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Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie

Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Siedlungswasserwirtschaft
Abwasserreinigung
1. Vorlesung
10.05.2006

Dipl.-Ing. Pamela Meyer

Quelle:
31.05.2006 Stadt Münster, Tiefbauamt Folie 1

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Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

31.05.2006 Folie 2
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Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Gliederung

1. Abwasserreinigung
1.1 Einleitung
1.2 Zielsetzung und rechtliche Vorgaben
1.3 Abwasserzusammensetzung
und Grundlagenermittlung
1.4 Abwasserreinigungsverfahren

31.05.2006 Folie 3

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Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Gliederung

1. Abwasserreinigung
1.1 Einleitung
1.2 Zielsetzung und rechtliche Vorgaben
1.3 Abwasserzusammensetzung
und Grundlagenermittlung
1.4 Abwasserreinigungsverfahren

31.05.2006 Folie 4
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Abwasserreinigung
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Feldberieselung mit unterirdischer Drainage


(im Bau, ca. 1890)

31.05.2006 Folie 5

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Abwasserreinigung
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Rechenanlage, vor 1912;


das Rechengut wird maschinell entfernt

Klärbecken mit
Schlammschiebern,
Bolton, 1912

31.05.2006 Folie 6
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Abwasserreinigung
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Emscherbrunnenanlage Grosslappen,
München, 1925

31.05.2006 Folie 7

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Abwasserreinigung
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Schwachbelasteter
Tropfkörper, um 1905

Hochbelastete
31.05.2006
Tropfkörper, um 1960 Folie 8
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Abwasserreinigung
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Gliederung

1. Abwasserreinigung
1.1 Einleitung
1.2 Zielsetzung und rechtliche Vorgaben
1.3 Abwasserzusammensetzung
und Grundlagenermittlung
1.4 Abwasserreinigungsverfahren

31.05.2006 Folie 9

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Abwasserreinigung
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Zielsetzung und rechtliche Vorgaben für die


Abwasserbehandlung

• EG-Abwasserrichtlinie 91/271/EWG
• WHG, 2002
• AbwV, 2001
• AbwAG, 1994

31.05.2006 Folie 10
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Abwasserreinigung
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Entwicklung der gesetzlichen Anforderungen an


die Abwasserreinigung
Kanalisation auch in
kleineren Städten
Mechanische Robbensterben und Algenpest
Abwasserreinigung in der Nordsee führen
Regen- und Schmutzwasser zur Festlegung der
wird in einem Kanal gesammelt
und in Gewässer geleitet Nährstoffelimination
Eindämmung von Epidemien
Mittelalter 1900 1970
1880 1910 1990
Keine Kanalisation
Abwasser wird auf Straßen geleitet Behandlung von Abwasser
Vermischung von Trinkwasser mit Abwasser in Abwasserteichen
Häufige Epidemien wie Pest und Typhus
Rhein ist sehr stark belastet
und droht umzukippen.
Biologische Abwasserreinigung und
Mindestanforderungen
werden gesetzlich formuliert.
31.05.2006 Folie 11

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Abwasserreinigung
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Zielsetzung und rechtliche Vorgaben für die


kommunale Abwasserbehandlung
• Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) vom 19. August 2002
ƒ Als Rahmengesetz erfolgt die Ausfüllung und Konkretisierung durch die Landeswassergesetze

ƒ Erlaubnisverfahren nach §7a Abs. 1

• Abwasserverordnung (AbwV) vom 15. Oktober 2002


ƒ Festlegung der Anforderungen für die wasserrechtliche Erlaubnis
ƒ Festlegungen für häusliches und kommunales Abwasser und für Abwasser bestimmter
Industriebranchen.
ƒ Dient auch der Umsetzung der EG Richtlinie 91/271/EWG über die Behandlung von kommunalem
Abwasser

• Abwasserabgabengesetz (AbwAG) vom 3. November 1994


ƒ Festlegung der Abwasserabgabe erfolgt nach Schadeinheiten

31.05.2006 Folie 12
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Abwasserreinigung
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Anforderungen an das Einleiten von Abwasser


entsprechend § 7a Abs. 1 WHG, 2002

„Eine Erlaubnis für das Einleiten von Abwasser darf nur erteilt werden,
wenn die Schadstofffracht des Abwassers so gering gehalten wird,
wie dies bei der Einhaltung der jeweils in Betracht kommenden
Verfahren nach dem Stand der Technik möglich ist.
Die Bundesregierung legt durch Rechtsverordnung mit Zustimmung
des Bundesrates Anforderungen fest, die dem Stand der Technik
entsprechen.“

