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Rauhnächte

Über die Ursprünge der «Rauhnächte» gibt es nur Vermutungen. Eine


Erklärung liegt bei den alten Germanen. Nach dem germanischen Kalender gibt
es einen Unterschied vom Mond- zum Sonnenjahr. Das Mondjahr dauert 354
Tage, das Sonnenjahr 365 Tage. Die Differenz von zwölf Nächten gilt als «Zeit
zwischen den Jahren».

Ein anderer Grund wird aufgeführt durch die präsente Zahl «12» im
Christentum: Zwölf Stämme Israels, zwölf Jünger, zwölf Apostel.

Eine weitere Variante ist die Ansicht, dass jede Rauhnacht für einen Monat im
folgenden Jahr steht. Welche Träume hatte man? Wie war das Wetter? Wie die
Stimmung in Haus und Hof? Dies alles wird als Hinweis auf die Zukunft
gedeutet.

In diesen zwölf Nächten zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar ist,
nach alter Überlieferung, die Grenze zwischen dem Jenseits und Diesseits
offen, auch für Dämonen und jegliche dunklen Gestalten. So zogen sich die
Menschen in dieser Zeit zurück und verrichteten nur die dringendsten Arbeiten.
Haus und Hof sollten aufgeräumt sein, da sich die Unerwünschten im Chaos
wohlfühlen. Wäsche waschen sollte man unterlassen. Weisse Wäsche
aufzuhängen war verboten, da man glaubte die Geister würden sich darin
verfangen.

Damit einhergehend entstand etliches, regional unterschiedliches, Brauchtum.


Wie etwa das Räuchern. Mit Kräutern und Harzen sollen Haus und Hof vor
Unheil geschützt werden. Auch der Wahrsagerei wurde in dieser Zeit fleissig
gehuldigt. Eine Form, das Bleigiessen, hat sich bis heute etabliert.

Ebenfalls sind Percht- und


Sylvesterchlaus-Umzüge in
verschiedensten Formen erhalten
geblieben. Allen gleich ist, dass sie die
bösen Wintergeister vertreiben sollen.

Bild: Tourist-Information , Rathausstr. 6, 94379 Sankt Englmar.


«Bluadiger Damerl» einer der «Rauwuggerl»

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