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Der Internist

Schwerpunkt: Nephritiden

Internist B. Hohenstein1,2 · K. Amann3 · J. Menne4


https://doi.org/10.1007/s00108-019-0572-0 1
Nephrologisches Zentrum Villingen-Schwenningen, Villingen-Schwenningen, Deutschland
2
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Deutschland
© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von
3
Springer Nature 2019 Nephropathologische Abteilung, Pathologisches Institut, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen,
Deutschland
4
Redaktion Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover,
H. Haller, Hannover Deutschland

Membranoproliferative
Glomerulonephritis
und C3-Glomerulopathie

Definitionen dieser Krankheitsbilder, die dann ent- Finden sich im Rahmen der immun-
sprechend der vorherrschenden histo- histochemischen Diagnostik dagegen
Aufgrund der gewachsenen Erkenntnis, logischen Ablagerungsmuster in weite- keine dominanten Ablagerungen von
dass es sich bei der membranoproliferati- re Untergruppen gegliedert werden kön- Komplement C3, sondern überwiegend
ven Glomerulonephritis (MPGN) weni- nen, beispielsweise membranoprolifera- IgG, so ist von einer immunkomplexver-
ger um eine Erkrankungsentität als viel- tive C3G, mesangiale C3G und mem- mittelten MPGN auszugehen (. Abb. 3).
mehr um ähnliche histopathologische branöse C3G („dense deposit disease“ Hierin finden sich wiederum primäre
Erscheinungsformen unterschiedlicher [DDD]; [2]). Basierend auf diesen Enti- und sekundäre Formen, deren häufigs-
Nierenerkrankungen handelt, erfolgte täten finden sich nachfolgend in der his- te Ursache in chronischen Infektionen,
im Jahr 2010 eine neue Klassifikation in topathologischen, insbesondere aber in insbesondere einer chronischen Hepati-
immunkomplex- und komplementver- der elektronenmikroskopischen Begut- tis C zu suchen ist, die mit oder ohne
mittelte Formen [4]. Entsprechend dem achtung unterschiedliche Erscheinungs- Kryoglobulinämie – typischerweise ist
aktuell gültigen internationalen Konsen- formen der MPGN mit variablen Kom- dann auch der Rheumafaktor positiv
sus ist bei Letzteren der Oberbegriff einer binationen von subendothelialen, mem- und der C4-Wert erniedrigt – auftre-
Glomerulonephritis mit dominanten C3- branösen oder subepithelialen Ablage- ten kann. Daneben finden sich auch
Ablagerungen zu wählen (. Abb. 1; [17]). rungen. in Mitteleuropa weitere Ursachen der

»immunkomplexvermittelten
Häufigste Ursache einer C3-dominante Glomerulonephritis

MPGN sind chronische C3-Glomerulopathie


Postinfektiöse
Infektionen GN
Immunkomplex-
vermittelte
membranoproliferative
Dense deposit disease

GN
Zentrales diagnostisches Kriterium die-
ser komplementvermittelten Formen ist
C3-GN

Sekundäre Formen
nun die alleinige oder dominante Abla-
u.a. Kryoglobulinämie
gerung von Komplement C3 in der im-
munhistochemischen bzw. Immunfluo-
reszenzdiagnostik (. Abb. 2); eine domi-
nante C3-Ablagerung ist dabei definiert
Andere
als über 2-fach stärker ausgeprägt als
für Immunglobuline (Ig). Neben nicht Histologisch weiter beschrieben als
membranoproliferativ; mesangial; endokapillär; exsudativ;
näher definierten anderen Formen und nekrotisierend; mit Halbmonden oder sklerosierend
der postinfektiösen Glomerulonephritis
(GN) ist die sogenannte C3-Glomerulo-
pathie (C3G) der wesentliche Vertreter Abb. 1 8 Einteilung der C3-Glomerulopathie. GN Glomerulonephritis. (Adaptiert nach [17, 29])

Der Internist
Schwerpunkt: Nephritiden

Abb. 2 9 Typische licht-


mikroskopische und
immunhistologische
sowie elektronenmikro-
skopische Befunde bei
C3-Glomerulonephritis.
(Aus [29]). a–d „Dense
deposit disease“: a Licht-
mikroskopisch leichte
mesangiale Zell- und Ma-
trixvermehrung sowie
deutlich verdickte und
starr imponierende glome-
ruläre Basalmembranen.
Zellreiche extrakapillä-
re Proliferation in einem
Glomerulus (Periodic-
acid-Schiff-Färbung, Vergr.
20:1). b Immunhistolo-
gisch diskontinuierliche
C3c-Positivität entlang
der glomerulären Basal-
membranen (Vergr. 40:1).
c, d Charakteristische band-
artige dichte osmiophile
Ablagerungen in der Elek-
tronenmikroskopie (c Ver-
gr. 4000:1, d Vergr. 5300:1).
e–h Mesangioproliferative
C3-Glomerulonephritis
(C3-GN): e, f Mesangiale
C3c-Ablagerungen in der
immunhistologischen (e)
und Immunfluoreszenzun-
tersuchung (f) bei C3c-GN
(Vergr. 40:1). g Mesangia-
le C5b-9-Ablagerungen
bei C3c-GN (Vergr. 40:1).
h Mesangiale osmiophile
Ablagerungen in der Elek-
tronenmikroskopie (Vergr.
6300:1)

