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1. Gründungsfinanzierung - Einführung
Entrepreneurship - der Management-Ansatz
Entrepreneurship = Verfolgung von Gelegenheiten unabhängig von Ressourcen
+
Finanzierung = Allokation beschränkter Ressourcen
=
Entrepreneurial Finance = Verfolgung von Gelegenheiten zur Wertschaffung
Early Stage
A) Seed
• Phase: Konzept / Businessplan steht, Marktanalyse fertig
• Verlusterwartung
• Geldquellen: Eigenmittel, Förderungen; VCs
• Probleme: Einschätzung der Produktidee und des Markterfolges,
Professionalität
B) Start-Up
• Phase: Entwicklung bis zur Produktreife, Gründung, Marketing-Konzept
• Verlusterwartung, später evtl. Gewinnschwelle
• Geldquellen: Eigenmittel; Förderungen; VCs
• Probleme: Misstrauen der Kapitalgeber; Suche nach Führungskräften
Expansionsphase
C) Expansion
• Phase: Produktionsbeginn; Markteintritt oder Wachstumsfinanzierung
• Gewinnerwartung
• Geldquellen: VCs, Fremdkapital, Private Equity
• Probleme: Positionierung im Markt, Suche nach FK-Gebern
Later Stage
D) Bridge
• Phase: Vorbereitung des Exits (Börsengang oder Verkauf an andere Unt.)
• Gewinnerwartung
• Geldquellen: Fremdkapital, Private Equity, Börse
• Probleme: Organisationsprobleme, da Unternehmen stark gewachsen ist;
starker Wettbewerb
2. Gründungsfinanzierung - Finanzierungsmöglichkeiten
a) Grundsätze
• EK muss Entwicklungsstand entsprechen (Einlagen, immaterielle Güter)
• Liquidität wichtiger als Rentabilität
• Fristenkongruenz (Geld muss zum richtigen Zeitpunkt da sein)
• Finanzplanung muss AV und Betriebsmittelbedarf berücksichtigen
(Finanzmittelbedarf, -herkunft, -zeitpunkt)
Finanzierung
• Innen: Cash-Flows, Rückstellungen, Abschreibungen...
• Außen: Zuführung von EK (VCs), FK (Bank)
EK vs. FK
EK FK
Rechtsverhältnis Beteiligung Schuldverhältnis
Haftung Höhe der Einlage oder Keine
Privatvermögen
Vermögen nach Anteil, wenn Liquidations- Rückzahlung des Kapitals
erlös Schulden übersteigt + Zinsen
Entgelt Anteil an Gewinn und Verlust Zinsanspruch
Mitbestimmung möglich nicht möglich
Verfügbarkeit zeitlich unbegrenzt zeitlich begrenzt
Steuern EK-Zinsen nicht absetzbar FK-Zinsen absetzbar
Umfang hä? hö?
Geschäftsrisiko
• bei geringem Risiko ist die "Varianz" der "Wahrscheinlichkeitsverteilung" des
EBIT geringer, d.h. das Betriebsergebnis liegt wahrscheinlich in einem relativ
engen Korridor (fb-shirts)
• bei hohem Risiko hingegen kann der EBIT von "phantastisch" bis ganz
schlecht liegen (Laser)
Finanzrisiko
• kommt noch hinzu, wenn das Unternehmen durch FK finanziert wird
• abhängig vom Verhältnis von EK und FK - auch hier gibt es einen Leverage-
Effekt (financial leverage)
Formen
• Angels und Inkubatoren (helfen früh)
• VC-Gesellschaften (Start-up Phase bis later Stage)
• öffentliche Finanzierung und Tech-Zentren (helfen früh)
• VCs investieren in Unternehmen. Beim Exit fließen dann die Gelder zurück
• Über den VC fließt dann das Geld zu den Investoren zurück
• Investoren sind: Banken, Pensionfonds, Versicherungen, Industrie,
Privatpersonen und der öff. Sektor
A) Börsengang (IPO)
Vorteile: hohe Bewertung, objektive Bewertung durch Share Price, andere
Eigentümer profitieren vom Erfolg, Zugang zum Kapitalmarkt, Publizität, MA-
Beteiligung -> zusätzliche Motivation
Finanzintermediär
• Der Finanzintermediär ermöglicht und erleichtert den Handel zwischen
Kapitalgebern und -nehmern. Vorteilhaft für Gründer UND Investoren
• Durch ihn wird ein besseres Marktresultat erzielt, da er Transaktionskosten,
Informationsasymmetrien reduziert und Risiko managt.