31.05.2006 Folie 13

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Herkunft der Bundesweiten


Stickstoffeinträge in die Gewässer

(Quelle: Umweltdaten Deutschland 1998, Umweltbundesamt)

31.05.2006 Folie 14
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Anforderungen an kommunales Abwasser


entsprechend Anhang 1 der Abwasserverordnung (AbwV, 2002)

Größenklassen CSB BSB5 NH4-N Nges Pges


der Anlagen
kg/d BSB5 (roh) mg/l mg/l mg/l mg/l mg/l

Qualifizierte Stichprobe oder 2-Stunden-Mischprobe

1 (< 60 kg) 150 40 -

2 (60 bis 300 kg) 110 25 -

3 (300 bis 600 kg) 90 20 10

4 (600 bis 6000 kg) 90 20 10 18 2

5 (> 6000 kg) 75 15 10 13 1

Nges entspricht Nanorg (Summe von Ammonium-, Nitrit- und Nitratstickstoff)


Überwachungstemperatur für NH4-N und Nges: TÜW = 12 °C
31.05.2006 Folie 15

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Abwasserreinigung
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Abwasserabgabe und Schadeinheiten


entsprechend dem Abwasserabgabengesetz
Bewertete Schadstoffe Einer Schadeinheit Schwellenwerte nach
und Schadstoffgruppen entsprechen jeweils folgende Konzentration und
volle Messeinheiten Jahresmenge
Oxidierbare Stoffe in 50 kg Sauerstoff 20 mg je Liter und
chemischem 250 kg Jahresmenge
Sauerstoffbedarf (CSB)
Phosphor 3 kg 0,1 mg je Liter und
15 kg Jahresmenge
Stickstoff 25 kg 5 mg je Liter und
125 kg Jahresmenge
Organische 2 kg Halogene, 100 mg je Liter und
Halogenverbindungen berechnet als organisch 10 kg Jahresmenge
als adsorbierbare gebundenes Chlor
organisch gebundene
Halogene (AOX)
31.05.2006 Folie 16
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Abwasserabgabe und Schadeinheiten


entsprechend dem Abwasserabgabengesetz
(Fortsetzung)
Bewertete Schadstoffe und Einer Schadeinheit Schwellenwerte nach
Schadstoffgruppen entsprechen jeweils Konzentration und
folgende volle Jahresmenge
Messeinheiten
Metalle und ihre und
Verbindungen: 20 Gramm 1 mg 100 g
Quecksilber 100 Gramm 5 mg 500 g
Cadmium 500 Gramm 50 mg 2,5 kg
Chrome 500 Gramm 50 mg 2,5 kg
Nickel 500 Gramm 50 mg 2,5 kg
Blei 1000 Gramm Metall 100mg 5 kg
Kupfer je Liter Jahresmenge
Giftigkeit gegenüber Fischen 3000 m3 Abwasser GF = 2
geteilt durch GF

§9 AbwAG: „Abgabepflichtig ist, wer Abwasser einleitet (Einleiter)“


Der Abgabesatz errechnet sich aus Schadeinheiten (SE). Kosten für eine SE = 35,79 Euro/a
31.05.2006 Folie 17

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Abwasserreinigung
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Zukünftige Entwicklungen in der Rechtssprechung

• Eine Änderung der Abwasserverordnung in Verbindung mit


einer Änderung des Abwasserabgabengesetzes ist in
Vorbereitung
ƒ Austausch des Parameters GF (Fischgiftigkeit nach Verfahren DIN 38412-L31) durch
den Parameter GEI (Fischgiftigkeit nach Verfahren DIN 38415-T6)
ƒ Austausch des Parameters CSB durch TOC

• Auswirkungen dieser Änderungen sind:


ƒ Umstellung sämtlicher Bescheide
ƒ Umstellung des Kläranlagenbetriebes auf geänderte Überwachungsparameter
ƒ Überarbeitung und Fortschreibung der technischen Regelwerke

31.05.2006 Folie 18
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Richtlinien für die Abwasserbehandlung


Die Bemessung von Kläranlagen erfolgt auf der Grundlage der
Arbeitsblätter der „Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser
und Abfall“ (ATV-DVWK). Maßgebende Arbeitsblätter sind:

A 131 „Bemessung von einstufigen


Belebungsanlagen“ (Mai 2000)
A 281 „Bemessung von Tropfkörpern und
Rotationstauchkörpern“
(September 2001)
A 198 „Vereinheitlichung und Herleitung von
Bemessungswerten für
Abwasseranlagen“(April 2003)

