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Der Einfluss der Medien bezieht sich auf alle Aktivitäten und Prozesse, welche durch
Medien geprägt sind und von Indiviuden wahrgenommen wird und für welche
Medien notwendig sind um kommunizieren zu können bzw. um eine Nachricht nach
außen bringen zu können.
Wenn man die Mediatisierung aus einem politischen Blickwinkel betrachtet, dann
bezieht sich das Medienkonzept auf Nachrichtenmedien als eine Institution. Damit
sind alle Medien gemeint, die eine Nachrichtenmediensystem in einem bestimmten
Land usw. formen. Die technische Form spielt dabei keine Roll, sondern mehr die
Organisation die sich hinter den Medienformen befinden. Es kommt nämlich drauf
an, ob die Organisation eine Institution bildet oder nicht.
Die politische Logik der Angemessenheit in einem bestimmten Land wird durch den
allgemeinen institutionellen Rahmen der Politik, die Notwendigkeit, Politik zu
gestalten, Entscheidungen zu treffen und umzusetzen, und die Notwendigkeit, in
verschiedenen Prozessen der Gewinnung von Unterstützung bei Wahlen oder im
Kampf um Publicity, öffentliche Meinung und Einfluss bei Verhandlungen und
Verhandlungen erfolgreich zu sein, geprägt. Es ist wichtig zu beachten, dass Politik
nicht auf nur eine oder zwei dieser Dimensionen reduziert werden kann. Bei
politischen Prozessen geht es sowohl um Macht als auch um Politik und Themen, und
sie finden immer innerhalb des institutionellen Rahmens statt und werden durch
diesen bedingt.
Die Mediatisierung der Politik beschreibt einen langfristigen Prozess, durch den die
Bedeutung der Nachrichtenmedien als Institution und ihre Spill-over-Effekte auf
politische Prozesse und politische Institutionen zugenommen haben. Es ist ein
Prozess, bei dem Veränderungen auf der Makroebene in der Interaktion zwischen
Politik und Medien das Gleichgewicht zugunsten von Rückwirkungen der Medien
innerhalb der Politik gekippt haben und bei dem die Nachrichtenmedien als
Institution und die Logik der Nachrichtenmedien in zunehmendem Maße die
Anreizstruktur und den Rahmen bilden, in dem die Politik-Medien-Beziehung
stattfindet.
Eine zentrale Voraussetzung für die Mediatisierung der Politik ist die Vorstellung,
dass die Medien die wichtigste Informationsquelle über Politik und Gesellschaft
darstellen, dass also die Nachrichtenmedien durch eine konsistente und kumulative
Berichterstattung die öffentliche Meinung beeinflussen können und dass diejenigen
politischen Institutionen und Akteure, die auf öffentliche Unterstützung angewiesen
sind, über die Nachrichtenmedien kommunizieren müssen.
05 Hard and soft news: A review of concepts, operationalizations and key findings
Je mehr eine Nachricht politisch relevant ist, je mehr sie thematisch berichtet, sich
auf die gesellschaftlichen Folgen von Ereignissen konzentriert, unpersönlich und
unemotional im Stil ist, desto mehr kann sie als Hard News angesehen werden. Je
mehr eine Nachricht nicht politisch relevant ist, je mehr sie episodisch berichtet, sich
auf individuelle Folgen von Ereignissen konzentriert, persönlich und emotional im Stil
ist, desto mehr kann sie als Soft News angesehen werden.
Harte Nachrichten sind dringende Ereignisse, die sofort gemeldet werden müssen,
weil sie sehr schnell veralten. Diese Nachrichten sind wirklich "neu" (...). Weiche
Nachrichten (...) beruhen in der Regel auf unvorhergesehenen Ereignissen. Der
Reporter oder das Medienunternehmen steht nicht unter dem Druck, die Nachricht
an einem bestimmten Datum oder zu einer bestimmten Uhrzeit zu veröffentlichen -
Soft News-Geschichten müssen nicht 'zeitnah' sein.
