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Am 21.

Oktober 2007 sind


Nationalratswahlen

Auf eine farbige Schweiz

41
2
Inhaltsverzeichnis
Seiten

Brief der Bundeskanzlerin 5
Politische Karte der Parteien 6 – 7
Kleine Staats- und Wahlkunde 9 – 23
Kleine Wahlanleitung 25 – 35
Adresse für weitere Informationen 37

Selbstporträts aller im Nationalrat vertretenen Parteien:

Schweizerische Volkspartei (SVP) 8


Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP Schweiz) 10
Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) 12
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) 14
Grüne Partei der Schweiz (Die Grünen) 16
Liberale Partei der Schweiz (LPS) 18
Evangelische Volkspartei der Schweiz (EVP) 20
Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) 22
Partei der Arbeit (PdA) 24
Alternative Kanton Zug 26
Christlich-soziale Partei (CSP) 28
Grünliberale Partei Kanton Zürich (glp) 30
Lega dei Ticinesi (LEGA/LdT) 32
Schweizer Demokraten (SD) 34
solidaritéS 36

3
Las colurs unidas
da la Svizra


Bundeskanzlei BK
Bundeskanzlerin

CH-3003 Bern, BK, Hu

An die Wahlberechtigten

Referenz/Aktenzeichen:
Ihre Referenz:
Unsere Referenz: Hu
Bern, im September
2007

Nationalratswahlen 200
7
Liebe Wahlberechtigte

148 Männer und 52 Fra


uen aus 15 Parteien wu
Wählern vor vier Jahren rden von den Wählerinn
in den Nationalrat gew en und
dass es in der schweize ählt. Man kann also dur
rischen Politik bunt zu chaus sagen,
und her geht. Und das
ist gut so.
Nach den Wahlen vom
21. Oktober 2007 wird
sein. Auch in den näc unser Land nicht einfac
hsten vier Jahren werde h uni eingefärbt
der Weiterentwicklung n die unterschiedlichste
unseres Landes arbeite n Parteien an
n.
In unserem auf Komp
romiss und Konkordanz
spielen die Parteien ein ausgerichteten politische
e zentrale Rolle. Wir bie n System
vertreten sind, die Ge ten jenen, die heute im
legenheit, sich in dieser Nationalrat
kann es neue oder bes Broschüre kurz vorzus
tehende lokale Gruppi tellen. Daneben
Wahl stellen werden. Ma eru ngen geben, die sich ebe
nche von ihnen werde nfalls der
seite im Internet präsen n sich auf einer eigene
tieren. n Einstiegs-
Ich hoffe, dass es Ihn
en damit leichter fällt,
21. Oktober 2007 die Farbe zu bekennen. Wä
engagierten Politikerin hlen Sie am
farbenfrohe Zukunft bra nen und Politiker, die
ucht. Schön wäre aus unser Land für eine
Frauen gewählt würde meiner Sicht auch, we
n, damit sich die Schwe nn etwas mehr
gemäss einer WEF-Stud iz in der politischen Gle
ie heute auf dem 34. Pla ichstellung –
gen würde. tz – etwas weiter nach
vorne bewe-
Ich bedanke mich gan
z herzlich für Ihr Engag
ement.

Annemarie Huber-Hotz

Eine Frage des Standpunktes

LPS Liberale Partei: 4 Sitze


1 F, 3 M

SP Sozialdemokratische Partei: 52 Sitze


25 F, 27 M

CVP Christlichdemokratische Volkspartei: 28 Sitze


10 F, 18 M

EVP Evangelische Volkspartei: 3 Sitze


3 M

LEGA
Die Grünen Grüne Partei: 12 Sitze 1M
7 F, 5 M  glp Grünliberale Partei: 1 Sitz
1M

solidaritéS: 1 Sitz PdA Partei der Arbeit: 2 Sitze


1M 1 F, 1 M

 CSP Christlich-soziale Partei: 1 Sitz


1M
 Alternative Kanton Zug: 1 Sitz
1M


Die politische Landkarte

Die politische Landkarte stellt ein Bild der


schweizerischen Parteienlandschaft dar.
Ihr liegen die namentlichen Abstimmungen
im Nationalrat der aktuellen Legislatur
zugrunde.
Die politische Landkarte ist eine geome-
FDP Freisinnig-Demokratische Partei: 36 Sitze trische Umsetzung des Stimmverhaltens.
5 F, 31 M Jede der 930 Namensabstimmungen trägt
gleich viel zur Positionierung der Parteien
bei. Die Lage der Parteien zeigt, wie nahe
oder fern diese einander stehen. Das heisst,
je häufiger zwei Parteien gegeneinander
stimmen, desto grösser ist ihre Distanz auf
der Karte.

Mit der politischen Landkarte werden die


Lega dei Ticinesi: 1 Sitz wichtigen politischen Konfliktlinien im
Parlament sichtbar. Der grösste Gegensatz
verläuft auf der Horizontalen: Hier stehen
sich die sozial und ökologisch eingestellte
SVP Schweizerische Volkspartei: 55 Sitze Linke und die wirtschaftsorientierte Rechte
3 F, 52 M
gegenüber.

In der Vertikalen verläuft der Gegensatz


EDU Eidgenössisch-Demokratische Union: 2 Sitze zwischen den auf Bewahrung und Abschot-
2 M tung gerichteten Konservativen und den
auf Öffnung und Modernisierung zielenden
SD Schweizer Demokraten: 1 Sitz Liberalen.
1M

© Michael Hermann/Heiri Leuthold,


   Universität Zürich


Selbstporträt

Schweizerische Volkspartei (SVP)

Gründungsjahr 1917
Wähleranteil 26,7%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 85 000
Anzahl Sitze im Nationalrat 55
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat 8
Postadresse Brückfeldstr. 18
Postfach 8252, 3001 Bern
Web-Adresse www.svp.ch

