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Hinweise zur Abfassung von Diplom- und Doktorarbeiten

Man kann unterscheiden zwischen einer Roh und einer Endfassung:


Bei der Rohfassung braucht man sich um die Gestaltung der Seite (Blocksatz, Einpassung der
Bildchen, etc.) noch nicht zu kümmern. Es sollte ein großer Zeilenabstand (mindestens 1,5, besser
2) gewählt werden, damit ich Notizen reinmachen kann.
In der ‚Endfassung‘ (nach der 1. Korrektur) sollte die Seite ihr finales Aussehen annehmen
(Blocksatz, Seitenumbrüche, Einpassung der Zeichnungen, etc.), damit ich auf eine ‚Outfit-Korrek-
tur‘ (sofern nötig) machen kann. Hierbei braucht der Zeilenabstand keineswegs 2 oder 1,5 zu sein.
Abstand 18 pt ist ganz ok (so wie hier). Riesige Abstände erzeugen nur hohe Kopierkosten, machen
die Arbeit aber nicht besser oder schlechter. Beim fertigstellen und Blocksetzen der Seite darauf
achten daß beim Blocksatz keine riesigen Löcher entstehen, da viele Zeilen eigentlich nur halb voll
sind. Wenn nötig vernünftige manuelle Trennungen einführen, und zwar so, daß nicht nur zwei, drei
Buchstaben in einer Zeile stehen.
Als Schrift würde ich Times oder Arial empfehlen, auf keinen Fall Windings, Zapfbats, etc.
Schriftgröße: 12 pt. Zeilenabstand: „mindestens18 pt“ o. ä. Das mindestens ist wichtig wegen
dem einbetten der Zeichnungen. Seitenränder: mind. 2 cm. Seitenzahlen: unten, außen (bei
zweiseitigen Kopien)
Nach einem Absatz wird die nachfolgende Zeile um 3-4 Zeichen eingerückt. Man macht keine
Absätze, die nur aus einem Satz bestehen und schon gar nicht welche die nur eine Zeile lang sind.
Solche Fitzel werden woanders angehängt. Der Übersicht halber kann man (muß man aber nicht, je
nach Laune) nach jedem Absatz einen Abstand von 6 pt einfügen (so wie hier), aber kein ganzes
Leerzeichen, schon gar nicht bei großem Zeilenabstand
Zeichnungen sollten an der Stelle eingebettet werden an der sie besprochen werden, aber
natürlich nicht so stereotyp, daß Absätzen mit nur einem Satz oder einer Zeile entstehen. Ein neues
Kapitel nicht mit einer Zeichnung anfangen, sondern erst etwas erläuternden Text, damit man weiß
was die Zeichnung soll. Die Zeichnungen am besten mit Chemwindow anfertigen z. B. mit dem Stil
„reduce 60% to JOC". Beim Einbetten in die Arbeit diese Zeichnungen auf 70% verkleinern, das
gibt ganz vernünftige Proportionen. Damit das ganze nicht zu gepreßt aussieht, vor und nach der
Zeichnung einen Abstand von 12pt machen. Wenn es geht die Zeichnungen an die Ober- oder
Unterkante setzen, damit der Text möglichst am Stück ist, und nicht nach einer großen Zeichnung
noch ein oder zwei Zeilen am unteren Rand stehen
Tabellen sollen Ergebnissen in übersichtlicher Weise zusammenfassen. Am besten man stellt
eine Zeichnung voran, auf die sich die Tabelle bezieht. In der Regel werden die Verbindungen
sukzessive durchnumeriert, daher muß man auch nicht jede Reaktionsgleichung als Schema
bezeichnen, sondern man kann im Text oder in Tabellen auf die Verbindungsnummer verweisen.
Das ist eindeutig genug.

Eine typische Theorieteilseite sollte in etwa so aussehen:


Beispielseite (Theorieteil, Zusammenfassung, etc.):

