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ANTIBIOTIKA

IN DER G ERIATRIE

H. Hof, C. P. Mertgen, K. Witte

SOCIO-MEDICO
VERLAG & AGENTUR

Medizin + Wissenschaft
PHARMACIA GmbH Prof. Dr. med. Herbert Hof, Mannheim
Am Wolfsmantel 46 C. Peter Mertgen, Lilienthal
91058 Erlangen PD Dr. med. Klaus Witte, Mannheim

Redaktion, Konzeption und Gestaltung: Socio-medico Verlag + Agentur


für medizinische Informationen GmbH, 82405 Wessobrunn
Redaktionelle Bearbeitung: Dipl. Biol. Katja Bardehle
© by Socio-medico Verlag GmbH, 82405 Wessobrunn
1. Auflage
Printed in Germany 2002
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Layout, Satz und Technik: kreativ & mehr Padberg, 82441 Ohlstadt
Druck: Jos. C. Huber KG, 86911 Dießen/Ammersee
ISBN: 3-927290-76-9
Der Umwelt zuliebe! Dieses Papier ist chlor- und säurefrei.
Inhaltsverzeichnis

Alter und Infektion 7


Ursachen und Wirkung 9
Bedrohung durch Mikroorganismen 12
Wie reagieren die Abwehrsysteme in verschiedenen 15
Altersphasen eines Lebens?
Die Rolle von extern zugeführten Abwehrstoffen, 16
z.B. von Antibiotika
Wie wirken die Antibiotika im Alter? 16
Literatur 17

Immunität im Alter 19
Ernährung 20
Unspezifische Infektabwehr 22
Spezifische Infektabwehr 25
Impfung 26
HIV im Alter 27
Immunmodulation durch Antibiotika 28
Literatur 29

Infektionen im Alter 31
Harnwegsinfektionen 32
Zahn- und Mundinfektionen 34
Infektionen des Respirationstraktes 37
Tuberkulose 45
Infektionen des Gastrointestinaltraktes 48
Haut- und Weichteilinfektionen 53
Osteomyelitis/Arthritis 55
Meningitis/Enzephalitis 56
Sepsis und Katheter-assoziierte Infektionen 60
Kolonisierung 62
Literatur 64

3
Inhaltsverzeichnis

Pharmakologie der Antibiotika 67


Grundlagen und Gruppeneinteilung 68
Hemmstoffe der bakteriellen Wandsynthese 72
ß-Lactam-Antibiotika 72
Penicilline 72
Inhibitoren der ß-Lactamasen 76
Cephalosporine 77
Carbapeneme 80
Monobactame 81
Glykopeptid-Antibiotika 82
Fosfomycin 83
Hemmstoffe der bakteriellen Proteinsynthese 85
Aminoglykoside 87
Tetracycline 90
Chloramphenicol 92
Makrolide 93
Ketolide 96
Lincosamide 97
Streptogramine 98
Oxazolidinone 99
Hemmstoffe der bakteriellen DNA-Synthese und -Replikation 101
Sulfonamide und Diaminopyrimidine 101
Fluorochinolone 104
Ansamycine 107
Sonstige Antibiotika 108
Nitroimidazole 108
Nitrofurantoin 109
Literatur 110

Pharmakologische Besonderheiten der 113


Antibiotikatherapie im Alter
Veränderungen der Pharmakokinetik 114
Veränderungen der Absorption 115
Veränderungen der Verteilung 117

4
Inhaltsverzeichnis

Veränderungen des Metabolismus 118


Veränderungen der Elimination 121
Unerwünschte Wirkungen 124
Unerwünschte Wirkungen durch veränderte Empfindlichkeit 124
Unerwünschte Wirkungen im Gastrointestinaltrakt 124
Unerwünschte Wirkungen im Nervensystem 126
Unerwünschte Wirkungen in Niere und Urogenitaltrakt 130
Unerwünschte Wirkungen im Herz-Kreislaufsystem 132
Unerwünschte Wirkungen im Knochenmark 133
Unerwünschte Wirkungen durch Arzneimittelinteraktionen 134
Pharmakodynamische Interaktionen 134
Pharmakokinetische Interaktionen 135
Literatur 139

Anhang 143
Handelsnamen und Hersteller 144
Pharmakokinetische Kenngrößen 146
Wirkungsbereiche wichtiger Antibiotika 150
Wirksamkeit wichtiger Antibiotika bei Patienten über 60 Jahre 153
Dosierung wichtiger Antibiotika (Tagesdosis) 155
Indikationen wichtiger Antibiotika aus klinischer Sicht 158
Nebenwirkungen wichtiger Antibiotika 164
Wechselwirkungen 172
Inkompatibilitäten 190
Dialysierbarkeit 196
Orientierung über Diffusion und Exkretion einiger Antibiotika 199
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 202
ZNS -Wirkungen 208
Schätzung der Nierenfunktion anhand des Serumkreatinins 212
Lebertoxizität 212

Index 213
Autoren 256

5
6
ALTER UND INFEKTION

Durch eine stetig wachsende Lebenserwartung in den letz-


ten 120 Jahren nimmt die Zahl der alten Menschen zu
(Abb. 1).

Lebenserwartung BFS©
85
80
Frauen
75 (1998: 82,5 Jahre)
70
65
Männer
60
(1998: 76,5 Jahre)
55
50
45
40
1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000

Abb. 1: Entwicklung der Lebenserwartung in der Schweiz

Weltweit wird eine grundlegende Veränderung der so ge-


nannten Alterspyramide beobachtet, wobei die Verwerfun-
gen in den industrialisierten Ländern am deutlichsten sind
(Abb. 2).

7
Alter und Infektion

Abb. 2: Alterspyramiden in Deutschland, Indien und Bangladesh

8
Alter und Infektion

Die Gerontologie wird damit als Teilgebiet der Medizin ei-


ne immer größere Rolle einnehmen, und so erhält folglich
auch der Aspekt der Infektionen im Alter eine ständig
wachsende Brisanz.

Weltweit sind Infektionen – neben der Unterernährung – die


häufigste Todesursache. Dies trifft heute allerdings nur
noch für die Länder der 3. Welt zu, während in den indus-
trialisierten Ländern seit nun mehr als 100 Jahren die Infek-
tionen als Todesursache von Platz 1 durch andere Krank-
heiten und Ereignisse (Tab. 1) verdrängt wurden.

Todesfälle insgesamt 62 000 100%


davon
Herz-Kreislaufkrankheiten 25 000 50%
Krebs 15 000 25%
Unfälle 3 500 5%
Suizide 1 300 2%
Infektionen 800 1%
Tab. 1: Todesursachen in der Schweiz 1997

Ursachen und Wirkung


Der Rückgang der Lebensbedrohung durch Infektionen be-
ruht darauf, dass durch eine erhebliche Veränderung der
Lebensverhältnisse und Verbesserung des Lebensstandards

9
Alter und Infektion

die Ausbreitung von gefährlichen Seuchen wie etwa der Tu-


berkulose gestoppt wurde. Der Reichskanzler Ebert (1871 -
1925) z.B. ist als Sohn eines Schneiders in der Heidelberger
Altstadt zusammen mit seinen Eltern, seinen fünf Ge-
schwistern sowie mehreren Gesellen in einer Drei-Zimmer-
wohnung mit 46 m2 und einer Raumhöhe von kaum 2 m
aufgewachsen. Aerogene Infektionen können sich bei einer
so engen Lebensweise leicht von einem Infizierten auf ande-
re Personen ausbreiten. Wenn heute die durchschnittliche
Familie nur ein bis zwei Kinder hat, wobei jedes Kind oft
auch noch sein eigenes Zimmer bewohnt, so ist eben dieser
Infektionsweg erschwert. Da auch die Großeltern, bei de-
nen im Prinzip das Risiko einer endogenen Reaktivierung
einer früheren Tuberkulose besteht, nur noch selten im
Haushaltsverband leben, wird die Tuberkulose bei jungen
Menschen aus wirtschaftlich gesunden Familien kaum
mehr gesehen, sondern fast nur noch bei Sozialschwachen
beobachtet. Armut ist also ein Wegbereiter für Infektionen.

Eine ganz besondere Rolle kommt bei dieser Entwicklung


auch einer quantitativen und vor allem auch qualitativen
Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung mit Lebens-
mitteln zu, wobei als wichtigstes Nahrungsmittel das Was-
ser zu nennen ist. Während in den Entwicklungsländern die
Enteritis – ausgelöst durch kontaminierte Nahrung – einen
hohen Stellenwert besitzt, ist die moderne Gesellschaft der
Industrienationen mit stets frischer, hochwertiger und von
gefährlichen Krankheitserregern freier Kost verwöhnt. Nur
sozial Schwache – und nicht zuletzt eben auch alte Men-
schen – sind von Fall zu Fall von diesen Errungenschaften
ausgeschlossen. Die Sicherheit des sozialen Netzwerkes der

10
Alter und Infektion

Altersversorgung ist also eine der wichtigen Voraussetzun-


gen für die Verhütung von Infektionen im Alter.

Auch andere Entwicklungen haben zu diesem Rückgang der


Bedrohung durch Infektionen beigetragen. Die Erkennung
und die Prävention vieler Seuchen sind durch nationale und
internationale Aktivitäten deutlich verbessert worden. Der
größte Erfolg überhaupt in der Geschichte der Medizin ist
die Eradikation der Pocken durch eine konsequente Anwen-
dung der Schutzimpfung. Andere Seuchen, etwa die Polio-
myelitis, werden demnächst folgen. Im Prinzip könnten
auch Masern, die häufigste Todesursache von Kindern in
Afrika, durch weltweite Impfkampagnen zurückgedrängt
werden. Auch die Entstehung und Ausbreitung von Influen-
za-Viren konnte weltweit durch die WHO kontrolliert und
der Impfstoff rechtzeitig an eventuell neu aufgetretene Va-
riationen adaptiert werden, so dass schlussendlich in den
letzten Jahrzehnten eine Pandemie verhindert wurde.

Auch die therapeutischen Möglichkeiten der modernen


Medizin haben sich erheblich verbessert. So kann einerseits
durch Maßnahmen der Intensivmedizin die kritische Phase
von Infektionsverläufen überbrückt werden und anderer-
seits mit Hilfe von Antibiotika eine kausale Therapie einge-
leitet werden. Kaum eine andere Medikamentengruppe hat
eine so hohe Effizienz; wie zahllose Studien belegen, kann
man bei einer richtigen Indikation und Auswahl der Anti-
biotika eine Heilungsrate von bis zu über 90% erreichen.
Man sollte sich dies vor Augen führen, denn selbst so gute
Medikamente wie etwa Insulin und Herzglykoside haben
Heilungsraten von 0%!

11
Alter und Infektion

Bedrohung durch Mikroorganismen

Es gibt jedoch heute auch Trends, die das Risiko, an Infek-


tionen zu sterben, wieder erhöhen. So sind neue Infektions-
erreger aufgetreten, z.B. HIV, die Krankheiten mit einer ho-
hen Letalität induzieren. Aber auch in speziellen Lebenssi-
tuationen, etwa bei Krankenhausaufenthalten, gibt es im-
mer noch eine relativ hohe Sterblichkeit durch Infektionen;
so sterben etwa 8% der Personen, die im Krankenhaus
sterben, an einer nosokomialen Infektion, darunter natur-
gemäß viele alte Menschen.

Wenn nun Infektionen als Todesursache bei uns heute ins-


gesamt an Bedeutung verloren haben, so stehen Infektionen
immer noch an allererster Stelle der Krankheitsursachen.
Karies und Husten/Schnupfen/Heiserkeit, also grippale In-
fekte, sind die häufigsten Krankheitsursachen. Leiden wer-
den also durch Infektionen allemal verursacht.

Es gibt in der Tat eine riesige Zahl von Mikroorganismen,


die an verschiedenen Standorten, entweder im Menschen
oder in seiner Umwelt, eine ökologische Nische gefunden
haben. So beherbergt ein Mensch in seinem Stuhl ca. 1012
Keime pro Gramm, die zu etwa 400 verschiedenen Arten
gehören. Auf einem cm2 Salat findet man ca. 106 Bakterien;
selbst nach dem Waschen sind es immer noch 105. Die
meisten dieser Mikroben, die zu ganz unterschiedlichen
Klassen gehören, nämlich zu den Viren, Bakterien, Pilzen,
Protozoen und Würmern, sind harmlose Lebewesen; man-

12
Alter und Infektion

che von ihnen spielen sogar eine wichtige Rolle im ökologi-


schen Gleichgewicht, andere werden auch direkt zum Nut-
zen des Menschen und seiner Gesundheit eingesetzt, z.B.
bei der Verfeinerung von Lebensmitteln. Dennoch können
einige von ihnen auf ganz verschiedenen Wegen die Ge-
sundheit des Menschen bedrohen.

Allein die Präsenz von fremden, mikrobiellen Antigenen


kann eine allergische Reaktion auslösen, was sich in ganz
unterschiedlichen Krankheiten an den verschiedensten Or-
ganen manifestiert. Daneben können auch mikrobielle To-
xine schwere Schäden hervorrufen; so ist das Aflatoxin B
von Aspergillus flavus ein extrem starkes Karzinogen, wel-
ches das primäre Leberzellkarzinom, die häufigste Karzi-
nomart in Afrika, auslöst. Aber auch der Ethylalkohol, ein
sekundärer Metabolit von Saccharomyces cerevisiae, ver-
ursacht weltweit enorme Gesundheitsschäden. Wenn sich
manche der gefährlichen Keime in Lebensmitteln vermeh-
ren und dort ihre toxischen Metabolite freisetzen, so hat
dies deletäre Auswirkungen auf die Gesundheit des Men-
schen; Bakteriengifte, wie etwa das Botulinustoxin, zählen
zu den stärksten Giften überhaupt für den Menschen.

Im Mittelpunkt dieses Buches soll jedoch die Fähigkeit der


Mikroorganismen stehen, den Menschen zu infizieren,
d.h., dass sie nicht nur den Körper besiedeln können, son-
dern auch in ihn eindringen und sich sogar in ihm vermeh-
ren, wodurch eine entzündliche Reaktion induziert wird.
Nur wenige der vielen Umweltkeime und der Keime im und
auf dem menschlichen Körper sind dazu überhaupt in der
Lage.

13
Alter und Infektion

Solche pathogenen Keime besitzen – im Gegensatz zur über-


wiegenden Mehrzahl der harmlosen Keime – mehr oder we-
niger aggressive Pathogenitätsfaktoren, die sie befähigen,
eine wirkliche Infektion zu erzeugen. Durch die moderne
Molekularbiologie lernen wir ständig neue raffinierte Ei-
genschaften der Erreger kennen. Einzelne Vertreter einer
Keimart besitzen möglicherweise ein größeres Repertoire
als andere und sind folglich virulenter. Interessant ist auch,
dass Keime unterschiedlicher Verwandtschaftsgrade unter-
einander solche Merkmale austauschen, wenn sie damit ei-
ne höhere Fitness erreichen.

Ob der Kontakt mit einem Mikroorganismus zu einer mani-


festen Infektion führt oder nicht, hängt aber nicht nur von
der Aggressivität des Erregers ab, sondern auch ganz ent-
scheidend von der Infektanfälligkeit des Wirtes. Die unspe-
zifische Infektabwehr spielt dabei die gewichtigste Rolle.

Die spezifische Infektabwehr, getragen durch das Immun-


system, wird durch das unspezifische Abwehrsystem alar-
miert und kommt dann erst richtig ins Spiel, wenn das un-
spezifische System versagt hat. Bei seiner protektiven Wir-
kung wird es durch Teile des unspezifischen Abwehrsys-
tems sinnvoll ergänzt.

14
Alter und Infektion

Wie reagieren die körpereigenen


Abwehrsysteme in verschiedenen
Altersphasen eines Lebens?

Viele Einzelkomponenten können sich vom Kindesalter bis


ins hohe Alter verändern, was den Verlauf von Infektionen
beeinflusst. So kann etwa die verminderte Regenerationsfä-
higkeit von Epithelzellen alter Menschen nach einer Noxe
ein Vordringen von Erregern begünstigen. In der Tat wird
eine erhöhte Anfälligkeit im Alter gegen eine Reihe von In-
fektionen berichtet.1 Die größere Erfahrung des Immunsys-
tems durch vorausgegangene Kontakte mit den Erregern,
d.h. die größere Durchseuchung, bietet dagegen einen er-
höhten Schutz vor Infektion, so dass Senioren schon gegen
eine Vielzahl von Infektionen durch stille Feiung gewapp-
net sind. Vorausgegangene Impfungen sind jedoch leider
kein sicherer Beleg, dass dadurch immer ein ausreichender
Schutz etabliert wird, der bis ins hohe Alter anhält. So ist
der Spiegel an neutralisierenden Antikörpern gegen Teta-
nustoxin bei alten Menschen weit unter dem protektiven
Niveau und auch eine Wiederholungsimpfung hat bei Se-
nioren nur einen schwachen Boostereffekt.

Ganz entscheidend wird jedoch das Schicksal des Patienten


beeinflusst durch die Pathophysiologie, also wie reagiert
ein betagter Körper auf die Folgen einer Infektion, z.B. mit
seiner Thermoregulation oder mit seinem Kreislaufsystem?
Manche der Abwehrkomponenten können im Laufe der
Jahre deaktiviert sein, weil sie einfach nicht gebraucht wur-

15
Alter und Infektion

den; im Prinzip aber besteht eine Möglichkeit der Reakti-


vierung solcher physiologischen Mechanismen auch im ho-
hen Alter.

Die Rolle von extern zugeführten


Abwehrstoffen, z.B. von Antibiotika
Die richtige Antibiotikatherapie nimmt bei der Bekämp-
fung von Infektionen einen hohen Stellenwert ein. Einer-
seits können sie den Erreger direkt attackieren und ihn da-
bei entweder abtöten oder in der Vermehrung hemmen
oder sogar nur die Produktion von Virulenzfaktoren redu-
zieren. Die Modulation der Erreger, die schon mit subin-
hibitorischen Konzentrationen erreicht werden kann, er-
leichtert aber die Arbeit der körpereigenen Abwehr; man-
che Antibiotika können auch durch eine Modulation der
körpereigenen Abwehr (immunmodulatorische Wirkung)
den Erfolg einer Antibiotikatherapie beeinflussen.

Wie wirken die Antibiotika im Alter?


Ist eine solche Kooperation mit dem Abwehrsystem im Al-
ter noch möglich? Vor allem ist zu beachten, dass die Phar-
makologie von Antibiotika im Alter verändert sein kann.
Die Resorption und Verteilung sowie der Metabolismus
kann z.B. je nach Leberfunktion im Vergleich zu einem jun-
gen Menschen differieren. Auch die Ausscheidung kann im
Alter verändert sein, speziell jener Antibiotika mit renaler
Elimination bei oft eingeschränkter Nierenfunktion im Al-

16
Alter und Infektion

ter. Selten nur findet man dazu kompetente Hinweise in


den Fachinformationen. Auch toxikologische Eigenschaf-
ten von Antibiotika sind unterschiedlich; so reagieren alte
Menschen auf manche Chinolone viel häufiger mit ZNS-
Reaktionen.

Fazit
Die Konstellation Infektionen im Alter wird immer häufi-
ger – eine Situation, die eine Reihe von schwierigen Proble-
men aufwirft.1 Dieses Buch nimmt diese Herausforderung
an und versucht, einige Antworten auf diese komplexen
Fragen zu geben.

Literatur
1
Yoshikawa TT: Epidemiology of aging and infectious diseases. In: Yo-
shikawa TT, Norman DC (eds.): Infectious disease in the aging. A clini-
cal handbook. Humana Press, Totowa (USA) (2000) 3 - 6

17
18
IMMUNITÄT IM ALTER

Die Infektionsabwehr besteht aus einem komplexen, ge-


staffelten System, das sich aus vielen Einzelkomponenten
zusammensetzt. Zumindest einzelne davon unterliegen ei-
nem Alterungsprozess, so dass die Gesamtheit in ihrer
Funktion im Alter sich ändert. Dies kann jedoch bei einzel-
nen Individuen sehr stark variieren.

19
Immunität im Alter

Ernährung

Ernährung und Infektion stehen in einer wechselseitigen Be-


ziehung. Eine ausgewogene Kost und vor allem eine effek-
tive Ausnutzung der Nahrungsbestandteile ist die Grund-
voraussetzung für eine tüchtige Infektabwehr. Zahlreiche,
ganz unterschiedliche Faktoren (Tab. 1), die auch nicht im-
mer einfach zu beseitigen sind, führen dazu, dass ein mehr
oder weniger großer Teil der Senioren in eine Mangelsitua-
tion kommt, zumindest partiell.

Gründe für die Entstehung von Ernährungsmängel

■ Verlust von sensorischen Fähigkeiten wie Geschmack,


Geruch, Sehleistung
■ Verlust von Zähnen und nachfolgende Kauproblemen

■ Schluckbeschwerden

■ Verdauungs- und Resorptionsschwächen

■ Alkoholabusus

■ Nebenwirkungen der Begleitmedikation

■ Mentale Störungen

■ Soziales Umfeld (Versorgung mit Lebensmitteln)

■ Komorbidität (Diabetes, Krebs)

Tab. 1

20
Immunität im Alter

Einzelne Faktoren spielen jeweils eine unterschiedlich ge-


wichtige Rolle. Die ausreichende Zufuhr von Kalorien und
von Proteinen mit essentiellen Aminosäuren ist eine der
Grundvoraussetzungen für eine volle Funktion der Infekt-
abwehr. Dem Eisen kommt als Einzelfaktor eine überaus
wichtige Rolle zu: Es ist einerseits für die Funktion der
Körperzellen essentiell, andererseits aber auch für Bakte-
rien absolut lebensnotwendig. Eine Absenkung des verfüg-
baren Eisens in den Körperflüssigkeiten während einer In-
fektion und die Abspeicherung in versiegelten Komparti-
menten, z.B. in den Makrophagen, ist als ein Erfolg ver-
sprechender Versuch des Körpers zu interpretieren, den
Bakterien dieses Element zu entziehen.

Nur wirklich pathogene Erreger haben Wege gefunden,


sich auch selbst von den Depots Eisen zu besorgen. Sie tun
dies entweder durch Zellgifte (Hämolysine und andere
Zytotoxine), die intrazelluläres Eisen verstärkt freisetzen,
oder durch Siderophore, welche eine höhere Affinität zu Ei-
sen besitzen als die Körperstoffe.

Ein mäßiger Eisenmangel schützt sogar vor einer Infektion


mit opportunistischen Keimen. Es wäre folglich falsch, die-
ses klassische Zeichen einer Infektion medikamentös zu be-
heben. Andererseits muss nach Bluttransfusionen bzw. bei
anderen Ursachen von Hypersiderinämie mit einer erhöh-
ten Infektanfälligkeit gerechnet werden.

Von den Spurenelementen kommt speziell Zink und Selen


eine Rolle beim Erhalt der Abwehrfunktion, und zwar der
immunologischen Komponente, zu.9 Vitamin A seinerseits

21
Immunität im Alter

hat eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Barrie-


renfunktion der Epithelien als so genanntes Epithelschutz-
Vitamin. Ob eine Überdosis von Vitamin C wirklich vor In-
fektionen schützt, wie vielfach angenommen, ist immer
noch umstritten.

Unspezifische Infektabwehr
Wichtiger als die Bekämpfung von Infektionen ist zunächst
die Fähigkeit des Körpers, die Entstehung einer Infektion
zu verhindern. Denn in der Tat ist der menschliche Körper
ständig einer immensen Zahl von Mikroorganismen ausge-
setzt (auf einem cm2 Kopfsalat z.B. sind ca. 1 Million Bak-
terien), die aber in der Regel effektvoll abgewehrt werden.

Zum einen trägt dazu die körpereigene Flora bei (Tab. 2).
Auf der Haut und auf den meisten Schleimhäuten ist eine
enorme Masse an Mikroorganismen zu finden, ca. 1014
Zellen (bei nur ca. 1012 körpereigenen Zellen). Bekannt ist
der Beitrag der Anaerobierflora im Darm zur »colonization
resistance«. Sie verdrängt fremde Keime, die z.B. von ande-
ren Individuen oder der Hospitalumgebung stammen, gna-
denlos. Solche fremden Keime können somit allenfalls nur
transient ein Individuum besiedeln.

Der Russe Elia Metchnikoff, der am Institut Pasteur in Pa-


ris die Grundsätze der zellvermittelten Infektabwehr erar-
beitet hat, propagierte Lactobacillus bulgaricus (Joghurt)
als probates Mittel, um gesund alt zu werden. Nach seiner
Spekulation könne man damit die schädlichen Keime der

22
Immunität im Alter

Bakterienflora, die im Laufe der Jahre für eine schleichende


Intoxikation sorgten, ersetzen. Allerdings sind spätestens
nach vier Tagen diese externen Keime eliminiert, und man
muss für Nachschub sorgen. Er selbst hat fest an diese pro-
tektive Rolle der Probiotika geglaubt; (dass er selbst bereits
mit 70 Jahren starb, hat er damit begründet, dass er eben
zu spät mit dieser Prävention begonnen habe). Andererseits
gibt es experimentelle Hinweise dafür, dass eine Ergänzung
der Nahrung mit Probiotika nicht nur die Komposition der

Schema der unspezifischen Infektabwehr

Lokale Barriere: ■ anatomisch (Haut/Schleimhaut)

■ funktionell (Zilienaktivität, Schleim


mit antibakteriellen Stoffen, welche
Erreger binden und neutralisieren
oder auch attackieren, Säureman-
tel, Talg)
Systemische Abwehr: ■ humoral (Komplement, C-reaktives
Protein, Haptoglobin, Lysozym,
Transferrin)
■ zellulär (Neutrophile, Eosinophile,
Basophile, Makrophagen)
■ durch Phagozytose und intrazellu-
läre oder auch extrazelluläre Abtö-
tung (endogene Antibiotika wie
etwa Defensin)
Tab. 2

23
Immunität im Alter

Darmflora beeinflusst, sondern auch eine altersabhängige


Abnahme der Aktivität von Lymphozyten – z.B. der NK-
Zellen, die so genannte Immunoseneszenz – kompensieren
kann.6

In der Tat ändert sich auch die Zusammensetzung der Flora


in verschiedenen Lebensabschnitten; die Vaginalflora bei
Frauen nach der Menopause enthält kaum mehr Lactoba-
cillen, die auf Grund ihrer Säurebildung, der H2O2-Bildung
und der Bacteriocinproduktion die Etablierung von patho-
gene Keimen verhindern; fehlen sie, ist der Weg frei für In-
fektionen.

Zusätzlich zu dieser Konkurrenz ist noch eine ganze Reihe


von körpereigenen Faktoren an dieser unspezifischen In-
fektabwehr beteiligt (Tab. 2)

In den Sekreten der Haut (Talg, Zerumen, Schweiß) und


Schleimhäute (Schleim) sind unzählige chemische Stoffe
mit einer breiten antimikrobiellen Aktivität,7 darunter TAP
(tracheal antimicrobial protein), Cryptdin und Dermicidin.
Diese humoralen Faktoren verhindern eine übermäßige
Kolonisierung, was noch durch die mechanische Wirkung
der Zilien unterstützt wird. Im Speichel alter Menschen
sind Lysozym und etliche andere Abwehrstoffe vermindert,
nicht jedoch alle, wie beispielsweise Lactoferrin10. Auch die
pH-Barriere, die an manchen Passagen z.B. auf der Haut,
im Magen und in der Vagina aufgebaut wird, fehlt im Alter.

Die lückenlose Epithelzellschicht mit den »tight junctions«


stellt eine fast unüberwindliche Barriere für Mikroben dar;

24
Immunität im Alter

nur solche mit raffinierten Virulenzfaktoren können passie-


ren. Im Alter, wenn die Haut an Dicke und Robustheit ver-
liert und wenn die Epithelien vermindert perfundiert sind,
ist eine Invasion für diverse Keime viel leichter. Defekte
durch Vitaminmangel oder durch Tumoren oder Nekrosen
nach Radiatio schwächen diese Epithelbarriere ebenfalls.

Bei grober Betrachtung sind die phagozytierenden Zellen


(Granulozyten, Makophagen), die als nächste Abwehrfront
die Ausbreitung von Invasoren bremsen, weder in ihrer
Zahl noch in der Aktivität, z.B. was die Produktion von
proinflammatorischen Zytokinen betrifft, bei einem gesun-
den alten Menschen massiv verändert.1 Allenfalls diskrete
Adaptationsschwächen werden beobachtet. Im Rahmen
von Begleitkrankheiten wie etwa Diabetes muss jedoch mit
einer Beeinträchtigung gerechnet werden.

Spezifische Infektabwehr
Sofern keine Fehlernährung existiert, ist auch das adaptive
Immunsystem (Tab. 3) im Alter nicht massiv alteriert. Die
Zahl der peripheren Lymphozyten (B-Zellen wie auch
CD4- und CD8-Zellen) ebenso wie deren Produktion von
IL-2 sind im Blut nicht vermindert.1 Auch die Menge an
zirkulierenden Immunglobulinen ist gleich; nur die Zusam-
mensetzung differiert gegenüber dem Jungen, wobei vor al-
lem IgA bei alten Menschen erhöht ist.2 + 3

Sowohl bei einer primären Herausforderung als auch bei


einem »Recall« des spezifischen Immunsystems kann eine

25
Immunität im Alter

ganz normale Antwort erfolgen; allenfalls benötigt es viel-


leicht eine verlängert Anlaufzeit, wenn einzelne Kompo-
nenten nicht regelmäßig trainiert sind. So sind manche
Lymphknoten, die abgeschottet liegen, in einem Ruhezu-
stand – fast atrophisch; bei einer neuerlichen Aufgabenstel-
lung jedoch können sie bis zu einem gewissen Grad reakti-
viert werden.5

Die Säulen der spezifischen Immunabwehr


Humorale Immunität (Antikörper gebildet von B-Lymphozyten)

Lokale Immunantwort: IgA

Systemische Immunantwort im Blut: IgM, IgG, IgA, IgE

im Gewebe: IgG

Zelluläre Immunität: »Natural killer cells«, T-Lymphozyten (CD4+, CD8+)

(Direkte Attacke der Erreger bzw. Aktivierung von Hilfszellen mittels


Zytokinen)

Tab. 3

Impfung
Viele Infektionen hinterlassen eine »lebenslange« Immuni-
tät. Dies führt dazu, dass die betroffenen Personen allein
auf Grund ihrer immunologischen Erfahrung bis ins hohe
Alter vor einer Vielzahl von Infektionserregern geschützt
sind. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass eben doch

26
Immunität im Alter

der Schutz allmählich nachlassen kann. Dies gilt vor allem


für die Reaktion auf Impfungen; denn die Intensität und
Dauer der Immunreaktionen sind je nach Antigenstimulus
recht unterschiedlich.

So muss die Impfung gegen Influenza, die gerade bei Senio-


ren sehr wichtig ist, regelmäßig alle Jahre wiederholt wer-
den, am besten im Herbst noch vor der Grippesaison. Die
Immunreaktion gegen Polysaccharide, die bei der Pneumo-
kokken-Impfung verwendet werden, hält auch nur wenige
(ca. drei) Jahre an. Gerade zur Verhütung der schwerwie-
genden Folgen einer Pneumokokken-Pneumonie ist diese
Impfung bei alten Menschen nun empfohlen.

Die Tatsache, dass Tetanus ganz überwiegend bei Senioren


auftritt, erklärt sich dadurch, dass bei vielen Menschen die-
ser Population die Antikörpertiter unter das schützende
Maß abgefallen sind.4 Dies liegt zum einen daran, dass eine
regelmäßige Boosterung alle zehn Jahre nicht mehr erfolg-
te; zum anderen aber ist der Körper im hohen Alter gar
nicht mehr in der Lage, regelrecht auf diese Antigene zu
reagieren. Selbst nach mehrfacher Immunisierung waren
die erreichten Antikörpertiter bei den über 90-Jährigen un-
zulänglich.4

HIV im Alter
Die Infektion mit HIV beginnt atypisch und schleichend.
Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, Nachtschweiß
und verminderter Appetit sind vieldeutig und werden folg-

27
Immunität im Alter

lich zunächst gerade beim alten Menschen fehlinterpre-


tiert.10 Gerade alte Menschen sind bei der häufigen sozialen
Isolation drogengefährdet, wobei eben nicht nur Alkohol,
sondern heute auch Rauschgifte konsumiert werden. Auch
bei sexuellen Aktivitäten sind alte Menschen oft geneigt,
riskante Sexualpraktiken ohne Kondome zu üben.

Immunmodulation durch Antibiotika


Die meisten der üblichen Antibiotika verfügen über einen
ganz selektiven Wirkmechanismus auf das Bakterium und
keine oder eben nur eine geringe Wirkung auf den Wirtsor-
ganismus. Sie besitzen also eine große therapeutische Brei-
te. Praktisch gesehen kann bei einigen Substanzen jedoch
auch eine Wirkung auf die Infektabwehrmechanismen beo-
bachtet werden. Diese immunmodulatorische Wirkung von
Antibiotika8 kann sich auf die Funktion von ganz verschie-
denen Komponenten des Abwehrsystems erstrecken, näm-
lich auf Granulozyten, T-Zellen, B-Zellen oder NK-Zellen.
Sowohl die direkt antimikrobielle Wirkung dieser Zellen
wie auch die Freisetzung von Mediatoren (Interleukine)
können betroffen sein.

Einige Antibiotika sind dazu im Besonderen geeignet, wie


etwa Clindamycin (Sobelin®), das unter die »biologic res-
ponse modifier« gerechnet werden kann.8 Bei alten Men-
schen wäre gerade eben auch mit dieser zusätzlichen Leis-
tung zu wuchern.

28
Immunität im Alter

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29
30
INFEKTIONEN IM ALTER

Eine generelle Aussage, dass Infektionen im Alter immer


schwerer, immer gleich wie oder immer günstiger verlaufen
als bei jungen Erwachsenen, ist nicht gerechtfertigt. Viel-
mehr ist das Risiko durch verschiedene Erreger und bei
unterschiedlichen Manifestationsorten von Fall zu Fall zu
beurteilen. Natürlich bestimmt auch noch die individuelle
körperliche Verfassung eines alten Menschen, abhängig
vom Lebensstil, vom Ernährungszustand, von Begleit-
krankheiten wie Diabetes, konsumierenden Erkrankungen,
etc., und sein ganz individueller Erfahrungsschatz den Ver-
lauf einer Auseinandersetzung seines Immunsystems mit ei-
nem Infektionserreger.

31
Infektionen im Alter

Da die Infektabwehr jedoch teilweise alteriert ist, kann die


Präsentation der Erkrankung unklassisch, d.h. atypisch
sein. Dies gilt in allererster Linie für das wichtigste Alarm-
zeichen einer Infektion, nämlich das Fieber: Beim alten
Menschen kann Fieber ausbleiben. Wichtig in diesem Zu-
sammenhang ist, dass nur eine rektale Messung einen ob-
jektiven Tatbestand erhebt. Oft sind bei alten Menschen
Zeichen wie Lethargie, Konfusion, Anorexie oder auch nur
Befindungsstörungen alleinige Hinweise auf eine Infektion.
Dies führt immer wieder zu einer verzögerten Diagnose
und dann eben auch zu einem verspäteten Einsatz von the-
rapeutischen Maßnahmen, was die Prognose noch weiter
verschlechtert.

Harnwegsinfektionen
Die klinischen Zeichen einer Harnwegsinfektion wie Dys-
urie, Pollakisurie, Harndrang und Inkontinenz sind leicht
zu eruieren. Allerdings müssen solche Symptome vorsichtig
interpretiert werden, weil solche Beschwerden bei alten
Menschen auch vorkommen, ohne dass eine Infektion vor-
liegt. Auch zusätzliche Laborparameter müssen kritisch
hinterfragt werden, denn die allgemein akzeptierte Prämis-
se, dass erst eine Keimzahl > 105 eine signifikante Bakteri-
urie anzeigt, wurde im Prinzip nur an jungen Menschen er-
hoben. Bei Senioren kann dies nicht so stringent behauptet
werden, und selbst die Präsenz von Leukozyten ist nicht
unbedingt ein Beleg für eine Infektion, sondern kann
durchaus eine Koinzidenz sein. Ein trüber Urin, der sonst
häufig Anlass gibt, eine bakteriologische Untersuchung an-
zuordnen, führt auch in die Irre.

32
Infektionen im Alter

Insgesamt ist also diese Konstellation von Ärzten eher


überschätzt.15 Folglich ist auch die Verordnung von Anti-
biotika übertrieben, wenn damit versucht wird, die Krank-
heitszeichen wie Appetitlosigkeit, Unwohlsein und Übel-
keit, die eine Harnwegsinfektion oft begleiten, zu bekämp-
fen.

Die Neigung zu rezidivierenden Harnwegsinfektionen


hängt von vielen Faktoren ab:
■ von der genetischen Prädisposition, z.B. davon ob be-
stimmte Oberflächenantigene auf den Epithelzellen der ab-
leitenden Harnwege vorhanden sind, die als Rezeptor für
Fimbrien der Bakterien dienen;
■ vom Geschlecht; Frauen haben allein wegen der Anato-
mie der kürzeren Urethra eine erhöhte Anfälligkeit gegen-
über aszendierenden Infektion mit E. coli aus dem Stuhl;
■ von erworbenen Abflussbehinderungen wie etwa narbi-
gen Strikturen der Ureteren etwa nach vorausgegangenen
intraperitonealen Infektionen oder wegen Kompression et-
wa von Tumoren;
■ von einer allgemeinen Erschlaffung des Bindegewebes,
die zu einem Turgorverlust der Hohlraumorgane und zu ei-
nem Harnstau führt;
■ von Inkontinenz, was gerade eben bei bettlägerigen Se-
nioren nicht selten ist.
Sind wegen eines Prostataleidens Katheter erforderlich,
wodurch aszendierende Infektionen begünstigt werden, so
muss gerade dann besonders auf das Auftreten von Harn-
wegsinfektionen geachtet werden. In der überwiegenden
Zahl dieser Fälle sind gramnegative Stäbchenbakterien ur-
sächlich beteiligt, gefolgt von Enterokokken.

33
Infektionen im Alter

Für die kalkulierte Therapie stehen mehrere Standardprä-


parate zur Verfügung (Tab. 1).

Therapievorschläge zur akuten unkomplizierten


Harnwegsinfektion
Amoxicillin (evtl. kombiniert mit Clavulansäure) 3 x 500 mg/Tag oral

Oral-Cephalosporine 2. oder 3. Generation 2 x 400 - 500 mg/Tag

Chinolone, z.B. Levofloxacin 1 x 250 mg/Tag

Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Co-trimoxazol) 2 x 160/800 mg/Tag

Tab. 1

Wenn wiederholt Harnwegsinfektionen auftreten oder


wenn die Infektion nosokomial erworben wurde, ist ver-
mehrt mit resistenten Erregern zu rechnen. Bei jungen
Menschen kann die Dauer der Therapie oft auf einen Tag
beschränkt werden; bei alten Menschen ist dagegen eine
Verlängerung auf drei, besser sogar sieben Tage erforder-
lich, um eine Ausheilung zu erzielen. Bei überwiegend re-
nal ausgeschiedenen Antibiotika, wie etwa Levofloxacin
und Cefotaxim, sollte man eventuell die Dosis adaptieren,
wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist.

Zahn- und Mundinfektionen


Die Konzentrationen einiger antimikrobieller Faktoren im
Speichel, etwa Lysozym und ein »Secretory Leukocyte Pro-
tease Inhibitor«, sind im Alter vermindert. Andere Fakto-

34
Infektionen im Alter

ren wie Lactoferrin sind in gleich bleibender Konzentration


vorhanden.22 Folglich ist die Flora genauso bunt wie bei
jungen Menschen. Viele verschiedene Aerobier und An-
aerobier besiedeln permanent die Schleimhäute der norma-
len Mundhöhle.8 Die transiente Flora ist jedoch abhängig
von der Ernährung, dem Zahnstatus und der Zahn- und
Mundpflege.

Die fragile Mundschleimhaut ist eine Schwachstelle und


anfällig für eine lokale Invasion von pathogenen und selbst
schwachpathogenen Keimen, so dass dort nicht selten rezi-
divierende Entzündungsherde auftreten. Neben der Muco-
sitis ist auch die Cheilitis ein häufiges Phänomen, das durch
Mangelernährung noch verstärkt wird. Insbesondere bei
den Trägern von Zahnprothesen, zumal wenn die Prothe-
sen nicht ganz korrekt angepasst sind, besteht die Gefahr,
dass sich bei vernachlässigter Pflege des Gebisses fremde,
möglicherweise pathogene Keime, auch Sprosspilze, unter
dem Gebiss ansammeln und eine Mucositis bedingen.

Die Periodontitis, ausgehend von gingivalen und subgingi-


valen Plaques, die sich bei schlechter Mundhygiene stark
ausbilden können, wird durch eine Mischung von ver-
schiedenen Anaerobiern mit den Leitkeimen Porphyromo-
nas, Actinomyces und Actinobacillus hervorgerufen. Da-
bei kommt es zu einer Gewebsdestruktion bis in den Kno-
chen mit der Gefahr der septischen Ausbreitung. Bei alten
Menschen, bei denen die Gingivalschleimhaut atrophiert
und sich zurückzieht, so dass die Zahnwurzel leichter zu-
gänglich für Bakterien wird, sind solche Schäden häufig zu
finden.

35
Infektionen im Alter

Die Mundhöhle kann darüber hinaus auch Ausgangspunkt


und Eintrittspforte für Erreger von anderen generellen In-
fektionen sein, z.B. von Pneumonien oder Endokarditiden.
Hirnabszesse haben ihren Ursprung recht häufig in Dental-
infektionen.10 Deswegen sollte eine solche lokale Infektion
ernst genommen und gegebenenfalls prophylaktisch behan-
delt werden.

Wird die Mundflora reguliert und vor allem eine übermä-


ßige Keimvermehrung verhindert, lässt sich prophylaktisch
der Entstehung einer Pneumonie entgegenwirken. Erste
Voraussetzung dafür ist tägliche Mundhygiene, gegebenen-
falls auch mit Desinfizientien. Octenisept® hätte eigentlich
die beste Effizienz; da es aber eine sehr unangenehme Ge-
schmacksempfindung hinterlässt, ist es praktisch wenig ge-
eignet. Hexetidin-haltige Spüllösungen, etwa Corsodyl®
oder Gurfix®, sowie solche mit Cetylpyridium, z.B. Doben-
dan®, haben noch einen akzeptablen Wirkungsgrad. Dage-
gen sind viele auf dem Markt befindliche Präparate nicht
viel besser als Wasser zur Mundspülung geeignet; dabei wird
eine bloße mechanische Reduktion der Keime erreicht.19

Die lokale Gabe von Antibiotika, wie etwa von Thyrotricin


(Lemocin®) als Lutschtablette, kann zumindest die grampo-
sitiven Bakterien in Schach halten (zusätzlich vermutlich
auch noch Sprosspilze).11 Auch systemisch wirkende Anti-
biotika, wie etwa Makrolide und vor allem Clindamycin
(Sobelin®; 3 - 4 x 300 mg/Tag), sind geeignet, lokale Ver-
besserungen zu erzielen und weiteren Schaden abzuwen-
den. Dafür ist nicht zuletzt auch deren gute Anaerobier-
Wirksamkeit verantwortlich.

36
Infektionen im Alter

Infektionen des Respirationstraktes

Trotz potenter Antibiotika sind Infektionen des Respira-


tionstraktes im Alter häufig und auch von einer hohen
Mortalität begleitet. Als Ursache respiratorischer Infektio-
nen kommen viele verschiedene Erreger in Frage, nämlich
Viren, Bakterien, dabei vor allem Hämophilus und Pneu-
mococcus, und Pilze.

Im Prinzip sind alle respiratorischen Infektionen im Alter


häufiger; »Alter« beginnt dabei schon etwa ab dem 50. Le-
bensjahr. Bei der Pathogenese der Bronchitis ist an erster
Stelle Hämophilus influenzae beteiligt. Dieser Keim gelangt
trotz der »tight junctions« zwischen den Epithelzellen hin-
durch in die Submukosa, wo nicht zuletzt durch das Endo-
toxin dieser gramnegativen Bakterien Granulozyten ange-
lockt werden. Diese sind Ausdruck einer Inflammations-
reaktion. Solche Gewebsreaktionen gehen nicht ohne De-
fekte vorüber; die Lücken im hochzylindrischen Epithel
werden allenfalls narbig repariert; eine vollständige restitu-
tio ad integrum wird also gar nicht erreicht. Solche Orte
stellen offene Eintrittspforten für nachfolgende Infektions-
erreger dar. Die Anfälligkeit für invasive Infektionen steigt
also mit zunehmendem Alter allein dadurch.

Die Ausprägung einer COPD (chronic obstructive pulmo-


nary disease) ist eng gekoppelt an das Rauchverhalten der
Menschen. Zwar nimmt die Lungenfunktion gemessen
durch Spirometrie sowieso im Laufe des Lebens ab, bei
Rauchern aber eben deutlich beschleunigt und akzentuiert

37
Infektionen im Alter

(Abb. 1). Durch die Toxine im Rauch werden die Epithel-


zellen geschädigt; es kommt nachfolgend zu unzulängli-
chen Umbaumaßnahmen. In jedem Stadium ist es daher
noch mehr oder weniger hilfreich, das Rauchen zu unter-
lassen, denn die Lungenfunktion bleibt dann länger erhal-
ten. Banale Infekte können solche vorgeschädigten Organe
an den Rand der Dekompensation bringen.

Abb. 1: Verlust der Lungenfunktion (FEV1 = forciertes Exspirationsvolumen


in 1 Sekunde = Tiffenau-Test) im Laufe der Jahre bei Nichtrauchern bzw. bei
Rauchern, ggf. nach Aufgabe des Rauchens (modifiziert nach3 )

Die CAP (community acquired pneumonia) ist bei Personen


über 65 Jahre etwa zehnmal häufiger als bei jüngeren; ins-
besondere steigt die Wahrscheinlichkeit, an einer CAP zu
sterben, mit zunehmendem Alter (Abb. 2).14 Einer der prä-
disponierenden Faktoren ist das Rauchverhalten, aber auch
frühere Infekte führen zu einer erhöhten CAP-Anfälligkeit.