Der Internist
Zusammenfassung · Abstract

immunkomplexvermittelten MPGN, die Internist https://doi.org/10.1007/s00108-019-0572-0


in . Tab. 1 zusammengefasst werden. © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019
Im Hinblick auf die Anwendung der
neu geschaffenen Einteilung lässt sich B. Hohenstein · K. Amann · J. Menne
heute festhalten, dass das Ziel einer klare- Membranoproliferative Glomerulonephritis
ren Kategorisierung für das Verständnis und C3-Glomerulopathie
der Erkrankungen dahingehend hilfreich
war, dass es zu einem größeren Interesse Zusammenfassung
an diesen Krankheitsbildern geführt hat. Basierend auf dem zunehmend besseren zugrunde liegenden Pathophysiologie
pathophysiologischen Verständnis der ist für die weiterführende diagnostische
Auch die zunehmenden Erkenntnisse im vergangenen 10 Jahre wurde im Jahr 2010 die Abklärung sekundärer Ursachen wegweisend.
Bereich der Komplementerkrankungen neue Klassifikation einer Glomerulonephritis Eine umfassende Komplementanalytik
und eine breitere Verfügbarkeit spezifi- mit dominanten oder kodominanten C3- begleitet von Antikörperscreening und
scher Methoden wie die genetische Diag- Ablagerungen eingeführt, deren wesentliche humangenetischer Analyse sollte konsequent
nostik unter Einsatz des „next generation Untergruppe die C3-Glomerulopathie (C3G) erfolgen. Wenn auch bis heute durch Studien
darstellt. Nach derzeitigem Verständnis bildet nicht systematisch validiert, bieten die
sequencing“ (NGS) und der „multiplex die Erkrankungsgruppe aus immunkom- vorliegenden Erkenntnisse doch eine robuste
ligation-dependent probe amplification“ plexvermittelter membranoproliferativer Grundlage für die Anwendung verfügbarer
(MLPA) haben Anteil daran. Glomerulonephritis (IC-MPGN) und C3G ein Therapieansätze auf diese Krankheitsbilder,
Mit den Erkenntnissen der letzten Erkrankungsspektrum ab, das im Hinblick die häufig rasch progredient sind und nach
Jahre öffnet sich zwischen einem sehr auf Pathophysiologie und klinischen Verlauf Nierentransplantation oftmals wiederkehren.
sehr heterogen ist. Jüngere Erkenntnisse
klar definierten Krankheitsbild wie der legen nahe, dass sich IC-MPGN und C3G Schlüsselwörter
DDD, welche die klassische durch eine mehr pathophysiologische Aspekte bezüglich Proteine des Komplementsystems · Medizini-
Dysregulation des Komplementsystems sekundärer Ursachen, Autoantikörper sche Genetik · „Dense deposit disease“ · C3-
getriebene Unterform der C3-dominan- und genetischer Aspekte teilen, als dies Glomerulonephritis · Mit Komplementfaktor H
ten GN bzw. C3G repräsentiert, und mit Schaffung der neuen Klassifikation verwandte Proteine (CFHR)
vermutet worden war. Die Kenntnis der
der MPGN auf Basis einer Immun-
komplexerkrankung (IC-MPGN) heute
ein breites Spektrum unterschiedlichster
Membranoproliferative glomerulonephritis and C3
Konstellationen.
glomerulopathy
Komplementsystem und Abstract
Pathophysiologie der C3- Based on an increasingly better patho- of the underlying pathophysiology is
physiological understanding over the last important for guiding the diagnostic steps
Glomerulopathie for clarification of secondary causes. Compre-
10 years, in 2010 a new classification of
glomerulonephritis with dominant or hensive complement analysis, accompanied
Zentrale Voraussetzung für die Ent- codominant C3 deposits was introduced by antibody screening and genetic analysis,
stehung einer C3G ist nach heutigem and the predominant subgoup was termed should be consistently carried out. Although
Verständnis eine starke und gegebe- C3 glomerulopathy (C3G). In the current not systematically validated in clinical trials,
nenfalls chronische Aktivierung oder classification, immune complex mediated the published evidence provides a robust
membranoproliferative glomerulonephritis foundation for the use of available treatment
die durch eine Prädisposition begüns-
(IC-MPGN) and C3 glomerulopathy (C3G) approaches for these diseases that are often
tigte Dysregulation des alternativen form a disease spectrum which is very rapidly progressive and often return after
Komplementwegs, der dadurch ständig heterogeneous in terms of pathophysiology renal transplantation.
übermäßig stark aktiviert wird. Die ge- and the clinical course. Recent evidence
störte Regulation führt zur vermehrten suggests that IC-MPGN and C3G share more Keywords
pathophysiological aspects with respect to Complement system proteins · Genetics,
Bildung und Aktivierung der C3-Kon-
secondary causes, autoantibodies and genetic medical · „Dense deposit disease“ · C3 Glome-
vertase und/oder der C5-Konvertase mit aspects than had been suggested with the rulonephritis · „Complement factor H-related
einem vermehrten Anfall biologisch ak- creation of the new classification. Knowledge proteins“ (CFHR)
tiver Komplementfragmente (beispiels-
weise C3a, iC3b, C5a) sowie zu einer
vermehrten Aktivierung des termina-
len Komplementwegs mit Produktion reich einzelner Komponenten und ande- des alternativen Komplementwegs vorliegt
des zytotoxischen C5b-9-Komplexes. So- rerseits Autoantikörper verantwortlich, und die Komplementaktivierung in erster
wohl der Ausfall einzelner oder mehrerer die zur Dysregulation des alternativen Linie auf der Oberfläche der Zellmem-
regulatorischer Komponenten als auch Komplementwegs führen [10, 12]. bran stattfindet, handelt es sich bei der
eine Stabilisierung der aktivierten C3- Im Gegensatz zum atypischen hämoly- C3G vermutlich primär um eine Kom-
oder C5-Konvertase kann der initiieren- tisch-urämischen Syndrom (aHUS), einer plementstörung in der Flüssigphase des
de Mechanismus sein. Pathogenetisch Form der thrombotischen Mikroangiopa- Serums [23].
sind dafür einerseits Mutationen im Be- thie, bei der ebenfalls eine Dysregulation

