Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Modulationen (analog)
Elektrische NF-Signale können nicht direkt als elektromagnetische Wellen in den freien
Raum abgestrahlt werden. Aus diesem Grund werden die NF-Signale mit Hilfe eines HF-Trä-
gers verbreitet. Das NF-Signal beeinflusst je nach Modulationsart auf unterschiedliche Weise
das Trägersignal.
20.05.2020 1
BBZW Berufsbildungszentrum Multimediaelektroniker/in EFZ HKB 1
Wirtschaft, Informatik und Technik
HK 1.3.2 Leitungsgebundene Übertragungsmedien verstehen
Amplitudenmodulation AM
Dies kann mit Hilfe eines Bauteils mit einer nichtlinearen Kennlinie (Diode, Transistor) oder
mit einer Multiplikation beider Signale in einem Multiplizierer erfolgen.
Das Träger- und das Modulationssignal werden zu einem Summensignal addiert und an-
schliessend an der nichtlinearen Kennlinie verzerrt. Am Ausgang des Modulators wird das
verzerrte Signal durch einen nachgeschalteten Bandpass in eine, zur Nulllinie symmetri-
sches, moduliertes Signal umgewandelt.
20.05.2020 2
BBZW Berufsbildungszentrum Multimediaelektroniker/in EFZ HKB 1
Wirtschaft, Informatik und Technik
HK 1.3.2 Leitungsgebundene Übertragungsmedien verstehen
Je grösser die Amplitude des Modulationssignals ist, umso grösser werden die Amplitude-
nänderungen des Trägersignals. Zu beachten ist, dass das Modulationssignal niemals grös-
ser als die Trägeramplitude werden darf, weil sonst Verzerrungen bei der Demodulation auf-
treten. Zu kleine Modulationsspannungen führen aber zu Störungen die dem Modulationssig-
nal überlagert werden. Eine Grösse für das Verhältnis zwischen Modulationsspannung und
Trägersignal ist der Modulationsgrad m.
Modulationsgrad m in %
u
m = Mmax 100 Maximale Modulationsspannung uMmax in V
u Tmax
Maximale Trägerspannung uTmax in V
u SSmax u SSmin
m= 100
u SSmax u SSmin
Bei der Frequenzanalyse des Frequenzspektrums stellt man fest, dass nebst der Trägerfre-
quenz noch Seitenfrequenzen vorhanden sind.
Differenzfrequenzen Summenfrequenzen
fU = fT - fNF fO = fT + fNF
20.05.2020 3
BBZW Berufsbildungszentrum Multimediaelektroniker/in EFZ HKB 1
Wirtschaft, Informatik und Technik
HK 1.3.2 Leitungsgebundene Übertragungsmedien verstehen
Die abgestrahlte Leistung ist zum grössten Teil im Träger enthalten, d.h.
die für das Nutzsignal vorhandene Leistung ist verhältnismässig klein.
Die benötigte Bandbreite eines amplitudenmodulierten Signals wird von der höchsten
zu übertragenen Frequenz des Modulationssignals bestimmt.
B = 2 fMmax Bandbreite B in Hz
Maximale Modulationsfrequenz fMmax in Hz
Im LMK-Bereich hat man sich auf eine Senderbandbreite von 9 kHz festgelegt, d.h die
höchste übertragene NF-Frequenz kann 4.5 kHz betragen.
20.05.2020 4
BBZW Berufsbildungszentrum Multimediaelektroniker/in EFZ HKB 1
Wirtschaft, Informatik und Technik
HK 1.3.2 Leitungsgebundene Übertragungsmedien verstehen
Einseitenband-Modulation
Wie aus dem Spektrum sichtbar, werden bei einer Amplitudenmodulation zwei Seitenbänder
erzeugt, die in sich die gesamte Information des Modulationssignals enthalten. Mit Hilfe eines
steilflankigen Filters wird ein Seitenband unterdrückt. Wird gleichzeitig auch der Träger unter-
drückt, muss bei der Demodulation wieder ein Träger mit gleicher Frequenz und Phasenlage
zugefügt werden.
Beim analogen Fernsehen wird beispielsweise ein Seitenband, der Träger und ein Restsei-
tenband übertragen.
20.05.2020 5
BBZW Berufsbildungszentrum Multimediaelektroniker/in EFZ HKB 1
Wirtschaft, Informatik und Technik
HK 1.3.2 Leitungsgebundene Übertragungsmedien verstehen
20.05.2020 6
BBZW Berufsbildungszentrum Multimediaelektroniker/in EFZ HKB 1
Wirtschaft, Informatik und Technik
HK 1.3.2 Leitungsgebundene Übertragungsmedien verstehen
Quadraturmodulation
In der analogen Farbfernsehtechnik wird die Farbträgerschwingung mit den beiden reduzier-
ten Farbdifferenzsignalen moduliert.
Die beiden Modulationssignale werden mit einem Träger der gleichen Frequenz und
Amplitude aber mit einer gegenseitigen Phasenverschiebung von 90° amplitudenmoduliert.