38
Infektionen im Alter

14
12
Mortalität (%)

10
8
6
4
2
0
18 - 44 45 - 64 > 65

Alter (Jahre)

Abb. 2: Risiko an einer CAP zu sterben in Abhängigkeit vom Alter (nach14)

Keime aus der Mundhöhle und dem oberen Respirations-


trakt sind die häufigsten Erreger von Pneumonie bei Senio-
ren. Diese Keime werden durch »stille« Aspiration, vor al-
lem im Schlaf, nach unten verschleppt werden, wenn die
physiologischen Prozesse, wie etwa Schluck- bzw. Husten-
reflex, bei reduzierter Vigilanz vermindert sind. Sind auch
die Schleimhäute vorgeschädigt, die Schleimproduktion
quantitativ oder qualitativ verändert und die Zilientätig-
keit schwach, so werden die Clearancefunktion geschwächt
und die Ausbreitung von Keimen begünstigt. Gerade bei
der Entstehung der nosokomialen Pneumonie spielen diese
Faktoren eine wichtige Rolle.

Ansätze, einer Pneumonie vorzubeugen, bestehen eben da-


rin, die Wahrscheinlichkeit der Keimverschleppung zu ver-
mindern. Eine Sanierung des Zahnstatus ist die Grundvor-

39
Infektionen im Alter

aussetzung dafür. Zusätzlich kann die Kontrolle der Keim-


vermehrung in der Mundhöhle durch gezielte Mundhygie-
ne geschehen.

Eine Reduktion der Pneumoniegefahr gelingt auch durch


die therapeutische Gabe von Medikamenten. Geeignet sind
z.B. ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzym-Hem-
mer), die den Katabolismus der endogenen Substanz P, wel-
che eine wichtige physiologische Rolle beim Auslösen der
Reflexe spielt, verhindern.26

Infektionen mit Mycoplasma pneumoniae und Chlamydia


pneumoniae sind im Alter nicht überdurchschnittlich ver-
treten, da in zunehmendem Alter mit einer erhöhten Durch-
seuchung zu rechnen ist (Abb. 3).

%
60

50

40

30

20

10

0 Jahre
2 4 6 10 20 30 40 50 60

Abb. 3: Zunehmende Durchseuchung der Bevölkerung mit Chlamydia pneu-


moniae im Alter

40
Infektionen im Alter

Die Pneumokokken-Pneumonie ist im Alter besonders zu


fürchten und mit einer hohen Letalität behaftet; 80 bis
90% aller Todesfälle durch Pneumokokken entfallen auf
über 80-Jährige. Dies liegt zum Teil daran, dass bei dieser
Altersgruppe über eine lokale Infektion der Lunge hinaus
noch eine systemische Ausbreitung droht (Abb. 4). Zwar
sind praktisch alle Stämme in Deutschland gegen Penicillin
empfindlich; dennoch kommt die Therapie bei dieser rasch
progredienten Erkrankung oft zu spät, weil zuviel Zeit ver-
streicht, bis die Diagnose klar ist und eine gezielte Therapie
beginnen kann.

700

600
Absolute Häufigkeit

500

400

300

200

100

0
0 - 10 11 - 20 21 - 30 31 - 40 41 - 50 51 - 60 61 - 70 71 - 80 über 80

Altersgruppe (Jahre)

Abb. 4: Risiko nach Alter für systemische Pneumokokken-Infektionen (nach18)

Zur kalkulierten Therapie empfiehlt z.B. die Paul-Ehrlich-


Gesellschaft (PEG) eine Auswahl von verschiedenen Einzel-
präparaten oder sogar Kombinationen (Tab. 2).24 Die ame-

41
Infektionen im Alter

rikanische »Infectious Disease Society« sowie die amerika-


nische »Thoracic Society« haben ganz ähnliche Angaben
gemacht.1 Die amerikanische Geriatrische Gesellschaft hat
Richtlinien veröffentlicht für die Behandlung von Pneumo-
nien bei Personen, die im Altenheim eine Pneumonie er-
worben haben.16

Empfehlungen der PEG zur kalkulierten Antibiotika-


therapie einer CAP bei alten Menschen24
Diagnose Erreger Initialtherapie Dauer

Patienten > 65 Jahre S. pneumoniae Cephalosporin 2. 7 - 10


mit Begleiterkran- H. influenzae oder 3. Gen.; Tage
kungen Enterobacteriaceae Amino-Penicillin;
Leichte bis mittel- S. aureus Fluorochinolon, z.B.
schwere Pneumonie Tavanic ®, Avalox ®

Patienten > 65 Jahre S. pneumoniae Cephalosporin 3. 7 - 10


mit Begleiterkran- H. influenzae Gen. (oder Acyl- Tage
kungen S. aureus amino-Penicillin) +
Schwere Pneumonie Enterobacteriaceae Makrolid;
Legionella Fluorochinolon, z.B.
Tavanic ®, Avalox ®;
Fluorochinolon,
z.B. Ciprobay ®,
+ Clindamycin,
z.B. Sobelin®

Tab. 2

Hervorzuheben ist die rasch bakterizide Wirkung von Mo-


xifloxacin (Avalox ®) bzw. Levofloxacin (Tavanic ®) auf vie-
le der möglichen Erreger und eine ebenso gute Gewebepe-

42
Infektionen im Alter

netration bei nur einer einmaligen Gabe pro Tag, was eine
gute Compliance gewährleistet. Gegebenenfalls sollte man
den Einfluss von Moxifloxacin auf die QT-Zeit kontrollie-
ren, speziell bei solchen Patienten, die Antiarrhythmika
einnehmen.

Auch nach überstandener Pneumonie sollten die betroffe-


nen Patienten weiter beobachtet werden, ob nicht ein Rezi-
div eintritt; außerdem müssen eventuell für die Pneumonie
prädisponierende Faktoren sorgfältig abgeklärt werden,
z.B. ein obstruktives Geschehen auf Grund eines Bronchial-
karzinoms.

bakteriell gesamt
90
vollstationäre Patienten 1998

80
70
60
(x 1000)

50
40
30
20
10
0
0-5 5 - 15 15 - 25 25 - 35 35 - 45 45 - 55 55 - 65 65 - 75 > 75

Abb. 5: Vollstationäre Patienten mit Pneumonie (1998) in Deutschland abhän-


gig vom Alter

Da die Pneumonie sich bei alten Menschen zu einem be-


drohlichen Krankheitsbild entwickeln kann (Abb. 5), soll-

43
Infektionen im Alter

ten die klinischen Zeichen einer Verschlechterung ständig


beobachtet werden; weiterhin gibt es wichtige objektive
Kriterien, die eine Hospitalisierung erfordern; dazu zählen
septische Zeichen, ein systolischer RR < 90 mmHg, multi-
ple Lungenherde und eine Verminderung der arteriellen
Sauerstoffbeladung.13 Die Komorbidität hat natürlich ent-
scheidenden Einfluss.

Gerade für alte Menschen stellen nosokomiale Pneumonien


ein hohes Risiko dar, denn die Wahrscheinlichkeit, daran
zu erkranken, liegt etwa achtfach höher bei Personen über
50 Jahre. Wie schon eben ausgeführt, ist der verminderte
Schluckreflex ein Grund für die erhöhte Anfälligkeit.26 Da
bei dieser Infektion mit einem anderen Keimspektrum, spe-
ziell auch mit Pseudomonas aeruginosa und multiresisten-
ten Bakterien anderer Arten, zu rechnen ist, muss man eine
Klärung der Ätiologie anstreben und möglichst gezielt, z.B.
mit Imipenem, behandeln.

Auf die Gefahr der abszedierenden Pneumonie mit Bildung


eines Pleuraempyems ist besonders bei alten Personen zu
achten; nicht zuletzt durch eine rechtzeitige Antibiotikathe-
rapie kann diese Komplikation vermieden werden.

Weil die Pneumonie im Alter häufig ist und auch gefähr-


lich, sollte man – wenn möglich – an eine Impfung denken.
Euphorische Berichte über den Wert der Pneumokokken-
Vakzine bezeugen eine Reduktion der Wahrscheinlichkeit
einer Infektion bei Senioren um über 60%.26 Deswegen
sollten gerade alte Menschen dagegen geimpft werden; die-
se Empfehlung wurde nun auch von der STIKO des RKI

44
Infektionen im Alter

für über 60-Jährige ausgesprochen. Zumindest schwere


Verläufe, etwa als Sepsis, werden damit eingedämmt. Weni-
ger überzeugend ist deren Effektivität in Bezug auf leichte
Erkrankungen.25

Die Impfung ist aber gut verträglich, da das Antigen aus ge-
reinigten Polysacchariden der Pneumokokken-Kapsel be-
steht. Da in der Natur mehr als 90 verschiedene Antigenva-
riationen gefunden, in dem polyvalenten Impfstoff (Pneu-
movax 23 R) jedoch nur 23 Variationen, allerdings die sta-
tistisch häufigsten Antigene, enthalten sind, gibt es in
Einzelfällen Impfversager. Eine Konjugation der Polysac-
charid-Antigene an Proteine verstärkt bei Kleinkindern die
Immunantwort deutlich; für alte Menschen hat dies aller-
dings nur enttäuschende Erfolge.21 Auch sind nur wenige
Serovare in diesem neuen Impfstoff enthalten.

Im Übrigen sollte bei alten Menschen auch an eine Influen-


za-Impfung gedacht werden.26 Wenn die Influenza-Impfung
jährlich erfolgt, so kann bei Personen über 65 Jahre die
Hospitalisation um 20% und die Letalität um 40 bis 60%
gesenkt werden.17

Tuberkulose
Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung ist mit Mycobacte-
rium tuberculosis infiziert, wobei die Lunge in 90% der
Fälle der Ort der primären Infektion ist. Weltweit sterben
etwa 3,5 Millionen Menschen an der Tuberkulose. Obwohl
die weit überwiegende Zahl davon in den Ländern der 3.

45
Infektionen im Alter

Welt auftritt – was auf die enge Assoziation von sozialen


Faktoren (Armut, Krieg, Migration) mit der Tuberkulose
hinweist – ist diese Krankheit aber auch in den Industrie-
ländern immer noch eine ernstzunehmende Bedrohung. In
Deutschland werden pro Jahr ca. 11 000 Neuerkrankungen
gemeldet (Inzidenz: 12,7 pro 100 000 Einwohner); von den
Erkrankten sind grob geschätzt 30% über 65 Jahre alt. Bei
den meisten dürfte es sich dabei um eine Reaktivierung ei-
ner früheren, nicht vollständig ausgeheilten Erkrankung
handeln, was durch Armut, Mangelernährung, Begleiter-
krankungen sowie Alter bedingt sein kann.23 Es ist damit
zu rechnen, dass dies auch noch in den nächsten zwei Jahr-
zehnten so sein wird; erst dann wird eine neue Kohorte mit
einer niedrigen Prävalenz einer stattgehabten früheren In-
fektion herangewachsen sein.

Vorgeschrittenes Alter erhöht das Risiko der Tuberkulose;


die Letalität beträgt bei 65-Jährigen etwa 16%; dagegen
sterben nur 3% der Jüngeren an dieser Infektion.

Die Diagnostik kann im Alter erschwert sein, weil einer-


seits die klinischen Warnsignale wie chronischer Husten,
Gewichtsabnahme und Appetitlosigkeit als alterstypisch
fehlgedeutet werden und weil andererseits manche erwarte-
ten Zeichen, z.B. Fieber, fehlen können.

Auch der Stellenwert der Tuberkulinreaktion ist bei alten


Menschen verringert. Ein positiver Ausfall besitzt einen
niedrigeren prädiktiven Wert, da in dieser Altersgruppe ei-
ne viel größere Durchseuchung stattgefunden hat. Außer-
dem ist ein negativer Ausfall bei alten Menschen mit einer

46
Infektionen im Alter

Anergie häufiger zu erwarten. Auch das Röntgenbild kann


zu Beginn fehlinterpretiert werden, weil man die Gewebs-
reaktionen als altersbedingten Umbau deutet. Die direkten
Nachweismethoden wie Mikroskopie, PCR und Kultur
sind allerdings zuverlässige Beweisverfahren, insbesondere
wenn die Bakterienlast groß ist; und dies ist bei alten Men-
schen auf Grund eines nicht selten verschleierten Anfangs-
verdachts leider häufig der Fall.

Im Prinzip gilt für die Therapie im Alter ebenfalls, dass im-


mer Mehrfachkombinationen von diversen Antibiotika ein-
gesetzt werden sollten (Tab. 3).

Therapieschemata für die Behandlung einer


Tuberkulose

A: für den Regelfall 10 mg Rifampicin + 5 mg Isoniazid (INH) +


25 mg Pyrazinamid + 15 mg Ethambutol (bzw. 15 mg Streptomycin)
für 2 - 3 Monate, gefolgt von einer Zweierkombination von Rifampicin
+ INH oder Ethambutol + INH

B: bei Komplikationen die Viererkombination für 4 - 6 Monate, gefolgt


von der Zweierkombination für 9 - 12 Monate

Tab. 3

Allerdings sollte man Ethambutol bei alten Leuten weglas-


sen, da eine erhöhte Augentoxizität besteht. Die Gabe von
Streptomycin anstelle von Ethambutol ist im Alter aber
wegen der Nephrotoxizität bedenklich. Zudem sollte Pyri-
doxal (Vitamin B6) zusätzlich verordnet werden, um die
neuropathischen Folgen von INH zu verringern.23

47
Infektionen im Alter

Wegen der vielfältigen Interaktionen von Rifampicin mit


diversen Medikamenten sollte bei alten Menschen auf die
Kompatibilität der Begleitmedikation geachtet werden, die
bei diesem Personenkreis recht komplex sein kann.

Infektionen des Gastrointestinaltraktes


a) Gastritis

Die Besiedelung des Magens mit Helicobacter pylori nimmt


mit dem Alter zu. Ebenso steigt die Komplikationsrate, z.B.
durch Ulkusperforationen, die vor allem bei Frauen über-
proportional hoch sind.

Folglich sollte die Ätiologie der Beschwerden exakt geklärt


werden – entweder durch den Atemtest oder durch den
Antigennachweis von Helicobacter pylori im Stuhl mit Hil-
fe des ELISA –, damit eine medikamentöse Eradikation an-
gestrebt werden kann.

Eine Dreierkombination von einem Protonenpumpeninhi-


bitor wie Lansoprazol (2 x 30 mg) oder Omeprazol (2 x 20
mg) mit 2 x 500 mg Clarithromycin und 2 x 1 g Amoxicil-
lin für sieben Tage ist als Standardtherapie anzusehen.

b) Salmonellen-Enteritis

Ein niedriger pH-Wert im Magen schützt junge Erwachse-


ne vor lebensmittelbedingten Infektionen; da die meisten
vegetativen Keime säureempfindlich sind, kommt es wäh-

48
Infektionen im Alter

rend der Magenpassage zu einer deutlichen Keimreduk-


tion. Ein alkoholischer Apéritif, ein warmes, fettes Süpp-
chen oder gewürzte Speisen sind ein Stimulus für die Pro-
duktion von mehr Magensäure. Für alte Menschen ist dies
noch viel bedeutungsvoller, um die verminderte Sekretion
von Verdauungssäften anzuregen. Die Infektionsdosis für
Salmonella enterica, die bei einem gesunden, jungen Men-
schen bei etwa 105 liegt, sinkt bei alten Menschen deutlich.
Schlägt sich dies nicht in einer erhöhten Erkrankungshäu-
figkeit nieder (Abb. 6) 20, so liegt dies eher an einer geringe-
ren Exposition gegenüber diesen Infektionserregern. Bei
entsprechender Exposition kommt es, z.B. in Altenheimen,
jedoch immer wieder zu richtigen Erkrankungsausbrüchen.

Fälle /100 000 Einwohner männlich weiblich


600

500

400

300

200

100

0
>1 1 2 3 4 5-9 10-14 15-19 20-24 25-29 30-39 40-49 50-59 60-69 > 69

Altersgruppe

Abb. 6: Inzidenz von Salmonellose-Erkrankungen abhängig vom Alter

Zusätzlich wird beobachtet, dass bei einer Salmonellen-En-


teritis eine erhöhte Neigung alter Menschen zu Disseminie-

49
Infektionen im Alter

rung besteht. Solche typhösen Verläufe haben eine recht


schlechte Prognose (Abb. 7). Bei Ausbrüchen in Altenhei-
men wird stets auch über eine hohe Mortalität berichtet.
Möglicherweise ist dies eine Folge der verminderten zell-
vermittelten Infektabwehr, so dass sich die Keime leichter
im Körper ausbreiten können.

35

30
Anzahl der Todesfälle

25

20

15

10

0
0 - 20 20 - 40 40 - 60 60 - 80 80
Altersgruppe und mehr

Abb. 7: Häufigkeit von Todesfällen durch Salmonellose abhängig vom Alter

Bei jungen Erwachsenen mit einer akuten bakteriellen En-


teritis kann man im Allgemeinen auf eine antibiotische
Chemotherapie verzichten, weil diese Infektion sich spon-
tan resolviert. Es gilt sogar der Spruch »Hände weg von ei-
ner Antibiotikatherapie bei Salmonellen-Enteritis«, weil
die meisten Antibiotika – außer Ciprofloxacin – nur eine
Verlängerung der Ausscheidungszeit erreichen.

50
Infektionen im Alter

Gerade aber bei älteren Personen sind die Komplikations-


möglichkeiten eben so folgenreich (Abb. 7), dass man bei
dieser Population lieber frühzeitig, d.h. schon während der
Enteritisphase, eine Antibiotikatherapie beginnen sollte und
nicht erst, wenn die Keime sich ausgebreitet haben. Dabei
wäre Ciprofloxacin (2 x 500 mg/Tag für 10 Tage) allen an-
deren Medikamenten vorzuziehen, weil es bis auf wenige
Ausnahmen – nämlich bei einigen Stämmen von Salmonella
enterica var. Typhimurium – immer eine starke Wirksam-
keit besitzt; außerdem gelangt Ciprofloxacin mehr als ande-
re Chinolone über die Galle in den Darm und zusätzlich
über die Darmschleimhaut direkt ins Lumen.7

c) Cholangitis/Cholecystitis

Die ursächlichen Keime einer Cholangitis/Cholecystitis,


nämlich in erster Linie Enterobacteriaceae, stammen aus
dem Dünndarm und gelangen von dort durch Ascension in
die Region. Wenn bei einer funktionellen Störung des Dar-
mes ein »bacterial overgrowth« im Dünndarm stattfindet,
so steigt die Chance einer Infektion. Wenn dann auch noch
durch eine Elastizitätsminderung der Hohlwege oder durch
Konkremente eine Abflussstörung für die Galle entsteht
und eine Besiedelung erleichtert wird, steigt das Risiko ei-
ner Infektion, insbesondere bei Frauen.

Schmerzen im Oberbauch, subcostal oder epigastrisch, sind


die klassischen Zeichen, die sich nach Nahrungsaufnahme
noch verstärken. Gelegentlich strahlen sie in den Rücken
aus. Übelkeit und Erbrechen gehören ebenfalls typischer-
weise dazu. Während bei jungen Menschen Fieber regelmä-

51
Infektionen im Alter

ßig diese Infektion begleitet, fehlt dieses Zeichen hingegen


oft bei alten Menschen; häufig findet man eine stumme eit-
rige Gallenblase mit Ruptur.

Eine antibiotische Therapie z.B. mit Ciprofloxacin oder


Ceftriaxon, die beide über die Galle ausgeschieden werden,
ist allein nicht ausreichend und muss von einer chirurgi-
schen Intervention begleitet sein.

d) Appendizitis

Im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt ist die Morta-


lität einer Appendizitis bei Senioren mit ca. 10% erhöht.
Dies liegt zum einen daran, dass die Diagnose nicht so ein-
fach zu stellen ist, weil die Symptome larviert und atypisch
sein können. Die klassischen Beschwerden wie Nausea, Er-
brechen, Fieber, Schmerzen im rechten-unteren Quadran-
ten, Loslassschmerz und Leukozytose können mehr oder
weniger fehlen. Wird die Diagnose verschleppt, erhöht sich
die Häufigkeit einer Durchwanderungsperitonitis.

e) Divertikulitis

Colondivertikel findet man bei etwa 5% der 40-Jährigen,


während in der Altersgruppe über 65 Jahre schon weit über
60% diese, oft multipel angelegten Ausbuchtungen der
Darmschleimhaut tragen. Somit ist leicht verständlich, dass
auch entzündliche Veränderungen bei alten Menschen viel
häufiger in Erscheinung treten. Die Symptome sind von de-
nen einer Appendizitis nur schwer zu unterscheiden. Dies
gilt auch insofern, da die subjektiv empfundenen Beschwer-

52
Infektionen im Alter

den bei alten Patienten manchmal so gering sind, dass zu


spät eine Divertikulitis in Betracht gezogen wird. Nur mit
Hilfe von Röntgenuntersuchungen kann das Krankheits-
bild verifiziert werden.

Eine konservative Therapie mit Ciprofloxacin oder Ceftri-


axon und Ballaststoff-reicher Kost kann im Anfangssta-
dium der Erkrankung in vielen Fällen eine chirurgische In-
tervention hinauszögern.

Haut- und Weichteilinfektionen


Im Alter verlangsamt sich die Zellregeneration der Epider-
mis. Die Dicke der schützenden Haut nimmt ab, wobei die
Schicht der epidermalen Zellen und gleichzeitig auch das
Unterhautfettgewebe dünner werden. Die Anzahl der elas-
tischen und der Kollagenfasern ist vermindert. Auch Zahl
und Aktivität der Talg- und Schweißdrüsen sind reduziert.
Somit ist ein erheblicher Teil der unspezifischen Infektab-
wehr geschwächt.

Traumatisch erzeugte Wunden können bei alten Menschen


auf Grund der verminderten Regenerierbarkeit von Zellen
nur verzögert durch Granulationsgewebe verschlossen wer-
den und bilden oft lange Zeit eine Schwachstelle. Neben
diesen Wundheilungsstörungen kommt es allein durch die
häufig zu findende Minderdurchblutung, z.B. bei Athero-
sklerose, und Atrophie der Haut bei alten Menschen ver-
mehrt zu Ulzerationen – meistens an den unteren Extre-
mitäten; diese können sekundär mit Bakterien kolonisiert
und infiziert werden.

53
Infektionen im Alter

Als Erreger findet man überwiegend Keime der körpereige-


nen Hautflora und zwar grampositive Bakterien, zumeist
Staphylococcus aureus. Eine Eintrittspforte kann solch eine
Wundfläche für Streptococcus pyogenes werden, so dass
sich ein lebensbedrohliches Erysipel entwickelt. Aber auch
Pfützenkeime wie Pseudomonas aeruginosa oder Fäkalkei-
me wie Escherichia coli, andere Enterobacteriaceen und
Enterokokken kommen als Infektionserreger vor; oft ent-
wickeln sich Mischinfektion. In gangränösen Bereichen,
z.B. beim so genannten »Diabetischen Fuß«, sind nicht sel-
ten auch Anaerobier beteiligt.

Bei solchen lokalen Infektionen bedarf es also mehr als


sonst medikamentöser Hilfe, um eine Heilung zu erreichen.
Desinfektionsmittel wie Betaisodona®, Octenisept ® und
Lavasept ® haben eine breite therapeutische Wirkung und
gleichzeitig eine gute lokale Gewebsverträglichkeit. Zumin-
dest wird dadurch eine Keimreduktion erzielt und somit die
Ausbreitung der Keime unterbunden. Die Penetrationsfä-
higkeit solcher topisch verabreichter Medikamente ist je-
doch gering, so dass eine systemisch wirksame antibioti-
sche Therapie unumgänglich ist.

Clindamycin (Sobelin® 3 - 4 x 300 mg/Tag) wirkt breit ge-


gen grampositive Aerobier und Anaerobier, nicht jedoch
gegen Pseudomonas und Escherichia coli. Auch die Ma-
krolide wie Erythromycin, Roxithromycin, Clarithromy-
cin, Azithromycin besitzen ein ähnliches Wirkungsspek-
trum. Clindamycin und Makrolide werden in den Granulo-
zyten in hoher Konzentration gespeichert; diese beladenen
Vehikel werden dann in die entzündliche Stelle gelockt und

54
Infektionen im Alter

laden vor Ort ihre Antibiotika ab; dort, wo man die Anti-
biotika wirklich braucht, werden daher auch hohe Wirk-
stoffkonzentrationen erreicht. Die neuen Chinolone, z.B.
Moxifloxacin (Avalox ® 1 x 400 mg/Tag), haben ein noch
breiteres Erregerspektrum und erreichen sogar Escherichia
coli, jedoch nicht Pseudomonas aeruginosa.

Pro Jahr kommen in Deutschland etwa acht Fälle von Teta-


nus vor, ausnahmslos alle betroffenen Patienten sind über
80 Jahre. Dies liegt zum größten Teil daran, dass solche
Personen zu einem beträchtlichen Anteil nicht ausreichend
immunisiert sind. Die Zahl der nicht gegen Tetanus Ge-
schützten steigt mit zunehmendem Alter. 5 Von insgesamt
2554 untersuchten Personen im Alter zwischen 60 und 98
Jahren hatten nur 15% schützende Titer, darunter doppelt
so viele Männer wie Frauen.

Die Tetanuserkrankung geht mit einer hohen Letalität von


ca. 70% einher. Daher wären regelmäßige Auffrischimp-
fungen auch bis ins hohe Alter unbedingt erforderlich. Sind
die Titer erst einmal stark abgefallen, so muss damit ge-
rechnet werden, dass die Reaktion des Immunsystems auf
eine Impfung im Alter deutlich vermindert ist. Gegebenen-
falls sollte man den Impferfolg durch eine Serumuntersu-
chung kontrollieren.

Osteomyelitis/Arthritis
Entweder ausgehend von Weichteilinfektionen oder bei
septischer Erregerausbreitung kommt es gelegentlich zu ei-

55
Infektionen im Alter

ner Absiedelung von Bakterien im Knochen bzw. in den


Gelenken. Bei alten Menschen ist dies selten und auf alle
Fälle nicht häufiger als bei jungen Personen. Eine Ausnah-
me bildet die postoperative Infektion nach Hüftgelenkser-
satz. Sie ist naturgemäß bei der älteren Bevölkerung relativ
häufiger, weil die Indikation für diese Operation eben
hauptsächlich im Alter gestellt wird.

Man kann davon ausgehen, dass es sich dabei in der über-


wiegenden Zahl um Infektionen mit Staphylococcus aureus
handelt. Bei der kalkulierten Therapie hat daher Clindamy-
cin (Sobelin ®) einen hohen Stellenwert, weil es gegen die
meisten Isolate noch wirksam ist und weil es gut in den
Knochen penetriert.

Meningitis/Enzephalitis
Meningokokken sind im Kinder- und Jugendlichenalter die
häufigsten Erreger von Meningitis. Erwachsene und eben
besonders alte Menschen haben im Laufe ihres Lebens eine
stille Feiung durchgemacht. Auch apathogene Neisserien-
Arten, welche die Schleimhäute der oberen Luftwege übli-
cherweise besiedeln, z.B. Neisseria lactamica, haben kreuz-
reagierende Antigene. Somit entwickelt sich ein partieller
Schutz gegen diese speziellen Krankheitserreger. Eine Imp-
fung ist daher nicht nötig.

Pneumokokken liegen an zweiter Stelle der Häufigkeit. Im


Rahmen einer systemischen Ausbreitung können diese be-
kapselten Bakterien auch die Blut-Hirn-Schranke überwin-

56
Infektionen im Alter

den und eine akut eitrige Meningitis erzeugen; diese ist


durch eine besonders hohe Pleozytose, bedingt durch po-
lymorphkernige Granulozyten, charakterisiert. Selbst wenn
solche Infektionen mit Hilfe von hohen Penicillin-Dosen
ausheilen, so droht ein Folgeschaden durch Verklebungen
der Meningen, zumindest aber langwierige Rekonvales-
zenz. Sofern alte Menschen nicht geimpft sind, besteht eine
relativ erhöhte Gefahr für solch eine ZNS-Komplikation.

Listerien sind ubiquitär – auch in vielen Lebensmitteln.


Deswegen ist der Kontakt kaum zu vermeiden. Bis zu 95%
der Menschen erwerben eine zellvermittelte Immunität im

Risiken für die Entstehung einer Listeriose in be-


stimmten Populationen (pro 100 000 Einwohner pro Jahr)
Inzidenz (in %)

Normalbevölkerung 0,7
Alter ( > 70 Jahre) 2
Alkoholiker 5
Diabetiker 5
Schwangere 12
Krebspatienten 15
Steroidtherapie 20
Nierentransplantierte 100
Chronisch lymphatische Leukämie 200
AIDS 600
Leukämie (AML + ALL) 1000

Tab. 4

57
Infektionen im Alter

Laufe des Lebens. Wenn diese protektive Immunität fehlt,


z.B. bei iatrogener oder krankheitsbedingter Schwäche der
Immunabwehr, so entsteht eine Infektanfälligkeit. Offen-
sichtlich auch mit zunehmendem Alter verliert diese Ab-
wehr an Kraft; alte Menschen sind deutlich anfälliger als
junge Menschen (Abb. 8, Tab. 4) 20. Außerdem werden Se-
nioren verstärkt diesen Keimen exponiert; die verringerte
Magensäure kann die Passage der Listerien nicht genügend
unterbinden, so dass die aufgenommene Keimmenge zu ei-
ner Infektion ausreicht.

Fälle /100 000 Einwohner männlich weiblich


4.0
3.5
3.0
2.5
2.0
1.5
1.0
0.5
0
>1 1 2 3 4 5-9 10-14 15-19 20-24 25-29 30-39 40-49 50-59 60-69 > 69

Altersgruppe

Abb. 8: Inzidenz der Listeriose in Abhängigkeit vom Alter

Listeria monocytogenes ist der einzige bakterielle Keim,


der neben einer Meningitis auch eine Enzephalitis, speziell
eine Rhombenzephalitis, induzieren kann. Deswegen ist
das klinische Bild einer Listeria-Infektion so vieldeutig.9

58
Infektionen im Alter

Oft beginnt die Erkrankung nämlich schleichend und un-


charakteristisch mit neurologischen oder psychischen Aus-
fällen wie unsicheren Gang oder Gedächtnisverlusten bzw.
Orientierungsschwierigkeiten; dies wird bei alten Men-
schen zunächst als eine Verschlechterung des Allgemeinbe-
findens gewertet. Die akute Meningitis mit Kopfschmer-
zen, Nackensteifigkeit und Fieber führt eher zu einer mik-
robiologischen Abklärung.

Der Keim kann entweder in der Blutkultur oder im Liquor


leicht angezüchtet und identifiziert werden. Bei isolierten
enzephalitischen Herden misslingt die Diagnose; vermut-
lich ist die Listeriose im Alter noch viel häufiger als festge-
stellt wird. Der Nachweis von Antikörpern ist wenig aussa-
gekräftig; diese Nonsense-Reaktion führt allenfalls zu einer
Irreführung bei positivem Ausfall, da Antikörper eben von
früheren Kontakten stammen können und andererseits
auch viele Kreuzreaktionen, z.B. mit Streptokokken der Se-
rogruppe G, existieren. Auf gar keinen Fall erlaubt der po-
sitive Antikörpernachweis eine Aussage über die durch das
zelluläre System vermittelte Immunität. Negativ kann der
Antikörpernachweis ausfallen, wenn während der akuten
Infektion noch gar keine Antikörper gebildet worden sind
oder weil bei der prädisponierenden Immunschwäche eine
reguläre Antikörperproduktion gar nicht mehr möglich ist.

Insgesamt ist die Listeriose mit einer hohen Mortalität be-


haftet. Mehr als 30% der manifest erkrankten Patienten
sterben; wenn die Diagnose nicht rechtzeitig gestellt wird
und/oder wenn die Therapie nicht gezielt erfolgt, ist die
Prognose noch schlechter.

59
Infektionen im Alter

Die Standardtherapie ist eine Hochdosis von Amoxicillin


(3 - 4 x 2 - 3 g/Tag), eventuell kombiniert mit Gentamicin
(1 x 360 mg/Tag als 60-minütige Kurzinfusion). Diese Sub-
stanzen haben einen synergistischen Effekt auf Listerien;
vor allem der schwache bakterizide Effekt des Amoxicillin
wird durch die Kombination deutlich verbessert. Die The-
rapie muss mindestens 14 Tage fortgesetzt werden. Selbst
dann droht in einigen Fällen noch ein Rezidiv, denn Liste-
rien sind wegen ihres intrazellulären Habitats lange vor
diesen Antibiotika geschützt. Deswegen wird auch eine zu-
sätzliche Kombination mit Rifampicin (600 mg i.v./Tag für
14 Tage) postuliert, um so die intrazellulären Erreger zu
treffen.

Sepsis und Katheter-assoziierte Infektionen


Die Begriffe Bakteriämie, Septikämie bzw. Sepsis werden
oft gleichgesetzt. Heute fließt noch zusätzlich die Reaktion
des Abwehrsystems in diese Definition mit ein. Das »syste-
mic inflammatory response syndrome« (SIRS) ist die Folge
einer überschießenden Reaktion des Körpers auf bakteriel-
le Pyrogene, z.B. Endotoxin (LPS) von gramnegativen Bak-
terien und Peptidoglykan, Teichonsäuren und Lipoteichon-
säuren von grampositiven Bakterien.

Ausgangspunkt einer solchen Infektion ist die Einschlep-


pung aus einem infizierten Organ: aus der Niere, der Gal-
lenblase, der Lunge und auch aus Kathetern. Da gerade
diese Krankheitsbilder bei alten Menschen häufiger auftre-
ten und schwerer verlaufen (siehe vorne), wird verständ-

60
Infektionen im Alter

lich, dass die Sepsis im Alter ein wirkliches Problem dar-


stellt. Die Krankheitszeichen einer SIRS können aber auch
auftreten, ohne dass sich Bakterien im Blut vermehren.
Dies kann der Fall sein, wenn z.B. bei einer Minderperfu-
sion des Splanchnicus-Gebietes eine erhöhte Resorption
von Endotoxin aus dem Darmlumen erfolgt. Für eine sol-
che Minderperfusion besteht im Alter ein erhöhtes Risiko.

Hauptsächlich die Makrophagen binden an ihren CD14-


Rezeptor die bakteriellen Pyrogene; dadurch wird eine Sig-
naltransduktion ins Zellinnere ausgelöst. Als Folge der
Bindung dieser exogenen Pyrogene produzieren die Wirts-
zellen die endogenen Pyrogene Interleukin 1 (IL-1) und Tu-
mornekrosefaktor  (TNF ); diese stimulieren im Hypo-
thalamus das Thermoregulationszentrum, die Körpertem-
peratur auf einen höheren Sollwert einzustellen. Die Blut-
monozyten von alten Menschen produzieren etwa gleichviel
TNF  wie die junger Probanden.2 Dennoch reagiert der
Organismus des alten Menschen auf dieses ganze Konzert
von Zytokinen, die daneben noch von Bedeutung sind,
nicht gesetzmäßig.

Die Körpertemperatur spielt bei der Beurteilung der Sepsis


eine wichtige Rolle. Temperaturen von über 38° C bzw. un-
ter 36° C, zusätzlich ein Puls über 90/min, eine Atemfre-
quenz über 20/min, eine Leukozytose von 12 000/mm3 und
diverse Organbeteiligungen sind die klassischen Kriterien
für ein septisches Geschehen.

Alte Menschen sind durch die Folgen einer Sepsis beson-


ders gefährdet; die Verläufe sind oft schwerer, und es sind

61
Infektionen im Alter

mehrere Organe beteiligt, so dass die Mortalität von 26 bis


33% bei den unter 65-Jährigen auf 35 bis 42% bei älteren
Menschen ansteigt.

Neben der symptomatischen Therapie, speziell der Kreis-


laufstabilisierung eventuell unterstützt durch die Gabe von
Katecholaminen, kommt der kausalen Therapie mittels An-
tibiotika eine entscheidende Rolle zu. Solange die Ätiologie
nicht geklärt ist, muss bei der kalkulierten Therapie mög-
lichst ein großes Spektrum von Erregern erreicht werden.
Imipenem erfüllt diese Erwartungen weitgehend. Bei vorlie-
gendem Antibiogramm sollte gezielt behandelt werden,
z.B. Infektionen durch gramnegative Bakterien mit Cepha-
losporinen der 3. Generation (Claforan ®) bzw. mit Cipro-
floxacin oder Infektionen mit grampositiven Erregern mit
Vancomycin bzw. mit Linezolid (Zyvoxid ®).

Kolonisierung
Speziell das Problem der Kolonisierung durch multiresis-
tente Stämme von Staphylococcus aureus, darunter auch
Methicillin-resistente Stämme (MRSA), nimmt in Kranken-
häusern Deutschlands immer mehr zu. Offensichtlich be-
steht eine recht große Gefahr, dass bei einem Klinikaufent-
halt diese Keime von einem Patienten auf einen anderen
übertragen werden. Da gerade alte Menschen eben häufig
stationär behandelt werden, ist die Kolonisierung mit die-
sen Keimen in dieser Altersgruppe besonders hoch; etwa 2
bis 3% der Personen in Altenheimen sind Träger dieser Kei-
me. Junge, gesunde Menschen, z.B. Pflegepersonal, sind im

62
Infektionen im Alter

Allgemeinen nur kurzfristig mit solchen S.-aureus-Keimen


besiedelt, weil die Bakterien der normalen Hautflora diese
transienten Keime rasch eliminieren und die natürliche un-
spezifische Abwehr wie pH-Wert der Haut, Talg etc. ihr
Übriges dazu tut. Senioren dagegen können monatelang
von diesen Keimen besiedelt bleiben.

Solange nur eine reine Besiedelung vorliegt, hat ein solcher


Befund zunächst noch keinen Krankheitswert. Eine Besie-
delung stellt vielmehr ein Risiko dar, dass sich eine endoge-
ne Infektion entwickelt; sind mulitresistente Stämme daran
beteiligt, wird die Therapie schwierig.

Der Prävention, speziell der Isolierung der betroffenen Pa-


tienten, kommt hier eine besondere Rolle zu.4 Wie üblich
kolonisieren diese Staphylokokken bevorzugt bestimmte
Stellen der Haut, etwa die behaarte Kopfhaut, Achseln und
rima ani. In den allermeisten Fällen residieren MRSA in der
Nasenschleimhaut am Übergang vom verhornten Platten-
epithel in das hochzylindrische Schleimhautepithel oder
auch im Rachen. Prophylaktische Ganzkörperwaschungen
mit Desinfektionsmitteln, z.B. mit Lavasept ®, oder die ge-
zielte Instillation von Schleimhautdesinfektionsmitteln, z.B.
Octenisept ® oder Betaisodona®, sowie lokal wirksamen
Antibiotika, z.B. Mupirocin (Turixin® Nasensalbe) oder
Tyrothricin (Lemocin® Lutschtabletten), können die Dauer
der Besiedelung reduzieren.

Diese Keime können zum einen also aerogen übertragen


werden, z.B. beim Sprechen und Niesen; daher wird das
Tragen eines Mundschutzes empfohlen. Zum anderen wer-

63
Infektionen im Alter

den die Bakterien auch durch Schmierinfektionen – speziell


über Hände, aber auch medizinisches Gerät wie Stethoskop
und Blutdruckmanschette – übertragen. (Frage: Wann ha-
ben Sie Ihr Stethoskop zum letzten Mal desinfiziert?). Vor
allem der sorgfältigen Händedesinfektion mit alkoholi-
schen Desinfektionsmitteln kommt eine herausragende Rol-
le zu; man kann so das Risiko einer Verschleppung in Al-
tenheimen senken.6 Türklinken und Telefonhörer, die stän-
dig von vielen verschiedenen Menschen angefasst werden,
müssen ebenfalls öfters desinfiziert werden.

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65
66
P HARMAKOLOGIE DER
ANTIBIOTIKA

67
Pharmakologie der Antibiotika

Grundlagen und Gruppeneinteilung

Als Antibiotika (Derivate natürlich vorkommender Sub-


stanzen) oder Chemotherapeutika (rein synthetisch herge-
stellte Substanzen) werden Arzneimittel bezeichnet, die in
der Lage sind, Bakterien abzutöten oder sie in Wachstum
und Vermehrung soweit zu hemmen, dass die körpereigene
Abwehr die Erreger beseitigen kann. Im Sinne einer besse-
ren Lesbarkeit wird im vorliegenden Kapitel für diese Phar-
maka einheitlich der Begriff »Antibiotika« verwendet.

Das grundlegende Problem der Behandlung mit Antibioti-


ka besteht darin, dass diese Substanzen pathogene Erreger
wirksam bekämpfen sollen, ohne den Wirt, den erkrankten
Menschen, zu schädigen. Um dieses Ziel der selektiven
Wirkung gegenüber Bakterien zu erreichen, greifen Anti-
biotika typischerweise an Zielstrukturen (»Targets«) an,
die der Mensch entweder nicht oder nur in stark veränder-
ter Form besitzt.

Beispiele derartiger »Targets« sind Enzyme der bakteriellen


Zellwandsynthese, die dem Menschen fehlen, und das bak-
terielle 70S-Ribosom, das sich vom menschlichen 80S-Ri-
bosom unterscheidet. Anhand ihrer Angriffspunkte (Abb.1)
kann man Antibiotika in drei Hauptgruppen einteilen:

■ Hemmstoffe der bakteriellen Wandsynthese,


■ Hemmstoffe der bakteriellen Proteinsynthese,
■ Hemmstoffe der bakteriellen DNA-Synthese und -Repli-
kation.

68
Pharmakologie der Antibiotika

Ein wichtiger Aspekt der Antibiotikatherapie ist die Ent-


wicklung und Selektion resistenter Erreger, die die Ent-
wicklung immer neuer Antibiotika erforderlich machen, da
die älteren Substanzen zunehmend wirkungslos werden.
Resistenz gegenüber Antibiotika kann prinzipiell auf drei
Mechanismen beruhen:

■ verminderte Konzentration des Antibiotikums am bak-


teriellen Wirkort durch geringere Aufnahme oder aktiven
Auswärtstransport,
■ Veränderung des Antibiotikamoleküls durch modifizie-
rende Enzyme,
■ Veränderung der Zielstruktur, des »Targets«, durch Mu-
tation oder enzymatische Modifikation.

Die genetische Information für diese Resistenzmechanismen


kann entweder chromosomal oder extrachromosomal, auf
so genannten Resistenzplasmiden, lokalisiert sein. Chromo-
somal codierte Resistenzmechanismen können konstitutiv
aktiv oder induzierbar sein. Sie führen dann zu primärer
Resistenz bzw. sekundärer, unter der Therapie auftretender
Resistenz gegenüber dem betreffenden Antibiotikum. Pro-
blematisch für die Resistenzentwicklung sind besonders
plasmidcodierte Resistenzgene, da diese sehr schnell auch
über bakterielle Speziesgrenzen hinweg weitergegeben wer-
den können. Derartige Resistenzplasmide sind verantwort-
lich für die gelegentlich »explosionsartige« Ausbreitung
multiresistenter Bakterien in Krankenhäusern. Um eine der-
artige Resistenzentwicklung zu vermeiden, sollten bei der
Antibiotikatherapie folgende allgemeine Prinzipien beachtet
werden:

69
Pharmakologie der Antibiotika

■ Einsatz von Antibiotika zur Therapie nur dann, wenn ei-


ne bakterielle Infektion gesichert oder wahrscheinlich ist,
keinesfalls ungezielt bei harmlosen fieberhaften Infekten;
■ Einsatz des jeweils geeigneten Antibiotikums (gemäß
Testung oder klinischer Wahrscheinlichkeit), keine unge-
zielte Verwendung von Breitspektrum-Antibiotika, außer
zur Initialtherapie schwerer, systemischer Infektionen;
■ Zurückhaltung beim Einsatz neuer, (noch) umfassend
wirksamer Antibiotika, um deren Wirksamkeit bei schwe-
ren Infektionen zu erhalten;
■ eventuell Kombination verschiedener Antibiotika, wenn
es unter Monotherapie zu schneller Resistenzentwicklung
kommt;
■ Einsatz von Antibiotika zur Prophylaxe nur dann, wenn
die Wirksamkeit durch ausreichende Daten bzw. Erfahrun-
gen belegt ist.

In den folgenden Abschnitten wird zunächst die allgemeine


Pharmakologie der verschiedenen Antibiotikagruppen be-
sprochen, anschließend werden Besonderheiten der Anti-
biotikatherapie im Alter dargestellt.

Abb.1: Schematischer Aufbau grampositiver und -negativer Bakterien mit


den Angriffspunkten verschiedener Antibiotika. Grampositive Bakterien be-
sitzen ein breites Mureingerüst außerhalb der Zellmembran, sie können
große Mengen ß-Lactamase ins Medium abgeben. Gramnegative Erreger
haben nur ein dünnes Mureingerüst, das aber von einer zusätzlichen äuße-
ren Membran umgeben ist; dies stellt für die meisten Antibiotika ein Diffu-
sionshindernis dar. Während ß-Lactam-Antibiotika und Glykopeptide außer-
halb der eigentlichen Zellmembran, im periplasmatischen Raum, wirken,
müssen Co-trimoxazol, Fluorochinolone und Proteinsynthesehemmstoffe
ausreichend hohe intrazelluläre Konzentrationen erreichen. PBP = Penicillin-
bindende Proteine, THF = Tetrahydrofolsäure

70
Pharmakologie der Antibiotika

71
Pharmakologie der Antibiotika

Hemmstoffe der bakteriellen


Wandsynthese
Da die meisten Bakterien, anders als der Mensch, eine Zell-
wand besitzen, die sie für die mechanische Stabilität und
die Abgrenzung zum umgebenden Medium benötigen,
stellt die pharmakologische Hemmung der Zellwandsyn-
these einen besonders selektiven Angriffspunkt dar.