31.05.2006 Folie 19

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Abwasserreinigung
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Gliederung

1. Abwasserreinigung
1.1 Einleitung
1.2 Zielsetzung und rechtliche Vorgaben
1.3 Abwasserzusammensetzung und Grundlagenermittlung
1.4 Abwasserreinigungsverfahren

31.05.2006 Folie 20
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Abwasserreinigung
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Abwasserzusammensetzung und
Grundlagenermittlung

Abwasserzusammensetzung und Grundlagenermittlung


• Abwasserinhaltsstoffe und deren Wirkung
• Abwasseranfall Schadstoffhaltige Abwässer
• Mischwasserabfluss nach A 198 polluted waste water

• Gewässergüteklassen Höhere
Temperaturen

Giftige Stoffe Stoffe, die Flora


und Fauna
beeinflussen.

Sand,
Schlamm
31.05.2006 Folie 21

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Abwasserreinigung
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Abwasserinhaltsstoffe
Charakterisierung bezüglich der Wirkung auf
Gewässer
Nährstoffe: Eutrophierung durch N und P, besonders in stehendem
Gewässer durch starkes Algen-wachstum,
Probleme bei
Algensterben

O2 Algen

Tote Biomasse

Anaerob CH4 CO2 Faulgas


H2S NH3
31.05.2006 Folie 22
Faulschlamm
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Abwasserinhaltsstoffe

Charakterisierung bezüglich der Wirkung auf


Gewässer

Zehrstoffe: Sauerstoffverbrauch im Gewässer durch Organik, gemessen


als CSB und BSB5

Störstoffe: Störung technischer Einrichtungen zur Gewinnung und


Reinigung von Wasser z. B. durch Sand, Öl, korrosive Stoffe etc.

31.05.2006 Folie 23

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Abwasserreinigung
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Abwasserinhaltsstoffe

Charakterisierung bezüglich der Wirkung auf Gewässer:

Giftstoffe Vergiftung im Gewässer durch hemmende und toxische


Wirkungen infolge von Giften, Radioaktivität, Bakterien
und Viren

31.05.2006 Folie 24
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Abwasserinhaltsstoffen
Klassierung der Abwasserinhaltsstoffe

Stoffe im
Abwasser

partikuläre Stoffe gelöste Stoffe


(> 0,45 µm) (< 0,45 µm)

organische anorganische organische anorganische


CSB, BSB5 anorgTS CSB, BSB5 Nitrat, Phosphor

abbaubare inerte abbaubare inerte

31.05.2006 Folie 25

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Organische Stoffverbindungen
• Die organische Chemie umfasst alle Kohlenstoff-
verbindungen mit Ausnahme der wasserstofffreien
Chalkogenide (z.B. Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid
und Schwefelkohlenstoff) und deren Verbindungen
(Kohlensäure, Carbonate), sowie der Carbide und
Metallcarbonyle.

• Biologisch abbaubare organische Stoffe dienen als


Nährstoffe für Mikroorganismen (Bakterien, Pilze...).
Zur Energiegewinnung werden die organischen
Stoffe unter Sauerstoffverbrauch umgesetzt.

• Zu viele organische Stoffe im Wasser führen zum


vermehrtem Wachstum von Mikroorganismen und
zum sauerstoffarmen Milieu im Wasser.
31.05.2006 Folie 26
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Abwasserinhaltsstoffe
gesamter Kohlenstoff Kohlenstoff
total carbon TC

anorganischer Kohlenstoff organischer Kohlenstoff


total inorganic carbon TIC total organic carbon TOC

chemischer Sauerstoffbedarf biochemischer Sauerstoffbedarf


CSB BSB

31.05.2006 Folie 27

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Abwasserreinigung
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Summenparameter und Einzelstoffe


Summenparameter Einzelstoff
Beschreibt die gleichartigen Merkmale Ein Einzelstoff ist ein Element aus der
der unterschiedlichen Menge der Schmutzstoffe.
Abwasserinhaltsstoffe, die durch ein Einzelstoffe im Abwasser:
bestimmtes Analyseverfahren
• Nitrat (NO3)
nachgewiesen und bestimmt werden • Nitrit (NO2)
können. • Ammonium (NH4)
• Phosphor (P)
Summenparameter für Abwasser:
• Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB)
• Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)
• Fischtoxizität
• gesamter gebundener organischer
Kohlenstoff (TOC)
• adsorbierbare organische
Halogenverbindungen (AOX)

31.05.2006 Folie 28
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Summenparameter
CSB [mgO2/l]
Kaliumdichromat
Menge an Sauerstoff, welche zur Oxidation der
gesamten im Wasser enthaltenen organischen
Stoffe verbraucht wird.
Abwasser
Bestimmung im Labor mit Zugabe von
Kaliumdichromat zum Abwasser.