• Transaktionskosten (=Verhandlungs-, Suchaufwand, Informations-,
Ausführungskosten)
• Gründe für Intermediär: Reduzierung der Anzahl der Transaktionen,
Economies of Scale, Economies of Scope.
4. VC-Kreislauf
Mittelbeschaffung
• Herkunft von anonymen Investoren (Aktien) oder bekannter Investorenkreis
• Ziele: finanzielle, strategische, Kombination
• Risikokontrolle: Diversifikation, Spezifikation
• Entwicklungsphase: Early Stage, Expansion Stage, Later Stage
• Industrie: Internet, Umwelttechnologie
• Investitionsstruktur: Geschäftsausmaß, Mehr- Minderheitsaktionär
• Betreuung: aktiv, passiv
Ziele sind z.B.: Diversifikation von Investitionen an der Börse, neue Branchen,
Zugang zu neuen Technologien, ökonomische Entwicklung einer Region
Standardrechtsform
KG (Fonds, gegrenzt 8-12 Jahre)
• Kommanditisten (Investoren, haften nur mit der Einlage, keine Mitsprache)
• Komplementär (VC-Manager, haftet voll, Geschäftsführer)
Verteilung: Kommanditisten (Ertragsanteil); Komplementär (Carried Interest)
Zeitpunkt: Auszahlung wird festgelegt oder vom Komplementär bestimmt
Screening
VC hat als Finanzintermediär gegenüber dem Entrepreneur einen
Informationsnachteil. Durch Screening versucht der VC diesen abzubauen (z.B. im
Due Diligence). Der Unternehmer macht auch Signaling durch seinen BP und der VC
durch seine bisherigen Investments
Vertragsgestaltung - Finanzinstrumente
Principal-Agent Problem, daher muss sich VC gut absichern
Hypride Finanzierung
• Optionensanleihen/Wandelschuldverschreibung: wenn Entwicklung positiv, ist
Partizipation durch VC möglich; wenn negativ, bleibt man FK-Geber
• Verwässerungsschutz:
o Preemptive Rights: VC können an weiteren Runde gemäß ihres Anteils
partizipieren
o Price Protection: schützt den VC in nachfolgenden
Finanzierungsrunden vor niedrigeren Preisen als den von ihm
gezahlten
Vertragsgestaltung - Staging
Staging = dem Kapitalbedarf wird durch mehrere Runden nachgekommen, die an
bestimmte Ziele gekoppelt sind
Gründe: Begrenzung des Verlusts, Monitoring, Interessenausgleich
Unterstützung
passiver VC = nur Geld; aktiver VC = Hilfe (Strategie), Kontakte
• Unterstützung = alle Aktivitäten des VCs zur Wertsteigerung seines Portofolios
• alle Handlungen reduzieren das Risiko und erhöhen die Performance
Wen unterstützen?
Arten: Gefahr des Totalverlusts, Living Dead, On Track, High-flyer
• Lerner: Wo größter Bedarf, am meisten Unterstützung
• Sapienza: Je besser die Performance, desto höher die Unterstützung
TEIL II
Bewertung allgemein
• = Nutzen eines Käufers, wenn der das Unternehmen erhält
• es gibt immer eine Lücke zwischen der Käufer- und Verkäuferbewertung. Hier
ist der Verhandlungsspielraum
• junge Unternehmen haben spezifische Anforderungen
-> Bewertungen müssen immer zukunftsorientiert sein, Risiken abbilden und flexibel
sein
-> Fundamentalanalytische Verfahren versagen bei jungen Unternehmen, da schlicht
die Substanz fehlt, bzw. die immateriellen Werte bei Liquidationserlösverfahren nicht
berücksichtigt werden
-> beliebter hingegen discounted cash-flow (zukunftsorientiert), martkorientierte
Verfahren (zur Plausibiltätsprüfung und gegenwartsorientiert), VC Methode
(berücksichtigt Staging und Verwässerung)
DCF
• Prinzip: lieber heute n Euro als später; lieber sicher als unsicher
• Variablen: Höhe der CF, Zeitpunkt der CF, Unsicherheit der CF bzw.
