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Anhang 1: Muster einer Honorarschlussrechnung

(nach HOAI 1996, 2009 und 2013)

© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2016 149


R. Averhaus, Die Honorarklage von Architekten und Ingenieuren vor Gericht,
DOI 10.1007/978-3-658-09982-4
150 Anhang 1: Muster einer Honorarschlussrechnung (nach HOAI 1996, 2009 und 2013)

1. Honorarschlussrechnung nach der HOAI 1996


§ 15 HOAI a. F. Objektplanung für Gebäude

Vertrag vom: ……………


Bauvorhaben: Bauträgerobjekt Mehrfamilienhaus, Lindenallee, Bad Nauheim
Projekt-Nr.: ………………..
Bauherr: ………………….

a) Grundlagen der Honorarermittlung


Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) in der gültigen Fassung vom
01.01.1996
Leistungsbild: § 15 HOAI Objektplanung Gebäude
Leistungsphasen gemäß § 15 HOAI: 1 bis 8
Honorarzone gemäß §§ 11, 12 HOAI: III
Honorarsatz gemäß § 4 HOAI: Mittelsatz (50 %) nach Tabelle § 16
Umbauzuschlag gemäß § 24 Abs. 1 HOAI: 20 % nach Vereinbarung
Nebenkosten gemäß § 7 HOAI: 5 % nach Vereinbarung
Besondere Leistungen: Aufstellen eines Finanzierungsplanes
Mitwirken bei der Kreditbeschaffung

b) Kostenermittlung
Anrechenbare Kosten laut Kostenermittlung gemäß § 10 HOAI i. V. m. DIN 276 i. d. F. v.
1981:
Leistungsphasen 1 bis 4 nach Kostenberechnung 993.750,00 €
Leistungsphasen 5 bis 7 nach Kostenanschlag 1.081.250,00 €
Leistungsphase 8 nach Kostenfeststellung 1.268.750,00 €

Die einzelnen Kostenermittlungen sind dieser Honorarschlussrechnung als Anlage 1


beigefügt. Die anrechenbaren Kosten der Bausubstanz (90.000,00 €) sind enthalten.

c) Interpolation gemäß § 5 a HOAI und Mittelsatzberechnung



Anhang 1: Muster einer Honorarschlussrechnung (nach HOAI 1996, 2009 und 2013) 151

d) Honorarabrechnung
aa) Grundleistungen Objektplanung, § 15 HOAI
Honorarzone, III Mittelsatz

Leistungsphase Honorar v. H.- ausge- Honorarbetrag


(100%) Satz führt
1 Grundlagenermittlung 88.945,28 € 3% 3% 2.668,36 €
2 Vorplanung 88.945,28 € 7% 7% 6.226,17 €
3 Entwurfsplanung 88.945,28 € 11 % 11 % 9.783,98 €
4 Genehmigungsplanung 88.945,28 € 6% 6% 5.336,72 €
5 Ausführungsplanung 95.859,01 € 25 % 25 % 23.964,75 €
6 Vorbereitung der Vergabe 95.859,01 € 10 % 10 % 9.585,90 €
7 Mitwirkung bei der Vergabe 95.859,01 € 4% 4% 3.834,36 €
8 Objektüberwachung 110.677,89 € 31 % 31 % 34.310,15 €
Grundhonorar 97 % 95.710,39 €

bb) Umbauzuschlag gemäß § 24 Abs. 1 HOAI


20 % (aus 95.710,39 €) 19.142,00 €

cc) Zusätzliche Honorare


Besondere Leistungen (pauschal) 5.000,00 €
119.852,39 €
dd) Nebenkosten gemäß § 7 HOAI
5 % nach Vereinbarung 5.992,60 €
Honorar gesamt netto 125.844,99 €
zzgl. 16 % USt. 20.135,20 €
Honorar gesamt brutto 145.980,19 €
Abzüglich geleisteter Abschlagszahlungen
- Abschlagsrechnung Nr. 1-085/2002 vom 15.04.2002 41.190,65 €
- Abschlagsrechnung Nr. 2-085/2002 vom 15.10.2002 52.039,93 €
- Zwischensumme 93.230,58 €
zu zahlendes Resthonorar (brutto) 52.749,61 €
152 Anhang 1: Muster einer Honorarschlussrechnung (nach HOAI 1996, 2009 und 2013)

2. Honorarschlussrechnung nach der HOAI 2009

a) Folgende Änderungen sind zu beachten:


- Kosten der Bausubstanz (90.000,00 €) nicht anrechenbar.
- Honorare linear um 10 % angehoben.
- Maßgebend ist nur noch die Kostenberechnung (903.750,00 €).

b) Honorarberechnung
aa) Grundleistungen Objektplanung, § 34 Abs. 1 HOAI i. V. m. Anlage 11
Honorarzone, III Mittelsatz

Leistungsphase Honorar v. H.- ausge- Honorarbetrag


(100%) Satz führt
1 Grundlagenermittlung 90.042,77 € 3% 3% 2.701,28 €
2 Vorplanung 90.042,77 € 7% 7% 6.302,99 €
3 Entwurfsplanung 90.042,77 € 11 % 11 % 9.904,70 €
4 Genehmigungsplanung 90.042,77 € 6% 6% 5.402,57 €
5 Ausführungsplanung 90.042,77 € 25 % 25 % 22.510,69 €
6 Vorbereitung der Vergabe 90.042,77 € 10 % 10 % 9.004,28 €
7 Mitwirkung bei der Vergabe 90.042,77 € 4% 4% 3.601,71 €
8 Objektüberwachung 90.042,77 € 31 % 31 % 27.913,26 €
Grundhonorar 97 % 87.341,49 €

bb) Umbauzuschlag gemäß § 35 Abs. 1 HOAI


20 % (aus 87.341,49 €) 17.468,30 €

cc) Zusätzliche Honorare


Besondere Leistungen (pauschal) 5.000,00 €
109.809,79 €
dd) Nebenkosten § 14 Abs. 3 HOAI
5 % nach Vereinbarung 5.490,49 €
Honorar gesamt netto 115.300,28 €
zzgl. 19 % USt. 21.907,05 €
Honorar gesamt brutto 137.207,33 €
Abzüglich Zahlungen - 93.230,58 €
zu zahlendes Resthonorar (brutto) 43.976,75 €
Anhang 1: Muster einer Honorarschlussrechnung (nach HOAI 1996, 2009 und 2013) 153

3. Honorarschlussrechnung nach der HOAI 2013

a) Folgende Änderungen sind zu beachten:


- Kosten der Bausubstanz (90.000,00 €) wieder anrechenbar, daher Kostenberechnung:
993.750,00 €
- Honorare angehoben
- Prozentsätze der Leistungsphasen

b) Honorarberechnung
aa) Grundleistungen Objektplanung, § 35 Abs. 1 HOAI i. V. m. Anlage 10
Honorarzone, III Mittelsatz

