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Termit Februar 2011
Termit Februar 2011
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Februar 2
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N 05
Liebes Unkraut und Kreuchzeuch,
sagt das Unkraut zum Kreuchzeuch: Scheucht’s Euch!
Tattaaa, Termit proudly presents: Ausgabe 5! Vortrag im Infoladen am 21. Februar gibt’s vorab
schon einige Infos. „Wir bleiben Alle. Gentrifi-
Zum Anfang gleich eine Einladung und zwar zu zierung – Städtische Konflikte um Aufwertung
unserer offenen Redaktionssitzung am 10. Febru- und Verdrängung“
ar um 18.30 Uhr im Atelier Sissi Die Antifa/S stellt sich vor: „Widerstand ist wun-
(Elisabethstraße 11). derbar – drum Autonome Antifa!!“
Sie laden zum offenem Infotreffen jeden zweiten
Natürlich gibt’s wieder einen extravaganten Lied- Montag und zum AntifaCafe jeden letzten Mitt-
text von unserer Hausband im Herrgottswinkel, woch im Monat.
diesmal beglücken wir euch mit dem wunder- Auf, auf zum Actionday heißt’s wieder. Dieses
schönen Titel „Mauern“. Jahr wirklich zum 100. Mal. Sister Resist laden
Eine neue Rubrik hat sich die Rechtshilfegruppe ein zum Internationaler Frauentag. Also her mit
Salzburg eingebrockt und wir somit ein wunder- dem schönen Leben!
bares (Schn)(H)äppchen. Sie klären ab jetzt jedes Anlässlich des WKR-Balls in Wien muss man
Monat über wichtige Verhaltensweise gegenüber sich fragen: „Was ist eigentlich … GODIAC“
unseren liebsten Freunden auf. Also gebt Acht, Schon viel erfreulicher ist da eine Einladung der
Aussageverweigerung! BikeKitchenLinz die wir, wie versprochen an
Der Text „Wer sind die schwarzen Blöcke“ in der euch weiterleiten. Nur auf Englisch verfügbar,
letzten Ausgabe regte zum Nachdenken an, in aber so seht ihr, dass wir unseren Leser_innen
dieser Ausgabe drucken wir einen Diskussions- noch was zutrauen. Das ist ja auch nicht mehr
beitrag mit dem Titel „Der einzig gesunde Teil selbstverständlich heutzutage.
der Gesellschaft?“ Ebenfalls neu ist „alles mögliche“, wir freuen uns
Wir wissen ihr seid schon ganz gespannt auf Teil auf eure Einsendungen. Nicht neu, aber trotz-
III des Aufruf „Unsichtbares Komitee“. wir wol- dem Gut sind die Schulterratten.
len euch nicht länger auf die Folter spannen …
hier habt ihr zwei Seiten … aber einteilen bis Bleibt nur mehr:
März.
Wir lassen euch nicht im Regen stehen: Zum
Viel Spass und Erkenntnis beim Lesen!
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Liedtexte^ Die^ Man^
K(O^)Ennen^ Sollte^
Ich sprüß auf jede Häuserwand ’ne neue Mauer braucht das Land
Ich such ’ne Mauer für Land
Ein Zettel an das schwarze Brett Laß ‘s im Werbefernseh’n laufen
Deutschlands Teilung ist komplett “Notfalls würd’ ich eine kaufen”
Gröle es von Kneipentresen
Kratze es in Birkenrinden “Deutschlands Einheit ist gewesen”
Wo kann ich ’ne Mauer finden
Schreib ’s in Gold auf die Altäre Trage es auf meinem T-Shirt
Niemand kommt ihr in die Quere “Schreibt mir wer, wo, was wovon hört”
Werd’ ‘ne Neonleuchtschrift machen
Male es auf jede U-Bahn “Stein für Stein können wir’s Schaffen"
Melde dich bei Die PARTEI an Möchte sie gern wiedersehen
Drucke mir Demo – Flugblätter Vor ihr stehen in Berlin
Die PARTEI, unser Retter Sogar mit ihr früh aufstehen
Sogar mit ihr untergehen
Und verteile sie vor Karstadt
Hab’ die Mauer noch nicht ganz satt Ich sprüh ‘s auf jede Wand
Setz’ es fett in die BILD-Zeitung ’ne neue Mauer braucht das Land
UNSER AUFTRAG – DEUTSCHLANDS Ich sprüh ‘s auf jede Wand
TEILUNG ’ne neue Mauer braucht das Land
Ich sprüh ‘s auf jede Wand
Ich sprüh ‘s auf jede Wand ’ne neue Mauer braucht das Land
’ne neue Mauer braucht das Land Ich sprüh ‘s auf jede Wand
Ich sprüh ‘s auf jede Wand ’ne neue Mauer braucht das Land
’ne neue Mauer braucht das Land
Ich sprüh ‘s auf jede Wand
’ne neue Mauer braucht das Land
Ich sprüh ‘s auf jede Wand
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NEU! Know your rights:
Aussageverweigerung
Kaum zu glauben, aber der Termit hat sich um noch eine Rubrik er-
weitert. Unter den Autor_innen befindet sich nun auch die Rechts-
hilfetermitia. Jeden Monat versorgt sie euch hier mit nützlichen
Tipps für den politischen Alltag.
