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Leidenschaften

DIAMANT / / 1 0 M o bile Leiden schaf ten


Alfons Karl Reschke gehört zu den Men- tung von RENAK und ein Möve-Renn- Frage: Eine Frage, die nicht nur Diaman-
schen, denen man sofort ansehen kann, radsattel montiert. Mit dem bin ich auch tiker, sondern auch andere Gleichgesinn-
dass sie sich für Dinge begeistern können. noch heute unterwegs. Das gute Stück ist te interessiert: Sollte das Reinigen von
In seinem Fall sind das – wie man es in in einem sehr ungewöhnlichen Lila-Ton wichtigen oder seltenen Kleinteilen auf
dieser Rubrik vielleicht schon vermutet lackiert, aber daran habe ich mich inzwi- dem Wohnzimmertisch in den Katalog
hätte – Fahrräder aus einem kleinen Dorf schen gewöhnt. der Grundrechte aufgenommen werden?

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bei Chemnitz. In einem kurzen Interview
Frage: Apropos „besessen“: Was wäre
gibt Herr Reschke bereitwillig Auskunft Alfons Karl Reschke: Ich habe von
über seine Passion. Ihr absolutes Objekt der Begierde? Könn- Dritten gehört, dass sogar alte Luftpum-
te ja sein, das so etwas bei einem unserer pen, die man von Kollegen geschenkt be-
Frage: Herr Reschke, wann begann Ihre Leser in irgendeinem Keller vor sich hin kommen hat, im Geschirrspüler gereinigt
Begeisterung für Diamant? schlummert. worden sein sollen. Außerdem: Wichtiges
geht so nicht verloren – und dem Partner
Alfons Karl Reschke: Vielleicht Alfons Karl Reschke: Ganz klare Gesellschaft zu leisten ist ja auch etwas
liegt’s in der Familie. Das fängt beim Opa Sache: ein Rennrad 167 aus dem Jahr 1963, Wichtiges. Man könnte auch im Hand-
an, dessen erstes Fahrrad nach dem Krieg meinem Geburtsjahr. Sehr gerne original- werkskeller zusammen Kuchen essen,
ein Diamant war. Und die Eltern fuhren belassen. Bin ich schließlich auch. aber wer will das schon?
dann Mitte der 1960er auch mit einem
paargleichen 28er Diamant Damen- und Frage: Erinnern Sie sich an ein aufregen- Frage: Eine letzte Frage: Wenn Sie be-
Herrensportrad, da gibt es Bilder, als ich des, lustiges oder besonderes Fahrrader- züglich neuer Modelle einen Wunsch an
gerade eins geworden bin. Als kleiner Jun- lebnis? Diamant äußern dürften, wie sähe er aus?
ge war ich natürlich von unseren Helden
der Friedensfahrt begeistert und gerne auf Alfons Karl Reschke: Na, an jede Alfons Karl Reschke: Oh, da hätte
der Radrennbahn. Da war Leben, da wur- Menge Radtouren zum Beispiel. Ab der ich sogar zwei! Erstens: ein einfaches, gut
de gefeiert, da war immer etwas los. 8. Klasse bin ich immer wieder durch die funktionierendes, schönes Lastenrad. Das
DDR gefahren, mit viel Spaß. Allerdings wäre was Gutes zum Einkaufen und für
Frage: Welche Modelle haben Sie bis- auch mit viel Gepäck auf meinen Extra- kleine Transporte. Und als Zweites: ein
her besessen, gibt es besondere Teile oder Gepäckträgern. Richtig hart war die Fahrt Diamant Tandem – ideal für zwei, um ge-
Farben? von Eisenach auf die Wartburg: 2,5 km, meinsam durch den Spreewald zu radeln
die sich ziemlich nach oben schrauben. oder auf Touren zu gehen. Meine Frau
Alfons Karl Reschke: Natürlich, ich 11,9 % Steigung, am Schluss sogar 21,7 %. und ich stehen gerne als Testfahrer bereit.
weiß noch, dass das Größte für mich war, Ich wollte da rauf, unbedingt, aber die
als ich mir für das Geld, das ich 1974/75 zur letzten 200 m ging nichts mehr, da blieb Herr Reschke, vielen Dank für dieses In-
Kommunion geschenkt bekommen habe, nur schieben. Egal. Meine letzte größere terview!
ein 28er Diamant Sportrad kaufen konn- Tour führte mich letztes Jahr von Cott-
te. Zunächst noch ohne Schaltung, aber bus nach Chemnitz, ansonsten fahre ich
später habe ich dann eine 3-Gang- Schal- natürlich mit meinem Rad zur Arbeit.

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