Leistungsphase Honorar v. H.- ausge- Honorarbetrag


(100%) Satz führt
1 Grundlagenermittlung 129.248,25 € 2% 2% 2.584,97 €
2 Vorplanung 129.248,25 € 7% 7% 9.047,38 €
3 Entwurfsplanung 129.248,25 € 15 % 15 % 19.387,24 €
4 Genehmigungsplanung 129.248,25 € 3% 3% 3.877,45 €
5 Ausführungsplanung 129.248,25 € 25 % 25 % 32.312,06 €
6 Vorbereitung der Vergabe 129.248,25 € 10 % 10 % 12.924,83 €
7 Mitwirkung bei der Vergabe 129.248,25 € 4% 4% 5.169,93 €
8 Objektüberwachung 129.248,25 € 32 % 32 % 41.359,44 €
Grundhonorar 98 % 126.663,29 €

bb) Umbauzuschlag gemäß § 35 Abs. 1 HOAI


20 % (aus 126.663,29 €) 25.332,66 €

cc) Zusätzliche Honorare


Besondere Leistungen (pauschal) 5.000,00 €
156.995,95 €
dd) Nebenkosten § 14 Abs. 3 HOAI
5 % nach Vereinbarung 7.849,80 €
Honorar gesamt netto 164.845,75 €
zzgl. 19 % USt. 31.320,69 €
Honorar gesamt brutto 196.166,44 €
Abzüglich Zahlungen - 93.230,58 €
zu zahlendes Resthonorar 102.935,86 €
Anhang 2: Muster einer Honorarschlussrechnung
(nach HOAI 1996) nach Kündigung

155
156 Anhang 2: Muster einer Honorarschlussrechnung (nach HOAI 1996) nach Kündigung
Anhang 2: Muster einer Honorarschlussrechnung (nach HOAI 1996) nach Kündigung 157
158 Anhang 2: Muster einer Honorarschlussrechnung (nach HOAI 1996) nach Kündigung
Anhang 2: Muster einer Honorarschlussrechnung (nach HOAI 1996) nach Kündigung 159
160 Anhang 2: Muster einer Honorarschlussrechnung (nach HOAI 1996) nach Kündigung
Anhang 2: Muster einer Honorarschlussrechnung (nach HOAI 1996) nach Kündigung 161
Anhang 3: Antrag auf Erlass einer einstweiligen
Verfügung (§ 648 BGB)

163
164 Anhang 3: Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung (§ 648 BGB)

Vorab per Telefax:


Landgericht

Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung

In dem einstweiligen Verfügungsverfahren

(Architekt)

- Antragstellerin -

Verfahrensbevollmächtigte: Rechtsanwälte, ...

gegen

(Bauherrn)

- Antragsgegner -

wegen: Vormerkung zur Sicherung des Anspruchs auf Einräumung einer Bauhandwer-
kersicherungshypothek gemäß § 648 BGB

vorläufiger Streitwert: EUR ...

beantragen wir namens und in Vollmacht der Antragstellerin im Wege der einstweiligen Ver-
fügung - wegen der Dringlichkeit ohne mündliche Verhandlung - für Recht zu erkennen:

1. Zugunsten der Antragstellerin wird auf dem Grundstück des Antragsgegners im …,


eingetragen beim Amtsgericht … im Grundbuch von …, Gemarkung …, Flur …, Flur-
stück ..., Gebäude- und Freifläche mit ... m², Blatt ... des Bestandsverzeichnisses, we-
gen einer vorgetragenen Forderung der Antragstellerin aus dem zwischen den Parteien
geschlossenen Architektenvertrag vom ... eine Vormerkung zur Sicherung seines An-
spruchs auf Einräumung einer Bauhandwerkersicherungshypothek über EUR ... nach §
648 BGB nebst einem pauschalen Kostenbetrag in Höhe von zehn Prozent der Wer-
klohnforderung eingetragen.

2. Es wird weiter beantragt, zwei Ausfertigungen der einstweiligen Verfügung zu erteilen


(zur Zustellung an den Antragsgegner und das Grundbuchamt).
Anhang 3: Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung (§ 648 BGB) 165

3. Der Antragsgegner hat die Kosten des Verfahrens zu tragen.

Begründung:

1. Einleitung

Bei der Antragstellerin handelt es sich um …. Die Antragstellerin hat für den Antrags-
gegner Planungs- und Überwachungsleistungen zum Bauvorhaben „Neubau …“ er-
bracht. Das Baugrundstück gehört dem Antragsgegner.

Zur Sicherung ihrer offenen Honoraransprüche begehrt die Antragstellerin – wegen der
Dringlichkeit im Wege einer einstweiligen Verfügung – die Eintragung einer Vormer-
kung auf Einräumung einer Sicherungshypothek gemäß § 648 BGB. Eine Honorarkla-
ge der Antragstellerin wird voraussichtlich folgen.

Maßgeblich zur Glaubhaftmachung des Verfügungsanspruchs sind insbesondere die


Anlagen ASt ...

2. Werkvertrag

Die Parteien haben am ... einen Architektenvertrag geschlossen. Vertragsgegenstand


ist die folgende Baumaßnahme: Neubau … in …

Die Antragstellerin ist insbesondere mit den folgenden Leistungen der Gebäudepla-
nung beauftragt worden:

- Grundlagenermittlung (Leistungsphase 1 gemäß §§ 33 ff. HOAI 2013 i. V. m. Anlage


10)
- Vorplanung (Leistungsphase 2)
- Entwurfsplanung (Leistungsphase 3)
- Genehmigungsplanung (Leistungsphase 4)
- Ausführungsplanung (Leistungsphase 5)
- Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe (Leistungsphasen 6 und 7)
- Objektüberwachung (Leistungsphase 8).

Die Honorierung sollte nach der HOAI erfolgen, deren Fassung von 2013 auf den Ver-
trag anwendbar ist. Vereinbart wurde der Mindestsatz und die Honorarzone III, d. h. ein
durchschnittlicher Schwierigkeitsgrad.

Glaubhaftmachung: Architektenvertrag als

- Anlage ASt 1 -
166 Anhang 3: Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung (§ 648 BGB)

Der Antragsgegner hat die Antragstellerin also sowohl mit Planungs- als auch mit
Überwachungsleistungen beauftragt. In beiden Fällen liegt ein Werkvertrag vor, sodass
der Anwendungsbereich des § 648 BGB eröffnet ist (siehe Palandt-Sprau, BGB, 73.
Aufl. 2014, Einf. v. § 631, Rn. 17, m. w. N.; siehe auch die Rechtsprechungsnachweise
bei Pastor, in: Werner/Pastor, Der Bauprozess, 15. Aufl. 2015, Rn. 212).

