid 24 RA 124
Alemtuzumab - Antikörper, Zytostatikum 129 Azathioprin - Purinanalogon, Immun-
Alendronat - Bisphosphonat 107 suppressivum 125
Alfuzosin - selektiver a 1A- Blocker 15 - Basistherapeutikum bei RA 123
Aliskiren - Renin-Inhibitor 42 Azelastin - H1- Rezeptorantagonist 20
Alkylphosphate - Parasympathomimetikum 10 Azithromycin - Makrolidantibiotikum 165
Allopurinol - Urikostatikum 105 Azolderivate - Antimykotika 169
Allylamine - Antimykotika 169 Aztreonam - Monobactam 165
Alprostadil - Prostaglandin-E1-Derivat 23
- pAVK 36 B
Alteplase - Fibri nolytikum 36 Bacampicillin - Aminopenicillin 163
Altinsulin - Normalinsulin 92 Baldrian - pflanzliches Hypnotikum 157
Aluminiumhydroxid - Antazidum 86 Barbiturate - Injektionsnarkotika 133
Amantadin - NM DA-Antagonist Beclometason - Glukokortikoid 24
- Antiparkinsonmittel 145 Benperidol - klassisches Neuroleptikum ISO
- Virustatikum J69 Benserazid - L-Dopa-Abbau-Hemmer,
Ambrisentan - Endothelinrezeptorantagonist 51 Antiparkinsonmittel 145
Amilorid - kaliumsparendes Diuretikum 61 Benzbromaron - Urikosurikum 105
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Arzneimittelregister
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Arzneimittelregister
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Arzneimittelregister
- Virustatikum 169
Gemcitabin - Pyrimidinanalogon,
Antimetabolit 128
lsofluran - lnhalationsnarkotikum 133
lsoniazid - Antituberkulotikum 1.72
lsoprenalin - ß112 -Sympathomimetikum J s
Gemeprost- Prostagandin-E2/F20 -Derivat 23 lsosorbiddinitrat - Nitrat 70
- Uteruskontraktionen, Muttermundöffnung 28 lsosorbidmononitrat - Nitrat 70
Gemfibrozil - Fibrat, Lipidsenker I 03 ltraconazol - Antimykotikum 169
Gentamiein - Ami noglykosid 165 lvabradin - An tia rrhyt.hmikum 56
Glaubersalz - Laxanz, salinisches 84
Glibenclamid - ulfonylharnstoff 95 J
Glimepirid - ulfonylharnstoff 95 Jod id - Schilddrüsen th erapeutikum 100
Glitazone - PPARy-Agonist 95 Johan niskrau t - Antidepressivum 154
Glyceroltrinitrat - Nitrat 70 K
Glykopeptidantibiotika - Reserveantibiotika Ketamin - Injektionsna rkotikum 133
167 Ketoconaz.ol - Ant imyko tikum 169
Granisetron - 5-HT 3-Antagoni t 85 Ketotifen - H 1-Rezeptorantngonist 20
Griseofu lvin - Antimykotikum 169
Guaneth idin - Antisympathotonikum 18 L
Lachgas - lnhalationsnarkotikum 1.33
H La tulose - Laxam, osrnot is hes !l4
Haloperidoldecanoat - klassisches Lamivudin - R v rsc-Trauskriptas -lnhil>.itor
Neuroleptikum 150 - antiretroviral 174
Haloperidol - klassisches Neuroleptikum 150 - Viros tatikum 170
Halothan - lnhnlation nnrkot.ikum I33
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Sachregister
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Sachregister
B Dauerdepolarisation,
Bandwürmer 170 Muskelrelaxanz 137
Basistherapeutika 122 Decarboxylasehemmer 145
Beinvenenthrombose, tiefe 37 Decurarisierung 138
Benzod iazepine Depolarisationsblock, Muskelrelaxanz 137
- Injektionsnarkotika 133 Depotpenicillin 163
-Intoxikation 157 Depression 155
Benzodiazepine 156 Dermatamyositis 124
Berliner Blau 179 Dermatophyten 169
Beruhigungsmittel 157 Diabetes mellitus 92
