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Warum gerade Stifte?

oder: Worauf kommt es bei der Berufswahl an?


Inhalt

Überblick der Schreibgeräte-Technik


und warum das gar nicht so wichtig ist
Anforderungen

Ein Schreibgerät soll:


• Gleichmäßig Tinte beim Schreiben abgeben
• Keine Tinte abgeben, wenn man nicht schreibt
• Gut in der Hand liegen
• Schick aussehen
• und möglichst nichts kosten
Historie

Antike: Ritzen in Ton oder Wachs. Mit Papier und Perga-


ment kamen Gänsefedern zum Auftragen von Tinte auf.
Mittelalter: Blei- und Graphitstäbe mit Holzgriff
Seit ca. 1880: Auslaufsichere Tintenfüller mit Stahlfeder
Seit 1945: Kugelschreiber
Seit ca. 1960: Faser- und Feinschreiber
Seit ca. 1990: Gelroller
Au#ewahrung der Tinte

Faserspeicher: Tinte wird durch Kapillarwirkung gehalten.


Der Fluß hängt vom Füllgrad ab.
Röhrchen mit Kugel: Eingedickte Tinte wird durch Scherkräfte
von der sich drehenden Kugel abgetragen.
Freie Tinte: Tinte wird durch Unterdruck in einem Tank gehalten.
Der Ausfluß wird durch ein kapillares Regelsystem kontrolliert.
Arten von Tinte
Unterscheidung nach der Basis:
• Wäßrige Tinten bei saugfähigem Untergrund
• Alkoholtinten für die Benetzung glatter Flächen
• ölige Pasten bei Kugelschreibern
Unterscheidung nach dem Inhalt:
• Farbstofftinten: Farbmittel ist in der Basis gelöst.
Unproblematisch, aber weniger stabil.
• Pigmentierte Tinten: Kleine feste Teilchen (ca. 1 µm) als
Farbmittel. Sehr beständig, aber aufgrund Sedimentie-
rung problematisch in der Anwendung.
Herstellung von Holzstiften
Tintenfeinschreiber
Ein kapillares Kunststoff-Röhrchen leitet die Tinte
aus einem Faserspeicher auf das Papier.
Herstellung von Faserspitzen
Der harte Faserstrang wird
geschnitten und geschliffen

Faserstrang aus
Polyestergarnen ziehen.
Dieser wird mit Harz
versetzt und getempert.
… und das millionenfach pro Tag!
Herstellung von Kugelspitzen
Die Kugel wird in einer Kugelmühle geformt

Bohren und Bördeln der


Spitze im Rundautomaten Inspektion
Stiftentwicklung
Abmustern auf einer
vollelektrischen Spritzguß-
Maschine

Entwurf der Geometrie


in CATIA

Numerisches Fräsen von Erodier-Elektroden


Tests bei der Entwicklung

Unterdruck - Test

Abschreiben
Stiftmontage
Abfüllautomat für Kugelschreiberminen

Vollautomatische Dekoration
durch Einlegen einer Folie
Was ist bei der Berufswahl wichtig?
Jeder ist anders, daher muß jeder die Antwort für sich
selbst finden.
Aber ein paar Prinzipien gelten allgemein:
• Was man tut, sollte einem Spaß machen
• Größter Einfluß: Kollegen und Vorgesetzte
• Wichtig sind auch die Eigentümerverhältnisse der
Organisation, in der man arbeiten möchte.
• Interessante Aufgaben lassen sich in jeder Branche finden.
Man muß nur die Augen au&alten!
Stadien einer Firma
Gründung und erstes Wachstum:
• Eigentümer ist in der Regel jemand mit Fachwissen,
durch das die Firma eine Nische füllen kann.
Weiteres Wachstum:
• Finanzierung durch Fremdmittel (Kredit, Aktien)
Ablösung der Gründergeneration:
• Neue Leitung wird durch Haupteigentümer bestimmt.
• Diese vertrauen am ehesten ihresgleichen.
Wem vertraut der Verwalter?
Nun ist die Frage:

Welcher Typ Mensch ist der bzw. vertritt die Haupteigentümer?

Dem, der seine Sprache spricht:

• Jede Profession hat ihr eigenes “Fachchinesisch”


• … und versteht das anderer Professionen nicht!
• Damit kann ein Kaufmann oder ein Jurist nicht die
fachliche Qualifikation eines Ingenieurs beurteilen.
Wem vertraut der Verwalter?

Dem, der wie er selbst aussieht:


• Der Anzug und die Krawatte müssen tadellos sitzen.
DAS kann er schon beurteilen!

Dem, der keine Fehler macht:


• Es sind immer die Anderen schuld.
Damit haben seine Kollegen bei ihm einen Vorsprung.
Akaflieger sind ein eigener Typus Mensch …

Das Ansehen des Einzelnen in der Gruppe wird von seinem


Wissen und Können bestimmt.
Auf Fragen gibt es mathematisch klare Antworten.
Wer anderen etwas vormachen will, wird schnell ertappt.
Pragmatismus dominiert, Äußerlichkeiten sind Nebensache.
Man hat ein gemeinsames Ziel:
Bessere Leistungen im Segelflug.
Was heißt das für uns?
Anpassen
• Die “Uniform” der Verwalter übernehmen
• Fachchinesisch nur, wenn man sie beeindrucken muß
• Verstehen, daß die Wahrheit oder klare Worte meist
nicht erwünscht sind.
oder aussteigen!
• Kein Zugang zu kapitalintensiven Projekten mehr,
• aber man muß sich nicht ständig verstellen!
Kurz gesagt:
Sich besser verkaufen,
oder sich nicht verkaufen!
Wie geht das?

Uns besser verkaufen:

• Perfekte Aufmachung und Haltung.

• Atmosphärische, nicht Fakten-basierte Argumentation

• Die Wahrheit “ausdehnen”.

• Dem Gegenüber nicht zeigen, daß er nach Akaflieg-


Maßstab eine Niete ist.
Wie geht das?

Aussteigen: Dorthin gehen, wo man uns schätzt!

• Firmen, in denen der Eigentümer das Sagen hat,


die nicht nur verwaltet werden.

• Selbstständig werden. Hilft besonders, wenn die Kunden


vom gleichen Typ sind wie man selbst.

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