3. Baugrundstück im Eigentum des Antragsgegners

Der Antragsgegner ist Auftraggeber des Architektenvertrages und zugleich Eigentümer


des Baugrundstücks.

Glaubhaftmachung: Grundbuchauszug als

- Anlage ASt 2 -

4. Erbrachte Leistungen

Die Antragstellerin hat die Leistungen der Leistungsphasen 1 (Grundlagenermittlung)


bis 8 (Objektüberwachung) zur Gebäudeplanung erbracht.

Im Einzelnen:

Auf der Grundlage der von der Antragstellerin erbrachten Planungsleistungen (Grund-
lagenermittlung, Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung) zur Gebäudeplanung er-
hielt der Antragsgegner am … die Baugenehmigung.

Glaubhaftmachung: Baugenehmigung als

- Anlage ASt 3 -

Nach der Erteilung der Baugenehmigung hat die Antragstellerin die Ausführungspläne
erstellt (Leistungsphase 5). Diese Pläne sind im Einzelnen im Zeichnungsverzeichnis
dokumentiert.

Glaubhaftmachung: Zeichnungsverzeichnis zur Ausführungsplanung als

- Anlage ASt 4 -

Aufgrund des Umfanges haben wir davon abgesehen, die einzelnen Ausführungspläne
für das Gebäude vorzulegen. Dies dürfte zur Glaubhaftmachung der Leistungen nicht
erforderlich sein, könnte aber bei Bedarf nachgeholt werden.

Im Rahmen der Leistungsphase 6 (Vorbereitung der Vergabe) hat die Antragstellerin


die Leistungsverzeichnisse für den Rohbau und die Ausbaugewerke erstellt. Exempla-
risch wird das Leistungsverzeichnis zum Gewerk … vorgelegt.
Anhang 3: Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung (§ 648 BGB) 167

Glaubhaftmachung: Leistungsverzeichnis … als

- Anlage ASt 5 -

In der Leistungsphase 7 (Mitwirkung bei der Vergabe) hat die Antragstellerin die Ange-
bote der Bauunternehmen eingeholt und ausgewertet. Exemplarisch kann dies belegt
werden anhand einer Zusammenstellung der Angebote zum Gewerk … sowie des
Preisspiegels.

Glaubhaftmachung: 1. Angebotsübersicht als

- Anlage ASt 6 -

2. Preisspiegel als

- Anlage ASt 7 -

Zur Glaubhaftmachung, dass die Antragstellerin die Objektüberwachung (Leistungs-


phase 8) durchgeführt, d. h. die Ausführung der Bauleistungen überwacht hat, überge-
ben wir eine Liste der von ihr geführten und erstellten Baubesprechungsprotokolle so-
wie exemplarisch ein Baubesprechungsprotokoll.

Glaubhaftmachung: 1. Liste der Bautagebücher als

- Anlage ASt 8 -

2. Bautagebuch Nr. … als

- Anlage ASt 9 -

Ferner legen wir exemplarisch das Abnahmeprotokoll zum Gewerk … vor.

Glaubhaftmachung: Abnahmeprotokoll … als

- Anlage ASt 10 -

Nach Fertigstellung und Bezugsfertigkeit des Gebäudes ist der Antragsgegner am … in


das Gebäude eingezogen.

Glaubhaftmachung: eidesstattliche Versicherung des Architekten ... als

- Anlage ASt 11 -

5. Honorarforderung

Der Antragsgegner hat auf die Abschlagsrechnungen der Antragstellerin insgesamt


Abschläge in Höhe von EUR … brutto gezahlt.
168 Anhang 3: Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung (§ 648 BGB)

Glaubhaftmachung: 1. Abschlagsrechnungen als

- Anlage ASt 12 -

2. eidesstattliche Versicherung, bereits vorgelegt als


Anlage ASt 11

Die Honorarschlussforderung gemäß der Schlussrechnung der Antragstellerin in Höhe


von EUR … brutto lässt sich im Überblick wie folgt nachvollziehen:

Die Antragstellerin hat auf der Grundlage ihrer Kostenberechnung ein Honorar für die
erbrachten Leistungen in Höhe von EUR … netto ermittelt. Hiervon hat sie die geleiste-
ten Abschlagszahlungen abgezogen. Hieraus ergab sich die Schlussforderung in Höhe
von EUR … netto, mithin EUR ... brutto.

Glaubhaftmachung: 1. Kostenberechnung als

- Anlage ASt 13 -

2. Honorarschlussrechnung als

- Anlage ASt 14 -

Dem Antragsgegner ist die Schlussrechnung am … zugegangen.

Glaubhaftmachung: Zahlungsnachweis (Rückschein) als

- Anlage ASt 15 -

Im Antrag oben auf Seite 2 haben wir die Hauptforderung nebst einer Pauschale von
zehn Prozent für Kosten und Zinsen (s. u.) berücksichtigt.

6. Keine Gegenforderungen

Der Antragsgegner macht gegen die Antragstellerin keine Einbehalte oder Gegenforde-
rungen geltend, sondern hat angekündigt, die Schlusszahlung zu leisten, aber die Zah-
lung bislang nicht vorgenommen.

Glaubhaftmachung: eidesstattliche Versicherung, bereits vorgelegt als


Anlage ASt 11

Die verlangte Sicherheit ist folglich nicht um etwaige Gegenforderungen zu kürzen.


Anhang 3: Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung (§ 648 BGB) 169

7. Bau fertiggestellt

Im Hinblick auf § 648 Abs. 1 S. 2 BGB – wonach mit den Bauarbeiten begonnen wor-
den sein muss – sei noch einmal erwähnt, dass die Bauarbeiten bereits abgeschlossen
sind (s. o.).

8. Fälligkeit der Forderung

Die Forderung der Antragstellerin ist gemäß § 15 HOAI 2013 bereits fällig. Die Fällig-
keitsvoraussetzungen (Zugang einer prüfbaren Schlussrechnung und Abnahme) sind
erfüllt. Die Abnahme ist konkludent am … - sechs Monate nach Einzug – eingetreten
(BGH, Urt. v. 26.09.2013 – VII ZR 220/12, IBR 2013, 749; BGH, IBR 2010, 279).

Vorsorglich sei aber darauf hingewiesen, dass die Fälligkeit der Forderung ohnehin
keine Voraussetzung für die Sicherbarkeit ist und es daher für den Erlass der Verfü-
gung weder auf eine Abnahme noch auf sonstige Fälligkeitsvoraussetzungen ankommt
(BGH, NJW 1977, 947; OLG Köln, BauR 1998, 794 f.; OLG Hamm, BauR 1999, 407 f.;
Pastor, in: Werner/Pastor, Der Bauprozess, 15. Aufl. 2015, Rn. 225).

