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Februar 2

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N 05
Liebes Unkraut und Kreuchzeuch,
sagt das Unkraut zum Kreuchzeuch: Scheucht’s Euch!

Tattaaa, Termit proudly presents: Ausgabe 5! Vortrag im Infoladen am 21. Februar gibt’s vorab
schon einige Infos. „Wir bleiben Alle. Gentrifi-
Zum Anfang gleich eine Einladung und zwar zu zierung – Städtische Konflikte um Aufwertung
unserer offenen Redaktionssitzung am 10. Febru- und Verdrängung“
ar um 18.30 Uhr im Atelier Sissi Die Antifa/S stellt sich vor: „Widerstand ist wun-
(Elisabethstraße 11). derbar – drum Autonome Antifa!!“
Sie laden zum offenem Infotreffen jeden zweiten
Natürlich gibt’s wieder einen extravaganten Lied- Montag und zum AntifaCafe jeden letzten Mitt-
text von unserer Hausband im Herrgottswinkel, woch im Monat.
diesmal beglücken wir euch mit dem wunder- Auf, auf zum Actionday heißt’s wieder. Dieses
schönen Titel „Mauern“. Jahr wirklich zum 100. Mal. Sister Resist laden
Eine neue Rubrik hat sich die Rechtshilfegruppe ein zum Internationaler Frauentag. Also her mit
Salzburg eingebrockt und wir somit ein wunder- dem schönen Leben!
bares (Schn)(H)äppchen. Sie klären ab jetzt jedes Anlässlich des WKR-Balls in Wien muss man
Monat über wichtige Verhaltensweise gegenüber sich fragen: „Was ist eigentlich … GODIAC“
unseren liebsten Freunden auf. Also gebt Acht, Schon viel erfreulicher ist da eine Einladung der
Aussageverweigerung! BikeKitchenLinz die wir, wie versprochen an
Der Text „Wer sind die schwarzen Blöcke“ in der euch weiterleiten. Nur auf Englisch verfügbar,
letzten Ausgabe regte zum Nachdenken an, in aber so seht ihr, dass wir unseren Leser_innen
dieser Ausgabe drucken wir einen Diskussions- noch was zutrauen. Das ist ja auch nicht mehr
beitrag mit dem Titel „Der einzig gesunde Teil selbstverständlich heutzutage.
der Gesellschaft?“ Ebenfalls neu ist „alles mögliche“, wir freuen uns
Wir wissen ihr seid schon ganz gespannt auf Teil auf eure Einsendungen. Nicht neu, aber trotz-
III des Aufruf „Unsichtbares Komitee“. wir wol- dem Gut sind die Schulterratten.
len euch nicht länger auf die Folter spannen …
hier habt ihr zwei Seiten … aber einteilen bis Bleibt nur mehr:
März.
Wir lassen euch nicht im Regen stehen: Zum
Viel Spass und Erkenntnis beim Lesen!

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Liedtexte^ Die^ Man^
K(O^)Ennen^ Sollte^

Mauern Original: Ina Deter „Neue Männer braucht das Land“

Ich sprüß auf jede Häuserwand ’ne neue Mauer braucht das Land
Ich such ’ne Mauer für Land
Ein Zettel an das schwarze Brett Laß ‘s im Werbefernseh’n laufen
Deutschlands Teilung ist komplett “Notfalls würd’ ich eine kaufen”
Gröle es von Kneipentresen
Kratze es in Birkenrinden “Deutschlands Einheit ist gewesen”
Wo kann ich ’ne Mauer finden
Schreib ’s in Gold auf die Altäre Trage es auf meinem T-Shirt
Niemand kommt ihr in die Quere “Schreibt mir wer, wo, was wovon hört”
Werd’ ‘ne Neonleuchtschrift machen
Male es auf jede U-Bahn “Stein für Stein können wir’s Schaffen"
Melde dich bei Die PARTEI an Möchte sie gern wiedersehen
Drucke mir Demo – Flugblätter Vor ihr stehen in Berlin
Die PARTEI, unser Retter Sogar mit ihr früh aufstehen
Sogar mit ihr untergehen
Und verteile sie vor Karstadt
Hab’ die Mauer noch nicht ganz satt Ich sprüh ‘s auf jede Wand
Setz’ es fett in die BILD-Zeitung ’ne neue Mauer braucht das Land
UNSER AUFTRAG – DEUTSCHLANDS Ich sprüh ‘s auf jede Wand
TEILUNG ’ne neue Mauer braucht das Land
Ich sprüh ‘s auf jede Wand
Ich sprüh ‘s auf jede Wand ’ne neue Mauer braucht das Land
’ne neue Mauer braucht das Land Ich sprüh ‘s auf jede Wand
Ich sprüh ‘s auf jede Wand ’ne neue Mauer braucht das Land
’ne neue Mauer braucht das Land
Ich sprüh ‘s auf jede Wand
’ne neue Mauer braucht das Land
Ich sprüh ‘s auf jede Wand

3
NEU! Know your rights:
Aussageverweigerung
Kaum zu glauben, aber der Termit hat sich um noch eine Rubrik er-
weitert. Unter den Autor_innen befindet sich nun auch die Rechts-
hilfetermitia. Jeden Monat versorgt sie euch hier mit nützlichen
Tipps für den politischen Alltag.

