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04 Frei D PDF
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Der Systemwechsel
SICHERHEITS-Fachkongress 2013
Brandschutztüren
Der Systemwechsel
Alt: EU Bauprodukterichtlinie 89/106/EWG (CPD)
Neu: Bauprodukteverordnung (EU) Nr. 305/2011 (CPR)
Im Gegensatz zu einer EU Richtlinie, kann die Schweiz eine
EU Verordnung, als direktes Gesetzesdokument, nicht einfach
übernehmen. Schweizer Gesetze müssen angepasst werden
933.0 BauPG Bundesgesetz über Bauprodukte
933.01 BauPV Verordnung über Bauprodukte
Die Entwürfe dieser Gesetzestexte werden in der nächsten
Session beraten. Sie müssen so gestaltet werden, dass auch
die EU zur Auffassung gelangt, dass damit die CPR zu 100%
in das Schweizer Recht übernommen worden ist.
SICHERHEITS-Fachkongress 2013
Brandschutztüren
Der Systemwechsel
Die Grundanforderungen an ein Bauwerk nach der CPR
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Brandschutztüren
Der Systemwechsel
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Brandschutztüren
Die Anforderungen
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Brandschutztüren
Die Anforderungen
Der Brandofen
im
Brandschutz-
zentrum des ift
in Nürnberg.
Der Ofen lässt
sich von der
vertikalen zur
horizontalen
Position
kippen.
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Brandschutztüren
Der Raumabschluss ohne/mit Temperaturanforderung
E30
Für die Prüfung nach E30 wird die Türe in
den Brandofen eingebaut. Der Temperatur-
Zeit Ablauf wird nach der Einheits-
Temperatureitkurve gesteuert und die
Widerstandszeit wird ermittelt.
Für EI30 wird zusätzlich der
Temperaturanstieg gemessen
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Brandschutztüren
Der Raumabschluss ohne/mit Temperaturanforderung
E30 /EI30
Während dem Brandversuch
werden Verformungen des/
der Türblattes gemessen.
Das Bild zeigt die Mess-
stellen für die Ermittlung der
Verformungen. Die Resultate
werden auch für den
erweiterten Anwendungs-
bereich verwendet.
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Brandschutztüren
Der Raumabschluss mit Temperaturanforderung
EI30
Anordnung der Thermoelemente
für die Bestimmung der
Wärmedämmung I.
In der Schweiz gilt immer I2 auch
wenn kein Index angegeben ist.
Mittlere
Temperaturerhöhung
Max. Temperaturerhöhung
(I2)
Max. Temperaturerhöhung
SICHERHEITS-Fachkongress 2013 Ergänzungsverfahren (I1)
Brandschutztüren
Der Raumabschluss ohne/mit Temperaturanforderung
Direkter und erweitertet Anwendungsbereich
Direkter Anwendungsbereich Kat. A
Die Türe hat exakt die Klassierungszeit
von 30 min erreicht. Sie darf nur marginal
verändert werden, z.B. keine
Vergrösserung.
Erweiterter Anwendungsbereich Kat. B
Die Türe hat die Leistungskriterien min.
36min erfüllt und kann damit den
erweiterten Anwendungsbereich in
Anspruch nehmen. Es kann ein Bericht
nach EN 15725 und des relevanten Teiles
der SN EN 15269 Teil X erstellt werden.
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Brandschutztüren
Selbstschliessung C (Dauerfunktionsprüfung)
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Brandschutztüren
Selbstschliessung C
Anforderungen an die ausschreibende Instanz
Der Systemwechsel hat und die 7. wesentliche Eigenschaft gebracht, die
Nachhaltigkeit.
Für die Prüfung und Klassierung der Bauteile zitiert die VKF die
harmonisierten technischen Spezifikationen, in Bezug auf die
Brandschutztüren sind dies die harmonisierten Europäischen Normen.
Die Regeln der Anwendung legen fest, welches Anforderungsprofil
Brandschutztüren in einem spezifischen Bauwerk unter Berücksichtigung
der Nutzung zu erfüllen haben.
Die Festlegung der Lebensdauer der Türen ist ohne Dauerfunktions-
prüfung nicht möglich.
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Brandschutztüren
Rauchdichtigkeit Sm
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Brandschutztüren
Rauchdichtigkeit Sm
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Brandschutztüren
Rauchdichtigkeit Sm
So grosse, über mehrere Stockwerke offene Hallen können
leicht verrauchen
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Brandschutztüren
Türen in Fluchtwegen
SN EN 14351-1+A1: 2010: Fenster und Türen - Produktnorm, Leistungseigenschaften -
Teil 1: Fenster und Aussentüren ohne Eigenschaften bezüglich Feuerschutz und /oder
Rauchdichtheit
prEN 14351-2: 2013: Fenster und Türen - Produktnorm, Leistungseigenschaften - Teil 2:
Innentüren ohne Eigenschaften bezüglich Feuerschutz und /oder Rauchdichtheit
SN EN 179, Ausgabe:2008-01, Schlösser und Baubeschläge - Notausgangsverschlüsse
mit Drücker oder Stoßplatte, für Türen in Rettungswegen - Anforderungen und
Prüfverfahren; inkl. Änderung A1
SN EN 1125, Ausgabe:2008-01, Schlösser und Baubeschläge - Paniktürverschlüsse mit
horizontaler Betätigungsstange für Türen in Rettungswegen - Anforderungen und
Prüfverfahren; inkl. Änderung A1
prEN 13637, Ausgabe:2012-06: Schlösser und Beschläge - Elektrisch gesteuerte
Notausgangsverschlüsse - Anforderungen und Prüfverfahren, Originalsprache, Deutsch
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Brandschutztüren
Türen in Fluchtwegen
Vorsicht
Diese zitierten Normen beziehen sich ausschliesslich auf die Funktion
der Schlösser, elektrischen Verriegelungssysteme und Steuerungen,
sowie der entsprechenden Beschläge von verriegelbaren Türen in
Fluchtwegen.