ß-Lactam-Antibiotika

ß-Lactam-Antibiotika hemmen bakterielle Enzyme, die für


die Vernetzung der Mureinpräkursoren und damit für die
Stabilisierung der Mureinzellwand verantwortlich sind. Da
die Vernetzung der Mureinbausteine durch Verknüpfung
von Peptidbrücken erfolgt, bezeichnet man diese Enzyme
als Trans- bzw. Carboxypeptidasen. Aufbau und Verände-
rung der Zellwand spielt besonders in Wachstums- und
Vermehrungsphasen der Bakterien eine entscheidende Rol-
le. Daher ist verständlich, dass ß-Lactam-Antibiotika gut
gegen wachsende und sich vermehrende Bakterien wirken,
weniger gut gegen ruhende. Dieser Wirkmechanismus er-
klärt auch, warum die Wirkung von ß-Lactam-Antibiotika
durch gleichzeitige Gabe bakteriostatisch wirkender Anti-
biotika abgeschwächt werden kann.

Penicilline

Die Penicilline werden nach ihrer chemischen Struktur ein-


geteilt in Basis-, Amino-, Isoxazolyl- und Acylamino-Peni-

72
Pharmakologie der Antibiotika

cilline. Durch die Veränderungen des Penicillin-Moleküls


wurden Veränderungen und Erweiterungen des Wirkspek-
trums erreicht. So führte die Einführung einer Amino- oder
Acylamino-Gruppe zur verbesserten Wirksamkeit gegen-
über gramnegativen Bakterien, während der Isoxazolyl-
Rest Stabilität gegenüber bakteriellen Penicillinasen ver-
leiht.

Zu den Basis-Penicillinen zählen Penicillin G sowie die oral


wirksamen Penicillin V, Azidocillin und Propicillin. Ihr
Wirkspektrum umfasst grampositive Erreger, besonders
Streptokokken, gramnegative Kokken (Neisseria spec.),
Spirochäten (Treponema pallidum, Borrelien) sowie aerobe
und anaerobe Sporenbildner. Gegen gramnegative Stäb-
chenbakterien sind Basis-Penicilline nicht oder nur gering
wirksam.

Mit den Amino-Penicillinen Ampi- und Amoxicillin wurde


das Spektrum der Basis-Penicilline um einige gramnegative
Keime erweitert, wie Proteus mirabilis, Escherichia coli
und Hämophilus influenzae. Die Acylamino-Penicilline Az-
lo- und Mezlocillin besitzen eine gute Wirksamkeit gegen
die meisten aeroben, gramnegativen Bakterien.

Mit Ausnahme der Isoxazolyl-Penicilline (Oxa-, Dicloxa-,


Flucloxacillin) können alle Penicilline durch bakterielle ß-
Lactamasen (Penicillinasen) gespalten und damit inakti-
viert werden. Durch Kombination mit ß-Lactamase-Inhi-
bitoren wie Clavulansäure, Sulbactam oder Tazobactam
kann die Wirksamkeit dieser Penicilline gegenüber ß-Lacta-
mase-bildenden Bakterien verbessert werden. Andererseits

73
Pharmakologie der Antibiotika

wird aber diskutiert, ob es bei derartigen Infektionen nicht


sinnvoller ist, gleich solche ß-Lactam-Antibiotika zu ver-
wenden, die durch ß-Lactamasen nicht oder nur gering in-
aktiviert werden (siehe im Folgenden). Ein weiterer Resis-
tenzmechanismus kann bei gramnegativen Bakterien auf ei-
ner verminderten Penetration des Antibiotikums durch die
äußere Membran beruhen. Da ß-Lactam-Antibiotika zum
Überwinden der äußeren Membran gramnegativer Erreger
die Porinkanäle nutzen, kann durch Abnahme der Zahl der
Porinkanäle die Konzentration der ß-Lactam-Antibiotika
im periplasmatischen Raum sehr wirksam reduziert wer-
den. Dieser Resistenzmechanismus trifft besonders auf
Pseudomonas aeruginosa zu, einen Erreger typischer Hos-
pitalinfektionen bei abwehrgeschwächten Patienten.

Pharmakokinetik der Penicilline: Penicillin G wird im sau-


ren Milieu des Magens zerstört und muss daher parenteral
verabreicht werden. Dagegen können die säurestabilen Ba-
sis-Penicilline (Penicillin V und Propicillin), die Amino-Pe-
nicilline (Ampi- und Amoxicillin) und die Isoxazolyl-Peni-
cilline (Oxa-, Dicloxa- und Flucloxacillin) auch oral gege-
ben werden. Ihre orale Bioverfügbarkeit beträgt zwischen
50% (Penicillin V) und 90% (Amoxicillin). Penicilline wer-
den in unterschiedlichem Ausmaß metabolisiert, der über-
wiegende Teil wird aber unverändert renal ausgeschieden.

Unerwünschte Wirkungen: Penicilline sind Antibiotika mit


großer therapeutischer Breite, die auch in hoher Dosierung
relativ wenige toxische Wirkungen haben. Typische uner-
wünschte Wirkungen beruhen auf allergischen Reaktionen;
dabei wirken Penicillin und seine Spaltprodukte, z.B. Peni-

74
Pharmakologie der Antibiotika

cilloylsäure, als relativ kleine Moleküle nicht direkt allergi-


sierend, sondern können sich als so genannte Haptene an
Proteine binden und erst in dieser Form als Allergen wir-
ken. Am häufigsten sind allergische Reaktionen der Haut,
die sich als Rötung und Urtikaria äußern (IgE-vermittelt),
jedoch können auch systemische Reaktionen bis zum ana-
phylaktischen Schock vorkommen. Da Penicilline in wäss-
riger Lösung spontan unter Bildung von Penicilloylsäure
zerfallen, sollten Infusionslösungen immer frisch angesetzt
werden.

Bei sehr hohen Konzentrationen, die z.B. bei hochgradiger


Niereninsuffizienz erreicht werden können, und nach intra-
thekaler Gabe können neurotoxische Wirkungen bis hin zu
Krampfanfällen auftreten.

Typische Indikationen:

■ Basis-Penicilline: Streptokokken-Erkrankungen wie An-


gina tonsillaris, Erysipel

■ Isoxazolyl-Penicilline: Hautinfektionen mit Penicillinase-


bildenden Staphylokokken

■ Amino-Penicilline: Bakterielle Atemwegsinfektionen wie


eitrige Bronchitis, Sinusitis, Harnwegsinfektionen z.B. durch
Enterokokken

■ Acylamino-Penicilline: Systemische Infektionen, an de-


nen gramnegative Problemkeime beteiligt sein könnten, z.B.
nach abdominalchirurgischen Eingriffen

75
Pharmakologie der Antibiotika

Inhibitoren der ß-Lactamasen

Um das Wirkspektrum der Penicilline zu erweitern, wurden


ß-Lactamase-Inhibitoren (Clavulansäure, Sulbactam, Tazo-
bactam) entwickelt, die strukturell von den ß-Lactam-Anti-
biotika abgeleitet wurden, selbst aber keine antibiotische
Wirkung mehr besitzen. Sie binden irreversibel (als so ge-
nannte »suicide inhibitors«) an das katalytische Zentrum
bakterieller ß-Lactamasen, hemmen die Aktivität dieser En-
zyme und schützen dadurch gleichzeitig gegebene Penicilline
vor der Inaktivierung. Da jedoch auch die ß-Lactamase-Inhi-
bitoren unerwünschte Wirkungen haben und in der Kombi-
nationsbehandlung nicht immer optimale Konzentrationen
beider Partner am Wirkort erreicht werden können, stellt
sich die Frage, ob bei Vorliegen ß-Lactamase-bildender Bak-
terien nicht lieber gleich ein ß-Lactamase-stabiles Cephalo-
sporin oder ein strukturell anderes Antibiotikum verabreicht
werden sollte. Auch kann durch ß-Lactamase-Hemmer nie-
mals eine vollständige Blockade aller ß-Lactamase-Moleküle
erreicht werden, so dass in jedem Fall eine geringe Abschwä-
chung der Penicillin-Wirkung zu erwarten ist.

Pharmakokinetik: Die verfügbaren ß-Lactamase-Inhibito-


ren werden nach oraler Gabe ausreichend resorbiert und zu
40 bis 70% unverändert renal eliminiert. Die Eliminations-
halbwertzeit beträgt ca. eine Stunde und entspricht damit
der der meisten Penicilline.

Unerwünschte Wirkungen: Da ß-Lactamase-Inhibitoren


ausschließlich in Kombination mit Penicillinen verabreicht
werden, ist es schwierig, die durch ß-Lactamase-Inhibito-

76
Pharmakologie der Antibiotika

ren ausgelösten unerwünschten Wirkungen von denen der


Penicilline abzugrenzen. Für Clavulansäure wurde jedoch
eine hepatotoxische Wirkung nachgewiesen, die sich kli-
nisch als Cholestase oder Hepatitis äußern kann. Es sind in
Einzelfällen auch schwerwiegende, letale Verläufe beschrie-
ben worden. Wie die ß-Lactam-Antibiotika zerfällt auch
Clavulansäure spontan unter Bildung von Penicilloylsäure
und kann dadurch allergische Reaktionen auslösen.

Typische Indikationen: ß-Lactamase-Inhibitoren sind als


Kombinationspartner bei Infektionen geeignet, bei denen
Penicilline als Mittel der Wahl indiziert, aber wegen des
Vorkommens ß-Lactamase-bildender Erreger, zum Beispiel
etwa 60% der Anaerobier, nicht wirksam sind.

Cephalosporine

Cephalosporine werden üblicherweise nicht anhand ihrer


chemischen Struktur eingeteilt, sondern entweder nach
dem Zeitpunkt ihrer Entwicklung (1. bis 4. Generation)
oder auf Grund ihres antibakteriellen Wirkspektrums, was
für klinische Belange sinnvoller erscheint. Man unterschei-
det – in Analogie zu den Basis-, Amino- und Acylamino-Pe-
nicillinen – die Basis-Cephalosporine von den Übergangs-
und den Breitspektrum-Cephalosporinen. Während die Ba-
sis-Cephalosporine ihren Wirkschwerpunkt im grampositi-
ven Bereich haben (Streptokokken, Staphylokokken, auch
Penicillinase-Bildner), wirken Übergangs-Cephalosporine
auch verstärkt gegen gramnegative Erreger von Atem- und
Harnwegsinfektionen. Breitspektrum-Cephalosporine ge-
hören zu den Mitteln der Wahl für die Initialtherapie

77
Pharmakologie der Antibiotika

schwerer systemischer Infektionen, bei denen mit der Betei-


ligung gramnegativer Problemkeime gerechnet werden
muss. Die Veränderungen im Wirkspektrum der Cephalo-
sporin-Klassen beruhen auf der unterschiedlichen Affinität
zu den bakteriellen Trans- und Carboxypeptidasen, der Fä-
higkeit der Substanzen, die äußere Membran gramnegati-
ver Bakterien zu überwinden, sowie der zunehmenden Sta-
bilität gegenüber den verschiedenen bakteriellen ß-Lac-
tamasen. Zusätzlich zur Einteilung der Cephalosporine
nach dem Wirkspektrum werden häufig die Oral-Cepha-
losporine als eigene Gruppen abgegrenzt.

Zu den Basis-Cephalosporinen zählen Cefazolin sowie die


oral wirksamen Cefalexin, Cefaclor, Cefadroxil, Loracar-
bef. Ein erweitertes Spektrum im gramnegativen Bereich
haben Cefuroxim, Cefamandol und die »neuen« oral wirk-
samen Substanzen Cefuroxim-Axetil, Cefpodoxim-Proxetil
und Cefixim. Die Gruppe der Breitspektrum-Cephalospori-
ne umfasst Cefotaxim, Cefodizim, Ceftriaxon, Ceftazidim
und Cefepim. Die größte Wirksamkeit gegen Pseudomonas
aeruginosa hat Cefsulodin, das aber gegen die meisten an-
deren gramnegativen Bakterien unwirksam ist.

Pharmakokinetik: Mit Ausnahme der Oral-Cephalosporine


(siehe im Folgenden) müssen die Cephalosporine parente-
ral verabreicht werden, da sie aus dem Gastrointestinal-
trakt nicht in ausreichendem Maße resorbiert werden. Die
meisten Cephalosporine werden in unveränderter Form re-
nal eliminiert, einige Substanzen, z.B. Ceftriaxon, werden
auch biliär sezerniert und erreichen dadurch hohe Konzen-
trationen in Galle und Darm.

78
Pharmakologie der Antibiotika

Die älteren Oral-Cephalosporine (Cefalexin, Cefaclor, Ce-


fadroxil, Loracarbef) werden im Magen-Darm-Trakt
schnell und in hohem Ausmaß resorbiert, die breiter wirk-
samen »neuen« Oral-Cephalosporine (Cefuroxim-Axetil,
Cefpodoxim-Proxetil, Cefixim) nur zu etwa 40 bis 60%.

Unerwünschte Wirkungen: Typische unerwünschte Wir-


kungen der Cephalosporine sind – in Analogie zu den Peni-
cillinen – allergische Reaktionen sowie gastrointestinale
Störungen durch Schädigung der Darmflora. Eine Kreuzal-
lergie zu Penicillinen kann vorkommen, ist jedoch mit etwa
5 bis 10% eher selten. Bei einzelnen Cephalosporinen kann
eine Verminderung Vitamin-K-abhängiger Gerinnungsfak-
toren auftreten (z.B. Cefamandol). Neurotoxische Wirkun-
gen und die Auslösung von Krampfanfällen sind für ver-
schiedene Cephalosporine beschrieben worden, jedoch soll
das Risiko derartiger Effekte bei Cefazolin am höchsten
sein.1

Typische Indikationen:

■ Basis-Cephalosporine und ältere Oral-Cephalosporine:


alternativ zu Penicillinen bei Kokken-Infektionen, Staphylo-
kokken-Infekte der Haut und Weichteile

■ Übergangs-Cephalosporine und »neuere« Oral-Cephalo-


sporine: nicht lebensbedrohliche Infektionen mit gramnega-
tiven Bakterien, z.B. Harn- und Atemwegsinfekte

■ Breitspektrum-Cephalosporine: schwere systemische bzw.


Organinfektionen durch multiresistente Keime

79
Pharmakologie der Antibiotika

Carbapeneme

Zu den Carbapenemen gehören die Substanzen Imipenem


(in fester Kombination mit Cilastin, siehe im Folgenden),
Meropenem und Ertapenem, die sich durch ein extrem
breites Wirkspektrum und weitgehende Stabilität gegen-
über ß-Lactamasen auszeichnen. Sie werden typischerweise
bei im Hospital erworbenen, lebensbedrohlichen Infektio-
nen mit multiresistenten Erregern eingesetzt. Die Resistenz-
entwicklung beruht auf der verminderten Affinität gegen-
über den Zielproteinen durch Mutation der bakteriellen
Trans- und Carboxypeptidasen sowie auf der verminderten
Permeabilität der äußeren Membran gramnegativer Erre-
ger durch Abnahme oder Veränderung der Porinkanäle.

Pharmakokinetik: Imipenem wird durch renale Dipeptidasen


rasch inaktiviert und daher in fixer Kombination mit dem
Dipeptidase-Hemmstoff Cilastin verabreicht. Diese Kombi-
nation erhöht einerseits die Wirkdauer von Imipenem und
vermindert andererseits seine renale Toxizität, die auf der Bil-
dung des Metaboliten beruht. Meropenem und Ertapenem
sind keine Substrate für renale Dipeptidasen und müssen da-
her nicht mit Cilastin kombiniert werden. Die Carbapeneme
werden ausschließlich parenteral verabreicht und weitgehend
unverändert renal eliminiert. Ertapenem unterscheidet sich
von Imipenem und Meropenem vor allem durch die langsa-
mere Elimination (Halbwertzeit 4 Stunden gegenüber 1 Stun-
de) und kann daher einmal täglich verabreicht werden.

Unerwünschte Wirkungen: Die unerwünschten Wirkungen


der Carbapeneme entsprechen weitgehend denen der ande-

80
Pharmakologie der Antibiotika

ren ß-Lactam-Antibiotika. Nephrotoxische Wirkungen von


Imipenem werden durch gleichzeitige Gabe von Cilastin
vermieden. Neurotoxische Wirkungen scheinen bei Imipe-
nem häufiger zu sein als bei anderen ß-Lactam-Antibiotika.

Typische Indikationen: Carbapeneme sind bei postoperati-


ven Mischinfektionen von grampositiven und gramnegati-
ven Erregern sowie Anaerobiern, besonders bei Abwehr-
schwäche, und zur Initialbehandlung einer Sepsis mit unbe-
kanntem Erreger indiziert.

Monobactame

Aztreonam ist das einzige derzeit verfügbare Monobactam.


Es wirkt zuverlässig gegen gramnegative Enterobakterien,
ist aber unwirksam gegen grampositive Erreger und gegen
Anaerobier. Aztreonam ist stabil gegenüber den ß-Lactam-
asen gramnegativer Bakterien.
Pharmakokinetik: Aztreonam wird nicht in ausreichendem
Maße aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert und muss
daher parenteral verabreicht werden. Die Ausscheidung er-
folgt in unveränderter Form mit dem Harn.
Unerwünschte Wirkungen: Die unerwünschte Wirkungen
der Monobactame entsprechen denen der anderen ß-Lac-
tam-Antibiotika.

Typische Indikationen: Monobactame eignen sich bei kom-


plizierten Harnwegsinfekten mit gramnegativen Entero-
bakterien als Kombinationspartner für andere Antibiotika,
die nur gegen grampositive Erreger wirksam sind.

81
Pharmakologie der Antibiotika

Glykopeptid-Antibiotika

Zu den Glykopeptid-Antibiotika gehören die Substanzen


Vancomycin und Teicoplanin. Wie die ß-Lactam-Antibioti-
ka hemmen sie die Synthese und Vernetzung des Mureinge-
rüsts; dies geschieht jedoch nicht durch Hemmung der ver-
antwortlichen Enzyme, der Trans- und Carboxypeptidasen,
sondern durch Bindung an das Substrat, die D-Alanyl-D-
Alanin-Reste der Mureinbausteine. Durch diesen Wirkme-
chanismus sind sie auch gegen solche Bakterien wirksam,
die durch Mutation der Enzyme resistent gegenüber ß-Lac-
tam-Antibiotika geworden sind, z.B. gegen Methicillin-
(Oxacillin)-resistente Staphylokokken. Resistenzentwick-
lung gegenüber Glykopeptiden ist derzeit in Europa noch
selten, kommt jedoch unter Enterokokken (VRE = Vanco-
mycin-resistente Enterokokken) und unter Staphylokokken
(GISA = Glykopeptid-intermediäre S. aureus) vor. Der Re-
sistenzmechanismus beruht auf der Synthese veränderter
Mureinpräkursoren, bei denen das endständige D-Alanin
meist durch Lactat ersetzt ist.

Glykopeptide sind große, kompliziert aufgebaute, polare


Moleküle, die nicht in der Lage sind, die äußere Membran
gramnegativer Bakterien zu überwinden. Ihr Wirkspek-
trum umfasst daher ausschließlich grampositive, aerobe
und anaerobe Bakterien.

Pharmakokinetik: Glykopeptide werden aus dem Magen-


Darm-Trakt praktisch nicht resorbiert und müssen zur Be-
handlung systemischer Infektionen parenteral verabreicht
werden. Sie erreichen dennoch ausreichende Gewebekon-

82
Pharmakologie der Antibiotika

zentrationen, im Liquor cerebrospinalis werden aber keine


wirksamen Konzentrationen erzielt. Die Elimination er-
folgt überwiegend in unveränderter Form renal.

Unerwünschte Wirkungen: Durch Freisetzung von Media-


toren kann es zu allergieartigen Symptomen (»Red-Man-
Syndrom«) und zu Entzündungsreaktionen der für die i.v.-
Gabe verwendeten Venen kommen. Glykopeptide können
dosisabhängige Schädigungen der Niere und des Gehörs
auslösen, besonders in Kombination mit anderen ebenfalls
nephro- und ototoxisch wirkenden Pharmaka, z.B. Amino-
glykosiden oder Schleifendiuretika.

Typische Indikationen: Die systemische (i.v.) Gabe von Gly-


kopeptiden ist bei schweren Infektionen mit multiresisten-
ten grampositiven Erregern, z.B. bei Methicillin-resistenten
S. aureus oder Enterokokken, angezeigt, die orale Gabe bei
pseudomembranöser (Antibiotika-assoziierter) Enterokoli-
tis durch Clostridium difficile. Um die Selektion Vancomy-
cin-resistenter Enterokokken zu vermeiden, wird für die
letztgenannte Indikation heute aber oft Metronidazol be-
vorzugt (siehe im Folgenden).

Fosfomycin

Fosfomycin blockiert die bakterielle Zellwandsynthese, in-


dem es die Bildung früher Vorstufen des Mureins hemmt.
Aus diesem Wirkmechanismus resultiert wie bei den ande-
ren Wandsynthese-Hemmstoffen eine bakterizide Wirkung
auf wachsende Bakterien und durch den anderen Angriffs-
punkt eine synergistische Wirkung mit ß-Lactam-Antibioti-

83
Pharmakologie der Antibiotika

ka. Das Wirkspektrum umfasst zahlreiche grampositive


und einige gramnegative Erreger (z.B. E. coli, Salmonellen)
und Anaerobier. Resistenz entwickelt sich durch Abnahme
des aktiven Transports in die Bakterienzelle.

Pharmakokinetik: Fosfomycin muss parenteral (i.v.) verab-


reicht werden, verteilt sich dann rasch in Gewebe und Kör-
perflüssigkeiten; auch im Liquor cerebrospinalis, im Kno-
chen und selbst in Endokardauflagerungen werden hohe
Konzentrationen erreicht. Die Ausscheidung erfolgt zu ca.
90% unverändert renal mit einer Eliminationshalbwertzeit
von ca. zwei Stunden.

Unerwünschte Wirkungen: Zu den unerwünschten Wir-


kungen von Fosfomycin zählen Venenreizung, gastrointes-
tinale Störungen (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe) sowie ein
passagerer Anstieg der Leberenzyme. Durch den hohen Na-
triumgehalt (14,5 mmol pro g) kann es besonders bei Pa-
tienten mit Herzinsuffizienz zur Ödembildung und zur Ent-
wicklung eines sekundären Hyperaldosteronismus kom-
men. Daher müssen die Serumelektrolyte unter der Thera-
pie überwacht werden.

Typische Indikationen: Fosfomycin gilt als Reserveantibio-


tikum für Infektionen mit Fosfomycin-empfindlichen Erre-
gern, die sich in schwer zugänglichen Gewebekomparti-
menten befinden oder bei denen andere Antibiotika nicht
wirksam sind. Zur Vermeidung einer Resistenzentwicklung
unter der Therapie und wegen der synergistischen Wirkung
wird Fosfomycin meist in Kombination mit ß-Lactam-
Antibiotika gegeben.

84
Pharmakologie der Antibiotika

Hemmstoffe der bakteriellen


Proteinsynthese
Die Anwendbarkeit von Hemmstoffen der bakteriellen Pro-
teinsynthese beruht auf den strukturellen Unterschieden
zwischen dem bakteriellen 70S-Ribosom und dem anders
aufgebauten 80S-Ribosom der Eukaryontenzelle. Dieser
Strukturunterschied ermöglicht eine weitgehend selektive
Wirkung der verwendeten Antibiotika gegenüber den Bak-
terien ohne begleitende Störung der Proteinsynthese des
»Wirts«, also des infizierten Patienten. Da jedoch in den
Mitochondrien der menschlichen Körperzellen 70S-Ribo-
somen vorkommen, treten besonders bei gut membrangän-
gigen Antibiotika unerwünschte Wirkungen auf, die durch
eine Hemmung der mitochondrialen Proteinsynthese er-
klärt werden können.

Die Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese führt typi-


scherweise zu einer Wachstumshemmung der Bakterien,
nicht zur Bakterizidie. Dies ist jedoch bei erhaltener kör-
pereigener Abwehr ausreichend für die Überwindung einer
bakteriellen Infektion. Lediglich bei gestörter Immunant-
wort oder einer sehr rasch verlaufenden, lebensbedrohli-
chen Infektion, z.B. einer bakteriellen Endokarditis, soll-
ten generell bakterizid wirkende Antibiotika bevorzugt
werden.

Zu den Hemmstoffen der bakteriellen Proteinsynthese zäh-


len Tetracycline, Chloramphenicol, Makrolide, Streptogra-
mine, Lincosamide und Oxazolidinone (Abb. 2). Die Ami-

85
Pharmakologie der Antibiotika

noglykoside beeinflussen ebenfalls die ribosomale Protein-


synthese, führen jedoch eher zu einer Störung als zu einer
Hemmung und wirken daher als einziger Vertreter der
Gruppe typischerweise bakterizid.

Abb. 2: Schematische Darstellung der ribosomalen Proteinsynthese von der


Bildung des Initiatorkomplexes (mRNA, 70S-Ribosom, fMet-tRNA) über den
Elongationszyklus (tRNA-Bindung, Peptidtransfer, Translokation) bis zur
Termination mit Zerfall des 70S-Ribosoms in seine 30S- und 50S-Unter-
einheiten. Die Angriffspunkte der verschiedenen Hemmstoffe der Protein-
synthese sind durch die Anordnung der entsprechenden Gruppen darge-
stellt.

86
Pharmakologie der Antibiotika

Aminoglykoside

Zu den Aminoglykosiden gehören die aus Micromonospo-


ra-Arten gewonnenen Substanzen Gentamicin, Netilmicin
und Amikacin sowie, aus Streptomyces-Arten, Streptomy-
cin und Tobramycin. Sie binden an die 30S-Untereinheit
des bakteriellen 70S-Ribosoms und hemmen dadurch teil-
weise die Anlagerung neuer Aminoacyl-tRNA an die ribo-
somale Akzeptorposition. Für ihre antibakterielle Wirkung
ist es jedoch wichtiger, dass auch nach Bindung der Amino-
glykoside die bakterielle Proteinsynthese weiterläuft. Aller-
dings kommt es durch die räumliche Nähe der Aminogly-
koside zur tRNA-Bindungsstelle zu »Lesefehlern«, d.h. zur
Bindung nicht genau komplementärer tRNA. Die fehler-
hafte Erkennung der tRNA führt zum Einbau falscher Ami-
nosäuren in das entstehende Peptid und damit zur Bildung
so genannter »Nonsense«-Proteine. Werden diese fehler-
haften Proteine nicht als solche erkannt und z.B. in die
Bakterienzellmembran integriert, resultiert eine funktionel-
le Störung und unter Umständen ein irreversibler Schaden,
der zum Zelltod führen kann. Die Bedeutung dieses so ge-
nannten »Misreading« für die Wirkung der Aminoglyko-
side zeigt sich daran, dass bei gleichzeitiger Gabe von Pro-
teinsynthese-Hemmstoffen die bakterizide Wirkung der
Aminoglykoside verschwindet.

Aminoglykoside sind besonders wirksam gegen gramnega-


tive aerobe Bakterien, da sie deren äußere Membran in Ab-
hängigkeit von der Konzentration direkt durchdringen
können (»self-promoted uptake«) und nicht auf die Anwe-
senheit von Porinkanälen angewiesen sind. Diese Eigen-

87
Pharmakologie der Antibiotika

schaft nutzt man z.B. bei Infektionen mit Pseudomonas ae-


ruginosa, einem Erreger nosokomialer Infektionen, der nur
sehr wenige Porinkanäle in der äußeren Membran besitzt.
Die innere Bakterienzellmembran überwinden die Amino-
glykoside durch einen Carrier-vermittelten Transport, der
vom Ruhemembranpotenzial abhängig ist. Da Anaerobier
typischerweise ein geringeres Ruhemembranpotenzial be-
sitzen als Aerobier, nehmen sie praktisch keine Aminogly-
koside auf und sind primär resistent.

Aminoglykoside sind außerordentlich polare, hydrophile


Substanzen, die menschliche Zellmembranen nur sehr lang-
sam überwinden können. Daher wirken sie bevorzugt ge-
gen extrazellulär befindliche Bakterien. Bei langanhaltend
hohen Konzentrationen können Aminoglykoside jedoch in
die Körperzellen gelangen. Durch Protonierung in den Ly-
sosomen werden sie dann in den Zellen festgehalten (»trap-
ping«) und können so zu zytotoxischen Effekten führen
(siehe im Folgenden).

Resistenzentwicklung gegenüber Aminoglykosiden beruht


auf der Bildung modifizierender Enzyme, die Acetyl-, Ade-
nyl- oder Phosphat-Gruppen auf die Aminoglykoside über-
tragen und damit ihren Transport in die Zelle sowie die
Bindung an das 30S-Ribosom herabsetzen. Die genetische
Information für diese Enzyme ist plasmidcodiert, so dass
Resistenz schnell erworben und weitergegeben kann. Da-
her werden Aminoglykoside typischerweise nicht in Mo-
notherapie verwendet, sondern mit anderen Antibiotika,
meist ß-Lactam-Antibiotika, kombiniert, mit denen sie sy-
nergistisch wirken.

88
Pharmakologie der Antibiotika

Pharmakokinetik: Als polare, hydrophile Pharmaka wer-


den Aminoglykoside aus dem Magen-Darm-Trakt prak-
tisch nicht resorbiert. Nach parenteraler Verabreichung
verteilen sie sich zunächst ausschließlich im extrazellulären
Raum; sie werden nicht metabolisiert, sondern durch glo-
meruläre Filtration renal eliminiert. Aus dem Tubuluslu-
men werden sie in die Tubulusepithelzelle rückresorbiert.
Anschließend werden sie jedoch nur langsam an die Blutge-
fäße der Niere abgegeben, so dass sie in den Lysosomen
dieser Körperzellen (sowie in der Endolymphe des Innen-
ohrs) relativ hohe Konzentrationen erreichen, die toxische
Effekte bewirken können.

Unerwünschte Wirkungen: Durch Anreicherung im Tubu-


lusepithel der Niere kommt es dosisabhängig zu einer re-
versiblen Nierenschädigung, die sich als progrediente Ab-
nahme der glomerulären Filtrationsrate (GFR) äußert. Da
die Aminoglykoside ausschließlich renal eliminiert werden,
kommt es bei Abnahme der GFR zu einer Kumulation mit
steigenden Konzentrationen im Plasma und besonders in
der Endolymphe des Innenohrs. Da die dortigen Haarzellen
ein besonders hohes Ruhemembranpotenzial aufweisen,
reichern sie Aminoglykoside auch intrazellulär an; dadurch
kann es zur irreversiblen Schädigung und damit zum Ver-
lust von Hör- und Gleichgewichtssinn kommen. Diese oto-
toxischen Effekte lassen sich durch einmal tägliche Gabe
der Aminoglykoside vermindern, da wegen der langsamen
zellulären Resorption nur wenig aufgenommen wird und
bei fallender Plasmakonzentration genügend Zeit für eine
Rückverteilung der Aminoglykoside aus der Endolymphe
ins Plasma bleibt.

89
Pharmakologie der Antibiotika

Typische Indikationen: Aminoglykoside werden bei schwe-


ren Infektionen in Kombination mit ß-Lactam-Antibioti-
ka eingesetzt, besonders bei Verdacht auf eine Beteiligung
von Pseudomonaden und multiresistenten Enterobakterien.

Oral verabreicht können Aminoglykoside zur so genannten


Darmdekontamination genutzt werden.

Tetracycline

Tetracycline binden an das 70S-Ribosom in direkter Nach-


barschaft zur ribosomalen Akzeptorposition, die durch sie
blockiert wird. Dadurch kann keine Anlagerung von Ami-
noacyl-tRNA mehr erfolgen, die weitere Proteinsynthese
wird gestoppt. Durch den häufigen Einsatz in der Therapie
sowie als »Mastbeschleuniger« in der Tiermast haben Te-
tracycline ihre breite Wirksamkeit verloren. Die Resistenz-
entwicklung beruht auf aktivem Auswärtstransport (TET =
»Tetracyclin-Efflux-Transporter«) und Veränderungen des
bakteriellen Ribosoms mit verminderter Bindungsaffinität.

Immer noch empfindlich gegenüber Tetracyclinen sind zell-


wandlose Bakterien wie Chlamydien und Mykoplasmen.
Bei Infektionen mit diesen Erregern, z.B. Chlamydien-Ure-
thritis, Mykoplasmen-Pneumonie, zählen die Tetracycline
auch heute noch zu den Mitteln der Wahl. Auf Grund sei-
ner pharmakokinetischen Eigenschaften und der besseren
Verträglichkeit wird Doxycyclin empfohlen. Wegen seiner
ausgesprochenen Lipophilie und Gewebegängigkeit wird
Minocyclin in der Behandlung der Akne verwendet.

90
Pharmakologie der Antibiotika

Pharmakokinetik: Doxy- und Minocyclin werden als lipo-


phile Pharmaka rasch und fast vollständig aus dem Magen-
Darm-Trakt resorbiert. Sie werden hepatisch metabolisiert,
biliär sezerniert und unterliegen einem enterohepatischen
Kreislauf, die Metaboliten werden renal eliminiert. Auf
Grund ihrer Struktur können Tetracycline mit zweiwerti-
gen Kationen Chelatkomplexe bilden. Diese Eigenschaft er-
klärt die verminderte Resorption der Tetracycline bei Ein-
nahme mit Milch und Milchprodukten (wegen des hohen
Gehalts an Ca2+-Ionen) oder bei gleichzeitiger Gabe von
Antazida (Ca2+-bzw. Mg2+-Salze).

Unerwünschte Wirkungen: Tetracycline werden in der Re-


gel gut vertragen. Durch ihre komplexbildenden Eigen-
schaften lagern sie sich in Knochen und Zähne ein und sind
deshalb in der Schwangerschaft sowie bei Kindern kontra-
indiziert. Gastrointestinale Störungen durch Schädigung
der Darmflora sind auf Grund der verbreiteten bakteriellen
Resistenz selten, können aber vorkommen. Daneben be-
sitzen Tetracycline selbst eine reizende Wirkung auf die
Darmschleimhaut und können zu entsprechenden Sympto-
men führen (Brennen, Schmerzen). Tetracycline verursa-
chen phototoxische Wirkungen und können zu Pigmentie-
rungsstörungen der Haut (Vitiligo) führen. Daher muss in-
tensive Sonneneinstrahlung unter Therapie mit Tetracycli-
nen gemieden werden.

Typische Indikationen: Tetracycline werden alternativ zu


Cephalosporinen zur Behandlung der Borreliose (M. Lyme)
im Stadium 1 bis 2 sowie bei Infektionen durch Chlamy-
dien, z.B. Urethritis, Konjunktivitis, eingesetzt.

91
Pharmakologie der Antibiotika

Chloramphenicol

Chloramphenicol bindet an die 50S-Untereinheit des bakte-


riellen Ribosoms und hemmt die Übertragung der Peptid-
kette auf die nächste Aminoacyl-tRNA, die so genannte
Peptidyltransferase-Reaktion. Dadurch wird die Protein-
synthese gestoppt, es resultiert eine bakteriostatische Wir-
kung. Die Resistenz gegenüber Chloramphenicol beruht
auf der Bildung eines bakteriellen Enzyms, das eine Ace-
tyl-Gruppe auf das Chloramphenicol überträgt (CAT =
»Chloramphenicol-Acetyl-Transferase«). Die Verwend-
barkeit von Chloramphenicol ist durch das Auftreten
schwerwiegender, irreversibler Blutbildschäden limitiert. Es
zählt daher nur zu den Reserveantibiotika bei lebensbe-
drohlichen Infektionen, gegen die besser verträgliche Anti-
biotika unwirksam sind. Auf Grund der hohen Gewebe-
und Zellpenetration von Chloramphenicol kann dies bei
Typhus oder bakteriellen ZNS-Infektionen der Fall sein,
z.B. bei Hirnabszessen durch Mischinfektion unter Beteili-
gung von Anaerobiern.

Pharmakokinetik: Chloramphenicol ist ein relativ kleines,


lipophiles Molekül, wird daher nahezu vollständig aus dem
Darm resorbiert und erreicht hohe Konzentrationen in den
Geweben, in Körperzellen und auch im Liquor cerebrospi-
nalis. Es wird hepatisch glucuronidiert und dann renal aus-
geschieden.

Unerwünschte Wirkungen: Chloramphenicol verursacht ei-


ne dosisabhängige, reversible Knochenmarksdepression,
die wahrscheinlich auf eine Hemmung der mitochondrialen

92
Pharmakologie der Antibiotika

Proteinsynthese in den Stammzellen des Knochenmarks zu-


rückzuführen ist. Daneben kann es unter Chloramphenicol
auch zu einer nicht dosisabhängigen, irreversiblen Zerstö-
rung der Stammzellen und damit zu einer aplastischen An-
ämie kommen (Häufigkeit ca. 1 zu 20 000). Auf Grund die-
ser meist tödlich endenden Komplikation zählt Chloram-
phenicol nur zu den Antibiotika der Reserve. Bei Neuge-
borenen kommt es durch die Unreife der Leber zu einer
verlangsamten Glucuronidierung mit der Folge toxischer
Chloramphenicol-Konzentrationen, die das so genannte
Grey-Syndrom auslösen (Erbrechen, Zyanose, Kreislauf-
kollaps).

Typische Indikationen: Wegen des Risikos der irreversiblen


Knochenmarksschädigung wird Chloramphenicol nur bei
lebensbedrohlichen Infektionen eingesetzt, bei denen besser
verträgliche Antibiotika unwirksam sind. Dies kann (sel-
ten) bei bakteriellen ZNS-Infektionen (Meningitis, Hirn-
abszess) der Fall sein sowie bei Infektionen mit Salmonella
typhi und paratyphi.

Trotz der Myelotoxizität wird Chloramphenicol wegen sei-


ner breiten Wirksamkeit und des niedrigen Preises von der
WHO als essentielles Antibiotikum für die Länder der 3.
Welt angesehen.

Makrolide

Makrolide zählen zu den im ambulanten Bereich meist ver-


ordneten Antibiotika. Sie hemmen die bakterielle Protein-
synthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit des Ribo-

93
Pharmakologie der Antibiotika

soms mit daraus resultierender Blockade der ribosomalen


Translokation. Die Peptidkette wird noch auf die neue
Aminoacyl-tRNA übertragen; das Ribosom kann sich dann
aber nicht mehr auf der mRNA weiterbewegen, so dass die
Freigabe der Akzeptorposition und damit der Fortgang der
Proteinsynthese unterbleibt. Das Wirkspektrum der Mak-
rolide umfasst viele grampositive und einige gramnegative
Erreger sowie die intrazellulären zellwandlosen Bakterien.
Ursprungssubstanz dieser Gruppe ist Erythromycin; ein
vergleichbares Wirkspektrum hat das besser verträgliche
Roxithromycin. Die neueren Makrolide Clarithro- und
Azithromycin besitzen eine etwas stärkere Wirkung im
gramnegativen Bereich als Erythromycin.

Die Resistenzentwicklung gegenüber Makroliden beruht


auf aktivem Auswärtstransport durch Efflux-Carrier und
auf der Bildung eines bakteriellen Enzyms, das die für die
Bindung der Makrolide entscheidende Region der riboso-
malen 23S-rRNA methyliert (ERM = »Erythromycin-Re-
sistenz-Methylase«).

Durch die Methylierung wird die Bindung der Makrolide


an das Ribosom verhindert. Da auch Chloramphenicol,
Lincosamide (siehe im Folgenden) und Streptogramine an
diese Region binden, sind die ERM-bildenden Bakterien
gleichzeitig auch gegen diese Antibiotika resistent (Kreuz-
resistenz, MLS-Phänotyp = »Makrolid-Lincosamid-Strep-
togramin-Resistenz«). Seltener kommt es zur Resistenzent-
wicklung durch Bildung von Esterasen, die zur Hydrolyse
des Lactonrings der Makrolide führen (ERE = »Erythromy-
cin-Resistenz-Esterase«).

94
Pharmakologie der Antibiotika

Pharmakokinetik: Erythromycin wird im Magen pH-ab-


hängig inaktiviert und deshalb in Form der säurestabileren
Ester (z.B. als Ethylsuccinat) verabreicht. Die neueren Ma-
krolide sind säurestabil und werden in ausreichendem Maß
enteral resorbiert. Sie erreichen hohe Gewebekonzentratio-
nen, werden in Granulozyten und Makrophagen aufge-
nommen und bis zu 200-fach angereichert. Sie sind daher
auch zur Eradikation intrazellulärer Erreger geeignet. Da
sie mit den Phagozyten an den Ort der Infektion transpor-
tiert werden, korreliert die Plasmakonzentration kaum mit
der Wirksamkeit; diese beruht auf der höheren Konzentra-
tion am Wirkort. Azithromycin zeichnet sich durch eine be-
sonders ausgeprägte Anreicherung z.B. in den Epithelien
des Urogenitaltraktes aus und wird deshalb für die Einmal-
Behandlung der Chlamydien-Urethritis verwendet. Makro-
lide werden hepatisch metabolisiert und können den Ab-
bau anderer Pharmaka durch Hemmung von Cytochrom-
P450-abhängigen Enzymen (CYP 3A4) verlangsamen. Der
Anteil der hepatischen Metabolisierung und auch das Ri-
siko von Arzneimittelinteraktionen sind bei Azithromycin
geringer als bei den anderen Makroliden.

Unerwünschte Wirkungen: Makrolide zählen zu den be-


sonders gut verträglichen Antibiotika. Erythromycin kann
durch Stimulation von Motilinrezeptoren gastrointestinale
Störungen (Schmerzen, Diarrhoe) auslösen, die bei den an-
deren Makroliden selten auftreten. Auch Leberschäden, ty-
pischerweise mit einer Cholestase verbunden, sind unter
Erythromycin (-Estolat) beschrieben worden, unter den
neueren Makroliden nur vereinzelt. Makrolide können
durch Hemmung von CYP 3A4 die Bioverfügbarkeit ande-

95
Pharmakologie der Antibiotika

rer Pharmaka erhöhen und dadurch toxische Reaktionen


begünstigen, z.B. eine Myopathie durch CSE-Hemmstoffe
wie Lova-, Simva- und Atorvastatin.

Typische Indikationen: Makrolide werden alternativ zu Pe-


nicillinen bei Penicillin-Allergie, bei ambulant erworbenen
bakteriellen Atemwegsinfekten sowie bei Erkrankungen
durch Chlamydien und Mykoplasmen gegeben.

Ketolide

Ketolide sind Derivate der Makrolide, bei denen ein Zu-


ckerrest durch eine Keto-Gruppe ersetzt ist. Telithromycin
ist derzeit die einzige, im Handel befindliche Substanz aus
dieser Gruppe. Auf Grund ihrer großen Ähnlichkeit mit den
Makroliden überrascht es nicht, dass Ketolide ebenfalls an
die 50S-Untereinheit des Ribosoms binden und dadurch die
ribosomale Translokation hemmen. Das Wirkspektrum von
Telithromycin umfasst aerobe grampositive Bakterien (z.B.
Strepto- und Pneumokokken) sowie die zellwandlosen Bak-
terien (Chlamydien, Mykoplasmen). Resistenz entsteht wie
bei den Makroliden durch Methylierung der ribosomalen
23S-rRNA; jedoch können Makrolid-resistente Erreger
noch empfindlich gegenüber Ketoliden sein, wenn ausrei-
chend hohe Konzentrationen erreicht werden.

Pharmakokinetik: Nach oraler Gabe wird Telithromycin


rasch und in ausreichendem Maße resorbiert, die Biover-
fügbarkeit beträgt etwa 60%. Es erreicht hohe Konzentra-
tionen in den relevanten Geweben, z.B. in der Lunge, wird
in der Leber über CYP 3A4 metabolisiert und zum über-

96
Pharmakologie der Antibiotika

wiegenden Teil mit den Faeces ausgeschieden. Etwa 20%


werden unverändert renal eliminiert.

Unerwünschte Wirkungen: Telithromycin verursacht häu-


fig gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen,
Diarrhoe) und kann zu Funktionsstörungen der Leber mit
Anstieg der Leberenzyme im Plasma führen; in Einzelfällen
wurde das Auftreten eines cholestatischen Ikterus beschrie-
ben. Telithromycin ist ein potenter Hemmstoff von CYP
3A4 und CYP 2D6 und kann dadurch die Metabolisierung
anderer Pharmaka verzögern (z.B. Statine, Midazolam).

Typische Indikationen: Bakterielle Atemwegsinfektionen,


wenn übliche Antibiotika (Penicilline, Makrolide) nicht ge-
eignet sind.

Lincosamide

Lincosamide binden wie Makrolide an die 50S-Untereinheit


des Ribosoms und hemmen dadurch die bakterielle Protein-
synthese. Anstelle der früheren Leitsubstanz Lincomycin
wird heute nur noch Clindamycin verwendet. Sein Wirk-
spektrum umfasst grampositive Bakterien sowie Anaero-
bier. Die Resistenz gegenüber Lincosamiden beruht meist
auf Methylierung der 23S-rRNA (MLS-Phänotyp).

Pharmakokinetik: Clindamycin wird nach oraler Gabe in


hohem Maße resorbiert (ca. 90%) und erreicht auch hohe
Gewebekonzentrationen, sogar im Knochen. Clindamycin
wird hepatisch metabolisiert, die Metaboliten werden so-
wohl renal als auch biliär eliminiert.

97
Pharmakologie der Antibiotika

Unerwünschte Wirkungen: Clindamycin verursacht häufig


gastrointestinale Beschwerden durch Störung der Darm-
flora (gute Wirksamkeit gegen Anaerobier!), die bis zum
Auftreten einer pseudomembranösen Enterokolitis führen
kann. Falls unter Clindamycin eine anhaltende Diarrhoe
auftritt, sollte es daher abgesetzt und eine Stuhlprobe auf
Clostridium-difficile-Ektotoxin untersucht werden. Beim
Nachweis des Toxins ist eine orale Behandlung mit Metro-
nidazol oder Vancomycin (cave: Selektion von Vancomy-
cin-resistenten Enterokokken) erforderlich.

Typische Indikationen: Lincosamide sind bei Staphylokok-


ken-Infektionen bei Unwirksamkeit von ß-Lactam-Anti-
biotika und Makroliden, zur oralen Nachbehandlung der
Osteomyelitis (hohe Gewebegängigkeit) sowie als Kombi-
nationsbehandlung bei Mischinfektionen mit Beteiligung
von Anaerobiern indiziert.