V ielen von euch ist das Thema vermutlich be-


kannt und vielleicht auch völlig klar. Trotzdem
hier die wichtigsten Fakten zum Thema Aussage-
und das genügt. Deshalb: Kein „Ja, aber ich hab
doch nicht…“, kein „Ich war gar nicht dort“
und schon gar kein „…aber das war doch der/die
verweigerung. Dingsda.“ (Verpfeifen geht sowieso gar nicht!).
Ein kleines Beispiel:
Das Wort erklärt sich von selbst: „Ich verweige-
re meine Aussage“ ist DER Satz den wir von uns
geben, wenn wir von der Bullerei mitgenommen,
Du bist auf einer Antifa-Demo,
vorgeladen oder besucht werden. wirst von der Bullerei festge-
Wieso Aussageverweigerung? Weils cool ist? Nein.
Ganz einfach: Alles, absolut ALLES was du bei der
nommen.
Bullerei aussagst kann und wird gegen dich oder
Genoss_innen verwendet. Eine Aussage kann nur Dir wird irgendwas vorgeworfen, zum Beispiel
schaden, weil du nicht weißt was damit passiert Widerstand gegen die Staatsgewalt1. Egal ob du nun
und verrät IMMER etwas über dich oder andere. wirklich etwas getan hast oder nicht, du verwei-
Auch als Zeug_in oder Geschädigte_r kannst du gerst die Aussage. Praktischerweise ist dies auch ju-
schnell zum/zur Verdächtigen oder Beschuldig- ristisch gesehen dein gutes Recht2, doch die Bulle-
ten gemacht werden! Deshalb machst du folgen- rei mag das nicht besonders und versucht dich mit
des: Du sagst nur deinen Namen, Geburtsdatum, allerlei Mittel und Taktiken (wer ist noch mal der
Adresse (wenn du minderjährig bist: die Namen gute Bulle?) zum Reden zu bringen, zum Beispiel
deiner Erziehungsberechtigten) und dass du die durch Einschüchterung (Anschreien, Gewaltan-
Aussage verweigerst – und dabei bleibt es auch. drohung und manchmal auch -ausübung, Drohen
mit Konsequenzen bei den Eltern, in der Schule
Du befindest dich in einer Ausnahmesituation, oder im Job) oder auch durch Verständnis zeigen
wenn du mit der Polizei konfrontiert bist. Die („Wir sind ja auch gegen die Rechten, wir wollen
Bullerei hat Routine und ist somit immer im Vor- ja das gleiche"). Aber du weißt es besser, denn du
teil. Sie ist nicht daran interessiert deine Unschuld verweigerst ja die Aussage und schweigst. Das ist
zu beweisen, sondern will belastendes Material leichter gesagt als getan, denn wie schon erwähnt
von dir sammeln. Außerdem kannst du bei Ge- bist du in einer Ausnahmesituation, also KLAPPE
richt immer noch eine wohl überlegte, mit deinem ZU! Da du jetzt schon gut Bescheid weißt, kannst
Rechtsbeistand abgesprochene Aussage machen – du noch schlauer sein und die Rechtshilfe (in

4
Deutschland den Ermittlungsausschuss – EA) an-
rufen, wenn auf der Demo brav die Nummer, die
durch das Mega, oder den Lauti und durch Zettel
vermittelt wurde, mit einem wasserfesten Stift auf
den Unterarm geschrieben hast (bei der Bullerei
wird dir alles abgenommen). Die Rechtshilfe gibt
es übrigens auch in Salzburg, weitere Infos findet
ihr im Anschluss des Textes. Die Rechtshilfe kann
dir dann ein paar rechtliche Infos geben, Anwält_
innen kontaktieren, Freund_innen Bescheid sagen
usw. Nach spätestens 48 Stunden kommst du raus,
außer der/die Untersuchungsrichter_in entschei-
det, dass du in U-Haft kommst, aber zum Thema
Festnahme ein anderes mal.

Wenn du dann draußen bist kontaktierst du wie-


der die Rechtshilfe und schreibst ein Gedächtnis-
protokoll3.

Die Aussageverweigerung ist wohl die Grundlage


widerständigen Verhaltens, doch passiert es nur zu
oft, dass zu viel, oder etwas erzählt wird, was die
Bullerei nicht zu wissen hat (Stichwort „Szenepro-
fil“: wer mit wem, was, wo usw.), auch wenn es
gern mit „Ja, eh klar.“ kommentiert wird, erscheint
es uns wichtig euch daran zu erinnern, denn keine
Aussage ist harmlos.

Keine Zusammenarbeit mit Termitia


staatlichen Repressionsorganen!

Know your rights, eure


Rechtshilfetermitia.
1: „§ 269 StGB Widerstand gegen die Staatsgewalt: (1) Wer eine Behörde mit
Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt und wer einen Beamten mit Gewalt oder
durch gefährliche Drohung an einer Amtshandlung hindert, ist mit Freiheits-
Das näxte mal: „Wenn das Brieftäubchen strafe bis zu drei Jahren, im Fall einer schweren Nötigung (§ 106) jedoch mit
kommt…“Das Wichtigste über den Umgang mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu bestrafen (…)“
Briefen/Vorladungen von der Polizei.
2: „§ 7. StPO Recht auf Verteidigung: (…)Es steht ihm die Beschuldigte jeder-
zeit frei, auszusagen oder die Aussage zu verweigern. (…)“
Rechtshilfe Salzburg 3: Gedächtnisprotokoll: Dies umfasst alle Details deiner Festnahme, Vorladung,
e-mail: rechtshilfesalzburg@riseup.net Hausdurchsuchung, usw. an die du dich erinnern kannst, zum Beispiel Dienst-
nummer der Beamt_innen, Verletzungen, jedoch nichts, dass dich oder andere
belasten kann, sprich keine Namen usw.

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Diskussionsbeitrag zum Text „Wer sind die schwarzen Blöcke“

Der einzig gesunde Teil der Gesellschaft?


In der Jänner-Ausgabe des Termit war der Text „Wer sind die schwar-
zeBlöcke?“ vom Collettivo Universitario Autonomo Torino abgedruckt,
der sich die Aufgabe stellt, Leuten, die nicht in linksradikalen Zusam-
menhängen organisiert sind, zu erklären, wer sich denn bei Ausschrei-
tungen hinter den „Schals, Helmen oder Kappen“ verbirgt.