Diskontierungssatz
• Feinplanungsphase und Grobplanungsphase (ewige Rente)
WACC-Ansatz
• vorher EK-Kosten mit CAPM ermitteln
• WACC = gewogener Durchschnitt aus EK und FK Kosten (= r(fk) * (1-s) * Fkquote
+ r(ek) * ekquote) woebi r(ek) durch den CAPM ermittelt wird 8-)
• Konstanzannahme (siehe oben)
Bewertung DCF
• ist einfach und beliebt in der Praxis
• zukunftsorientiert; allgemeines Prognoseproblem über künftige CF
• nicht flexibel anpassbar
• Risiko wird zwar beachtet (durch Abzinsung) aber nur negativ
• Immaterielle Werte enthalten in den künftigen CF; Quantifizierung nat. schwierig
Marktorientierte Bewertung
• Ich vergleiche mein Unternehmen mit ähnlichen Unternehmen am Markt
• dafür nehme ich das Verhältnis vom Marktpreis anderer Unternehmen und einer
bestimmten Kennzahl. Das Verhältnis nehme ich dann zur Bewertung meines Unt
• Annahme: Unternehmenspreis = Unternehmenswert
• Indikator für meine Preisvorstellung, zur Plausibilitätsprüfung mit DCF
• Problem: unternehmensferne Indikatoren beeinflussen den Wert (Stimmung am
Kapitalmarkt)
Multiplikatoren
• Branchenmultiplikatoren vs. Peer-Group-Multiplikatoren
• PeerGroup: Passende Gruppe ähnlicher Unternehmen. Gesucht: Wert von
börsennotierten Unternehmen oder Wert durch Preis von Unternehmenskauf
• Multiplikator = Marktwert / Kennzahl
• Marktwert (Börse) = Anzahl Aktien * Kurs
• Marktwert (Käufe) = Kaufpreis + Verbindlichkeiten
Fundamental-Pricing-Methode (VCs)
Wat passiert da?
• Future Value beim Exit wird bestimmt
• Bestimmung des Present Value
• Welchen Anteil bekommt der VC?
• Wie wird der Anteil durch Staging verwässert?
• Emittlung des Anteils und dem Preis neuer Anteile
Future Value
• entweder Multiplikatorenbewertung (erwateter Gewinn zum Exitzeitpunkt *
derzeitigen Mulitplikator) -> Problem: heutige Faktoren und Marktpreise als
Bezug; Vorteil: einfach und Verbreitung hoch
Present Value
• ermittelter Future Value wird mit der Zielrendite des Investors abdiskontiert
• Zielrendite hängt von der Stage und dem damit verbundenen Risiko ab
Anteile
• Present Value / Investitionssumme = Anteil
Verwässerung
• tritt auf durch zusätzliche Gesellschafteranteile - Aktienoptionen für MA und
weitere Finanzierungsrunden
• angenommen es gibt weitere Finanzierungsrunden: Wenn ein VC 10% der
Anteile zum Investmentzeitpunkt hat, verwässern sich diese Anteile bis zum Exit.
• Daher wird mit der Retention Rate der Anteilsanspruch vom VC zurückgerechnet.
D.h. dass wenn der VC zum Exitzeitpunkt noch 10% haben möchte, muss er zum
Investitionszeitpunkt mehr Anteile bekommen, obwohl er im Vergleich zum
Presentvalue weniger Geld gibt
Bewertung
+ einfach, schnell und mit wenigen Daten zu machen
- nur Erfolgsszenario wird betrachtet, hohe Renditevorstellungen der VCs und daher
niedriger PV und damit muss man als Entrepreneur für die Investition viele Anteile
abdrücken, Prognoseproblematik, Multiplikatorenproblem (gegenwärtige
Multiplikatoren (Gewinn*10) werden für künftige Entwicklungen genommen)