Soft News (...) wurden (...) als Nachrichten beschrieben, die typischerweise stärker
persönlichkeitsbezogen, weniger zeitgebunden, praktischer und ereignisbezogener
sind als andere Nachrichten (...). Schließlich wurden Soft News als eine Veränderung
im Vokabular von Nachrichten beschrieben. Die Nachrichten sollen in ihrer
Darstellungsform persönlicher und vertrauter geworden sein und weniger distanziert
und institutionell. (2000: 3–4)
Die zweite Art der Personalisierung, die als Privatisierung bezeichnet wird, ist
eindeutig komplexer zu definieren und wurde in der bisherigen Forschung vielfältiger
interpretiert. Rahat und Sheafer definieren Privatisierung als "einen Medienfokus auf
die persönlichen Eigenschaften und das persönliche Leben einzelner Kandidaten"
(2007: 68). Obwohl Privatisierung das gebräuchlichste Etikett zur Definition dieses
Trends zu sein scheint, werden auch andere Konzepte verwendet. Van Zoonen
spricht zum Beispiel von "Intimisierung", die sie als einen Prozess beschreibt, bei dem
"Werte aus der privaten Sphäre in die öffentliche Sphäre übertragen werden" (1991:
223). Langer bezeichnet den Prozess als 'Politisierung der privaten Persona', bei dem
sich die Medien verstärkt auf das persönliche Leben (Familie, Erziehung etc.) und
persönliche Eigenschaften konzentrieren, aber politisiert werden, weil persönliche
Enthüllungen nicht vom Politischen getrennt werden können (2010: 61, siehe auch
Langer, 2007: 379). In unserer Konzeptualisierung der Privatisierung betrachten wir
die Aufmerksamkeit auf das "persönliche Leben" einerseits und die Aufmerksamkeit
auf eher "persönliche Eigenschaften" andererseits als zwei unterschiedliche
Unterdimensionen, die am besten getrennt untersucht werden sollten (siehe
Abbildung 1).
Aus Sicht der politischen Kommunikation kann Populismus am besten als eine Reihe
von Merkmalen oder Elementen kommunikativer Botschaften verstanden werden,
die ihre Wurzeln in den Zielen, Motiven und Einstellungen politischer Akteure, der
Medien oder der Bürger haben bzw. mit diesen in Resonanz stehen.
Warum wird der Populismus als demokratischer Illiberalismus bezeichnet? Was richtet sich
die Populismus gegen die Demokratie?
Populismus kann als illiberal angesehen werden, weil seine Vertreter die reine
Herrschaft der Mehrheit befürworten, sich gegen Intermediäre und einen offenen
politischen Diskurs wenden und die Idee einer homogenen Gesellschaft
favorisieren.
Erstens geht der Populismus davon aus, dass "das Volk" die Mehrheit ist, dass es
immer Recht hat und dass der Wille des Volkes sofort in die Politik umgesetzt
werden sollte, selbst um den Preis von Einschränkungen, die sich liberale
Demokratien auferlegt haben, um die Gefahren einer reinen Herrschaft der Mehrheit
(Majoritarismus; Pappas, 2014) zu verhindern. Interessanterweise argumentieren
einige Wissenschaftler, dass Populismus wertvoll und wichtig für repräsentative
Demokratien ist, weil er die Eliten auf Probleme der Repräsentation aufmerksam
macht und dadurch die "demokratische" Säule oder - wie Canovan (1999) es
ausdrückt - die erlösende Seite liberaler Demokratien stärkt. Andere hingegen
vertreten vehement die Ansicht, dass Populismus inhärent gefährlich ist und sogar als
Feind moderner liberaler Demokratien betrachtet werden sollte, weil er deren liberale
Elemente missachtet, eine Tendenz zum Autoritarismus hat und nicht-populistische
politische Konkurrenten in die gleiche Richtung drängen könnte, was die Existenz der
Demokratie selbst ernsthaft gefährden würde (für einen Überblick und eine starke,
affirmative Position zu diesem Thema, siehe Abts & Rummens, 2007).
Das zweite Argument, warum der Populismus als illiberal angesehen werden kann, ist
seine Ablehnung von Intermediären und Institutionen sowie des durch sie
geförderten politischen Diskurses. Aus der Perspektive des Populismus sind
Parteien, Repräsentanten und komplizierte Prozesse der Meinungsbildung unnötig,
weil der allgemeine Wille des Volkes natürlich jederzeit erkennbar ist. Direkte,
unmittelbare Beziehungen zwischen politischen Führern und dem Volk, Akklamation
oder auch nur ein politischer Führer, der den Willen des Volkes anerkennt, werden als
ausreichende Grundlagen für Repräsentation und Entscheidungsfindung angesehen
(z.B. Abts & Rummens, 2007; Canovan, 2005, S. 115). Aus diesen Gründen wird die
repräsentative Demokratie von Populisten kritisiert, weil sie verhindert, dass der
gesunde Menschenverstand und die volonté général direkt in politische
Entscheidungen umgesetzt werden (z. B. Mudde & Rovira Kaltwasser, 2013; Schmitt,
1988; Taggart, 2004, S. 273)
Welche Variablen müssen für die Entstehung von Filterblasen oder Bildung von
Echokammern müs- sen stärker in den Blick genommen werden?