A lso der Text wendet sich an nicht Beteiligte,


Außenstehende. Den Leuten, die in schwarz-
gekleideten Linksradikalen nichts anderes als „ex-
die Tausende von Euro bezahlen, um eure Vor-
lesungen zu hören. […] Diejenigen, die eure
Ferienlager animieren für 450 Euro im Monat,
tremistische“ VerbrecherInnen sehen und/oder diejenigen, die die Gestelle in den Läden, wo
den Teil der Demo, der durch seine Militanz den ihr euer Bio-Gemüse kauft, auffüllen. […] Es
„bunten, friedlichen Protest“ versaut, geht viel- sind diejenigen, welchen alle vitale Energie von
leicht ein Licht auf, wenn sie lesen, dass der Prekarität weggefressen wird, diejenigen,
die ein Scheißleben haben, aber entschieden
es die gleichen Gesichter sind, die Miete zah- haben, dass sie es satt haben, es zu akzeptieren
len für eure heruntergekommenen Wohnungen, und zu ertragen.
die Gesichter von denjenigen, welchen ihr ein
unbezahltes Praktikum oder einen Vollzeitjob
für 800 Euro anbietet. Es sind die Gesichter,

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Und auch für Beteiligte, nicht Außenstehen- sich dann womöglich noch anhören können,
de hat der Text Informationsgehalt, wenn sie seien nicht integriert? Die werden wir
wir ihn sehen wollen. Was ist zum Beispiel (leider) auch im nächsten Schwarzen Block
mit denen, deren Eltern die Tausenden Euro nicht sehen – wollen wir uns deswegen als
Studiengebühren nicht zahlen können? Oder Elite von ihnen abgrenzen?
mit denen, denen kein Praktikum und kein
schlechtbezahlter Vollzeitjob angeboten wird So einfach dürfen wir es uns nicht machen,
und die statt dessen in irgendwelchen sinn- so selbstgenügsam sollten wir nicht sein.
losen AMS-Schulungen sitzen? Und mit de- Wenn wir, „Das Kapital“ oder „Der Kom-
nen, die die Miete für die Wohnung nicht menden Aufstand“ lesend, auf das Taschen-
zahlen können? geld oder die nächste Überweisung von den
In dem Buch “Black Bloc, White Riot: An- Eltern warten und uns dabei dem Rest der
ti-Globalization and the Genealogy of Dis- Menschheit so unglaublich überlegen fühlen,
sent” bemerkt der Autor, dass die Schwarzen sollten wir uns die Frage stellen, was eigent-
Blöcke sich in den USA hauptsächlich aus lich unsere Position innerhalb dieser beschis-
zornigen weißen Mittelschichtkindern zu- senen Verhältnisse ist. Mit wem wollen wir
sammensetzen. Ich stelle die Hypothese auf, gemeinsam Revolution machen, um uns und
dass das hier wahrscheinlich nicht viel anders WEN zu befreien?
ist. Das gibt Grund zum Nachdenken, ist
aber für sich genommen noch nichts Immerhin geht es bei der ganzen Geschichte
grundsätzlich Schlechtes. nicht nur darum, den Bürgern zu erklären,
wer das Prekariat ist, sondern auch darum,
Wenn aber, wie in dem Text für uns selbst zu klären, wer das Proletariat
vom Collettivo Universitario ist, auf das wir uns ja oft genug berufen.
Autonomo behauptet wird,
das sei „der einzig gesun- Bitte um Reaktionen/Diskussionsbeiträge etc.
de Teil einer mit Meta-
stasen überdeckten Anonym (Von elterlichem Sponsoring und der mageren Kohle aus dem
prekären Job abhängig.)
Gesellschaft“, der
„gesunde“ im Gegen-
satz zum „vergifteten Teil
der Gesellschaft“, dann ist das
schon höchst bedenklich.
Abgesehen davon, dass sich derartiges
auf deutsch grausig anhört und schwer an
die Nazi-Diktion vom „gesunden Volkskör-
per“ in dem „schadhafte Elemente wie Krebs-
geschwüre wuchern“ erinnert – was gibt uns
das Recht, das Auftreten als Schwarzer Block
und die Ausschreitungen nach der Demo als
einzige Form des Widerstands gegen dieses
mörderische System festzuschreiben? Was
ist mit den Frauen, die Putzen gehen, damit
sie und ihre Kinder was zu Essen haben und

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Teil 3 des Termit-Fortsetzungsromans. Neuübersetzung des Aufruf vom Unsichtbaren Komitee.

Aufruf
Unsichtbares Komitee
Teil 3
Proposition Zwei
Es scheint, als hätte die Kunst des
D ie unbegrenzte Eskalation der Kontrolle
ist eine hoffnungslose Antwort auf die Verwundens – eine oder einen zu
vorhersehbaren Zusammenbrüche des Sys- verwunden um hundert zu ver-
tems. Nichts, was sich durch die bekannte
Verteilung politischer Identitäten ausdrückt, ängstigen – unerhörte Höhen er-
kann zur Überwindung des Desasters führen. reicht.
Deswegen beginnen wir damit, uns ihr zu ent-
ziehen. Wir bestreiten nichts, wir fordern nichts.
Wir nehmen die Form einer Kraft an, einer mate- Und dann gibt es da noch den „Terrorismus“.
riellen Kraft, einer autonomen materiellen Kraft Das heißt, laut der Europäischen Kommission:
im weltweiten BürgerInnenkrieg. Dieser Aufruf „jedes Vergehen, das absichtlich von einem Indivi-
steckt die Bedingungen aus. duum oder einer Gruppe gegen einen oder mehre-
re Staaten, ihre Institutionen und Bevölkerungen,
gerichtet wird mit dem Ziel sie zu bedrohen und
Scholium ernsthaft die politischen, wirtschaftlichen oder sozi-
alen Strukturen des Landes zu untergraben oder zu
Hier wird eine neue Waffe zur Zerstreuung von zerstören.“ In den USA gibt es mehr Häftlinge als
Versammlungen, eine Art Splitterbombe aus Bäuerinnen und Bauern.
Holz, im Feldversuch an Menschen getestet.
Währenddessen sehen in Oregon Demonstran- Bei seiner Neuordnung und fortschreitenden
tinnen und Demonstranten Gefängnisstrafen Rückeroberung wird der öffentliche Raum mit
von fünfundzwanzig Jahren entgegen, weil sie Kameras überzogen. Jetzt ist nicht nur jegliche
den Verkehr aufgehalten haben. Im Bereich der Überwachung möglich, sie ist akzeptabel gewor-
urbanen Befriedung wird die Israelische Armee den. Alle möglichen Listen von „Verdächtigen“
zur wichtigsten Beraterin. Expertinnen und Ex- machen die Runde von Dienststelle zu Dienst-
perten aus aller Welt hasten dorthin, um die stelle, und wir können kaum erraten, wofür sie
neuesten, gewaltigsten und raffiniertesten Erfin- verwendet werden sollen. Der soziale Raum, der
dungen in der anti-subversiven Technologie zu einst von Flaneurinnen und Flaneuren durch-
bestaunen. quert wurde, ist jetzt militärisch markiert und