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Schwerpunkt: Nephritiden

Abb. 3 9 Typische licht-


mikroskopische und im-
munhistologische sowie
elektronenmikroskopische
Befunde bei immunkom-
plexvermittelter membra-
noproliferativer Glome-
rulonephritis. (Aus [29]).
a, b Charakteristische Lo-
bulierung des Kapillarkon-
voluts mit mesangialer und
endothelialer Zellvermeh-
rung und verdickten und
angedeutet doppelkon-
turierten glomerulären
Basalmembranen (a Peri-
odic-acid-Schiff-Färbung,
Vergr. 20:1; b Silber, Vergr.
40:1). c, d Typische immun-
histologische Befunde mit
Positivität von Immunglo-
bulin G (c) und C3c (d) ent-
lang den verdickten glo-
merulären Basalmembra-
nen sowie im Mesangium
(Vergr. 40:1). e, f Ultrastruk-
turell finden sich verdick-
te und doppelkonturierte
glomeruläre Basalmembra-
nen mit subendothelialen
osmiophilen Ablagerun-
gen, die von geschwolle-
nen Endothelien und inter-
ponierten Mesangialzel-
len umgeben sind (e Vergr.
5000:1, f Vergr. 6300:1)

Bedeutung von Mutationen ment factor H-related proteins“ CFHR1, und „microhomology-mediated end joi-
CFHR2, CFHR3 und CFHR5, aber auch ning“ kann es daher zur Bildung von
Mutationen in verschiedenen für Kom- einzelne Komplementkomponenten wie Fusionsproteinen kommen.
plementkomponenten codierenden Ge- Faktor C3. Neben typischen Punktmu-
nen lassen sich in etwa 20–25 % der C3G-
Fälle, aber auch in nahezu der gleichen
tationen in diesen Genen spielen auch
genomische Umbauten und Deletionen »führtEinein dereinzelne Veränderung
Regel nicht dazu, dass
Zahl der Fälle einer IC-MPGN nachwei- eine bedeutende Rolle, vor allem im
sen [3, 11, 25]. Am häufigsten betreffen Bereich des Regulators-of-complement- sich die Erkrankung manifestiert
sie die regulatorischen Proteine Kom- activation(RCA)-Genclusters [24], auf
plementfaktor H (CFH), Komplement- dem sich neben dem Gen für Fak- Nicht betroffene Anlageträger in den Fa-
faktor I (CFI) und „cluster of differenti- tor H auch die nahezu homologen Gene milien legen eine komplexe, multifakto-
ation 46“ (CD46)/„membrane cofactor für CFHR1–CFHR5 befinden. Durch rielle Pathogenese nahe. So gilt als sicher,
protein“ (MCP) sowie die „comple- nichtallele homologe Rekombination dass eine einzelne Veränderung („single