9. Verfügungsgrund und -anspruch

Der Antrag auf Anordnung der Eintragung einer Vormerkung zur Sicherung des An-
spruchs auf Einräumung einer Bauhandwerkersicherungshypothek ist nach §§ 648,
883 BGB, 935 ff. ZPO begründet.

Die Antragstellerin hat durch Vorlage des Architektenvertrages und ihrer Honorar-
schlussrechnung glaubhaft gemacht, dass ein Anspruch auf Zahlung der Vergütung
aus dem Architektenvertrag für ausgeführte Leistungen in Höhe von EUR … gegen
den Antragsgegner besteht und dass die Antragstellerin als Unternehmer im Sinne des
§ 648 BGB anzusehen ist. Es ist anerkannt, dass auch Architekten dieser Anspruch
zusteht, weil sie Unternehmer im Sinne von § 648 BGB sind (BGHZ 51, 190; Palandt-
Sprau, BGB, 73. Aufl. 2014, § 648, Rn. 2).

Das Eigentum des Antragsgegners an dem vertragsgegenständlichen Baugrundstück


ist glaubhaft gemacht durch die Vorlage des Grundbuchauszuges.

Der Antragstellerin hat bislang keine Sicherheitsleistung der Antragsgegner gemäß


§ 648 a BGB verlangt oder gar erhalten.

Glaubhaftmachung: eidesstattliche Versicherung, bereits vorgelegt als


Anlage ASt 11

Sicherbar sind alle aus dem Vertrag herrührenden Forderungen des Unternehmers ge-
gen den Besteller, einschließlich des Anspruchs auf Vergütung der Umsatzsteuer für
170 Anhang 3: Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung (§ 648 BGB)

die erbrachten Leistungen (Pastor, in: Werner/Pastor, Der Bauprozess, 15. Aufl. 2015,
Rn. 230, m. w. N.).

10. Kostenpauschquantum

Zur Prüfung und Glaubhaftmachung der Eigentumsverhältnisse hat die Antragstellerin


den Grundbuchauszug eingeholt. Dabei sind Kosten in Höhe von EUR … entstanden.

Glaubhaftmachung: Rechnungsbeleg als

- Anlage ASt 16 -

Hinzu kommen die von der Antragstellerin zunächst zu verauslagenden Gerichtskosten


und Rechtsanwaltskosten für dieses Verfügungsverfahren.

Die Kosten der Eintragung der Sicherungshypothek und des Vormerkungsverfahrens –


auch im Rahmen eines Kostenpauschquantums – sowie Verzugszinsen können eben-
falls als Nebenkosten abgesichert werden (OLG Hamm, BauR 2000, 1527, 1528; OLG
Köln, BauR 1998, 794; OLG Hamm, BauR 1990, 365, 366; Palandt-Sprau, BGB, 73.
Aufl. 2014, § 648, Rn. 4, m. w. N.; Pastor, in: Werner/Pastor, Der Bauprozess, 15. Aufl.
2015, Rn. 229).

Im Hinblick auf die voraussichtlich entstehenden Kosten der Antragstellerin ist der zu
sichernde Anspruch daher – so wie beantragt - pauschal um 10 % der Hauptforderung
zu erhöhen.

11. Dringlichkeit

Die Gefährdung des Anspruchs aus § 648 BGB muss nicht glaubhaft gemacht werden,
sondern wird gesetzlich vermutet (siehe die Nachweise bei Pastor, in: Werner/Pastor,
Der Bauprozess, 15. Aufl. 2015, Rn. 277). Hiernach bedarf es keiner besonderen Dar-
legung der Dringlichkeit.

Wir beantragen den Erlass der einstweiligen Verfügung ohne vorherige mündliche Ver-
handlung, da die Sicherung zugunsten der Antragstellerin dringlich ist. Insbesondere
geht es darum, dem Antragsgegner keine Gelegenheit zu geben, Maßnahmen zu tref-
fen, um eine Eintragung der Vormerkung zugunsten der Antragstellerin noch grund-
buchlich zu verhindern, etwa durch Eintragung einer Eigentümergrundschuld.

Das Gehör des Antragsgegners wird dadurch gewährleistet, dass er die Möglichkeit
hat, eine Schutzschrift zu hinterlegen. Zudem könnte er nach Erlass der einstweiligen
Verfügung Widerspruch hiergegen einlegen. Dem Sicherungsinteresse der Antragstel-
lerin gebührt Vorrang, da anderenfalls die Gefahr der Vereitelung besteht.
Anhang 3: Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung (§ 648 BGB) 171

12. Zuständigkeit

Die Zuständigkeit des angerufenen Landgerichts ergibt sich aus § 943 Abs. 1 ZPO.
Dass das Landgericht das Gericht der Hauptsache (Klage auf Einräumung der Siche-
rungshypothek gemäß § 648 BGB) ist, ergibt sich aus § 24 ZPO (ausschließlicher ding-
licher Gerichtsstand, siehe OLG Braunschweig, OLGZ 1974, 210, BB 1974, 624).
Selbst wenn man eine sich anschließende Honorarklage als Hauptsache ansehen woll-
te, wäre dasselbe Landgericht zuständig, dann gemäß § 29 ZPO (Erfüllungsort), da der
Ort des Bauvorhabens den Erfüllungsort für die beiderseitigen Verpflichtungen der Par-
teien eines Architektenvertrages über Planungs- und Überwachungsleistungen (wie
hier) bildet (BGH, Urteil vom 07.12.2000 – VII ZR 404/99, BauR 2001, 979; und BGH,
BauR 1986, 241). Das Baugrundstück liegt im Bezirk des angerufenen Landgerichts.

13. Streitwert

In der Hauptsache beläuft sich der Streitwert auf EUR .... Der Streitwert dieses Verfü-
gungsverfahrens gemäß § 3 ZPO beläuft sich auf rund ein Drittel der zu sichernden
Forderung, also hier auf EUR ....

Beglaubigte und einfache Abschriften sind beigefügt.

Rechtsanwalt
Anhang 4: Beschluss (Einstweilige Verfügung
gem. § 648 BGB)

Landgericht
Az.: …….