Die einzige EN mit der die Funktion der Türe selbst nachgewiesen werden
kann ist die:
SN EN 1191: 2012, Fenster und Türen – Dauerfunktionsprüfung –
Prüfverfahren.
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Brandschutztüren
Türen in Fluchtwegen
SN EN 179: Durch die Betätigung des Panikschlosses über den Drücker müssen auch
verriegelte Türen immer aufgehen. Die Form des Drückers ist beschrieben. Unter bestimmten
Voraussetzungen können auch Türen die gegen die Fluchtrichtung aufgehen, mit solchen
Beschlägen ausgestattet werden.
SN EN 1125: Türen ausgestattet Panikschloss Panikstangen (Typ A) oder Push bar (Typ B).
Müssen die Türe auch ohne bewusste Betätigung der Panikstange/Push bar eine Türe
freigeben können. Beispielsweise bei einem Gedränge in Richtung Ausgang.
ANMERKUNG: So ausgestattete Türen geben den Fluchtweg immer durch ein
mechanisches Panikschloss frei. Sie können auch angewendet werden, wenn die Türe gegen
die Fluchtrichtung elektrisch verriegelbar ist. Voraussetzung: die elektrische Verriegelung
gegen die Fluchtrichtung beeinflusst die Freigabe in Fluchtrichtung nicht.
Panikstange Typ A
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Brandschutztüren
Türen in Fluchtwegen
prEN 13637: Nach dieser EN können Türen in Fluchtwegen mit elektrischen
Verriegelungen ausgestattet werden und damit in Fluchtrichtung gesperrt werden. In der
prEN 13637 werden auch die entsprechenden Steuerungseinheiten beschrieben.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Freigabe der Türe verzögert oder
gesperrt werden. Wirkt die Verzögerung länger als 15 Sekunden muss immer die
zuständige Behörde zustimmen.
Verzögerung t1 (15 s): Bei der Türe muss die Verzögerung t1 visuell angezeigt werden.
Verzögerung t2 (180 s): Nur erlaubt bei einer 24 Stunden besetzten Stelle. Die
Verzögerung t2 kann durch diese Stelle manuell während t1 zugeschaltet werden. Dabei
muss die Türe visuell Überwacht werden, damit sie im Notfall unverzüglich frei gegeben
werden kann.
Eine der wesentlichen Neuerungen ist die Möglichkeit Bedienelemente wie Drücker,
Panikstanden oder Push bar elektrisch zu sperren.
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Brandschutztüren
Türen in Fluchtwegen
Die Nutzungseigenschaften
Nicht alle Bauformen der Betätigungselemente eignen sich für jeden
Einsatz Personen mit Gehhilfen und Kinder können bei der Bedienung
von Panikstangen und Push bar Probleme haben. An Push bar können
sich Personen mit Gehhilfen z.B. nicht festhalten.
Horizontal wirkende Kräfte von 80 N bzw. 220 N (unter Vorlast bei einem
Gedränge) können Kinder im Kindergartenalter kaum aufbringen. Zudem
sind die Bedienelemente aus Sicht der kleinen Kinder exakt in Kopfhöhe,
damit funktioniert die Freigabe bei einem Gedränge nur schlecht oder gar
nicht. Kinder kommen dagegen mit dem Türdrücker wesentlich besser
zurecht, weil sie dessen Funktion kennen und die Freigabekraft von 70 N
nach unten eingesetzt werden muss.
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Brandschutztüren
Türen in Fluchtwegen
Am Flughafen müssen
oft verschiedene
Anforderungen unter
einen Hut gebracht
werden. Hier wurde
bewusst auf
zweiflüglige Türen
verzichtet.
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Brandschutztüren
Türen in Fluchtwegen
Auch in
Krankenhäusern,
psychiatrischen
Kliniken,
Altersheimen dürfen
heute Türen in
Fluchtwegen nicht in
jeder Abteilung
jederzeit zu öffnen
sein.
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Brandschutztüren
Türen in Fluchtwegen
Bei einflügligen Türen sollte der el. Fluchttüröffner max. 300 mm über dem Hauptschloss angebracht
werden.
Das Problem der zweiflügligen Türen mit elektrischer Verriegelung nach prEN 13637
zeigt die Darstellung links. Es konnte bis heute nur mittels elektrischen Fluchttüröffner bzw.
Flächenhaftmagneten im Sturzbereich geöst werden.
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Brandschutztüren
Türen in Fluchtwegen
Ein System nach SN EN
13637 das über einen Bus
zentral gesteuert werden
kann.
Es können Türen
angeschlossen sein, die
ausschliesslich überwacht,
jedoch in Fluchtrichtung nicht
verriegelbar sind nach SN EN
179 oder SN EN 1125.
Aber auch Türen nach prEN
13637 mit der Möglichkeit der
verzögerten Freigabe oder
der Sperrung.
Natürlich auch in
zweiflügliger Ausführung.
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Türen in Fluchtwegen
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Türen in Fluchtwegen
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Brandschutztüren
Türen in Fluchtwegen
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Brandschutztüren
Türen in Fluchtwegen: Das Fazit
Die Europäischen Normen werden immer vollständiger. Es wird in absehbarer Zeit
möglich sein. Brandschutztüren mit den hier gezeigten Eigenschaften zu prüfen und zu
Kennzeichnen. Der Systemwechsel verschiebt die Verantwortung für die Brauchbarkeit
der ausgeschriebenen Türen deutlich in Richtung der Planer.
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