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Deutschland den Ermittlungsausschuss – EA) an-
rufen, wenn auf der Demo brav die Nummer, die
durch das Mega, oder den Lauti und durch Zettel
vermittelt wurde, mit einem wasserfesten Stift auf
den Unterarm geschrieben hast (bei der Bullerei
wird dir alles abgenommen). Die Rechtshilfe gibt
es übrigens auch in Salzburg, weitere Infos findet
ihr im Anschluss des Textes. Die Rechtshilfe kann
dir dann ein paar rechtliche Infos geben, Anwält_
innen kontaktieren, Freund_innen Bescheid sagen
usw. Nach spätestens 48 Stunden kommst du raus,
außer der/die Untersuchungsrichter_in entschei-
det, dass du in U-Haft kommst, aber zum Thema
Festnahme ein anderes mal.
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Diskussionsbeitrag zum Text „Wer sind die schwarzen Blöcke“
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Und auch für Beteiligte, nicht Außenstehen- sich dann womöglich noch anhören können,
de hat der Text Informationsgehalt, wenn sie seien nicht integriert? Die werden wir
wir ihn sehen wollen. Was ist zum Beispiel (leider) auch im nächsten Schwarzen Block
mit denen, deren Eltern die Tausenden Euro nicht sehen – wollen wir uns deswegen als
Studiengebühren nicht zahlen können? Oder Elite von ihnen abgrenzen?
mit denen, denen kein Praktikum und kein
schlechtbezahlter Vollzeitjob angeboten wird So einfach dürfen wir es uns nicht machen,
und die statt dessen in irgendwelchen sinn- so selbstgenügsam sollten wir nicht sein.
losen AMS-Schulungen sitzen? Und mit de- Wenn wir, „Das Kapital“ oder „Der Kom-
nen, die die Miete für die Wohnung nicht menden Aufstand“ lesend, auf das Taschen-
zahlen können? geld oder die nächste Überweisung von den
In dem Buch “Black Bloc, White Riot: An- Eltern warten und uns dabei dem Rest der
ti-Globalization and the Genealogy of Dis- Menschheit so unglaublich überlegen fühlen,
sent” bemerkt der Autor, dass die Schwarzen sollten wir uns die Frage stellen, was eigent-
Blöcke sich in den USA hauptsächlich aus lich unsere Position innerhalb dieser beschis-
zornigen weißen Mittelschichtkindern zu- senen Verhältnisse ist. Mit wem wollen wir
sammensetzen. Ich stelle die Hypothese auf, gemeinsam Revolution machen, um uns und
dass das hier wahrscheinlich nicht viel anders WEN zu befreien?
ist. Das gibt Grund zum Nachdenken, ist
aber für sich genommen noch nichts Immerhin geht es bei der ganzen Geschichte
grundsätzlich Schlechtes. nicht nur darum, den Bürgern zu erklären,
wer das Prekariat ist, sondern auch darum,
Wenn aber, wie in dem Text für uns selbst zu klären, wer das Proletariat
vom Collettivo Universitario ist, auf das wir uns ja oft genug berufen.