BSB < CSB


BSB ist nur eine Teilmenge BSB [mgO2/l]
des CSB.
Verhältnis BSB:CSB ca. 1:2
Maßzahl für die Menge an im Wasser gelöstem Sauerstoff,
der in einer bestimmten Zeit durch Mikroorganismen zum
biologischen aeroben Abbau gelöster organischer
Verbindungen im Abwasser benötigt wird (Veratmung). Der
Verbrauch nach 5 Tagen bei 20°C wird ermittelt (BSB5).

31.05.2006 Folie 29

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Abwasserreinigung
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Summenparameter
TOC [mg/l]
Konzentration an organisch gebundenem Kohlenstoff als Maß der
organischen Substanzen im Abwasser. TOC und CSB beziehen sich auf
die gleichen Teilmengen an Schmutzstoffen im Abwasser.

Vorteil: Sehr schnelle Ermittlung im Labor mit kleinen


Probenmengen. Die Wasserinhaltstoffe werden verbrannt, und die
entstehende Kohlendioxidmenge wird durch Infrarotspektroskopie
bestimmt.

Erfassung des gelöste organische und des partikulär organisch


gebundene Kohlenstoffes.

TOC Gehalte in
• gering belastete Gewässer: 1-2 mg/l
• stark verschmutzten Gewässern: > 10 mg/l
31.05.2006 Folie 30
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Abwasserreinigung
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Abwasserinhaltsstoffen
Charakterisierung bezüglich der Wirkung auf Gewässer:

Zehrstoffe Sauerstoffverbrauch im Gewässer durch Organik, gemessen als CSB


und BSB5
Nährstoffe Eutrophierung durch N und P, besonders in stehendem Gewässer
durch starkes Algenwachstum, Probleme bei Algensterben

Giftstoffe Vergiftung im Gewässer durch hemmende und toxische Wirkungen


infolge von Giften, Radioaktivität, Bakterien und Viren

Störstoffe Störung technischer Einrichtungen zur Gewinnung und Reinigung


von Wasser z. B. durch Sand, Öl, korrosive Stoffe etc.

31.05.2006 Folie 31

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Abwasserreinigung
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Abwasserinhaltsstoffe
gesamter Stickstoff
Nges
Stickstoff
Wichtig !
Bemessungs- und Grenzwerte beziehen sich
meist auf den Stickstoff in der Verbindung:
organischer Stickstof f anorganischer Stickstof f
Norg = TKN - NH4-N Nanorg
NH4 – N → 14/18
(Gewicht N/Gewicht Verbindung)
NO3 – N → 14/62
(Gewicht N/Gewicht Verbindung)

Nitrat Nitrit Ammonium


NO3-N NO2-N NH4-N

NH4+ Ammonium ⇒ sauerstoffzehrend, eutrophierend


Kjeldahl Stickstof f
TKN = Norg + NH4-N NH3 Ammoniak ⇒ starkes Fischgift (0,1 – 0,8 mg/l toxisch)
NO2- Nitrit ⇒ starkes Fischgift (0,15 – 0,55 mg/l toxisch)
NO3- Nitrat ⇒ eutrophierend
31.05.2006 Folie 32
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Abwasserreinigung
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NH4+ / NH3 - Gleichgewicht


Ammonium-Stickstoff existiert im Wasser als Ammoniumion NH4+
und als Ammoniak NH3. Der relative Anteil NH4+ / NH3 ist abhängig
vom pH-Wert und von der Temperatur.