Streptogramine

Die Streptogramine (Leitsubstanz Pristinamycin) binden wie


Makrolide und Lincosamide an die 50S-Untereinheit des
bakteriellen Ribosoms und hemmen damit die Proteinsyn-
these. Da diese drei Gruppen den gleichen Wirkmechanismus
haben, werden sie auch als MLS-Antibiotika bezeichnet (Ma-
krolid-Lincosamid-Streptogramin). Das im Handel befindli-
che Präparat enthält eine Mischung der Streptogramine Qui-
nupristin und Dalfopristin, die sich in ihrer Bindung an das
Ribosom synergistisch verstärken. Es wirkt ausschließlich ge-
gen grampositive Erreger einschließlich Methicillin-resisten-
ter Staphylokokken und Enterococcus faecium.

98
Pharmakologie der Antibiotika

Pharmakokinetik: Dalfopristin/Quinupristin muss intrave-


nös verabreicht werden (wegen starker Venenreizung über
einen zentralen Zugang); das Präparat wird praktisch voll-
ständig hepatisch metabolisiert, biliär sezerniert und mit
den Faeces ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertzeit
beträgt weniger als eine Stunde, so dass Dalfopristin/Qui-
nupristin mehrmals täglich gegeben werden muss.

Unerwünschte Wirkungen: Neben der bereits erwähnten


Venenreizung kann Dalfopristin/Quinupristin zu einem
Anstieg der Leberenzyme und zu Cholestase führen. Myal-
gien und Arthralgien wurden bei bis zu 10% der Patienten
beobachtet. Dalfopristin/Quinupristin hemmt CYP 3A4
und kann dadurch zu Arzneimittelinteraktionen führen.

Typische Indikationen: Streptogramine gelten als Reserve-


antibiotikum für Infektionen mit multiresistenten, grampo-
sitiven Erregern, gegen die andere, besser verträgliche Anti-
biotika unwirksam sind.

Oxazolidinone

Zu den Oxazolidinonen zählt als bisher einzige verfügbare


Substanz das kürzlich eingeführte Linezolid. Es hemmt die
ribosomale Proteinsynthese, indem es nach Bindung an die
50S-Untereinheit die Bildung des ribosomalen Initiator-
komplexes aus 50S-, 30S-Ribosom, mRNA und Formyl-
Methionin-tRNA verhindert. Dadurch wird die Protein-
synthese auf einer frühen Stufe blockiert. Dieser Wirkme-
chanismus macht auch verständlich, warum es keine Kreuz-
resistenz zwischen Linezolid und anderen Hemmstoffen der

99
Pharmakologie der Antibiotika

Proteinsynthese gibt. Da Formyl-Methionin-tRNA nur bei


der bakteriellen Proteinsynthese als Startsignal genutzt
wird, beeinflusst Linezolid die menschliche Proteinsynthese
nicht. Die Wirkung von Linezolid ist auf grampositive Bak-
terien beschränkt, umfasst aber auch solche, die gegen die
meisten anderen Antibiotika resistent sind, z.B. Vancomy-
cin-resistente Enterokokken und Glykopeptid-intermediäre
Staphylokokken. Damit ist Linezolid ein wichtiges Antibio-
tikum für die Behandlung von Infektionen mit gramposi-
tiven Erregern, die auf andere Antibiotika nicht oder
schlecht ansprechen. Inzwischen sind vereinzelt erste re-
sistente Enterokokken-Stämme beschrieben worden, die
durch Mutation (Basenaustausch) der 23S-rRNA eine ver-
minderte Bindung von Linezolid an die 50S-Untereinheit
aufweisen.

Pharmakokinetik: Linezolid wird nach oraler Gabe prak-


tisch vollständig resorbiert und unterliegt keinem nennens-
werten »First-pass«-Effekt, so dass die Bioverfügbarkeit
nach oraler Gabe 100% beträgt. Linezolid wird relativ
langsam (Eliminationshalbwertzeit ca. 5 Stunden) metabo-
lisiert; die inaktiven Metaboliten werden zu 90% renal eli-
miniert. An der Metabolisierung sind keine hepatischen
CYP-Isoenzyme beteiligt.

Unerwünschte Wirkungen: Linezolid wird insgesamt gut


vertragen. Gastrointestinale Störungen werden mit 3 bis
5% als häufigste unerwünschte Wirkungen genannt. Selte-
ner und nur nach längerer Anwendung (mehr als 2 Wo-
chen) kann es zu einer reversiblen Thrombozytopenie kom-
men. In vitro führt Linezolid zu einer kompetitiven Hem-

100
Pharmakologie der Antibiotika

mung der Monoaminooxidasen A und B, so dass die gleich-


zeitige Gabe von Katecholaminen, Noradrenalin- und Sero-
tonin-Wiederaufnahmehemmern (z.B. Antidepressiva) so-
wie anderen MAO-Hemmstoffen zu Arzneimittelinterak-
tionen führen kann.

Typische Indikationen: Linezolid ist bei durch grampositive


Erreger bedingten Pneumonien sowie schweren Haut- und
Weichteilinfektionen und zur Therapie von Infektionen mit
grampositiven multiresistenten Erregern, z.B. Vancomycin-
resistenten Enterokokken, geeignet.

Hemmstoffe der bakteriellen


DNA-Synthese und -Replikation
Sulfonamide und Diaminopyrimidine

Sulfonamide und Diaminopyrimidine hemmen die bakte-


rielle Synthese von Tetrahydrofolsäure, einem wichtigen
Cofaktor enzymatischer Reaktionen, bei denen so genann-
te Ein-Kohlenstoff-Einheiten (z.B. Methylgruppen) über-
tragen werden. Da Bakterien dieses Coenzym besonders für
die Synthese der DNA-Base Thymidin benötigen, werden
die beiden Antibiotikagruppen im Abschnitt »Hemmstoffe
der bakteriellen DNA-Synthese« besprochen. Die Hem-
mung der Folsäure-Synthese führt zu einer bakteriostati-
schen Wirkung.

Die Sulfonamide (z.B. Sulfadiazin, Sulfalen, Sulfamethox-


azol) hemmen einen frühen Schritt der Folsäure-Synthese,

101
Pharmakologie der Antibiotika

nämlich die Bildung von Dihydropteroat aus p-Amino-


benzoesäure und Pteridin durch die so genannte Dihydro-
pteroat-Synthase. Diese Hemmung entspricht einem kom-
petitiven Antagonismus, denn Sulfonamide verdrängen auf
Grund ihrer strukturellen Ähnlichkeit die p-Aminobenzoe-
säure von der Dihydropteroat-Synthase. Da der Mensch
dieses Enzym nicht besitzt und Folsäure aus der Nahrung
aufnehmen muss, ist die Wirkung der Sulfonamide auf
Bakterien beschränkt. Diaminopyrimidine (Trimethoprim,
Tetroxoprim) hemmen einen späten Syntheseschritt, der
auch in menschlichen Zellen vorkommt, nämlich die Re-
duktion von Dihydro- zu Tetrahydrofolsäure durch die so
genannte Dihydrofolat-Reduktase. Strukturelle Unterschie-
de der Dihydrofolat-Reduktasen von Bakterien und Mensch
führen aber zu einer ca. 50 000-fach höheren Affinität von
Trimethoprim zum bakteriellen Enzym, so dass eine weit-
gehend selektive antibakterielle Wirkung entsteht.

Durch die zweistufige Hemmung der bakteriellen Folsäure-


Synthese sind Sulfonamide und Diaminopyrimidine syner-
gistisch wirksam und werden heute praktisch nur noch in
fixer Kombination verwendet. Diese fixe Kombination aus
Sulfamethoxazol und Trimethoprim (Verhältnis 5:1) hat
daher einen eigenen INN-Namen erhalten: Co-trimoxazol.

Die Resistenz gegenüber Sulfonamiden beruht auf einer


massiv erhöhten intrazellulären Konzentration von p-Ami-
nobenzoesäure sowie auf Mutationen der Dihydropteroat-
Synthase, die mit geringerer Affinität zu Sulfonamiden ver-
bunden sind. Resistenz gegen Trimethoprim entsteht durch
entsprechende Mutationen der Dihydrofolat-Reduktase.

102
Pharmakologie der Antibiotika

Ursprünglich war Co-trimoxazol ein breit wirksames An-


tibiotikum, dessen Spektrum aerobe grampositive, gram-
negative und zellwandlose Bakterien (z.B. Chlamydien)
umfasste. Durch Resistenzentwicklung ist die klinische Ver-
wendbarkeit heute stark eingeschränkt, so dass Co-trimox-
azol in der Regel erst nach Empfindlichkeitstestung ver-
wendet werden sollte.

Pharmakokinetik: Beide Komponenten von Co-trimoxazol


werden nach oraler Gabe praktisch vollständig resorbiert,
erreichen hohe Gewebekonzentrationen und werden vor-
wiegend renal, in unveränderter und konjugierter Form,
eliminiert. Sulfamethoxazol zählt zu den mittellang wirk-
samen Sulfonamiden (Eliminationshalbwertzeit 10 bis 12
Stunden) und ist daher der geeignete Kombinationspartner
für das ebenso lang wirkende Trimethoprim. Andere Sul-
fonamide wirken kürzer (Sulfisoxazol) oder deutlich länger
(Sulfamethoxydiazin, Sulfalen).

Unerwünschte Wirkungen: Durch Hemmung der Dihydro-


folat-Reduktase kann es bei langfristiger Anwendung und
vorbestehendem Folsäure-Mangel (z.B. bei konsumieren-
den Erkrankungen) zu einer reversiblen Knochenmarksde-
pression kommen. Besonders bei vorbestehender Nieren-
schädigung kann eine weitere Funktionseinschränkung auf-
treten, die auf einer Auskristallisation der Sulfonamide im
Tubulussystem beruht. Relativ häufig sind allergische Re-
aktionen der Haut – meist als Urtikaria, sehr selten bis hin
zum Stevens-Johnson-Syndrom –, die besonders auf die Sul-
fonamid-Komponente zurückgeführt werden. Co-trimox-
azol führt zu Photosensibilisierung.

103
Pharmakologie der Antibiotika

Typische Indikationen: Co-trimoxazol ist angezeigt bei un-


komplizierten Harnwegsinfekten, chronischer bakterieller
Prostatitis, eitriger Bronchitis bei chronisch-obstruktiver
Atemwegserkrankung und nach Empfindlichkeitsprüfung
eventuell auch bei Infektionen mit Methicillin-resistenten
S. aureus.

Fluorochinolone

Fluorochinolone beeinflussen die Superspiralisierung der


chromosomalen DNA durch Hemmung der bakteriellen
DNA-Gyrase. Da bei der Superspiralisierung beide DNA-
Stränge enzymatisch geöffnet und anschließend wieder ver-
bunden werden müssen, kommt es durch Hemmung der
DNA-Gyrase zu irreversiblen Doppelstrangbrüchen und da-
mit zu einer bakteriziden Wirkung. Der Mensch besitzt
ähnlich arbeitende Enzyme, die Topoisomerasen. Diese un-
terscheiden sich aber strukturell von der bakteriellen DNA-
Gyrase, so dass die Fluorochinolone in therapeutischer Do-
sierung selektiv die bakterielle DNA zerstören.

Resistenzentwicklung gegenüber Fluorochinolonen beruht


auf Mutationen der DNA-Gyrase, die zu geringerer Bin-
dung der Antibiotika führen, auf aktivem Auswärtstrans-
port aus der Bakterienzelle und bei einigen Bakterien auf
geringer Permeabilität der Zellwand. Ähnlich wie bei den
ß-Lactam-Antibiotika unterscheidet man auch bei den Fluo-
rochinolonen verschiedene Gruppen, die ein zunehmend
breiteres Wirkspektrum umfassen. Leitsubstanz der ersten
Fluorochinolone ist das Norfloxacin, das besonders gegen
gramnegative Stäbchenbakterien wirkt. Die heute meist

104
Pharmakologie der Antibiotika

verwendeten Standardchinolone (Ciprofloxacin, Oflox-


acin/Levofloxacin) erfassen bevorzugt aerobe gramnegati-
ve und viele grampositive Bakterien, sind aber unwirksam
gegenüber Anaerobiern. Neuere Fluorochinolone (Grepa-,
Gati-, Moxifloxacin) haben eine verbesserte Wirksamkeit
gegen Pneumokokken, andere grampositive Bakterien und
Anaerobier.

Pharmakokinetik: Die Fluorochinolone werden nach ora-


ler Gabe in ausreichendem Maße resorbiert und erreichen
auch wirksame Konzentrationen im Gewebe, besonders in
der Lunge. Ciprofloxacin erreicht auch hohe Konzentratio-
nen im epithelialen Flüssigkeitsfilm der Atemwege und
wird daher zur Menigitis-Prophylaxe bei Meningokokken-
Trägern eingesetzt. Die Liquorgängigkeit ist dagegen bei
nicht entzündeten Meningen generell niedrig. Das Ausmaß
der Metabolisierung und der unveränderten renalen Elimi-
nation ist bei den einzelnen Substanzen sehr unterschied-
lich: Ofloxacin/Levofloxacin werden zu mehr als 70% un-
verändert renal ausgeschieden, während Grepa- und Moxi-
floxacin in hohem Maße hepatisch metabolisiert werden.
Ciprofloxacin wird zum Teil renal eliminiert, aber auch bi-
liär und direkt über die Darmschleimhaut sezerniert und
unterliegt dann einem enterohepatischen Kreislauf. Die Eli-
minationshalbwertzeit der verschiedenen Substanzen reicht
von vier (Norfloxacin, Ciprofloxacin) bis zwölf Stunden
(Grepafloxacin, Moxifloxacin), so dass nur eine zwei- bzw.
einmal tägliche Gabe erforderlich ist.

Unerwünschte Wirkungen: Häufigste unerwünschte Wir-


kungen sind gastrointestinale Störungen (Übelkeit, Erbre-

105
Pharmakologie der Antibiotika

chen, Diarrhoe) und zentralnervöse Reaktionen, deren


Ausprägung von Schwindel und Kopfschmerzen über Erre-
gungszustände und psychotische Reaktionen bis hin zu
Krampfanfällen insbesondere bei prädisponierten Patienten
reichen kann. Als Ursache der ZNS-Effekte wird eine ant-
agonistische Wirkung an GABA-Rezeptoren diskutiert, die
durch gleichzeitige Gabe von nicht-steroidalen Antiphlo-
gistika verstärkt wird. Daneben besitzen Fluorochinolone
eine unterschiedlich starke phototoxische Wirkung, so dass
UV-Lichtexposition unter der Therapie unbedingt zu ver-
meiden ist.

Gelegentlich kommt es zu Tendopathien bis hin zu einer


Achillessehnen-Ruptur. Die im Tierversuch beobachtete
Schädigung des Gelenkknorpels wurde beim Menschen bis-
her nicht nachgewiesen; dennoch sind Fluorochinolone bei
Kindern und Jugendlichen kontraindiziert (außer bei vi-
taler Indikation). Besonders die neueren Fluorochinolone
können zu Verlängerungen der QT-Zeit führen und da-
durch das Auftreten kardialer Arrhythmien begünstigen.
Die in stärkerem Maße hepatisch metabolisierten Fluo-
rochinolone können Leberschädigungen mit Anstieg der
Transaminasen im Serum auslösen.

Typische Indikationen:

■ Norfloxacin: bakterielle Harnwegsinfektionen

■ Ofloxacin/Levofloxacin, Ciprofloxacin: Organinfektio-


nen mit empfindlichen Erregern, bakterielle Enteritis, kom-
plizierte Harnwegsinfektionen

106
Pharmakologie der Antibiotika

■ Gatifloxacin, Moxifloxacin: bakterielle Atemwegsinfek-


tionen einschließlich Pneumonie

Ansamycine

Zu den Ansamycinen gehören Rifampicin und Rifabutin.


Sie hemmen die bakterielle RNA-Polymerase, die für die
Bildung der mRNA und damit für den ersten Schritt der
Proteinsynthese verantwortlich ist. Das Wirkspektrum um-
fasst viele grampositive Bakterien, Chlamydien sowie My-
kobakterien (M. tuberculosis, M. leprae). Bei der Monothe-
rapie mit Ansamycinen kommt es schnell zur Resistenzent-
wicklung durch Mutation der RNA-Polymerase.

Pharmakokinetik: Ansamycine werden nach oraler Gabe


ausreichend resorbiert und verteilen sich als lipophile Arz-
neimittel rasch in periphere Gewebe und in Körperzellen.
Sie werden hepatisch metabolisiert und die Metaboliten zu
gleichen Teilen biliär und renal eliminiert. Rifabutin hat ei-
ne deutlich längere Eliminationshalbwertzeit (ca. 40 Stun-
den) als Rifampicin (ca. 3 Stunden).

Unerwünschte Wirkungen: Häufig kommt es zu passage-


ren Anstiegen der Leberenzyme im Plasma, gelegentlich
auch zu Hyperbilirubinämie und klinischer Symptomatik
einer Cholestase, die dann ein Absetzen der Ansamycine er-
forderlich macht. Hämatologische Veränderungen (Throm-
bozytopenie, Neutropenie) kommen vor und sollten bei
längerfristiger Therapie durch regelmäßige Blutbildkon-
trollen erfasst werden. Ansamycine sind potente Indukto-
ren hepatischer CYP-Isoenzyme und führen dadurch zum

107
Pharmakologie der Antibiotika

beschleunigten Abbau zahlreicher Pharmaka, z.B. Kontra-


zeptiva, Ciclosporin, orale Antidiabetika, Methadon.

Typische Indikationen: Ansamycine sind Bestandteil der


Kombinationsbehandlung der Tuberkulose und anderer
mykobakterieller Infektionen. Rifampicin kann zusammen
mit anderen Antibiotika bei schweren Staphylokokken-In-
fektionen (z.B. Endokarditis) und bei Pneumokokken-Me-
ningitis eingesetzt werden.

Sonstige Antibiotika
Nitroimidazole

Die Grundstruktur der Nitroimidazole (Metronidazol, Ti-


nidazol) besteht aus einem Imidazol-Ring, der an einem
Kohlenstoffatom eine Nitro-Gruppe enthält. Diese Nitro-
Gruppe ist für die Wirkung der Nitroimidazole entschei-
dend: Aus ihr entstehen unter anaeroben Stoffwechselbe-
dingungen reaktive Metaboliten, die zur Schädigung von
DNA, Zellmembran und zellulären Proteinen führen. An-
gesichts dieses Wirkmechanismus ist verständlich, dass Ni-
troimidazole gegen aerob wachsende Bakterien generell un-
wirksam sind. Ihr Wirkspektrum umfasst neben obligat
anaeroben Bakterien auch Protozoen mit anaerobem Stoff-
wechsel wie Trichomonas vaginalis, Giardia lamblia und
Entamoeba histolytica.

Pharmakokinetik: Nitroimidazole werden nach oraler Ga-


be gut resorbiert, verteilen sich rasch im Gewebe und errei-

108
Pharmakologie der Antibiotika

chen auch hohe Konzentrationen im Liquor cerebrospina-


lis. Sie werden hepatisch metabolisiert, die Metaboliten re-
nal eliminiert.

Unerwünschte Wirkungen: Häufig sind gastrointestinale


Störungen durch Beeinflussung der (anaeroben) Darmflo-
ra. Bei längerer Anwendung sind periphere Neuropathien
und zentralnervöse Störungen beschrieben worden. Nitro-
imidazole hemmen die Alkoholentgiftung und können da-
durch ein »Antabus«-Syndrom (Alkoholintoleranz) auslö-
sen. Im Tierversuch wirken sie mutagen und kanzerogen
und sind daher in der Schwangerschaft kontraindiziert.

Typische Indikationen: Nitroimidazole werden in Kombi-


nation mit anderen Antibiotika bei abdominellen und gy-
näkologischen Mischinfektionen, bei Antibiotika-assoziier-
ter Enterokolitis durch Clostridium difficile (alternativ Van-
comycin) sowie bei Protozoen-Infektionen gegeben.

Nitrofurantoin

Nitrofurantoin hat ein ähnliches Grundgerüst wie die Ni-


troimidazole und besitzt ebenfalls eine Nitro-Gruppe, die
nach bakterieller »Giftung« zur antibakteriellen Wirksam-
keit beitragen könnte. Jedoch wirkt Nitrofurantoin anders
als die Nitroimidazole bakteriostatisch; sein Wirkspektrum
umfasst viele typische Erreger von Harnwegsinfektionen,
z.B. E. coli, Klebsiellen, Enterobacter.

Pharmakokinetik: Nitrofurantoin wird nach oraler Gabe


rasch und fast vollständig resorbiert und mit einer Halb-

109
Pharmakologie der Antibiotika

wertzeit von 20 Minuten vorwiegend renal eliminiert. Anti-


bakteriell wirksame Konzentrationen werden auf Grund
der schnellen Elimination praktisch nur im Harn erreicht.

Unerwünschte Wirkungen: Nitrofurantoin verursacht häu-


fig allergische Reaktionen, die vorwiegend die Haut betref-
fen, aber auch zu allergischem Lungenödem und generali-
sierten anaphylaktischen Reaktionen führen können. Unter
Langzeitbehandlung mit Nitrofuratoin kann sich eine in-
terstitielle Pneumonie und Lungenfibrose entwickeln. Auch
können neurotoxische Effekte (Polyneuropathie, ZNS-Stö-
rungen) auftreten. Nitrofurantoin wirkt mutagen und po-
tenziell kanzerogen.

Typische Indikation: Nitrofurantoin wurde früher zur Harn-


wegsdesinfektion bei rezidivierenden Harnwegsinfekten ver-
wendet. Angesichts seiner hohen Toxizität und der Verfüg-
barkeit besser verträglicher Antibiotika sollte es nur noch
in Ausnahmefällen verwendet werden, wenn alle anderen
Antibiotika unwirksam sind.

Literatur
1
Franson K. L., Hay D. P., Neppe V., Dahdal W. Y., Mirza W. U., Gross-
berg G. T., Chatel D. M., Szwabo P. A., Kotegal S.: Drug-induced seizu-
res in the elderly. Drugs Aging 7 (1995) 38 - 48

110
111
112
PHARMAKOLOGISCHE
BESONDERHEITEN DER
ANTIBIOTIKATHERAPIE
IM ALTER

Die üblichen Empfehlungen zur Dosierung der Antibiotika


beruhen auf Studien an jungen, meist männlichen Erwach-
senen. Untersuchungen zur optimalen Dosierung bei Infek-
tionen im Kindesalter und bei älteren Patienten liegen nur
für einige Antibiotika vor. Dosisempfehlungen für diese Pa-
tientengruppen beruhen oft auf pharmakokinetischen Stu-
dien, in denen altersabhängige Unterschiede der Bioverfüg-
barkeit geprüft werden.

113
Pharmakologische Besonderheiten

Besonderheiten der Antibiotikatherapie bei älteren Patien-


ten ergeben sich aus verschiedenen pharmakologischen
Gründen. Im Alter kommt es zu Veränderungen der Kör-
perzusammensetzung und damit des Verteilungsvolumens
verschiedener Pharmaka; die Funktion von Leber und Nie-
re und damit die Eliminationsgeschwindigkeit von Arznei-
mitteln nimmt ab. Zusätzlich haben ältere Patienten häufig
chronische Begleiterkrankungen, die ihrerseits eine phar-
makologische Dauerbehandlung erfordern. Dadurch sind
das Risiko unerwünschter Wirkungen und die Gefahr von
bedrohlichen Arzneistoffinteraktionen erhöht. Im folgen-
den Kapitel werden daher die typischen altersabhängigen
Veränderungen pharmakokinetischer Parameter und die
pharmakodynamischen Besonderheiten bei älteren Patien-
ten im Hinblick auf die Behandlung mit Antibiotika darge-
stellt.

Veränderungen der Pharmakokinetik


In der Pharmakokinetik unterscheidet man im so genann-
ten LADME-Schema fünf entscheidende Schritte:

1. die Liberation, also die Freisetzung des Arzneimittels


aus seiner galenischen Zubereitung,

2. die Absorption der Substanz aus dem Gastrointestinal-


trakt,

3. die Distribution, also die Verteilung des Arzneimittels


im Körper,

114
Pharmakologische Besonderheiten

4. die Metabolisierung des Arzneimittels, meistens in der


Leber, bei manchen Pharmaka aber auch im Darm oder
in anderen Geweben,

5. die Elimination, also die Ausscheidung des Arzneistoffs


und seiner Metaboliten mit dem Urin oder den Faeces.

Da die Freisetzung (Liberation) einer Substanz vorwiegend


von der galenischen Zubereitung abhängt, unterscheidet sie
sich bei älteren Patienten meist nicht von der bei jungen
und wird daher in diesem Kapitel nicht besprochen. Es gibt
insofern Ausnahmen, als auch das Milieu am Ort der Frei-
setzung durch den pH-Wert oder die Ionenzusammenset-
zung eine Rolle spielen kann. Dies ist zum Beispiel bei säu-
restabilen, Magensaft-resistenten Zubereitungen der Fall.
Für derartige galenische Formen ist eine Veränderung der
Freisetzungscharakteristik im Alter durchaus denkbar,
wenn es altersabhängig zu entsprechenden Veränderungen
von pH-Wert und Ionenzusammensetzung kommt. Im Ver-
gleich zu den anderen pharmakokinetischen Parametern
scheint dies aber nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.

Veränderungen der Absorption

Die Absorption eines Arzneistoffs im Darm hängt von sei-


ner Größe, seinen physikochemischen Eigenschaften, ins-
besondere seiner Lipophilie, und seinem Transportweg ab
(passive Diffusion, Carrier-vermittelter oder aktiver Trans-
port). Da diese Prozesse eine gewisse Zeit benötigen, spielt
natürlich auch die gastrointestinale Motilität eine Rolle. Die
meisten Arzneimittel werden im Darm durch passive Diffu-

115
Pharmakologische Besonderheiten

sion aufgenommen, einige hydrophile Substanzen aber


durch Carrier-vermittelten Transport. Andererseits existiert
mit dem P-Glykoprotein auch ein aktiver Auswärtstrans-
port, über den verschiedene Pharmaka wieder ins Darmlu-
men zurücktransportiert werden.

Im Alter kommt es zu zahlreichen Veränderungen der gas-


trointestinalen Motilität, Durchblutung und Funktion
(Übersicht in 8, 22, 23):

1. Die Geschwindigkeit der Magenentleerung nimmt ab.


2. Der pH-Wert des Magensafts kann zunehmen.
3. Die Darmmukosa atrophiert, die resorbierende Oberflä-
che wird dadurch geringer.
4. Darmmotilität und Durchblutung des Gastrointestinal-
traktes nehmen ab.

Veränderungen des pH-Werts spielen nur bei wenigen Anti-


biotika eine Rolle. So wurde beobachtet, dass ein pH-An-
stieg die Absorption von Ampicillin-Derivaten und Cefur-
oxim-Axetil beeinträchtigt.20 Umgekehrt könnte man er-
warten, dass säurelabile Antibiotika wie Penicillin und Ery-
thromycin bei höherem pH-Wert weniger stark inaktiviert
werden. Tatsächlich erreicht Erythromycin bei Patienten
mit atrophischer Gastritis höhere Plasmakonzentrationen
als bei gesunden Probanden.18 Diese experimentellen Be-
funde sind für die Praxis aber wenig relevant, da die säure-
labilen Antibiotika in Magensaft-resistenter Galenik (Ery-
thromycin-Base) oder als säurestabile Derivate (z.B. Peni-
cillin V statt Penicillin G) verabreicht werden. Insgesamt
scheinen die altersabhängigen Veränderungen im Gastroin-

116
Pharmakologische Besonderheiten

testinaltrakt keine wesentliche Rolle für die Bioverfügbar-


keit der Antibiotika zu spielen, da die geringen Unterschie-
de in der Absorption quantitativ weniger wichtig sind als
die Veränderungen der Verteilung und Elimination (siehe
im Folgenden).

Veränderungen der Verteilung

Mit zunehmendem Alter kommt es typischerweise zu Ver-


änderungen der Körperzusammensetzung, nämlich zu einer
Abnahme des extra- und intrazellulären Wassers und einer
Zunahme des relativen Fettanteils am gesamten Körperge-
wicht. Prinzipiell ergibt sich daraus für lipophile Arznei-
mittel ein erhöhtes, für hydrophile Arzneimittel ein verrin-
gertes Verteilungsvolumen. Tatsächlich scheinen aber die
Auswirkungen der veränderten Körperzusammensetzung
für die meisten Antibiotika nur von geringer Bedeutung zu
sein. Für Propicillin, das sich ausschließlich im extrazellulä-
ren Wasser verteilt, ist im Alter tatsächlich ein vermindertes
Verteilungsvolumen beschrieben worden; für die ebenfalls
sehr hydrophilen Aminoglykoside konnten dagegen keine
relevanten Veränderungen des Verteilungsvolumens nach-
gewiesen werden (Übersicht in: 9).

Einen Einfluss auf das (hypothetische) Verteilungsvolumen


hat auch der Anteil eines Pharmakons, der nicht frei, son-
dern an Proteine gebunden vorliegt, z.B. an Albumin, sau-
res 1-Glykoprotein oder an Erythrozyten. Die Konzentra-
tion dieser Proteine nimmt im Alter häufig ab, so dass theo-
retisch ein vermindertes Verteilungsvolumen und eine hö-
here Konzentration des nicht-gebundenen Antibiotikums

117
Pharmakologische Besonderheiten

zu erwarten wäre. Tatsächlich werden derartige Verände-


rungen aber kaum beobachtet, da durch die höhere Kon-
zentration des freien Pharmakons auch dessen Clearance
zunimmt, so dass es letztlich wieder zur »Normalisierung«
der Plasmakonzentration kommt. Lediglich für Metronid-
azol, das an Erythrozyten bindet, ist tatsächlich ein vermin-
dertes Verteilungsvolumen im Alter beschrieben worden.11
Ceftriaxon, dessen langsame Elimination teilweise auf der
hohen Plasmaeiweiß-Bindung beruht, zeigt bei älteren Men-
schen eine geringfügig erhöhte Konzentration des freien
Pharmakons im Plasma, die aber keine Änderung der Dosis
erforderlich macht.10

Obwohl die altersabhängigen Veränderungen des Vertei-


lungsvolumens offensichtlich keine große praktische Be-
deutung haben, ist aber der im Alter erhöhte relative Fett-
anteil des Körpers in anderer Hinsicht wichtig: Lipophile
Arzneimittel werden vermehrt im Fettgewebe angereichert
und gespeichert, so dass die Geschwindigkeit der Elimina-
tion vermindert ist (siehe im Folgenden). Ein ähnlicher Me-
chanismus wurde auch für das hydrophile Vancomycin be-
schrieben, das bei älteren Patienten auf Grund verstärkter
Speicherung im Gewebe ein um etwa 40% erhöhtes (hypo-
thetisches) Verteilungsvolumen aufweist und deutlich lang-
samer renal eliminiert wird.3

Veränderungen des Metabolismus

Die Metabolisierung von Arzneimitteln erfolgt überwie-


gend in der Leber, teilweise auch im Darm und in anderen
Geweben: Imipenem wird beispielsweise durch renale Di-

118
Pharmakologische Besonderheiten

peptidasen inaktiviert und daher mit dem Dipeptidase-


Hemmstoff Cilastin kombiniert (siehe vorne). Mit zuneh-
mendem Alter kommt es typischerweise zu folgenden Ver-
änderungen der Leberfunktion und -durchblutung (Über-
sicht in 8, 9, 16, 22):

1. Die absolute und relative (bezogen auf das Körperge-


wicht) Masse der Leber nimmt ab.
2. Die Leberdurchblutung ist vermindert.
3. Die Gesamtaktivität hepatischer, metabolisierender En-
zyme nimmt ab, was überwiegend auf die reduzierte
Masse der Leber zurückgeführt wird. Entsprechend
kann diese Aktivitätsabnahme sowohl Phase-I-(Oxida-
tion) als auch Phase-II-Reaktionen (Konjugation) be-
treffen, wobei Phase-I-Enzyme typischerweise eine stär-
kere Abnahme zeigen.

Insgesamt kommt es nach dem 40. Lebensjahr zu einer pro-


gredienten Abnahme der Leberfunktion und damit zu einer
verminderten Clearance hepatisch metabolisierter Pharma-
ka; das Ausmaß dieser altersabhängigen Abnahme wird auf
etwa 1% pro Jahr geschätzt. Ob die Veränderungen des he-
patischen Metabolismus für einzelne Antibiotika klinisch
bedeutsam werden, hängt jedoch auch davon ab, ob aktive
oder inaktive, toxische oder atoxische Metaboliten gebildet
und ob diese Metaboliten dann überwiegend renal oder bi-
liär-fäkal eliminiert werden. Vorsicht ist bei solchen Anti-
biotika geboten, deren Gesamtclearance fast ausschließlich
auf hepatischer Metabolisierung beruht. Dies gilt zum Bei-
spiel für Chloramphenicol, Clindamycin und Minocyclin.
Da die meisten ß-Lactam-Antibiotika größtenteils renal eli-

119
Pharmakologische Besonderheiten

miniert werden, können sie auch bei verminderter Leber-


funktion in unveränderter Dosis eingesetzt werden. Unter
den Cephalosporinen ist Ceftriaxon insofern eine Ausnah-
me, als es zu etwa 40 bis 50% nicht-renal eliminiert wird.
Dennoch wurde für Ceftriaxon weder bei älteren Patienten
noch bei Patienten mit Leberinsuffizienz eine wesentliche
Verlängerung der Eliminationshalbwertzeit beobachtet,
was durch eine kompensatorische Zunahme der renalen
Clearance erklärt werden könnte.5, 6, 10, 21

Neben der Elimination kann der hepatische Metabolismus


auch die Bioverfügbarkeit von Antibiotika beeinflussen,
wenn diese einem »First-pass«-Effekt unterliegen. So wur-
de gezeigt, dass die orale Bioverfügbarkeit von Ciprofloxa-
cin bei älteren Patienten etwa doppelt so hoch ist wie bei
jüngeren.1 Darüber hinaus scheint auch die maximale Plas-
makonzentration nach oraler Gabe bei älteren Patienten
deutlich höher (Zunahme um 50 bis 100%) zu sein als bei
jungen (Übersicht in: 25); dies könnte im Hinblick auf uner-
wünschte Wirkungen, z.B. ZNS-erregende Effekte, von Be-
deutung sein, da diese häufig mit den Spitzenkonzentratio-
nen in Plasma und Gewebe korrelieren.

Wichtiger als das Alter selbst sind jedoch vorbestehende


Erkrankungen der Leber, die mit stärker ausgeprägten Ver-
änderungen der hepatischen Metabolisierung verbunden
sind. Bei höhergradiger Leberinsuffizienz sollten daher Te-
tracycline, Makrolide, Streptogramine, Clindamycin und
Ciprofloxacin nicht oder nur mit größter Vorsicht und in
reduzierter Dosis verwendet werden. Clavulansäure, die Pe-
nicillinase-festen Penicilline (Oxacillin-Gruppe), Erythro-

120
Pharmakologische Besonderheiten

mycin-Estolat und Rifampicin können selbst Leberschäden


verursachen und sollten daher bei eingeschränkter Leber-
funktion nicht gegeben werden. Das Fluorochinolon Tro-
vafloxacin wurde wegen schwerer Hepatotoxizität wieder
vom Markt genommen.

Veränderungen der Elimination

Die Elimination der meisten Arzneimittel, in unveränderter


Form oder als Metaboliten, erfolgt entweder durch renale
Ausscheidung oder – nach biliärer Sekretion – durch Aus-
scheidung mit den Faeces. Zwar gehen viele Pharmaka
auch in den Schweiß über, zum Beispiel die ß-Lactam-Anti-
biotika Ceftazidim und Ceftriaxon7, dies ist aber für die
Elimination quantitativ bedeutungslos. Wirksame Konzen-
trationen dieser Antibiotika im Schweiß könnten jedoch
zur Resistenzentwicklung bei Hautkeimen, z.B. Staphylo-
kokken, beitragen.

Über altersabhängige Veränderungen der biliär-fäkalen


Ausscheidung von Antibiotika gibt es praktisch keine Da-
ten, mit Ausnahme der bereits erwähnten Untersuchung
über Ceftriaxon10. Da aber die meisten Antibiotika letztlich
renal eliminiert werden, beruhen altersabhängige Verände-
rungen der Pharmakokinetik typischerweise auf der konti-
nuierlichen Abnahme der renalen Elimination. Diese kann
auf folgende Veränderungen zurückgeführt werden (Über-
sicht in: 9):

1. Die glomeruläre Filtrationsrate GFR nimmt zwischen


dem 20. und 50. Lebensjahr um etwa 0,4 ml/min pro

121
Pharmakologische Besonderheiten

Lebensjahr, danach um etwa 1 ml/min pro Lebensjahr


ab.
2. Der renale Plasmafluss nimmt ebenfalls ab, vom 20. bis
zum 90. Lebensjahr um etwa 50%.
3. Zusätzlich kommt es auch zu einer verminderten Kapa-
zität der tubulären Exkretion und Rückresorption, die
zusammen mit der Abnahme der GFR als Hinweis auf
einen altersabhängigen Verlust funktionsfähiger Ne-
phrone interpretiert wird.

Angesichts dieser auch im Ausmaß deutlichen Veränderun-


gen mit zunehmendem Alter ist es verständlich, dass die
Dosierungen zahlreicher Antibiotika, die renal eliminiert
werden, in Abhängigkeit von der Nierenfunktion angepasst
werden müssen. Dabei ist aber nicht nur das Ausmaß der
renalen Elimination wichtig, sondern auch die therapeuti-
sche Breite der jeweiligen Antibiotika. So ist z.B. die Elimi-
nationshalbwertzeit von Penicillin, das durch glomeruläre
Filtration und tubuläre Sekretion ausgeschieden wird, bei
älteren Patienten doppelt so lang wie bei jüngeren; auch die
Plasmakonzentrationen von Penicillin sind im Alter höher.
Dennoch kann bei nur mäßig eingeschränkter Nierenfunk-
tion auf eine Dosisreduzierung oder längere Applikations-
intervalle von Penicillin verzichtet werden, da es eine hohe
therapeutische Breite besitzt und auch in den höheren Plas-
makonzentrationen keine schwerwiegenden unerwünsch-
ten Wirkungen zeigt.

Für Ceftazidim wurde eine Verlängerung der Eliminations-


halbwertzeit um 50% bei 60- bis 79-Jährigen und auf das
Doppelte bei Patienten über 80 Jahre beschrieben. Da auch

122
Pharmakologische Besonderheiten

die AUC entsprechend zunahm, wurde empfohlen, Ceftazi-


dim bei Patienten über 70 Jahre nur in halber Dosis einzu-
setzen (Übersicht in: 13).

Bei höhergradiger Einschränkung der Nierenfunktion wird


für die meisten Antibiotika eine Verlängerung des Dosie-
rungsintervalls empfohlen. Substanzen mit enger therapeu-
tischer Breite wie die Aminoglykoside oder Glykopeptide
erfordern eine dramatische Dosisreduktion bzw. Verlänge-
rung des Dosisintervalls, um schwerwiegende oto- und ne-
phrotoxische Effekte dieser Antibiotika zu vermeiden. Bei
bereits bestehender hochgradiger Niereninsuffizienz dürfen
sie nicht oder nur bei vitaler Indikation eingesetzt werden.
In diesem Fall sind zusätzlich regelmäßige Kontrollen der
Plasmakonzentration zu empfehlen. Das vorwiegend renal
eliminierte Nitrofurantoin ist wegen seiner hohen Toxizität
bei älteren Menschen und bei vorbestehender Funktions-
einschränkung der Niere generell kontraindiziert.

Antibiotika, die in nennenswertem Maß extrarenal elimi-


niert oder in nicht-toxische Metaboliten umgewandelt wer-
den, können auch bei eingeschränkter Nierenfunktion in
üblicher Dosierung eingesetzt werden. Dazu zählen zum
Beispiel die Makrolide, Doxycyclin sowie Linezolid. Von
den ß-Lactam-Antibiotika wird Ceftriaxon in hohem Ma-
ße, Mezlocillin teilweise biliär-fäkal eliminiert, so dass eine
Dosisreduktion nur bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz
erforderlich ist. Unter den Fluorochinolonen zählen Cipro-
floxacin und Moxifloxacin zu den ausgiebig hepatisch me-
tabolisierten Substanzen, so dass eine Dosisreduktion erst
bei höhergradiger Einschränkung der Nierenfunktion er-

123
Pharmakologische Besonderheiten

forderlich ist. Für Gatifloxacin und Ofloxacin/Levoflox-


acin als vorwiegend renal eliminierte Fluorochinolone wird
dagegen bereits bei leicht- bzw. mittelgradiger Niereninsuf-
fizienz eine Dosisanpassung empfohlen.

Unerwünschte Wirkungen
Antibiotika haben bei älteren Menschen keine prinzipiell
anderen unerwünschten Wirkungen als bei jüngeren. Je-
doch kann es im Alter zu Veränderungen der Häufigkeit
oder des Schweregrades typischer unerwünschter Antibio-
tikawirkungen kommen. Diese können einerseits auf Ver-
änderungen der Pharmakokinetik und damit dem Errei-
chen höherer Plasma- und Gewebekonzentrationen beru-
hen, andererseits auf einer veränderten Empfindlichkeit äl-
terer Menschen gegenüber bestimmten Wirkungen. Diese
altersabhängige Sensitivität gegenüber unerwünschten Wir-
kungen wird im folgenden Abschnitt behandelt.

Unerwünschte Wirkungen
durch veränderte Empfindlichkeit

Unerwünschte Wirkungen im Gastrointestinaltrakt

Störungen des Magen-Darm-Traktes zählen zu den häufig-


sten unerwünschten Wirkungen der Antibiotika insgesamt
und können vielfältige Symptome auslösen: Übelkeit und
Erbrechen, Blähungen und Diarrhoe, abdominelle Schmer-
zen, Geschmacksstörungen. Die meisten dieser Symptome

124
Pharmakologische Besonderheiten

beruhen auf einer Schädigung der physiologischen Darm-


flora und Selektion der gegen das verabreichte Antibioti-
kum resistenten Darmkeime. Auf Grund dieses Wirkme-
chanismus ist es verständlich, dass besonders solche Anti-
biotika gastrointestinale Störungen auslösen, die gut wirk-
sam gegen gramnegative und vor allem gegen anaerobe
Bakterien sind. Nach Schädigung der physiologischen
Darmflora durch Antibiotika, die zu einer »colonization re-
sistance« führt, können sich dann fremde Keime, z.B. Hos-
pitalkeime oder pathogene Erreger, ungehindert im Darm
ausbreiten.

Die seltene, aber lebensbedrohliche »pseudomembranöse


Enterokolitis« ist die Maximalvariante dieser unerwünsch-
ten Antibiotikawirkung und auf Überwuchern des multire-
sistenten anaeroben Sporenbildners Clostridium difficile
zurückzuführen. Clostridium difficile bildet – wie andere
Clostridien auch – ein Ektotoxin, das in diesem Fall spezi-
fisch gegen die Epithelien der Darmschleimhaut gerichtet
ist und zu Schleimhautstörungen führt. Die Symptomatik
ist gekennzeichnet durch abdominelle Schmerzen und an-
haltende wässrige Durchfälle. Körperliche Allgemeinsymp-
tome, Fieber und Leukozytose können auftreten. Die Diag-
nose wird durch Toxinnachweis im Stuhl gesichert. Bei be-
gründetem Verdacht muss aber auch vor dem Toxinnach-
weis das Antibiotikum abgesetzt und gegebenenfalls eine
orale Behandlung mit Metronidazol (oder Vancomycin) be-
gonnen werden.

Makrolid-Antibiotika, besonders Erythromycin, können


durch Stimulation von Motilinrezeptoren zu einer gestei-

125
Pharmakologische Besonderheiten

gerten Darmmotilität führen und abdominelle Schmerzen


auslösen.

Im Alter kommt es häufig zu Störungen der autonomen Re-


gulation des Gastrointestinaltraktes, die mit Veränderun-
gen der Darmmotilität und der intestinalen Sekretion ver-
bunden sind. Entsprechend werden unerwünschte gastroin-
testinale Wirkungen von Antibiotika bei älteren Menschen
häufig beobachtet. In einer retrospektiven Analyse bei älte-
ren, ambulant behandelten Patienten waren Antibiotika
besonders häufig für unerwünschte Arzneimittelwirkungen
verantwortlich, die sich zu etwa 50% als gastrointestinale
Symptome äußerten.24 Die Häufigkeit gastrointestinaler
Störungen bei älteren Menschen im Vergleich zu jüngeren
könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Wirksamkeit
der körpereigenen Abwehr durch Produktion von sekreto-
rischem IgA im Darm altersabhängig abnimmt.19 Da die
körpereigenen Abwehrmechanismen weniger effektiv sind,
wird unter Behandlung mit Antibiotika das Ȇberwu-
chern« resistenter Keime oder eine Superinfektion durch
Candida begünstigt.

Unerwünschte Wirkungen im Nervensystem

Neurotoxische Effekte zählen zu den wichtigsten uner-


wünschten Antibiotikawirkungen, die bei älteren Men-
schen gehäuft auftreten. Die genaue Ursache für das im Al-
ter erhöhte Risiko zentralnervöser Wirkungen ist nicht be-
kannt. Man weiß aber, dass es mit zunehmendem Alter zu
Veränderungen verschiedener Neurotransmittersysteme im
ZNS kommt (Übersicht in: 23):

126
Pharmakologische Besonderheiten

■ Die Zahl der dopaminergen Neurone, der D2-Rezepto-


ren und die Menge der synthetisierenden Enzyme (Tyrosin-
hydroxylase, Dopa-Decarboxylase) nehmen ab.
■ Die Dichte der inhibitorischen GABAA-Rezeptoren geht
zurück, der Anteil der verschiedenen Untereinheiten verän-
dert sich.
■ Die Dichte der exzitatorisch wirkenden NMDA-Rezep-
toren und die über sie vermittelte Freisetzung von Noradre-
nalin und Dopamin nehmen ebenfalls ab.

Angesichts dieser vielfältigen Veränderungen ist es schwie-


rig, die Rolle einzelner Transmittersysteme abzugrenzen.
Dennoch geht man davon aus, dass besonders die Abnah-
me der GABA-ergen Funktion im Alter das Auftreten typi-
scher neurotoxischer Effekte von Antibiotika begünstigt.
Da GABA ein inhibitorischer Neurotransmitter ist, begüns-
tigt seine funktionelle Abnahme eine zentralnervösen Erre-
gung, die sich durch Unruhe, Schlafstörungen und Ver-
wirrtheit äußern, aber auch einen generalisierten Krampf-
anfall oder ein Delir auslösen kann. Tatsächlich ist das Ri-
siko von Krampfanfällen unter Antibiotikabehandlung im
Alter deutlich erhöht.