Die Schweizerische Volkspartei (SVP) ist mit rund 85 000 Mitgliedern und einem
Wähleranteil von 26,7% die stärkste Partei der Schweiz. Mit Christoph Blocher und
Samuel Schmid stellt sie zwei profilierte Bundesräte. Sie entstand 1971 aus dem
Zusammenschluss der Schweizerischen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB)
und der Demokratischen Parteien der Kantone Glarus und Graubünden. Die SVP
vertritt den Mittelstand, das heisst Gewerbler, Bauern, Unternehmer, aber auch An-
gestellte. Überdies vertritt die SVP all jene, welchen eine unabhängige, neutrale und
freie Schweiz wichtig ist, welche die demokratischen Rechte verteidigen und sich
gegen immer mehr staatliche Interventionen und unnötige Gesetze wehren wollen.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. D
 ie SVP setzt sich für die Souveränität und Neutralität unseres Landes ein. Es ist
ihr gelungen, den EU-Beitritt der Schweiz und die damit verbundenen nachtei-
ligen Auswirkungen zu verhindern.
2. D
 ie SVP setzt sich dafür ein, dass allen mehr Geld zum Leben bleibt. Sie setzt sich
ein für eine Senkung der Steuern, Abgaben und Gebühren und hat eine Volksini-
tiative für tiefere Krankenkassenprämien eingereicht.
3. D
 ie SVP fordert mehr Sicherheit in den Städten und an den Schulen. Die SVP
setzt sich seit Jahren für die Bekämpfung des Asylmissbrauchs, gegen die illegale
Einwanderung und für eine gewisse Zurückhaltung bei Einbürgerungen ein.


Wer darf wählen,
wer kann gewählt
werden?
Kleine Staats- und Wahlkunde

Kandidatinnen und Kandidaten jeder


Couleur

Vor vier Jahren präsentierten sich auf den amtlichen Wahlzetteln für die 200 National-
ratssitze 2836 Kandidaten, davon 993 Frauen und 1843 Männer. In der Schweiz haben alle
mündigen Schweizerinnen und Schweizer ab 18 Jahren nicht nur das Wahl- und Stimmrecht,
sondern auch das Recht, sich selber zur Wahl zu stellen. Weitere Rechte sind das Initiativ-,
das Referendums- sowie das Petitionsrecht. In kaum einem anderen Staat gibt es so weit
gehende Mitbestimmungsrechte des Volkes.

Schade nur, dass zum Beispiel vom Wahlrecht nicht mal die Hälfte aller Berechtigten
Gebrauch macht!

9
Selbstporträt

Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP Schweiz)

Gründungsjahr 1888
Wähleranteil 23,3%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 35 000
Anzahl Sitze im Nationalrat 52
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat 9
Postadresse Spitalgasse 34
Postfach 7876, 3001 Bern
Web-Adresse www.spschweiz.ch

Die SP Schweiz setzt sich für eine soziale, offene und ökologische Schweiz ein. Mit
Micheline Calmy-Rey und Moritz Leuenberger verfügt sie über zwei glaubwürdige
Mitglieder im Bundesrat. Auch in den grössten Städten gestaltet die SP die Regie-
rungsarbeit wesentlich. Die SP hat sich zum Ziel gesetzt, bei den Wahlen im Herbst
2007 stärkste politische Kraft zu werden. Damit will sie den Rechtsblock im Bun-
desrat sprengen und noch mehr Einfluss erhalten in Regierung und Parlament. Um
sichere Renten, faire Löhne und gerechte Steuern zu garantieren. Und den notwen-
digen Reformen für eine moderne Familienpolitik, Chancengleichheit in der Bildung
und dem ökologischen Umbau der Wirtschaft zum Durchbruch zu verhelfen.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. S
 ozial: Die SP Schweiz steht ein für eine sichere AHV, ein flexibles Rentenalter,
das sich alle leisten können, gleiche Bildungschancen für alle, die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie und die Gleichstellung.
2. O
 ffen: Die SP Schweiz ist für einen EU-Beitritt und eine aktive Aussenpolitik im
Sinne der SP-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey: Einsatz für Menschenrechte,
Frieden und Entwicklungszusammenarbeit.
3. Ö
 kologisch: Die SP Schweiz setzt sich ein für die CO2-Lenkungsabgabe, einen
attraktiven öffentlichen Verkehr und für die Förderung erneuerbarer Energien und
bekämpft den Bau neuer Atomkraftwerke.

10
Wer hat in der
Schweiz eigentlich
das Sagen?
Kleine Staats- und Wahlkunde

Die drei Gewalten

Das Parlament (National- und Ständerat), die Regierung (Bundesrat) und die drei Gerichte
(Bundesgericht, Bundesstrafgericht und Bundesverwaltungsgericht) bilden die drei Gewalten
im Bund. Alle politische Macht aber geht vom Volk aus:
Das Volk wählt das Parlament, also die Mitglieder des National- und Ständerats, die so-
genannte Legislative oder gesetzgebende Gewalt. Diese wiederum wählt die Regierung,
also den Bundesrat, die Exekutive oder eben die ausführende Gewalt. Und ebenfalls vom
Parlament werden die Bundesrichterinnen und Bundesrichter (Judikative) als dritte Gewalt
gewählt.

11
Selbstporträt

Freisinnig-Demokratische Partei (FDP)

Gründungsjahr 1894
Wähleranteil 17,3%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 120 000
Anzahl Sitze im Nationalrat 36
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat 14
Postadresse Neuengasse 20
Postfach 6136, 3001 Bern
Web-Adresse www.fdp.ch