Autonomo behauptet wird,
das sei „der einzig gesun- Bitte um Reaktionen/Diskussionsbeiträge etc.
de Teil einer mit Meta-
stasen überdeckten Anonym (Von elterlichem Sponsoring und der mageren Kohle aus dem
prekären Job abhängig.)
Gesellschaft“, der
„gesunde“ im Gegen-
satz zum „vergifteten Teil
der Gesellschaft“, dann ist das
schon höchst bedenklich.
Abgesehen davon, dass sich derartiges
auf deutsch grausig anhört und schwer an
die Nazi-Diktion vom „gesunden Volkskör-
per“ in dem „schadhafte Elemente wie Krebs-
geschwüre wuchern“ erinnert – was gibt uns
das Recht, das Auftreten als Schwarzer Block
und die Ausschreitungen nach der Demo als
einzige Form des Widerstands gegen dieses
mörderische System festzuschreiben? Was
ist mit den Frauen, die Putzen gehen, damit
sie und ihre Kinder was zu Essen haben und
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Teil 3 des Termit-Fortsetzungsromans. Neuübersetzung des Aufruf vom Unsichtbaren Komitee.
Aufruf
Unsichtbares Komitee
Teil 3
Proposition Zwei
Es scheint, als hätte die Kunst des
D ie unbegrenzte Eskalation der Kontrolle
ist eine hoffnungslose Antwort auf die Verwundens – eine oder einen zu
vorhersehbaren Zusammenbrüche des Sys- verwunden um hundert zu ver-
tems. Nichts, was sich durch die bekannte
Verteilung politischer Identitäten ausdrückt, ängstigen – unerhörte Höhen er-
kann zur Überwindung des Desasters führen. reicht.
Deswegen beginnen wir damit, uns ihr zu ent-
ziehen. Wir bestreiten nichts, wir fordern nichts.
Wir nehmen die Form einer Kraft an, einer mate- Und dann gibt es da noch den „Terrorismus“.
riellen Kraft, einer autonomen materiellen Kraft Das heißt, laut der Europäischen Kommission:
im weltweiten BürgerInnenkrieg. Dieser Aufruf „jedes Vergehen, das absichtlich von einem Indivi-
steckt die Bedingungen aus. duum oder einer Gruppe gegen einen oder mehre-
re Staaten, ihre Institutionen und Bevölkerungen,
gerichtet wird mit dem Ziel sie zu bedrohen und
Scholium ernsthaft die politischen, wirtschaftlichen oder sozi-
alen Strukturen des Landes zu untergraben oder zu
Hier wird eine neue Waffe zur Zerstreuung von zerstören.“ In den USA gibt es mehr Häftlinge als
Versammlungen, eine Art Splitterbombe aus Bäuerinnen und Bauern.
Holz, im Feldversuch an Menschen getestet.
Währenddessen sehen in Oregon Demonstran- Bei seiner Neuordnung und fortschreitenden
tinnen und Demonstranten Gefängnisstrafen Rückeroberung wird der öffentliche Raum mit
von fünfundzwanzig Jahren entgegen, weil sie Kameras überzogen. Jetzt ist nicht nur jegliche
den Verkehr aufgehalten haben. Im Bereich der Überwachung möglich, sie ist akzeptabel gewor-
urbanen Befriedung wird die Israelische Armee den. Alle möglichen Listen von „Verdächtigen“
zur wichtigsten Beraterin. Expertinnen und Ex- machen die Runde von Dienststelle zu Dienst-
perten aus aller Welt hasten dorthin, um die stelle, und wir können kaum erraten, wofür sie
neuesten, gewaltigsten und raffiniertesten Erfin- verwendet werden sollen. Der soziale Raum, der
dungen in der anti-subversiven Technologie zu einst von Flaneurinnen und Flaneuren durch-
bestaunen. quert wurde, ist jetzt militärisch markiert und
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verriegelt, und seine Bande des Plauderns und doch in einer Demokratie, oder nicht?“ Sie kön-
des Tratsches sind verwandelt worden in geflüs- nen sich wundern solang sie wollen: nichts, das
terte gegenseitige Anschuldigungen, den Stoff sich im Rahmen der „Politik“ ausdrückt, wird die
der neuen mikro-gesetzliche Einschränkungen. Ausbreitung der Wüste aufhalten können, denn
In Großbritannien haben die Verordnungen ge- „Politik“ ist Teil der Wüste.