Zu den Substanzen mit potenziell krampfauslösender Wir-


kung gehört die Gruppe der ß-Lactam-Antibiotika; Penicil-
lin G, Cefazolin und Imipenem sollen hier ein höheres Po-
tenzial haben als andere Vertreter dieser Gruppe. Neben
der bereits erwähnten Abnahme von GABA-Rezeptoren im
ZNS spielen bei neurotoxischen Effekten der ß-Lactam-
Antibiotika aber auch pharmakokinetische Veränderungen
eine Rolle. So werden bei unveränderter Dosierung der ß-

127
Pharmakologische Besonderheiten

Lactam-Antibiotika im Alter höhere Plasmakonzentratio-


nen erreicht, da die renale Elimination langsamer erfolgt
als bei Jüngeren (siehe vorne). Entsprechend ist nicht nur
ein hohes Alter an sich, sondern besonders die Funktion
der Niere ein entscheidender Faktor, der bei der Risikoab-
schätzung berücksichtigt werden muss.

Zentralnervös-erregende Wirkungen sind vor allem typisch


für die Gruppe der Fluorochinolone und beruhen, zumin-
dest teilweise, auf einer GABA-antagonistischen Wirkung.
Angesichts der eben beschriebenen, altersabhängigen Ver-
änderungen dieses Systems ist es daher nicht überraschend,
dass Fluorochinolone gerade bei älteren Menschen häufig
neurotoxische Effekte auslösen 4, 15. Sowohl Krampfanfälle
als auch delirante Syndrome sind unter Fluorochinolonen
beobachtet worden. Das Risiko neurotoxischer Effekte
wird durch gleichzeitige Gabe nicht-steroidaler Antiphlo-
gistika erhöht, die gerade bei Gelenkerkrankungen älterer
Menschen häufig verordnet werden. Durch die genannten
Antibiotika ausgelöste Krampfanfälle und delirante Syn-
drome sprechen meist auf Benzodiazepine an, deren Wirk-
mechanismus auf einer Verstärkung GABA-erger Effekte
beruht.

Neben den zentralnervös-erregenden Wirkungen haben ei-


nige Antibiotika auch spezifische ototoxische Effekte, die
besonders bei verminderter renaler Elimination (und damit
bei anhaltend hohen Plasmakonzentrationen) auftreten
können. Zu diesen Substanzen gehören die Aminoglykosi-
de, Vancomycin und (sehr selten) Erythromycin. Da es im
Alter ohnehin zu einer Abnahme des Hörvermögens durch

128
Pharmakologische Besonderheiten

Untergang von Haarzellen des Innenohrs kommt, kann je-


de weitere Schädigung zu einem dramatischen Verlust der
auditiven Funktion führen.

Das höchste ototoxische Potenzial haben die Aminoglyko-


side. Da sie ausschließlich renal eliminiert werden, kommt
es bei Abnahme der Nierenfunktion im Alter zu steigenden
Plasmakonzentrationen, die einen Übertritt in die Peri- und
Endolymphe des Innenohrs begünstigen. Da die Rückver-
teilung ins Plasma nur sehr langsam erfolgt, können die
Aminoglykoside in die Haarzellen aufgenommen und in-
trazellulär angereichert werden. Dadurch kann es zur irre-
versiblen Schädigung und damit zum Verlust von Hör- und
Gleichgewichtssinn kommen. Diese ototoxischen Effekte
treten besonders bei anhaltend hohen Plasmakonzentratio-
nen auf. Durch einmal tägliche Gabe der Aminoglykoside
wird das Risiko ototoxischer Effekte vermindert, da wegen
der langsamen zellulären Resorption weniger Aminogly-
koside aufgenommen und diese bei niedrigen Plasmakon-
zentrationen leichter wieder abgegeben werden können.
Prinzipiell ist das Risiko ototoxischer Wirkungen bei allen
Aminoglykosiden vorhanden, die Ausprägung kann sich
aber unterscheiden. So führt Streptomycin häufiger zu ves-
tibulären und Amikacin zu cochleären Ausfällen; Tobramy-
cin und Gentamicin können dagegen beide Systeme betref-
fen (Übersicht in: 12).

Vancomycin hat bei hohen Plasmakonzentrationen, wie sie


bei eingeschränkter Nierenfunktion auftreten können,
ebenfalls ototoxische Wirkungen, die meist das auditori-
sche System betreffen. Der genaue Mechanismus dieser

129
Pharmakologische Besonderheiten

Ototoxizität ist nicht sicher bekannt. Die gleichzeitige Ga-


be anderer potenziell ototoxischer Pharmaka erhöht das
Risiko (siehe im Folgenden).

Für Erythromycin sind ebenfalls ototoxische Effekte be-


schrieben worden, die dosisabhängig und reversibel waren.
Sie wurden typischerweise nur bei Patienten mit höhergra-
diger Niereninsuffizienz und sehr hohen Erythromycin-
Plasmakonzentrationen beobachtet.

Unerwünschte Wirkungen in Niere und Urogenitaltrakt

Eine Vielzahl von Antibiotika kann nephrotoxische Wir-


kungen auslösen, die sich bei älteren Menschen, deren Nie-
renfunktion ohnehin vermindert ist, besonders drastisch
auswirken. Zu den potenziell nephrotoxischen Antibiotika
zählen Aminoglykoside, Glykopeptide, Co-trimoxazol so-
wie einige ß-Lactam-Antibiotika.

Die Häufigkeit nephrotoxischer Wirkungen der Aminogly-


koside wird in unterschiedlichen Studien mit 5 bis 25% an-
gegeben, bei älteren Patienten liegen die Angaben mit 35
bis 50% deutlich höher. Es ist jedoch unklar, ob die erhöhte
Häufigkeit bei älteren Menschen auf das Alter selbst, auf
vorbestehende Funktionseinschränkungen oder nicht kor-
rekt angepasste Dosierung zurückzuführen ist (Übersicht
in: 14). Nierenschäden durch Aminoglykoside äußern sich
als zunächst als Proteinurie und progrediente Abnahme der
GFR und können schließlich zu poly- oder anurischem Nie-
renversagen führen. Da die Tubulusepithelien der Niere,
anders als die Haarzellen des Innenohrs, zur Regeneration

130
Pharmakologische Besonderheiten

befähigt sind, sind zumindest nicht zu weit fortgeschrittene


Schäden reversibel. Die verschiedenen Aminoglykoside ha-
ben ein unterschiedlich ausgeprägtes nephrotoxisches Po-
tenzial, das bei Neomycin höher als bei Gentamicin, Tobra-
mycin sowie Amikacin und am niedrigsten bei Streptomy-
cin ist. Neomycin wird wegen seiner größeren Toxizität
nicht systemisch verwendet. Ob sich die »systemischen«
Aminoglykoside Gentamicin, Tobramycin und Amikacin
hinsichtlich ihres nephrotoxischen Potenzials unterschei-
den, ist strittig12.

Die Glykopeptide Vancomycin und Teicoplanin können


ebenfalls Nierenschäden auslösen, tun dies aber deutlich
seltener als die Aminoglykoside und meist nur bei bereits
bestehender Niereninsuffizienz.

Nephrotoxische Wirkungen von Co-trimoxazol werden auf


die Sulfonamid-Komponente zurückgeführt und beruhen
auf einer Auskristallisation im Tubulussystem mit nachfol-
gender tubulärer Nekrose und/oder interstitieller Nephritis.
Auch die nephrotoxischen Effekte von Co-trimoxazol wer-
den typischerweise bei eingeschränkter Nierenfunktion beo-
bachtet (Kreatinin-Clearance < 40 ml/min) und sind daher
im Alter häufiger.

Unter Penicillinen kann (selten) eine interstitielle Nephritis


auftreten, die aber nicht auf nephrotoxische Effekte zu-
rückzuführen ist, sondern wahrscheinlich auf einer allergi-
schen Reaktion beruht. Entsprechend gibt es keine Hin-
weise darauf, dass diese unerwünschte Wirkung im Alter
oder bei vorbestehender Niereninsuffizienz häufiger wäre.

131
Pharmakologische Besonderheiten

Die Cephalosporine haben dagegen ein mehr oder weniger


stark ausgeprägtes nephrotoxisches Potenzial. Cefalotin
und Cefazolin werden im proximalen Tubulus angereichert
und sind daher (nephro)toxischer als die anderen Cepha-
losporine. Besonders gefährdet sind wiederum ältere Pa-
tienten mit vorbestehenden Nierenerkrankungen.

Imipenem hat allein ein hohes nephrotoxisches Potenzial,


das aber durch gleichzeitige Gabe des renalen Dipeptidase-
Hemmers Cilastin vermindert wird.

Unerwünschte Wirkungen im Herz-Kreislaufsystem

Herz-Kreislauferkrankungen sind in den Industrieländern


die häufigsten Erkrankungen und manifestieren sich typi-
scherweise im mittleren und höheren Lebensalter. Uner-
wünschte kardiovaskuläre Wirkungen von Antibiotika sind
bei älteren Patienten häufiger und potenziell gefährlicher,
da sie auf ein bereits vorgeschädigtes Organsystem treffen.

Durch ihren Gehalt an Na+-Ionen können Fosfomycin und


einige Penicillin-Präparate zu Hypernatriämie und Flüssig-
keitsretention führen; dies kann bei Patienten mit vorbeste-
hender Herzinsuffizienz periphere und pulmonale Ödeme
auslösen. Unter den Penicillinen betrifft das besonders die
heute nur noch selten verwendeten Carboxy-Penicilline,
z.B. Ticarcillin, und (seltener) die Acylamino-Penicilline
Azlo- und Mezlocillin. Neben einer Volumenbelastung
kann die Na+-Zufuhr auch zu renalen K+-Verlusten und ei-
ner Hypokaliämie führen, die das Auftreten kardialer Ar-
rhythmien begünstigt.

132
Pharmakologische Besonderheiten

Makrolide und einige Fluorochinolone (z.B. Grepafloxacin)


können kardiale Repolarisationsstörungen mit Verlänge-
rung der QT-Zeit im EKG auslösen. Besonders in Kombina-
tion mit anderen die QT-Zeit verlängernden Pharmaka, z.B.
Antiarrhythmika der Klassen I A und III, oder bei Hypoka-
liämie können diese Antibiotika das Auftreten schwerer
ventrikulärer Herzrhythmusstörungen begünstigen.

Unerwünschte Wirkungen im Knochenmark


Störungen der Blutbildung im Knochenmark zählen zu den
typischen unerwünschten Wirkungen von Chlorampheni-
col und (seltener) Co-trimoxazol. Die Knochenmarkstoxi-
zität von Chloramphenicol beruht auf zwei unterschied-
lichen Mechanismen, einer seltenen, irreversiblen und do-
sisunabhängigen Zerstörung der Stammzellen (aplastische
Anämie) einerseits und einer häufigen, reversiblen und do-
sisabhängigen Knochenmarksdepression. Die irreversible
aplastische Anämie kann in jedem Alter auftreten, die do-
sisabhängige Knochenmarksdepression tritt häufiger bei
Patienten mit vorbestehenden Blutbildungsstörungen auf,
z.B. bei renal bedingter Anämie.
Co-trimoxazol kann durch Hemmung der Synthese von Te-
trahydrofolsäure ebenfalls zu Störungen der Hämatopoese
führen; diese äußern sich meist als Retikulozytose, Leuko-
und Thrombozytopenie, seltener als megaloblastäre An-
ämie. Risikofaktoren für diese unerwünschten Wirkungen
sind konsumierende Erkrankungen, Alkoholismus sowie
Unter- und Fehlernährung, die selbst zu einem Folsäure-
Mangel führen. Durch Co-trimoxazol wird dieser Folsäu-
re-Mangel dann verstärkt.

133
Pharmakologische Besonderheiten

Unter Lincosamiden und Linezolid wurden reversible


Thrombozytopenien beobachtet, unter Metronidazol re-
versible Leukopenien.

Blutbildungsstörungen durch andere Antibiotikagruppen


sind selten, wurden aber gelegentlich bei Einnahme von ß-
Lactam-Antibiotika, Aminoglykosiden, Tetracyclinen, Fluo-
rochinolonen und Glykopeptiden beobachtet.

Unerwünschte Wirkungen
durch Arzneimittelinteraktionen

Arzneimittelinteraktionen kommen bei älteren Menschen


häufig vor, da diese auf Grund chronischer und degenerati-
ver Erkrankungen oft mit einer Vielzahl von Medikamen-
ten behandelt werden. Prinzipiell kann man zwei Typen
von Wechselwirkungen unterscheiden: pharmakodynami-
sche und pharmakokinetische Wechselwirkungen.

Pharmakodynamische Interaktionen

Ein typisches Beispiel unerwünschter Wirkungen durch


pharmakodynamische Interaktionen ist die erhöhte Ne-
phrotoxizität von Aminoglykosiden, Glykopeptiden und ß-
Lactam-Antibiotika bei gleichzeitiger Gabe anderer poten-
ziell nephrotoxischer Pharmaka. Diese Interaktion betrifft
z.B. Schleifendiuretika, nicht-steroidale Antiphlogistika,
Kontrastmittel, Cisplatin, Amphotericin B.

134
Pharmakologische Besonderheiten

Kardiale Arrhythmien durch Fluorochinolone oder Makro-


lide treten häufiger auf, wenn diese Antibiotika mit ande-
ren die QT-Zeit verlängernden Pharmaka kombiniert wer-
den. Dabei handelt es sich z.B. um Antiarrhythmika der
Klassen I und III, die Antihistaminika Astemizol und Terfe-
nadin sowie das Prokinetikum Cisaprid, das deshalb nicht
mehr im Handel ist.

Durch Störung der intestinalen Keimbesiedlung können An-


tibiotika die Synthese Vitamin-K-abhängiger Gerinnungs-
faktoren vermindern. Bei Patienten, die orale Antikoagu-
lantien einnehmen, können Antibiotika auf diesem Weg
das Blutungsrisiko deutlich erhöhen. In einer Fall-Kontroll-
studie war z.B. unter Amoxicillin-Clavulansäure das Risiko
einer »Überantikoagulation« (INR > 6) um den Faktor 4
bis 5 erhöht, unter Doxycyclin um den Faktor 1,5 bis 2.17
Cephalosporine mit einer Methylthiotetrazol-Seitenkette
wie Cefamandol und Cefmenoxim hemmen selbst die Syn-
these von Gerinnungsfaktoren und erhöhen ebenfalls das
Blutungsrisiko.

Pharmakokinetische Interaktionen

Unerwünschte Wirkungen von Antibiotika durch pharma-


kokinetische Interaktionen sind häufig und beruhen meist
auf der Beeinflussung des hepatischen Metabolismus, selte-
ner auf Veränderungen der Absorption, Verteilung oder
Elimination.

Zu den wenigen relevanten Interaktionen bei der Absorp-


tion von Antibiotika gehört die bekannte Wechselwirkung

135
Pharmakologische Besonderheiten

zwischen zweiwertigen Ionen wie Fe2+ und Ca2+ einerseits


sowie Tetracyclinen und Fluorochinolonen andererseits.
Dabei kommt es zur Bildung von Chelatkomplexen aus
Antibiotikum und Ion, was die Resorption beider Stoffe
vermindert. Folglich dürfen sowohl Tetracycline als auch
Fluorochinolone nicht mit Milch oder Milchprodukten ein-
genommen werden, da diese viel Ca2+-Ionen enthalten. Die-
se Art der Wechselwirkung ist altersunabhängig.

Wechselwirkungen durch veränderte Verteilung zählen zu


den bekanntesten Interaktionen (»Verdrängung aus der
Plasmaeiweiß-Bindung«), spielen aber tatsächlich kaum ei-
ne Rolle. Dies beruht darauf, dass bei Verdrängung eines
Pharmakons aus einem »Gewebedepot«, z.B. der Bindung
an Albumin, mit erhöhter Konzentration des freien Phar-
makons auch die Elimination des Arzneistoffs beschleunigt
wird und sich letztlich wieder ein »normales« Gleichge-
wicht einstellt. Zu den wenigen Wechselwirkungen, an de-
nen eine Verdrängung aus der Plasmaeiweiß-Bindung betei-
ligt sein könnte, zählt die verstärkte Wirksamkeit oraler
Antikoagulantien (Warfarin, Phenprocoumon) bei gleich-
zeitiger Gabe von Sulfonamiden. Aber auch bei dieser be-
kannten Interaktion ist wahrscheinlich die Hemmung des
Cumarin-Metabolismus wichtiger.

Die Metabolisierung von Arzneimitteln in der Leber erfolgt


zum überwiegenden Teil unter Mitwirkung von Cyto-
chrom-P450-abhängigen Enzymen. Die quantitativ wich-
tigste Rolle im Arzneistoffwechsel spielt dabei Isoenzym
CYP 3A4. Dieses Isoenzym wird durch Makrolide, Dalfo-
pristin/Quinupristin und Azol-Antimykotika gehemmt, so

136
Pharmakologische Besonderheiten

dass diese Pharmaka den Metabolismus anderer gleichzei-


tig eingenommener Arzneistoffe verlangsamen, wenn diese
über CYP 3A4 metabolisiert werden. Zu den Arzneimit-
teln, deren Metabolismus durch die genannten Antibiotika
vermindert wird, gehören die CSE-Hemmstoffe Atorvasta-
tin, Lovastatin und Simvastatin, die meisten Ca2+-Kanal-
blocker (Nifedipin, Felodipin und andere Dihydropyridine
sowie Verapamil), Immunsuppressiva wie Ciclosporin, das
Benzodiazepin Midazolam und andere. Durch gleichzeitige
Gabe CYP 3A4-hemmender Antibiotika steigt das Risiko
unerwünschter Wirkungen der Interaktionspartner, z.B.
Myopathie/Rhabdomyolyse durch Statine, Hypotonie/Re-
flextachykardie unter Ca2+-Kanalblockern, Nephrotoxizi-
tät von Ciclosporin, verstärkte hypnotische Wirkung und
Atemdepression unter Midazolam.

Fluorochinolone hemmen das Isoenzym CYP 1A2, das für


die Metabolisierung von Methylxanthinen entscheidend
ist. Entsprechend kommt es bei gleichzeitiger Gabe von
Fluorochinolonen und Theophyllin (oder Coffein) zu ei-
nem Anstieg der Plasmakonzentration des Methylxanthins.
Diese pharmakokinetische Interaktion führt zu einem er-
höhten Risiko ZNS-erregender Wirkungen der Methylxan-
thine.

Orale Antikoagulantien wie Warfarin und Phenprocoumon


werden über CYP 2C9 verstoffwechselt und werden daher
durch die bisher genannten CYP-Hemmer nicht beein-
flusst. Co-trimoxazol hemmt jedoch den Metabolismus der
Cumarin-Derivate, wobei der genaue Angriffspunkt nicht
bekannt ist; die Anwendung der Substanz war in einer Fall-

137
Pharmakologische Besonderheiten

Kontrollstudie mit einem 20-fach erhöhten Risiko einer


»Überantikoagulation« (INR > 6) verbunden.17 An der dra-
matischen Risikoerhöhung könnte aber auch die eben er-
wähnte Verdrängung der Cumarin-Derivate aus der Ei-
weißbindung durch das Sulfonamid beteiligt sein.

Antibiotika können den Metabolismus über CYP-Isoenzy-


me nicht nur hemmen, sondern umgekehrt auch steigern,
indem sie zur Induktion dieser Enzyme führen. Das be-
kannteste und wichtigste Beispiel für diesen Interaktions-
mechanismus ist die Enzyminduktion fast aller hepatischen
CYP-Isoenzyme durch Rifampicin. Unter Behandlung mit
Rifampicin kommt es daher zur beschleunigten Metaboli-
sierung und Wirkabschwächung von zahlreichen Arznei-
mitteln, z.B. Ca2+-Kanalblockern, Theophyllin, Ciclospo-
rin, oralen Antikoagulantien, Kontrazeptiva, Phenytoin.
Rifabutin ist ein schwächerer Enzyminduktor als Rifampi-
cin und betrifft vorwiegend CYP 3A4.

Interaktionen auf der Stufe der renalen Elimination sind


schon lange bekannt und wurden sogar therapeutisch ge-
nutzt, um die Wirkdauer von Penicillin zu verlängern. Peni-
cillin wird in der Niere sowohl filtriert als auch über einen
Anionen-Antiportcarrier tubulär sezerniert. Die tubuläre
Sekretion und damit die renale Elimination von Penicillin
können durch Gabe von Substanzen vermindert werden,
die ebenfalls über diesen Carrier transportiert werden und
Penicillin dadurch verdrängen können. Zu diesen Substan-
zen gehört das Probenecid. Probenecid wurde früher ge-
meinsam mit Penicillin gegeben, um dessen Ausscheidung
zu verlangsamen und so Penicillin einzusparen. Neben Pro-

138
Pharmakologische Besonderheiten

benecid interagieren auch Acetylsalicylsäure, Sulfonamide,


die Schleifendiuretika Furosemid und Etacrynsäure mit der
Sekretion von Penicillin und Cephalosporinen. Trimetho-
prim wird über einen analogen Carrier für organische Ba-
sen tubulär sezerniert und kann Kreatinin vom Carrier ver-
drängen; dadurch kommt es zu passageren Kreatinin-An-
stiegen, die oft fälschlich als Nierenschädigung gedeutet
werden. Ähnliche Wechselwirkungen mit Trimethoprim
können auch bei gleichzeitiger Gabe von Histamin-H2-Re-
zeptorantagonisten (Cimetidin, Ranitidin, Famotidin), K+-
sparenden Diuretika (Amilorid, Triamteren) und verschie-
denen Klasse-I-Antiarrhythmika (Chinidin, Disopyramid,
Procainamid) ausgelöst werden. So erhöht Trimethoprim
die Plasmakonzentration von Procainamid, was zu einem
gesteigerten Risiko kardialer, proarrhythmischer Wirkun-
gen führt (Übersicht in: 2).

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141
142
ANHANG

143
Handelsnamen und Hersteller
Substanz Handelsname (Auswahl) Hersteller

Amikacin Biklin Bristol-Myers Squibb


Amoxicillin Amoxypen Grünenthal
Ampicillin Binotal Bayer
Azithromycin Zithromax Bayer
Azlocillin Securopen Bayer
Aztreonam Azactam Bristol-Myers Squibb
Cefaclor Panoral Lilly
Cefadroxil Bidocef Novartis
Cefalexin Oracef Lilly
Cefamandol Mandokef Lilly
Cefazolin Elzogram Lilly
Cefepim Maxipime Bristol-Myers Squibb
Cefetamet Globocef Roche
Cefixim Cephoral Merck
Cefmenoxim Tacef Takeda
Cefotaxim Claforan Aventis
Cefotetan Apatef AstraZeneca
Cefotiam Spizef Takeda
Cefoxitin Mefoxitin MSD
Cefpodoxim-Proxetil Podomexef Sankyo
Cefsulodin Pseudocef Takeda
Ceftazidim Fortum Glaxo
Ceftibuten Keimax Essex
Ceftriaxon Rocephin Roche
Cefuroxim Elobact Glaxo
Cefuroxim-Axetil Zinnat Glaxo
Chloramphenicol diverse diverse
Ciprofloxacin Ciprobay Bayer
Clarithromycin Klacid Abbott
Clindamycin Sobelin Pharmacia
Co-trimoxazol Bactrim Roche
Dalfopristin/Quinupristin Synerzid Aventis
Dicloxacillin Dichlor-Stapenor Bayer
Doxycyclin Vibramycin Pfitzer
Ertapenem Invanz MSD
Erythromycin Erythrocin Abbott

144
Substanz Handelsname (Auswahl) Hersteller

Fleroxacin Quinodis Roche


Flucloxacillin Staphylex Glaxo
Fosfomycin Fosfocin Roche
Gatifloxacin Bonoq Grünenthal
Gentamicin Refobacin Merck
Imipenem Zienam MSD
Levofloxacin Tavanic Aventis
Linezolid Zyvoxid Pharmacia
Loracarbef Lorafem Lilly
Meropenem Meronem AstraZeneca
Metronidazol Clont Bayer
Mezlocillin Baypen Bayer
Minocyclin Klinomycin Lederle
Moxifloxacin Avalox Bayer
Netilmicin Certomycin Essex
Norfloxacin Barazan MSD
Oxacillin Stapenor Bayer
Penicillin G diverse diverse
Penicillin V Isocillin Aventis
Piperacillin Pipril Lederle
Propicillin Baycillin Bayer
Rifabutin Mycobutin Pharmacia
Rifampicin Rifa Grünenthal
Roxithromycin Rulid Grünenthal
Teicoplanin Targocid Aventis
Telithromycin Ketek Aventis
Tinidazol Simplotan Pfitzer
Tobramycin Gernebcin Lilly
Trimethoprim diverse diverse
Vancomycin diverse diverse

145
Pharmakokinetische Kenngrößen

146
Orale Gabe Ausscheidung Serumhalbwertzeit Dosierungsintervall

Bioverfüg-
Renal Biliär [Stunden] Einmal Mehrfach
barkeit [%]

Amikacin – 98% 1,6 - 2,5 x –


Amoxicillin x 75 70 - 80% 1% 0,9 - 1,5 – x
Ampicillin x 40 20% (p.o.)
60% (i.v.) 5% 0,5 - 1,5 – x
Azithromycin x 37 < 4% ++ 12,0 x –
Azlocillin – 60% + 0,9 - 1,3 – x
Aztreonam – 70% 2,7 – x
Cefaclor x 93 60 - 70% 0,6 - 1,0 – x
Cefadroxil x 90 90% 1,5 – x
Cefalexin x 90 > 90% + 1,0 – x
Cefamandol – 70 - 90% ca. 5% 0,6 – x
Cefazolin – > 90% 1,5 - 2,2 – x
Cefepim – 85% 2,0 x –
Cefetamet x 58 90% 3,0 x –
Cefixim x 50 12 - 20% ++ 2,5 x –
Cefmenoxim – 70 - 80% 1,4 - 2,9 – x
Cefotaxim – 55 - 60% 5 - 10% 0,9 - 1,2 – x
Cefotetan – > 70% 3,5 – x
Cefotiam – 70% < 2% 0,75 – x
Cefoxitin – 90% 0,75 – x
Cefpodoxim-Proxetil x 46 80% 2,4 – x
Cefsulodin – 60 - 90% 1,6 – x
Ceftazidim – 80 - 90% < 1% 1,7 - 2,1 – x
Ceftibuten x 85 80% 2,5 x –
Ceftriaxon – 40 - 60% 35 - 40% 5,8 - 8,7 x –
Cefuroxim-Axetil x 52 90 - 95% 2% 1,0 - 1,5 – x
Cefuroxim – 90% 3,4 - 3,6 – x
Chloramphenicol x 80 70 - 90% 1,5 - 3,0 – x
Ciprofloxacin x 70 30 - 60% 15 - 20% 3,0 - 4,0 – x
Clarithromycin x 50 12% 60% 8,0 - 13,0 – x
Clindamycin x 90 25 - 30% 70 - 75% 1,5 - 4,2 – x
Co-trimoxazol x vollständig 60 - 90% 9,0 - 12,0 – x
Dalfopristin/Quinupristin – 15 - 19% 75 - 77% 1,5 – x
Dicloxacillin x 35 65% + 0,5 - 0,75 – x

147
Orale Gabe Ausscheidung Serumhalbwertzeit Dosierungsintervall

148
Bioverfüg-
Renal Biliär [Stunden] Einmal Mehrfach
barkeit [%]
Doxycyclin x 93 20 - 60% 20 - 40% 16,0 - 23,0 (x) x
Ertapenem – 80% 10% 4,0 x –
Erythromycin x 18 - 45 5 - 15% 20 - 30% 1,2 - 2,6 – x
Fleroxacin x 100 57 - 73% 9,0 - 13,0 x –
Flucloxacillin x 35 60% (p.o.), 3 - 5% 0,75 – x
90% (i.v.)
Fosfomycin x 30 - 37 90% 1,5 - 2,5 – x
Gatifloxacin x 96 86% 6% 7,0 - 8,0 x –
Gentamicin – 70 - 90% 2,0 x –
Imipenem – 7 - 35% 1,0 – x
Levofloxacin x 98 > 85% < 5% 6,0 - 8,0 x –
Linezolid x 100 5,0 – x
Loracarbef x 90 90% 1,0 – x
Meropenem – 70% 1,0 – x
Metronidazol x 90 60 - 80% 7,0 - 10,0 – x
Mezlocillin – 55 - 60% 25% 0,8 - 1,2
Minocyclin x 95 ca. 6% 30 - 40% 15,0 - 17,0 – x
Moxifloxacin x 89 10,0 - 14,0 x –
Netilmicin – 70 - 80% 1,8 - 2,2 x –
Norfloxacin x 30 - 40 30 - 50% 30% 3,0 - 4,5 – x
Oxacillin x 30 40% 5 - 10% 0,4 – x
Penicillin G – 15 85 - 95% ca. 2% 0,5 - 0,8 – x
Penicillin V x 60 30 - 50% 1 - 5% 0,5 - 0,8 – x
Piperacillin – 60 - 70% 20% 1,0 – x
Propicillin x – 50% 1 - 5% 0,5 - 1,0 – x
Rifabutin x > 20 35% +++ 35,0 - 40,0 x –
Rifampicin x 100 30% 40% 1,5 - 5,0 x –
Roxithromycin x – 8% ++ 8,0 - 15,5 (x) x
Teicoplanin – 50% 7,0 - 14,0 x –
Telithromycin x 57 17% 76% 2,0 - 3,0 (10,0)* x –
Tinidazol x vollständig 60 - 65% 12% 13,0 x –
Tobramycin – 80% 1,5 - 2,5 x –
Trimethoprim/ x 90 - 100 20%/80% 11,0 – x
Sulfamethoxazol
Vancomycin (x) 0 80 - 90% x 4,0 - 8,0 – x

* terminale, weniger bedeutende HWZ

149
Wirkungsbereiche wichtiger Antibiotika
Chlamydien
Bacteriodes fragilis
Pseudomonas aeruginosa
Salmonellen
Campylobacter
Citrobacter freundii
Klebsiella oxytoca
Klebsiella pneumoniae
Serratia marcescens
Enterobacter cloacae
Enterobacter aerogenes
Morganella marganii
Proteus mirabilis
Proteus vulgaris
Escherichia coli
Legionella pneumophila
Mycoplasma pneumoniae
Stäbchen

negativ
gram-

Haemophilus influenzae
Acinetobacter*
Gonokokken
Meningokokken
Enterococcus faecium
Enterococcus faecalis
positiv

Pneumokokken
gram-

A-B-Streptokokken
Kokken

S. epidermidis (KNS)
S. aureus*
* Methicillin-empfindlich
Amoxicillin/Clavulansäure
(≥ 90% werden erfasst)

(≥ 70% werden erfasst)

Piperacillin/Tazobactam
Piperacillin/Mezlocillin

Cefazolin, Cefazedon
Cefuroxim, Cefotiam
(Sonderfall ≥ 30%

Di-, Flucoloxacillin
werden erfasst)
Mittel der Wahl

Amino-Penicilline
auch wirksam

nicht indiziert
unwirksam
Wirksamkeit

Penicillin G
sehr gut

Substanz

Cefoxitin
gut

150
Bacteriodes fragilis
Pseudomonas aeruginosa
Salmonellen
Campylobacter
Citrobacter freundii
Klebsiella oxytoca
Klebsiella pneumoniae
Serratia marcescens
Enterobacter cloacae
Enterobacter aerogenes
Morganella marganii
Proteus mirabilis
Proteus vulgaris
Escherichia coli
Legionella pneumophila
Mycoplasma pneum.
Haemophilus influenzae
Acinetobacter*
Gonokokken
Meningokokken
Enterococcus faecium
Enterococcus faecalis
Pneumokokken
A-B-Streptokokken
S. epidermidis (KNS)
S. aureus*
* Methicillin-empfindlich
Ceftazidim/Clavulansäure
Cefotaxim/Clavulansäure

Imipenem/Meropenem

Ofloxacin, Ciprofloxacin
Tobramycin
Gentamicin
Fosfomycin
Ceftazidim

Doxycyclin
Ceftriaxon
Cefotaxim

Amikacin
Cefepim

151
Chlamydien
Bacteriodes fragilis
Pseudomonas aeruginosa
Salmonellen
Campylobacter
Citrobacter freundii
Klebsiella oxytoca
Klebsiella pneumoniae
Serratia marcescens
Enterobacter cloacae
Enterobacter aerogenes
Morganella marganii
Proteus mirabilis
Proteus vulgaris
Escherichia coli
Legionella pneumophila
Mycoplasma pneumoniae
Stäbchen

negativ
gram-

Haemophilus influenzae
Acinetobacter*
Gonokokken
Meningokokken
Enterococcus faecium
Enterococcus faecalis
positiv

Pneumokokken
gram-

A-B-Streptokokken
Kokken

S. epidermidis (KNS)
S. aureus*
* Methicillin-empfindlich
Erythromycin/Roxithromycin
(≥ 90% werden erfasst)

(≥ 70% werden erfasst)

Vancomycin, Teicoplanin
(Sonderfall ≥ 30%
werden erfasst)
Mittel der Wahl

auch wirksam

nicht indiziert

Co-trimoxazol

Metronidazol
unwirksam

Fusidinsäure
Wirksamkeit

Clindamycin
sehr gut

Rifampicin

Mupirocin
Substanz

Linezolid
gut

152
Pseudomonas aeruginosa

Staph. (Koag. neg.)


Wirksamkeit

Proteus mirabillis
Enterobacter sp.
Escherichia coli
wichtiger

Enterokokken
Klebsiella sp.
Bacteroides
Antibiotika bei

S. aureus
Patienten
über 60 Jahre Wirksamkeit
Penicillin G Mittel der
Amino-Penicilline Wahl

Amoxicillin/Clavulansäure sehr gut


(≥ 90% wer-
Piperacillin/Mezlocillin den erfasst)
Piperacillin/Tazobactam gut (≥ 70%
Di-, Flucoloxacillin werden
Cefazolin, Cefazedon erfasst)

Cefuroxim, Cefotiam auch wirksam


(Sonderfall
Cefoxitin ≥ 30% wer-
Cefepim den erfasst)
Cefotaxim unwirksam
Cefotaxim/Clavulansäure nicht indiziert

Ceftazidim
Ceftazidim/Clavulansäure
Ceftriaxon
Imipenem
Meropenem
Fosfomycin
Gentamicin
Netilmicin
Tobramycin
Amikacin
Ofloxacin
Ciprofloxacin
Doxycyclin
Co-trimoxazol
Erythromycin

153
Wirksamkeit

Pseudomonas aeruginosa
Mittel der
Wahl

Staph. (Koag. neg.)


Wirksamkeit

Proteus mirabillis
sehr gut

Enterobacter sp.
Escherichia coli
wichtiger

Enterokokken
(≥ 90% wer-

Klebsiella sp.
Bacteroides
Antibiotika bei den erfasst)

S. aureus
Patienten gut (≥ 70%
werden
über 60 Jahre erfasst)
Vancomycin auch wirksam
Teicoplanin (Sonderfall
Rifampicin ≥ 30% wer-
den erfasst)
Fusidinsäure
unwirksam
Clindamycin nicht indiziert
Metronidazol
Quinu-/Dalfopristin
Trimethoprim
Mupirocin
Linezolid

Sofern keine Eintragungen in den Spalten, fehlen statistische Angaben!

154
Dosierung wichtiger Antibiotika (Tagesdosis)
Antibiotikum Dosis
Amikacin 15 mg/kg/Tag in 2 - 3 Dosen i.m./i.v.
Amoxicillin 3 x 0,25 - 1 g p.o.
Ampicillin 3 - 4 x 0,5 - 2 g i.v.
Azithromycin 1 x 500 mg für 3 Tage p.o.
1 x 500 mg (1. Tag),
1 x 250 mg (2. bis 5. Tag)
Azlozillin 3-4 x 2-5g i.v.
Aztreonam 2-3 x 1-2g i.m./i.v.
Cefaclor 3 x 0,5 - 1 g p.o.
Cefadroxil 2 x 1- 2 g p.o.
Cefalexin 4 x 0,5 - 1 g p.o.
Cefamandol 3 - 4 x 1- 2 g i.m./i.v.
Cefazolin 2 - 3 x 0,5 - 2 g i.m./i.v.
Cefepim 2-3 x 2g i.v.
Cefetamet 1 x 2g p.o.
Cefixim 1 x 200 mg p.o.
Cefmenoxim 2 - 3 x 1- 2 g i.m./i.v.
Cefotaxim 2 - 3 x 1- 2 g i.m./i.v.
Cefotetan 2 x 1-2g i.m./i.v.
Cefotiam 2 - 3 x 1- 2 g i.m./i.v.
Cefoxitin 3 - 4 x 1- 2 g i.m./i.v.
Cefpodoxim-Proxetil 2 x 100 mg p.o.
Cefsulodin 3 x 1- 2 g i.m./i.v.
Ceftazidim 2 - 3 x 1- 2 g i.m./i.v.
Ceftibuten 2 x 200 mg oder 1 x 400 mg p.o.
Ceftriaxon 1- 2 g i.m./i.v.
Cefuroxim 2 - 3 x 0,75 - 1,5 g i.m./i.v.
Cefuroxim-Axetil 2 x 250 - 500 mg p.o.
Chloramphenicol 3 - 4 x 0,5 g (bis 3 x 1 g) p.o./i.v.
(max. Gesamtdosis 2,5 g!)

155
Antibiotikum Dosis

Ciprofloxacin 2 x 250 - 500 mg p.o.


2 x 100 - 200 mg i.v.
Clarithromycin 2 x 250 mg p.o.
Clindamycin 3 - 4 x 300 - 600 mg i.m./i.v.
3 - 4 x 150 - 300 mg p.o.
Co-trimoxazol 2 x 160/800 mg p.o.
40 - 100 mg/kg in 2 - 4 Dosen
(i.v.-Kurzinfusion)
Dalfopristin/ 3 x 7,7 mg/kg KG i.v.
Quinupristin
Dicloxacillin 4 x 0,25 - 1 g p.o.
Doxycyclin initial 200 mg, p.o./i.v.
dann 1 x 100 - 200 mg
Ertapenem 1 x 1g i.v.
Erythromycin 4 x 0,25 - 0,5 g p.o.
4 x 0,25 - 1 g i.m./i.v.
Fleroxacin 0,4 g p.o.
0,1 - 0,2 g
i.v. (Kurzinfusion) für 7 - 10 Tage
Flucloxacillin 4 x 0,25 - 1 g p.o.
Fosfomycin 2-3 x 3-5g i.v.
Gatifloxacin 1 x 200 - 400 mg p.o.
Gentamicin 1 x 3 - 5 mg/kg/Tag i.m./i.v.
Imipenem 3 - 4 x 0,5 - 1 g i.v.
Levofloxacin 1 x 250 - 500 mg i.v./p.o.
(Tageshöchstdosis: 2 x 500 mg
Linezolid 2 x 600 mg p.o./i.v.
Loracarbef 2 x 0,2 - 0,4 g p.o.
Meropenem 3 - 4 x 0,5 - 1 g i.v.
Metronidazol 3 x 0,4 g p.o.
3 x 0,5 g
i.v.-Infusion über 1 Std.
Mezlocillin 3-4 x 2-5g i.v.

156
Antibiotikum Dosis

Minocyclin initial 200 mg, p.o./i.v.


dann 2 x 100 mg
Moxifloxacin 1 x 400 mg p.o./i.v.
Netilmicin 4 - 7,5 mg/kg/Tag in 3 Dosen i.m./i.v.
Norfloxacin 2 x 400 mg p.o.
Oxacillin 4 x 1- 2 g i.m./i.v.
Penicillin G 4 - 6 x 0,5 - 2 Mio.IE i.v.
Penicillin V 3 - 4 x 0,4 - 1,5 Mio.IE p.o.
Piperacillin 3-4 x 2-4g i.v.
Propicillin 3 x 1,0 Mio.IE p.o.
Rifabutin 1 x 0,3 - 0,45 g p.o.
Rifampicin 10 mg/kg in einer Dosis p.o./i.v.
Roxithromycin 2 x 150 mg p.o.
Teicoplanin initial 1 x 800 mg i.m./i.v.
Folge 1 x 400 (- 800) mg i.m./i.v.
Telithromycin 1 x 800 mg p.o.
Tinidazol 1 x 2g p.o.
Tobramycin 3 - 5 mg/kg/Tag in 3 Dosen i.m./i.v.
Trimethoprim 2 x 160 - 320 mg p.o.
Vancomycin 2 x 1 g oder 4 x 0,5 g i.v.