Die FDP ist eine positive politische Kraft, welche die Schweiz auf die künftigen
He­rausforderungen vorbereiten will. Damit unser Land im internationalen Umfeld
bestehen kann, brauchen wir eine intelligente, wachsende, gerechte und offene
Schweiz. In ihrer Politik orientiert sich die FDP an den liberalen Grundwerten:
Freiheit, Verantwortung und Gerechtigkeit. Die Menschen haben die Freiheit, ihr
Glück zu suchen und damit ihr Leben so zu gestalten, wie sie es für richtig halten.
Jeder Einzelne trägt Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft unter Berücksich-
tigung ethischer Massstäbe. Gerechtigkeit stützt sich auf Chancengleichheit. Damit
kann jeder seine Möglichkeiten zum Erfolg nutzen. Mit Pascal Couchepin und
Hans-Rudolf Merz hat die FDP zwei Bundesräte, welche die Schweiz bewegen.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. D
 ie intelligente Schweiz – Wissen ist unser Rohstoff
Unser Land gehört zu den führenden Denk-, Forschungs- und Kulturstandorten
der Welt.
2. D
 ie wachsende Schweiz – Wachstum sichert unsere Zukunft
Wachstum entsteht durch die Leistung Aller und wird durch gute Rahmenbedin-
gungen für die Wirtschaft ermöglicht.
3. D
 ie gerechte und die offene Schweiz – Gerechtigkeit heisst Chancengleichheit
Wir leben in einem Land mit guten und gerechten Rahmenbedingungen und funk-
tionierendem sozialem Netz. Die Schweiz ist ein tolerantes, modernes, offenes
Land und pflegt konstruktive Beziehungen zu Europa und der Welt.
12
Wer vertritt wessen
Interessen?
Kleine Staats- und Wahlkunde

Nicht immer auf einer Linie

Die Schweiz hat ein Zweikammer-Parlament: den Nationalrat (grosse Kammer, 200 Sitze)
und den Ständerat (kleine Kammer, 46 Sitze), zusammen die «Eidgenössischen Räte» oder
die «Vereinigte Bundesversammlung». Der Nationalrat repräsentiert die Gesamtbevölke-
rung, der Ständerat die Gliedstaaten des Bundes, die Kantone. Darin zeigen sich die zwei
Prinzipien des Staatsaufbaus: das demokratische, in dem alle Stimmberechtigten dasselbe
Gewicht haben, und das föderalistische, das den kleinen wie den grossen Kantonen glei-
che Stimmkraft gibt.

Jedes Geschäft wird vom National- und Ständerat behandelt. Kommen die beiden
Räte zu unterschiedlichen Ergebnissen, müssen sie sich in einem speziellen
Verfahren einigen (Differenzbereinigung).

13
Selbstporträt

Christlichdemokratische Volkspartei (CVP)

Gründungsjahr 1970*
Wähleranteil 14,4%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 100 000
Anzahl Sitze im Nationalrat 28
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat 15
Postadresse Postfach 5835
3001 Bern
Web-Adresse www.cvp.ch
*entstanden aus der Schweizerischen Konservativen Volkspartei, gegründet 1912

Die CVP steht ein für eine liberal-soziale Schweiz. Unsere Politik sucht den Aus-
gleich zwischen Mensch und Gemeinschaft, Eigenverantwortung und Solidarität.
Wir gestalten das Zusammenleben gemäss einem christlichen Menschen- und
Gesellschaftsbild. Unsere Politik ermöglicht ausgewogene Lösungen und bringt
die Schweiz vorwärts. Im Bundesrat werden diese Werte von Wirtschaftsministerin
Doris Leuthard vertreten.
Die CVP ist die wirtschaftsfreundliche, sozial verantwortliche und eigenständige
Kraft im politischen Zentrum. Unsere Politik schafft Arbeitsplätze, sichert unsere
wichtigsten Sozialwerke finanziell und verbessert die Rahmenbedingungen für die
Familien. Dank einer pragmatischen Klima- und Umweltpolitik schaffen wir eine
nachhaltige Lebensgrundlage.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. Arbeit: Wir fördern den Wirtschaftsstandort Schweiz mit Innovationskraft, attrak-
tiven Steuern, erstklassigen Infrastrukturen und einem hohen Bildungsniveau. So
sichern wir Arbeitsplätze und Wohlstand.
2. Familie: Wir müssen ein kinderfreundlicheres Land werden! Familien brauchen
für die Kindererziehung und Betreuung bessere Rahmenbedingungen. So ermögli-
chen wir eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
3. S oziale Sicherheit: Die Finanzierung der Sozialwerke ist die grösste Herausfor-
derung der nächsten 20 Jahre. Nur mit gezielten Reformen ohne unrealistischen
Aus- oder Abbau können wir sie sichern.
14
Was ist der Unterschied
zwischen dem Proporz- und
dem Majorzwahlsystem?
Kleine Staats- und Wahlkunde

Zuerst die Partei,


dann die Kandidaten

Bei den Nationalratswahlen wird zuerst errechnet, wie viele Stimmenanteile jede Partei
erhalten hat. Sie sind massgebend für die Sitzverteilung unter den Parteien (Proporz- oder
Verhältniswahlrecht). Erst anschliessend erhalten die Kandidatinnen und Kandidaten mit den
höchsten Stimmenzahlen die Sitze, welche ihre Partei errungen hat.

Die Zahl der Abgeordneten eines Kantons richtet sich nach der Einwohnerzahl. Den Kanto-
nen Uri und Glarus, Ob- und Nidwalden sowie den beiden Appenzell steht je ein einziger Sitz
zur Verfügung. Deshalb wird in diesen Kantonen auch nach dem Majorzsystem gewählt, d.h.
den Sitz erhält die Person mit den meisten Stimmen.

Die grosse Kammer zählt 200 Sitze. Auf rund 36 000 Einwohner entfällt somit ein National-
ratssitz.

15
Selbstporträt

Grüne Partei der Schweiz (Die Grünen)

Gründungsjahr 1983
Wähleranteil 7,4%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 6 000
Anzahl Sitze im Nationalrat 12
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat –
Postadresse Waisenhausplatz 21
3011 Bern
Web-Adresse www.gruene.ch