Betäubungsmittel-Verordnung 115 - Schwangerschaft 98
Biguanide 93 -Typ 1 96
Bioäquivalenz 4 - Typ 2 97
Biologika, Basistherapeutikum bei RA Diarrhö 88
123 Differenzierungsinduktoren 128
Bioverfügbarkeit 2 Diffusion, Pharmakon 2
Blausäureintoxikation 180 Digilatisi ntoxikation 65
Bleiintoxikation 179 Digitalisglykoside 63
Blitz-Nick-Salaam-Krämpfe 144 Dioxinintoxikation 182
Blut -Gas-Verteilungskoeffizient 134 Diphtherietoxin 182
Borreliose 175 Diurese, alkalische 178
Botulinustoxin 182 Diurese, forcierte 178
Breite, therapeutische 3 Diuretika 60
Breitspektrumpenicilline 163 - kaliumsparende 61
Bronchodilatatoren 76 - osmotische 61
Divertikulose 89
c Dopaminrezeptoragonisten, Anti -
Calcitonin, Osteoporose lOS parkinsanmittel 146
Campylobacter 171 Dopaminrezeptorantagonisten 85
Candida 169 - Neuroleptika 150
- Infektion, opportunistische 175 Do is-Wirkungskurve 4
Carbapeneme 164
Carboanhydrasehemmer 61 E
Cephalosporine 164 Echinokokkose 170
Chinolone 166 Effektdosis 3
Cholera 171 Effekt, postantibiotischer 162
Cholinesterase 9 Einphasenpräparat 27
Clearance 3 Eisen-rii -Hexacyanoferrat 179
CM V, Infektion, opportunistische 175 Ei enmangelanämie 90
Colitis ulcerosa 88 Elimination 2
COMT-Hemmer 145 Eliminationskinetik 3
COPD 80 Emesis 89
cox 116 Endokarditi , infektiöse 171
COX-2-Hemmer, selektive 117 Endokarditisprophylaxe I 71
Creme 5 Endotheli nrezeptoran tagenisten 51
Cryptococcus 169 Enterobia is 170
Crystal I5 Enterokokkenlücke 164
Cumarine 32 Enterokolitis, pseudomembranöse 171
- Antidot 33 Entzug sy ndrom, Opiode 115
Cushing-Schwelle 23 Enzyme, Zytostatika 128
Cya nidintoxikation 180 Epi lep ie. juven ile myoklonis he 144
Cyclooxygenase 11 6 EPM-Störungen, Neuroleptika 151
Cyclooxygenasehemmer 23 Erbrechen 89
Cytochrom P450 E rbrec h~:n, induziert es 178
- Induktoren 2 Erh<l ltungsdosis 3
- lnhibiwrcn 2 E trogene 26
- Osteoporo e 108
D Estrogenrezep torant agonis t 29
Darmdekontamination 171 Ethanolint·oxikation 181
Darmerkrankungen, chroni ch-entzlindliche 88
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Sachregister
F HIV 174
Fadenwürmer 170 Hormone 20
Faktoren, koloniestimulierende 126 -Gewebs- 20
Faktor-Xa-Inhibitoren 35 - Nebennierenrinde 23
Fibrinolytika 36 - Schilddrüse 100
-Antidot 37 -Sexual- 26
Fibrinspezifität 36 - Zytostatika 128
Fieber, akutes rheumatisches 124 Hormonersatztherapie 26
Fieber, rheumatisches 171 HSV, Infektion, opportunistische 175
First-pass-Effekt 3 HWZ 3
Fliegenpilzintoxikation 18 I. Hyperglykämie 98
Fluvastatin - Statin, Lipidsenker Hyperthermie, maligne 138
103 Hyperthyreose 103
Frühdyskinesie, Neuroleptika 151 Hypertonie
- Differenzialtherapie 49
G - Komorbiditäten 49
Gallenkolik 89 - Krise 47
Gastroenteritis, infektiöse 171 - pulmonale 50
G-CSF 126 -Schwangerschaft 49
Gestagene 27 Hypertonie, arterielle 47
Gewebshormone 20 Hypnotika 157
Gicht 106 Hypoglykämie 98
Gichttherapeutika 105 Hypothyreose 102
Giftelimination 178
Giftresorption verhindern 178 I
Giftung 2 Immunmodulatoren 126
Glaukom 10 Immunsuppressiva 124
Glukokortikoide 23 Impulsiv-Petit-mal 144
Glycinrezeptoren 134 Induktoren von Cytochrom P450 2
