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Phase 1: Nicht-Wahrhaben-Wollen
Eine Art psychische Betäubung, Verleugnung. Wünsche vom Patienten sollten
berücksichtigt werden, auch, wenn dies manchmal schwerfällt
Phase 2: Zorn
Flut von starken (negativen) Gefühlen wie Zorn, Wut oder Trauer
Phase 3: Verhandeln
Der Versuch, Lebenszeit zu gewinnen. Sterbender verhandelt mit sich selbst, Gott,
Ärzten… Dabei können völlig unrealistische Wünsche geäußert werden
Phase 4: Depression
Verlust der Hoffnung. Sterbender realisiert, dass er stirbt. Es ist sehr wichtig in
dieser Phase gut zuzuhören und an deren Seite zu stehen
Phase 5: Annahme/Zustimmung
Ruhige Akzeptanz des nahenden Todes. Gesten, wie die Hand halten sind für den
Sterbenden in dieser Phase essenziell und wichtiger als reden
Merke: Die Phasen laufen individuell ab und es können auch welche übersprungen werden.
Jeder durchlebt diese Phasen anders und verschieden intensiv. Sterbende können auch in
vorherige Phasen zurückfallen.
Aktive/Passive Sterbehilfe
Was ist Sterbehilfe?
Aktive Sterbehilfe
Passive Sterbehilfe
Sterbenlassen entsprechend dem Patientenwillen durch Behandlungsabbruch
Unter passiver Sterbehilfe versteht man den Verzicht auf lebensverlängernde
Maßnahmen oder deren Beendigung, entweder weil sie medizinisch nicht mehr
indiziert sind oder weil der Patient solche Maßnahmen ablehnt
Im Unterschied zur aktiven Sterbehilfe wird hier also kein neuer Kausalverlauf, durch
Gabe eines tötenden Mittels gesetzt, sondern man lässt vielmehr nur den natürlichen
Sterbeprozess geschehen
Rechtliche Situation in DE: Erlaubt.
Bei einwilligungsunfähigen Patienten wird auf deren Patientenverfügung zurückgegriffen.
Fehlt diese, wird der mutmaßliche Wille festgestellt über Dritte Angehörige oder Betreuer.
Indirekte Sterbehilfe
Nebenfolge der medizinischen Schmerzbehandlung ist die Beschleunigung des Todes
Früher wurden palliativmedizinische Maßnahmen so bezeichnet. Insbesondere die
Gabe schmerzlindernder Medikamente mit möglicherweise lebensverkürzenden
Nebenwirkungen
Dies trifft aber nicht zu, da…
o Man die Symptome lindern möchte und der Fokus nicht auf den Tod gerichtet
ist
o Untersuchungen bestätigen, dass palliativmedizinische Maßnahmen die
Sterbephase eher verlängern
Situation in DE:
Grauzone. Es kann nicht nachgewiesen werden, ob es sich nun bei der indirekten Sterbehilfe
um passive Sterbehilfe handelt oder um die Aktive bzw. assistiertem Suizid. Daher bewegt
man sich eher weg von dieser Art der Sterbehilfe.
Assistierter Suizid
Beihilfe zur autonomen Selbsttötung
Dem Betroffenen wird „das Mittel“ nicht aktiv verabreicht, sondern nur zur
Verfügung gestellt. Der Patient nimmt es dann selbst ein
Da die Selbsttötung in Deutschland nicht strafbar ist, macht man sich auch der
Beihilfe nicht strafbar
Situation in DE:
§217 StGB (Geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung) von 2015
(1) Wer in der Absicht die Selbsttötungen des anderen zu fördern oder diesem hierzu
geschäftsmäßig die Gelegenheit gewährt verschafft oder vermittelt wird mit Freiheitsstrafe
bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft
(2) Als Teilnehmer bleibt straffrei, wer selbst nicht geschäftsmäßig handelt oder entweder
Angehöriger des in Absatz 1 genannten anderen ist oder diesem nahesteht
2020 wurde dieser Paragraf für nichtig erklärt -> Assistierter Suizid ist Stand jetzt nicht
strafbar. Der Patient muss das Mittel aber selbst zu sich nehmen.
Strafbar ist hingegen der Besitz von dementsprechenden Medikamenten, wenn diese nicht
verschrieben wurden, sondern auf anderen Wegen besorgt wurden.
Rechtslage in anderen EU-Ländern: Aktive Sterbehilfe ist erlaubt in Belgien (sogar für
psychisch Kranke), Niederlande und Luxemburg.