Die Grünen wollen, dass alle Menschen in einer gesunden Umwelt in Würde und
Frieden leben können. Wir setzen uns ein für Umwelt- und Tierschutz. Ebenso
wichtig ist uns aber auch ein respektvolles Zusammenleben zwischen Frauen und
Männern, zwischen Jung und Alt und zwischen Einheimischen und Eingewanderten.
Wir engagieren uns für die Überwindung von Unrecht und Gewalt hier und weltweit.
Und wir wollen die natürlichen Grundlagen erhalten, damit auch die künftigen Gene-
rationen auf unserem Planeten gute Lebenschancen haben.
In der Schweiz gibt es in fast allen Kantonen grüne Parteien. Und seit 2003 gibt es
die Jungen Grünen, die sich mit viel Phantasie für die Umwelt, für Chancengleich-
heit und eine gerechte Globalisierung einsetzen.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. K
 limapolitik: Weg vom Öl lautet unsere Losung. Wir wollen den vollständigen
Umstieg auf erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 und den Atomausstieg. Das
dient der Umwelt, dem Klima und der Gesundheit.
2. C
 hancengleichheit: In der Schule, in der Ausbildung und im Beruf sollen Frauen
und Männer die gleichen Rechte und Chancen haben. Wegen Herkunft, Geschlecht
oder Religion darf niemand benachteiligt werden.
3. F
 riedenspolitik: Wir sind für ein Verbot von Kriegsmaterial-Exporten und für
weltweite Gerechtigkeit. Die Schweiz soll sich einsetzen für Entwicklungszusam-
menarbeit, Friedenspolitik, Menschenrechte.

16
Was passiert
eigentlich mit den
kleinen Parteien?
Kleine Staats- und Wahlkunde

Immer gegen die Kleinen?

In vielen Kantonen werden gleichzeitig mit den Nationalratswahlen Ständeratswahlen


durchgeführt. Diese finden nach kantonalem Recht statt. Das Wahlverfahren bei den
Ständeratswahlen bringt es mit sich, dass starke Parteien bevorzugt werden, Minderheiten
dagegen leer ausgehen. In allen Kantonen – mit Ausnahme des Juras – wählen Bürgerinnen
und Bürger ihre Abgeordneten für den Ständerat nämlich im Majorzverfahren.

Das macht Sinn, denn die kleine Kammer zählt ja lediglich 46 Sitze: 20 Kantone stellen je
zwei Abgeordnete, die 6 früheren Halbkantone (OW, NW, BS, BL, AR, AI) je eine Vertreterin
oder einen Vertreter.

17
Selbstporträt

Liberale Partei der Schweiz (LPS)

Gründungsjahr 1913
Wähleranteil 2,2%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 20 000
Anzahl Sitze im Nationalrat 4
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat –
Postadresse Spitalgasse 32
Postfach 7107, 3001 Bern
Web-Adresse www.liberal.ch

Die Liberale Partei der Schweiz (LPS) vertritt ein allumfassendes, stark in zeitlosen
Werten – namentlich der Aufklärung – verankertes Gedankengut: persönliche Frei-
heit, Rücksicht gegenüber dem Mitmenschen, Respekt der unterschiedlichen Identi-
täten, Verantwortung, Kreativität und Eigeninitiative. Diese Werte verteidigt sie und
lebt sie vor. Denn es hat sich gezeigt, dass nur mit ihnen wirtschaftlicher und sozialer
Fortschritt, Fortschritt der Menschheit möglich sind. Die LPS ist eine bürgerliche
Partei und spielt in den vier Kantonen Basel-Stadt, Genf, Neuenburg und Waadt in
Parlament und Regierung eine wichtige Rolle. In vier weiteren Kantonen (BE, FR,
VS, ZH) ist sie auf Kantons- und Gemeindeebene in der Legislative vertreten.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. D
 ie LPS setzt sich ein für ein kohärentes, gerechtes und wirksames Sozialsystem.
Sie unterstützt die Konsolidierung der Sozialversicherungen und kämpft für eine
Gesellschaft, die auf Freiheit, Sicherheit und Verantwortung basiert.
2. D
 ie LPS setzt sich ein für einen starken und wettbewerbsfähigen Wirtschafts-
standort. Dafür braucht es eine Verbesserung des Steuersystems, die Entwicklung
von Rahmenbedingungen für die Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen und die
Schaffung von Arbeitsplätzen.
3. D
 ie LPS setzt sich ein für eine hochstehende Breitenbildung, für Spitzenbil-
dungen, die für alle zugänglich sind, die die entsprechenden Fähigkeiten mitbrin-
gen, sowie für eine Forschung, die die Weiterentwicklung des geistes-, sozial- und
naturwissenschaftlichen Wissens in der Schweiz sichert.
18
Was machen die
Gewählten während
einer Legislatur?
Kleine Staats- und Wahlkunde

Sie treiben es
ganz schön bunt

Nationalrat und Ständerat kommen in der Regel viermal im Jahr zusammen: Im Frühling,
Sommer, Herbst und Winter halten sie jeweils eine dreiwöchige ordentliche Session ab. Die
Sitzungen der Räte sind öffentlich und können auch über das Internet www.parlament.ch
live verfolgt werden.

Neben ihrer Haupttätigkeit, der Beratung und Beschlussfassung von Gesetzen, haben die
Mitglieder des National- und Ständerats in den letzten vier Jahren insgesamt 6338 parla-
mentarische Vorstösse eingereicht: 397 parlamentarische Initiativen, 1367 Motionen,
744 Postulate, 1685 Interpellationen, 854 Anfragen und 1291 schriftliche Fragen im Rahmen
der Fragestunden des Nationalrats.

19
Selbstporträt

Evangelische Volkspartei der Schweiz (EVP)

Gründungsjahr 1919
Wähleranteil 2,3%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 4 528
Anzahl Sitze im Nationalrat 3
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat –
Postadresse Josefstr. 32
Postfach 7334, 8023 Zürich
Web-Adresse www.evppev.ch

