Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Lindy Hop ist ein Tanzstil aus den 1930er Jahren in den USA, der als Vorläufer der
Tänze Jive, Boogie-Woogie und des akrobatischen Rock ’n’ Roll gilt. Er gilt als der
ursprüngliche Swing-Tanz.
Inhaltsverzeichnis
Die Wurzeln des Lindy Hop liegen im Charleston, Break-Away und Stepptanz, aber auch
anderen Jazz-, traditionellen westafrikanischen, und auch europäischen Tänzen. Als
Gesellschaftstanz wird er vor allem zu zweit getanzt, wobei der Spaß an der
Harmonie, dem Austausch von Bewegungsideen während des Tanzes und an der
Musikinterpretation im Vordergrund steht.
Der Tanz entstand Ende der 1920er-Jahre in den großen Ballsälen New Yorks zur Musik
der Big Bands, die die Jazzmusik zur orchestralen Swing-Musik weiterentwickelten.
Eine besondere Bedeutung kommt dem damals größten Ballsaal, dem Savoy Ballroom in
Harlem zu. Er war für alle Bevölkerungsschichten und Hautfarben offen, ein
Schmelztiegel verschiedenster Tanzkulturen, in dem sich der Lindy Hop zu einer
besonderen Attraktion entwickelte. Er zog Prominenz und High Society ins Savoy, was
ihm über Harlem hinaus Beachtung verschaffte.
Lindy Hop tanzendes Paar beim Sacramento Jazz Jubilee, USA (2006)
Bekannt wurde der Tanz unter anderem durch Tanz-Formationen wie die Whitey’s Lindy
Hoppers, die den Tanz-Stil in den 1930er- und 1940er-Jahren auf Bühnen und Kino-
Leinwände brachten. Frankie Manning war lange Zeit tänzerischer Kopf dieser Truppe.
Er entwickelte unter anderem die ersten „Aerials“ (mit der Musik synchronisierte,
nahtlos in den Tanz eingestreute Paar-Akrobatiken und Hebefiguren). Ein Beispiel
einer Inszenierung enthält der Film In der Hölle ist der Teufel los! (Hellzapoppin’
) von 1941, in dem die Whitey’s Lindy Hoppers als „Harlem Congeroo Dancers“ in den
Credits genannt werden. Ebenfalls in diesem Film ist Dean Collins, der als
Schlüsselfigur gilt für den sogenannten Hollywood-style Lindy Hop, die Adaption des
Lindy Hop an den Geschmack des weißer geprägten Hollywood.
Revival
Datei:Lindyhop Oudedijk.webmMediendatei abspielen
Lindy Hop-Tanz eines Paars, zu Live-Musik der 1920er Jahre
Seit Anfang der 1980er Jahre gewinnt Lindy Hop auch in Europa wieder zunehmend
Freunde. Im Jahre 2005 gab es in London und New York bereits eine mehrere tausend
Tänzer umfassende Insider-Gruppe, aber auch in anderen Großstädten überwiegend in
der westlich geprägten Welt und anderswo (z. B. Peking, Tokio) trainieren Fans des
Tanzes regelmäßig und veranstalten öffentliche Partys. Das bekannteste jährliche
Lindy-Hop-Festival dauert inzwischen fünf Wochen, in denen insgesamt weit über
tausend Tänzer in das kleine schwedische Dorf Herräng pilgern: die „Harlem Hot
Shots“ (früher: Rhythm Hot Shots), widmen dort seit 1992 dem authentischen
afroamerikanischen Tanz (und prominent dem Lindy Hop) ein Tanzlager. Gezielt werden
Zeitzeugen der 30er bis 50er Jahre, wie Frankie Manning († 2009) und Dawn Hampton
(† 2016), mit aktuellen Protagonisten der Tanzform zusammengeführt. Beliebte
Kinofilme wie „Der große Gatsby“ und „Midnight in Paris“ haben die wilden Zwanziger
und den Charleston als Tanz in den letzten Jahren wieder auf die Leinwand gebracht.
Seit 1998 finden in vielen Städten regelmäßig Lindy Exchanges statt, um sich
gegenseitig und den typischen Tanzstil einer anderen Stadt kennenzulernen.
Namensgebung
Eine andere Version berichtet, Lindy Hop habe ursprünglich nur „Hop“ geheißen. Der
Name „Lindy“ sei erst 1927 im New Yorker Savoy Ballroom dem „Hop“ hinzugefügt
worden – angeblich zum Gedenken an Lindberghs berühmten Flug über den Atlantik im
Jahre 1927.
Literatur
Astrid Eichstedt, Bernd Polster: Wie die Wilden. Tänze auf der Höhe ihrer Zeit.
Rotbuch Verlag, Berlin 1985.
Frankie Manning, Cynthia Millmann: Frankie Manning: Ambassador of Lindy Hop.
Temple University Press, Philadelphia 2008.
Helmut Günther: Jazz Dance: Geschichte, Theorie, Praxis. Henschel Verlag,
Leipzig 2005.
Weblinks
Einklappen
Swing-Tänze
Swing-Tänze: Lindy Hop | Balboa | Shag | East Coast Swing | West Coast Swing
Vorläufer: Blues | Turkey Trot | Texas Tommy | Big Apple | Charleston | Breakaway |
Black Bottom | Stepptanz | Shim Sham | Authentic Jazz
Navigationsmenü
Nicht angemeldet
Diskussionsseite
Beiträge
Benutzerkonto erstellen
Anmelden
Artikel
Diskussion
Lesen
Bearbeiten
Quelltext bearbeiten
Versionsgeschichte
Suche
Hauptseite
Themenportale
Zufälliger Artikel
Mitmachen
Artikel verbessern
Neuen Artikel anlegen
Autorenportal
Hilfe
Letzte Änderungen
Kontakt
Spenden
Werkzeuge
In anderen Sprachen
Dansk
English
Español
Français
Hrvatski
Italiano
Nederlands
Русский
Türkçe
Links bearbeiten
In anderen Projekten
Commons
Drucken/exportieren
Buch erstellen
Als PDF herunterladen
Druckversion
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“
verfügbar; Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener
Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser
abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen
Bedingungen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich mit den
Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie einverstanden.
Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.
Datenschutz
Über Wikipedia
Impressum
Entwickler
Statistiken
Stellungnahme zu Cookies
Mobile Ansicht
Wikimedia Foundation
Powered by MediaWiki