gen antisoziales Verhalten die belangloseste Strei-
terei unter Nachbarinnen und Nachbarn in maß-
geschneiderte Exil-Erlässe verwandelt, die ein
Dort, wo das klassische Verständnis
markiertes Individuum von einer Straßenecke von Politik vorherrscht, herrscht
verbannen oder das Tragen von Kapuzenpullis in dieselbe Unfähigkeit vor dem De-
einer bestimmten Zone verbieten.
saster.
Nichts davon schockiert uns, nichts davon über-
rumpelt uns oder ändert grundlegend unsere Dort ist Politik das, was zwischen Männern fest-
Einstellung gegenüber dem Leben. Wir wurden gelegt, gesagt, getan und entschieden wird. Die
innerhalb der Katastrophe geboren und haben Versammlung, die sie alle zusammenfasst, die alle
mit ihr eine seltsame, befriedete Gewohnheitsbe- Menschen in Abstraktion von ihren jeweiligen
ziehung entwickelt. Welten versammelt, stellt die idealen politischen
Gegebenheiten dar. Die Ökonomie ergibt sich
Eine Intimität beinahe. Denn so lange wir den- daraus in logischer Folge als notwendige und un-
ken können, haben uns keine Nachrichten er- mögliche Verwaltung all dessen, das an der Tür
reicht als die des Weltweiten BürgerInnenkrieges. zur Versammlung abgeladen wurde, all dessen,
Wir werden als Überlebende aufgezogen, als das als unpolitisch konstituiert wurde und es da-
Überlebensmaschinen. Wir werden mit der Vor- durch auch wird: Familie, Geschäft, Privatleben,
stellung aufgezogen, dass das Leben im Weiter- Freizeit, Leidenschaften, Kultur, etc.
gehen besteht. Weitergehen, bis du zusammen-
brichst zwischen anderen Körpern die identisch So weitet die klassische Definition von Politik
gehen, stolpern und in Gleichgültigkeit zusam- die Wüste aus: indem sie Menschen von ihren
menzubrechen. Letztendlich ist die einzige Neu- Welten abstrahiert, sie vom Netzwerk der Dinge,
heit der Gegenwart, dass nichts davon mehr ver- Gewohnheiten, Wörter, Orte und Solidaritäten
steckt werden kann, dass es in gewisser Weise alle abkoppelt, aus denen ihre Welt besteht und die
wissen. ihnen ihre spezifische Substanz verleihen.
Der Vortragende Andrej Holm hat kürzlich ein Buch zu dieses Thema im Unrast Verlag
veröffentlicht, außerdem ist er Autor eines eigenen Blog zu diesem Thema:
gentrificationblog.wordpress.com
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Antifa|S stellt sich vor
Widerstand ist wunderbar – drum Autonome Antifa!!
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Aufruf zum 11
Frauenkampftag
Am 8. März gehen wir Frauen in Salzburg wieder auf die Stra-
ße – 100 Jahre nachdem erstmals am Internationalen Frauentag
demonstriert wurde.
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der Frauen überhaupt notwendig machen, unse- hung und Pflege wird noch immer hauptsächlich
ren Zorn darüber, dass Frauen in den verschie- Frauen aufgeladen.
