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Lindy Hop
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Lindy Hop
Lindy-Hop-Tanzpaar, Midtown Stomp, California, 2005
Lindy-Hop-Tanzpaar, Midtown Stomp, California, 2005
Technik: unklassifiziert
Art: Paartanz, Gesellschaftstanz
Musik: Swing, Big Band, Jump Blues,
auch Rock ’n’ Roll, Blues
Taktart: 4/4-Takt (mit Ausnahmen)
Tempo: ~25–60+ TPM
Herkunft: USA
Entstehungszeit: Ende 20er Jahre, 30er Jahre
Liste von Tänzen

Lindy Hop ist ein Tanzstil aus den 1930er Jahren in den USA, der als Vorläufer der
Tänze Jive, Boogie-Woogie und des akrobatischen Rock ’n’ Roll gilt. Er gilt als der
ursprüngliche Swing-Tanz.
Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte des Stils


2 Revival
3 Namensgebung
4 Literatur
5 Weblinks

Geschichte des Stils

Die Wurzeln des Lindy Hop liegen im Charleston, Break-Away und Stepptanz, aber auch
anderen Jazz-, traditionellen westafrikanischen, und auch europäischen Tänzen. Als
Gesellschaftstanz wird er vor allem zu zweit getanzt, wobei der Spaß an der
Harmonie, dem Austausch von Bewegungsideen während des Tanzes und an der
Musikinterpretation im Vordergrund steht.

Der Tanz entstand Ende der 1920er-Jahre in den großen Ballsälen New Yorks zur Musik
der Big Bands, die die Jazzmusik zur orchestralen Swing-Musik weiterentwickelten.
Eine besondere Bedeutung kommt dem damals größten Ballsaal, dem Savoy Ballroom in
Harlem zu. Er war für alle Bevölkerungsschichten und Hautfarben offen, ein
Schmelztiegel verschiedenster Tanzkulturen, in dem sich der Lindy Hop zu einer
besonderen Attraktion entwickelte. Er zog Prominenz und High Society ins Savoy, was
ihm über Harlem hinaus Beachtung verschaffte.
Lindy Hop tanzendes Paar beim Sacramento Jazz Jubilee, USA (2006)

Bekannt wurde der Tanz unter anderem durch Tanz-Formationen wie die Whitey’s Lindy
Hoppers, die den Tanz-Stil in den 1930er- und 1940er-Jahren auf Bühnen und Kino-
Leinwände brachten. Frankie Manning war lange Zeit tänzerischer Kopf dieser Truppe.
Er entwickelte unter anderem die ersten „Aerials“ (mit der Musik synchronisierte,
nahtlos in den Tanz eingestreute Paar-Akrobatiken und Hebefiguren). Ein Beispiel
einer Inszenierung enthält der Film In der Hölle ist der Teufel los! (Hellzapoppin’
) von 1941, in dem die Whitey’s Lindy Hoppers als „Harlem Congeroo Dancers“ in den
Credits genannt werden. Ebenfalls in diesem Film ist Dean Collins, der als
Schlüsselfigur gilt für den sogenannten Hollywood-style Lindy Hop, die Adaption des
Lindy Hop an den Geschmack des weißer geprägten Hollywood.
Revival
Datei:Lindyhop Oudedijk.webmMediendatei abspielen
Lindy Hop-Tanz eines Paars, zu Live-Musik der 1920er Jahre

Seit Anfang der 1980er Jahre gewinnt Lindy Hop auch in Europa wieder zunehmend
Freunde. Im Jahre 2005 gab es in London und New York bereits eine mehrere tausend
Tänzer umfassende Insider-Gruppe, aber auch in anderen Großstädten überwiegend in
der westlich geprägten Welt und anderswo (z. B. Peking, Tokio) trainieren Fans des
Tanzes regelmäßig und veranstalten öffentliche Partys. Das bekannteste jährliche
Lindy-Hop-Festival dauert inzwischen fünf Wochen, in denen insgesamt weit über
tausend Tänzer in das kleine schwedische Dorf Herräng pilgern: die „Harlem Hot
Shots“ (früher: Rhythm Hot Shots), widmen dort seit 1992 dem authentischen
afroamerikanischen Tanz (und prominent dem Lindy Hop) ein Tanzlager. Gezielt werden
Zeitzeugen der 30er bis 50er Jahre, wie Frankie Manning († 2009) und Dawn Hampton
(† 2016), mit aktuellen Protagonisten der Tanzform zusammengeführt. Beliebte
Kinofilme wie „Der große Gatsby“ und „Midnight in Paris“ haben die wilden Zwanziger
und den Charleston als Tanz in den letzten Jahren wieder auf die Leinwand gebracht.

Seit 1998 finden in vielen Städten regelmäßig Lindy Exchanges statt, um sich
gegenseitig und den typischen Tanzstil einer anderen Stadt kennenzulernen.
Namensgebung

Über die Namensgebung „Lindy Hop“ kursieren verschiedene Geschichten, die


überwiegend auf den New Yorker Tänzer „Shorty George“ George Snowden verweisen.
Lindy Hop heißt der Tanz angeblich nach Charles Lindbergh, dem ersten Überquerer
des Atlantiks mit einem Nonstop-Flug von New York nach Paris. Gemäß der Legende und
Überlieferung von Frankie Manning feierten Bürgermeister und Journalisten an jenem
Abend, an welchem die Zeitungen titelten: “Lucky Lindy Hops the Atlantic” im Savoy
Ballroom und fragten einen der Tänzer, was er denn hier tue, worauf er geantwortet
haben soll: “I’m doin’ the Hop… the Lindy Hop!” Gemäß Frankie Manning griff der
erschöpfte Shorty George einfach auf die aktuelle Zeitungsschlagzeile zurück.

Eine andere Version berichtet, Lindy Hop habe ursprünglich nur „Hop“ geheißen. Der
Name „Lindy“ sei erst 1927 im New Yorker Savoy Ballroom dem „Hop“ hinzugefügt
worden – angeblich zum Gedenken an Lindberghs berühmten Flug über den Atlantik im
Jahre 1927.
Literatur

Astrid Eichstedt, Bernd Polster: Wie die Wilden. Tänze auf der Höhe ihrer Zeit.
Rotbuch Verlag, Berlin 1985.
Frankie Manning, Cynthia Millmann: Frankie Manning: Ambassador of Lindy Hop.
Temple University Press, Philadelphia 2008.
Helmut Günther: Jazz Dance: Geschichte, Theorie, Praxis. Henschel Verlag,
Leipzig 2005.

Weblinks

Linkkatalog zum Thema Swing-Tanz im deutschsprachigen Raum bei curlie.org


(ehemals DMOZ): Vereine, Tanzschulen, Kalender, weitere Informationen

Einklappen
Swing-Tänze

Swing-Tänze: Lindy Hop | Balboa | Shag | East Coast Swing | West Coast Swing

Vorläufer: Blues | Turkey Trot | Texas Tommy | Big Apple | Charleston | Breakaway |
Black Bottom | Stepptanz | Shim Sham | Authentic Jazz

Abgeleitete Tänze: Jive | Boogie-Woogie | Rock ’n’ Roll | Bugg | Ceroc


Normdaten (Sachbegriff): GND: 4535126-0
Kategorien:

JazzkulturGesellschaftstanzTanz aus den Vereinigten StaatenPaartanz1930er

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Diese Seite wurde zuletzt am 1. März 2020 um 08:07 Uhr bearbeitet.


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