31.05.2006 Folie 33

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Abwasserreinigung
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Abwasserinhaltsstoffe
Phosphor
• ist in vielen Fällen der limitierende Faktor für Gewässer.
• führt zur Düngung und damit zu einer entsprechenden Erhöhung
der Biomasse. Das Verhältnis N zu P für den Aufbau der Biomasse
liegt bei 13/1.
• essentieller Nährstoff, durch den die Eutrophierung von Gewässern
gesteuert wird.
Hauptquelle: fäkale Ausscheidungen

gesetzlichen Begrenzung des Phosphatgehalts in Waschmitteln

deutliche Verminderung der Phosphorfracht im Rohabwasser

31.05.2006 Folie 34
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Abwasserreinigung
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Abwasserinhaltsstoffe
Stoffgruppen und deren Wirkung auf die Gewässer
• Absetzbare Stoffe ASS [mg/l] - Schlammablagerungen, Fäulnisvorgänge,
Sauerstoffzehrung
• Abfiltrierbare Stoffe AFS [mg/l] - Sauerstoffzehrung
• Nichtabsetzbare, biologisch - Sauerstoffzehrung
abbaubare organische Stoffe
• Ammoniak NH 3 [mg/l] - Sauerstoffzehrung, Toxizität, Probleme bei
nachgestalteter Trinkwasseraufbereitung
• gelöste anorganische Nährstoffe - Eutrophierung, Sauerstoffzehrung, Probleme
(Nitrat NO3, Phosphat Pges) bei nachgeschalteter Trinkwasseraufbereitung
• gelöste biologisch resistente Stoffe - Toxizität, Akkumulation in der Nahrungskette
• gelöste anorganische Stoffe Probleme bei nachgeschalteter
Trinkwasseraufbereitung
• pathogene Mikroorganismen - Verschlechterung der Hygienischen
31.05.2006 Beschaffenheit Folie 35

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Abwasserreinigung
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Abwasserinhaltsstoffe
Stoffgruppen und Reinigungsverfahren

• Absetzbare Stoffe ASS [mg/l] - Siebung und Sedimentation


• Abfiltrierbare Stoffe AFS [mg/l] - Mikrosiebung, Filtration
• Nichtabsetzbare, biologisch - Biologische Verfahren
abbaubare organische Stoffe
• Ammoniak NH 3 [mg/l] - Oxidation von Ammonium (Nitrifikation)
• gelöste anorganische Nährstoffe - Nitrifikation und Denitrifikation,
(Nitrat NO3, Phosphat Pges)
• gelöste biologisch resistente Stoffe - chemische und biologische P-Elimination
• gelöste anorganische Stoffe - Aktivkohleadsorption, chemische Oxidation
• pathogene Mikroorganismen - Desinfektion, Sandfilter

31.05.2006 Folie 36
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Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Abwasserinhaltsstoffe
Zusammenfassung der relevanten Parameter zur
Bewertung der Verschmutzung von Abwasser

AFS Abfiltrierbare Stoffe


BSB5 Biologischer Sauerstoffbedarf
CSB Chemischer Sauerstoffbedarf
TOC Gesamt organischer Kohlenstoff
Nges Gesamtstockstoff
NH4-N Ammonium
Pges Gesamtphosphor
PO4-P Orthophosphat
31.05.2006 Folie 37

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Abwasserreinigung
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Abwasserinhaltsstoffe
Mittlere Konzentrationswerte im Abwasser
Mittlere Konzentrationen in mg/l
Stoff
Schmutzwasserabfluss Regenwasserabfluss

AFS 400 150


BSB 300 12

CSB 600 120


TOC 150 30
Nges 60 2,25

NH4 - N 40 1,5
Pges 20 2
PO4 - P 12 1,5
31.05.2006 Folie 38
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Abwasserreinigung
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Einwohnerspezifische Frachten nach


ATV A 131 (2000)
Tabelle 1: Einwohnerspezifische Frachten in g/E·d, die an 85% der Tage
unterschritten werden, ohne Berücksichtigung des Schlammwassers
Parameter Rohwasser Durchflusszeit der Vorklärung bei Trockenwetter
0,5 – 1 h 1,5 – 2 h
BSB5 60 45 40
CSB 120 90 80
TS 70 35 25
TKN 11 10 10
P 1,8 1,6 1,6

31.05.2006 Folie 39

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Abwasserreinigung
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Abwasseranfall
Abwasser – was ist das?

Abwasser

Schmutzwasser Niederschlagswasser Fremdwasser

häusliches gewerbliches /
industrielles
31.05.2006 Folie 40
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Abwasserreinigung
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Häusliches Schmutzwasser

Kosmetikartikel
Medikamentenreste
Spülmittel, Fett,
Lebensmittelreste
Waschmittel

Fäkalien Abfallstoffe,
Urin Staub,
Hygieneartikel Textilreste

31.05.2006 Folie 41

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Abwasserreinigung
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Durchschnittlicher Wasserverbrauch in Deutschland


Entwicklung des personenbezogenen Wasserverbrauchs
- in Liter pro Einwohner und Tag-