Beschluss

In dem einstweiligen Verfügungsverfahren

(Architekt)

- Antragstellerin -

Verfahrensbevollmächtigte: RECHTSANWÄLTE, ...

gegen

(Bauherr)

- Antragsgegner -

hat die Zivilkammer des Landgerichts … am … durch … beschlossen:

1) Zugunsten der Antragstellerin wird auf dem Grundstück des Antragsgegners im …,


eingetragen beim Amtsgericht im Grundbuch von …, Gemarkung …, Flur …, Flurstück
…, Gebäude- und Freifläche mit … m², Blatt ….des Bestandsverzeichnisses, wegen
einer vorgetragenen Forderung der Antragstellerin aus dem zwischen den Parteien ge-
schlossenen Architektenvertrag vom 01.10.2013 eine Vormerkung zur Sicherung ihres
Anspruchs auf Einräumung einer Bauhandwerkersicherungshypothek über EUR ... so-
wie eines Kostenpauschquantums in Höhe von EUR ... eingetragen.

2) Die Kosten des Verfahrens trägt der Antragsgegner.

173
174 Anhang 4: Beschluss (Einstweilige Verfügung gem. § 648 BGB)

Gründe:

Der Antrag auf Anordnung der Eintragung einer Vormerkung zur Sicherung des Anspruchs
auf Eintragung einer Bauhandwerkersicherungshypothek ist nach §§ 468, 883 BGB, 935 ff.
ZPO zulässig und begründet.

Das Landgericht … ist Gericht der Hauptsache. Hauptsache meint die Klage auf Einräumung
einer Sicherungshypothek auf dem Grundstück des Antragsgegners in ………. Für diese
Belastung richtet sich die örtliche Zuständigkeit gemäß § 24 Abs. 1 ZPO nach dem Bezirk, in
dem die Sache belegen ist. ………. gehört zum Landgerichtsbezirk ….

Die Kammer hält es auch für überwiegend wahrscheinlich, dass der Antragstellerin der gel-
tend gemachte Anspruch zusteht.

Sie hat unter Beifügung der eidesstattlichen Versicherungen des Architekten sowie umfang-
reicher Vertragsunterlagen glaubhaft gemacht, dass zwischen ihr und dem Antragsgegner
ein Vertrag über die Erbringung verschiedener Architektenleistungen geschlossen wurde.

Als Erbringerin von Architektenleistungen war die Antragstellerin auch Unternehmerin eines
Bauwerks, da die ausgeführten Leistungen in den verschiedenen Leistungsphasen sich
ausweislich der beigefügten Vertragsunterlagen nicht lediglich als Dienstleistungen darstell-
ten. Vielmehr war Leistungsgegenstand der Antragstellerin die Grundlagenermittlung, Vor-
planung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung, Vorbereitung und
Mitwirkung bei der Vergabe sowie die Objektüberwachung.

Die zu sichernde Forderung der Antragstellerin beläuft sich gemäß der nachvollziehbaren
Darstellung der Antragstellerin in der Hauptsache auf EUR .... Die Schlussrechnung vom …
weist die bislang erbrachten Abschlagszahlungen aus und errechnet hieraus unter Berück-
sichtigung des Wertes der erbrachten Gesamtleistungen und unter Auflistung dieser Leistun-
gen den noch ausstehenden Werklohn.

Das Kostenpauschquantum ist als Teil der zu sichernden Ansprüche berücksichtigungsfähig


(vgl. OLG Celle, Beschluss vom 26.10.2000, Az. 13 W 75/00). Die Höhe von 10 % ist ange-
messen.

Auch das Eigentum des Schuldners an dem im Tenor genannten Grundstück ist glaubhaft
gemacht durch die Einreichung eines Grundbuchauszuges des Grundbuchamtes … vom …
zu Blatt … Dieses weist den Antragsgegner als Eigentümer aus.

Das Gericht hat die einstweilige Verfügung wegen Dringlichkeit ohne mündliche Verhandlung
erlassen, § 937 Abs. 2 ZPO. Dabei hat es berücksichtigt, dass ………. Hier bestünde die
Gefahr, dass allein aufgrund des Zeitablaufs die Sicherungsvormerkung der Antragstellerin
aufgrund von Handlungen des Antragsgegners in einem ungünstigeren Rang eingetragen
werden könnte.
Anhang 4: Beschluss (Einstweilige Verfügung gem. § 648 BGB) 175

Die Kostenentscheidung beruht auf § 91 ZPO.

Diese Entscheidung kann mit dem Widerspruch angefochten werden. Er ist einzulegen bei dem Landgericht …

Widerspruchsberechtigt ist, wer durch diese Entscheidung in seinen Rechten beeinträchtigt ist.

Der Widerspruch wird durch Einreichung einer Widerspruchsschrift eingelegt. Der Widerspruch kann nur durch
einen Rechtsanwalt eingelegt werden. Die widersprechende Partei hat die Gründe darzulegen, die sie für die
Aufhebung der Entscheidung geltend machen will.
Anhang 5: Klage auf Honorar und Eintragung
einer Hypothek gemäß § 648 BGB

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178 Anhang 5: Klage auf Honorar und Eintragung einer Hypothek gemäß § 648 BGB

Vorab per Telefax:


Landgericht

Klage

In dem Rechtsstreit

(Architekt)

- Klägerin -

Prozessbevollmächtigte: RECHTSANWÄLTE …

gegen

(Bauherr)

- Beklagter -

wegen: Architektenhonorar und Eintragung einer Bauhandwerkersicherungshypothek


gemäß § 648 BGB

vorläufiger Streitwert: EUR ...

zeigen wir an, dass wir die Klägerin vertreten und kündigen folgende Anträge an:

1. Der Beklagte wird zu einer Zahlung in Höhe von EUR ... brutto nebst Verzugszinsen in
Höhe von fünf Prozentpunkten über dem jeweiligen Basiszinssatz seit dem … an die
Klägerin verurteilt.

2. Der Beklagte wird zur Zahlung eines weiteren Betrages in Höhe von EUR … netto an
die Klägerin verurteilt.
Anhang 5: Klage auf Honorar und Eintragung einer Hypothek gemäß § 648 BGB 179

3. Der Beklagte wird verurteilt, die Eintragung einer Bauhandwerkersicherungshypothek


gemäß § 648 BGB in Höhe von EUR ... brutto zuzüglich Verzugszinsen in Höhe von
fünf Prozentpunkten über dem jeweiligen Basiszinssatz seit dem … zuzüglich einer
Kostenpauschale in Höhe von EUR ... für die Klägerin auf dem im Grundbuch von …,
Gemarkung …, Flur …, Flurstück …, Gebäude- und Freifläche mit … m², Blatt … des
Bestandsverzeichnisses, eingetragenen Grundstück des Beklagten in …, eingetragen
beim Amtsgericht …, unter rangwahrender Ausnutzung der aufgrund der einstweiligen
Verfügung des Landgerichts … vom … (Az.: ...) eingetragenen Vormerkung zu bewilli-
gen.

Für den Fall des Vorliegens der gesetzlichen Voraussetzungen beantragen wir ferner

den Erlass eines Versäumnisurteils gegen den Beklagten.