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verriegelt, und seine Bande des Plauderns und doch in einer Demokratie, oder nicht?“ Sie kön-
des Tratsches sind verwandelt worden in geflüs- nen sich wundern solang sie wollen: nichts, das
terte gegenseitige Anschuldigungen, den Stoff sich im Rahmen der „Politik“ ausdrückt, wird die
der neuen mikro-gesetzliche Einschränkungen. Ausbreitung der Wüste aufhalten können, denn
In Großbritannien haben die Verordnungen ge- „Politik“ ist Teil der Wüste.
gen antisoziales Verhalten die belangloseste Strei-
terei unter Nachbarinnen und Nachbarn in maß-
geschneiderte Exil-Erlässe verwandelt, die ein
Dort, wo das klassische Verständnis
markiertes Individuum von einer Straßenecke von Politik vorherrscht, herrscht
verbannen oder das Tragen von Kapuzenpullis in dieselbe Unfähigkeit vor dem De-
einer bestimmten Zone verbieten.
saster.
Nichts davon schockiert uns, nichts davon über-
rumpelt uns oder ändert grundlegend unsere Dort ist Politik das, was zwischen Männern fest-
Einstellung gegenüber dem Leben. Wir wurden gelegt, gesagt, getan und entschieden wird. Die
innerhalb der Katastrophe geboren und haben Versammlung, die sie alle zusammenfasst, die alle
mit ihr eine seltsame, befriedete Gewohnheitsbe- Menschen in Abstraktion von ihren jeweiligen
ziehung entwickelt. Welten versammelt, stellt die idealen politischen
Gegebenheiten dar. Die Ökonomie ergibt sich
Eine Intimität beinahe. Denn so lange wir den- daraus in logischer Folge als notwendige und un-
ken können, haben uns keine Nachrichten er- mögliche Verwaltung all dessen, das an der Tür
reicht als die des Weltweiten BürgerInnenkrieges. zur Versammlung abgeladen wurde, all dessen,
Wir werden als Überlebende aufgezogen, als das als unpolitisch konstituiert wurde und es da-
Überlebensmaschinen. Wir werden mit der Vor- durch auch wird: Familie, Geschäft, Privatleben,
stellung aufgezogen, dass das Leben im Weiter- Freizeit, Leidenschaften, Kultur, etc.
gehen besteht. Weitergehen, bis du zusammen-
brichst zwischen anderen Körpern die identisch So weitet die klassische Definition von Politik
gehen, stolpern und in Gleichgültigkeit zusam- die Wüste aus: indem sie Menschen von ihren
menzubrechen. Letztendlich ist die einzige Neu- Welten abstrahiert, sie vom Netzwerk der Dinge,
heit der Gegenwart, dass nichts davon mehr ver- Gewohnheiten, Wörter, Orte und Solidaritäten
steckt werden kann, dass es in gewisser Weise alle abkoppelt, aus denen ihre Welt besteht und die
wissen. ihnen ihre spezifische Substanz verleihen.

Die klassische Politik ist die glorreiche Schau-


Deswegen die neueste Verhärtung spielkunst von Körpern ohne Welten. Doch
des Systems: Seine Funktionsweise die theaterhafte Versammlung von politischen
Individualitäten kann nicht verbergen, dass sie
liegt offen, es hilft nichts mehr, sie selbst eine Wüste ist. Es gibt keine menschliche
zu verstecken. Gesellschaft ohne die Summe der Menschen. Es
gibt eine Vielzahl an Welten, die miteinander
existieren. Welten, die umso realer sind, weil sie
Viele wundern sich, dass keine der bekannten gemeinsame Welten sind.
politischen Kräfte in der Lage ist, diesem Verlauf
der Ereignisse entgegenzutreten. „Aber wir leben

Das Politische ist in Wahrheit das Spiel zwischen den unte


schiedlichen Lebenswelten; die Bündnisse zwischen denen,
die zueinander passen und 9 die Konfrontation zwischen
denen, die unversöhnlich sind.
Am Montag den 21. Februar wird es um 19 Uhr im Infoladen
einen Vortrag zum Thema Gentrifizierung geben.

Der Vortragende Andrej Holm hat kürzlich ein Buch zu dieses Thema im Unrast Verlag
veröffentlicht, außerdem ist er Autor eines eigenen Blog zu diesem Thema:
gentrificationblog.wordpress.com

Wir Bleiben Alle!