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hit“) in der Regel nicht ausreicht und wei- ungenügende Aussagen zur Langzeitpro- se der Patienten lautete in 26 Fällen mo-
tere Faktoren („second“ oder „additional gnose getroffen werden können. noklonale Gammopathie unklarer Signi-
hits“), wie Infektionen oder Mutationen fikanz, in 5 Fällen multiples Myelom, in
in weiteren Genen, notwendig sind, dass Histopathologische Begutachtung 2 Fällen „smoldering myeloma“, in einem
sich die Erkrankung manifestiert (soge- Fall chronische lymphatische Leukämie
nanntes Schwellenwertmodell). Die Diagnose der C3G basiert gemäß und in 2 Fällen Kryoglobulinämie. Die-
dem derzeitigen Konsensus zunächst auf se Assoziation erscheint ausgesprochen
Autoantikörper histopathologischen Befunden [17]. Die prägnant. Davon ausgehend wurde die
solitären oder dominanten Ablagerun- Hypothese entwickelt, dass das mono-
Bei 50–80 % der Patienten mit einer C3G gen von Komplement C3 sollten dabei klonale Ig mit Antikörperfunktion an die
gelingt der Nachweis von Autoantikör- in einen Kontext mit der über die Licht- Komplementproteine binden könnte. In
pern [17]. Seit vielen Jahren bekannt mikroskopie und Elektronenmikrosko- der gleichen Arbeit wurde auch darge-
ist der C3-Nephritisfaktor (C3NeF), ein pie definierten Erscheinungsform, bei- stellt, dass bei diesen Patienten Autoim-
IgG-Antikörper, der die C3-Konvertase spielsweise einerMPGN als häufigste Ma- munerkrankungen (23,7 %) und Infek-
stabilisiert. In jüngerer Zeit wurden da- nifestation, gestellt werden. tionen (28,9 %) in der Vorgeschichte in
neben weitere Antikörper identifiziert, durchaus relevanter Zahl vorkamen und
unter anderem gegen Faktor H und Fak- Differenzialdiagnostik von damit als mögliche Initiatoren der kom-
tor B sowie Antikörper, welche die C3- immunkomplexvermittelter plementvermittelten Erkrankung in Be-
Konvertase des klassischen Wegs C4b2b membranoproliferativer tracht zu ziehen sind. Dies widerspricht
bzw. die C5-Konvertase funktionell sta- Glomerulonephritis dem Versuch, eine klarere und striktere
bilisieren; Letztere werden als C4- bzw. und C3-Glomerulopathie Trennung der Erkrankungen über die Pa-
C5-Nephritisfaktor (C4NeF bzw. C5NeF) thogenese herzustellen.
bezeichnet [13, 27]. C4NeF scheint da- Aufgrund der Komplexität des immuno-
bei mit der Dysregulation der C3- und logischen Geschehens erscheint zunächst Analytik des Komplement-
C5-Konvertase im Zusammenhang zu die Abgrenzung der C3G von Krank- systems und Nachweis von
stehen, während C5NeF eine relevante heitsbildern aus dem rheumatologischen Autoantikörpern
Rolle in der Ausprägung des Phänotyps Formenkreis und von einer Assoziation
der Erkrankung zugeschrieben wird, mit chronischen Virusinfektionen not- Beruhend auf der Erkenntnis, dass es
was mit der Verschiebung hin zu ei- wendig (. Tab. 1). Dies beinhaltet insbe- sich bei der C3G um eine Nephropa-
ner größeren Relevanz des terminalen sondere thie mit starker Aktivierung des Kom-
Komplementwegs zu tun haben dürfte. 4 die Bestimmung von Autoantikör- plementsystems in der Flüssigphase
C5NeF tritt vorwiegend zusammen mit pern: handelt, lassen sich oft pathophysiolo-
C3NeF auf. j antinukleäre Antikörper, gisch relevante Störungen in Serum-
Neben einzelnen Mutationen und j antineutrophile zytoplasmatische und Plasmaproben der Patienten nach-
Antikörpern sind auch unterschiedliche Antikörper und weisen [14, 16]. Bei Neudiagnose ist
Kombinationen dieser Störungen bei j Antikörper gegen die glomeruläre eine Analyse der Komplementfunk-
Patienten beobachtet worden. Basalmembran; tion, wichtiger Komplementproteine,
4 die Virusserologie für Aktivierungsfragmente und spezifischer
Diagnosestellung j „human immunodeficiency virus“, Faktoren, die an der Entstehung der
j Hepatitis B und C3G und IC-MPGN beteiligt sind, zu
Klinische Symptomatik j Hepatitis C sowie empfehlen (. Tab. 2). Weiterhin sollte
4 die gezielte Suche nach Paraprotei- gezielt nach Autoantikörpern gesucht
Die vorrangige paraklinische Symptoma- nen. werden (s. oben, . Tab. 2).
tik bei der C3G besteht in einer Protein-
urie, die in mehr als 50 % der Fälle zu ei- Schon lange gehören zu den klassischen Humangenetische Diagnostik
nem nephrotischen Syndrom führt. Kli- sekundären Ursachen der MPGN häma-
nischfindensichdamitÖdeme/Anasarka tologische Erkrankungen wie eine Plas- In den vergangenen Jahren wurden ei-
und eine sekundäre Hypertonie. Selten mazelldyskrasie oder Leichtkettenabla- nige unterschiedliche genetische Defekte
entsteht ein nephritisches Syndrom, auch gerungen. Aus dieser Sicht ist eine aktuel- innerhalb des Komplementsystems iden-
wenn eine Mikrohämaturie ebenso wie le Studie an der Mayo Clinic in Rochester tifiziert, die als pathogenetisch relevant
eine leichte Nierenfunktionseinschrän- von besonderem Interesse. Dabei wurden angesehen werden können (. Tab. 2). In
kung häufig zu finden ist. Die C3G führt 114 Patienten mit C3G, davon 12 mit ei- Anbetracht der Erkenntnis, dass bei allen
regelhaft zu einer progredienten Nieren- ner DDD, im Hinblick auf das Vorliegen Formen der C3G und IC-MPGN entspre-
funktionsverschlechterung, wobei basie- einer monoklonalen Gammopathie und chende genetische Auffälligkeiten vor-
rend auf den neuen Einteilungen nur anderer hämatologischer Erkrankungen handen sein können, erscheint heute ei-
untersucht. Die hämatologische Diagno- ne humangenetische Diagnostik bei je-

