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Maria Höger
Kleinformatige, in der Mitte fein säu- sergattin von Kaiser Wilhelm II ein-
berlich gefaltete Papiere, darauf zarte her.1 Neben diesem schwärmerischen
Malereien mit Deckfarben auf denen Zahlungsmittel war Blankenhorn auch
ätherische Menschwesen erscheinen: Schöpferin einer Reihe von Ölgemäl-
Die Gesichter sind stilisiert – über- den. Die Gemälde sind dichte, dunkle
große Augen, Puppenmünder, hoch- und stimmungsvolle Bildlandschaften,
gestecktes Haar, Ohrschmuck. Teils ihre Komposition ist ausschnitthaft und
steigen die Figuren mit Flügeln engels- opak (Abb. 3). Heute sind die Arbeiten
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blieben.
– Mama Blankenhorn“
Neben Else Blankenhorn hat Johann
[Geldschein], vor 1919,
Zeichnung, 18 × 22,8 cm Feilacher, Kurator der Ausstellung im
museum gugging, den Werken von
August Klett (Abb. 4) besonderen Raum
gewidmet. Kletts Werke waren bereits
1922 von Prinzhorn selbst veröffentlicht
worden, damals unter dem Pseudo-
nym „August Klotz“. Prinzhorn verglich
eines der Werke von Klotz mit „Apostel-
köpfen“ bei Emil Nolde.3 Auch Klett tritt
als Maler in Erscheinung. In gedeckten
Farbtönen aus Wasserfarben stellt er
menschliche Gesichter, Fauna und Flora
©©Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg
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©©Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg.
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