Wir bitten um Mitteilung des gerichtlichen Aktenzeichens zur Einzahlung des Gerichtskos-
tenvorschusses.

Begründung:

1. Einleitung

Bei der Klägerin handelt es sich um … Die Klägerin hat für den Beklagten Planungs-
und Überwachungsleistungen zum Bauvorhaben „Neubau …“ erbracht. Das Bau-
grundstück steht im Eigentum des Beklagten.

2. Werkvertrag

Die Parteien haben am ... einen Architektenvertrag geschlossen. Vertragsgegenstand


war die folgende Baumaßnahme: Neubau … in …

Die Klägerin ist insbesondere mit den folgenden Leistungen der Gebäudeplanung be-
auftragt worden (siehe Ziffer 2. und 3. des Vertrages):

- Grundlagenermittlung (Leistungsphase 1 gemäß §§ 33 ff. HOAI 2013 i. V. m. Anlage


10)
- Vorplanung (Leistungsphase 2)
- Entwurfsplanung (Leistungsphase 3)
- Genehmigungsplanung (Leistungsphase 4)
- Ausführungsplanung (Leistungsphase 5)
- Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe (Leistungsphasen 6 und 7)
- Objektüberwachung (Leistungsphase 8).
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Die Honorierung sollte nach der HOAI erfolgen, deren Fassung von 2013 auf den Ver-
trag anwendbar ist. Vereinbart wurde der Mindestsatz und die Honorarzone III, d. h. ein
durchschnittlicher Schwierigkeitsgrad.

Beweis: Architektenvertrag als

- Anlage K 1 -

3. Erbrachte Leistungen

Der erste Kontakt zwischen den Parteien fand am … statt.

Die Klägerin hat in der Folgezeit die Leistungen der Leistungsphasen 1 (Grundla-
genermittlung) bis 8 (Objektüberwachung) zur Gebäudeplanung erbracht.

Im Einzelnen:

Auf der Grundlage der von ihr erbrachten Planungsleistungen (Grundlagenermittlung,


Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung = Leistungsphasen 1-4) zur Gebäudepla-
nung stellte die Klägerin am … den Bauantrag. Daraufhin erhielt der Beklagte am …
die Baugenehmigung.

Beweis: Baugenehmigung als

- Anlage K 2 -

Nach der Erteilung der Baugenehmigung hat die Klägerin die Ausführungspläne erstellt
(Leistungsphase 5). Diese Pläne sind im Einzelnen im Zeichnungsverzeichnis doku-
mentiert.

Beweis: Zeichnungsverzeichnis zur Ausführungsplanung als

- Anlage K 3 -

Aufgrund des Umfanges haben wir davon abgesehen, die einzelnen Ausführungspläne
für das Gebäude vorzulegen. Dies kann im Bestreitensfall nachgeholt werden.

Im Rahmen der Leistungsphase 6 (Vorbereitung der Vergabe) hat die Klägerin die
Leistungsverzeichnisse für den Rohbau und die Ausbaugewerke erstellt. Exemplarisch
legen wir das Leistungsverzeichnis zum Gewerk … vor.

Beweis: Leistungsverzeichnis … als

- Anlage K 4 -
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In der Leistungsphase 7 (Mitwirkung bei der Vergabe) hat die Klägerin Angebote der
Bauunternehmen eingeholt und ausgewertet. Exemplarisch kann dies belegt werden
anhand einer Zusammenstellung der Angebote zum Gewerk sowie der Preisspiegel.

Beweis: 1. Angebotsübersicht als

- Anlage K 5 -

2. im Bestreitensfall: Preisspiegel zum Rohbau

Am … wurde die Baustelle eingerichtet.

Dass die Klägerin die Objektüberwachung (Leistungsphase 8) durchgeführt, d. h. die


Ausführung der Bauleistungen überwacht hat, ergibt sich aus den von ihr angefertigten
Bautagebüchern. Die erste Bauberatung auf der Baustelle fand am … statt (Bautage-
buch Nr. 1). Insgesamt hat die Klägerin … Bauberatungen vor Ort durchgeführt. Zum
Beleg übergeben wir eine Liste der von der Klägerin geführten und erstellten Baube-
sprechungsprotokolle. Die einzelnen Bautagebücher können bei Bedarf vorgelegt wer-
den. Die letzte Bauberatung fand am … statt.

Beweis: Liste der Bautagebücher als

- Anlage K 6 -

Nach Fertigstellung und Bezugsfertigkeit des Gebäudes ist der Beklagte am … in das
Gebäude eingezogen. Hierzu legen wir exemplarisch das Abnahmeprotokoll zum Ge-
werk … vom …vor. Die Restarbeiten erfolgten nachlaufend.

Beweis: Abnahmeprotokoll … als

- Anlage K 7 -

4. Honorarforderung

Der Beklagte hat auf die Abschlagsrechnungen der Klägerin insgesamt Abschläge in
Höhe von EUR … brutto gezahlt.

Beweis: Abschlagsrechnungen als

- Anlage K 8 -

Die Honorarschlussforderung gemäß der Schlussrechnung der Klägerin vom … in Hö-


he von EUR ... brutto lässt sich im Überblick wie folgt nachvollziehen:

Die Klägerin hat auf der Grundlage ihrer Kostenberechnung ein Gesamthonorar für die
erbrachten Leistungen in Höhe von EUR … netto ermittelt. Hiervon hat sie die geleiste-
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ten Abschlagszahlungen abgezogen. Hieraus ergab sich die Schlussforderung in Höhe


von EUR … netto, mithin EUR … brutto.

Beweis: 1. Kostenberechnung als

- Anlage K 9 -

2. Honorarschlussrechnung als

- Anlage K 10 -

Der Zugang der Schlussrechnung ist unstreitig.

5. Fälligkeit der Forderung

Die Forderung der Klägerin ist gemäß § 15 HOAI 2013 bereits fällig. Die Fälligkeitsvo-
raussetzungen (Zugang einer prüfbaren Schlussrechnung und Abnahme) sind erfüllt.
Die Abnahme ist konkludent spätestens im … – 6 Monate nach Einzug – eingetreten
(BGH, Urteil vom 26.09.2013 – VII ZR 220/12, IBR 2013, 749; BGH, IBR 2010, 279).

6. Vormerkung

Die Klägerin hat ihren Honoraranspruch grundbuchlich sichern lassen. Das Landgericht
… hat aufgrund unseres Antrages im Wege der einstweiligen Verfügung entschieden,
dass zugunsten der Klägerin eine Vormerkung zur Sicherung des Anspruchs auf Ein-
räumung einer Sicherungshypothek gemäß § 648 BGB in Höhe von EUR … brutto
(zzgl. Zinsen und Kosten) auf dem o. g. Grundstück einzutragen ist. Auf das einstweili-
ge Verfügungsverfahren des Landgerichts wird Bezug genommen. Die Vormerkung
wurde im Grundbuch eingetragen.