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Schwerpunkt: Nephritiden

Tab. 1 Sekundäre Ursachen bei im- Tab. 2 Komplementanalyse und genetische Diagnostik bei immunkomplexvermittelter mem-
munkomplexvermittelter membrano- branoproliferativer Glomerulonephritis und C3-Glomerulopathie
proliferativer Glomerulonephritis und Komplementanalytik
C3-Glomerulopathie
Komplementfunktion Autoantikörper Genetische Diagnostika
Infektiöse Er- Hepatitis C (mit und ohne
krankungen Kryoglobulinämie)a Bei allen Patienten mit Verdacht auf Glomerulonephritis
Hepatitis B, „human im- CH50, C3, C4 – –
munodeficiency virus“, Bei Patienten mit C3G und IC-MPGN
Epstein-Barr-Virusa APH50 C3NeF Faktor B, I und H
Endokarditis/viszerale b
C3d ; sC5b-9 b
C4NeF und C5NeF CFHR1–5 und CFHR-Fusions-
Abszessea proteine
Infizierte ventrikuloatriale Faktor H, I und B Anti-Faktor B, Anti-Faktor H, MCP/CD46; C3
oder ventrikuloperitoneale Anti-C3b
Shuntsa
Anti-C3-Konvertase
Mykoplasmena
APH50 Gesamthämolytische Komplementaktivität, alternativer Weg, C3G C3-Glomerulopathie,
Tuberkulosea C3NeF C3-Nephritisfaktor, C4NeF C4-Nephritisfaktor, C5NeF C5-Nephritisfaktor, CD46 „cluster
a
Brucellose of differentiation 46“, CFHR „complement factor H-related protein“, CH50 gesamthämolytische
Malariaa Komplementaktivität, klassischer Weg, IC-MPGN immunkomplexvermittelte membranoproliferative
Glomerulonephritis, MCP „membrane cofactor protein“
Schistosomiasisa a
Mittels „next generation sequencing“ und „multiplex ligation-dependent probe amplification“
Lepraa b
Unter anderem, wenn über eine Therapie mit Eculizumab nachgedacht wird
Immunologi- Kryoglobulinämiea
sche Krank- Systemischer Lupus
heitsbilder der dieser Diagnosen sinnvoll, bei einer In einer ersten Arbeit aus dem Jahr
erythematodesa
IC-MPGN spätestens dann, wenn eine 2016 wurde zunächst dargestellt, wel-
Sjögren-Syndrom mögliche kausale Ursache behoben wur- che Faktoren möglicherweise aus klini-
Rheumatoide Arthritis de und keine nachhaltige Restitution zu scher Sicht Einfluss auf die renale Prog-
Hereditäre beobachten ist. nose des Patienten haben [9]. Alle Pati-
Komplementdefektea enten wurden einer intensiven Aufarbei-
X-chromosomale Agam- Spezialfall postinfektiöse tung unterzogen, wie dies auch im vor-
maglobulinämie liegenden Manuskript dargestellt wird.
Glomerulonephritis
Neoplasien Plasmazelldyskrasiea Das Fehlen einer genetischen Auffällig-
Fibrilläre und immunotak- Die postinfektiöse GN wurde im Rahmen keit (Hazard Ratio [HR] 7,1; 95 %-Konfi-
toide Glomerulonephritis der Neuklassifikation ebenfalls der Grup- denzintervall [KI] 1,0–26,3), Vorhanden-
Leicht- und/oder Schwer- pe der GN mit dominanten C3-Ablage- sein von Halbmonden (HR 39,1; 95 %-KI
kettenablagerungena rungen zugeordnet. Passend dazu finden 3,3–481), Vorliegen eines nephrotischen