Die EVP versteht sich als Wertepartei. Sie will auf der Grundlage des Evangeliums
eine sachbezogene und am Menschen orientierte Politik betreiben. Dahinter steht
die Überzeugung, dass sich christlicher Glaube in konkretem politischem Engage-
ment ausdrücken muss. «Christliche Werte, menschliche Politik» lautet der Slogan
der EVP. Heute hat sich die EVP als kleine, aber wirkungsvolle Partei etabliert. Ihre
Mitglieder setzen auf allen Ebenen klare Akzente, ihre Stimmen geben immer wieder
den Ausschlag für die eine oder andere Seite.
In den Kantonen AG, AR, BL, BS, BE, FR, SG, SH, SO, TG und ZH ist die EVP
mit insgesamt 51 Mandaten in den kantonalen Parlamenten vertreten. Die Jungpartei
*jevp politisiert seit 2004.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. G
 estärkte Familien: Die EVP will Familien finanziell entlasten und wo nötig unter­
stützen. Sie setzt dazu auf ein Kindergeld, welches alle anderen Zahlungen und
Abzüge ersetzt und mittels Steuern finanziert wird.
2. G
 erechte Wirtschaft: Wir wünschen uns einen gerechten Umgang mit Geld. Das
bedeutet: Schuldenabbau, faire Löhne zuoberst und zuunterst, ein einfaches Steuer­
system ohne Löcher und ein gerechter Handel.
3. G
 esunde Umwelt: Die EVP möchte die Abhängigkeit der Schweiz von nicht-
erneuerbaren Energieträgern rasch verringern. Dazu setzt sie auf eine ökologische
Steuerreform und eine CO2-Abgabe auch auf Treibstoffen.

20
Was sind
Fraktionen?
Kleine Staats- und Wahlkunde

Farblich Ton in Ton

Fraktionen sind der Zusammenschluss von Abgeordneten einer Partei oder politisch ver-
wandter Parteien. Zur Bildung einer Fraktion braucht es mindestens fünf Mitglieder.

Fraktionen haben das Recht, Mitglieder in parlamentarische Kommissionen zu entsenden.


In den parlamentarischen Kommissionen werden die Geschäfte intensiv vorberaten und
wichtige Vorentscheidungen gefällt; der Einsitz in die Kommissionen ist für die politische
Einflussnahme einer Partei deshalb sehr wichtig. Die Kommissionsmitglieder informieren
ihre Fraktionskolleginnen und -kollegen über die entsprechenden Vorlagen.

Im Nationalrat gibt es derzeit sechs Fraktionen: die der Schweizerischen Volkspartei, die
Sozial­demokratische, die Freisinnig-Demokratische, die Christlichdemokratische, die Grüne
sowie die der EVP–EDU.

21
Selbstporträt

Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU)

Gründungsjahr 1975
Wähleranteil 1,3%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 2 500
Anzahl Sitze im Nationalrat 2
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat –
Postadresse Postfach 2144
3601 Thun
Web-Adresse www.edu-udf.ch

Die EDU ist eine bürgerliche Partei mit sozialer Ausrichtung. Sie ist den biblischen
Grundwerten verpflichtet. Menschen mit einer christlichen Grundgesinnung und
einem freiheitlich-demokratischen Verständnis finden hier eine ideale Plattform für
ihr politisches Engagement. Die EDU ist in 18 Kantonen in der Deutschschweiz, der
Romandie und dem Tessin präsent und politisiert im Nationalrat sowie in diversen
Kantons- und Gemeindeparlamenten, in Gemeinderäten und Kommissionen.
«Zukunft gestalten – Werte erhalten!» Der Wahlslogan bringt’s auf den Punkt: Basie­
rend auf christlich-jüdischen Werten wollen wir die Gegenwart und die Zukunft un-
seres Landes konstruktiv mitgestalten und lösungsorientierte Vorschläge einbringen.
Ein Engagement in der Jungen EDU ist ab 16 Jahren möglich.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. P
 olitischer Tatbeweis: Die EDU politisiert nicht nach Zeitgeist oder main stream,
sondern sucht nachhaltige Lösungen. Sie lanciert Positionspapiere, Broschüren,
Referenden, Petitionen und betreibt gezielte Ausbauarbeit.
2. E
 thische Anliegen: Als Werte orientierte Partei stellt sich die EDU bei der Abtrei-
bung, der Fortpflanzungs- und Transplantationsmedizin und (aktiven) Sterbehilfe
gegen den Machbarkeitswahn von Wissenschaft und Medizin.
3. S
 achpolitische Fragen: Die EDU engagiert sich für ausgeglichene Finanzen, für
verantwortliches Handeln in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verkehr, Energie,
Landwirtschaft sowie für eine glaubwürdige Landesverteidigung.

22
Was sind
Kommissionen?
Kleine Staats- und Wahlkunde

Hinter verschlossenen
Türen

Nicht jedes Parlamentsmitglied kann sich individuell mit jedem einzelnen Sach­geschäft
intensiv auseinandersetzen. Deshalb haben die beiden Räte zur Vorberatung ihrer Geschäfte
je zwölf ständige Kommissionen, nämlich zwei Kommissionen, welche die Arbeit des Bun-
desrats beaufsichtigen (Finanz- und Geschäftsprüfungskommission) und zehn Kommissionen,
die die Geschäfte der Räte in den verschiedenen Politikbereichen vorbereiten. Verschiedene
weitere Kommissionen und Delegationen befassen sich mit wichtigen Sachgebieten, eine
davon zum Beispiel mit der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT).

Die Mitglieder des Nationalrats arbeiten in der Regel in einer oder zwei Kommissionen, jene
des Ständerats in bis zu vier. Die Kommissionen tagen durchschnittlich drei bis vier Tage pro
Quartal. Ihre Sitzungen sind nicht öffentlich.

23
Selbstporträt

Partei der Arbeit (PdA)

Gründungsjahr 1944
Wähleranteil 0,9%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 2 000
Anzahl Sitze im Nationalrat 2
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat –
Postadresse Turmweg 24
3013 Bern
Web-Adresse www.pda.ch