Beweis: 1. Beschluss des LG … vom … zum Az. … als

- Anlage K 11 -

2. Grundbuchauszug als

- Anlage K 12 -

Der Beklagte hat gegen die Verfügung keinen Widerspruch (§ 924 ZPO) eingelegt und
auch keine anderweitige Sicherheit (z.B. Bürgschaft) geleistet (§ 927 ZPO).

7. Keine Einigung

Auf ein Angebot der Klägerin zur gütlichen Streitbeilegung (Zahlung von EUR … brutto
gegen Bewilligung der Löschung der Vormerkung) ist der Beklagte nicht eingegangen.

Beweis: Schreiben …….. Rechtsanwälte vom … als


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- Anlage K 13 -

Daher ist die Klage geboten.

8. Zinsen

Der Anspruch auf die Verzugszinsen ergibt sich aus §§ 286 Abs. 3, 288 Abs. 1 BGB.

9. Klageantrag zu Ziffer 2.

Infolge seines Zahlungsverzuges hat der Beklagte der Klägerin auch die anwaltlichen
Mahnkosten, so wie in unserem Schreiben vom … (Anlage K 13) beziffert, d. h. in Hö-
he von EUR … netto, zu ersetzen.

10. Klageantrag zu Ziffer 3.

Der Klägerin steht der durch die Vormerkung gesicherte Anspruch auf Eintragung der
Bauhandwerkersicherungshypothek gemäß § 648 BGB in Höhe der Klageforderung
zuzüglich Zinsen und Kosten im Grundbuch zu. Dieser Anspruch wird mit dem Klage-
antrag zu Ziff. 3. verfolgt.

11. Zuständigkeit

Die Zuständigkeit des angerufenen Landgerichts ergibt sich aus § 29 ZPO, da der Ort
des Bauvorhabens den Erfüllungsort für die wechselseitigen Verpflichtungen der Par-
teien aus dem Architektenvertrag bildet, zumal das Gebäude nach den Plänen der Klä-
gerin errichtet worden ist (BGH, Urteil vom 07.12.2000 – VII ZR 404/99, BauR 2001,
979, IBR 2001, 260, 288; BGH, Beschluss vom 05.12.1985 – I ARZ 737/85, BauR
1986, 241; OLG Celle, Beschluss vom 16.01.2009 – 14 W 53/08, IBR 2009, 177).

Die örtliche Zuständigkeit ergibt sich zudem aus dem Wohnsitz des Beklagten (§ 12,
17 ZPO und aus dem dinglichen Gerichtsstand des § 26 ZPO (OLG Braunschweig,
OLGZ 1974, 210 = BB 1974, 624; Werner/Pastor, Der Bauprozess, 15. Aufl. 2015, Rn.
294, m. w. N.).

12. Streitwert

Der Streitwert beläuft sich auf EUR …, wobei wir davon ausgehen, dass aufgrund der
Einheitlichkeit der Klageziele keine Erhöhung durch den Antrag auf Eintragung der Hy-
pothek erfolgt.

Beglaubigte und einfache Abschriften sind beigefügt.

Rechtsanwalt
Sachverzeichnis

A Baukostengarantie, 45
Abmahnung, 38 Baukostenobergrenze, 61
Abnahme, 21, 29 Baukostenvereinbarung, 60
Abnahmereife, 28 Bauphysik, 46
Abrechnungsverhältnis, 30, 90, 93 Bausubstanz, 58, 71, 106
Abschlagsrechnung, 37 Bausummenüberschreitung, 38
Abschlagszahlung, 36, 84, 105 Bautagebuch, 15
Abtretung, 122 Bauträger, 49, 117
Akquise, 42 Bauzeit, 24
Akquisitionsabrede, 6 Bauzeitverlängerung, 66
Allgemeinen Geschäftsbedingungen, 37 Bedarfsplanung, 14
Anerkenntnis, 4 Bedingung, 5, 16, 26
Anfechtung, 82 Befangenheit, 140
Angebot, 1, 3, 21, 23, 25 Beratungsleistungen, 46
Angriffs- und Verteidigungsmittel, 144 Bereicherungsrecht, 84
Anlagengruppen, 111 Berufung, 107, 131, 143
Annahme, 1, 3 Berufungsbegründung, 144
Anrechenbare Kosten, 31, 40, 53, 56, 58, 65, Beschleunigungsinteresse, 25
140 Besondere Leistung, 14, 20, 24, 37, 47, 112
Äquivalenzverhältnis, 94, 126 Bestimmtheit, 2
Arglistige Täuschung, 82 Beweisbeschluss, 138
Aufklärungspflicht, 114 Beweiswürdigung, 4
Aufrechnung, 94 Bewertungstabellen, 18, 31, 40
Aufrechnungsverbot, 94 Bewilligung, 130
Aufstockungsklage, 48, 113 Bindungswirkung, 108, 115
Auftragserteilung, 24 Bodenmechanik, 46
Ausforschung, 138 Bonus, 56, 112
Ausgleichsanspruch, 135 Brandschutzplanung, 19
Auskunft, 35, 120
Auslandsbauten, 48 D
Auslegung, 14, 17, 20, 95, 104, 145 Dienstleistungsrichtlinie, 48
Ausnahme, 114 Dienstvertrag, 13
Drittwiderklage, 4, 92, 96
B
Bauakustik, 46 E
Bauhandwerkersicherungshypothek, 131 Eigenleistungen, 33