Neben den Glycinderivaten konnten auch Alaninderivate eingesetzt werden. Allerdings mußte
in diesen Fällen zur Deprotonierung auf die stärkere Base LDA zurückgegriffen werden. Als beson-
ders bedeutend gilt es die Tatsache hervorzuheben, daß die Reaktion bereits bei -78°C ablief, bei
einer Temperatur also, bei der Isomerisierungsreaktionen der intermediären π -Allyl-Palladium-
Komplexe keine Rolle spielen.
Bezüglich der Regioselektivität verhielten sich die chelatisierten Esterenolate wie weiche
Nukleophile. Sie griffen bei unsymmetrisch substituierten Allylsystemen bevorzugt oder aus-
schließlich den sterisch weniger gehinderten Allylterminus an. Da in solchen Fällen ein prochirales
Nukleophil an einem enantiotopen Kohlenstoffatom angreift, werden in einem Schritt zwei
stereogene Zentren aufgebaut. Die daraus resultierenden Diastereoselektivitätsprobleme wurden
eingehend studiert. Hierbei zeigte sich die Ausnahmestellung der TFA-Schutzgruppe. Während alle
anderen getesteten Schutzgruppen nur mäßige Diastereoselektivitäten ergaben, ermöglichte TFA
hoch diastereoselektive Umsetzungen (Schema 3).

Schema 3
R1
OCO2Et 1. 2.5 Äq. LHMDS CO2tBu
TFA 1.1 Äq. ZnCl 2 R
N CO2tBu + 1
R R 2.
1 % [AllylPdCl]2 N
H 4.5 % PPh3
TFA H

R R1 Ausbeute [%] %ds


R = Ph, Me 27 Me Me 88 96
1 34 Ph Me 71 92
R = Me, Et
35 Ph Et 58 78

Wie aus einer Röntgenstrukturanalyse des Allylierungsproduktes 27 eindeutig hervorging,


handelte es sich bei dem Hauptdiastereomeren um das anti-konfigurierte Produkt. Anzumerken ist,
daß die Diastereoselektivitäten lediglich für planare Allylsysteme sehr gut waren. Wurden nämlich
sterisch anspruchsvollere Substituenten wie eine Isopropyl- oder eine tert-Butylgruppe in das
Allylsystem eingeführt, so nahmen die Diastereoselektivitäten erheblich ab.
Bei der Verwendung optisch aktiver Allylcarbonate bzw. -acetate, die sehr leicht durch enzym-
atische Racematspaltung der entsprechenden Allylalkohole erhalten werden konnten, gelang ein
nahezu vollständiger Chiralitätstransfer auf das Allylierungsprodukt (Schema 4). Die Zuordnung
der absoluten Konfigurationen der Allylierungsprodukte konnte durch Vergleich der Signalabfolge
im Gaschromatogramm mit Literaturdaten vorgenommen werden.
Sehr interessant gestalteten sich auch die Ergebnisse der Umsetzungen mit (Z)-konfigurierten
Allylsubstraten. So konnte bei der Reaktion von TFA-Glycin-tert-butylester mit einem unsymme-
trisch substituierten (Z)-Allylderivat der Erhalt der Doppelbindungsgeometrie beobachtet werden.
Im Experimentellen Teil kann man Reaktionen die man sehr häufig durchgeführt hat als
„Allgemeine Arbeitsvorschrift“ generell beschreiben und bei den einzelnen Ansätzen darauf
verweisen. Man muß dann dort nur noch die Ansatzgröße und die Aufarbeitung angeben, sowie
natürlich die Ausbeute, Schmelzpunkte Drehwerte etc. Auch sollte man dort vermerken, wenn man
etwas anders gemacht hat, als es in der allgemeinen Arbeitsvorschrift steht (special effects, etc.).
Man sollte die allg. Vorschrift am besten dort plazieren wo die Verbindungen beschrieben sind.
Reaktionen die man nur ein oder zweimal gemacht hat werden explizit beschreiben, wobei man
bei allen Verbindungen g, mmol, % Ausbeute, etc. angibt. Dabei sollte man auf vernünftige
Größenverhältnisse achten: Angaben wie 160.00 ml oder 532.00 g sind schwachsinnig, denn bei
solchen Mengen kommt es auf Milligramms nicht an. Man gibt in der Regel drei Stellen an, also:
532 g, 53.2g, 5.32g, 0.532g. Dasselbe gilt für ml, etc. g und ml sind dieselbe Dimension. In der
Regel wiegt 1 ml einer Verbindung ungefähr 1 g. Deshalb nicht eine Reaktionspartner in ml
angeben, den anderen in mg, außer einer ist im riesigen Überschuß vorhanden: vernünftiges
Abwägen! Dezimalstelen gibt man mit einem Punkt an, nicht mit Komma. Kommas verwendet man
um Zahlenreihen zu trennen.
Nach dem Ansatz oder der Kochvorschrift sollte man auf die Aufarbeitung und die Ausbeute
verweisen, gefolgt von der physikalischen Daten der Verbindung. Zur besseren Deutung der NMR-
Spektren empfiehlt sich ein Bildchen der Verbindung mit Numerierung der Atome, die im Spek-
trum beziffert werden. Die Dimension der Abbildung vernünftig wählen (siehe vorne) und gigan-
tische Leerräume vermeiden. Numeriert werden die Kohlenstoffatome. Die Beschreibung der
Atome in den Spektren erfolgt dann so: C-5 bedeutet: C-Atom Nummer 5; 5-H bedeutet: das
H-Atom an C-Atom Nummer 5. Bei der Numerierung der Verbindungen darauf achten, daß die
Bezifferung möglichst einheitlich bleibt. Wenn man z. B. eine aufbauende Synthese macht, den
Grundkörper so beziffern, daß vor allem die niederen Ziffern auch im Endprodukt noch dasselbe
Atom bezeichnen. Macht man z. B. Aminosäuresynthesen so sollte man den Glycingrundkörper
vom Carboxylende her numerieren, etc. Vor allem nicht bei jeder Verbindung willkürlich wechseln!
Bei den NMR-Daten gibt man die Signallagen im 1H-NMR auf 2 Stellen hinterm Punkt an, im
13 C nur eine Stelle. Auch Kopplungskonstanten J (J kursiv) werden nur auf eine Stelle hinterm
Punkt angegeben. Dasselbe gilt für Drehwerte und deren Konzentrationen. Höhere „Genauigkeit“
bringt entweder nichts oder wäre unkorrekt, weil die Werte gar nicht so genau bestimmt werden
können, das der natürlich Fehler größer ist. Bei symmetrischen Signalen wie d,t,q,... gibt man
immer das Zentrum der Signalgruppe an, bei Multipletts (m) und Signalhaufen (sh) den Bereich.
Die Zuordnung, bzw. die Kopplungen in Klammer.
Bei der Auflistung der GC-, HPLC-, NMR- und Analysen-Daten um Gottes willen nicht jedes
mal ein Leerzeichen einbauen. Dadurch produziert man gigantische Mengen an Leerraum, den man
hinterher kostspielig kopieren muß. Eine Arbeit wird nicht dadurch gut, daß sie dick ist!!! Es
genügt eine Abstand von 6 pt nach jedem Absatz um Übersicht zu erzeugen.
Bei der Benennung der Verbindungen nicht unbedingt stereotyp nach IUPAC vorgehen, vor
allem wenn man mit gängigen Aminosäuren arbeitet, auf die man den Namen zurückführen kann.
Unter diesen Namen kann man sich mehr vorstellen als unter den stereotypen IUPAC-namen die
irgendwelche Bürokraten und Erbsenspalter vorziehen. Hat man keinen building block den man zur
Bennenung heranziehen kann erfolgt die Benennung selbstverständlich nach IUPAC!
Noch ein Hinweis: Vorsätze wie syn, anti, E-, Z-, R-, S- etc. schreibt man kursiv.
Eine typische Exteilseite sollte in etwa so aussehen:
Beispielseite Exteil:

AAV 5: Palladium-katalysierte allylische Substitutionsreaktionen


Standardmäßig wurden 0.25 mmol der geschützten Aminosäurederivate umgesetzt.
Basenbereitung:
In einem Schlenkkolben wurden unter Argon 111 mg (0.69 mmol) HMDS bzw. 70 mg (0.69 mmol)
DIPA (bei Reaktionen α -alkylierter Aminosäurederivate) in 1 ml absolutem THF gelöst. Nach
Abkühlung auf -20°C wurden 0.39 ml (0.625 mmol) 1.6 M n-Butyllithiumlösung langsam
zugetropft. Man ließ noch 20 min bei -20°C und 10 min bei Raumtemperatur rühren.
Bereitung der Katalysator/Substratlösung:
In einem Schlenkkolben wurden unter Argon 1 mg (0.0025 mmol) Allylpalladiumchlorid-Dimer
und 3 mg (0.0113 mmol) Triphenylphosphan in 0.5 ml absolutem THF gelöst. Die gelbe Lösung
wurde 15 min bei Raumtemperatur gerührt und dann mit 0.5 mmol des entsprechenden
Allylderivates versetzt (bei schwer flüchtigen oder den wertvollen optisch aktiven Allylderivaten
wurden nur 0.25 mmol eingesetzt). Nach weiteren 15 min Rühren war die Lösung einsatzbereit.
Reaktionsdurchführung:
0.25 mmol des geschützten Aminosäurederivates wurden in 1 ml absolutem THF gelöst. Die
Lösung wurde auf -78°C abgekühlt. Bei dieser Temperatur wurde die frisch bereitete Basenlösung
langsam zugetropft. Man ließ 10 min rühren und tropfte dann eine Lösung von 38 mg (0.275 mmol)
Zinkchlorid in 0.5 ml absolutem THF zu. Es wurde weitere 30 min gerührt und anschließend die
Katalysator/Substratlösung zugegeben. Über Nacht ließ man unter Rühren langsam auf
Raumtemperatur erwärmen. Es wurde mit Ether verdünnt und mit 1 N Kaliumhydrogensulfatlösung
hydrolysiert. Die wäßrige Phase wurde dreimal mit Ether extrahiert und die vereinigten organischen
Phasen über Natriumsulfat getrocknet. Nach Filtration wurde die Lösung am Rotationsverdampfer
eingeengt und der Rückstand säulenchromatographisch (Kieselgel, PE/EE) gereinigt.