densten Lebenssituationen noch immer nicht frei Immer noch wird behauptet, Frauen wären „von
sind. Natur aus“ passiver, einfühlsamer und weniger
technisch begabt als Männter. Um freier leben
zu können müssen wir uns aus Rollenkorsetten
Kommt zur Frauendemo! und Zuschreibungen befreien, was alleine schon
ziemlich viel Entschlossenheit erfordert. Viele
Am 8. März wird es wieder eine Frauendemo von uns sind gezwungen, sich gegen physische,
durch Salzburg mit anschließendem Frauenfest psychische und strukturelle Gewalt zu wehren,
auf der ÖH geben. Die revolutionäre Freude, die uns trifft, eben weil wir Frauen sind. Das
wenn wir am 8. März als große Frauenbande die Leben mit Kindern wird uns schwer gemacht,
Stadt unsicher machen, ist gleichzeitig eine ernste und wenn wir uns zu einem Schwangerschaftsab-
Sache, und alles andere als ein Faschingsumzug. bruch entscheiden, kommt die konservative Mo-
Es geht uns nicht darum, einmal im Jahr Femi- ralkeule. Diejenigen von uns Frauen, die Migran-
nismus zu spielen – es geht darum, Feminismus tinnen sind, lesbisch lieben und/oder besondere
zu leben, darum, jeden Tag Position zu beziehen, Bedürfnisse z.B. die Mobilität betreffend haben,
und das erfordert eine Menge Selbstreflexion und haben noch mehr Hindernisse zu überwinden als
Energie. Die Frauendemo wird ein lautes, sicht- Vertreterinnen der Dominanzkultur.
bares Zeichen dafür sein, dass wir gemeinsam
stärker sind! Wir wollen statt dieser alltäglichen Scheiße nicht
weniger als eine Gesellschaft ohne Herrschaft,
eine ökonomische Organisation von unten statt
Her mit dem schönen Leben! Ausbeutung, und anstatt Konkurrenz wollen wir
Solidarität. Das schöne Leben für alle ist mög-
Frauen trifft die Härte der derzeitigen Verhältnis- lich! Unser Ziel ist es, eine Form des menschli-
se oft doppelt und dreifach. Nicht genug damit, chen Zusammenlebens zu erstreiten, die jede Art
dass in Österreich lebende Frauen im Durch- von Unterdrückung unmöglich macht.
schnitt um rund ein Drittel weniger verdienen
als Männer – wir sollen darüber auch noch schön
die Klappe halten, sonst drohen neuerdings saf-
tige Geldstrafen. Die 2010 beschlossene Novel-
le zum Gleichbehandlungsgesetz sieht zwar vor,
dass Unternehmen ab einer bestimmten Größe
dazu verpflichtet werden sollen, die Durch-
schnittseinkommen von Frauen und Männern
betriebsintern offen zu legen – wenn sie dies
nicht tun, gibt es aber keinerlei Sanktionen.
Frauen, die Einkommensberichte öffentlich ma-
chen, sollen eine Geldstrafe von 360 Euro zahlen.
Für viele teilzeitbeschäftige Frauen ist das mehr
als die Hälfte ihres Monatslohnes! Ein großer Teil
der Frauenarbeit wird garnicht bezahlt, denn die
Reproduktionsarbeit in Haushalt, Kindererzie-
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Gemeinsam sind wir stärker – rechtfertigen, möchten aber allen Frauen und
Männern erklären, warum wir so entschieden
Frauensolidarität! haben.
Um das zu erreichen, ist es nicht genug, Forde- Schließlich finden feministische Arbeit und
rungen an politische RepräsentantInnen zu stel- Auseinandersetzung das ganze Jahr über statt.
len. Sich von der Gnade anderer abhängig zu Solidarische Männer, die verstehen, dass die Ab-
machen, ist nicht die Sache von Feministinnen. schaffung von patriarchalen Strukturen allen Ge-
Lieber werden wir zusammen mit Bekannten, schlechtern gut tut, unterstützen Feministinnen
Komplizinnen, Studien- und Arbeitskolleginnen dabei, und das finden wir auch gut so.
selbst aktiv, indem wir Netze der Freundinnen- Allerdings braucht es auch temporäre und fixe
schaft und der Frauensolidarität knüpfen. Tun Frauenräume, in denen wir in vieler Hinsicht
wir uns zusammen, schmieden wir Pläne, unter- freier reden und handeln können. In solchen
stützen wir einander, bilden wir uns, beziehen Räumen werden Frauen nicht wie sonst von
wir öffentlich Stellung, schaffen wir Treffpunkte! Männern unterbrochen und nicht ernst genom-
men. Viele Frauen haben sexualisierte Gewalt
durch Männer erlebt und fühlen sich unter Frau-
Warum nur Frauen zum en oft wohler.