Anschliessend werden die beiden Modulationsprodukte miteinander addiert. Das Ausgangs-
signal ist eine phasen- und amplitudenmodulierte Schwingung.
Aufgaben :
1. Ein amplitudenmodulierter 100 kW-Sender hat einen Modulationsgrad von 70%. Berech-
nen Sie die abgestrahlte Leistung des Trägers und die abgestrahlte Leistung eines Sei-
tenbandes.
20.05.2020 7
BBZW Berufsbildungszentrum Multimediaelektroniker/in EFZ HKB 1
Wirtschaft, Informatik und Technik
HK 1.3.2 Leitungsgebundene Übertragungsmedien verstehen
0.24 Vs
0.524 = 52.4%
22 Vs
Frequenzmodulation (FM)
Grundsätzlich lässt sich die Frequenz eines LC-Oszillators durch die Änderung der Kapazität
beeinflussen. In der Praxis wird dieses Prinzip mit der Hilfe von Kapazitätsdioden realisiert.
20.05.2020 8
BBZW Berufsbildungszentrum Multimediaelektroniker/in EFZ HKB 1
Wirtschaft, Informatik und Technik
HK 1.3.2 Leitungsgebundene Übertragungsmedien verstehen
Mit der Modulationsfrequenz wird die Kapazität der in Sperrrichtung geschalteten Kapazitäts-
diode VD1 proportional verändert. Dadurch ändert sich die Resonanzfrequenz des Schwing-
kreises und somit die Frequenz des Trägeroszillators.
Bei unserem Beispiel wird mit P1 der Arbeitspunkt, die Mitten- resp. Grundfrequenz des Trä-
gersignals eingestellt. Das über C3 zugeführte Modulationssignal verändert entsprechend die
Frequenz des Trägers.
Je grösser die Amplitude des Modulationssignals ist, umso grösser wird der Frequenzversatz
des Trägersignals. Dabei ist zu beachten, dass die Amplitude des Modulationssignals inner-
halb des linearen Bereiches der Kapazitätsdiode bleibt.
Je grösser die Frequenz des Modulationssignals ist, umso mehr Frequenzänderungen treten
pro Zeiteinheit bei Träger auf.
Die Abweichung der Trägerfrequenz von der Grundfrequenz bezeichnet man als Frequenz-
hub f.
Bei UKW-Sendern beträgt der Frequenzhub maximal f = 75 kHz und beim Fernsehton
f = 50kHz.
20.05.2020 9
BBZW Berufsbildungszentrum Multimediaelektroniker/in EFZ HKB 1
Wirtschaft, Informatik und Technik
HK 1.3.2 Leitungsgebundene Übertragungsmedien verstehen
Modulationsindex
Δf
δ Frequenzhub f in Hz
fM
Maximale Modulationsfrequenz fM in Hz
Der eingesetzte Modulationsindex für den UKW-Rundfunk und den Fernsehton ist = 5.
Die Analyse des Frequenzspektrums einer Frequenzmodulation zeigt, dass nebst der Träger-
frequenz noch unzählige Seitenfrequenzen vorhanden sind. Diese Seitenfrequenzen haben
von der Trägerfrequenz einen Abstand von einem ganzzahligen Vielfachen der Modulations-
frequenz.
Damit die erforderliche Bandbreite bei FM-Übertragungen nicht zu gross wird begrenzt man
das abgestrahlte Frequenzband. In der Regel werden Seitenfrequenzen mit der Amplitude
3% unterdrückt, da diese keinen grossen Einfluss auf die Qualität der Information haben.
Wie man weiter im Spektrum feststellt, ist die Energie gegenüber der AM über das gesamte
Spektrum verteilt.
Für die Frequenzmodulation mit ihren besseren Übertragungseigenschaften wird eine grös-
sere Bandbreite zur Übertragung benötigt.
20.05.2020 10
BBZW Berufsbildungszentrum Multimediaelektroniker/in EFZ HKB 1
Wirtschaft, Informatik und Technik
HK 1.3.2 Leitungsgebundene Übertragungsmedien verstehen
Bandbreite b in Hz
b 2Δf fM Frequenzhub f in Hz
Maximale Modulationsfrequenz in Hz
Ein Nachteil der Frequenzmodulation, der immer kleiner werdende Signalrauschabstand bei
höherer Modulationsfrequenz, kann durch die so genannte Preemphasis behoben werden.
Phasenmodulation
20.05.2020 11
BBZW Berufsbildungszentrum Multimediaelektroniker/in EFZ HKB 1
Wirtschaft, Informatik und Technik
HK 1.3.2 Leitungsgebundene Übertragungsmedien verstehen
Aufgaben :
1. Ein Sender mit FM arbeitet mit einem Frequenzhub von höchstens 75 kHz.
Berechnen Sie den Modulationsindex und die erforderliche Bandbreite für die grösste
Signalfrequenz fS 15 kHz.
20.05.2020 12