Leukämien, Lymphomea sich immer wieder chronifizierende Ver- Syndroms (HR 10,9; 95 %-KI 2,5–47) und
Makroglobulinämie Walden- läufe einer initial als postinfektiös ein- der prozentuale Anteil sklerotischer Glo-
ström gestuften GN. Vor dem Hintergrund der meruli (HR 69,3; 95 %-KI 3,1–1553) wa-
Karzinome, Wilms-Tumor, bereits oben dargestellten Häufung von ren zunächst für das langfristige Out-
maligne Melanome Infekten und Autoimmunerkrankungen come maßgeblich.
Andere α1-Antitrypsin-Mangel bei Patienten mit C3G erscheint der Zu- Im Hinblick auf die Diskriminierung
Sichelzellerkrankung sammenhang rational und sollte im kli- der Erkrankungsgruppen (C3G vs. IC-
Thrombotische Mikroangio- nischen Alltag nicht übersehen werden MPGN) oder einzelner Krankheitsbilder
pathie [6]. Der Verdacht muss mithilfe einer (C3GN vs. DDD vs. IC-MPGN) bezüg-
Transplantatglomerulo- Nierenbiopsie abgeklärt werden. lich des klinischen Verlaufs konnten je-
pathie doch erst in einer Folgearbeit Unterschie-
Niemann-Pick-Erkrankung Klinische Relevanz der aktuellen de gefunden werden. Dazu wurde bei den
(Typ C) 173 Patienten eine offene Clusteranalyse
a
Klassifikation
Ursachen und Trigger sowohl bei immun- durchgeführt, um bestimmte einheitliche
komplexvermittelter membranoprolife- In mehreren Arbeiten wurde seit Schaf- Muster von Patienten identifizieren zu
rativer Glomerulonephritis als auch bei
C3-Glomerulopathie fung der derzeitigen Klassifikation be- können. Letztlich entstanden 4 verschie-
tont, dass eine ganze Reihe von Fällen dene Cluster, die sich aufgrund patho-
nicht adäquat darin zu erfassen ist [7]. physiologischer Mechanismen (unter an-
Hierzu lieferte zuletzt die Aufarbeitung derem Komplementstörungen der Flüs-
eines Patientenregisters aus Bergamo, Ita- sigphase vs. zellgebundene Störungen)
lien, neue Hinweise [8, 9]. wie auch des klinischen Verlaufs ord-
nen. Im Hinblick auf die Verteilung der

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Supportive Therapie über 3–6 Monate

IC-MPGN C3-Glomerulopathie

vorhanden Suche nach sekundären Ursachen vorhanden

Therapie der Therapie der


Grunderkrankung Abb. 4 9 Diagnosti-
Grunderkrankung
sches und therapeu-
tisches Vorgehen bei
6 Monate Persistierende Aktivität 6 Monate C3-Glomerulopathie und
membranoproliferati-
Remission Remission ver Glomerulonephritis.
a
Plasmaaustausch, Immun-
adsorption, Eculizumab:
nur nach Zusage vom
Kostenträger! GFR Glo-
Komplementanalyse meruläre Filtrationsrate,
IAS Immunadsorption,
Autoantikörper Genetik
IC-MPGN immunkomplex-
funktionell vermittelte membrano-
- + - + proliferative Glomerulone-
phritis, MMF Mycopheno-
PEa; IASa; Eculizumaba; latmofetil, PE Plasma-
GFR ↓, GFR ↓,
Immunmodulation (z.B. MMF); austausch. (Mit freundl.
nephrotisches Syndrom nephrotisches Syndrom
Studien; Register: www.C3Gnet.de Genehmigung © B. Ho-
henstein, alle Rechte
vorbehalten)