150
147
145 144

140
140
134
135 133 132
130 130
130 129 130 129 128

125

120

31.05.2006
115 1990 1992 1994 1996 1998 2000 ... Folie 42
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Abwasserreinigung
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Gewerbliches / industrielles Schmutzwasser

kann schwer abbaubare


organische Substanzen,
Öle, Fette, Schwer-
metalle, Salze, Gifte und
ätzende Stoffe enthalten

wird z.T. auf eigenen


Kläranlagen behandelt
(Direkteinleiter)

31.05.2006 Folie 43

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Abwasserreinigung
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Niederschlagswasser

Dachflächen
Parkplätze

Straßen, Gehwege
sonst. versiegelten
Flächen

31.05.2006 Folie 44
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Abwasserreinigung
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Fremdwasser
Fremdwasser sind unverwünscht in die Kanalisation gelangende
Abflüsse:
z. B. eindringendes Grundwasser, Drainagen etc.

31.05.2006 Folie 45

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Abwasserreinigung
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Fremdwasser

Fremdwasser ist Wasser das in die Kanalisation


gelangt, obwohl es sauberer ist als das im Ablauf der
Kläranlage
Herkunft
• diffuse Quellen (Drainagewasser)
• Bäche
• Wasserhaltungen auf Baustellen
• Undichtigkeiten Kanalisation (Grundwasser)

31.05.2006 Folie 46
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Abwasserreinigung
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Häufigkeitsverteilung der Fremdwasseranteile


von 1461 kommunalen Kläranlagen (Jahr 2000)

100
90
80
Summenanteile in %

70
60
50
40
30
20
10
0
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Fremdwasseranteil in % vom Schmutzwasser
31.05.2006 Folie 47
source: Quelle: Arbeitsbericht ATV 2003

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Ermittlung der Fremdwassermenge


über das Nachtminimum

Nachtminimum

Abflussganglinie ausgewählte Trockenwettertage Kanal Dormund Scharnhorst 2002


31.05.2006 Folie 48
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Abwasserreinigung
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Gewerbliche Schmutzwassermenge

Betriebe mit geringem Wasserverbrauch:


≈ 0,2 – 0,5 [L / (s · ha)]

Betriebe mit mittlerem bis hohem Wasserverbrauch:


≈ 0,5 – 1,0 [L / (s · ha)]

flächenabhängig

31.05.2006 Folie 49

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Abwasserreinigung
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Fremdwassermenge

Ebenfalls flächenabhängig wenn keine


Messungen vorliegen:
≈ 0,05 – 0,15 [L / (s · ha)]

31.05.2006 Folie 50
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In SW-Kanäle abfließende Niederschläge

Ebenfalls flächenabhängig wenn keine


Messungen vorliegen:
≈ 0,2 – 0,7 [L / (s · ha)]

31.05.2006 Folie 51

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Abwasseranfall
Schwankung des Schmutzwasserabflusses

x-fache des Mittelwertes (unterschiedliche x für Gewerbe und häusliches Abwasser)


2,0
1,8 Bemessung von Kanälen auf
Maximalabfluss (l/s)
1,6
1,4
1,2 Mittelwert des
Schmutzwasserabflusses
Bemessung der
1,0 Kläranlage auf
Gesamtabfluss
0,8 im Jahres-
0,6 mittel in 24 d
(m³/d)
0,4
0,2
0 4 8 12 16 20 24 h
31.05.2006
Tageszeit in Stunden Folie 52
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Maximal stündlicher häuslicher


Schmutzwasserabfluss
spezifischer häuslicher
Siedlungsdichte im
Schmutzwasseranfall
Einzugsgebiet [E/ha]
(Einwohnerabhängig)
[l/(s*1000 E)] oder direkt die Anzahl
der Einwohner [E]

q H ,h ,max ⋅ ED ⋅ A E ,k ,1
Q H ,h ,max = [l / s ]
1000
Fläche des durch die
Kanalisation erfaßten
Wohngebietes [ha]
31.05.2006 Folie 53

Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie


Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Häuslicher Schmutzwasserabfluss im
Jahresmittel

QH ,h ,max ⋅ xH ,max
QH ,aM = [ m ³ / h]
24
oder

ws ,d ,aM
QH ,aM = EZ ⋅ [ m ³ / h]
24
31.05.2006 Folie 54
Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie
Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Maximal stündlicher industrieller und


gewerblicher Abfluss
Fläche des durch die
Kanalisation erfassten
Wohngebietes [ha]