Gentrifizierung – Städtische Konflikte um Aufwertung und Verdrängung

G entrification, die Inwertsetzung bisher


preiswerter Wohnviertel, hat sich zu ei-
nem ständigen Begleiter städtischer Verände-
das sich an alle richtet, „die sich grundlegend
mit Fragen der Aufwertung und Verdrängung im
Kontext der Stadtentwicklung auseinandersetzen
rungen entwickelt und steht für die neolibe- wollen, die verstehen wollen, warum ihre Miete
rale Version kapitalistischer Urbanisierung. schon wieder gestiegen ist oder nach Anregungen
Sanierte Häuser und neue Gewerbenutzungen für die nächste Aktion der gerade gegründeten
stehen nicht nur für einen Wandel der Stadt, Stadtteilgruppe suchen“ . Besonders gewinnbrin-
sondern vor allem für steigende Wohnkosten, gend v.a. für diejenigen, die eher über wenig Vor-
die Verdrängung ökonomisch Benachteiligter wissen verfügen, sind die ersten drei Kapitel, die
und die Durchsetzung neuer Sozialstruktu- differenziert Forschungsergebnisse und Theorien
ren in den betroffenen Quartieren. Weltweit zu Gentrifizierungsprozessen zusammenfassen.
lösen diese immobilienwirtschaftlichen Auf- Auszug, Rezension von Britta Grell in Das Argu-
wertungsstrategien Proteste und Widerstand ment 289 mit dem Schwerpunkt „Die Stadt in der
der bisherigen Bewohner_innen aus. „Wir Revolte“ (6/2010)
Bleiben Alle!“ Das Recht zu Bleiben, ist dabei
eine zentrale Forderung vieler Stadtteilinitia-
tiven. Über den Autor
An auch internationalen Beispielen werden die
Hintergründe und Wirkungsweisen städtischer Dr. Andrej Holm ist Sozialwissenschaftler und Akti-
Aufwertungsdynamiken ebenso nachgezeichnet, vist in verschiedenen stadtpolitischen Initiativen. In
wie die Strategien von Stadtteilbewegungen und vielfältigen Forschungsprojekten an der Humboldt-
Anti-Gentrification-Mobilisierungen. Universität zu Berlin und der Goethe-Universität
in Frankfurt beschäftigte sich Holm mit den Phä-
nomenen der Stadterneuerung, Gentrification und
Rezensionen Wohnungspolitik. Zurzeit lehrt er an der Carl von
Ossietzky Universität in Oldenburg Stadtsoziologie.
“Was den vorliegenden Band von den meisten Seit Anfang der 1990er Jahre war er in verschiedenen
Publikationen zum Thema jedoch unterscheidet, Stadtteilgruppen und Mieterorganisationen aktiv. Er
ist die spezifische Perspektive des Autors, die um- ist beim BUKO-Arbeitsschwerpunkt StadtRaum
fassendes Fachwissen mit jahrelangen Erfahrun- (ASSR) und dem Arbeitskreis Linke Metropolenpo-
gen in stadtpolitischen Initiativen und sozialen litik in Berlin aktiv sowie im International Network
Bewegungen verknüpft. Es handelt sich um kei- of Urban Research and Action (INURA) organisiert.
nen akademischen Text, sondern um ein Buch,

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Antifa|S stellt sich vor
Widerstand ist wunderbar – drum Autonome Antifa!!

S icherlich ist dir bewusst, dass es in letz-


ter Zeit in und um Salzburg für Nazis
und sonstige Rechte einfacher geworden ist,
Unsere Arbeit wird z.B. darin bestehen, zusam-
men auf Demos zu fahren, Infoveranstaltungen
und Diskussionen zu organisieren, monatliche
öffentlich aufzutreten. Der öffentliche Raum AntifaCafés abzuhalten, auch gemeinsam Party
wurde mit völkischer Südtirol-Propaganda zu machen und sonstige Aktionen durchzufüh-
überflutet, es wurde von rechten Hools ver- ren. Theorie und Praxis sollen dabei immer Hand
sucht ein Konzert der nach rechts außen of- in Hand gehen.
fenen Band Kategorie C zu veranstalten, und
fast wöchentlich gab es rechte Übergriffe
auf mehrere linke Lokale. Parteien, die für
Rechtsaußen offen sind, haben wieder mehr
Erfolg bei regionalen Wahlen für Gemeinde-
räte und im Landtag. Gleichzeitig stagniert
der antifaschistische Widerstand. Offene Infotreffen:
Wir wollen mit einer neuen An- jeden zweiten Montag im Monat
tifagruppe dieser Entwicklung
entgegentreten. AntifaCafé:
Unser Augenmerk richtet sich dabei ganz klar jeden letzten Mittwoch im Monat
auf autonomen Antifaschismus, d.h. wir sehen
uns als Gruppe, die aus einer linksradikalen und
emanzipatorischen Kritik an den herrschenden
Verhältnissen heraus antifaschistisch aktiv agiert. um 19.00 Uhr im SUB Salzburg,
Wir teilen in der Gruppe einen klaren Konsens
gegen jede Form von Unterdrückung, Ausbeu- Müllnerhauptstraße 11b
tung und Autorität. Dehalb ist es uns wichtig,
Hierarchien und Machtstrukturen – auch inner-
halb der eigenen Gruppe – zu vermeiden. Eines
unserer Ziele ist es auch mit anderen autonomen
Gruppen und Zusammenschlüssen zusammen
zu arbeiten.

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08
03
Aufruf zum 11
Frauenkampftag
Am 8. März gehen wir Frauen in Salzburg wieder auf die Stra-
ße – 100 Jahre nachdem erstmals am Internationalen Frauentag
demonstriert wurde.