Diagnosen IC-MPGN, C3GN und DDD Diagnostische und thera- pie mit Blockade des Renin-Angiotensin-
fand sich mit Ausnahme der DDD, die peutische Abwägungen Systems, Optimierung der Blutdruckein-
nur in den Clustern 1 und 3 vorhan- stellung, lipidsenkender und diuretischer
den war, jede Erkrankung in jedem der Vor dem Hintergrund der teils schwieri- Therapie sowie bei schwerem nephroti-
4 Cluster. gen Zuordnung bzw. Klassifikation von schem Syndrom auch mit Antikoagula-
Befunden und verlaufsabhängigen histo- tion erscheint primär sinnvoll, die Wirk-

»des Verständnis und Einteilung


Erkrankungsspektrums sind
pathologischen Veränderungen über die
Zeit ergeben sich zwei wesentliche Kon-
samkeit dieser Maßnahmen ist allerdings
nicht spezifisch belegt. Eine Monothe-
sequenzen: rapie mit Steroiden ist nach derzeitiger
aus klinischen Gesichtspunkten 4 Diese Krankheitsbilder sind mehr Meinung nicht wirksam, diese wäre noch
unzureichend als je zuvor als Spektrum von Er- am ehesten bei Vorhandensein einer pro-
krankungen mit einem offenbar minenten interstitiellen Inflammation zu
fließenden Übergang zu sehen – zu- erwägen.
Diese Arbeiten zeigen damit recht ein- mindest mit den derzeit verfügbaren Mycophenolatmofetil (MMF) wurde
drucksvoll, dass das derzeitige Verständ- diagnostischen Mitteln. in Fallserien untersucht, die jüngste Se-
nis und die Einteilung des Erkrankungs- 4 Es besteht die Notwendigkeit zu rie dazu aus dem Jahr 2018 [1, 18]. Ins-
spektrums aus klinischen Gesichtspunk- einer analogen Abklärung von C3G besondere die Kombination aus MMF
ten unzureichend sind. Dies betrifft in und IC-MPGN im Hinblick auf und Steroiden scheint in beiden Arbei-
Abwesenheit spezifischer Therapieoptio- funktionelle Analysen, Autoantikör- ten einen gewissen Erfolg zu bringen und
nen zunächst nur prognostische Aspekte, perdiagnostik und Genetik (. Tab. 2). die Proteinurie günstig zu beeinflussen.
könnte aber durchaus mit Verfügbarkeit Die Populationen weisen aber teils deut-
spezifischer Therapieansätze an Komple- Ein aktueller Vorschlag zum diagnosti- liche Unterschiede in Bezug auf das Alter
xität gewinnen. Zugleich wird der Wert schen und therapeutischen Vorgehen fin- der Patienten, das klinische Bild und den
einer systematischen Erfassung der Pati- det sich in . Abb. 4. Letztlich müssen nachfolgenden Therapieerfolg auf. Dabei
enten in einem Register unterstrichen. die sinnvollsten therapeutischen Schrit- war das Ansprechen der Patienten auf
te in Orientierung an der Diagnose of- diese Therapie in der jüngeren Kohor-
fen bleiben, da weiterhin keine validierte te schlechter (50 % komplette Remission
Therapie existiert. Eine supportive Thera- und 50 % Teilremission vs. 32 % komplet-