157
Indikationen wichtiger Antibiotika
aus klinischer Sicht
Antibiotikum Indikationen

Amikacin Reserveantibiotikum bei Gentamicin-Resistenz


Amoxicillin chronische Bronchitis, Otitis media, Sinusitis, Harnwegs-
infektionen, ambulant erworbene Pneumonie
Ampicillin siehe Amoxicillin + Shigellose, Enterokken-Endokarditis
Azithromycin wie Erythromycin, jedoch ungewöhnliche Pharmakoki-
netik: lange Halbwertzeit (2- 4 Tage), hohe Gewebe-
spiegel, dadurch Einmaldosierung mit Verkürzung der
Behandlungsdauer
Azlozillin Pseudomonas-Infektionen (+ Aminoglykosid oder
Ciprofloxacin)
Aztreonam schwere Infektionen durch gramnegative Erreger bei
Penicillin- und Cephalosporin-Allergie
Cefaclor leichte bis mittelschwere Infektionen der Atem-, Harn-
wege und Weichteile, alternative Oraltherapie zu Peni-
cillin und Amoxicillin
Cefadroxil leichte bis mittelschwere Infektionen der Atem-, Harn-
wege und Weichteile, alternative Oraltherapie zu Peni-
cillin und Amoxicillin
Cefalexin leichte bis mittelschwere Infektionen der Atem-, Harn-
wege und Weichteile, alternative Oraltherapie zu Peni-
cillin und Amoxicillin
Cefamandol Infektionen der Atem-, Harnwege und Weichteile,
Wundinfektionen, perioperative Prophylaxe, gynäkolo-
gische Infektionen, bei Cefuroxim Sequenztherapie
Cefazolin Wundinfektionen, ambulant erworbene Pneumonien,
Osteomyelitis, Alternative zu Penicillin und Ampicillin,
perioperative Prophylaxe
Cefepim Initialtherapie bei schweren Infektionen, Infektionen
bei neutropenischen Patienten, Beatmungspneumo-
nien in Kombination mit Aminoglykosid, Pseudomo-
nas- und Acinetobacter-Infektionen
Cefetamet Infektionen der Atem-, Harnwege, Haut und Weich-
(-Pivoxil) teile, Infektionen im HNO-Bereich (bei nosokomialen
Infektionen ist Cefetamet nicht geeignet)

158
Antibiotikum Indikationen

Cefixim chronische Bronchitis, Sinusitis, mittelschwere Harn-


wegsinfektionen, Sequenztherapie nach parenteraler
Cephalosporin-Gabe, Infektionen der Gallenwege,
Gonorrhoe (Einmalgabe)
Cefmenoxim Initialtherapie bei schweren Infektionen in Kombination
mit einem Aminoglykosid
Cefotaxim frühe postoperative Pneumonie, schwere ambulant
erworbene Pneumonie mit Begleiterkrankungen, initia-
le und gezielte Therapie bei schweren Infektionen auf
der Intensivstation, Meningitis, Cholezystitis/Cholangi-
tis, Sepsis
Cefotetan Prophylaxe u. Therapie abdomineller Mischinfektionen
Cefotiam Infektionen der Atem-, Harnwege und Weichteile,
Wundinfektionen, perioperative Prophylaxe, gynäkolo-
gische Infektionen, bei Cefuroxim Sequenztherapie
Cefoxitin perioperative Prophylaxe in der Abdominalchirurgie
Cefpodoxim- Infektionen der Atem-, Harnwege, Haut und Weich-
Proxetil teile, Infektionen im HNO-Bereich (bei nosokomialen
Infektionen ist Cefetamet nicht geeignet)
Cefsulodin Infektionen durch Pseudomonas aeruginosa
Ceftazidim Initialtherapie bei schweren Infektionen, Infektionen
bei neutropenischen Patienten, Beatmungspneumo-
nien in Kombination mit Aminoglykosid, Pseudomo-
nas- und Acinetobacter-Infektionen
Ceftibuten Infektionen des Respirationstraktes, Harnwegsinfektio-
nen, Otitis media
Ceftriaxon frühe postoperative Pneumonie, schwere ambulant
erworbene Pneumonie mit Begleiterkrankungen, initia-
le und gezielte Therapie bei schweren Infektionen auf
der Intensivstation, Meningitis, Cholezystitis/Cholangi-
tis, Sepsis
Cefuroxim Infektionen der Atem-, Harnwege und Weichteile,
Wundinfektionen, perioperative Prophylaxe, gynäkolo-
gische Infektionen, bei Cefuroxim Sequenztherapie
Cefuroxim-Axetil Infektionen der Atem-, Harnwege, Haut und Weich-
teile, Infektionen im HNO-Bereich (bei nosokomialen
Infektionen ist Cefetamet nicht geeignet

159
Antibiotikum Indikationen

Chloramphenicol nur bei strenger Indikation bei bakterieller Meningitis,


Hirnabszess, Brucellose, Typhus und Paratyphus bei
Resistenz der Erreger gegen andere Antibiotika
Ciprofloxacin schwere Harnwegsinfektionen, Prostatitis, Pseudomo-
nas-Infektionen, Gallenwegsinfektion, Knochen- und
Gelenkinfektionen, Atemwegsinfektionen, systemische
Salmonellosen, Sanierung von Dauerausscheidern
Clarithromycin wie bei Erythromycin, jedoch wirksamer bei besserer
Pharmakokinetik
Clindamycin abszedierende Infektionen (Gynäkologie, Zahn-,
Mund-, Kieferchirurgie), Osteomyelitis, Endokarditis-Pro-
phylaxe, Aspirationspneumonie, Sepsis, Infektionen des
diabetischen Fußes, Haut- und Weichteilinfektionen
Co-trimoxazol Harnwegsinfektionen, Sinusitis, Bronchitis, Prostatitis,
Enteritis durch Shigellen, Salmonellen und Yersinien,
Listeriose, Nocardiose, Xanthomonas-Infektionen
Dalfopristin/ nosokomiale Pneumonie und schwere Haut- und
Quinupristin Weichteilinfektionen hervorgerufen durch grampositive
Erreger, klinisch relevante Infektionen durch Vancomy-
cin-resistente E. faecium; nur dann indiziert, wenn kein
anderes Antibiotikum für die Behandlung geeignet
Dicloxacillin Infektionen durch Penicillin-resistente Oxacillin-emp-
findliche Staphylokokken (Sepsis, Endokarditis, Menin-
gitis, Pneumonie, Osteomyelitis, Hautinfektionen,
Arthritis, Toxisches Schock-Syndrom)
Doxycyclin wie Tetracyclin, zusätzlich Bronchitis, Doxycyclin ist das
Tetracyclin der Wahl bei Niereninsuffizienz, Minocyclin
bei Infektionen durch Xanthomonas maltophilia
Ertapenem intraabdominelle Infektionen, ambulant erworbene
Pneumonie und akute gynäkologische Infektionen her-
vorgerufen durch Ertapenem-emfindliche Erreger
Erythromycin atypische Pneumonien (Legionellen, Mykoplasmen,
Chlamydien), Keuchhusten, Urethritis, Sinusitis, Campy-
lobacter-Enteritis, Psittakose, Otitis media, Trachom,
Zervizitis, Chlamydien-Konjunktivitis, Alternativen bei
Penicillin-Allergie (Pneumokokken-Pneumonie, Strepto-
kokken-Angina, Erysipel, Diphtherie)
Fleroxacin Harnwegs-, Darm- und Weichteilinfektionen

160
Antibiotikum Indikationen

Flucloxacillin Infektionen durch Penicillin-resistente Oxacillin-emp-


findliche Staphylokokken (Sepsis, Endokarditis, Menin-
gitis, Pneumonie, Osteomyelitis, Hautinfektionen,
Arthritis, Toxisches Schock-Syndrom)
Fosfomycin Alternativtherapie bei Staphylokokken-Infektionen
(Osteomyelitis, Shunt-Meningitis), bei Allergie gegen
andere Antibiotika
Gatifloxacin leichte Pneumonie (primäre Pneumonie ohne schwe-
res Grundleiden)
Gentamicin Kombination mit ß-Lactam-Antibiotika bei schweren
(nosokomialen) Infektionen wie Sepsis, Pneumonie,
Pyelonephritis, Endokarditis, Staphylokokken-Infektio-
nen und sonstigen Organinfektionen
Imipenem Initialtherapie von lebensbedrohlichen Infektionen wie
Sepsis, Peritonitis, Pneumonie, sonst nur nach Testung
und Unwirksamkeit anderer Antibiotika
Levofloxacin akute Sinusitis, Atem- und Harnwegsinfektionen, Haut-
und Weichteilinfektionen
Linezolid durch grampositive Erreger hervorgerufene nosoko-
miale Pneumonien, schwere Haut- und Weichteilinfek-
tionen und Sepsis sowie VRE- und MRSA-Infektionen
Loracarbef Infektionen der Atem-, Harnwege und Haut
Meropenem Initialtherapie von lebensbedrohlichen Infektionen wie
Sepsis, Peritonitis, Pneumonie, sonst nur nach Testung
und Unwirksamkeit anderer Antibiotika
Metronidazol Infektionen durch Anaerobier, pseudomenbranöse
Enterokolitis, abszedierende Infektionen (Kombination
erforderlich), Lamblien-, Amöben- und Trichomonas-
Infektionen
Mezlocillin Infektionen der Gallenwege, gynäkologische Infek-
tionen, Endokarditis und Sepsis durch Enterokokken
(+ Aminoglykosid)
Minocyclin wie Tetracyclin, zusätzlich Bronchitis, Doxycyclin ist das
Tetracyclin der Wahl bei Niereninsuffizienz, Minocyclin
bei Infektionen durch Xanthomonas maltophilia
Moxifloxacin akute Exazerbation der chronischen Bronchitis, leichte
ambulant erworbene Pneumonie, akute, bakterielle
Sinusitis

161
Antibiotikum Indikationen

Netilmicin Reserveantibiotikum bei Gentamicin-Resistenz


Norfloxacin Infektionen der oberen und unteren Harnwege, auch
Prostatitis, bakterielle Enteritis
Oxacillin Infektionen durch Penicillin-resistente Oxacillin-emp-
findliche Staphylokokken (Sepsis, Endokarditis, Menin-
gitis, Pneumonie, Osteomyelitis, Hautinfektionen,
Arthritis, Toxisches Schock-Syndrom)
Penicillin G Gasbrand, Meningokokken-Meningitis, Erysipel, Schar-
lach, Streptokokken-Angina, Pneumokokken-Pneumo-
nie, Endokarditis (+ Aminoglykosid), Lyme Borreliose,
Diphtherie, Leptospirose, B-Streptokokken-Infektionen
Penicillin V Erysipel, Scharlach, Streptokokken-Angina
Piperacillin wie Azlo- und Mezlocillin, vorwiegend in Kombination
mit Aminoglykosiden oder ß-Lactamase-Inhibitoren
anzuwenden
Propicillin Erysipel, Scharlach, Streptokokken-Angina
Rifabutin Kombination mit anderen Therapiemöglichkeiten zur
Behandlung von symptomatischen, generalisierten In-
fektionen mit Mycobacterium avium (MAC) bei AIDS-
Patienten, Prophylaxe von MAC-Infektionen in AIDS-
Patienten mit einer CD4-Zellzahl von weniger als
200/mm 3; Behandlung von Tuberkulose: nach allge-
mein anerkannten Kriterien zur Behandlung von Infek-
tionen mit Mycobacterium tuberculosis immer zu-
sammen mit anderen Tuberkulostatika
Rifampicin in Kombination mit einem oder mehreren Antituberku-
lotika Mittel der Wahl bei jeder Form der Tuberkulose
mit empfindlichen Erregern
Roxithromycin wie bei Erythromycin, jedoch wirksamer bei besserer
Pharmakokinetik
Teicoplanin schwere Staphylokokken-Infektionen, insbesondere bei
Oxacillin-resistenten Erregern (Endokarditis, Endoplasti-
tis, Shunt-Infektionen, Enterokokken-Endokarditis und
-Sepsis, Antibiotika-assoziierte Enterokolitis)
Telithromycin akute Exazerbation der chronischen Bronchitis, leichte
ambulant erworbene Pneumonie, akute, bakterielle Si-
nusitis, Alternativbehandlung der durch betahämolysie-
rende A-Streptokokken verursachten Tonsillitis/Pharyn-
gitis

162
Antibiotikum Indikationen

Tobramycin Kombination mit ß-Lactam-Antibiotika bei schweren


(nosokomialen) Infektionen wie Sepsis, Pneumonie,
Pyelonephritis, Endokarditis, Staphylokokken-Infektio-
nen und sonstigen Organinfektionen
Trimethoprim Behandlung akuter Exazerbationen einer chronischen
Bronchitis, Pneumocystis-carinii-Pneumonie, Infek-
tionen des HNO-Traktes (jedoch nicht Streptokokken-
Angina, da die Erreger durch die Substanz nicht elimi-
niert werden), Infektionen der Niere und ableitenden
Harnwege einschließlich Kurzzeittherapie und Lang-
zeit-Rezidivprophylaxe, Infektionen des weiblichen und
männlichen Genitaltraktes einschließlich Prostatitis und
gonorrhoischer Urethritis bei Mann und Frau, Ulcus
molle und Granuloma venereum (bei Syphilis ist
Co-trimoxazol weder in der Inkubationszeit noch nach
Manifestationen der Erkrankung wirksam), Infektionen
des Magen-Darm-Traktes: Typhus, Paratyphus A und
B, Shigellose, Reisediarrhoe, Typhus-Dauerausscheider,
Salmonellen-Enteritis mit septischen Krankheitsverläu-
fen bei Neugeborenen, Säuglingen und Abwehrge-
schwächten, Brucellose, Nocardiose, nicht echt mykoti-
sches Myzetom, südamerikanische Blastomykose
Vancomycin schwere Staphylokokken-Infektionen, insbesondere
bei Oxacillin-resistenten Erregern [Endokarditis, Endo-
plastitis, Shunt-Infektionen, Enterokokken-Endokarditis
und -Sepsis, Antibiotika-assoziierte Enterokolitis (Van-
comycin oral)]

163
Nebenwirkungen wichtiger Antibiotika
Antibiotikum Nebenwirkungen

Amikacin Ototoxizität: Amikacin > Gentamicin = Tobramycin >


Netilmicin, Nephrotoxizität: Gentamicin = Amikacin >
Tobramycin = Netilmicin, neuromuskuläre Blockade
Amoxicillin gastrointestinale Beschwerden, Exantheme (5-10%)
(bes. bei Mononukleose (75-100%), allergische Reak-
tionen, interstitielle Nephritis und hämolytische An-
ämie bei Überdosierung
Ampicillin gastrointestinale Beschwerden, Exantheme (5-10%)
(bes. bei Mononukleose (75-100%), allergische Reak-
tionen, interstitielle Nephritis und hämolytische An-
ämie bei Überdosierung
Azithromycin bei i.v.-Gabe Tachykardie, gastrointestinale Beschwer-
den, selten allergische Reaktionen, reversibler Anstieg
von Leberenzymen und Bilirubin, selten Neutropenien
Azlocillin gastrointestinale Beschwerden, allergische Reaktionen,
Leukozytendepression, Geschmacks- und Geruchsirri-
tationen, vereinzelt Blutgerinnungsstörungen
Aztreonam Hautreaktionen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Leber-
und Gallenwegsreaktionen, Blutbildveränderungen
Cefaclor Transaminasen-Anstieg, pos. Coombs-Test, Blutge-
rinnungsstörungen, allergische Reaktionen, gastro-
intestinale Beschwerden, passagere Neutropenie,
Eosinophilie
Cefadroxil Transaminasen-Anstieg, positiver Coombs-Test,
Blutgerinnungsstörungen, allergische Reaktionen, gas-
trointestinale Beschwerden, passagere Neutropenie,
Eosinophilie
Cefalexin Transaminasen-Anstieg, pos. Coombs-Test, Blutge-
rinnungsstörungen, allergische Reaktionen, gastroin-
testinale Beschwerden, passagere Neutropenie,
Eosinophilie
Cefamandol gastrointestinale Störungen, Eosinophilie, Leukopenie,
Neutropenie, Thrombozytopenie, Blutgerinnungsstö-
rungen durch Vitamin-K-Antagonismus, allergische
Reaktionen mit Exanthemen, Stevens-Johnson-Syn-
drom, Cave: parenterale Ernährung, Mangelernährung,

164
Antibiotikum Nebenwirkungen

Malignome, gestörte Leber- und Nierenfunktion, hö-


heres Lebensalter, Magen-/Darm-Ulcera, Alkoholun-
verträglichkeit,
Cefazolin Transaminasen-Anstieg, positiver Coombs-Test Blut-
gerinnungsstörungen, allergische Reaktionen (1-4%),
gastrointestinale Beschwerden, passagere Neutrope-
nie, Eosinophilie
Cefepim Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Eosino-
philie, selten hämolytische Anämie, Leukopenie, Gra-
nulozytopenie, Agranulozytose), Erhöhung von SGOT,
SGPT, AP, gastrointestinale Störungen, Phlebitis
Cefetamet bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine
Antibiotika-bedingte pseudomembranöse Kolitis zu
denken, selten Bauchbeschwerden bzw. -schmerzen,
Magenschmerzen, Blähungen oder Sodbrennen, selten
Anstieg des Bilirubins oder vorübergehende Erhöhung
der Transaminasen, vorübergehend Leukopenie, Eosi-
nophilie oder Zunahme der Zahl der Thrombozyten,
Überempfindlichkeitsreaktionen, selten Schwäche, Mü-
digkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel
Cefixim Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, pseudomembranöse
Kolitis, allergische Reaktionen, Transaminasen-Anstieg,
transiente Thrombozytopenie und Leukopenie, Kopf-
schmerzen, Schwindel
Cefmenoxim Übelkeit, Durchfälle, Schwindel, Kopfschmerzen, Hypo-
prothrombinämien, Veränderungen der weißen Blut-
bestandteile (Eosinophilie, Leukopenie, in Einzelfällen
Agranulozytose), der roten Blutkörperchen und der
Blutplättchen (Thrombozytopenie), allergische Haut-
reaktionen, Erhöhung von Leberenzymen im Serum
(SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase), Anstieg von
Harnstoffstickstoff und Kreatinin im Serum. Cave: Eine
Nierenfunktionskontrolle wird insbesondere bei
schwerkranken Patienten, die Maximaldosen erhalten,
empfohlen!
Cefotaxim Veränderung der Blutbestandteile (Eosinophilie, sehr
selten hämolytische Anämie. Thrombozytopenie, Leu-
kopenie, Granulozytopenie und in seltenen Fällen, ins-
besondere bei längerer Therapiedauer, Agranulozyto-
se), Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfälle,

165
Antibiotikum Nebenwirkungen

Erhöhung von Bilirubin und/oder Leberenzymen im


Serum (SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase, Gamma-
GT, LDH), vorübergehender Anstieg von Kreatinin und
Harnstoff im Serum ist möglich, sehr selten eine inter-
stitielle Nephritis, lokale Reaktionen wie entzündliche
Reizungen der Venenwand und Schmerzen an der
Injektionsstelle; Überempfindlichkeitsreaktionen, aller-
gische Hautreaktionen (z. B. Urticaria, Exantheme) oder
Juckreiz, in Einzelfällen Erythema multiforme, Stevens-
Johnson-Syndrom oder toxisch-epidermale Nekrolyse
beobachtet. Die Anwendung hoher Dosen von ß-Lac-
tam-Antibiotika, besonders bei Patienten mit einge-
schränkter Nierenfunktion, kann eine Enzephalopathie
hervorrufen, die sich z. B. in Bewusstseinstrübungen,
Bewegungsstörungen oder Krampfanfällen äußern
kann. Während der Behandlung von Spirochäten-In-
fektionen kann sich eine Herxheimer’sche Reaktion
entwickeln. Allergie (1 - 5%)
Cefotetan Transaminasen-Anstieg, Erhöhung der alkalischen
Phosphatase, positiver Coombs-Test, Blutgerinnungs-
störungen, allergische Reaktionen, gastrointestinale
Beschwerden, passagere Neutropenie, Eosinophilie,
Alkoholintoleranz und Blutungsneigung
Cefotiam Transaminasen-Anstieg, positiver Coombs-Test, Blut-
gerinnungsstörungen, allergische Reaktionen (1- 4%),
gastrointestinale Beschwerden, passagere Neutrope-
nie, Eosinophilie
Cefoxitin Transaminasen-Anstieg, Erhöhung der alkalischen
Phosphatase, pos. Coombs-Test, Blutgerinnungsstörun-
gen, allergische Reaktionen, gastrointestinale Be-
schwerden, passagere Neutropenie, Eosinophilie, Alko-
holintoleranz und Blutungsneigung bei Cefotetan
Cefpodoxim- Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall (bis
Proxetil 7%), Allergien, Transaminasen-Anstieg, Anstieg von
Blutharnstoff und Kreatinin
Cefsulodin Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, pseudomembranöse
Enterokolitis, Blutbild (Eosinophilie, Leukopenie, Throm-
bozytopenie), Überempfindlichkeitsreaktionen, selten
Erhöhung von GOT, GPT und AP, Anstieg des Reststick-
stoffs und des Serumkreatinins, Cave: gleichzeitige

166
Antibiotikum Nebenwirkungen

Gabe von Antikoagulanzien oder Thrombozytenaggre-


gationshemmern, prophylaktische Gabe von Vitamin K
(10 mg/Woche), Alkoholintoleranz bis 5 Tage nach
Therapieende
Ceftazidim Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, pseudomembranöse
Enterokolitis, Blutbild (Eosinophilie, Leukopenie, Throm-
bozytopenie), Überempfindlichkeitsreaktionen, Erhö-
hung der Leberenzyme
Ceftibuten gastrointestinale Beschwerden, allergische Reaktionen,
Transaminasen-Anstieg, transiente Thrombozyto- und
Leukopenie
Ceftriaxon Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, pseudomembranöse
Enterokolitis, Blutbild (Eosinophilie, Leukopenie, Throm-
bozytopenie, Granulozytopenie, in Einzelfällen hämoly-
tische Anämie), Überempfindlichkeitsreaktionen, Erhö-
hung von GOT, GPT und AP, Phlebitis, Kopfschmerz,
Schwindel, Verschattungen der Gallenblase im Sono-
gramm (Pseudocholelithiasis); i.m.-Gabe ist nur unter
Verwendung von Lidocain möglich, daher Nebenwir-
kungen von Lidocain beachten, z.B. Schwindel, Erbre-
chen, Rhythmusstörungen
Cefuroxim Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, pseudomembranöse
Enterokolitis, Blutbild (Eosinophilie, Leukopenie, Neutro-
penie, Abnahme des Hämoglobins), Überempfindlich-
keitsreaktionen, Erhöhung von GOT, GPT und Bilirubin,
bei Überdosierung Nebenwirkungen am Nervensystem
Chloramphenicol gastrointestinale Beschwerden, dosisunabhängige, irre-
versible aplastische Anämie (1:10 000 - 600 000, etwa
6 Wochen nach Behandlungsbeginn), Blutbildverände-
rungen, Gray-Syndrom, Panmyelopathie
Ciprofloxacin zentralnervöse Störungen (ca. 1%), gastrointestinale
Beschwerden, allergische Reaktionen, Transaminasen-
Anstieg
Clarithromycin bei i.v.-Gabe Tachykardie, bedrohliche Interaktion mit
Disopyramid, EKG-Kontrolle erforderlich; gastrointesti-
nale Beschwerden, Leberschäden durch Erythromycin-
estolat, selten allergische Reaktionen, weniger Neben-
wirkungen als Doxycyclin
Clindamycin gastrointestinale Beschwerden, Exanthem, Leukopenie,
Transaminasen-Anstieg, pseudomembranöse Kolitis

167
Antibiotikum Nebenwirkungen

Co-trimoxazol allergische Reaktionen bis zum allergischen Schock,


gastrointestinale Beschwerden, Hautreaktionen, Blut-
bildveränderungen und Knochenmarkdepression
Dalfopristin/ Phlebitis, Schmerz, Entzündung und Ödeme an der
Quinupristin Einstichstelle, gastrointestinale Beschwerden, Exanthe-
me, Kopfschmerz, Juckreiz, Erhöhung des Bilirubins,
Eosinophilie, Abnahme und Zunahme der Thrombzy-
ten, Abnahme des Hämoglobins, des Hämatokrits und
des Kaliums, Zunahme des Harnstickstoffs, der Gam-
ma-Glutamyltransferase, der Lactatdehydrogenase, der
Alaninaminotransferase, der Aspartataminotransferase
Dicloxacillin gastrointestinale Beschwerden, Transaminasen-Anstieg
und Cholestase, bei parenteraler Gabe von Dicloxacillin
lokale Reizerscheinungen, Eosinophilie
Doxycyclin gastrointestinale Beschwerden, hepatotoxisch, Pseu-
dotumor cerebri, Photosensibilität, Stomatitis, Glossitis,
Oesophagitis, intrakranielle Drucksteigerung, negative
Stickstoffbilanz (Rest-N-Anstieg), passagerer Schwin-
del, Exantheme, reversible Neutropenie, intrakranielle
Drucksteigerung
Ertapenem gastrointestinale Beschwerden, Kopfschmerz, gele-
gentlich Schwindel, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Ver-
wirrtheit, Phlebitis, Dyspnoe, Exantheme, Pruritus, Reak-
tionen an der Infusionsstelle, Anstieg von ALT, AST, der
alkalischen Phosphatase und der Thrombozyten
Erythromycin bei i.v.-Gabe Tachykardie, gastrointestinale Beschwer-
den, Leberschäden durch Erythromycinestolat, selten
allergische Reaktionen
Fleroxacin zentralnervöse Störungen (ca. 1%), gastrointestinale
Beschwerden, allergische Reaktionen, Transaminasen-
Anstieg
Flucloxacillin gastrointestinale Beschwerden, Transaminasen-Anstieg
und Cholestase, bei parenteraler Gabe von Dicloxacillin
lokale Reizerscheinungen, Eosinophilie
Fosfomycin gastrointestinale Beschwerden, Phlebitis, Anstieg
der alkalischen Phosphatase und Transaminasen, Ge-
schmacksirritationen
Cave: hoher Natriumgehalt!

168
Antibiotikum Nebenwirkungen

Gatifloxacin Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Dyspepsie,


Durchfall, Kopfschmerz, Schwindel, Geschmacksstö-
rungen, trockene Haut, Rash, Pruritus, Vaginitis,
Anstieg von AST, ALT, Gamma-GT
Gentamicin Ototoxizität: Amikacin > Gentamicin = Tobramycin >
Netilmicin, Nephrotoxizität: Gentamicin = Amikacin >
Tobramycin = Netilmicin, neuromuskuläre Blockade
Imipenem zentralnervöse Störungen (Verwirrtheit, Krämpfe,
Schwindel), gastrointestinale Beschwerden (Diarrhoe
3%), allergische Reaktionen (2 - 5%), Blutbildverän-
derungen, Transaminasen-Anstieg, positiver Coombs-
Test, Kreatinin-Anstieg, Phlebitis (3 - 5%)
Levofloxacin Allergien, gastrointestinale Beschwerden, Juckreiz,
Exanthem, ZNS-Störungen, (Schlafstörungen, Kopf-
schmerzen, Schwindel, Unruhe, Verwirrtheit, Halluzina-
tionen), Phototoxizität, Tendopathie bis hin zu Sehnen-
rupturen, Transaminasen-Anstieg
Linezolid gastrointestinale Beschwerden, Geschmacksstörungen,
Kopfschmerzen, Anstieg von Lipase, Amylase, und Le-
berenzymen, selten reversible Myelosuppression (Leu-
kopenie, Thombozytopenie)
Loracarbef Transaminasen-Anstieg, pos. Coombs-Test, Blutge-
rinnungsstörungen, allergische Reaktionen, gastroin-
testinale Beschwerden, passagere Neutropenie,
Eosinophilie
Meropenem zentralnervöse Störungen (Verwirrtheit, Krämpfe,
Schwindel), gastrointestinale Beschwerden (Diarrhoe
3%), allergische Reaktionen (2 - 5%), Blutbildverän-
derungen, Transaminasen-Anstieg, positiver Coombs-
Test, Kreatinin-Anstieg, Phlebitis (3 - 5%)
Metronidazol gastrointestinale Beschwerden, periphere Neuropathie,
zentralnervöse Störungen, Alkoholintoleranz, Ge-
schmacksirritationen, Verstärkung der Wirkung oraler
Antikoagulantien
Mezlocillin gastrointestinale Beschwerden, Blutgerinnungsstö-
rungen, Transaminasen-Anstieg, Eosinophilie, passa-
gere Neutropenie, Geschmacksirritationen

169
Antibiotikum Nebenwirkungen

Minocyclin gastrointestinale Beschwerden, hepatotoxisch, Pseu-


dotumor cerebri, Photosensibilität, Stomatitis, Glossitis,
Oesophagitis, intrakranielle Drucksteigerung, negative
Stickstoffbilanz (Rest-N-Anstieg), passagerer Schwindel,
Exantheme, reversible Neutropenie, intrakranielle
Drucksteigerung
Moxifloxacin Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Dys-
pepsie, Kopfschmerz, Reaktionen an der Einstichstelle
(i.v.), Benommenheit, QT-Streckenverlängerungen,
Geschmacksstörungen, mäßiger Anstieg von AST, ALT,
Bilirubin
Netilmicin Ototoxizität: Amikacin > Gentamicin = Tobramycin >
Netilmicin, Nephrotoxizität: Gentamicin = Amikacin >
Tobramycin = Netilmicin, neuromuskuläre Blockade
Norfloxacin zentralnervöse Störungen (ca. 1%), gastrointestinale
Beschwerden, allergische Reaktionen, Transaminasen-
Anstieg
Oxacillin gastrointestinale Beschwerden, Transaminasen-Anstieg
und Cholestase, bei parenteraler Gabe von Dicloxacillin
lokale Reizerscheinungen, Eosinophilie
Penicillin G allergische Reaktionen (2 - 5%), neurotoxische Reak-
tionen bei zu hoher Dosierung und Niereninsuffizienz,
interstitielle Nephritis (selten), hämolytische Anämie
Penicillin V allergische Reaktionen (2 - 5%), neurotoxische Reak-
tionen bei zu hoher Dosierung und Niereninsuffizienz,
interstitielle Nephritis (selten), hämolytische Anämie
Piperacillin gastrointestinale Beschwerden, allergische Reaktionen,
Transaminasen-Anstieg, passagere Neutropenie, bei
Apalcillin Beeinträchtigung der Kolonisationsresistenz
Propicillin allergische Reaktionen (2 - 5%), neurotoxische Reak-
tionen bei zu hoher Dosierung und Niereninsuffizienz,
interstitielle Nephritis (selten), hämolytische Anämie
Rifabutin Transaminasen-Anstieg, Uveitis, Ikterus, selten: aller-
gische Reaktionen, gastrointestinale Beschwerden,
ZNS-Störungen
Rifampicin Transaminasen-Anstieg, Ikterus, selten: allergische
Reaktionen, gastrointestinale Beschwerden, ZNS-Stö-
rungen

170
Antibiotikum Nebenwirkungen

Roxithromycin bei i.v.-Gabe Tachykardie, bedrohliche Interaktion mit


Disopyramid, EKG-Kontrolle erforderlich; gastrointestina-
le Beschwerden, Leberschäden durch Erythromycinesto-
lat, selten allergische Reaktionen, weniger Nebenwir-
kungen als Doxycyclin
Teicoplanin Nephrotoxizität (außer Teicoplanin), Ototoxizität, Exan-
theme, Phlebitis, Leukopenie, Eosinophilie; Teicoplanin
zus. passagerer Transaminasen-Anstieg und Anstieg
der alkalischen Phosphatase
Telithromycin leichte QT-Streckenverlängerungen, Diarrhoe, Übelkeit,
Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Anstieg von
AST, ALT, alkalischer Phosphatase, Schwindel, Kopf-
schmerz, Geschmacksstörungen, Vaginalmykosen
Tinidazol bitteres Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosig-
keit, Durchfall oder Geschmacksveränderungen, Kopf-
schmerzen, Schwäche, Schwindel, Schläfrigkeit, Ver-
wirrtheit, Erregbarkeit, Taubsein oder Kribbeln, vorüber-
gehende Verminderung der weißen Blutkörperchen
(Leukopenie) dunkler Urin, Hefepilzinfektionen (Candi-
da) im Genitalbereich
Tobramycin Ototoxizität: Amikacin > Gentamicin = Tobramycin >
Netilmicin, Nephrotoxizität: Gentamicin = Amikacin >
Tobramycin = Netilmicin, neuromuskuläre Blockade
Trimethoprim makulopapuläre und morbilliforme Exantheme, mit
Pruritus, gastrointestinale Beschwerden (epigastrische
Schmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Glos-
sitis, Gingivitis, abnormer Geschmack und Durchfall)
Vancomycin allergische Reaktionen mit Exanthem, Urtikaria, Fieber,
Red-Man-Syndrom, Nephrotoxizität, Ototoxizität, Phle-
bitis, Leukopenie, Eosinophilie

171
Wechselwirkungen
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

Amikacin 1. Muskelrelaxantien neuromuskuläre Blockade, Atem-


vom Curare-Typ depression, Apnoe
Inhalationsnarkotika
2. potenziell nephro- Potenzierung der Nierenschädi-
toxische Pharmaka gung

Amoxicillin 1. Parasympatholytika Resorptionsverminderung


2. Acetylsalicylsäure erhöhte antibakterielle Aktivität
Phenylbutazon und Wirkzeitverkürzung,
ZNS-Reaktionen
3. Salicylate Verzögerung der renalen Penicil-
Probenicid lin-Ausscheidung und damit Erhö-
Indometacin hung der antibakteriellen Wirk-
Sulfinpyrazon samkeit, ZNS-Reaktionen
Phenylbutazon
4. Antikoagulantien erhöhte Blutungsgefahr
Thrombozytenag-
gregations-Hemmer
5. Diuretika verminderte antibakterielle Wirk-
samkeit durch erhöhte renale
Elimination
6. Digitalis Wirkstoffverstärkung von Digitalis
(Intoxikation!)
7. N-Acetylcystein Inaktivierung der antimikrobiellen
Aktivität
8. orale Kontrazeptiva fraglicher Konzeptionsschutz
9. Allopurinol erhöhtes Allergierisiko

Ampicillin 1. Parasympatholytika Resorptionsverminderung


2. Acetylsalicylsäure erhöhte antibakterielle Aktivität
Phenylbutazon und Wirkzeitverkürzung,
ZNS-Reaktionen
3. Salicylate Verzögerung der renalen Penicil-
Probenicid lin-Ausscheidung und damit Er-
Indometacin höhung der antibakteriellen
Sulfinpyrazon Wirksamkeit, ZNS-Reaktionen
Phenylbutazon

172
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

4. Antikoagulantien erhöhte Blutungsgefahr


Thrombozytenag-
gregations-Hemmer
5. Diuretika verminderte antibakterielle Wirk-
samkeit durch erhöhte renale Eli-
mination
6. Digitalis Wirkstoffverstärkung von Digitalis
(Intoxikation!)
7. N-Acetylcystein Inaktivierung der antimikrobiellen
Aktivität
8. orale Kontrazeptiva fraglicher Konzeptionsschutz
9. Allopurinol erhöhtes Allergierisiko

Azithromycin 1. Antazida Resorptionsbeeinträchtigung


2. Lincosamine Parallelresistenz
Makrolide
3. Triazolam, keine Erkenntnisse
Cyclosporin,
Mutterkornalkaloide,
Digoxin

Azlocillin wie Ampicillin außer


Punkt 1, 7 und 9

Aztreonam Cefoxitin gegenseitige Wirkungsverminde-


Imipenem rung

Cefaclor 1. N-Acetylcystein Inaktivierung der antimikrobiellen


Aktivität
2. orale Kontrazeptiva fraglicher Konzeptionsschutz
3. Digitalis Wirkungsverstärkung von Digitalis
(Intoxikation!)

Cefadroxil 1. N-Acetylcystein Inaktivierung der antimikrobiellen


Aktivität
2. orale Kontrazeptiva fraglicher Konzeptionsschutz
3. Digitalis Wirkungsverstärkung von Digitalis
(Intoxikation!)

Cefalexin 1. N-Acetylcystein Inaktivierung der antimikrobiellen


Aktivität

173
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

2. orale Kontrazeptiva fraglicher Konzeptionsschutz


3. Digitalis Wirkungsverstärkung von Digitalis
(Intoxikation!)
4. Aminoglykoside unter Umständen erhöhte
Furosemid Nephrotoxizität
Cefamandol 1. Heparin (hochdo-) erhöhte Blutungsneigung
siert) und andere
Gerinnungshemmer
2. Alkohol Alkoholintoleranz, Antabus-Syn-
drom
Cefazolin 1. Aminoglykoside unter Umständen erhöhte
Furosemid Nephrotoxizität
Cefetamet 1. Aminoglykoside Nephrotoxizität
Polymyxin B
Colistin
Schleifendiuretika
(hochdosiert)
2. Antikoagulantien Blutungsgefahr erhöht
Thrombozytenag-
gregationshemmer
3. Bakteriostatika Antagonismus
(Tetracyclin
Erythromycin
Sulfonamide
Chloramphenicol)
Cefixim 1. Aminoglykoside Nephrotoxizität
Polymyxin B
Colistin
Schleifendiuretika
(hochdosiert)
2. Antikoagulantien Blutungsgefahr erhöht
Thrombozytenag-
gregationshemmer
4. Bakteriostatika Antagonismus
(Tetracyclin
Erythromycin
Sulfonamide
Chloramphenicol)

174
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

Cefmenoxim 1. Aminoglykoside unter Umständen erhöhte


Furosemid Nephrotoxizität
2. Heparin (hochdo- erhöhte Blutungsneigung
siert) und andere
Gerinnungshemmer
3. Alkohol Alkoholintoleranz, Antabus-Syn-
drom

Cefotaxim 1. Furosemid unter Umständen erhöhtes Risiko


von Nierenschädigung

Cefotetan 1. Aminoglykoside unter Umständen erhöhte


Furosemid Nephrotoxizität
2. Heparin (hochdo- erhöhte Blutungsneigung
siert) und andere
Gerinnungshemmer
3. Alkohol Alkoholintoleranz, Antabus-Syn-
drom

Cefotiam 1. Heparin erhöhte Blutungsneigung


orale Antikoagulan-
tien
2. Probencid Serumspiegel erhöht u. verlängert
3. Aminoglykosiden nephrotoxische Wirkung erhöht
Polymyxin B
Colistin
Furosemid
Etacrynsäure
4. orale Kontrazeptiva Empfängnisverhütung unter Um-
ständen eingeschränkt
5. Epinephrin kardiale Nebenwirkungen unter
Norepinephrin Umständen verstärkt

Cefoxitin 1. wie Cefamandol gegenseitige Wirkungsverminde-


rung
2. Aztreonam gegenseitige Wirkungsverminde-
rung

Cefpodoxim- 1. Aminoglykoside Nephrotoxizität


Proxetil Polymyxin B
Colistin

175
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

Schleifendiuretika
(hochdosiert)
2. Antikoagulantien Blutungsgefahr erhöht
Thrombozytenag-
gregationshemmer
3. Bakteriostatika Antagonismus
(Tetracyclin
Erythromycin
Sulfonamide
Chloramphenicol)
Cefsulodin 1. Aminoglykoside unter Umständen erhöhte
Furosemid Nephrotoxizität
Ceftazidim 1. Aminoglykoside unter Umständen erhöhte
Furosemid Nephrotoxizität
Ceftibuten keine Wechselwirkungen
Ceftriaxon 1. Polymyxin/Colistin erhöhtes Risiko von Nierenschädi-
gung
Cefuroxim 1. Heparin erhöhte Blutungsneigung
orale Antikoagu-
lantien
2. Probenecid Serumspiegel von Cefazolin er-
höht und verlängert
3. Aminoglykosiden nephrotoxische Wirkung erhöht
Polymyxin B
Colistin
Furosemid
Etacrynsäure
4. orale Kontrazeptiva Empfängnisverhütung unter Um-
ständen eingeschränkt
5. Epinephrin kardiale Nebenwirkungen unter
Norepinephrin Umständen verstärkt
Chloram- 1. Phenytoin Phenytoin-Intoxikation (Schwindel,
phenicol Nausea, Ataxie)
2. orale Antidiabetika Hypoglykämiegefahr
mit vorwiegend he-
patischer Clearance
3. Antikoagulantien verstärkte Gerinnungshemmung

176
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

4. Thrombozytenag- erhöhte Blutungsgefahr


gregationshemmer
5. Zytostatika Gefahr der erhöhten Zytostatika-
nebenwirkungen
6. Phenylbutazon verstärkte Blutbildschäden
Sulfonamide
Phenothiazine
Gold-/Quecksilber-
präparate
Phenytoin, Zytostatika
7. Paracetamol erhöhte Hepatotoxizität, erhöhte
analgetische Wirkung, verstärkte
antibakterielle Aktivität, erhöhte
Chloramphenicol-Toxizität
Ciprofloxacin 1. Theophyllin Überdosierungssymptome (Übel-
keit, Erbrechen, Psychosen,
Krämpfe)
2. Coffein Überdosierungssymptome (Unru-
he, Halluzinationen)
3. Mg-/Al-haltige Verringerung der antibakteriellen
Antazida Wirkung
Clarithro- 1. Theophyllin Theophyllin-Intoxikation
mycin 2. Dihydroergotamin
3. Mutterkornalkaloide verstärkte Vasokonstriktion
4. Lincosamine Parallelresistenz
Makrolide
5. Digoxin Digoxin-Spiegel erhöht
6. orale Antikoagulan- erhöhte Blutungsneigung
tien
7. Terfenadin Herzrhythmusstörungen
Clindamycin 1. nicht depolarisieren- verstärkte neuromuskuläre Blocka-
de Muskelrelaxantien de (Atemdepression, Apnoe)
2. Cyclamat, Kohle Wirkungsverminderung bei oraler
Kaolin, Pectin Clindamycin-Therapie
Co-trimoxazol 1. Diuretika Thrombozytopenien

177
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

2. Cyclosporin erhöhte Nephrotoxizität


3. Rifampicin Verkürzung der HWZ von TMP
4. Thiamin (Vit. B1) Wirkungsverlust des Thiamins (bei
gleichzeitiger Verabreichung in In-
fusionslösungen)
5. orale Antikoagulan- Wirkungsverstärkung der ange-
tien führten Substanzen; Sulfonamid-
orale Antidiabetika Wirkung verstärkt
Phenytoin
Methotrexat
Thiopental
Indometacin
Phenylbutazon
Salicylate
Sulfinpyrazon
Methenamin
6. Mandelsäure Gefahr der Kristallurie
7. Antazida verminderte Resorption des
Sulfonamid-Anteils
8. Paraldehyd schnellere Metabolisierung des
Sulfonamid-Anteils
9. p-Aminobenzoe- verminderte Sulfonamid-Wirkung
säure-Ester (z.B.
Benzocain, Procain,
Tetracain)
(Antagonismus)
10. Pyrimethamin Blutbildveränderungen
(> 25 mg/Woche)
11. Barbiturate verstärkte Toxizität von Trime-
Primidon thoprim
12. Mercaptopurin Verringerung der antileukämischen
Wirkung

Dalfo-/ 1. Cyclosporin A erhöhte Plasmaspiegel der ge-


Quinupristin Midazolam nannten Substanzen durch Hem-
Nifedipin mung des CYP3A4-Metabolismus
Terfenadin
2. Tacrolismus Erhöhung der Talspiegel von
Tacrolismus

178
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

3. Klasse Ia- und QT-Verlängerung möglich


III-Antiarrhythmika (EKG-Kontrolle!)
Neuroleptika
Antidepressiva
Antimalariamittel
Fluorchinolone
Azol-Antimykotika
Makrolide
nicht-sedierende
Antihistaminika
4. Paracetamol Erhöhung des Transaminasen-
Plasmaspiegels
Dicloxacillin 1. Acetylsalicylsäure erhöhte antibakterielle Aktivität
Phenylbutazon und Wirkzeitverkürzung,
ZNS-Reaktionen
2. Salicylate Verzögerung der renalen Penicil-
Probenicid lin-Ausscheidung und damit Er-
Indometacin höhung der antibakteriellen Wirk-
Sulfinpyrazon samkeit, ZNS-Reaktionen
Phenylbutazon
3. N-Acetylcystein Inaktivierung der antimikrobiellen
Aktivität
4. Diuretika verminderte antibakterielle Wirk-
samkeit durch erhöhte renale Eli-
mination
5. Parasympatholythika Resorptionsverminderung
Doxycyclin 1. Sulfonylharnstoffe Blutzuckersenkung
2. Antikoagulantien erhöhte Blutungsneigung
3. Methoxyfluran verstärkte Nierenschädigung
4. Mutterkornalkaloide Ergotismusgefahr
5. Antazida verringerte Tetracyclin-Wirkung
Adsorbentien
Antikonvulsiva
Ertapenem 1. Carbapeneme unter Umständen Senkung der
Peneme Serumkonzentrationen der
Valproinsäure
Erythromycin 1. Theophyllin Theophyllin-Intoxikation

179
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

2. Digitalis Digitalis-Intoxikation
3. Mutterkornalkaloide Vasokonstriktion, Ischämie
4. Carbamazepin erhöhte Carbamazepin-Serum-
konzentrationen (Übelkeit, Erbre-
chen)
5. Antikoagulantien verstärkte Blutungsgefahr
6. Ciclosporin Nephro-/Hepatotoxizität
7. Lincosamine Parallelresistenz
Fleroxacin 1. Mineralische Antazida Absorption der Gyrasehemmer
Zink vermindert
Eisen
Multivitamine
Theophyllin
2. Coffein Überdosierungssymptome
3. Cyclosporin erhöhte Cyclosporin-Spiegel
4. orale Antikoagu- verstärkte Wirkung der Antiko-
lantien agulantien
Flucloxacillin 1. Acetylsalicylsäure erhöhte antibakterielle Aktivität
Phenylbutazon und Wirkzeitverkürzung,
ZNS-Reaktionen
2. Salicylate Verzögerung der renalen Penicil-
Probenicid lin-Ausscheidung und damit Er-
Indometacin höhung der antibakteriellen Wirk-
Sulfinpyrazon samkeit, ZNS-Reaktionen
Phenylbutazon
3. N-Acetylcystein Inaktivierung der antimikrobiellen
Aktivität
4. Diuretika verminderte antibakterielle Wirk-
samkeit durch erhöhte renale Eli-
mination
5. Parasympatholythika Resorptionsverminderung
Fosfomycin keine Wechselwirkungen
Gatifloxacin 1. Klasse Ia- und unter Umständen Verlängerung
III-Antiarrhythmika des QT-Intervalls mit gesteigertem
Neuroleptika Risiko ventrikulärer Arrythmien,
trizyklische Anti- besonders »Torsade de pointes«
depressiva

180
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

Erythromycin i.v.
Antimalariamittel
Sparfloxacin
Pentamidin
Makrolide
nicht-sedierende
Antihistaminika
Cisaprid
Vincamin i.v.
Bepridil
Diphenamil
2. Aluminium- und Verminderung der Resorption von
Magnesium-haltige Gatifloxacin
Antazida
Eisensalze
3. Probenicid Verminderung der Ausscheidung
von Gatifloxacin
4. Digoxin unter Umständen Anstieg der
´ Digoxin-Spiegel

Gentamicin 1. Methoxyfluran Verstärkung der nierenschädigen-


den Wirkung von Methoxyfluran
2. Amphotericin B Potenzierung der Nephrotoxizi-
Colistin tät/Ototoxizität
Ciclosporin
Cisplatin
Vancomycin
Schleifendiuretika
3. Cisplatin-enthaltende Verstärkung der Nephrotoxizität
Arzneimitteln von Gentamicin noch drei bis vier
Wochen nach der Therapie
4. Acylamino-Penicilline synergistische Wirkungen auf
Pseudomonas aeruginosa
5. Ampicillin synergistische Wirkungen auf
Enterokokken
6. Cephalosporine synergistische Wirkungen auf
Klebsiella pneumoniae

Imipenem Aminoglykoside unter Umständen erhöhte


Furosemid Nephrotoxizität

181
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

Levofloxacin Mg-/Al-haltige Verringerung der antibakteriellen


Antazida Wirkung

Linezolid Pseudoephedrin Verstärkung der Wirkung dieser


Phenylpropanol- Substanzen
aminhydrochlorid

Loracarbef 1. Aminoglykoside Nephrotoxizität erhöht


Polymyxin B
Colistin
Schleifendiuretika
(hochdosiert)
2. Antikoagulantien Blutungsgefahr erhöht
Thrombozytenag-
gregationshemmer
3. Bakteriostatika Antagonismus
(Tetracyclin
Erythromycin
Sulfonamide
Chloramphenicol)

Meropenem 1. Probenecid Verminderung der Ausscheidung


von Meropenem
2. nephrotoxische Potenzierung der Nephrotoxizität
Substanzen möglich

Metronidazol 1. Alkohol Alkoholintoleranz


2. Disulfiram psychotische Erscheinungen
3. orale Antikoagulantien erhöhte Blutungsneigung
4. Phenytoin Phenytoin-Intoxikation (Nausea,
Schwindel)
5. Barbiturate verringerte antibakterielle Wirk-
samkeit
6. Cimetidin erhöhte Metronidazol-Nebenwir-
kungen

Mezlocillin wie Ampicillin außer


Punkt 1, 7 und 9

Minocyclin 1. Antazida (Al-, Mg-, Abschwächung der Minocyclin-


Ca-Salze) Wirkung (diese Mittel sollen im

182
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

Eisenpräparate Abstand von zwei bis drei Stun-


(orale) den eingenommen werden)
Carbo medicinalis
Cholestyramin
2. Barbiturate Verkürzung der Halbwertzeit von
Diphenylhydantoin Minocyclin bei Langzeitbehand-
Carbamazepin lung
Alkohol (nur bei
chronischem Abusus)
3. orale Antidiabetika Verstärkung der blutzuckersen-
kenden Wirkung
4. Antikoagulantien Verstärkung der Blutgerinnungs-
hemmung
5. Methotrexat Verstärkung der Toxizität dieser
Methoxyfluran Wirkstoffe
6. Penicilline Abschwächung der antimikrobiel-
Cephalosporine len Wirkung dieser Antibiotika
7. Digitalis Verstärkung der Digitalis-Neben-
wirkungen

Moxifloxacin 1. Antiarrhythmika additiver Effekt auf QT-Verlänge-


der Klassen IA rung möglich; gesteigertes Risiko
(z.B. Chinidin ventrikulärer Arrhythmien, beson-
Hydrochinidin ders »Torsades de pointe«
Disopyramid)
und III
(z.B. Amiodaron
Sotalol
Dofetilid
Ibutilid)
Neuroleptika
(z.B. Phenothiazine
Pimozid
Sertindol
Haloperidol
Sultoprid)
trizyklische Anti-
depressiva

183
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

antibakterielle Wirk-
stoffe (z.B. Sparflo-
xacin
Erythromycin i.v.
Pentamidin
Malariamittel, beson-
ders Halofantrin)
Antihistaminika
(Terfenadin
Astemizol
Mizolastin)
Cisaprid
Vincamin i.v.
Bepridil
Diphemanil
2. Digoxin wiederholte Gabe von Moxiflox-
acin, maximale Plasmaspiegel
von Digoxin um ca. 30% erhöht
3. zwei- oder drei- zeitlich versetzte Gabe (6 Stun-
wertige Kationen den) erforderlich
enthaltende Arz-
neimittel (z.B. Mag-
nesium oder Alumi-
nium enthaltende
Antazida, Didanosin-
Tabletten, Sucralfat,
Eisen- oder Zink-hal-
tige Arzneimittel
4. Warfarin und andere Veränderungen der Gerinnungs-
Antikoagulantien parameter möglich