Glykopeptidantibiotika 167 Infektionen, opportunistische bei HIV 174
Glykoprotein-llb/IIIa-Rezeptor 72 Infiltrationsanästhesie 132
GnRH -Analoga 29 Inhalationsnarkotika 133
Goldsalze 124 Inhibitoren von Cytochrom P450 2
Gonorrhö 175 INI, Integraseinhibitor 174
GPilb/IIla-Rezeptor 72 Injektionsnarkotika 133
Gyrasehemmer 166 lNR-Wert 32
Insulin-Analoga 92
H Insuline 92
H1-Antagonisten, Antiemetikum 85 Insulinpumpentherapie 96
H1-Rezeptorantagonisten 20 Insulintherapie
H2-Rezeptorantagonisten 85 - intensivierte konventionelle 96
Halbwertszeit 3 - konventionelle 97
Harnwegsinfekt 175 Interferone 126
Hefen 169 lnterleukine 126
Helicobacter-pylori-positives Ulkus 87 · International Normalized Ratio 32
Heparin, unfraktioniertes 33 Intoxikation
Heparinaide 33 - Alkylphosphat I. L
Herzinfarkt, ekundärprophylaxe 74 - Antidepress iva, trizyklische ! 54
Herzinsuffizienz - Arsen 180
- akute 67 - Atropi n 12
- chronische 66 - Behandlungsprinzipien 178
Herzkrankheit, koronare 70 - Benzod iazep ine 157
Herzrhythmusstörungen 56 - Blausäure 180
Histamin, Rezept oren 20 - Blei 179
Histaminfreisetzung, - Botulin ustoxi n 182
Muskelrelaxanz 137 - Cyanid 180
Histidin 20 - Digitalis 65
HIT-2 - Dioxin I 82
- Akutthentpie, 'lh ro mbosc- - Diphtherietox in 182
prophylaxe 3
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-
Sachregister
- E605 11 Lungenödem 67
- Ethanol 18 1 Lupus erythema tocles, sys temisc her 124
- Fliegenpilz I 81
1\1
- Knollenblätterpilz 181
MAC 134
- Koh lenmonoxid 180
Magenulku s 87
- Lauge 178
Makro lidantibiotika 165
- Lithium 155
Ma laria 173
- Metalle 179
Manie 156
- Methanol 181
MAO-A-Hemmer, Antidep ress iva 152
- Met-Hb-Bildner 181
MAO-B-Hemmer, Antiparkin ·onmittel 145
- Neuroleptika 151
Mas tzellstab il isatoren 78
- Opioid 115
Mehrstufe npräparat 27
- Paracera mol 11 7
Meni ngi ti , bakterielle 175
- Parathion , Phospho rsäurees ter 11
Metaboli mu 2
- Quecksilber 179
Meta ll intoxikatio n 179
- Reizgase 180
MethanoLintoxikati on 181
- Säure 178
Met-Hb-Bildner-Intoxib ti on 181
- Tetanustoxin 182
Migräne 1 L9
- Thallium 179
Mikropille 27
J Milch, Sä ureverg ift ung 178
Jodid 100 Mineralokortikoid 24
- Thyreostatikum 101 Mini pille 27
Jodination, Jod isation 66, 101 Mitosehemmer 127
Monobactame 165
K Morbus Crohn 88
Kaliumkanalblocker 54 Morbus Parkinsa n 147
Kalziumantagonisten 43 MR A 175
Kammerfl im mern 58 Mu karinrezeptor 8
KHK 73 - Mu sk lrelaxa nz 137
KHK, Thromboseprophylaxe 38 Mu karinrezept oragoni sten 8
Kinetosen 84 Mu skarin rezep torantagoni sten 12
Knollenblätterpilzintoxika tion 181 - Anti emetikum 84
Kohlenmonoxidintoxikation 180 - Antiparkin onmittel 147
Koloniesti mulierende Faktoren 126 - Ulkustherapie 87
Kompartm ent 2 Muske lrel axanzien 136
Kontrazeption Mutt.erkor nalkaloid e 28
- hormonelle 27 Mydriatika 12
- pos tkoitale 27
Konzentration, min imale alveoläre 134
Koronarsyndrom , akutes 73 Na rkose 138
Kreuzresistenz 162 Na rkotika 133
Kri se atriumkanalbio k r, Antiarrhyth mika 54
- hyperglykämische 98 cben ni erenrinde, Horm one 23
- hypertensive 47 ervensyst m, vegeta tives 8
- th yreotoxi ehe 103 Ncuroleptanalges ie 1 l