Warm-Up, zur Demo und Solidarität unter Frauen wird häufig sabotiert und
eine Konkurrenz geschaffen, die echter Freundin-
zum Fest kommen sollen nenschaft hinderlich ist. In Frauenräumen ist es
viel leichter, an der Überwindung solcher Muster
Die Debatte, ob feministische Veranstaltungen zu arbeiten.
nur für Frauen zugänglich sein sollen oder auch Für die politische Arbeit gilt: Frauen kennen ihre
für Männer, ist uralt und wird pünktlich vor Probleme und Bedürfnisse selbst am besten. Und
women-only-Veranstaltungen immer wieder neu schließlich können wir uns nur selbst befreien.
aufgerollt.
Wenn eine Veranstaltung nur für Frauen offen ist, ist das auf jeden
Wir haben beschlossen, zum Demo-Warm-Up, Fall zu respektieren. Den Männern, die wirklich mit unserer Sache
zur Demo und zum Fest am 8. März nur Frau- solidarisch sind, fällt das leicht.
en einzuladen. Wir müssen uns keinesfalls dafür
Macht mit beim feministischen ActionDay am 8. März!
Fortschritt wird nicht erbettelt, sondern erkämpft!
Programm 8. März:
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in London und den G8 in Italien an. Das heißt, Zu diesem Zweck wird GODIAC bis 2013
die Gründung dieses Bullenclubs ist eine direkte „FeldforscherInnen“ auf Demos wie die NOW-
Reaktion auf transnationale antikapitalistische KR-Proteste schicken, die die „sozialen Identitä-
Mobilisierungen und Proteste. ten von Demonstierenden“ sowie ihre Kommu-
nikation erforschen sollen.
Was machen die? Außer einer Menge Papier will GODIAC noch
2013 eine Schlusskonferenz in Stockholm pro-
Als Ziel gibt GODIAC-Projektmanagerin Ma- duzieren. Bleibt zu hoffen, dass die „ForscherIn-
rianne Hilton an, das Projekt wolle „erfahren, nen“ von den Polizeiakademien nix auf die Reihe
wie Kommunikation und Dialog angewendet kriegen. Ansonsten werden wir uns mit diesem
werden um zu deeskalieren und Störungen der neuen EU-weiten Spitzel- und Repressionsorgan
öffentlichen Ordnung durch Polizeieinsätze bei in Zukunft noch beschäftigen müssen.
politischen Demonstrationen in Europa zu ver-
hindern.“ Weiters wollen sie „das Wissen über (1) http://derstandard.at/1293371093104/Anti-WKR-Demo-unter-EU-
Demonstrierende und AktivistInnen, deren Ideo- Aufsicht
logie, Mobilität und Strategien gegenüber der
Polizei erhöhen“. Das heißt, es geht ganz konkret
um Aufstandsbekämpfung. Es geht darum, Pro-
teste verwaltbar und unwirksam zu machen. Und
darum, emanzipatorische Bewegungen zu über-
wachen um sie besser durch Repression treffen zu
können.
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Folgende E-Mail erreichte uns mit der Bitte um Veröffentlichung. Dazu
gibt’s den Termit schließlich, aber lest selbst:
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NEU!
Alles mögliche
Die Entdeckung der Pressetermite im Februar:
Das ZK empfiehlt: den zum desaster gemacht. jedenfalls gilt es, sie
zu verhindern. sie demonstrieren auch nicht
Verfasst von: Sebastian Wurster. oder veranstalten spaziergänge, wie es bei der
Verfasst am: Sa, 08.01.2011 – 22:45.
antifa üblich ist, sondern sie marschieren auf,
häufig auch, um eine drohkulisse zu erzeugen.
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Wie kann ich mitmachen?
1. Eigene Termine und Veranstaltungen ankündigen:
Kontakt
Blog: termit.kritisches-salzburg.net
Mail: termin@kritisches-salzburg.net
kritisches-salzburg.net – Termine
kritisches-salzburg.net – Forum – Termit
Schulterratten Blog:
schulterratten.wordpress.com
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