M oment, hundert Jahre Frauenkampftag,


das war doch schon letztes Jahr, oder?
Tatsächlich legten 1910 die Teilnehmerinnen
le des Frauentages gesetzt wurde. Nach dem 2.
Weltkrieg entwickelte sich der Frauentag hin zu
einem Tag der Frauensolidarität unter Frauen al-
der 2. Internationalen Frauenkonferenz in ler Schichten. Erst in den 80ern wurde dieser Tag
Kopenhagen auf Initiative von Clara Zetkin wieder als Kampftag begriffen und zwar von der
die alljährliche Durchführung eines interna- autonomen Frauenbewegung, wobei sich dieser
tionalen Frauentages fest, der sich gegen die Ansatz nur teilweise durchsetzen konnte und
mehrfache Ausbeutung richtete. Am 19. März meist der internationale Frauentag als Frauenfei-
1911, also vor 100 Jahren, fand dann der ertag umgesetzt wird.
erste internationale Frauentag statt, an dem
sich Millionen Frauen in mehreren Ländern
beteiligten; alleine in Wien gingen 20.000 Es gibt was zu feiern… und
Menschen (hauptsächlich Frauen) zur ersten zu erkämpfen!
großen Demonstration für Frauenrechte in
dieser Stadt.
1921 wurde der internationale Frauentag auf den Am 8. März feiern wir die Kämpfe und den Mut
8. März verlegt. Es gibt verschiedene Theorien der Feministinnen, ihre unzähligen Akte des
zur Erklärung der Wahl dieses Datums, jedoch Aufbegehrens gegen Ungerechtigkeit und Unter-
stimmen alle überein, dass der Ursprung in pro- drückung. Und zwar in allen Formen, von der
letarischen Frauenkämpfen liegt. Eine Theorie Unterstützung unter Freundinnen, wenn eine
setzt beispielsweise am 8. März 1857 bei einem ihren gewalttätigen Partner verlassen will, bis zu
Textilarbeiterinnenstreik in New York an. Dem den handfesten Revolten der ArbeiterInnenbe-
Ursprung entsprechend sind auch die Forderun- wegung. Außerdem feiern wir am 8. März, dass
gen für Arbeitsschutzgesetze, Achtstundentag, sich etwas tut in Salzburg: das offene Frauenkol-
Festsetzung von Mindestlöhnen, Wahl- und lektiv SISTER RESIST, das sich regelmäßig zum
Stimmrecht für Frauen, usw. Kaum verwun- Frauenstammtisch auf der ÖH trifft, wird immer
derlich, dass die Tradition des internationalen aktiver. Wir wachsen und sind voller Tatendrang!
Frauentags während des 1. und 2. Weltkrieges Gleichzeitig wollen wir unserem Zorn über die
unterbrochen wurde und der Muttertag an Stel- Verhältnisse Ausdruck verleihen, die die Kämpfe

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der Frauen überhaupt notwendig machen, unse- hung und Pflege wird noch immer hauptsächlich
ren Zorn darüber, dass Frauen in den verschie- Frauen aufgeladen.
densten Lebenssituationen noch immer nicht frei Immer noch wird behauptet, Frauen wären „von
sind. Natur aus“ passiver, einfühlsamer und weniger
technisch begabt als Männter. Um freier leben
zu können müssen wir uns aus Rollenkorsetten
Kommt zur Frauendemo! und Zuschreibungen befreien, was alleine schon
ziemlich viel Entschlossenheit erfordert. Viele
Am 8. März wird es wieder eine Frauendemo von uns sind gezwungen, sich gegen physische,
durch Salzburg mit anschließendem Frauenfest psychische und strukturelle Gewalt zu wehren,
auf der ÖH geben. Die revolutionäre Freude, die uns trifft, eben weil wir Frauen sind. Das
wenn wir am 8. März als große Frauenbande die Leben mit Kindern wird uns schwer gemacht,
Stadt unsicher machen, ist gleichzeitig eine ernste und wenn wir uns zu einem Schwangerschaftsab-
Sache, und alles andere als ein Faschingsumzug. bruch entscheiden, kommt die konservative Mo-
Es geht uns nicht darum, einmal im Jahr Femi- ralkeule. Diejenigen von uns Frauen, die Migran-
nismus zu spielen – es geht darum, Feminismus tinnen sind, lesbisch lieben und/oder besondere
zu leben, darum, jeden Tag Position zu beziehen, Bedürfnisse z.B. die Mobilität betreffend haben,
und das erfordert eine Menge Selbstreflexion und haben noch mehr Hindernisse zu überwinden als
Energie. Die Frauendemo wird ein lautes, sicht- Vertreterinnen der Dominanzkultur.
bares Zeichen dafür sein, dass wir gemeinsam
stärker sind! Wir wollen statt dieser alltäglichen Scheiße nicht
weniger als eine Gesellschaft ohne Herrschaft,
eine ökonomische Organisation von unten statt
Her mit dem schönen Leben! Ausbeutung, und anstatt Konkurrenz wollen wir
Solidarität. Das schöne Leben für alle ist mög-
Frauen trifft die Härte der derzeitigen Verhältnis- lich! Unser Ziel ist es, eine Form des menschli-
se oft doppelt und dreifach. Nicht genug damit, chen Zusammenlebens zu erstreiten, die jede Art
dass in Österreich lebende Frauen im Durch- von Unterdrückung unmöglich macht.
schnitt um rund ein Drittel weniger verdienen
als Männer – wir sollen darüber auch noch schön
die Klappe halten, sonst drohen neuerdings saf-
tige Geldstrafen. Die 2010 beschlossene Novel-
le zum Gleichbehandlungsgesetz sieht zwar vor,
dass Unternehmen ab einer bestimmten Größe
dazu verpflichtet werden sollen, die Durch-
schnittseinkommen von Frauen und Männern
betriebsintern offen zu legen – wenn sie dies
nicht tun, gibt es aber keinerlei Sanktionen.
Frauen, die Einkommensberichte öffentlich ma-
chen, sollen eine Geldstrafe von 360 Euro zahlen.
Für viele teilzeitbeschäftige Frauen ist das mehr
als die Hälfte ihres Monatslohnes! Ein großer Teil
der Frauenarbeit wird garnicht bezahlt, denn die
Reproduktionsarbeit in Haushalt, Kindererzie-

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Gemeinsam sind wir stärker – rechtfertigen, möchten aber allen Frauen und
Männern erklären, warum wir so entschieden
Frauensolidarität! haben.