Neurol ptika ISO
L - Intoxika tion I I
Lamblien 171 Nicht - pioida nalgct ika 11 6
Laugenvergiftu ng 178 Ni otinrczcpto r H
Laxanzien 84 - Muskdrclaxa n7. I 7
Legionärskrankhei t 175 Ni otinsäu rl!dcri va tc 104
Leitung anästh sie 132 70
l.eukotrienrezeptor 77
Leukotrienrezep torant agoni ten 77 H5
Lipidsenker I 03
Lip idtheo ri e 134 MOA -Rezeptorantago nist,
Li teraturverwichni s 1R3 Antip:trkinso nmitt cl 145
Lokalanäs th etika 132 NMDA·R ·z ' ptornn tago nistcn,
Lungenembolie 37 Atltid mcn tiva 159
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Sachregister
NMH 33 Potenz 3
NNRTI, NRTI 174 PP ARa-Agonist, Fibrate 103
NO 70 PPARy-Ago nisten, Antidiabetika 95
ootropika 159 Prodrugs 2
Notfall Progesteronrezeptorantagonist 28
- Gallenkolik 89 Prophylaxe
- Hyperglykämie 98 -Angina pectoris 70
- hypertensiver 47 - Depression, un ipolare 155
- Hyperthermie, maligne 138 - Endokarditi 171
- Hypoglykämie 98 - Herzinfarkt 74
- Lungenembolie 37 - HIV-Exposition 17 5
- Lungenödem 67 - Influenza-A-Jnfektion bei Risikopatienten 169
- Schock, kardiogener 67 -Malaria 173
-Status asthmaticus 79 - Manie 156
- Status epilepticus 144 - Migräne 120
NSAID 11 7 - Osteoporose 107
- Ovarialzysten, rezidivierende 26
0 - pAVK 38
Oberflächenanästhesie 132 - perioperativ 164
Opioide - Pilzinfektionen bei Immunsuppression 169
- Analgetika 112 - Schizophrenierezidiv 152
- Entzugssyndrom 11 5 - Strumarezidiv 102
- Intoxikation 115 - Tachykardie, paroxysmale supraventrikuläre 57
- Rezeptoren 112 - Thrombose- 39
Oralpenicillin 163 - Trigem inusneuralgie 120
Osteo myelitis 175 - ventrikuläre Herzrhythmu sstörungen 54
Osteoporose 107 - Vorhofflimmern 57
Oxime I J Prostagandinderivate 23
Oxytocin 28 Prostaglandinderivate, Ulkustherapie 87
Oxytocinrezeptorantagonist 28 Prostaglandine 28
Oxyuriasis 170 Prostazyklinanalogon 23
p Proteaseinhibitoren 174
Pankreatitis, akute 89 Prothrombinzeit 35
Parameter. pharmakakinetische 2 Protonenpumpenhemmer 85
Parasympatholytika 12 Pseudomonasi nfektion L75
Parasympathomimetika 8 Psychopharmaka 150
Parathormon , Osteoporose I08 PTT 35
Parkinson oid 147 Puder 5
Parkinso noid, Neuroleptika 15 L Q
Paste 5 Quecksilberintoxikat ion 179
Pearl -lndex 28 Quellmittel 84
Penicilline I 63 Quickwert 35
· PEP 175
Periduralanästhes ie 132 R
Peroxisomen-Proliferator-aktivierter Rezeptor 95 RA 122
PG -E, -F-, -I-Derivat 23 Radiojod 102
Pharmakadynamik 3 Rebound -Efl'ekt 4
Pharmakakinetik 2 Refluxösophagitis 88
Phosphodiesterase-5-lnh ibitoren 50 Regionalanästhesie 132
Phosphorsäureester, Intox ikation II Reisediarrh ö 171
PI 174 Reizgasintoxikation 180
Pille danach 27 Renin -lnhibitor 42
Pilzvergiftung 181 Resorption 2
Plasminogenaktivatoren 36 Resorption, Intoxikation 178
Pneum ocysti. carinii 1. 74 Reverse-Transkriptase-Inhibitoren 174
Pneumocys tis jirove ii 174 Rezeptor
Pneumonie 170 - 5-H'l'I A,Il' 5-HT2A.I•' 5-H'J'J.•I 21
Polymyalgia rh eumal i a 124 - adrenerger a- und ß- 13
Postexpos itionsprophylaxe 17 - Aldosteron 62
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Sachregister
- Estrogen- 29 Syndrom
- Glycin- 134 - anlicholin erges 12