185
186 Sachverzeichnis

Einstweilige Verfügung, 130, 163, 173 Inländerdiskriminierung, 48


Energiebilanzierung, 46 Insolvenz, 129
Erdbau, 46
Erfolg, 14 K
Erfüllungsort, 100, 101 Klage auf Abschlagszahlung, 105
Erheblichkeit, 144 Klageänderung, 105, 106, 146
Ersparte Aufwendungen, 39 Klageantrag, 121, 128, 143
Erweiterungsbau, 55, 73 Klageerweiterung, 106, 146
Konfliktbeilegung, 99
F Konnexität, 96
Fälligkeit, 28, 34, 37 Koppelungsverbot, 79
Feststellung, 4, 113 Kostenanschlag, 27, 31, 35, 52, 53, 62
Formwidrigkeit, 11 Kostenberechnung, 27, 31, 35, 52, 53, 55, 57,
Füllauftrag, 41 62, 65, 72
Kostenermittlung, 33
G Kostenfeststellung, 27, 31, 35, 53, 62
Gegenforderungen, 90 Kostengruppe, 32
Generalplaner, 37, 39, 57, 111, 115, 121 Kostengruppen, 53
Generalübernehmer, 49 Kostenkennwerte, 33
Generalunternehmer, 49, 121 Kostenrahmen, 75
Geotechnik, 46 Kostenschätzung, 36, 57, 62, 75
Gerichtsstand, 102 Kündigung, 31, 38, 128
Gerichtsstandsvereinbarung, 101, 102 Kündigungsgrund, 39
Gesamtnichtigkeit, 22
Gesamtschuld, 132, 136 L
Gesamtschuldner, 126 Leistungsablauf, 64
Grundbau, 46 Leistungsbestimmungsrecht, 2, 79
Grundbuch, 130 Leistungsbild, 14, 110
Grundbuchamt, 131 Leistungsphase, 14, 19, 40
Grundleistungen, 14–16, 30, 40, 53 Leistungsumfang, 14, 64, 65
Grundurteil, 123, 126, 128 Leistungsverweigerungsrecht, 90, 126
Güteversuch, 99 Leistungsverzeichnisse, 75
Leistungsziel, 14, 64
H
Haftpflichtversicherung, 132 M
Haftungsquote, 92 Mahnung, 37
Hauptsacheklage, 131 Malus, 56
Hilfsaufrechnung, 95, 124 Mängelansprüche, 15, 21
Hilfswiderklage, 95 Mängelrechte, 91
Höchstsatz, 26 Mediation, 99
Höchstsatzüberschreitung, 83 Mehraufwendungen, 67
Honorarminderung, 65, 91 Minderung, 15, 17, 93
Honorartafel, 31, 53, 56 Mindestsatz, 22, 26
Honorarvereinbarung, 2, 10, 21, 26, 82, 115 Mindestsatzunterschreitung, 108
Honorarverzicht, 22 Mittelsatz, 25, 110
Honorarzone, 26, 31, 53, 56, 59, 63, 109, 139 Mitverschulden, 135

I N
Ingenieurbauwerke, 24, 69 Nacherfüllung, 15, 91, 132
Ingenieurvermessung, 46 Nachträge, 112
Sachverzeichnis 187

Nebenkosten, 70 Sicherheitsleistung, 128


Nichtigkeit, 80, 81 Sicherheitsverlangen, 130
Niederlassung, 102 Sicherungshypothek, 130
Sitz, 46, 48, 56, 103
O Sitzverlegung, 102
Objekte, 76 Sonderkündigungsrecht, 42
Objektüberwacher, 92, 132 Spezialkammer, 105
Objektüberwachung, 68, 100 Streitbeitritt, 134
örtliche Zuständigkeit, 100 Streitverkündung, 92, 133, 138
Streitwert, 95
P Stufenauftrag, 20
Paketanbieter, 49 Stufenvertrag, 2, 6, 25, 50, 70, 83, 89
Partei, 23 Stundensatz, 27
Pauschale, 39, 108, 115 Subplaner, 37, 39, 54, 121
Pauschalhonorar, 57, 85, 110
Pauschalvergütung, 26
T
Planungsänderungen, 64
Tafelhöchstwert, 111
Planungsnachträge, 74
Tafelwerte, 46, 47, 63, 110
Projektentwicklung, 6
Technische Ausrüstung, 33, 57, 112
Prüfbarkeit, 32, 40
Teilabnahme, 30
Prüfbarkeitsdefizit, 33, 84
Teilerfolg, 14
Prüfbarkeitsrüge, 84
Teilklage, 143
Prüffrist, 34, 84, 106, 107
Teilnichtigkeit, 22
R Teilurteil, 96, 123, 129
Raumakustik, 46 Terminplanung, 75
Rechtsbindungswillen, 5 Thermische Bauphysik, 46, 110
Rechtsfragen, 138 Tragwerksplanung, 110
Rechtskrafterstreckung, 142 Treuwidrigkeit, 118
Rechtsverletzung, 144
Regressanspruch, 92, 132 U
Rücktritt, 39 Übergangsregelungen, 52
Rückzahlungsanspruch, 84 Überzahlung, 84
Umbau, 55
S Umbauzuschlag, 55, 59, 73
Sachverständigenbeweis, 138 Umdeutung, 83
Schadensersatz, 15, 91 Umplanung, 74
Schadloshaltung, 133 Umsatzsteuer, 42, 94
Schallschutz, 46 Umstandsmoment, 89
Schiedsgerichtseinrede, 96 Umweltverträglichkeitsstudie, 46
Schiedsgerichtsvereinbarung, 96 Unentgeltlichkeit, 8
Schiedsgutachten, 99 Unwirtschaftliche Betriebsführung, 27
Schiedsgutachterabrede, 99 Unzumutbarkeit, 120
Schlichtungsverfahren, 99 Urkunde, 23, 25
Schlussrechnung, 30, 34, 105
Schlussrechnungsklage, 105 V
Schlusszahlung, 84 Verböserung, 107
Schriftform, 23, 36 Verbraucher, 37, 81, 119
Schwarzgeldabrede, 81 Verfügungsantrag, 130
Sekundäre Darlegungslast, 27 Verfügungsbeschluss, 130
188 Sachverzeichnis

Vergleich, 22, 99 Wegfall der Geschäftsgrundlage, 66


Vergleichsberechnung, 109 Werkvertrag, 13, 90
Verjährung, 13, 21, 30, 85, 87, 90, 94, 125, 132, Werkvertragsrecht, 13
135 Wertersatz, 11, 81
Verjährungshemmung, 133 Wertsteigerung, 130
Verkehrsanlagen, 24, 69 Wertzuwachs, 36
Vermessungstechnische Leistungen, 46 Widerklage, 95, 123, 145
Verrechnung, 95 Widerruf, 81
Verspätung, 107, 145 Widerspruch, 131
Vertragsparteien, 12, 105 Wiederholte Grundleistungen, 65, 74
Vertragsschluss, 1, 3, 25 Wirtschaftliche Betriebsführung, 85
Vertrauensschutz, 118
Vertretergeschäft, 12 Z
Vertretung, 33 Zahlungsplan, 36
Verwaltungsvorschriften, 58 Zahlungsverzug, 37
Verweisung, 104 Zedent, 4
Verwirkung, 87 Zeithonorar, 23, 27, 48, 83, 85
Vollziehung, 131 Zeitmoment, 89
Vorauszahlung, 85 Zugang, 30, 33, 37
Vorbehaltsurteil, 94, 126 Zurückweisungsbeschlüsse, 146
Vormerkung, 130 Zuständigkeit, 102
Vorschuss, 91 Zustellung, 131, 138
Zweckgemeinschaft, 131
W Zwischenfeststellungsklage, 122
Wärmeschutz, 46 Zwischenfeststellungsurteil, 124

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