Filterblasen fokussieren sich auf das Individuum und entstehen um eine einzelne
Person herum durch algorithmische Personalisierung; teilweise kombiniert mit
nutzergesteuerter Personalisierung, nicht aber mit sozialen Filter. Je mehr
konsonante Inhalte eine Person in ihrer Filterblase angezeigt bekommt, deto stärker
wird sie solche Inhalte nutzen, was zu noch mehr Inhalten dieser Art führt.
Bei Echokammern wird den Individuen ihre eigene Meinung immer wieder als Echo
zurückgeworfen. Weil Menschen versuchen, eine kognitive Dissonanz zu vermeiden,
bilden sie offline wie online Netzwerke mit anderen, die ihnen ähnlich sind. Diese
Gleichgesinnten bestärken sich fortlaufend gegenseitig in ihren gemeinsamen
Meinungen. Es entseht das Gefühl, die Mehrheitsmeiniung zu vertreten. Damit
digitale Echokammern entstehen können, müssen algorithmische Personalisierung
und soziale Filter kombiniert werden.
Eselbrücke:
Polarisierung ist problematisch, weil sie Kompromisse, die für Demokratien existenzi- ell
sind, erschwert und im Extremfall unmöglich macht. Weil Polarisierung auf Meinungen und
die wachsende Extremität von Meinungslagern fokussiert, ist sie stärker mit Echokam- mern
und sozialen Medien als mit Filterblasen, Suchmaschinen und Nachrichtenaggregatoren
verbunden.
Welche Faktoren beeinflussen die Nutzung von sozialen Medien von Kampagnen
hinsichtlich ihrer Wahlziele?
Das Konzept der Affordances bezieht sich auf die tatsächlichen Möglichkeiten
verschiedener Plattformen und die Wahrnehmung dessen, was sie ermöglichen,
zusammen mit den tatsächlichen Praktiken, die entstehen, wenn Menschen mit
Plattformen interagieren.
Der Zeitpunkt der Wahl und ihr Kontext prägen die Zielgruppen, die Kampagnen im
Laufe des Wahlkampfs zu erreichen hoffen - und die spezifischen Plattformen, die sie
dafür nutzen.
Die Gattungen der sozialen Medien werden durch die technischen Möglichkeiten der
Plattformen geformt, die bestimmte Konventionen in Bezug auf Inhalt und Ausdruck
sowie Normen in Bezug auf die Nutzung dieser Seiten fördern und entstehen lassen.
Sozialpsychologischer Ansatz
Mit der Determinanten-Trias Parteiidentifikation, Kandidatenorientierung sowie der
Orientierung an Sachthemen (issues), versucht der sozialpsychologi- sche
Erklärungsansatz die kurzfristige Wahlentscheidung zu erklären, während er
einzelnen, zeitlich vorgelagerten Faktoren (z.B. der Zugehörigkeit zu be- stimmten
sozialen Gruppen) unmittelbaren Einfluss auf das Wahlverhalten ab- spricht.
In Form der Variable Parteiidentifikation (PI), dem Herzstück des An- satzes, soll die
Summe der für das Individuum persönlich und politisch relevan- ten, vorgelagerten
Faktoren gemessen werden. Die PI als eine Art psychologi- scher Parteimitgliedschaft
ist demzufolge als Destillat eines Kausalitätstrichters (funnel of causality) zu
verstehen, in den als vorgelagerte Faktoren die persönli- chen Erfahrungen und
politischen Orientierungen des bisherigen Lebens einge- flossen sind (vgl. Campbell
et al. 1960: 24-32).
Sowohl bei der issue- als auch bei der Kandidatenorientierung wird im sozi-
alpsychologischen Ansatz zwischen Stärke, Richtung und Intensität der Orientie- rung
unterschieden
Sind Kandidaten- und Issueorientierung mit der Parteiidentifikation de- ckungsgleich,
dann spricht man mit Philip E. Converse (1966) von einer Nor- malwahl (normal
vote), bei der die Wahlentscheidung des einzelnen entspre- chend seiner
Parteiidentifikation erfolgt
Das politische Gespräch der Bürger ist ein wichtiger Katalysator für die Verarbeitung von
Medieninhalten
Menschen, die sich mehr für Politik interessieren und daher besser informiert sind, können
aufgrund ihrer hervorstechenden Position in sozialen Netzwerken als "Meinungsführer"
dienen.
Die digitale Revolution hat die Relevanz zwischenmenschlicher Kommunikation verstärkt, da
Online-Medien viele neue Möglichkeiten der sozialen Interaktion bieten (siehe auch das
Kapitel von Boomgarden).