Um das zu erreichen, ist es nicht genug, Forde- Schließlich finden feministische Arbeit und
rungen an politische RepräsentantInnen zu stel- Auseinandersetzung das ganze Jahr über statt.
len. Sich von der Gnade anderer abhängig zu Solidarische Männer, die verstehen, dass die Ab-
machen, ist nicht die Sache von Feministinnen. schaffung von patriarchalen Strukturen allen Ge-
Lieber werden wir zusammen mit Bekannten, schlechtern gut tut, unterstützen Feministinnen
Komplizinnen, Studien- und Arbeitskolleginnen dabei, und das finden wir auch gut so.
selbst aktiv, indem wir Netze der Freundinnen- Allerdings braucht es auch temporäre und fixe
schaft und der Frauensolidarität knüpfen. Tun Frauenräume, in denen wir in vieler Hinsicht
wir uns zusammen, schmieden wir Pläne, unter- freier reden und handeln können. In solchen
stützen wir einander, bilden wir uns, beziehen Räumen werden Frauen nicht wie sonst von
wir öffentlich Stellung, schaffen wir Treffpunkte! Männern unterbrochen und nicht ernst genom-
men. Viele Frauen haben sexualisierte Gewalt
durch Männer erlebt und fühlen sich unter Frau-
Warum nur Frauen zum en oft wohler.
Warm-Up, zur Demo und Solidarität unter Frauen wird häufig sabotiert und
eine Konkurrenz geschaffen, die echter Freundin-
zum Fest kommen sollen nenschaft hinderlich ist. In Frauenräumen ist es
viel leichter, an der Überwindung solcher Muster
Die Debatte, ob feministische Veranstaltungen zu arbeiten.
nur für Frauen zugänglich sein sollen oder auch Für die politische Arbeit gilt: Frauen kennen ihre
für Männer, ist uralt und wird pünktlich vor Probleme und Bedürfnisse selbst am besten. Und
women-only-Veranstaltungen immer wieder neu schließlich können wir uns nur selbst befreien.
aufgerollt.
Wenn eine Veranstaltung nur für Frauen offen ist, ist das auf jeden
Wir haben beschlossen, zum Demo-Warm-Up, Fall zu respektieren. Den Männern, die wirklich mit unserer Sache
zur Demo und zum Fest am 8. März nur Frau- solidarisch sind, fällt das leicht.
en einzuladen. Wir müssen uns keinesfalls dafür
Macht mit beim feministischen ActionDay am 8. März!
Fortschritt wird nicht erbettelt, sondern erkämpft!

Programm 8. März:

12.00-17.00 Uhr 21.00 Uhr


Siebdruckworkshop an der Geswi (Aula) Frauendemo Treffpunkt: Hauptbahnhof, beim
Bitte T-Shirts und andere Kleidung, Stoffreste Antifaschistischen Mahnmal(wie im Vorjahr)
zum Bedrucken mitnehmen! Endkundgebung:Mozartplatz

19.45 Uhr 22.00 Uhr


Demo-warmup open end Frauenfest
Treffpunkt: Atelier Sissi, Elisabethstraße 11. ÖH Kaigasse 28, 1. Stock
Schrei dich ein,reih dich ein! Plaudern, austauschen, Pläne schmieden,
tanzen, Musik hören, abrocken
Was ist eigentlich… GODIAC?
Am 28. 1. fand in Wien der WKR-Ball statt, bei dem heimische Rechts-
extreme sich mit ihren Kameraden aus anderen Ländern beim Tänz-
chen in der Hofburg austauschen.
Zu Redaktionsschluss steht noch nicht fest, wie Bekämpfung von Verbrechen“ finanziert, und zu
der Ball und die antifaschistischen Proteste dieses 30% von der Schwedischen Polizei.
Jahr abgelaufen sind. Sicher ist laut einem Bericht Laut einem Sprecher des Innenministeriums
vom 20. 1. in der Online-Version des Standard sagt, es würden ca 10 Personen aus verschiedenen
schon, dass die Proteste dieses Jahr „unter EU- EU-Staaten bei den NoWKR-Protesten anwe-
Aufsicht“ stehen werden.(1) Gemeint ist damit send sein, und zwar „Nicht nur Polizisten, auch
ein EU-Projekt unter Leitung des Schwedischen Forscher“. Von den 20 an GODIAC beteiligten
Polizei namens GODIAC. Institutionen sind 12 Polizeiorganisationen, u.a.
das österreichische Innenministerium und die
Ungarische Parlamentarische Kommission für
Bürgerrechte. Nette Gesellschaft also. Die 8 „For-
Was steckt hinter der schungs- und Bildungseinrichtungen“ sind außer
Abkürzung? der Universität von Uppsala AUSSCHLIESS-
LICH Polizeiakademien.

GODIAC steht für „Good practice for dialogue


and communication as strategic principles for
Warum gibt es GODIAC?
political manifestations in Europe“, also in etwa
„Gute Praxis für Dialog und Kommunikatoin als Im offiziellen Präsentationspapier gibt GODIAC
strategische Prinzipien für politische Demonstra- als Hintergrund für sein Bestehen die Internati-
tionen in Europa“. Das Projekt wird zu 70% aus onalisierung von Demonstrationen wie jenen ge-
einem Aktionsfonds der EU zur „Prävention und gen den NATO-Gipfel in Strassburg, den G20