Q G ,h ,max = q G ,h ,max ⋅ A E ,k
g: betrieblich
spezifische
Spitzenabflussspende für
industriellen und gewerblichen
Folie 55
Abfluss [l/(s*ha)]
31.05.2006

Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie


Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Betrieblicher Schmutzwasserabfluss im
Jahresmittel

QG ,h ,max ⋅ xG ,max
QG ,aM = [ m ³ / h]
24
oder

QG ,aM = qG ⋅ AE ,G [ m ³ / h]

31.05.2006 Folie 56
Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie
Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Divisor XQ,max für die


Bemessungswassermengen
Spitzenfaktoren entsprechend A 198 (für den gesamten Schmutzwasseranfall)

31.05.2006 Folie 57

Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie


Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Fremdwasserabfluss im Jahresmittel

Fläche des durch die


Kanalisation erfassten
Wohngebietes [ha]

QF ,aM = qF ⋅ AE ,k
f: Fremdwasser
spezifische Abflussspende
für Fremdwasser [l/(s*ha)]
31.05.2006 Folie 58
Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie
Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Maximal stündlicher Trockenwetterabfluss

QT ,h ,max = QH ,h ,max + QG ,h ,max + QF ,aM

31.05.2006 Folie 59

Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie


Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Täglicher Trockenwetterabfluss im Jahresmittel


Abfluss zur Kläranlage
QT ,d ,aM = QH ,h ,max ⋅ xH ,max + QG ,h ,max ⋅ xG ,max + QF ,aM ⋅ 24

QT ,d ,aM = (QH ,aM + QG ,aM + QF ,aM ) ⋅ 24 [m³ / d ]


[m³/h] [m³/h] [m³/h]

31.05.2006 Folie 60
Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie
Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Bemessungswassermenge aus Messungen


Fall: Tagesmessungen sind vorhanden

Zufluss aus dem Entwässerungsgebiet im Mischverfahren: 85% Perzentil


100
95
90
85
80
75
70
Summenhäüfigkeit [%]

65 Berücksichtigung von Zulaufschwankungen


60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
400 800 1200 1600 2000 2400 2800 3200 3600 4000
31.05.2006 T ro c k e n w e tte rta g e s z u flu ß [m ³/d ] Folie 61

Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie


Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Bemessungswassermenge aus Messungen


Fall: Tagesmessungen sind vorhanden
Zufluss aus dem Entwässerungsgebiet im Trennverfahren: 99 % Perzentil
100
95
90
85
80
75
70
Summenhäüfigkeit [%]

65
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
400 800 1200 1600 2000 2400 2800 3200 3600 4000
31.05.2006 T ro c k e n w e tte rta g e s z u flu ß [m ³/d ] Folie 62
Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie
Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Vereinheitlichung und Herleitung von


Bemessungswerten nach ATV-DVWK-A 198
• Herleitung von vereinheitlichten Bemessungswerten für
Entwässerungssysteme und kommunalen Kläranlagen
• Bereitstellung eines einheitlichen Systems für Kurzzeichen
• Neuer Ansatz für die Schnittstelle Kanal – und Kläranlage
gewerblicher und
industrieller
Schmutzwasserabfluss Niederschlag

Regenabfluss
von befestigten
Flächen
häuslicher
Schmutzwasser- Regenabfluss von
abfluss unbefestigten kanali-
sierten Flächen

RWB Obtimierungsansatz
nach A 198 KA

Kanalnetz
Fremdwasser
31.05.2006 Gewässer Folie 63

Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie


Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Vereinheitlichung und Herleitung von


Bemessungswerten nach ATV-DVWK-A 198
gewerblicher und
industrieller
Schmutzwasserabfluss Regen(reihe)

häuslicher
Schmutzwasser-
Regenabfluss übliche Systemgrenze
abfluss
von befestigten beim immissionsorientierten
Flächen Nachweis
Versicke-
rungsmulde kanalisiertes Regenabfluss von
EZG unbefestigten kanali-
sierten Flächen

Grund-
wasser RWB
Kanalnetz
Kanalnetz
KA
Fremdwasser-
abfluss

Gewässer oder
Gewässerabschnitt
Legende: natürliches
EZG
EZG Einzugsgebiet
RWB Regenwasserbehandlungsanlage diffuse
KA Kläranlage Einleitungen
Input-Parameter in das System
31.05.2006 Folie 64
Austauschparameter zwischen Systemkomponenten
Systemkomponenten
Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie
Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Abwasseranfall bei Mischsystem