Die Partei der Arbeit der Schweiz setzt sich seit jeher ein für ein Bündnis der Kräfte,
die in Opposition zum Kapitalismus stehen, und kämpft für eine Befreiung der
Menschheit von Ausbeutung und Unterdrückung. Sie unterstützt den Kampf aller
Menschen und Bewegungen, die aus der Überzeugung heraus, dass eine andere Welt
möglich ist, am Aufbau einer solchen arbeiten. Der Einsatz der PdA kennt keine
Landesgrenzen, denn es geht ihr darum, die Ungerechtigkeiten auf der ganzen Welt
zu bekämpfen. Die Aktivistinnen und Aktivisten der PdA sind auf allen Ebenen der
Schweizer Politik präsent. Ihr Ziel ist immer dasselbe: Vorschläge unterbreiten für
den Aufbau einer solidarischen Gesellschaft, die Entfaltung jeder und jedes Einzel-
nen und der Schutz der Umwelt – kurz: eine wahrhaft sozialistische Gesellschaft.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. Wirtschaft: Mitbestimmungsrecht der Werktätigen bei der Unternehmensführung.
Volksabstimmungen über wichtige Entscheide in Wirtschaftsfragen. Unternehmen
von öffentlichem Interesse wieder in Besitz der Öffentlichkeit.
2. S oziale Sicherheit: Eingliederung der 2. Säule in die AHV. Eine auf Solidarität
basierende Volkspension. AHV- und IV-Renten, die ein Leben in Würde ermögli-
chen. Rückkehr zu 520 Taggeldern in der Arbeitslosenversicherung.
3. U mwelt und Frieden: eine Schweiz, in der es definitiv keine gentechnisch ver-
änderten Organismen und keine Atomkraft gibt. Abschaffung der Armee und
Verwendung des Militärbudgets für die AHV und die IV, die Krankenversicherung
und die Mutterschaftsversicherung.
24
Wo und wann kann
gewählt werden?
Kleine Wahlanleitung

Gelegenheit macht
Wähler

Nebst dem Urnengang am Wahlsonntag ist es in allen Kantonen an mindestens zwei der
letzten vier Tage vor dem 21. Oktober 2007 möglich zu wählen. Entweder sind bestimmte
Urnen schon vor dem offiziellen Wahltag geöffnet, oder Sie können Ihren Wahlzettel in
einem verschlossenen Umschlag bei einer Amtsstelle abgeben oder in den speziellen Brief-
kasten Ihrer Gemeinde werfen.

Alle Kantone ermöglichen die Briefwahl. Vergessen Sie nicht, das Couvert korrekt zu frankie-
ren. Im Kanton Tessin ist es aber nötig, die Gemeindekanzlei rechtzeitig darum zu ersuchen,
wenn auch bei der Ständeratswahl brieflich abgestimmt werden soll.

Die briefliche Stimmabgabe ist auch aus dem Ausland möglich; allerdings muss der Wahl-
zettel rechtzeitig bei Ihrer Wohn- bzw. Heimatgemeinde eintreffen.

25
Selbstporträt

Alternative Kanton Zug

Gründungsjahr 2005
Wähleranteil 0,5%, Liste «Alternative
Nationalratswahlen 2003 Kanton Zug», damals noch
keine Partei
Anzahl Mitglieder 335
Anzahl Sitze im Nationalrat 1
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat –
Postadresse Postfach 4806
6304 Zug
Web-Adresse www.alternative-zug.ch

Unser Herz ist grün. Und wir haben es auf dem linken Fleck.
Unser Herz ist grün, weil der Schutz der Umwelt und die nachhaltige Entwicklung
zent­rale Werte unserer Politik darstellen. Wir setzen uns für die Förderung des
öffentlichen Verkehrs und für eine umweltverträgliche Wirtschafts- und Infrastruk-
turpolitik ein. Und wir haben es auf dem linken Fleck, weil wir uns konsequent für
die Rechte und Chancen aller Menschen und gegen die Ausbeutung der Dritten Welt
engagieren. Wir fordern die Gleichstellung von Mann und Frau, eine erschwingliche
Bildung für alle, günstigen Wohnraum für wenig und normal Verdienende und eine
Migrations- und Integrations­politik, die die Ausländer/innen als gleichwertige Men-
schen behandelt.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. D
 as Zuger «Steuerparadies» ist für die Mehrheit der Zuger/innen nicht annähernd
paradiesisch, da der tiefe Steuersatz enorm hohe Mieten zur Folge hat. Daher
fordern wir ein Zug für alle Zuger/innen.
2. U
 nsere Politik orientiert sich an den Menschenrechten, und wir setzen uns für
deren konsequente Einhaltung ein. Daher werden wir die Entwicklung im Auslän-
der- und Asylwesen kritisch verfolgen.
3. D
 ie nationalen und globalen Umweltprobleme haben sich in den letzten Jahren
verschärft. Daher verfolgen wir eine ökologisch konsequente Politik, die auf die
Befreiung von fossilen Brennstoffen zielt.

26
Gibt es Hilfe für
Spezialfälle?
Kleine Wahlanleitung

Klar doch!

Wenn Sie Hilfe brauchen, keine Angst, Sie bekommen sie! Einige Kantone setzen sogenann-
te Wanderurnen ein. Und in einigen Kantonen ist es auch zulässig, eine Stellvertreterin oder
einen Stellvertreter mit dem verschlossenen Stimmcouvert an die Urne zu schicken. Den
Wahlzettel müssen Sie aber selbst ausfüllen. Schreibunfähigen Personen ermöglicht ein
Spezialverfahren die Wahl.

Nicht alle Kantone regeln die Wahl gleich. Sollte Ihnen etwas nicht klar sein, gibt Ihnen Ihre
Gemeindeverwaltung gerne Auskunft über alle Möglichkeiten in Ihrem Kanton.

27
Selbstporträt

Christlich-soziale Partei (CSP)

Gründungsjahr 1997
Wähleranteil 0,4%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 1 500
Anzahl Sitze im Nationalrat 1
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat –
Postadresse Eichenstr. 79
3184 Wünnewil
Web-Adresse www.csp-pcs.ch

Im Zentrum unserer Politik steht die sichere und würdige Existenz aller Menschen.
Politisches Handeln für eine intakte Umwelt, gute Bildungschancen, sichere Arbeits­
plätze und Renten sind Schwerpunkte unserer Arbeit. Wir fühlen uns mitverantwort-
lich für das, was bei uns und in der Welt geschieht. Wir setzen uns dort ein, wo Soli­
darität nötig und Toleranz gefragt sind. Unsere Politik ist zukunftsgerichtet, wobei
wir Bewähr­tes erhalten und Verbesserungswürdiges neu gestalten wollen. Sicherheit,
Ehrlichkeit und Vertrauen sind für uns das Fundament einer tragfähigen Gesellschaft.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. Viele Jugendliche starten mit einer Lehre. Auch weiterhin müssen attraktive Lehr-
stellen angeboten werden. Betriebe, die zusätzliche Lehrlinge ausbilden, müssen
deshalb finanziell unterstützt werden.
2. I n der Arbeitswelt braucht es Arbeitsplätze für alle. Auch für Ältere, Behinderte
und Leistungsschwächere. Es kann nicht sein, dass Menschen entlassen werden,
damit Firmen ihren Gewinn maximieren.
3. Wer arbeitet und sich einsetzt, muss einen gerechten Lohn dafür erhalten. Vollzeit-
löhne für Ausgelernte unter Fr. 3 000.- monatlich decken die Lebenskosten aber
nicht. Darum: Löhne müssen existenzsichernd sein!