(Z)-3-Methyl-5-phenyl-2-(trifluoracetyl)amino-4-pentensäure-tert-butylester (58)
Gemäß AAV 5 (s. S. 74) wurden 57 mg (0.25 mmol) TFA-Glycin-tert-butylester mit 41 mg (0.2
mmol) 57 umgesetzt. Nach Aufarbeitung und säulenchromatographischer Reinigung (Kieselgel,
PE/EE 95:5) wurden 55 mg (0.15 mmol, 77 % d. Th. bezogen auf 57) 58 als weißer Feststoff
erhalten (Diastereomerengemisch: anti/syn 97:3). Durch Umkristallisation aus Ether/Petrolether
wurde ein diastereomerenreines, weißes Pulver mit Schmelzpunkt 102-103°C erhalten. (FZ 606 a)
[DC: PE/EE 8:2, Rf(58) = 0.45]
Die Umsetzung des TFA-Glycin-tert-butylesters mit dem (S)-Carbonat (S)-57 lieferte stereoselektiv
(2S,3S)-58 (69%, 97 %ds, 97 %ee). Kristallisation aus Ether/Petrolether im Tiefkühlschrank lieferte
einen weißen, amorphen enantiomerenreinen Feststoff mit dem Schmelzpunkt 78-79°C. Die
Reaktion mit dem entsprechenden (R)-Acetat (R)-61 führte nicht zu dem erwarteten (2R,3R)-58.
23
Optische Drehung: [α ] D = +3.5 (c = 2.6, CHCl3, (2S,3S)-58 mit 99 %ds, 99 %ee)
GC: Säule: Chira-Si-L-Val, Isotherme Trennung, Ofentemperatur: 140°C, Injektor: 200°C,
Detektor: 250°C; tR(2R,3S) = 11.03´, tR(2S,3R) = 11.84´, tR(2R,3R) = 12.96´, tR(2S,3S) = 15.09´.

7 10
6 O
5 2
3 1
4 O 11
12

N 13 CF3
H 14

anti-Diastereomer:
1
H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 1.21 (s, 9 H, 12-H), 1.66 (d, J10,3 = 4.7 Hz, 3 H, 10-H), 3.59 (m,
1 H, 3-H), 4.74 (dd, J2,3 = 8.6 Hz, J2,NH = 8.6 Hz, 1 H, 2-H), 5.60-5.69 (sh, 2 H, 4-H, 5-H), 6.88 (d,
JNH,2 = 8.6 Hz, 1 H, NH), 7.19-7.34 (sh, 5 H, Ar-H).
13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): δ = 17.5 (q, C-10), 27.3 (3q, C-12), 52.8 (d, C-3), 56.7 (d, C-2), 82.8
(s, C-11), 115.5 (q, J14,F = 288.1 Hz, C-14), 126.0 (d, C-4), 127.2 (2d, C-7 oder C-8), 127.5 (d, C-9),
128.2 (2d, C-7 oder C-8), 129.4 (d, C-5), 138.8 (s, C-6), 156.3 (q, J13,F = 38.2 Hz, C-13), 168.8 (s,
C-1).
Die Signale des syn-Diastereomeren waren im Spektrum nicht auffindbar.
Elementaranalyse:
C18H22F3NO3 Ber. C 60.50 H 6.20 N 3.92
(357.37) Gef. C 60.42 H 6.44 N 3.99

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