Ermittlung des Zuflusses zur Kläranlage
QT,d,aM = (QH,aM + QG,aM + QF,aM) •24 [m³/d]
oder nach Messungen
QM = fS,QM • QS,aM + QF,aM [m³/h] (nach ATV-DVWK-A 198, 2003)

fS,QM

Spitzenfaktor gemäß fS,QM = 6 - 9 (kleine


Verhältnis
A 118: Einzugsgebiete)
zwischen 85%-
1/8 (ländliche Wert und fS,QM = 3 - 6 (Großstädte)
Gebiete) Jahresmittelwert:
1/16 (Großstädte) Qs,d,85/Qs,aM

31.05.2006 Folie 65

Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie


Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Ermittlung des Mischwasserabflusses QM zur Kläranlage


nach ATV-DVWK-A 198

QM = fS,QM • QS,aM + QF,aM (nach ATV-DVWK-A 198, 2003)

fS,QM

Verhältnis zwischen
Spitzenfaktor gemäß A 118:
85%-Wert und
1/8 (ländliche Gebiete)
Jahresmittelwert:
1/16 (Großstädte)
Qs,d,85/Qs,aM

fS,QM = 6 - 9 (kleine Einzugsgebiete)


fS,QM = 3 - 6 (Großstädte)
31.05.2006 Folie 66
Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie
Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Abwassermengen
Ziel: Bemessung der Belebung und der Nachklärung für:
• hydraulische Lastfälle
• stoffliche Lastfälle

Regenwetterzufluß Trockenwetterzufluß Tageszufluß


= max. Zufluß = max. Zulauffracht = QT,d,aM (Q)
QM =fS,QM • QS,aM + QF,aM QT,max = QS,max + QF,aM Jahreszufluß/365d
= max. TW-Zufluß

⇓ ⇓ ⇓
Auslegung Nachklärung für Belebung und Tropfkörper Berechnung der maßgebenden
Belebungsanlagen (hydraulisch) Frachten für Belebungs- und
Auslegung interne Rezirkulation Tropfkörperanlagen (stofflich)
(Belebung) (hydraulisch)
Einordnung in Größenklasse
nach AbwV

31.05.2006 Folie 67

Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie


Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Gliederung

1. Abwasserreinigung
1.1 Einleitung
1.2 Zielsetzung und rechtliche Vorgaben
1.3 Abwasserzusammensetzung
und Grundlagenermittlung
1.4 Abwasserreinigungsverfahren

31.05.2006 Folie 68
Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie
Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Abwasserreinigungsverfahren

ƒ Stufen der Abwasserreinigung


ƒ Mechanische Verfahren
ƒ Biologische Verfahren
ƒ Chemische Verfahren
ƒ Reststoffbehandlung/-beseitigung

31.05.2006 Folie 69

Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie


Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Schematische Darstellung der mechanisch


biologischen Abwasserreinigung

Volumen Belebungsbecken
VBB = VD + VN

Vor- Deni Nitrifikation


Zulauf Nachklärung Ablauf
klärung VD VN

interne Rezirkulation QRz

Rücklaufschlamm QRS
Primär- Überschuss-
schlammabzug QPS,d schlammabzug QÜS,d

31.05.2006 Folie 70
Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie
Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Stufen der Abwasserreinigung


1. mechanische Abwasserreinigung

4. Vorklärbecken
3. Sandfang
2. Rechen/Siebung
1. Einlaufbauwerk

31.05.2006 Folie 71

Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie


Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Stufen der Abwasserreinigung


2. biologische Abwasserreinigung

9. Belebungsbecken
(Nitrifikation/Denitr.)
8. Zwischenpumpwerk
7. Belebungsbecken
(Denitrifikation)

5. Selektorbecken Vermischung
10. Nachklärbecken mit Belebtschlamm

13. Pumpwerk Rücklaufschlamm


31.05.2006 Folie 72
Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie
Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Stufen der Abwasserreinigung


3. chemische Abwasserreinigung

20. Eisensalzanlage

6. Dephosphatisierung

31.05.2006 Folie 73

Bachelor Modul Siedlungswasserwirtschaft/Chemie


Abwasserreinigung
Bauwissenschaften •Siedlungswasserwirtschaft

Schnitt durch eine Kläranlage


mechanische Reinigungsstufe

Regenüberlauf Rechen Belüfteter Vorklärbecken IDM-Messung


becken Sandfang

zur Schlammbehandlung

Biologische Reinigungsstufe
Verteilerbauwerk Belebungsbecken Verteilerbauwerk Nachklärbecken

Rücklaufschlamm
zur Schlammbehandlung

31.05.2006 Folie 74

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