Netilmicin 1. Muskelrelaxantien neuromuskuläre Blockade, Atem-


vom Curare-Typ, In- depression, Apnoe
halationsnarkotika
2. potenziell nephroto- Potenzierung der Nierenschädi-
xische Pharmaka gung
3. Citrat-haltige Blut- neuromuskuläre Blockade, Atem-
derivate depression, Apnoe

184
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

Norfloxacin 1. Theophyllin Überdosierungssymptome


(Übelkeit, Erbrechen, Psychosen,
Krämpfe)
2. Coffein Überdosierungssymptome (Un-
ruhe, Halluzinationen)
3. Mg-/Al-haltige Verringerung der antibakteriellen
Antazida Wirkung

Oxacillin 1. Acetylsalicylsäure erhöhte antibakterielle Aktivität


Phenylbutazon und Wirkzeitverkürzung,
ZNS-Reaktionen
2. Salicylate Verzögerung der renalen Penicil-
Probenicid lin-Ausscheidung und damit Erhö-
Indometacin hung der antibakteriellen Wirk-
Sulfinpyrazon samkeit, ZNS-Reaktionen
Phenylbutazon
3. N-Acetylcystein Inaktivierung der antimikrobiellen
Aktivität
4. Diuretika verminderte antibakterielle Wirk-
samkeit durch erhöhte renale Eli-
mination
5. Parasympatholythika Resorptionsverminderung

Penicillin G 1. Acetylsalicylsäure erhöhte antibakterielle Aktivität


Phenylbutazon und Wirkzeitverkürzung,
ZNS-Reaktionen
2. Salicylate Verzögerung der renalen Penicil-
Probenicid lin-Ausscheidung und damit Erhö-
Indometacin hung der antibakteriellen Wirk-
Phenylbutazon samkeit, ZNS-Reaktionen
3. Antikoagulantien erhöhte Blutungsgefahr
Thrombozytenag-
gregations-Hemmer
4. Diuretika verminderte antibakterielle Wirk-
samkeit durch erhöhte renale Eli-
mination

Penicillin V 1. Acetylsalicylsäure erhöhte antibakterielle Aktivität


Phenylbutazon und Wirkzeitverkürzung,
ZNS-Reaktionen

185
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

2. Salicylate Verzögerung der renalen Penicil-


Probenicid lin-Ausscheidung und damit Erhö-
Indometacin hung der antibakteriellen Wirk-
Phenylbutazon samkeit, ZNS-Reaktionen
3. Diuretika verminderte antibakterielle Wirk-
samkeit durch erhöhte renale Eli-
mination
4. N-Acetylcystein Inaktivierung der antimikrobiellen
Aktivität
5. Digitalis Wirkungsverstärkung von Digitalis
(Intoxikation!)
6. Parasympatholytika Resorptionsverminderung

Piperacillin 1. Acetylsalicylsäure erhöhte antibakterielle Aktivität


Phenylbutazon und Wirkzeitverkürzung,
ZNS-Reaktionen
2. Salicylate Verzögerung der renalen Penicil-
Probenicid lin-Ausscheidung und damit Erhö-
Indometacin hung der antibakteriellen Wirk-
Sulfinpyrazon samkeit, ZNS-Reaktionen
Phenylbutazon
3. Antikoagulantien erhöhte Blutungsgefahr
Thrombozytenag-
gregations-Hemmer
4. Diuretika verminderte antibakterielle Wirk-
samkeit durch erhöhte renale Eli-
mination
5. Digitalis Wirkstoffverstärkung von Digitalis
(Intoxikation!)
6. orale Kontrazeptiva fraglicher Konzeptionsschutz

Propicillin 1. Acetylsalicylsäure erhöhte antibakterielle Aktivität


Phenylbutazon und Wirkzeitverkürzung,
ZNS-Reaktionen
2. Salicylate Verzögerung der renalen Penicil-
Probenicid lin-Ausscheidung und damit Erhö-
Indometacin hung der antibakteriellen Wirk-
Phenylbutazon samkeit, ZNS-Reaktionen

186
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

3. Diuretika verminderte antibakterielle Wirk-


samkeit durch erhöhte renale Eli-
mination
4. N-Acetylcystein Inaktivierung der antimikrobiellen
Aktivität
5. Digitalis Wirkungsverstärkung von Digitalis
(Intoxikation!)
6. Parasympatholytika Resorptionsverminderung

Rifabutin 1. Stoffe, die über Cyto- Metabolismus anderer Stoffe, die


chrom P450 3A ebenfalls über dieses Enzymsys-
verstoffwechselt tem verstoffwechselt werden, be-
werden schleunigt und deren Wirkung
vermindert bzw. verkürzt
2. hormonelle Kontra- fraglicher Konzeptionsschutz
zeptiva
3. Analgetika Wirkverlust der genannten
Antikoagulantien Substanzen
Corticosteroide
Cyclosporin
Co-trimoxazol
Digitalis (außer Di-
goxin)
Dapson
orale Antidiabetika
Opiate
Phenytoin
Chinidin
4. Erythromycin Erhöhung der Plasmaspiegel von
Ketoconazol Rifabutin
Itraconazol
Fluconazol
Clarithromycin
5. Antazida Zeitlich verzögerte Gabe (3 Stun-
den) erforderlich

Rifampicin 1. orale Antikoagulantien beschleunigter Wirkverlust


orale Kontrazeptiva
Digitoxin
Sulfonylharnstoffe
Barbiturate
Clofibrat

187
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

Disopyramid
Ketoconazol
Phenytoin
Theophillin
Vitamin D
Beta-Rezeptoren-
blocker
Chloramphenicol
Verapamil
Azathioprin
Cimetidin
2. leberschädigende verstärkte Hepatotoxizität
Substanzen
3. Glucocorticoide verminderte Corticoid-Wirkung
4. Chinidin beschleunigter Wirkverlust von
Chinidin
5. Dapson Wirkung der angeführten Subs-
Methadon tanzen vermindert
Cyclosporin
Mexiletin
6. Antazida Rifampicin-Absorption vermindert

Roxithromycin 1. Theophyllin Theophyllin-Intoxikation


2. Dihydroergotamin verstärkte Vasokonstriktion
Mutterkornalkaloide

Teicoplanin 1. ototoxische/nephro- gesteigertes Risiko von Gehör-


toxische Substanzen und Nierenschäden
(Aminoglykoside
Colistin
Amphotericin B
Ciclosporin
Cisplatin
Furosemid
Etacrynsäure)

Telithromycin 1. CYP3A4-Substrate Potenzierung der CYP3A4-Inhi-


(z.B. Simvastatin bition von Telithromycin
Midazolam
Cisaprid)
2. Cisaprid unter Umständen QT-Verlänge-
Pimozid rung mit kardialen Arrhythmien,

188
Antibiotikum Interaktionspartner Effekt

Astemizol einschließlich ventrikulärer Tachy-


Terfenadin kardie, Kammerflimmern und
»Torsades de Pointes«
3. Mutterkornalka- Ergotismus mit möglichen Nekro-
loid-Derivate sen der Extremitäten
4. Simvastatin Myopathie
Atovastatin
Lovastatin
(Cervistatin)
5. Midazolam Wirkungsverstärkung von Mida-
zolam
Tinidazol 1. Alkohol Alkoholintoleranz
2. Antikoagulantien Verstärkung der Blutgerinnungs-
(Warfarin) hemmung
3. Doxicyclin Wirkverstärkung bei Anaerobiern
Tobramycin 1. Muskelrelaxantien neuromuskuläre Blockade, Atem-
vom Curare-Typ depression, Apnoe
Inhalationsnarkotika
2. potenziell nephroto- Potenzierung der Nierenschä-
xische Pharmaka digung
3. Citrat-haltige Blut- neuromuskuläre Blockade, Atem-
derivate depression, Apnoe
Trimethoprim 1. Dicumarol Wirkungsverstärkung der genann-
Phenytoin ten Substanzen
2. Antikonzeptiva Kontrazeption in Frage gestellt
3. Phenytoin Folsäure-Mangelzuständen (wie
Methotrexat z.B. Blutbildungsstörungen)
Primidon
Barbiturate
p-Aminosalicylsäure
4. Pyrimethamin-haltige Störung der Blutbildung möglich
Arzneimittel (bei
Dosierungen von
mehr als 25 mg/
Woche)
5. Ciclosporin Beeinträchtigung d. Nierenfunktion
Vancomycin ototoxische/nephro- gesteigertes Risiko von Gehör-
toxische Substanzen und Nierenschäden

189
Inkompatibilitäten
Amikacin Bei einer kombinierten Anwendung von Amikacin
mit anderen antibakteriellen Substanzen dürfen diese
nicht in Spritzen, Infusionsflaschen und Infusionsgerä-
ten vermischt werden, da es sonst zu Wirkungsverlus-
ten kommen kann. Jedes Präparat sollte separat ge-
mäß der entsprechenden Applikationsart und Dosie-
rung verabreicht werden.
Amoxicillin Wirkverlust durch Hydrolyse in wässrigen Lösungen,
daher immer frische Lösung (Verfalldatum beachten!)
Ampicillin Wirkverlust durch Hydrolyse in wässrigen Lösungen,
daher immer frische Lösung (Verfalldatum beachten!)
Azithromycin keine bekannt
Azlocillin Inkompatibel und damit getrennt zu applizieren sind:
Aminoglykoside, Cefsulodin, Metronidazol, injizierbare
Tetracycline, Thiopental-Na, Prednisolon, Procain 2%,
Suxamethoniumchlorid, Noradrenalin. Optische Zei-
chen der Inkompatibilität sind: Ausfällung, Trübung
und Verfärbung; auch in Mischspritzen oder seltener
gebräuchlichen Infusionslösungen sollte Azlocillin nicht
verwandt werden, da die Gefahr der Inkompatibilität
besteht.
Aztreonam Aztreonam, Injektions- und Infusionslösung, darf nicht
mit Natriumhydrogencarbonat-Lösung verdünnt wer-
den.
Cefaclor keine bekannt
Cefadroxil keine bekannt
Cefamandol keine bekannt
Cefalexin keine bekannt
Cefazolin inkompatibel mit Amikacinsulfat, Amobarbital-Natrium,
Neomycinsulfat, Calciumgluconat, Cimetidinhydrochlo-
rid, Colistinmethansulfonat-Natrium, Erythromycinglu-
coheptonat, Oxytetracylinhydrochlorid, Natrium, Poly-
myxin-B-Sulfat und Tetracyclinhydrochlorid
Cefetamet keine bekannt
Cefixim keine bekannt
Cefmenoxim keine bekannt

190
Cefotaxim nicht kompatibel mit Natriumhydrogenkarbonat-
Lösung, Infusionslösungen mit einem pH >7 und
Aminoglykosiden
Cefotiam keine bekannt
Cefoxitin Zur Vermeidung von möglichen Ausfällungen ist bei
gleichzeitiger Anwendung von Cefoxitin mit irgendei-
nem anderen Antibiotikum zu beachten, dass die je-
weiligen Antibiotika nicht in derselben Infusionsflasche
gemischt werden.
Cefpodoxim-Proxetil entfällt
Cefsulodin Mischungen mit anderen Pharmaka sind vor der Gabe
auf Klarheit zu prüfen. Lösungen mit Trübungen oder
Ausfällungen sind nicht anzuwenden. Cefsulodin darf
nicht mit Natriumbicarbonat-Lösung gemischt werden.
Die Kombination von Cefsulodin mit Tobramycin so-
wie mit Ampicillin oder Azlocillin ist inkompatibel.
Ceftazidim Ceftazidim ist in Natriumhydrogencarbonat-Lösungen
weniger stabil als in anderen Infusionslösungen und
sollte deshalb damit nicht gemischt werden. Ceftazi-
dim darf nicht mit Aminoglykosiden im Infusionsbe-
steck oder in der Spritze gemischt werden.
Bei Zugabe von Vancomycin zu Ceftazidim-Lösungen
kann ein Niederschlag entstehen. Bei Therapie mit bei-
den Arzneimitteln empfiehlt es sich deshalb, das Infu-
sionsgerät auszuspülen, bevor das andere Arzneimittel
verabreicht wird.
Ceftibuten keine bekannt
Cefuroxim-Axetil keine bekannt
Cefuroxim keine bekannt
Chloramphenicol Bei pH-Werten über 7 und unter 5 kommt es zu einer
Ausfällung der gelösten Substanz. Chloramphenicol ist
inkompatibel mit Carbenicillin, Vitamin-B-Komplex und
Vitamin C.
Ciprofloxacin Die Infusionslösungen sind — sofern die Kompatibilität
mit anderen Infusionslösungen/Arzneimitteln nicht er-
wiesen ist — grundsätzlich getrennt zu applizieren.
Optische Zeichen der Inkompatibilität sind z.B. Ausfäl-
lung, Trübung, Verfärbung.
Inkompatibilität besteht zu allen Infusionslösungen/
Arzneimitteln, die beim pH-Wert der Lösungen physi-

191
kalisch oder chemisch instabil sind (z.B. Penicilline, He-
parin-Lösungen), insbesondere bei Kombination mit
alkalisch eingestellten Lösungen (pH-Wert der Cipro-
floxacin-Infusionslösungen: 3,9 - 4,5).
Clindamycin Clindamycin-2-dihydrogenphosphat zeigt physikalische
Unverträglichkeiten mit Ampicillin, Phenytoin-Natrium,
Barbituraten, Aminophyllin, Calciumgluconat und Mag-
nesiumsulfat.
Co-trimoxazol keine bekannt
Dalfo-/Quinupristin Dalfo-/Quinupristin darf nicht mit Natriumchlorid-halti-
gen Salzlösungen verdünnt werden. Dalfopristin/Qui-
nupristin darf nicht mit anderen Arzneimitteln ver-
mischt oder diesen hinzugefügt werden (Ausnahmen:
Aztreonam, Ciprofloxacin, Fluconazol, Haloperidol,
Metoclopramid, Morphinhydrochlorid, Kaliumchlorid).
Ansonsten müssen andere Arzneimittel, die gleichzei-
tig verabreicht werden sollen, getrennt entsprechend
der empfohlenen Dosierung und Darreichungsart app-
liziert werden.
Bei wechselnden Infusionen von Dalfopristin/Quinupri-
stin mit anderen Arzneimitteln über einen gemeinsa-
men intravenösen Zugang muss der Zugang vor und
nach Applikation von Dalfopristin/Quinupristin mit
5%iger Glucose-Lösung gespült werden.
Dicloxacillin keine bekannt
Doxycyclin Doxycyclin kann mit 2- und 3-wertigen Kationen Che-
late bilden, die im Magen-Darm-Trakt nicht resorbiert
werden.
Ertapenem Lösungsmittel oder Infusionslösungen, die Dextrose
enthalten, dürfen nicht zur Auflösung oder Anwen-
dung von Ertapenem-Natrium verwendet werden.
Da keine Kompatibilitätsstudien mit Ertapenem vorlie-
gen, darf es nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt
werden.
Erythromycin keine bekannt
Flucloxacillin Flucoxacillin sollte nicht mit anderen Arzneimitteln ge-
mischt werden, da die Gefahr von Aktivitätsverlusten
oder physikalischen Inkompatibilitäten besteht.
Flucloxacillin darf nicht mit Blutzubereitungen, Eiweiß-
oder Lipid-haltigen sowie Aminosäure-haltigen Infu-
sionslösungen gemischt oder darin gelöst werden.

192
Fosfomycin Die Kompatibilität mit anderen Lösungen außer Glu-
cose ist nicht gewährleistet.

Gatifloxacin entfällt
Gentamicin Gentamicin sollte stets getrennt von anderen Medi-
kamenten verabreicht werden. Aminoglykoside dürfen
auf keinen Fall in einer Injektions- bzw. Infusionslö-
sung mit ß-Lactam-Antibiotika (z.B. Penicilline, Cepha-
losporine) gemischt werden, da es zu einer chemisch-
physikalischen Inaktivierung der Kombinationspartner
kommt. Dies gilt auch für eine Kombination von Gen-
tamicin mit Diazepam, Furosemid, Flecainid-Acetat
bzw. Heparin-Natrium.

Heparin-Natrium. Imipenem ist chemisch mit Lactat nicht kompatibel


Imipenem und sollte deshalb nicht mit Lactat-haltigen Lösungs-
mitteln versetzt werden. Imipenem kann jedoch in ein
Infusionssystem gegeben werden, durch das Lactat in-
fundiert wird. Zur Vermeidung von möglichen Ausfäl-
lungen ist bei gleichzeitiger Anwendung von Imipe-
nem mit irgendeinem anderen Antibiotikum zu beach-
ten, dass das jeweilige Antibiotikum nicht in derselben
Infusionsflasche gemischt wird. In Lösungen mit Ami-
noglykosiden (Gentamicin, Tobramycin, Amikacin etc.)
ist Imipenem nicht kompatibel.
Linezolid Andere Substanzen sollen der Lösung nicht hinzuge-
fügt werden. Falls Linezolid zusammen mit anderen
Arzneimitteln verabreicht wird, sollte jedes einzeln ge-
mäß der jeweiligen Vorschrift des Herstellers ange-
wandt werden. In ähnlicher Weise sollte bei Verwen-
dung des gleichen intravenösen Zugangs für die Infu-
sion verschiedener Arzneimittel der Zugang vor und
nach der Anwendung von Linezolid mit einer kompa-
tiblen Infusionslösung gespült werden. Linezolid Infu-
sionslösung zeigt physikalische Inkompatibilität mit
den folgenden Substanzen: Amphotericin B, Chlorpro-
mazinhydrochlorid, Diazepam, Pentamidin, Isothionat,
Erythromycinlaktobionat, Natriumphenyotin, Sulfame-
thoxazol/Trimethoprim. Zusätzlich besteht eine chemi-
sche Inkompatibilität mit Ceftriaxon-Natrium.

Loracarbef keine bekannt

Meropenem Meropenem darf nicht mit anderen Arzneimitteln ge-


mischt oder zu diesen hinzugegeben werden.

193
Metronidazol Solange die Kompatibilitäten der einzelnen Bestand-
teile miteinander nicht geklärt sind, sollte eine getrenn-
te Applikation erfolgen.
Mezlocillin Mezlocillin-inkompatibel und damit getrennt zu appli-
zieren sind: Aminoglykoside, injizierbare Tetracycline;
Thiopental-Na, Prednisolamat, Procain 2%, Suxame-
thoniumchlorid und Noradrenalin. Optische Zeichen
der Inkompatibilität sind Ausfällung, Trübung und Ver-
färbung.
Auch in Mischspritzen oder seltener gebräuchlichen
Infusionslösungen sollte Mezlocillin nicht verwendet
werden, da die Gefahr der Inkompatibilität besteht.
Minocyclin Minocyclin kann mit 2- und 3-wertigen Kationen Che-
late bilden, die im Magen-Darm-Trakt nicht resorbiert
werden.
Moxifloxacin Folgende Infusionslösungen sind inkompatibel mit
Moxifloxacin: Natriumchlorid ≥ 10 %, Natriumhydro-
gencarbonat ≥ 4,2%
Netilmicin Mischinfusionen mit Chloramphenicol, Sympathiko-
mimetika, Vitamin-B-Komplex, Multivitaminen, Diphen-
hydraminhydrochlorid und Neostigminmethylsulfat
erwiesen sich als nicht kompatibel. Die In-vitro-Mi-
schung von Netilmicin mit Antibiotika vom ß-Lactam-
Typ kann eine wechselseitige Inaktivierung bewirken.
In allen Fällen, in denen keine eindeutige Aussage zur
Verträglichkeit vorliegt, sollten zusätzliche Medikamen-
te getrennt verabreicht werden.
Norfloxacin keine bekannt
Oxacillin Aminoglykoside sind mit Oxacillin-Lösung inkompati-
bel und deshalb getrennt zu applizieren. Optische Zei-
chen der Inkompatibilität sind Ausfällung, Trübung
und Verfärbung.
Penicillin G Penicillin G ist in Lösung unter anderem inkompatibel
mit: Chlorpromazin-HCl, Heparin-Na, Hydroxyzin-HCl,
Lincomycin-HCl, Oxytetracyclin-HCl, Prochlorperazin-
mesylat, Tetracyclin-HCl, Thiopental-Na; Penicillin G ist
nicht kompatibel mit Vitamin-B-Komplex und Ascor-
binsäure in gemeinsamer Lösung. Penicillin G sollte
auch nicht gemischt werden mit Metaraminoltartrat,
Pentobarbital, Hydrogencarbonaten oder Lactaten.
Penicillin V keine bekannt

194
Piperacillin Wegen chemischer Instabilität soll Piperacillin nicht
gleichzeitig mit Natriumhydrogencarbonat-haltigen Lö-
sungen verabreicht werden.

Propicillin keine bekannt

Rifabutin keine bekannt

Rifampicin Mischinfusionen von Rifampicin mit Isoniazid und


Streptothenat sind nicht kompatibel.

Roxithromycin keine bekannt

Teicoplanin Im Falle einer Kombinationstherapie von Teicoplanin


mit anderen Antibiotika sollen die Präparate getrennt
verabreicht werden.

Telithromycin entfällt

Tinidazol keine bekannt

Tobramycin Tobramycin ist inkompatibel mit Heparin. Bei einer


gleichzeitigen Behandlung mit Gernebcin und einem
Penicillin oder Cephalosporin sollten beide Substanzen
getrennt injiziert bzw. infundiert werden.

Trimethoprim keine bekannt

Vancomycin Vancomycin-Lösungen haben einen niedrigen pH-Wert.


Dies kann zu chemischer oder physikalischer Instabili-
tät führen, wenn sie mit anderen Substanzen gemischt
werden. Jede parenterale Lösung sollte daher vor der
Anwendung auf Ausfällungen und Verfärbungen vi-
suell überprüft werden. Trübungen traten auf, wenn
Vancomycin-Lösungen mit den folgenden Substanzen
gemischt wurden: Aminophyllin; Barbiturate; Benzyl-
Penicillin; Chloramphenicol-Hydrogensuccinat, Natrium-
salz; Chlorothiazid-Natrium; Dexamethason-21-dihy-
drogenphosphat, Dinatriumsalz; Heparin-Natrium;
Hydrocortison-21-Hydrogensuccinat, Natriumsalz; Me-
thicillin-Natrium; Natriumhydrogencarbonat; Nitrofuran-
toin-Natrium; Novobiocin-Natrium; Phenytoin-Natrium;
Sulfadiazin-Natrium; Sulfafurazol-Diethanolamin.
Im Falle einer Kombinationstherapie von Vancomycin
mit anderen Antibiotika sollen die Präparate getrennt
gegeben werden.

195
Dialysierbarkeit
Hämodia- Peritoneal- Zusatzdosis Zusatzdosis
lyse (HD) dialyse (PD) nach HD* nach PD*

Amikacin + + 3,75 mg/kg 15 - 20 mg


KG Verlust/l Dia-
lysat/Tag
Amoxicillin + – –
Ampicillin + – 0,5 g
Azithromycin ? ? –
Azlocillin + + 2,0 - 3,0 g
Aztreonam + + 0,5 g
Cefaclor + ? –
Cefadroxil + +/– 0,5 g
Cefamandol + – 0,5 g
Cefalexin + + 0,5 g
Cefazolin + – 0,5 - 1,0 g
Cefepim + + 1,0 g
Cefetamet + ? 0,5 g
Cefixim – – –
Cefmenoxim + +/– 1,0 g
Cefotaxim + +/– 1,0 g
Cefotetan + – 0,5 g
Cefotiam + + 0,5 g
Cefoxitin + – 1,0 g
Cefpodoxim- + ? 0,1 - 0,2 g
Proxetil
Cefsulodin + +/– 0,5 g
Ceftazidim + + 1,0 g
Ceftibuten + ? –
Ceftriaxon – – –

196
Hämodia- Peritoneal- Zusatzdosis Zusatzdosis
lyse (HD) dialyse (PD) nach HD* nach PD*

Cefuroxim-Axetil + + 0,25 - 0,5 g


Cefuroxim + ? 0,75
Chloramphenicol + – –
Ciprofloxacin – – –
Clarithromycin – – –
Clindamycin – –
Co-trimoxazol + + 80/400 mg
Dalfopristin/ ?/– –
Quinupristin
Dicloxacillin – –
Doxycyclin – – bei Nierenin-
suffizienz nicht
anwenden
Ertapenem + ? 150 mg
Erythromycin – – –
Fleroxacin – – –
Flucloxacillin – –
Fosfomycin + +/– 2,5 g
Gatifloxacin + – 200 mg
Gentamicin + + 1,0 mg/kg 3 - 4 mg
KG Verlust/l Dia-
lysat/Tag
Imipenem + ? 0,5 g
Levofloxacin – – –
Linezolid + – 2. Dosis
nach HD
Loracarbef + ? 0,2 - 0,4 g
Meropenem + + 500 mg i.v.
Metronidazol + + 0,5 g
Mezlocillin + + 1,0 g

197
Hämodia- Peritoneal- Zusatzdosis Zusatzdosis
lyse (HD) dialyse (PD) nach HD* nach PD*

Minocyclin – – –

Moxifloxacin ? ?

Netilmicin + + 1,5 mg/kg 3 - 4 mg


KG Verlust/l Dia-
lysat/Tag

Norfloxacin – – –

Oxacillin – – –

Penicillin G + +/– 1,0 Mio.E.

Penicillin V + +/– 0,5 Mio.E.

Piperacillin + + 1,0 g

Propicillin + +/– 0,5 Mio.E.

Rifabutin – – –

Rifampicin – – –

Roxithromycin – – –

Teicoplanin + +/– –

Telithromycin ? ? Applikation
nach Dialyse

Tinidazol (+) ?

Tobramycin + + 1,0 mg 3 - 4 mg
Verlust/l Dia-
lysat/Tag

Trimethoprim + –

Vancomycin – +/– –

* zusätzliche Dosis zur Normaldosierung wegen Elimination eines Dosierungs-


anteils bei HD bzw. PD (CAPD)
+ Substanz wird dialysiert
– Substanz wird nicht dialysiert

198
Orientierung über Diffusion und Exkretion
einiger Antibiotika

Bronchialsek-

Leber/Galle
ret /Lunge

Knochen
Prostata

Liquor
Niere
Urin

ELF
Antibiotikum
Amikacin – +++ + +++ – +* – ++
Amoxicillin +++ – +++ ++*
Ampicillin ++ ++ ++*
Azithromycin ++ – ++
Azlocillin +++ ++ +++ +* +
Aztreonam ++ +++ – +++ – ++
Cefaclor –
Cefadroxil + ++
Cefalexin + + + + –
Cefamandol + + + +
Cefazolin ++ ++ ++ – ++
Cefepim + + + +
Cefixim ++ ++ +
Cefotaxim ++ + ++ +
Cefoxitin ++ +
Cefpodoxim ++ ++ +
Cefsulodin ++*
Ceftazidim ++ + ++ ++
Ceftibuten ++ ++
Ceftriaxon + + + +++ ++
Cefuroxim + ++ ++ + ++
Chloramphenicol ++ ++ ++(+)

Ciprofloxacin +++ ++ ++ ++ ++ + ++

199
Bronchialsek-

Leber/Galle
ret /Lunge

Knochen
Prostata

Liquor
Niere
Urin

ELF
Antibiotikum

Clarithromycin ++ + +
Clindamycin – ++ +(+) ++ – ++(+)

Co-trimoxazol ++(+) ++ ++ ++ ++ ++
Dalfopristin/ ++
Quinupristin
Dicloxacillin ++ –* ++
Doxycyclin ++ ++ ++ ++
Ertapenem ++ ++ ++
Erythromycin ++ + –
Fleroxacin ++ ++ ++(+) ++ ++
Flucloxacillin + + ++
Fosfomycin ++ + ++ (+) ++
Gatifloxacin ++ + ++
Gentamicin +++ + +
Imipenem ++ ++ ++ –
Levofloxacin +++ +++ +++ +++ +++ + ++
Linezolid + +++ +++ +++
Meropenem +++ ++ +++ –
Metronidazol ++ ++
Mezlocillin ++ ++ ++ +
Minocyclin ++ ++ +++ ++
Moxifloxacin + ++ +++
Netilmicin +++ + ++*
Norfloxacin ++ ++ ++ ++
Oxacillin ++ + ++

200
Bronchialsek-

Leber/Galle
ret /Lunge

Knochen
Prostata

Liquor
Niere
Urin

ELF
Antibiotikum

Penicillin G ++ ++ ++ ++ + ++
Penicillin V ++ ++ ++ –
Piperacillin ++ + + + ++
Propicillin ++ ++ ++ –
Rifabutin +++ ++
Rifampicin ++ ++
Roxithromycin ++ –*
Teicoplanin ++ ++ –
Telithromycin +++ +++
Tinidazol +++ ++
Tobramycin – +++ + +++ – +* –
Trimethoprim ++
Vancomycin + – + + + –

+++ sehr gute Konzentration des Antibiotikums


++ gute Konzentration des Antibiotikums
+ mäßige Konzentration des Antibiotikums
– schlechte Konzentration des Antibiotikums
* entzündete Meningen

201
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz
Kreatinin-
Dosis Intervall
Clearance
[ml/min] [g] [Stunden]
Maximale Dosierungen bei 70 kg schweren adulten Patienten.
Dosisreduktionen bei > 65-Jährigen um 10%, bei > 75-Jährigen um 20%,
bei > 85-Jährigen um 30%

Amikacin 80 - 50 0,5 24
50 - 30 0,4 24
30 - 10 0,2 24
< 10 0,125 24
Amoxicillin 80 - 50 2,0 6
50 - 30 2,0 8
30 - 10 2,0 12
< 10 1,0 12
Ampicillin 80 - 50 2,0 6
50 - 30 2,0 8
30 - 10 2,0 12
< 10 1,0 12
Azithromycin keine Dosisanpassung
Azlocillin 80 - 50 5,0 6
50 - 30 5,0 8
30 - 10 5,0 12
< 10 3,0 12
Aztreonam 30 - 10 1,0 12
< 10 1,0 24
Cefaclor 80 - 50 1,0 8
50 - 30 1,0 8
30 - 10 1,0 12
< 10 1,0 12
Cefadroxil 80 - 50 1,0 12
50 - 30 0,5 12
30 - 10 0,5 24
< 10 0,5 36
Cefalexin 80 - 50 1,0 6
50 - 30 0,5 6
30 - 10 0,5 12
< 10 0,5 24

202
Kreatinin-
Dosis Intervall
Clearance
[ml/min] [g] [Stunden]
Maximale Dosierungen bei 70 kg schweren adulten Patienten.
Dosisreduktionen bei > 65-Jährigen um 10%, bei > 75-Jährigen um 20%,
bei > 85-Jährigen um 30%

Cefamandol 80 - 50 2 6
50 - 30 2 8
30 - 10 1 8
< 10 1 12
Cefazolin 80 - 50 1,5 8
50 - 30 1,5 12
30 - 10 1,0 12
< 10 1,0 24
Cefepim 50 - 30 2,0 12
30 - 10 2,0 24
< 10 1,0 24
Cefetamet 50 - 30 0,25 12
30 - 10 0,125 12
< 10 0,125 24
Cefixim 50 - 30 0,2 12
30 - 10 0,2 12
< 10 0,2 24
Cefmenoxim 80 - 50 2,0 8
50 - 30 2,0 8
30 - 10 2,0 12
< 10 1,0 24
Cefotaxim 80 - 50 2,0 8
50 - 30 2,0 8
30 - 10 2,0 12
< 10 1,0 12
Cefotetan 50 - 30 2,0 12
30 - 10 1,0 12
< 10 1,0 24

Cefotiam 80 - 50 2,0 12
50 - 30 2,0 12
30 - 10 1,5 12
< 10 1,0 12

203
Kreatinin-
Dosis Intervall
Clearance
[ml/min] [g] [Stunden]
Maximale Dosierungen bei 70 kg schweren adulten Patienten.
Dosisreduktionen bei > 65-Jährigen um 10%, bei > 75-Jährigen um 20%,
bei > 85-Jährigen um 30%

Cefoxitin 80 - 50 2,0 8
50 - 30 2,0 8
30 - 10 2,0 12
< 10 1,0 24

Cefpodoxim- 40 - 10 0,2 24
Proxetil < 10 0,2 48

Cefsulodin 80 - 50 2,0 8
50 - 30 2,0 12
30 - 10 1,5 12
< 10 1,0 24

Ceftazidim 80 - 50 2,0 8
50 - 30 1,5 12
30 - 10 1,5 24
< 10 0,5 24

Ceftibuten 50 - 30 0,2 24
30 - 10 0,1 24
< 10 0,1 24

Ceftriaxon < 10 Max. 2 24

Cefuroxim-Axetil keine Dosisanpassung

Cefuroxim 80 - 50 1,5 8
50 - 30 1,5 8
30 - 10 0,75 8
< 10 0,75 24

Chloramphenicol keine Dosisanpassung, aber strenge Indikationsstellung

Ciprofloxacin < 15 halbe Tagesdosis

Clarithromycin < 30 halbe Tagesdosis


Clindamycin < 10 halbe Tagesdosis
Co-trimoxazol 30 - 15 halbe Tagesdosis
< 15 kontraindiziert

204
Kreatinin-
Dosis Intervall
Clearance
[ml/min] [g] [Stunden]
Maximale Dosierungen bei 70 kg schweren adulten Patienten.
Dosisreduktionen bei > 65-Jährigen um 10%, bei > 75-Jährigen um 20%,
bei > 85-Jährigen um 30%

Dalfopristin/ Einsatz nach Nutzen-/Risikoabwägung


Quinupristin
Dicloxacillin 50 - 30 2,0 6
30 - 10 1,5 6
< 10 1,0 8
Doxycyclin nicht anwenden bei Niereninsuffizienz
Ertapenem > 30 keine Dosisanpassung
bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz kontraindiziert
Erythromycin keine Dosisanpassung
Fleroxacin < 30 halbe Tagesdosis
Flucloxacillin 50 - 30 2,0 6
30 - 10 1,5 6
< 10 1,0 8
Fosfomycin 80 - 50 5,0 8
50 - 10 5,0 24
< 10 2,5 24
Gatifloxacin 80 - 50 0,4 24
50 - 10 0,2 24
< 10 0,2 24
Gentamicin 80 - 50 0,12 12
50 - 30 0,08 12
30 - 10 0,04 12
< 10 0,02 24
Imipenem 80 - 30 0,5 6
30 - 10 0,5 8
< 10 0,5 12
Levofloxacin 50 - 20 halbe Tagesdosis
19 - 10 viertel Tagesdosis
< 10 125 mg 24
Linezolid keine Dosisanpassung

205
Kreatinin-
Dosis Intervall
Clearance
[ml/min] [g] [Stunden]
Maximale Dosierungen bei 70 kg schweren adulten Patienten.
Dosisreduktionen bei > 65-Jährigen um 10%, bei > 75-Jährigen um 20%,
bei > 85-Jährigen um 30%

Loracarbef 50 - 10 Max. 0,4 24


Meropenem 50 - 30 1,0 12
30 - 10 0,5 12
< 10 0,5 24
Metronidazol < 10 0,5 12
(max.Behand-
lungsdauer
10 Tage)
Mezlocillin 50 - 30 5,0 8
30 - 10 4,0 12
< 10 2,0 12
Minocyclin nicht anwenden bei Niereninsuffizienz
Moxifloxacin > 30 keine Dosisanpassung
Daten zum Einsatz bei fortgeschrittener Niereninsuffi-
zienz liegen nicht vor
Netilmicin 80 - 50 0,3 24
50 - 30 0,2 24
30 - 10 0,1 24
< 10 0,03 24
Norfloxacin < 15 0,4 24
Oxacillin 50 - 30 2,0 6
30 - 10 1,5 6
< 10 1,0 8
Penicillin G 80 - 50 10 Mio.E. 8
50 - 30 10 Mio.E. 12
30 - 10 10 Mio.E. 12
< 10 5 Mio.E. 12
Penicillin V < 10 1,5 Mio.E. 24
Piperacillin 80 - 50 4,0 6
50 - 30 4,0 8
30 - 10 4,0 12
< 10 4,0 12

206
Kreatinin-
Dosis Intervall
Clearance
[ml/min] [g] [Stunden]
Maximale Dosierungen bei 70 kg schweren adulten Patienten.
Dosisreduktionen bei > 65-Jährigen um 10%, bei > 75-Jährigen um 20%,
bei > 85-Jährigen um 30%

Propicillin < 10 1,5 Mio.E. 24


Rifabutin keine Dosisanpassung
Rifampicin keine Dosisanpassung
Roxithromycin keine Dosisanpassung
Teicoplanin > 80 0,4 24
80 - 30 0,2 24
< 10 0,133 24
Telithromycin < 30 halbe Tagesdosis
Tinidazol keine Dosisanpassung
Tobramycin 80 - 50 0,12 12
50 - 30 0,08 12
30 - 10 0,04 12
< 10 0,02 24
Trimethoprim 30 - 15 halbe Tagesdosis
< 15 nicht anwenden
Vancomycin initial 1 24
(Dosierung nach bis Tag 4
Nomogramm des
Beipackzettels)
60 - 40 halbe Tagesdosis ab Tag 4
< 40 reduzierte Tages-
dosis

207
ZNS-Wirkungen

208
Seh- Ge- Ototoxi- Paräs- Periphere Neuro- Konvul- Halluzina- Psycho- Konfu- Schwindel Pseudo-
störungen schmacks- zität thesien Neuro- muskuläre sionen tionen tische sionen tumor
störungen pathien Blockade Reak- cerebri
tionen

Amikacin
Amoxicillin
Ampicillin
Aztreonam
Cefaclor
Cefadroxil
Cefalexin
Cefamandol
Cefazolin
Cefepim
Cefetamet
Cefixim
Cefmenoxim
Seh- Ge- Ototoxi- Paräs- Periphere Neuro- Konvul- Halluzina- Psycho- Konfu- Schwindel Pseudo-
störungen schmacks- zität thesien Neuro- muskuläre sionen tionen tische sionen tumor
störungen pathien Blockade Reak- cerebri
tionen

Cefotaxim
Cefotetan
Cefotiam
Cefoxitin
Cefpodoxim-
Proxetil
Cefsulodin
Ceftazidim
Ceftibuten
Ceftriaxon
Cefuroxim
Cefuroxim-Axetil
Chloramphenicol
Ciprofloxacin

209
Seh- Ge- Ototoxi- Paräs- Periphere Neuro- Konvul- Halluzina- Psycho- Konfu- Schwindel Pseudo-

210
störungen schmacks- zität thesien Neuro- muskuläre sionen tionen tische sionen tumor
störungen pathien Blockade Reak- cerebri
tionen

Clindamycin
Doxycyclin
Ertapenem
Erythromycin
Fleroxacin
Fosfomycin
Gatifloxacin
Gentamicin
Imipenem
Levofloxacin
Linezolid
Meropenem
Metronidazol
Minocyclin
Seh- Ge- Ototoxi- Paräs- Periphere Neuro- Konvul- Halluzina- Psycho- Konfu- Schwindel Pseudo-
störungen schmacks- zität thesien Neuro- muskuläre sionen tionen tische sionen tumor
störungen pathien Blockade Reak- cerebri
tionen

Moxifloxacin

Netilmicin

Norfloxacin

Penicillin G

Penicillin V

Piperacillin

Propicillin

Rifabutin

Rifampicin

Telithromycin

Tinidazol

Tobramycin

Vancomycin

211
Schätzung der Nierenfunktion anhand
des Serumkreatinins
Serumkreatinin [mg/100 ml] Nierenfunktion [% der Norm]

> 1,3 > 50


1,3 - 2,5 25 - 50
2,5 - 10,0 10 - 25
> 10,0 > 10

Lebertoxizität
Substanzen, die bei vor- Substanzen mit
geschädigter Leber mit potenziell hepatotoxi-
Vorsicht anzuwenden sind scher Wirkung
Ceftriaxon x

Chloramphenicol x

Ciprofloxacin x

Clindamycin x

Co-trimoxazol x

Dalfopristin/Quinu- x ?
pristin

Doxycyclin x

Erythromycin x x

Metronidazol x

Mezlocillin x

Rifabutin x x

Rifampicin x x

Trimethoprim x

212
Index

INDEX

Antibiotika
Amikacin
Allgemein 87, 129, 131, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 202
Indikationen 158
Inkompatibilitäten 190, 193
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 164, 169, 170, 171
Wechselwirkungen 172
Wirksamkeit bei Patienten über 60 Jahre 153
Wirkungsbereich 151
ZNS-Wirkungen 208
Amoxicillin
Allgemein 34, 60, 73, 74, 135, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 202
Indikationen 158
Inkompatibilitäten 190
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 164
Wechselwirkungen 172
Wirksamkeit bei Patienten über 60 Jahre 153
Wirkungsbereich 150

213
Index

ZNS-Wirkungen 208
Ampicillin
Allgemein 116, 144
Kenngrößen 146
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 202
Indikationen 158
Inkompatibilitäten 190, 191, 192
Nebenwirkungen 164
Wechselwirkungen 172, 173, 181, 182
ZNS-Wirkungen 208
Azithromycin
Allgemein 54, 94, 95, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 202
Indikationen 158
Inkompatibilitäten 190
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 164
Wechselwirkungen 173
Azlocillin
Allgemein 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 202
Inkompatibilitäten 190, 191
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 164
Wechselwirkungen 173
Aztreonam
Allgemein 81, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199

214
Index

Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 202
Indikationen 158
Inkompatibilitäten 190, 192
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 164
Wechselwirkungen 173, 175
ZNS-Wirkungen 208
Cefaclor
Allgemein 78, 79, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 202
Indikationen 158
Inkompatibilitäten 190
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 164
Wechselwirkungen 173
ZNS-Wirkungen 208
Cefadroxil
Allgemein 78, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 202
Indikationen 158
Inkompatibilitäten 190
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 164
Wechselwirkungen 173
ZNS-Wirkungen 208
Cefamandol
Allgemein 78, 79, 135, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155

215
Index

Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 203


Indikationen 158
Inkompatibilitäten 190
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 164
Wechselwirkungen 174, 175
ZNS-Wirkungen 208
Cefalexin
Allgemein 78, 79, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 202
Indikationen 158
Inkompatibilitäten 190
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 164
Wechselwirkungen 173
ZNS-Wirkungen 208
Cefazolin
Allgemein 78, 79, 127, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 203
Indikationen 158
Inkompatibilitäten 190
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 165
Wechselwirkungen 174, 176
Wirksamkeit bei Patienten über 60 Jahre 153
Wirkungsbereich 150
ZNS-Wirkungen 208
Cefepim
Allgemein 78, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199

216
Index

Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 202
Indikationen 158
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 165
Wirksamkeit bei Patienten über 60 Jahre 153
Wirkungsbereich 151
ZNS-Wirkungen 208
Cefetamet
Allgemein 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 203
Indikationen 158, 159
Inkompatibilitäten 190
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 165
Wechselwirkungen 174
ZNS-Wirkungen 208
Cefixim
Allgemein 78, 79, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 203
Indikationen 159
Inkompatibilitäten 190
Kenngrößen 146
Nebenwirkungen 165
Wechselwirkungen 174
ZNS-Wirkungen 208
Cefmenoxim
Allgemein 135, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion
Dosierung 155

217
Index

Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 203


Indikationen 159
Inkompatibilitäten 190
Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 165
Wechselwirkungen 175
ZNS-Wirkungen 208
Cefotaxim
Allgemein 34, 78, 140, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 203
Indikationen 159
Inkompatibilitäten 191
Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 165
Wechselwirkungen 175
ZNS-Wirkungen 209
Cefotetan
Allgemein 144
Dialysierbarkeit 196
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 203
Indikationen 159
Inkompatibilitäten
Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 166
Wechselwirkungen 175
ZNS-Wirkungen 209
Cefotiam
Allgemein 144
Dialysierbarkeit 196
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 203
Indikationen 159
Inkompatibilitäten 191

218
Index

Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 166
Wechselwirkungen 175
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 150
ZNS-Wirkungen 209
Cefoxitin
Allgemein 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204
Indikationen 159
Inkompatibilitäten 191
Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 166
Wechselwirkungen 173, 175
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 150
ZNS-Wirkungen 209
Cefpodoxim-Proxetil
Allgemein 78, 79, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199 (nur Cefpodoxim)
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204
Indikationen 159
Inkompatibilitäten 191
Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 166
Wechselwirkungen 175
ZNS-Wirkungen 209
Cefsulodin
Allgemein 78, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155

219
Index

Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204


Indikationen 159
Inkompatibilitäten 190, 191
Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 166
Wechselwirkungen 176
ZNS-Wirkungen 209
Ceftazidim
Allgemein 78, 121, 122, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204
Indikationen 159
Inkompatibilitäten 191
Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 167
Wechselwirkungen 176
ZNS-Wirkungen 209
Ceftibuten
Allgemein 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204
Indikationen 159
Inkompatibilitäten 191
Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 167
Wechselwirkungen 176
ZNS-Wirkungen 209
Ceftizoxim
Ceftriaxon
Allgemein 52, 78, 118, 120, 121, 123, 140, 141, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155

220
Index

Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204


Indikationen 159
Inkompatibilitäten 193
Kenngrößen 147
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 167
Wechselwirkungen 176
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 151
ZNS-Wirkungen 209
Cefuroxim-Axetil
Allgemein 78, 79, 141, 144
Dialysierbarkeit 197
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204
Indikationen 159
Inkompatibilitäten 191
Kenngrößen 147
ZNS-Wirkungen 209
Cefuroxim
Allgemein 78, 144
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204
Indikationen 158, 159
Inkompatibilitäten 191
Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 167
Wechselwirkungen 176
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 150
ZNS-Wirkungen 209
Chloramphenicol
Allgemein 85, 92, 93, 94, 119, 133, 144
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 199