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in London und den G8 in Italien an. Das heißt, Zu diesem Zweck wird GODIAC bis 2013
die Gründung dieses Bullenclubs ist eine direkte „FeldforscherInnen“ auf Demos wie die NOW-
Reaktion auf transnationale antikapitalistische KR-Proteste schicken, die die „sozialen Identitä-
Mobilisierungen und Proteste. ten von Demonstierenden“ sowie ihre Kommu-
nikation erforschen sollen.
Was machen die? Außer einer Menge Papier will GODIAC noch
2013 eine Schlusskonferenz in Stockholm pro-
Als Ziel gibt GODIAC-Projektmanagerin Ma- duzieren. Bleibt zu hoffen, dass die „ForscherIn-
rianne Hilton an, das Projekt wolle „erfahren, nen“ von den Polizeiakademien nix auf die Reihe
wie Kommunikation und Dialog angewendet kriegen. Ansonsten werden wir uns mit diesem
werden um zu deeskalieren und Störungen der neuen EU-weiten Spitzel- und Repressionsorgan
öffentlichen Ordnung durch Polizeieinsätze bei in Zukunft noch beschäftigen müssen.
politischen Demonstrationen in Europa zu ver-
hindern.“ Weiters wollen sie „das Wissen über (1) http://derstandard.at/1293371093104/Anti-WKR-Demo-unter-EU-
Demonstrierende und AktivistInnen, deren Ideo- Aufsicht
logie, Mobilität und Strategien gegenüber der
Polizei erhöhen“. Das heißt, es geht ganz konkret
um Aufstandsbekämpfung. Es geht darum, Pro-
teste verwaltbar und unwirksam zu machen. Und
darum, emanzipatorische Bewegungen zu über-
wachen um sie besser durch Repression treffen zu
können.

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Folgende E-Mail erreichte uns mit der Bitte um Veröffentlichung. Dazu
gibt’s den Termit schließlich, aber lest selbst:

hi bikefreaks & bicyclefriends,


it will take place
I n Austria there are currently three bikekitchens
which provide a non-commerical access to tools
and knowledge to fix your bikes and build new
26.07.2011 – 01.08.2011
ones. And for having fun, cooking and living al- in Ottensheim near Linz (Austria)
ternatives to our not-so-good-world. we can provide a free festival area with camping,
toilet and shower infrastructure. some groups
We (The bikekitchen Vienna, Linz and Graz) are already volunteered to provide gear for cooking
planning a DIY-festival around DIY-bike-repair- and concerts and the bikekitchen Vienna will
workshops, bicycle-activities, movie-screenings, bring tools and equipment to build stuff and for
discussions, fun and nice people and would like workshops. at the moment we also host electron-
to invite you to join us and participate. ic infrastructure such as mailinglist and wiki.
(DIY = DoItYourself )
We hope that many of you bring their ideas,
the cyclocamp should provide DIY bicycle repair movies, polo-mallets, tallbikes, political motiva-
shops with an opportunity to reflect upon them- tions, gender-issues, favorite cooking-receipts
selves, learn from other non-commerical bicycle- and whatever you want to bring to the world to
projects and have fun together. we feel the need make it a better place with more fun and more
to (inter)connect with projects similar to ours, bicycles.
learn from other experiences and make friends
for trips and other projects. please write us if you are interested to come and
distribute this invitation to people you know
the festival should be completely self organized, could be interested.
there should be no “orga-team” providing neces-
sary infrastructure or dominating the discourse bikekitchen.net/index.php/Cyclocamp2011
and it should be as cheap as possible, no profit
should be made. looking forward to see you
beste grüße
BKL

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NEU!
Alles mögliche
Die Entdeckung der Pressetermite im Februar:

Das ZK empfiehlt: den zum desaster gemacht. jedenfalls gilt es, sie
zu verhindern. sie demonstrieren auch nicht
Verfasst von: Sebastian Wurster. oder veranstalten spaziergänge, wie es bei der
Verfasst am: Sa, 08.01.2011 – 22:45.
antifa üblich ist, sondern sie marschieren auf,
häufig auch, um eine drohkulisse zu erzeugen.

b itte nachschulung bei der örtliche jugend-


antifa besuchen: antifa-demos sind immer
erfolgreich und ausserdem kraftvoll und laut-
sie bringen nicht etwa anliegen vor, sondern
gröhlen parolen. in der regel stehen sie im regen
und frieren. das ist auch bei 20 metern luftlinie
stark. die stimmung ist stets gut und das wetter unabhängig vom wetter bei der antifademo (sie-
schön. mitbürgerInnen sind immer interssiert. he oben). anschliessend können sie nach hause
wobei die abgrenzung zum deutschen mob aller- gehen. was antifas nach der demo machen ist
dings nicht immer ganz einfach, meistens aber weithin ungeklärt, wird jedenfalls bei indymedia
tendeziell zweckbezogen ist). bullen reagieren nicht näher behandelt.
immer über und eskalieren. nazis sind immer
peinlich, dumpf und lächerlich und scheitern Quelle: ttps://linksunten.indymedia.org/de/node/31628/unfold/
all#comment-13007
stets grandios bzw. ihre veranstaltungen wer-

Schulterrattencomix von Peter. W.

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Wie kann ich mitmachen?
1. Eigene Termine und Veranstaltungen ankündigen:

* Termine auf kritisches-salzburg.net eintragen.


* Redaktionsschluss: 25. des Vormonats.

2. Kommentare, Diskussionsbeiträge und Artikel:

* Das jeweilige Redaktionsteam entscheidet, was in


die Printversion kommt.
* Online sind alle Beiträge (sofern sie nicht Unter-
drückungsmechanismen reproduzieren) einzusehen:
kritisches-salzburg.net – Forum – Termit
* Einreichen: per Mail an: termin@kritisches-salzburg.
net oder online auf kritisches-salzburg.net oder “Old-
School” im Postkasten des Infoladen oder des SUB. Wo liegt der Termit auf?
* Redaktionsschluss: 20. des Vormonats
* Infoladen
3. Verbreitung: * Sub
* Atelier Sissi
* “copyleft” (Der Termit lebt von selbstständiger Ver- * ÖH Salzburg
breitung durch Mund- und Printpropaganda) * Arge Wehrdienstverweigerung
* Mexiko Solidarität Salzburg

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