- GPilb/IIla- 72 - malignes neuroleptisches J51
- H1, - 2, - 3, Histamin 20 Syphilis J 75
- Leukotrien 77 Systemischer Lupus eryth ematodes 124
- muscarinerger 8
- nicotinerger 8 T
- Opioid- 112 Tachykardie
- Oxytocin- 28 - paroxysmale supraventrikuläre 57
-peripheres Nervensystem 8 - ventrikuläre 57
- Peroxisomen-Proliferator-aktivierter 95 Tachyphylaxie 4
- Progesteron- 28 Tetanustoxin 182
- Serotonin 21 Tetrazykline 166
Rheumatoide Arthritis 122 Thalliumin toxikation 179
Therapie, antiret rovirale 174
s Thiaziddiuretika 60
Salbe 5 Thrombin inh ibitoren 35
Salmonellen J 7 J Thromboembolie, venöse 37
Sättigungsdosis 3 Thromboplastinzeit 35
Sä urevergiftung 178 Thromboseprophylaxe 37
Schilddrüsenhormone 100 Thrombozytenfunktionshemmer 7 1
Schilddrüsentherapeutika 100 Thrombozytopenie, hepa rininduzierte 39
Schimmelpilze 169 Thyreostatika 100
Schistosomen 170 TJVA 139
Schizophrenie 152 Tokolyse 29
Schlafmittel 157 Tokolytika 29
Schlafstörungen 158 Toleranz 4
Schlaganfall, ischämischer 38 Toleranzentwicklung, Opiode I l3
Schleifendiuretika 60 Tonsillitis, eitrige 175
Schmerztherapie 119 Topoisomerasehemmer 128
Schock, kardiogener 67 Toxoplasmose 175
Schüttelmixtur 5 Tranq uilizer 157
Schwangerschaft Trans mitter, periphere Nervensystem 8
- Diabetes mellitus 98 Transport, aktiver. passiver, vesikulärer 2
- Hypertonie 49 Trichuriasis 170
Schwangerschaftsa bbruch, Tuberkulose 172
medikamentöser 28 Tumorschmerzen 119
Sedativa I 57 Typhus 17 1
Serotoni n 21
Serotonin -Re-uptake-Hemm er, selektive u
152 UFH 33
Serotoninrezeptor 21 Ulcus duodeni, ventriculi 87
Sexualhormone 26 Ulkus, Magen, Duodenum 87
Shigellen 171 Ulku therapeutika 85
Sinustachykardie 57 Urethritis 175
Spätdyskinesie, Neuroleptika 15 1 Urikostatika 105
Speed 15 Urikosurika lOS
Spinalanästhesie 132 V
Spondylarth ritis, seronegative 124 Vasodilatatoren 45
SSRI 152 Vasokonstriktoren. Loka lanästhe ic 132
Status asthmaticus 79 V rgiftung siehe [ntoxikation
Status epilepticus I 44 Verschlt1s krankhei t, periphere arterielle 38
Störungen, extrapyramidalmotorische 147 Vertei lung 2
Stroke 38 Verteilungsvolumen
t ruma, euthyreote I 02 Virustatika 168
ulfonamide 167 Vi tamin -K-Antagonist, Antidot 33
Sulfonylharnstoffe, -analoga 94 Vitam in -K-Antagonisten 32
Sympatholytika 15 Vo rhofflimmern 57
ympathomimetika 13 Vorhoffl immern, Antikoagu latin bei 38
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Sachregister
w y
Wegener Granulomatose 124 Yersinien 171
Wehenauslösung, -Verstärkung
29 z
Wehenhemmung 29 Zitronensaft, Laugenvergiftung 178
WHO-Stufenplan, Zytostatika 127
Tumorschmerzen 119
199
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Sie haben das Fach bereits einmal gelernt und wollen das
Wichtigste in letzter Minute vor der Prüfung wiederholen .
Genau das bietet Ihnen die last minute Reihe:
)) nur die Fakten, die zum Bestehen der Prüfung notwendig sind
)) Farbkodierung: Gewichtung nach IMPP-Häufigkeit
)} Einteilung in schnell schaffbare Lerneinheiten
)) Kurzes Onlinetraining für die mündliche Prüfung
mit typischen Fragen und Antworten.
ISBN 978-3-437-43011-4
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