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U-Kommission genehmigt deutschen Rettungsschirm

für Unternehmen

Deutschland darf mit weiteren Milliardensummen die von der Corona-Pandemie gebeutelte
Wirtschaft unterstützen. Doch es gibt Auflagen.

Brüssel (dpa) - Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben den von der Bundesregierung


eingerichteten Rettungsschirm für Unternehmen genehmigt. Sie gelangten zu dem Schluss, dass der
mit einem Budget von 600 Milliarden Euro ausgestattete Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) mit
den in der Corona-Krise gelockerten EU-Regeln im Einklang steht, wie die Brüsseler Behörde am
Mittwoch mitteilte. Es sind demnach keine unverhältnismäßigen Wettbewerbsverzerrungen zu
erwarten.

Ziel des Fonds ist es, Unternehmen mit Kapital zu versorgen, die in der Corona-Krise unverschuldet in
Schwierigkeiten geraten sind. Dazu soll es einen Garantierahmen von 400 Milliarden Euro geben, der
Unternehmen dabei helfen soll, sich am Kapitalmarkt zu refinanzieren. Zudem sind eine
Kreditermächtigung über 100 Milliarden Euro zur direkten Rekapitalisierung von Unternehmen sowie
eine weitere Kreditermächtigung über 100 Milliarden Euro zur Refinanzierung der Sonderprogramme
der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vorgesehen.

Die bis zu 100 Milliarden Euro für die Refinanzierung staatlicher Beihilfemaßnahmen hatte die
Kommission bereits genehmigt.

Über den WSF will die Bundesregierung zum Beispiel die Lufthansa durch die Krise bringen. Die
Fluggesellschaft ist mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert, weil die Corona-Pandemie mit den
folgenden Reisebeschränkungen die Geschäfte des Unternehmens mit Ausnahme der Fracht nahezu
zum Erliegen gebracht hat.

Die Brüsseler Behörde hatte die Regeln für Staatshilfen wegen der Corona-Krise zuletzt deutlich
gelockert. Sie wacht allerdings weiter darüber, dass Hilfspakete nicht zu unverhältnismäßigen
Wettbewerbsverzerrungen im Binnenmarkt führen.

Als generelle Auflage gilt zum Beispiel, dass die mit dem Geld der Steuerzahler finanzierte
Unterstützung für Unternehmen hinreichend vergütet wird. Zudem dürfen staatlich rekapitalisierte
Unternehmen keine Dividenden mehr ausschütten und keine Bonuszahlungen mehr leisten.

Die EU-Kommission sieht dies beim WSF gesichert: «Die Ausgestaltung des Fonds gewährleistet, dass
der Staat für das von den Steuerzahlern übernommene Risiko hinreichend vergütet wird, bei
Rekapitalisierungsmaßnahmen Anreize für den schnellstmöglichen Ausstieg des Staates bestehen und
Auflagen wie ein Verbot von Dividenden- und Bonuszahlungen sowie andere Vorkehrungen zur
Begrenzung von Wettbewerbsverzerrungen gelten», kommentierte die für Wettbewerbspolitik
zuständige Vizepräsidentin Margrethe Vestager.

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