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Ehe und

Familie im
Judentum
Einleitung
Das jüdische Leben wurde schon immer

geprägt durch die religiösen Vorschriften

und Bräuche. Im Judentum gab und gibt

es 365 Verbote und 248 Bestimmungen.

Kaum eine Religion ist so geregelt durch

Bestimmungen und fixe Termine für die

Feiertage wie das Judentum. Diese

Vorschriften beeinflussen das jüdische

Leben enorm, das sich nach ihnen richten

muss.
DIE BEKANNTSCHAFT
Romantische Beziehungen zwischen einem Mann

und einer Frau beginnen in der Bekanntschaft, die

von der Heiratsvermittlerin organisiert wird. Die

Heiratsvermittlerinnen sind ganz geehrte Menschen,

die den potenziellen Partner, seine Familie und

Bekannten schätzen und eine geeignete Partnerin

auswählen. Dann passiert die Bekanntschaft, die

schiduch heißt. Junge Menschen treffen sich in

einem öffentlichen Ort, z.B. in einem Park. Sie sitzen

auf den Bänken (es gibt einige Entfernung zwischen

ihnen) und unterhalten sich. Aber nicht über Liebe

und Hobbys. Sie besprechen ihre zukünftige Ehe, ihr

Gemeinschaftsleben, die Kinderzahl und so weiter.

Wenn ihre Meinungen gleich sind, lernen ihre Eltern

kennen, und die Jugendlichen heiraten.


DIE HOCHZEIT

Die Hochzeit stellt den Höhepunkt eines jüdischen Lebens

dar. Gemäß der biblischen Schöpfungsgeschichte formte

Gott die erste Frau aus einer Rippe Adams, des ersten

Menschen. Deshalb sucht sich der Mann eine Frau, um diesen

Verlust wieder auszugleichen und da sie ein Teil von ihm ist.

Die Ehe gilt sogar als heiliger Bund. Er erinnert an den Bund

zwischen Gott und den Menschen. Nach der Tora ist ein

Mensch erst vollkommen, wenn er verheiratet ist.

Vor der eigentlichen Hochzeit finden Gespräche (shiddukhim)

statt, bei denen Formalitäten wie der Hochzeitstermin und

die Mitgift geklärt werden. Diese Vereinbarungen bilden die

Grundlage für die Eheurkunde (ketubba). Diese wird während

der ersten Phase der Hochzeit, der Verlobung, vor zwei

Zeugen an die Braut übergeben.


DIE HOCHZEIT

Die zweite Phase wird durch sheva berakhot

geprägt, die sieben Segenssprüche. Der Offiziant

spricht diese mit einem Becher Wein in der Hand,

aus dem er danach die Brautleute trinken lässt.

Währenddessen sind die beiden unter der chuppa

vereint. Dann wird der Ring an die Braut

übergeben, den der Bräutigam ihr mit folgenden

Worten an den rechten Zeigefinger steckt: Mit

diesem Ring bist du mir angetraut nach dem

Gesetz Moses und Israel. Als Zeichen der Trauer für

den zerstörten Tempel in Jerusalem, zertritt der

Bräutigam nach der Trauung ein Glas.


DIE HOCHZEIT

Nach der Zeremonie gibt es das

Hochzeitsmahl, bei dem nach dem

Tischsegen die sieben Segenssprüche

wiederholt werden. Nachdem der

Segen ausgesprochen wurde, trinken

die Frischvermählten aus dem

Weinbecher, der inzwischen

hochgehalten wurde. Insgesamt ist die

Reihenfolge der Zeremonie von Ort zu

Ort verschieden, aber die einzelnen

Schritte sind überall die gleichen.


DIE EHE:

Heute teilen sich die meisten jüdischen

Paare ihre Aufgaben und Pflichten in der

Familie. Beide sind von der Tora

aufgefordert, ein glückliches Leben

miteinander zu führen. Auch in liberalen

Familien sollen Eltern mit ihren Kindern

zum Beispiel die Regeln für die

Zubereitung der Mahlzeiten und für den

Schabbat einüben und einhalten. Alle

jüdischen Kinder sind dazu aufgefordert

ihren Eltern Respekt zu erweisen.


DIE KINDER

Kinder sind sehr wichtig in der Familie und

die Zahl der Kinder ist in der Regel groß.

Manchmal gibt es 13-14 Kinder. Die Liebe

der Eltern zeigt sich durch die Segnung der

Kinder an jedem Vorabend zum schabat

oder zu einem Festtag nach der Rückkehr

aus der Synagoge aus. Das Kind erwidert

auf die Liebe mit gleichmäßig auf Vater

und Mutter verteilter Anhänglichkeit und

Ehrfurcht, wie es ihm das fünfte Gebot

vorschrieb.
DIE KINDER

Der Vater macht Geschäfte oder studiert in

der religiösen Schule. Orthodoxe Frauen

und Mädchen müssen weniger Gebete

sprechen und sind nicht zum Besuch des

Gottesdienstes verpflichtet. Dafür kümmern

sich die Mütter in diesen Familien in der

Regel um die Kinder und um den Haushalt

mit seinen komplizierten Speiseregeln.


MÄDCHEN
Das Mädchen bleibt bei der Mutter im

Haus, um von ihr in die wesentlichen

Pflichten der Haushaltsführung

eingewiesen zu werden. Diese häuslichen

Aufgaben betreffen sowohl religiöse

Pflichten, als auch moralische

Verantwortlichkeiten. Ebenso nimmmt das

Mädchen an häuslichen oder

handwerklichen Arbeiten in der Familie,

aber auch an gesellschaftlichen

Vergnügungen, wie Bällen, teil. Sie bleibt

jedoch nie allein.


JUNGE
Die erste Pflicht des Vaters gegenüber

seinem Sohn ist es, diesen beschneiden

zu lassen. Wenn der Gesundheitszustand

des Kindes es zuließ, wird die mila, die

Beschneidung, sieben Tage nach der

Geburt vorgenommen. Wenn das Kind

zum ersten Mal spricht, wird es oft das

Shema gelehrt. Ein Junge kann sein

religiöses Studium im Alter von drei

Jahren beginnen. Ein jüdischer Junge gilt

als Erwachsener, wenn er 13 Jahre alt ist.


SCHOCKIERENDE
MOMENTE
Es gibt ein Gesetz unter sehr religiösen

Gemeinden. Die Frauen müssen ihre

Köpfe rasieren, aber können Perücken

anziehen. Dafür gibt es zwei Gründen.

Erstens muss religiöse verheiratete Frau

demonstrieren, dass sie verheiratet ist.

Und zweitens sind Haare ein attraktives

Element, der die Frau von ihrem Mann

oder Erlernen Thora ablenken kann.


Körperkontakt zwischen einem fremden

Mann und einer Frau ist verboten.

Augenkontakt ist auch verboten, weil

zusätzliche Blicke zusätzliche Gedanken

erzeugen. Daher kann man manchmal

einen jungen (oder nicht sehr) Juden im

Bus sehen, der seine Augen mit den

Händen bedeckt, um keine weibliche

Schönheit zu sehen.
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!

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