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Moschee-Spielplatz

Kinder toben fröhlich durch den Sand

Berlin - Mini-Moschee mit islamischem Halbmond oder einfach nur ein Kinderspielplatz? Nach
der Diskussion um einen mit Steuergeldern finanzierten Spielplatz in Neukölln wurde das Areal
am Mittwoch eröffnet.

„Jetzt werden schon Spielplätze zu religiösen Einrichtungen“, twitterte die Berliner AfD-
Fraktion vor Wochen, als erste Bilder des Projekts die Runde machten. Und warnte gleichzeitig
vor einer „Islamisierung“. Allerdings soll es sich bei dem Spielplatz laut der für das Projekt
zuständigen Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) nicht um eine Moschee, sondern
„um eine stilisierte orientalische Burg mit Basar“ handeln.

Am Mittwoch wurde nun der „meistdiskutierte Spielplatz in Deutschland“, wie Giffey es


formulierte, eröffnet. Nach den Hasstiraden der letzten Wochen bei Twitter und Co. gegen das
Projekt war die Polizei alarmiert. Allerdings kam es zu keinerlei Zwischenfällen.

„Religion hat in der Kita nichts zu suchen.“

Bei dem neuen Spielplatz wollten die Verantwortlichen alles richtig machen. Sie befragten die
Nachbarschaft, welches Märchen sie sich wünschten. Schließlich wurde es Ali Baba und seine
Räuber, weil dies die Kinder einer gleichnamigen Kita um die Ecke vorschlugen.

„Wie man daraus eine politische und religiöse Diskussion machen kann, ist mir unbegreiflich“,
sagte Kita-Leiterin Güldane Yilmaz.

Und weiter: „Religion hat in der Kita nichts zu suchen.“ Allerdings wirbt die Kita auf ihrer
Homepage unter anderem damit, dass das den Kindern servierte Fleisch „ausschließlich von
einem muslimischen Fleischer“ bezogen wird. Zudem, so räumten die an der Planung und dem
Bau des neuen Spielplatzes Beteiligten vor Ort ein, habe es auch bei „einigen Eltern Bedenken
gegen das Projekt gegeben“.

Die Kinder, die bei der Eröffnung dabei waren, interessierte die Diskussion hingegen nicht: Sie
tobten fröhlich und juchzend durch den Sand des neuen Spielplatzes.

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