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Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt am Zibin, einem Nebenfluss des Alt, nahe den Südkarpaten. Weitere Gewässer in der
Stadt sind die Bäche Reußbach/Pârâul Reussbach/Pârâul Rusciorului, der Trinkbach/Pârâul
Trinkbach und der Seifenbach/Pârâul Săpunului, der Schewiskanal/Canalul Sevis sowie
der Bindersee/Lacul Binder. Südlich der Stadt erstreckt sich die Mărginimea Sibiului, eine traditionell
rumänisch bewohnte Region der Vorkarpaten. Nördlich, nordwestlich, nordöstlich, südwestlich und
östlich der Stadt befindet sich der ehemalige „Königsboden“ – das historisch von Siebenbürger
Sachsen besiedelte Gebiet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Vermutlich 1147 erreichten die ersten deutschen Siedler die Gegend; sie ließen sich auf dem Hügel
über dem Zibin-Fluss, der heutigen Oberstadt, nieder. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus
dem Jahr 1191 unter dem Namen praepositum Cibiniensem; eine Propstei entstand. Ab 1223 ist der
lateinische Name „Villa Hermanni“[9] und ab 1241 die deutsche
Entsprechung Hermannstorf[10] belegt. Der Name leitet sich wahrscheinlich von der Bezeichnung der
kölnischen Siedler ab, die ihren neuen Ort nach dem Erzbischof Hermann II. benannten oder aber
einem Lokator namens Hermann.[11]
Begünstigt durch seine Lage an der Kreuzung zweier wichtiger Straßenverbindungen wuchs die
Siedlung in Folge stark an und zählte 600 Bewohner, eine damals für ein Dorf bereits ansehnliche
Größe.[9] Es wird vermutet, dass die ursprüngliche Siedlung als auch die damalige Kirche bereits mit
Wällen oder Palisaden befestigt war.[12] 1241 wurde Hermannsdorf wie viele andere Orte
Siebenbürgens im Mongolensturm zerstört.
Das Dorf konnte sich allerdings schon bald von den Zerstörungen erholen und entwickelte sich in
Folge zu einer Stadt. Ausdrückliches Stadtrecht kann aber erst ab Mitte des 14. Jahrhunderts
angenommen werden. Der Name Hermannstadt wurde zum ersten Mal 1401 erwähnt, auch wenn er
sicher schon zuvor in Gebrauch war.[10] Das Wappen von Hermannstadt stammt aus der gleichen
Zeit. Im 14. Jahrhundert entwickelte sich Hermannstadt außerdem zu einem Handelszentrum von
internationaler Bedeutung. Es war eine der wichtigsten Städte in Siebenbürgen – vielleicht sogar die
wichtigste, da sie nicht nur Zentrum von Handel, Verwaltung und Kirche war, sondern auch die
größten Befestigungen in ganz Siebenbürgen besaß.

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