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te Remission und 68 % Teilremission). rapieentscheidung sinnvoll erscheinen. 4 Es besteht die Notwendigkeit zu einer
Das Erreichen der terminalen Nierenin- Systematisch erhobene Daten liegen al- analogen Abklärung von C3G und IC-
suffizienz wurde in beiden Studien verzö- lerdings noch nicht in ausreichendem MPGN im Hinblick auf funktionelle
gert. Aufgrund der Neutralität in Bezug Maße vor, sodass derzeit jede Thera- Analysen, Autoantikörperdiagnostik
auf die Nierenfunktion wird die Gabe pieentscheidung individuell getroffen und Genetik.
von MMF derzeit von Experten als im- werden muss. 4 Bei allen Formen der C3G und IC-
munsuppressive Intervention favorisiert, Für die Abwägung eines therapeuti- MPGN erscheint eine humangeneti-
während die unklare Wirksamkeit und schen Konzepts stellen die hier beschrie- sche Diagnostik sinnvoll.
die Langzeitfolgen auf das Immunsystem bene Autoantikörperdiagnostik und die 4 Derzeit muss jede Therapieent-
meist zu einer großen Zurückhaltung bei umfassende Analyse des Komplementsys- scheidung individuell getroffen
der Gabe von Cyclophosphamid führen. tems eine elementare Basis dar. In . Abb. 4 werden. Für die Abwägung eines
Am ehesten kommt diese Therapie bei sind die zentralen diagnostischen Schritte therapeutischen Konzepts stellen die
raschem Progress, starker Inflammation und möglichen therapeutischen Konse- Autoantikörperdiagnostik und die
und hohem Maß an extrakapillärer Pro- quenzen anhand der heute existierenden umfassende Analyse des Komple-
liferation in Betracht. Datenlage zusammengestellt. mentsystems eine elementare Basis
Der Plasmaaustausch ermöglicht – im dar.
Gegensatz zur alleinigen Plasmainfusion Ausblick 4 Aufgrund der Neutralität in Bezug
– auch eine Elimination möglichweiser auf die Nierenfunktion wird die Gabe
dysfunktionaler Komplementkompo- Die Zukunft der Therapie ist im Bereich von MMF derzeit von Experten als
nenten oder pathogenetischer Antikör- spezifischer Inhibitoren der Komple- immunsuppressive Intervention
per. Beide Konzepte wurden bereits als mentkaskade zu sehen. Studien zum favorisiert.
mögliche Therapieoption genutzt [15]. Einsatz des C5a-Rezeptor-Blockers Ava- 4 Der Plasmaaustausch ermöglicht eine
Zur gezielten Elimination pathogener copan laufen derzeit (ClinicalTrials.gov Elimination möglichweiser dysfunk-
Antikörper wäre in Abwesenheit ande- NCT03301467). Neue Therapeutika wie tionaler Komplementkomponenten
rer Ursachen auch die Immunadsorption Inhibitoren der Kofaktoren D und B oder pathogenetischer Antikörper.
als therapeutische Option denkbar. (ClinicalTrials.gov NCT03369236), die 4 Bis zur Verfügbarkeit neuer Ansätze
Die Anwendung von Rituximab, bei der Initiierung der alternativen Kom- empfiehlt sich zumindest ein Thera-
einem gegen das CD20-Molekül auf plementkaskade eine wesentliche Rolle pieversuch mit Eculizumab. Aufgrund
B-Zellen gerichteten Antikörper, er- spielen, sowie Substanzen, die die Ak- der hohen Kosten sollte zunächst eine
brachte konträre Resultate [5, 21, 22], tivierung von C3 (ClinicalTrials.gov zeitlich begrenzte Therapietestung
wobei nach erfolgloser Rituximabthera- NCT03316521) verhindern, dürften in beantragt werden.
pie Eculizumab, ein Antikörper gegen Kenntnis der zugrunde liegenden Kom-
Komplement C5, eine Remission herbei- plementstörung eine zielgerichtete In-
Korrespondenzadresse
führte. Bei Patienten mit MPGN infolge tervention auf unterschiedlichen Ebenen
einer Kryoglobulinämie ist der Nutzen des alternativen Wegs oberhalb von C5 Prof. Dr. med.
einer Rituximabtherapie dagegen durch ermöglichen [19, 20]. B. Hohenstein
viele Fallberichte gut belegt. Ist die Er- Bis zur Verfügbarkeit dieser Ansätze Nephrologisches Zentrum
Villingen-Schwenningen
krankung Hepatitis-C-Virus-bedingt, empfiehlt sich zumindest der Thera-
Albert-Schweitzer-Str. 6,
ist zusätzlich eine antivirale Therapie pieversuch mit Eculizumab. Aufgrund 78052 Villingen-Schwennin-
indiziert. der hohen Kosten sollte zunächst ei- gen, Deutschland
Der Fokus publizierter Fallberichte ne zeitlich begrenzte Therapietestung hohenstein@
richtet sich seit 2012 auf den Einsatz von beantragt werden, die erfahrungsgemäß nephrologie-vs.de
Eculizumab, das über eine Bindung an C5 von den Krankenversicherungen leichter
direkt den terminalen Komplementweg akzeptiert wird. Sicher ist hierbei auch
blockieren kann [26, 28]. Überwiegend das Signal hilfreich, dass der Patient als Einhaltung ethischer Richtlinien
kam es zu einem Ansprechen auf die Teilnehmer im Register für C3G und IC-
Therapie, wobei sich Parameter wie Pro- MPGN (http://www.C3Gnet.de) einer Interessenkonflikt. B. Hohenstein: Vortragshono-
teinurie und Nierenfunktion aber nicht systematischen Befunddokumentation rare und Beratertätigkeiten: Alexion, Vifor Fresenius
immer kongruent zueinander verhielten. unterliegt. Medical Care. J. Menne: Vortragshonorare: Alexion.
K. Amann gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Ein früher Therapiebeginn ist vermut-
lich mit einem besseren Ansprechen Fazit für die Praxis Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren
assoziiert. durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
Damit stehen einige ermutigende 4 IC-MPGN und C3G sind mehr als je
Fallberichte zu Behandlungsoptionen zuvor als Spektrum von Erkrankun-
der C3G zur Verfügung, die bei einer gen mit einem offenbar fließenden
pathophysiologisch orientierten The- Übergang zu sehen.

Der Internist
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Der Internist

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