221
Index

Dosierung 155
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204
Indikationen 160
Inkompatibilitäten 191, 194, 195
Kenngrößen 147
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 167
Wechselwirkungen 174, 176, 177, 182, 188
ZNS-Wirkungen 209
Ciprofloxacin
Allgemein 50, 51, 52, 53, 105, 106, 120, 139, 141, 144
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 199
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204
Indikationen 158, 160
Inkompatibilitäten 191, 192
Kenngrößen 147
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 167
Wechselwirkungen 177
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 151
ZNS-Wirkungen 209
Clarithromycin
Allgemein 48, 144
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204
Indikationen 160
Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 167
Wechselwirkungen 187
Clindamycin
Allgemein 28, 36, 42, 54, 97, 98, 119, 120, 144, 260, 261
Dialysierbarkeit 197

222
Index

Diffusion und Exkretion 200


Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204
Indikationen 160
Inkompatibilitäten 192
Kenngrößen 147
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 167
Wechselwirkungen 177
Wirksamkeit 154
Wirkungsbereich 152
ZNS-Wirkungen 210
Co-trimoxazol
Allgemein 34, 70, 102, 103, 104, 130, 131, 133, 137, 144
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 204
Indikationen 160, 163
Inkompatibilitäten 192
Kenngrößen 147
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 168
Wechselwirkungen 177, 187
ZNS-Wirkungen
Dalfopristin/Quinupristin
Allgemein 98, 99, 136, 144
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 160
Inkompatibilitäten 192
Kenngrößen 147
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 168
Wechselwirkungen 178

223
Index

Wirksamkeit 154
Dicloxacillin
Allgemein 73, 74, 144
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 160
Inkompatibilitäten 192
Kenngrößen 147
Nebenwirkungen 168, 170
Wechselwirkungen 179
Doxycyclin
Allgemein 90, 91, 123, 135, 144
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 160, 161
Inkompatibilitäten 192
Kenngrößen 148
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 167, 168, 171
Wechselwirkungen 179
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 151
ZNS-Wirkungen 210
Ertapenem (Invanz)
Allgemein 80, 144
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 160
Inkompatibilitäten 192
Kenngrößen 148
Nebenwirkungen 168

224
Index

Wechselwirkungen 179
ZNS-Wirkungen 210
Erythromycin
Allgemein 54, 94, 95, 116, 120, 125, 128, 130, 144
Dialysierbarkeit 196
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 158, 160, 162
Inkompatibilitäten 190, 192, 193
Kenngrößen 148
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 167, 168, 171
Wechselwirkungen 174, 176, 179, 181, 182, 184, 187
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 152
ZNS-Wirkungen 210
Fleroxacin
Allgemein 145
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 160
Kenngrößen 148
Nebenwirkungen 168
Wechselwirkungen 180
ZNS-Wirkungen 210
Flucloxacillin
Allgemein 73, 74, 145
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 161
Inkompatibilitäten 192
Kenngrößen 148

225
Index

Nebenwirkungen 168
Wechselwirkungen 180
Fosfomycin
Allgemein 83, 84, 132, 145
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 161
Inkompatibilitäten 193
Kenngrößen 148
Nebenwirkungen 168
Wechselwirkungen 180
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 151
ZNS-Wirkungen 210
Gatifloxacin
Allgemein 105, 107, 124, 145
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 161
Inkompatibilitäten 193
Kenngrößen 148
Nebenwirkungen 169
Wechselwirkungen 180, 181
ZNS-Wirkungen 210
Gentamicin
Allgemein 60, 87, 129, 131, 145
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 158, 161, 162
Inkompatibilitäten 193
Kenngrößen 148

226
Index

Nebenwirkungen 164, 169, 170, 171


Wechselwirkungen 181
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 151
ZNS-Wirkungen 210
Imipenem
Allgemein 44, 62, 80, 81, 118, 127, 132, 145
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 161, 163
Inkompatibilitäten 193
Kenngrößen 148
Nebenwirkungen 169
Wechselwirkungen 173, 181
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 151
ZNS-Wirkungen 210
Levofloxacin
Allgemein 34, 42, 105, 106, 124, 145
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205
Indikationen 161
Inkompatibilitäten
Kenngrößen 148
Nebenwirkungen 169
Wechselwirkungen 182
ZNS-Wirkungen 210
Linezolid
Allgemein 62, 99, 100, 101, 123, 134, 145
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 205

227
Index

Indikationen 161
Inkompatibilitäten 193
Kenngrößen 148
Nebenwirkungen 169
Wechselwirkungen 182
Wirksamkeit 154
Wirkungsbereich 152
ZNS-Wirkungen 210
Loracarbef
Allgemein 78, 79, 145
Dialysierbarkeit 197
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206
Indikationen 161
Inkompatibilitäten 193
Kenngrößen 148
Nebenwirkungen 169
Wechselwirkungen 182
Meropenem
Allgemein 80, 145
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206
Indikationen 161
Inkompatibilitäten 193
Kenngrößen 148
Nebenwirkungen 169
Wechselwirkungen 182
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 150
ZNS-Wirkungen 210
Metronidazol
Allgemein 83, 98, 108, 118, 125, 134, 140, 145
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156

228
Index

Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206


Indikationen 161
Inkompatibilitäten 190, 194
Kenngrößen 148
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 169
Wechselwirkungen 182
Wirksamkeit 154
Wirkungsbereich 152
ZNS-Wirkungen 210
Mezlocillin
Allgemein 73, 123, 132, 145
Dialysierbarkeit 197
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 156
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206
Indikationen 161, 162
Inkompatibilitäten 194
Kenngrößen 148
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 169
Wechselwirkungen 182
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 150
Minocyclin
Allgemein 90, 91, 119, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206
Indikationen 160, 161
Inkompatibilitäten 194
Kenngrößen 148
Nebenwirkungen 170
Wechselwirkungen 182, 183
ZNS-Wirkungen 210

229
Index

Moxifloxacin
Allgemein 43, 55, 105, 107, 123, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206
Indikationen 161
Inkompatibilitäten 194
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 170
Wechselwirkungen 183, 184
ZNS-Wirkungen 211
Netilmicin
Allgemein 87, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 194
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 164, 169, 170, 171
Wechselwirkungen 184
Wirksamkeit 153
ZNS-Wirkungen 211
Norfloxacin
Allgemein 104, 105, 106, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 194
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 170
Wechselwirkungen 185
ZNS-Wirkungen 211

230
Index

Oxacillin
Allgemein 73, 74, 82, 120, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 200
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 194
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 170
Wechselwirkungen 185
Penicillin G
Allgemein 73, 74, 116, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 194
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 170
Wechselwirkungen 185
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 150
ZNS-Wirkungen 211
Penicillin V
Allgemein 73, 74, 116, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 194
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 170
Wechselwirkungen 185
ZNS-Wirkungen 211

231
Index

Piperacillin
Allgemein 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 206
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 195
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 170
Wechselwirkungen 186
Wirksamkeit 153
Wirkungsbereich 150
ZNS-Wirkungen 211
Propicillin
Allgemein 73, 74, 117, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 207
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 195
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 170
Wechselwirkungen 187
ZNS-Wirkungen 211
Rifabutin
Allgemein 107, 138, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 207
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 195
Kenngrößen 149
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 170

232
Index

Wechselwirkungen 187
ZNS-Wirkungen 211
Rifampicin
Allgemein 47, 48, 60, 107, 108, 121, 138, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 207
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 195
Kenngrößen 149
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 170
Wechselwirkungen 178, 187, 188
Wirksamkeit 154
Wirkungsbereich 152
ZNS-Wirkungen 211
Roxithromycin
Allgemein 54, 94, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 207
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 195
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 171
Wechselwirkungen 188
Wirkungsbereich 152
Teicoplanin
Allgemein 82, 131, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 207
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 195

233
Index

Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 171
Wechselwirkungen 188
Wirksamkeit 154
Wirkungsbereich 152
Telithromycin
Allgemein 96, 97, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 207
Indikationen 162
Inkompatibilitäten 195
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 171
Wechselwirkungen 188
ZNS-Wirkungen 211
Tinidazol
Allgemein 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 207
Inkompatibilitäten 195
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 171
Wechselwirkungen 189
ZNS-Wirkungen 211
Tobramycin
Allgemein 87, 129, 131, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 207
Indikationen 163
Inkompatibilitäten 191, 193, 195
Kenngrößen 149

234
Index

Nebenwirkungen 164, 169, 170, 171


Wechselwirkungen 182
Wirkungsbereich 151
ZNS-Wirkungen 211
Trimethoprim
Allgemein 34, 102, 103, 139, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 207
Indikationen 163
Inkompatibilitäten 193, 195
Kenngrößen 149
Lebertoxizität 212
Nebenwirkungen 171
Wechselwirkungen 178, 189
Wirksamkeit 154
Vancomycin
Allgemein 62, 82, 83, 98, 100, 101, 118, 125, 128, 129,
131, 139, 145
Dialysierbarkeit 198
Diffusion und Exkretion 201
Dosierung 157
Dosierungshinweise bei Niereninsuffizienz 207
Indikationen 160, 163
Inkompatibilitäten 191, 195
Kenngrößen 149
Nebenwirkungen 171
Wechselwirkungen 181, 189
Wirksamkeit 154
Wirkungsbereich 152
ZNS-Wirkungen 211

Abflussbehinderung 33
Absiedelung 56
Absorption 114, 115, 116, 117, 135

235
Index

Abwehrschwäche 81
ACE-Hemmer 40
Actinobacillus 35
Actinomyces 35
Acylamino-Penicillin 73, 75, 77, 132
Aerobier 35, 54, 88
Affinität 21, 78, 80, 90, 102
Aflatoxin B 13
Akne 90
Akzeptorposition 87, 90, 94
Albumin 117, 136
Alkohol 13, 20, 28, 49, 57, 64, 107, 133
Alkoholismus 133
Allergie 83, 96
1-Glykoprotein 117
Alterspyramide 7, 8
Altersversorgung 11
Aminoglykoside 83, 87, 88, 89, 90, 117, 123, 128, 129, 130, 131, 134
Amino-Penicillin 73, 74, 75
Aminosäuren 21, 87
Amphotericin B 134
Anaerobier 22, 35, 36, 54, 77, 81, 84, 88, 92, 97, 98, 105
Anämie 93, 133
Angina tonsillaris 75
Anorexie 32
Ansamycine 107, 108
Antabus-Syndrom 109
Antiarrhythmika 43, 133, 135, 139
Antidepressiva 101
Antigen 13, 27, 45, 48, 56
Antikoagulantien 135, 136, 137, 138
Antikörpertiter 27
Antiphlogistika 106, 128, 134
Appendizitis 52
Appetit 27, 33, 46
Armut 10, 46
Arrhythmie 106, 132, 135

236
Index

Arthralgie 99
Arthritis 55
Aspergillus flavus 13
Aspiration 39
Atemdepression 137
Atemwegserkrankung 104
Atemwegsinfekt(ion) 75, 79, 96, 97, 107
Atherosklerose 53
Atrophie 35, 53, 116
Auskristallisation 103, 131
Ausscheidung/Elimination 16, 50, 80, 81, 82, 84, 105, 110, 115, 117,
118,121, 122, 128, 135, 136, 138,

Bacteriocin 24
Bakteriämie 60
Bakterien/Erreger/Keime 10, 12, 13, 14, 15, 16, 22, 21, 23, 26, 28, 30,
32, 33, 34, 36, 37, 39, 42, 43, 44, 47, 50,
53, 54, 55, 56, 58, 60, 61, 62, 63, 64, 68, 69,
70, 72, 73, 74, 76, 78, 80, 83, 84, 85, 87, 88, 90,
94, 95, 96, 101, 102, 104, 106, 108, 109, 125
Bakterien/Erreger/Keime (zellwandlose) 90, 94, 96, 103
Bakterien/Erreger/Keime (gramnegative) 33, 37, 60, 62, 70, 73, 74,
75, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82,
84, 87, 94, 103, 104, 105, 125
Bakterien/Erreger/Keime (grampositive) 36, 54, 60, 62, 70, 73, 77, 81,
82, 83, 84, 94, 96, 97, 98, 99,
100, 101, 103, 105, 107
Bakterien/Erreger/Keime (pathogene) 14, 21, 24, 35, 68, 125
Bakteriostase (bakteriostatisch) 72, 92, 101, 109
Bakterizidie (bakterizid) 42, 60, 83, 85, 86, 87, 104
Bakteriurie 32
Basenaustausch 100
Basis-Cephalosporine 77, 78, 79
Basis-Penicilline 73, 75
Basophile 23

237
Index

Begleiterkrankung 46, 114


Begleitmedikation 20, 48
Besiedelung 48, 51, 63
ß-Lactam-Antibiotika 70, 72, 74, 76, 77, 81, 82, 88, 90, 98, 104,
119, 121, 123, 127, 128, 130, 134
ß-Lactamase 70, 73, 74, 76, 77, 78, 80, 81
ß-Lactamase-Bildner/-Inhibitoren 73, 76, 77
Bindegewebe 33
Bindungsaffinität 90
Bindungsstelle 87
Bioverfügbarkeit 74, 95, 96, 100, 113, 117, 120
Blähungen 124
Blutbildschäden 92
Blutbildung 133, 134
Blut-Hirn-Schranke 56
Booster 15, 27
Borrelien 73
Borreliose 91
Botulinustoxin 13
Breitspektrum-Cephalosporine 77, 78
Breitspektrum-Antibiotika 70
Bronchialkarzinom 43
Bronchitis 37, 75, 104
B-Zellen 25, 28

Candida 126
CAP (community acquired pneumonia) 38, 39, 42
Carbapeneme 80, 81
Carboxypeptidase 72, 78, 80, 82
Carrier 88, 94, 115, 116, 138, 139
Cephalosporine 42, 62, 76, 77, 78, 79, 91, 120, 132, 135, 139
CD14-Rezeptor 61
CD4-Zellen 25, 26
CD8-Zellen 25, 26
Cheilitis 35

238
Index

Chelatkomplex 91, 136


Chinolone 17, 34, 51, 55, 105
Chlamydiae pneumoniae 40
Chlamydien 90, 91, 95, 96, 103, 107
Chloramphenicol 85, 92, 93, 94, 119, 133
Cholangitis 51
Cholecystitis 51
Cholestase 77, 95, 99, 107
Chromosom(chromosomal) 69, 104
Cilastin 80, 81, 119, 132
Clearance 39, 118, 119, 120, 131
Clostridium difficile 83, 98, 109, 125
Coenzym 101
Cofaktor 101
Colondivertikel 52
Compliance 43
COPD (chronic obstructive pulmonary disease) 37
C-reaktives Protein 23
Cryptdin 24
CSE-Hemmstoff 96, 137
CYP 95, 96, 97, 99, 136, 137, 138
CYP-Isoenzyme 100, 107, 138
Cytochrom P450 95, 136

D2-Rezeptoren 127
Darm 22, 51, 78, 92, 115, 118, 125, 126
Darmdekontamination 90
Darmflora 24, 79, 91, 98, 109, 125
Darmlumen 61, 116
Darmschleimhaut 51, 52, 91, 105, 125
Defensin 23
Dekompensation 38
Delir (delirante Syndrome) 127, 128
Dermicidin 24
Desinfektion 64, 110

239
Index

Desinfektionsmittel 54, 63, 64


Desinfizientien 36
Diabetes 20, 25, 31
Diabetischer Fuß 54
Diagnose 32, 41, 42, 52, 59, 125
Diagnostik 46
Diaminopyrimidine 101, 102
Diarrhoe 84, 95, 97, 98, 106, 124
Dipeptidase 80, 119, 132
Disseminierung 49
Distribution 114
Divertikulitis 52, 53
DNA 101, 104, 108
DNA-Replikation 68, 101
DNA-Synthese 68, 101
Dopamin 127
Durchseuchung 15, 40, 46
Durchwanderungsperitonitis 52
Dysurie 32

Effekt/Wirkung/Potenzial 8, 14, 16, 24, 28, 36, 42, 54, 60, 68, 72, 74,
75, 76, 77, 79, 80, 81, 83, 84, 85, 87, 89,
91, 92, 94, 95, 97, 98, 99, 100, 101, 102,
103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110, 114,
120, 122, 124, 125, 126, 127, 128, 130, 131,
132, 133, 134, 135, 137
Effekt/Wirkung/Potenzial (gastrointestinal) 126
Effekt/Wirkung/Potenzial (hepatotoxisch) 77
Effekt/Wirkung/Potenzial (kardial) 132, 139
Effekt/Wirkung/Potenzial (nephrotoxisch) 81, 123, 130, 131, 132, 134
Effekt/Wirkung/Potenzial (neurotoxisch) 75, 79, 81, 110, 126, 127, 128
Effekt/Wirkung/Potenzial (ototoxisch) 83, 89, 123, 128, 129, 130
Effekt/Wirkung/Potenzial (phototoxisch) 91, 106
Effekt/Wirkung/Potenzial (proarrhythmisch) 139
Effekt/Wirkung/Potenzial (toxisch) 13, 74, 89, 93, 96, 119, 132

240
Index

Effekt/Wirkung/Potenzial (zytotoxisch) 88
Eisen 21
Ektotoxin 98, 125
Elimination/Ausscheidung s. Ausscheidung/Elimination
Eliminationsgeschwindigkeit 114
Eliminationshalbwertzeit 76, 84, 99, 100, 103, 105, 107, 120, 122
Elongationszyklus 86
Empfehlungen 42, 44, 113
Endokard 84
Endokarditis 36, 85, 108
Endolymphe 89, 129
Endotoxin 37, 60, 61
Entamoeba histolytica 108
Enteritis 10, 48, 49, 50, 51, 106
Enterobacter 109
Enterobacteriaceae/Enterobacteriaceen/Enterobakterien 42, 51, 54,
81, 90
Enterococcus faecium 98
Enterokokken 33, 54, 75, 82, 83, 98, 100, 101
Enterokolitis 109
Enterokolitis (pseudomembranöse) 83, 98, 124
Entzündung 13, 35, 83, 52, 54, 105
Enzephalitis 56, 58, 59
Enzyme 68, 69, 72, 76, 82, 88, 92, 94, 95, 102, 104, 119, 127,
136, 138
Enzyme (Leberenzyme) 84, 97, 99, 107
Enzyminduktion 138
Eosinophile 23
Epidermis 53
Epithel 15, 22, 24, 25, 33, 37, 38, 63, 89, 95, 125, 130
Eradikation 11, 48, 95
Erbrechen 51, 52, 84, 93, 97, 124
Ernährung 9, 20, 25, 31, 35, 46, 133
Erysipel 54, 75
Escherichia (E.) coli 33, 54, 55, 73, 84, 109
Exposition 49, 106

241
Index

Faeces 97, 99, 115, 121


Feiung 15, 56
Fettanteil (relativer) 116, 118
Fieber 32, 46, 51, 52, 59, 70, 125
Filtration (glomeruläre) 89, 122
Filtrationsrate (glomeruläre, GFR) 89, 121
Fimbrien 33
First-pass-Effekt 100, 120
Flora 22, 23, 24, 35, 36, 54, 63
Flora (transiente) 35
Fluorochinolone 42, 70, 104, 105, 106, 121, 123, 124, 128, 133,
134, 135, 136, 137
Flüssigkeitsfilm (epithelialer) 105
Fosfomycin 83, 84, 132

GABA 127, 128


GABA(A)-Rezeptoren 106, 127
Galle 51, 52, 78
Gallenblase 52, 60
Gastritis 48
Gastritis (atrophische) 116
Gastrointestinaltrakt 48, 78, 114, 116, 124, 126
Gelenke 56, 128
Gelenkknorpel 106
Gerinnungsfaktor/en 79, 135
Gerontologie 9
Gewebedepot 136
Gewebegängigkeit 90, 98
Gewebekonzentration 82, 95, 97, 103, 124
Gewichtsverlust/Gewichtsabnahme 27, 46
Giardia lamblia 105
Gingiva 35
Gleichgewichtssinn 13, 89, 129

242
Index

Glykopeptid-Antibiotika 82
Granulozyten 25, 28, 37, 54, 57, 95
Grey-Syndrom 93
Grippe 27, 12

Haarzellen 89, 129, 130


Halbwertzeit 76, 80, 84, 99, 100, 103, 105, 107, 120, 122
Hämatopoese 133
Hämolysin 21
Hämophilus (H.) influenzae 37, 73, 42
Haptene 75
Harndrang 32
Harnstau 33
Harnwege 33
Harnwegsinfekt/ion 32, 33, 34, 75, 77, 81, 104, 106, 109, 110
Haut 22, 23, 24, 25, 53, 63, 75, 91, 103
Haut- und Weichteilinfektionen 53, 79, 101, 116
Hautkeime 121
Helicobacter (H.) pylori 48
Hemmstoff 68, 70, 72, 80, 83, 85, 86, 87, 96, 97, 99, 101, 119, 137
Hepatitis 77
Hepatotoxizität 121
Herzglykoside 11
Herzinsuffizienz 84, 132
Herzrhythmusstörung 133
Hirnabszess 36, 92, 93
HIV 12, 27
Hörsinn 89, 129
Hörvermögen 128
Hospitalkeime 125
Hydrophilie/hydrophil 88, 89, 116, 117, 118
Hyperaldosteronismus 84
Hyperbilirubinämie 107
Hypernatriämie 132
Hypersiderinämie 21

243
Index

Hypokaliämie 132, 133


Hypothalamus 61

IgA 25, 26, 126


IgE 26, 75
IgG 26
Immunglobuline 25
IgM 26
Imidazol 108
Immunität 26, 57, 58, 59
Immunmodulation 28
Immunsupressiva 137
Impfung 11, 15, 26, 27, 44, 45, 55, 56
Impfstoff 11, 45
Impfversager 45
Infektabwehr 20, 21, 32
Infektabwehr (unspezifische) 14, 22, 23, 24, 53
Infektabwehr (spezifische) 14, 25
Infektabwehr (zellvermittelte) 22, 50
Infektion (nosokomial) 12, 34, 39, 44, 88
Inflammation 37, 60
Influenza 27, 45
Initialtherapie 42, 70, 77, 81
Initiatorkomplex 86, 98
Inkontinenz 32, 33
Innenohr 89, 129, 130
Insulin 11
Interaktionen 48, 95, 99, 101, 114, 134, 135, 136, 137, 138
Interleukin 28, 64
Invasoren 24
Inzidenz 46, 49, 57, 58
Isoenzym 100, 107, 136, 137, 138
Isoxazolyl-Penicillin 72, 73, 74, 75

244
Index

Kapsel/bekapselt 45, 56
Karzinogen 13
Katabolismus 40
Katecholamin 62, 101
Katheter 33, 60
Keime s. Bakterien/Erreger/Keime
Keimreduktion 36, 49, 54
Keimzahl 32
Ketolide 96
Kinder 10, 11, 15, 56, 91, 106, 113
Klebsiellen 109
Knochen 35, 56, 84, 90, 133
Knochenmark 93, 97, 133
Knochenmarksdepression 92, 103, 133
Knochenmarksschädigung 93
Kokken 73, 79
Kollagen 53
Kombinations(therapie) 47, 48, 60, 70, 73, 76, 77, 80, 81, 82, 84,
88, 90, 98, 102, 103, 108, 109, 118
Komorbidität 20, 44
Kompatibilität 48
Konfusion 32
Konjunktivitis 91
Kontrastmittel 134
Körperzusammensetzung 114, 117
Krampfanfall 75, 79, 106, 127, 128
Kreatinin 131, 139
Kreislaufkollaps
Kreuzallergie 79
Kreuzresistenz 94, 99

Laborparameter 32
Lactoferrin 24, 53

245
Index

LADME-Schema 114
Langzeitbehandlung 110
Lactobacillus bulgaricus 22
Lebenserwartung 7
Leber 16, 93, 96, 97, 114, 115, 118, 119, 120, 136
Leberinsuffizienz 120
Leberzellkarzinom 13
Letalität 12, 41, 45, 46, 55
Lethargie 32
Leukozytose 52, 61, 125
Liberation 114, 115
Lincosamide 85, 94, 97, 98, 134
Lipophilie/lipohil 90, 91, 92, 107, 115, 117, 118
Lipoteichonsäure 60
Liquor (cerebrospinalis) 59, 83, 84, 92, 109
Liquorgängigkeit 105
Listeria monocytogenes 58
Listerien 57, 58, 60
Listeriose 57, 58, 59
Lunge 41, 45, 60, 96, 105
Lungenfibrose 110
Lungenfunktion 37, 38
Lungenödem 110
Lymphknoten 26
Lymphozyten 24, 25, 26
Lysosom 88, 89
Lysozym 23, 24, 34

Magen 24, 48, 74, 95


Magen-Darm-Trakt 79, 81, 82, 89, 91, 124
Makrolide 36, 42, 54, 85, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 120, 123, 125,
133, 135, 136
Makrophagen 21, 23, 61, 95
Mangelernährung 35, 46
Masern 11

246
Index

Mastbeschleuniger 90
Mediatoren 28, 83
Mehrfachkombination 47
Meningitis 56, 57, 58, 59, 93, 108
Meningokokken 56, 105
Metabolisierung/Metabolismus 16, 95, 97, 100, 105, 115, 118, 119
120, 135, 136, 137, 138
Micromonospora 87
Mischinfektion 54, 81, 92, 98, 109
Modifikation 69
Modulation 16, 28
Monoaminooxidase 101
Monobactame 81
Monotherapie 70, 88, 107
Monozyten 61
Mortalität 37, 39, 50, 52, 59, 62
Motilinrezeptor 95, 125
Motilität (Darmmotilität) 116, 126, 115
MRSA 62, 63
Mucositis 35
Müdigkeit 27
Mukosa (Darmmukosa) 37, 116
Mundhöhle 35, 36, 39, 40
Mundhygiene 35, 36, 40
Mundpflege 35
Mundschleimhaut 35
Murein 70, 72, 82, 83
Mutation 69, 80, 82, 100, 102, 104, 107
Myalgie 99
Mycobacterium (M.) leprae 107
Mycobacterium (M.) tuberculosis 45, 107
Mycoplasma pneumoniae 40
Mykoplasmen 90, 96
Myopathie 96, 137

247
Index

Nachtschweiß 27
Nachweis 45, 48, 59, 98, 125
natural killer cells 26
Nausea 52
Neisseria lactamica 56
Neisserien 56, 73
Nekrosen 25, 131
Nephritis 131
Nephrone 122
Nephrotoxizität 47, 134, 137
Nervensystem 126
Neuerkrankungen 46
Neurone (dopaminerge) 127
Neuropathie 109
Neurotransmittersystem 126
Neutropenie 107
Neutrophile 23
Niere 114
Nierenerkrankung 132
Niereninsuffizienz 75, 123, 124, 130, 131
Nierenversagen (polyurisch, anurisch) 130
Nische 12
Nitrofurantoin 109, 110, 123
Nitroimidazole 108, 109
NK-Zellen 28
NMDA-Rezeptoren 127
Nonsense-Protein 87
Noradrenalin 101, 127
Noxe 15

Oberflächenantigen 33
Ödeme 84, 110, 132
Oral-Cephalosporine 34, 78, 79

248
Index

Osteomyelitis 55, 98
Ototoxizität 130
Oxazolidinone 85, 99

Pandemie 11
Pathogenitätsfaktor 14
Penetration 54, 56, 74, 92
Penicillin 41, 57, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 79, 96, 97, 116, 120,
122, 127, 131, 132, 138, 139
Penicillinase-Bildner 77
Penicilloylsäure 75, 77
Peptidoglykan 60
Peptidyltransferase 92
Perilymphe 129
Periodonitis 35
Permeabilität 80, 104
P-Glykoprotein 116
pH 24, 48, 63, 95, 115, 116
Phagozyten 95
Phagozytose 23
Photosensibilisierung 103
Pigmentierungsstörungen 91
Pilze 12, 35, 36, 37
Plasma 89, 97, 107, 118, 120, 129
Plasmaeiweiß 118, 136
Plasmafluss (renaler) 122
Plasmakonzentration 89, 95, 116, 118, 120, 122, 123, 124, 128,
129, 130, 137, 139
Plasmid 69, 88
Pleozytose 57
Pleuraempyem 44
Pneumococcus 37
Pneumokokken 27, 41, 56, 96, 105
Pneumokokken-Meningitis 108
Pneumonie 36, 39, 40, 42, 43, 44, 101, 107, 111

249
Index

Pneumonie (Mykoplasmen-Pneumonie) 90
Pneumonie (Pneumokokken-Pneumonie) 27, 41
Pocken 11
Pollakisurie 32
Poliomyelitis 11
Polyneuropathie 110
Porinkanäle 74, 80, 87, 88
Porphyromonas 35
Potenzial s. Effekt/Wirkung/Potenzial
Prävalenz 46
Prävention 11, 23, 63
Probiotika 23
Problemkeime 75, 78
Prognose 32, 50, 59
Prostata 33
Prostatitis 104
Proteine 21, 23, 45, 70, 75, 80, 87, 108, 117
Proteinsynthese 68, 85, 86, 87, 90, 92, 93, 94, 97, 98, 99, 100, 107
Proteus mirabilis 73
Protonenpumpeninhibitor 48
Protozoen 12, 108
Protozoen-Infektion 109
Pseudomonaden 90
Pseudomonas aeruginosa 44, 54, 55, 74, 78, 88
Pyridoxal 47
Pyrogene 60, 61
Proteinurie 130

QT-Zeit 43, 106, 133, 135

Rauschgift 28
Reaktion (anaphylaktische) 75, 111
Reaktivierung 10, 16, 26, 46

250
Index

Recall 25
Red-Man-Symptom 83
Reflex 39, 40, 44, 137
Rekonvaleszenz 57
Repolarisationsstörung 133
Reserveantibiotikum 84, 92, 99
Resistenz (resistent) 34, 44, 62, 63, 69, 79, 80, 82, 83, 84, 88, 90, 91,
92, 94, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 104, 115,
117, 125, 126
Resistenzmechanismus 69, 74, 82
Resistenzplasmide 69
Resistenzentwicklung 69, 70, 80, 82, 84, 88, 90, 94, 103, 104, 107, 121
Resistenzgene 69
Resorption 16, 20, 61, 89, 91, 122, 129, 136
Respirationstrakt 37, 39
Rezeptor 33, 61, 95, 106, 125, 127
Rezidiv 43, 60
Rhomenzephalitis 58
Ribosom 68, 85, 86, 87, 88, 90, 92, 94, 96, 97, 98, 99
RNA-Polymerase 107
RNA (mRNA) 86, 94, 99, 107
RNA (r-RNA) 86, 87, 94, 96, 97, 100
RNA (tRNA) 86, 87, 90, 92, 94, 99, 100
Ruptur 52, 106

Saccharomyces cerevisiae 13
Salmonella typhi 93
Salmonella enterica 49
Salmonella enterica var. Typhimurium 51
Salmonella paratyphi 93
Salmonellen 84
Salmonellen-Enteritis 48, 49, 50
Salmonellose 49, 50
Schleifendiuretika 83, 134, 139
Schleimhaut 23, 35, 51, 52, 63, 91, 105, 125

251
Index

Schmerzen 51, 52, 59, 91, 95, 106


Schmerzen (abdominelle) 124, 125, 126
Schmierinfektion 64
Schock (anaphylaktischer) 75
Schutzimpfung 11
Schwangerschaft/Schwangere 57, 91, 109
Schweißdrüsen 53
Secretory Leukocyte Protease Inhibitor 34
Sekretion 49, 121, 122, 126, 138, 139
Selektion 69, 83, 98, 125
Selen 21
Sepsis 45, 60, 61, 81
Septikämie 60
Serotonin 101
Serovar 45
Serum 55, 84, 106
Sexualpraktiken 28
Siderophore 21
Signaltransdutkion 61
Sinusitis 75
SIRS 60, 61
Sonneneinstrahlung 91
Speichel 24, 34
Spirochäten 73
Splanchnicus 61
Sporenbildner 73, 125
Sprosspilze 35, 36
Stäbchenbakterien 33, 73, 104
Stammzellen 93, 133
Staphylococcus (S.) aureus 42, 54, 56, 62, 63, 82, 83, 104
Staphylokokken 63, 75, 77, 82, 98, 100, 121
Staphylokokken-Infektionen 79, 98, 108
Startsignal 100
Stau 33
Stevens-Johnson-Syndrom 103
Störungen (gastrointestinale) 79, 84, 91, 94, 97, 98, 100, 105, 109, 125
Störungen (zentralnervöse) 106, 109

252
Index

Streptococcus (S.) pneumoniae 42


Streptococcus (S.) pyogenes 54
Streptogramine 85, 94, 98, 99, 120
Streptokokken 59, 73, 75, 77
Streptomyces 87
Streptomycin 47, 87, 129, 131
Submukosa 37
Substanz P 40
Sulfonamide 101, 102, 103, 131, 136, 138, 139
Superinfektion 126

Talg 23, 25, 53, 63


TAP (tracheal antimicrobial protein) 24
Target 68, 69
Teichonsäure 60
Tendopathie 106
Termination 86
Tetanustoxin 15
Tetracycline 85, 90, 91, 120, 134, 136
Thermoregulation 15, 61
Thrombozytopenie 100, 107, 133, 134
tight junctions 24, 37
T-Lymphozyten 26
Toxine 13, 38, 98
Toxinnachweis 125
Toxizität 80, 110, 123, 131
Transaminase 106
Transmittersystem 127
Transpeptidase 72, 78, 80, 82
Treponema pallidum 73
Trichomonas vaginalis 108
Trovafloxacin 121
Tuberkulinreaktion 46
Tuberkulose 10, 45, 46, 47, 108
Tubulus 88, 103, 130, 131, 132

253
Index

Tumor 25, 33
Tumornekrosefaktor 61
Turgor 33
T-Zellen 28

Übelkeit 33, 51, 84, 97, 105, 124


Überantikoagulation 135, 138
Übergangs-Cephalosporine 77, 79
Überwuchern 125, 126
Ulzeration 53
Unruhe/Schlafstörungen 127
Untereinheit 86, 87, 92, 93, 96, 97, 98, 99, 100, 127
Unterernährung 9, 133
Urethra 33
Urethritis (Chlamydien-Urethritis) 90, 91, 95
Urin 32, 115
Urogenitaltrakt 95, 130
Urtikaria 75, 103

Vagina 24
Vakzine 44
Vehikel 54
Verteilung 16, 89, 114, 117, 129, 135, 136
Verteilungsvolumen 114, 117, 118
Verwirrtheit 127
Viren 11, 12, 37
Vitamin 21, 22, 25, 47, 79, 135
Vitiligo 91

Wandsynthese 68, 72, 83


Wasser (extra/-intrazellulär) 117

254
Index

Weichteilinfektion 53, 55, 101


Wiederholungsimpfung 15
Wirkspektrum/Wirkungsspektrum 54, 73, 76, 77, 78, 80, 82, 84, 94,
96, 97, 104, 107, 108, 109
Wirkstoffkonzentration 55
Wirkung s. Effekt/Wirkung/Potenzial
Würmer 12

Zahn 34
Zahnpflege 35
Zahnprothesen 35
Zahnstatus 35, 39
Zahnwurzel 35
Zellmembran 70, 87, 88, 108
Zellwand 72, 90, 94, 96, 103, 104
Zellwandsynthese 68, 72, 83
Zielstrukturen 68, 69
Zielproteine 80
Zilien 23, 24, 39
Zink 21
ZNS 17, 57, 106, 110, 120, 126, 127, 137
ZNS-Infektionen 92, 93
Zyanose 93
Zytokine 25, 26, 61
Zytotoxine 21

255
AUTOREN

Prof. Dr. med. Herbert Hof

Inst. f. Medizinische Mikrobiologie und Hygiene


Fakultät für Klinische Medizin
Universität Heidelberg
Theodor-Kutzer-Ufer
D-68167 Mannheim

C. Peter Mertgen

Ahnwers Wiese 32
D-28865 Lilienthal

PD Dr. med. Klaus Witte

Fakultät für Klinische Medizin Mannheim


Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Maybachstraße 14 - 16
D-68169 Mannheim

256
In der Reihe Pharmacia Media »Bibliothek« sind im
Socio-medico Verlag noch folgende Bücher erschienen:

Virulenz und Chemotherapie


Herausgeber: G. Schmidt; erschienen 1990; 2. unveränd. Auflage 1991;
ISBN 3-927290-07-6

Mikrobiologische Erkrankungen im Kopf- und Halsbereich


Herausgeber: H. Hildmann, H. Neumann, W. Opferkuch;
erschienen 1990; 2. unveränd. Auflage 1991;
3. unveränd. Auflage 1992; 4. unveränd. Auflage 1992;
5. unveränd. Auflage 1994; 6. unveränd. Auflage 1995;
ISBN 3-927290-09-2

Anaerobe Infektionserreger – vom Patienten zum Labor


Autor: A.C. Rodloff; erschienen 1991; 2. unveränd. Auflage 1996;
ISBN 3-927290-16-5
Anaerobierinfektionen in der Chirurgie I
Herausgeber: T. Hau; erschienen 1991; 2. unveränd. Auflage 1992;
3. unveränd. Auflage 1993; ISBN 3-927290-13-0

Infektionen durch Toxoplasma gondii


Herausgeber: P. M. Shah, W. Stille; erschienen 1991;
2. unveränd. Auflage 1992; ISBN 3-927290-14-9

Bakterielle Endokarditis
Herausgeber: D. Horstkotte; erschienen 1992;
2. unveränd. Auflage 1994; 3. unveränd. Auflage 1996;
4. unveränd. Auflage 1996; ISBN 3-927290-21-1

Antibiotika im Alter
Autoren: H.W. Kaufhold, C.P. Mertgen; erschienen 1992;
2. unveränd. Auflage 1993; 3. unveränd. Auflage 1993;
4. unveränd. Auflage 1994; 5. überarb. und erw. Auflage 1995;
6. Auflage 1997; 7. überarb. u. erw. Auflage 1999;
8. unveränd. Auflage 2000; ISBN 3-927290-20-3

257
Bücher

Verhaltensmedizinische Aspekte der Hypertonie


Herausgeber: H. Hellhammer, H. Lehnert, U. Ehlert; erschienen 1992;
ISBN 3-927290-18-1

Anaerobierinfektionen in der Chirurgie II


Herausgeber: H. Wacha; erschienen 1992; 2. unveränd. Auflage 1992;
3. unveränd. Auflage 1994; 4. unveränd. Auflage 1996;
5. unveränd. Auflage 1996; ISBN 3-927290-19-X

Angststörungen
Herausgeber: F. Holsboer, M. Philipp; erschienen 1993;
ISBN 3-927290-22-X

Pelvic Inflammatory Disease


Herausgeber: E.R. Weissenbacher; erschienen 1993;
ISBN 3-927290-27-0

Prostaglandine
Herausgeber: T. Somville, W. Rath; erschienen 1993;
2. unveränd. Auflage 1994; 3. unveränd. Auflage 1995;
ISBN 3-927290-23-8

Antibakterielle Therapie in der HNO-Heilkunde


Autor: H. Luckhaupt; erschienen 1993; 2. unveränd. Auflage 1995;
ISBN 3-927290-26-2
Das diabetische Fußsyndrom
Herausgeber: H. Reike; erschienen 1993; 2. unveränd. Auflage 1993;
3. unveränd. Auflage 1995; 4. bearb. Auflage 1996;
5. unveränd. Auflage 1996; ISBN 3-927290-25-4
Kompendium der Infektionskrankheiten
Autoren: W. Presber, P.M. Shah, P. Wutzler, I. Tausch; erschienen 1993;
2. überarb. und erw. Auflage 1996; 3. unveränd. Auflage 1998;
4. überarb. und erw. Auflage 2001; ISBN 3-927290-29-7
Diazepine
Herausgeber: W.E. Müller; erschienen 1993; ISBN 3-927290-15-7

258
Bücher

Angst- und Panikerkrankungen


Herausgeber: S. Kasper, H.-J. Möller; erschienen 1993;
ISBN 3-927290-24-6
Eßstörungen
Herausgeber: K.M. Pirke; erschienen 1993; ISBN 3-927290-30-0
Modulation der Virulenz von Krankheitserregern
Herausgeber: J. Hacker, J. Heesemann; erschienen 1994;
ISBN 3-927290-31-9
Arterielle Hypertonie und vaskuläres System
Herausgeber: G. Wambach, E. Fritschka; erschienen 1994;
2. unveränd. Auflage 1995; 3. unveränd. Auflage 1997;
ISBN 3-927290-35-1
Anaerobierinfektionen in der Chirurgie III – Abszesse:
Aktuelle Diagnostik und Therapie
Herausgeber: H. Wacha, P.M. Shah; erschienen 1994;
2. unveränd. Auflage 1995; ISBN 3-927290-34-3
Toxoplasmose – Erreger und Krankheit
Herausgeber: H.D. Pohle, J.S. Remington; erschienen 1994;
2. unveränd. Auflage 1995; ISBN 3-927290-33-5
Antibiotika in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Herausgeber: H.-J. Neumann, C.P. Mertgen; erschienen 1994;
2. unveränd. Auflage 1996; 3. unveränd. Auflage 1997;
4. unveränd. Auflage 1998; ISBN 3-927290-37-8
Kosten-Nutzen-Analysen in der Pharmaökonomie –
Möglichkeiten und Grenzen
Herausgeber: P. Oberender; erschienen 1995; ISBN 3-927290-40-8

Manual Geburtshilfe
Herausgeber: R. Knitza, K. Schulze; 2. überarb. Auflage 1995;
3. unveränd. Auflage 1996; 4. überarb. u. erw. Auflage 1998;
5. unveränd. Auflage 1998; ISBN 3-927290-38-6

259
Bücher

Antibiotika-Prophylaxe und -Therapie in der Chirurgie


Herausgeber: S. Geroulanos, M. Cakmakci, J. Schilling;
erschienen 1995; 2. unveränd. Auflage 1995;
3. unveränd. Auflage 1998; ISBN 3-927290-36-X

AIDS – Pathomechanismen und therapeutische Ansätze


Autoren: C.P. Mertgen, I. Flemming; erschienen 1995;
ISBN 3-927290-42-4

Bakterielle Vaginose
Autoren: U.B. Hoyme, W.I. van der Meijden; erschienen 1995;
2. unveränd. Auflage 1997; ISBN 3-927290-41-6

Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern – Eine Renaissance der dritten


Generation
Autor: K.-J. Rostock; erschienen 1995; 2. unveränd. Auflage 1995;
3. unveränd. Auflage 1997; ISBN 3-927290-43-2

Beta-Rezeptorenblocker aus pharmakologischer und klinischer Sicht


Autoren: G. Baumann, G. Belz, C. Erley, B. Heublein; erschienen 1995;
2. unveränd. Auflage 1997; ISBN 3-927290-44-0

Rationalisierung und Rationierung im Gesundheitswesen


Herausgeber: P. Oberender; erschienen 1996; ISBN 3-927290-46-7

Therapiechancen bei AIDS


Autor: H. Jäger; erschienen 1996; 2. überarb. Auflage 1997;
ISBN 3-927290-48-3

Mikrobiologische Erkrankungen im HNO-Bereich


Herausgeber: H. Hildmann, H. Luckhaupt, W. Opferkuch;
erschienen 1996; ISBN 3-927290-47-5

Die Rolle von Clindamycin in der Therapie von


Staphylokokkenerkrankungen
Herausgeber: G. Peters; erschienen 1996; ISBN 3-927290-50-5

260
Bücher

The role of Clindamycin in the therapy of Staphylococcal Diseases


Herausgeber: G. Peters; erschienen 1996; ISBN 3-927290-51-3

HIV-Infektion – Pathogenese, Diagnostik und Therapie


Herausgeber: B. Ruf, H.D. Pohle, F.-D. Goebel, M. L’age;
erschienen 1996; ISBN 3-927290-49-1

Infektionsprävention in der zahnärztlichen Praxis


Autoren: H. Hof, C.P. Mertgen; erschienen 1997;
2. unveränd. Auflage 1998; ISBN 3-927290-53-X

CMV-Infektionen bei AIDS – Klinisches Krankheitsspektrum,


Diagnostik und Therapie
Herausgeber: W. Heise; erschienen 1997;
2. überarb. u. erw. Auflage 1998; ISBN 3-927290-54-8

Haut- und Weichteilinfektionen


Herausgeber: G. Peters, C.P. Mertgen; erschienen 1997;
2. unveränd. Auflage 1998; 3. unveränd. Auflage 2000;
ISBN 3-927290-55-6

Aktuelle Diagnostik und Therapie bei Störungen der Prolaktinsekretion


Herausgeber: K. Bühler, R. Druckmann; erschienen 1997;
ISBN 3-927290-58-0

Subarachnoidalblutung – Ein Leitfaden für Praxis und Klinik


Autoren: E. Rickels, H. Landolt; erschienen 1998;
ISBN 3-927290-56-4

Neuroglia – das andere zelluläre Element im Nervensystem:


Die Müllersche Gliazelle
Autor: A. Reichenbach, erschienen 1999; ISBN 3-927290-62-9

Modernes Thrombembolie-Management
Diagnostik – Prophylaxe – Therapie
Herausgeber: H. Kiesewetter, J. Koscielny, M. Offermann;
erschienen 1999; ISBN 3-927290-59-9

261
Bücher

Antimikrobielle Chemotherapie bei Nierenfunktionsstörungen


Autoren: G. Ackermann, A.C. Rodloff; erschienen 1999;
ISBN 3-927290-63-7

Pathomechanismen der HIV-Infektion


Autoren: I. Flemming, C.P. Mertgen; erschienen 1999;
ISBN 3-927290-64-5

Oxazolidinone – Aktuelle Erkenntnisse zu einer neuen Klasse


von Antibiotika
Herausgeber: Ch. von Eiff; erschienen 1999;
2. unveränd. Auflage 2000; 3. völlig überarb. u. erw. Auflage 2001;
4. unveränd. Auflage 2001; 5. unveränd. Auflage 2002;
ISBN 3-927290-65-3

Abszesse, Knochen- und Weichteilinfektionen


Herausgeber: V. Schäfer, S. Albert; erschienen 1999;
2. unveränd. Auflage 20021; ISBN 3-927290-66-1

Knochen- und Gelenkinfektionen


Herausgeber: B. Ruf; erschienen 2000; ISBN 3-927290-67-X

Pneumonie – Aktuelle Aspekte Epidemiologie, Diagnostik, Therapie


Herausgeber: G. Höffken; erschienen 2001; 2. unveränd. Auflage 2002;
ISBN 3-927290-69-6

Haut- und Weichteilinfektionen – Eine therapeutische Herausforderung


Herausgeber: P. Kujath; erschienen 2001; 2. unveränd. Auflage 2002;
ISBN 3-927290-70-X

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