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Vor dem Atomkraftwerk Sendai demonstrieren hunderte Bürger gegen Atomkraft.

Trotzdem wird in der Anlage die Kernspaltung in Gang gesetzt. Die Rückkehr zur
Atomkraft mehr als vier Jahre nach der Katastrophe im AKW Fukushima bleibt in
Japan jedoch umstritten. 57 Prozent der Japaner sind gegen die Atomkraft. Nur 30
Prozent sind dafür. Die Regierung ignoriert die öffentliche Meinung, weil die
Stromwirtschaft großen Einfluss auf die Politik hat.

2011 kam es im Atomkraftwerk Fukushima nach einem Erdbeben zu einer


Kernschmelze. Tausende Bewohner der Umgebung mussten ihre Heimat
verlassen. Regierungschef Abe hatte anfangs versprochen, in Zukunft so wenig
Atomkraft wie möglich zu nutzen. Doch später erklärte er, dass Japan die
Atomkraft braucht, um den Klimawandel zu stoppen. Inzwischen sollen die
Bewohner wieder in die Region des zerstörten Kraftwerks ziehen. Die Regierung
sagt, dass die Gegend dekontaminiert ist, obwohl es dort noch gefährlich ist.

Gegner der Atomkraft glauben, dass auch die anderen Atomkraftwerke Japans
nicht sicher sind. Zum Beispiel liegt der Sakurajima, einer von Japans aktivsten
Vulkanen, nur 50 Kilometer vom Atomkraftwerk Sendai entfernt. Mehrere
Vulkanforscher glauben, dass der Berg für das Kraftwerk eine Gefahr ist.
Untersuchungen zeigen, dass man darauf nicht vorbereitet ist.

Aber es glauben sowieso nicht viele an die Zukunft der Atomkraft in Japan. „Dazu
passiert zu viel bei erneuerbaren Energien, die inzwischen auch in Japan an
Wettbewerbsfähigkeit gewonnen haben“, meint der deutsche Japan-Spezialist
Franz Waldenberger. Ab 2016 kann jeder Japaner entscheiden, ob er Strom aus
Atomkraft kaufen möchte. Außerdem gibt es bald zu wenig Lagerplatz für
Atommüll. In ganz Japan gibt es nämlich noch kein Zwischenlager.

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