28
Worauf ist zu
achten bei einem
leeren Wahlzettel?
Kleine Wahlanleitung

Keine Angst vor dem leeren Blatt

In Ihren Wahlunterlagen finden Sie einerseits vorgedruckte Parteilisten (gilt nicht für die
Kantone, in denen nur ein Sitz zu vergeben ist) und andererseits leere Wahlzettel. Wenn
Sie einen leeren Wahlzettel benutzen wollen, so verwenden Sie bitte nicht irgendein leeres
Blatt, sondern unbedingt einen amtlichen Wahlzettel.

Wenn Sie oben eine Parteibezeichnung und die entsprechende Listennummer hinschreiben,
zählen leere Linien für diese Partei. Nur eine Parteibezeichnung und Listennummer reicht
aber nicht – Sie müssen mindestens einen gültigen Personennamen auf die Liste setzen.

Sie können die Wahlchancen Ihrer Kandidatin oder Ihres Kandidaten erhöhen, indem Sie
den Namen kumulieren, das heisst, Sie setzen diesen maximal zweimal auf die Liste. Aber
Achtung: Vereinfachungen wie «dito» oder «Gänsefüsschen» sind nicht erlaubt.

29
Selbstporträt

Grünliberale Partei Kanton Zürich (glp)

Gründungsjahr 2004
Wähleranteil Kandidatur auf der Liste
Nationalratswahlen 2003 der «Grünen»
Anzahl Mitglieder 460
Anzahl Sitze im Nationalrat 1
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat –
Postadresse Asylstrasse 41
8032 Zürich
Web-Adresse www.grunliberale.ch

Grünliberale Politik will das Nachhaltigkeitsdreieck Umwelt, Soziales und Wirt-


schaft im Gleichgewicht halten. Da wir auch in Zukunft auf eine intakte Umwelt und
gesunde Finanzen angewiesen sind, dürfen wir in keinem Bereich auf Kosten zu-
künftiger Generationen leben. Der Staat hat die Voraussetzungen dafür zu schaffen,
damit auch spätere Generationen so leben können, dass diese nicht Hypotheken aus
unserer Zeit abtragen müssen. Dazu arbeiten wir vor allem mit marktwirtschaftlichen
Instrumenten und Lenkungsabgaben. Diese müssen Anreize zum Masshalten schaf-
fen. Verbote und Gebote sollen erst in zweiter Linie eingesetzt werden. Die Grün­
liberalen politisieren sachbezogen ausserhalb des klassischen Linksrechts-Schemas.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. U
 mwelt: Alle sind auf eine intakte Umwelt als Lebensgrundlage angewiesen. Wir
wollen eine lebenswerte Welt ohne Altlasten hinterlassen, damit auch zukünftige
Generationen das Leben geniessen können.
2. F
 inanzen: Der Staat soll als leistungsfähiges und auf Kernaufgaben konzentriertes
Dienstleistungsunternehmen ohne Schuldenberge unter Einbezug der Eigenverant-
wortung der Menschen funktionieren.
3. S
 oziales: Primär sollen Eigenleistung, Verantwortungsbewusstsein und Solidari-
tät gefördert werden. Unterstützung soll anreizorientiert, mit Mass und trotzdem
menschenwürdig erfolgen.

30
Was mache ich,
wenn mir jemand
nicht passt?
Kleine Wahlanleitung

Nichts ist unabänderlich

Auch nicht eine gedruckte Parteiliste. Falls Sie eine solche bevorzugen, können Sie darauf
Namen streichen und mit andern einer beliebigen Partei ersetzen. Wenn Sie einen Namen
verdoppeln (kumulieren) oder aus einer andern Liste übernehmen (panaschieren), bedenken
Sie: Am Schluss dürfen nicht mehr Namen auf der Liste stehen, als Ihr Kanton Sitze im
Nationalrat hat, und kein Name darf mehr als zweimal vorkommen.

Korrekturen müssen Sie unbedingt von Hand ausführen – am besten in Blockschrift.

Hinweis: In den Kantonen Uri, Obwalden, Nidwalden, Glarus, Appenzell Ausserrhoden und
Appenzell Innerrhoden sind vorgedruckte Wahlzettel ungültig.

31
Selbstporträt

Lega dei Ticinesi (LEGA/LdT)

Gründungsjahr 1991
Wähleranteil 0,3%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 1 500
Anzahl Sitze im Nationalrat 1
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat –
Postadresse via Monte Boglia 3
6900 Lugano
Web-Adresse www.legaticinesi.ch

