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1201 FB3 ZTZ S-30 Ges
1201 FB3 ZTZ S-30 Ges
Für Heer, Marine und insbesondere Flak (zunächst nur Waffengattung der Luftwaffe - später auch Heeres-Flak) wurde ca.
ab 1938 vom HWA für die Kaliber ab 7,5 cm ein tempierbarer Zünder gefordert, der unabhängig vom
Luftdruck in großen Höhen funktionssicher ist und nicht die mangelnde Lagerbeständigkeit der
Pulverbrennzünder aufweist.
Diese Forderungen erfüllte der ZtZ S/30 durch ein auf Zeit zwischen ca. 1,5 und 29,5 Sekunden einstellbares
Uhrwerk des System THIEL (siehe dazu eigenen Fachbeitrag). Während des WK 2 avancierte das Modell zum
Standartzünder schlechthin und wurde in so gigantischem Unfang produziert, dass in Januar 1945 noch ca.
20.000.000 ZtZ S/30 verfügbar waren.
Ferner zeigt die Tabelle, die sich auf mancher Fachliteratur) „(Lm)“ bzw. „(St)“ ist nicht
Kampfmittelfunde (und damit auf die tatsächlich amtlich.
vorgefundenen Schriftzüge auf den Zündern) und
den amtlichen Bezeichnungen in Vorschriften /
Konstruktionszeichnungen bezieht im
Wesentlichen die Vielfalt des ZtZ S/30 – eine
Systematik in der Nomenklatur ist jedoch nicht
erkennbar.
Der jeweils, in den Zeichnungen der Firma THIEL
angegebene Großbuchstabe für die Ausführung
wird der Zünderbezeichnung, etwas tiefer
gesetzt, vorangestellt. Er gibt keine Auskunft über
die Werkstoffkombination, da manche
Zeichnungen mehrere Materialien angeben. Ob
Grundsätzlich steht das Kürzel „ZtZ S/30“ in Formänderungen und/oder fertigungstechnische
Zentrum der Bezeichnung. Ohne weitere Änderungen für die Ausführungsbezeichnungen
Ergänzung sind je ein Modell aus Bondur und verantwortlich sind, kann nicht immer eindeutig
eines aus Stahl zu verzeichnen. Der Zusatz (in ausgemacht werden.
Beide Arten der Zusatzkennzeichnung
gleichzeitig sind möglich.
ZtZ S/30
Der ZtZ S/30 war während des WK 2 der Standartzünder der Flak bei den Kalibern 8,8 cm, 10,5 cm und 12,8
cm. Die Marine verwandte den Zdr auch bei Spreng- und Übungsgeschosse der 7,5 cm SK C/34.
Der Zünder ist mit dem auf Zeiten zwischen ca.
1,5 und 29,5 Sekunden einstellbaren Uhrwerk des
System THIEL ausgestattet (siehe zu Funktion und
Einstellung eigenen Fachbeitrag).
ZtZ S/30 II
Die Zeichnung Nummer 1840 der Firma THIEL vom In beiden Modellen befindet sich ein Uhrwerk aus
06.10.1944 weist einen Zünder aus, der weitgehend Messing.
dem ZtZ S/30 Ausführung E entspricht. Allerdings
wird der Auslösehebel des Uhrwerks in Ruhestellung Die Festschießkeile sind nur 22 mm lang und an der
durch einen, in Längsachse liegender Federstift Stelle einer ausgeprägten Schneide mit einem
gesichert. Der Zünder ist verzinkt. verlängerten Schenkel versehen, der gezahnt ist.
Die Zeichnung lässt die Verwendung des Zünders
offen. Da er bei 1.800 U/min entsichert, steht zu
vermuten, dass er (wie der ZZ /60 n=1800) bei 8,8
cm und 10,5 cm Marinegeschossen verwandt wurde.
- verstärkter Unruhezapfen
- verstärkter 2. Beisatzradzapfen
- verstärkter Zeigersteg
- verstärkter Schulterhebel
- verstärkter Anschlagstift für den Sicherungs-
flügel
Aus Kampfmittelfunden sind drei Exerzier-Ausführung des ZtZ S/30 bekannt. Bei den Modellen bestehen
Zünderkörper und Verschlusskappe aus Stahl. Die Spitze wurde aus Stahl, Leichtmetall oder Messing gefertigt.
Die Zünder besitzen kein Uhrwerk.