Das Konzept der politischen Kultur weist darauf hin, dass politische Kommunikation eng mit
politischen Orientierungen und Einstellungen verknüpft ist.
Die politische Kultur eines Landes hängt von Makrofaktoren wie dem politischen System (z.
B. Wahl-/Parteisystem) oder strukturellen Merkmalen des Mediensystems (z. B.
öffentliches/privates Eigentum) ab und wird auch auf der Mikroebene von individuellen
Variablen wie Bildung, Einkommen und anderen beeinflusst (siehe auch das Kapitel von
Pfetsch und Esser)
Wichtige Punkte
Die Entwicklung der politischen Partizipation steht in engem Zusammenhang mit dem
Kultur- und Wertewandel in den westlichen Ländern von den 1960er Jahren bis zum
Beginn des 21. Jahrhunderts.
die Medien aus Sicht der Bürger*innen ihre Kritik- und Kontrollfunktion sowie die
Informations- und Meinungsbildungsfunktion relativ gut erfüllen.
Deutlich weniger zufrieden ist das Publikum mit den Integrations-, Artikulations- und
Orientierungsleistungen
Politisches Interesse, Demokratiezufriedenheit und Politikvertrauen sowie selektive
Mediennutzung, Hostile- Media-Wahrnehmung und Presumed media influence sind
ausschlaggebend für diese Bewertungen;
das Medienrepertoire spielt dagegen keine Rolle.
Was sind für die beiden Konstrukte Medienvertrauen und Medienqualität der zentrale
theoretische Ausgangspunkt?
Der Lügenpresse-Vorwurf unterstellt, dass die Medien ihr Publikum nicht neutral und
objektiv informieren, sondern be- wusst Unwahrheiten verbreiten. Anhänger
populistischer Bewegungen und Parteien fühlen ihre Interessen von den
„Mainstream-Medien“ missachtet. Journalist*innen wird vorgeworfen, als Teil der
Elite zu agieren, anstatt Politik und Wirtschaft zu kritisieren und kontrollieren.
Öffentlichkeit gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für das Bestehen von De-
mokratien (vgl. z.B. Martinsen 2009). Da Medien in modernen Demokratien die
zentralen Instrumente sind, die Öffentlichkeit herstellen, ergeben sich an sie ho- he
normative Ansprüche.
Politische Funktionen
Die Informationsfunktion gilt als Grundlage für alle weiteren Funktionen (vgl.
Strömbäck 2005, S. 341), denn die Medien stellen in Demokratien eine wichtige
Informationsplattform dar und konstruieren so die Wirklichkeitsvorstellungen der
Bürger*innen.
Eine weitere zentrale Funktion der Medien besteht darin, Öffentlichkeit herzustel-
len, indem Informationen für die Gesellschaft jedermann zugänglich gemacht wer-
den, um einen Informationsaustausch zwischen politischen und gesellschaftlichen
Organisationen und der Bevölkerung zu ermöglichen
In Zusammenhang mit der Herstellung von Öffent- lichkeit steht die
Artikulationsfunktion der Medien. Damit ist die Erwartung an die Medien gemeint,
die Interessen der Bürger*innen zu artikulieren und somit als deren Sprachrohr zu
fungieren.
Hohe Relevanz wird auch der politischen Meinungs- und Willensbildungsfunktion der
Medien zugeschrieben.
Die Kritik- und Kontrollfunktion gilt ebenfalls als zentrale Leistung der Medien. Die
Veröffentlichung von Kritik führt indirekt zu einer Kontrolle gesellschaftli- cher
Akteure.
Die Kritik- und Kontrollfunktion gilt ebenfalls als zentrale Leistung der Medien. Die
Veröffentlichung von Kritik führt indirekt zu einer Kontrolle gesellschaftli- cher
Akteure.
Denn hat ein Nutzer das Gefühl, dass die Medien nicht objektiv informieren, findet er
seine Ansichten in keinen etablierten Medien wieder und sich damit gegenüber der
Politik nicht repräsentiert oder ist er der Überzeugung, dass die Medien nicht in der
Lage sind, Politiker und deren tagtäglichen Entscheidun- gen zu kritisieren, so kann
dies gerade in Zeiten stärker werdender populistischer Kräfte die politische Teilhabe
und den gesellschaftlichen Zusammenhalt negativ beeinflussen.
Erfüllen die Medien aus der individuellen Sicht die normativen Leistungen nicht, so
wird auch das Medienvertrauen sinken, möglicherweise bis hin zu Medienzynismus.