Die Lega entsteht Anfang der Neunzigerjahre aus einer allgemeinen Unzufrieden-
heit über die Politik im Kanton Tessin; sie fühlt sich dem Geist der Unabhängigkeit
verpflichtet und sieht sich deshalb auch als Bewegung und nicht als Partei. Dank der
sonntags erscheinenden Gratiszeitung «Il Mattino della domenica» erreicht die Lega
die Tessiner Haushalte, und es gelingt ihr, politische Fragen auf eine neue Art und
Weise zu präsentieren. Der Mut von Giuliano Bignasca wird mit guten Resultaten
bei den natio­nalen Wahlen 1991 belohnt: Die Lega erreicht 2 von 8 Tessiner Sitzen
im Nationalrat und 1 Sitz im Ständerat. 1995 gelingt der Lega der Einzug in die
Tessiner Kantons­regierung mit Marco Borradori, der seither dreimal wiedergewählt
worden ist. Die Lega arbeitet auf Bundesebene mit den Schweizer Demokraten und
der SVP zusammen und vertritt die sozial orientierte Rechte der Schweiz.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. Unabhängigkeit: Die Globalisierung in Wirtschaft und Politik schwächt die Schweiz.
Wenn wir unsere Tradition der Unabhängigkeit und der Freiheit hochhalten, wird
sich die Schweiz in einem schwachen und zerstückelten Europa behaupten können.
2. Service public: Der Bund muss seinen Service public bewahren und dafür sorgen,
dass im ganzen Land für alle die gleichen Bedingungen gelten. Privatisierungen sind
wenn immer möglich zu vermeiden.
3. Mobilität: Das Tessin benötigt bessere Verbindungen zum Rest des Landes. Die
Gotthardroute stösst heute an ihre Grenzen; Naturgefahren und strukturelle Prob­
leme führen dazu, dass ihre uneingeschränkte Öffnung gefährdet ist.
32
Darf ich meinen
Nachbarn wählen?
Kleine Wahlanleitung

Keine unbekannten Meister

Wählbar ist eine Person nur dann, wenn sie auf einer offiziellen Wahlliste aufgeführt ist;
Sie können also nicht irgendeine Ihnen bekannte und genehme Person auf den Wahlzettel
schreiben. Anders ist das allerdings in den Majorzkantonen UR, OW, NW, GL, AR und AI. Da
ist jede Person wählbar, die das Stimm- und Wahlrecht hat.

33
Selbstporträt

Schweizer Demokraten (SD)

Gründungsjahr 1990
Wähleranteil 1%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder 5 800
Anzahl Sitze im Nationalrat 1
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat –
Postadresse Postfach 8116
3001 Bern
Web-Adresse   www.schweizer-demokraten.ch

Für die Schweizer Demokraten (SD) ist Patriotismus kein Fremdwort. So wollen wir
die Schweiz als freie, lebensfähige und unabhängige Nation erhalten. Unsere Politik
dient dem Ziel, einen gesunden, stabilen und sozialen Lebensraum für uns Schwei-
zer zu schaffen. Wir fordern einen Einwanderungsstopp für Nichteuropäer und die
Rückführung nicht anpassungswilliger Ausländer. Wir wehren uns sowohl gegen die
gefährliche Islamisierung wie auch gegen die schleichende Amerikanisierung der
Schweiz. Den EU-Beitritt lehnen wir entschieden ab. Der Globalisierungswahn muss
gestoppt werden, denn Arbeitslosigkeit, Lohndruck und Sozialabbau sind die Folgen
davon. Wir setzen uns für die Erhaltung unserer Umwelt, Natur sowie für einen
rigorosen Tierschutz ein.

Unsere drei wichtigsten Standpunkte:


1. D ie Schweiz muss für Illegale und dreiste Einschleicher unattraktiv werden. Wir
fordern einen besseren Schutz der Grenze und eine Justiz, die härter gegen Asyl-
missbrauch, Kriminalität und Gewalt vorgeht.
2. E inen Beitritt zur zentralistischen, bürokratischen und undemokratischen EU
lehnen die SD ab. Niemals dürfen unsere Freiheit und die direktdemokratischen
Volksrechte einem EU-Beitritt geopfert werden.
3. Wir verlangen den absoluten Schutz der inländischen Arbeitnehmer und Lehrlinge
auf dem Arbeitsmarkt sowie der einheimischen Studierenden im Ausbildungssek-
tor und wehren uns gegen Lohndruck und Sozialabbau.

34
Wie bleibt das Wahl-
geheimnis gewahrt?
Kleine Wahlanleitung

Bleiben Sie für


einmal anonym

Im Gegensatz zu einem Kunstwerk dürfen Sie den Wahlzettel auf keinen Fall unterschreiben
noch anderswie kennzeichnen und auch keine Bemerkungen darauf anbringen – dies alles
führt dazu, dass Ihr Wahlzettel ungültig wird.

Diese Anonymisierung schützt Ihr Wahlgeheimnis, das heisst, sie verhindert, dass gegen
Ihren Willen bekannt wird, wen Sie gewählt haben.

Hingegen dürfen Sie nicht vergessen, den separaten Stimmausweis zu unterschreiben.

35
Selbstporträt

solidaritéS

Gründungsjahr keine Angaben


Wähleranteil 0,5%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder keine Angaben
Anzahl Sitze im Nationalrat 1
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat –
Postadresse Postfach 2089
1211 Genf 2
Web-Adresse www.solidarites.ch

Keine Angaben

36
Wo gibt‘s noch mehr
Wissenswertes?
Grosse Staats- und Wahlkunde

Wählen ist keine Kunst,


eine Wahl zu treffen schon

Unter www.ch.ch, www.parlament.ch und www.tellvetia.ch finden Sie hochinteressante


Zusatzinformationen über unser Staatswesen im Generellen, über die Wahlen, Kandidaten,
Parteien im Speziellen bis hin zu Wahlempfehlungen entsprechend Ihrer persönlichen
politischen Einstellung.

0800 80 2007
Noch Fragen zu den Wahlen? Vom 1. bis 19. Oktober 2007 steht Ihnen das Wahltelefon der
Parlamentsdienste von Montag bis Freitag, 15 bis 20 Uhr, kostenlos zur Verfügung.

37
Herausgeber:
Schweizerische Bundeskanzlei
3003 Bern

Konzept, Realisation:
Bundeskanzlei
Sektion Information und Kommunikation

Fotos:
Rolf Weiss
3063 Ittigen

Bestellmöglichkeit:
Bestell-Nr. 104.025 d
Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL)
Verkauf Publikationen
3003 Bern
www.bundespublikationen.admin.ch

38
39
Mischen Sie mit!
Jetzt werden die Farben frisch gemischt.
Mit Ihrer Stimme entscheiden Sie mit,
ob das neue Bild der Schweiz eher
Ton in Ton oder kontrastreich sein wird.

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