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DK 621.791.048: 001.

4 DDR-Standard Oktober 1968

Flußmittel TGL
zum Löten und Gasschweißen metallischer Werkstoffe 14 907
Gruppe 400

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MeTaJIJ!lil'l6CKllIX llI3,Il;6JIJ/IH of Metallic Materials ·

Verbindlich ab 1.4.1969

1. Bezeichnung

Das Typ-Kurzzeichen setzt sich aus 2 oder 3 Buchstaben

S für Schwermetalle

L für Leichtmetalle
H für Hartlöten
W für Weichlöten

G für Gasschweißen
und aus einer ein· oder zweistelligen Zahl zusammen (siehe Tabelle}:

Bezeichnung eines Flußmittels vom Typ SW 12 für das Weichlöten von Schwermetallen:

Flußmittel SW 12 TGL 14 907

2. Sortiment, Lieferform, Anwendung

nach Ta bei le

Fortsetzung Seite 2 bis 5

Zuständig: Zentralinstitut für Schweißtechnik Halle


Bestätigt: 21. 10.1968, Amt für Standardisierung, Berlin

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Vertrieb: Buchhaus Leipzig, 701 Leipzig, Postschlleßfach 140 - Verlag: VEB Fachbuchverlag, 7031 Leipzig

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Sortimenti Lieferform, Anwendung "'
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Weichlöten von Schwermetallen

Gruppe Typ Wirksame Bestandteile


Lösungsmittel
Tränersubstanz
Lieferform Anwendungs beis pie le Rückstände -...
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Anor• SW 11 Zinkchlorid, Ammoniumchlorid in wässriger Lösung flüssig für rostfreien Stahl, verchromte Teile, Rückstände verursachen
ga· freie Mineralsäuren Zink u11d verzinktes Eisenblech Korrosion. Entfernung durch
nische Waschen und Spülen mit
Fluß·
sw 12 Zinkchlorid, Ammoniumchlorid für alle Weichlötungen, Kühlerbau,
ca. 23iger Salzsäure. Noch-
mittel
T auchverzinnungen
spülen mit warmem Wasser.
Wasser, Glyzerin Webeblätter und Webgeschirre
Wasser, Äthanol Fe in blechpackungen

- Pulver Abdecken von Löt· und Zinnbädern


Lot·F lußmitte lgemisch Paste Wischverzinnen

- Stücke Abdecken von LÖt· und Zinnbädern,


-· Wischverzinnen
SW 13 Zinkchlorid, Ammoniumchlorid Vaseline Paste Kühlerbau, Klempri"erarbeiten, Elektro-
industrie, alle übrigen Lötarbeiten
SW 14 Ammoniumchlorid, als Lötdrahtfüllung Vaseline Feinlötungen, Elektroindustrie,
Ammoniumchlorid in Glyzerin gelöst Lot-F lußmitte lgemi sch Metallwaren
Orga· sw 21 Hydrochloride von Aminen Vaseline Elektrobau, Elektrotechnik Rückstände sind weniger
nische
Fluß·
SW 22 Hy droz in verbi ndun gen . Äthanol flüssig nur in Sonderfäl Jen
korrodierend.
Die Entscheidung, ob die
mittel sw 23 Organische Halogenverbindungen Äthano l/Ko lophoni um Feinlötungen in der Elektro- und Rückstände auf der löt-
(Hydroch loride von Aminen} Hochfrequenztechnik stelle verbleiben können,
ist nach der vorliegenden
Betriebsbeanspruchung zu
treffen.
SW 31 Organische Säuren Äthanol/Kolophonium Feinlötungen in der Elektro· und Korrosion durch Rückstände
oder Äthanol Hochfrequenztechnik, gedruckte bisher nicht bekannt
Schaltungen geworden.
SW 32 Kolophonium ohne Aktivierungsmitte 1, Äthanol Feinlötungen in der Elektro• und
als Lötdrahtfüllung geschmolzenes Hochfrequenztechnik
Kolophonium

Fortsetzung der Tabelle Seite 3

___-1
Weichlöten von Leichtmetallen
Lösungsmittel
Gruppe Typ Wirksame Bestandteile Lieferform Anwendungs bei spiele Rückstände
Trägersubstanz

- LW 1 Organische Halogenverbindungen höhere Aminverbindung flüssig für alle Weichlötungen mit Reinaluminium Rückstände können
korrodierend wirken

Hartlöten und Gassci:iweißen


Schwer- SHG 1 Einfache und komplexe Fluoride - Pulver für Wirktemperaturen von 550 bis 750 °C Rückstände sind .mit
me• bei Silberloten 103iger Salpetersäure und
auf wässriger Basis Paste
ta lle heißem Wasser zu entfernen

SHG 2 Borverbindungen - Pulver für Wirktemperaturen von 750 bis 1000 °C Rückstände sind mit
bei hochschmelzenden Silberloten und 53iger Phosphorsäure und
wässrige Lös~!19 flüssig
heißem Wasser zu entferl'!en
Messingloten
auf Fettbasis Poste
auf wässriger Basis
SHG 3 Borverbindungen, Phosphate, Si 1ikate _und - Pulver für Wirktemperaturen über l 000 °c
~
ähnliche
auf wässriger Basis Paste
Leicht- LH l Chloride und Fluoride, vor allem Lithium- - Pulver für Rein- und Reinstaluminium, begrenzt Rückstände sind mit
me· chlorid für Aluminiumlegierungen 103iger Salpetersäure und
tolle heißem Wasser zu entfernen

LH 2 F luorverbindungen Oie Rückstände können auf


der Lötstelle verbleiben

LG 1 Oxide und Fluoride sowie Lithiumchlorid für Reinst- und Reinaluminium sowie Rückstände sind hygrosko-
Aluminiumlegierungen bis 2 3 MG pisch und verursachen
über 10 mm Korrosion, sie sind mit
LG 2 für Werkstückdicken
bis 10 mm 103iger S<tlpetersäure und
heißem Wasser zu entfernen
LG 3 für Aluminium und Aluminiumlegierungen
mit mehr als 2 3 Mg

LG 4 F luorverbindun gen Rein- und Reinstaluminium, begrenzt für Rückstände können auf der
Aluminiumlegierungen Schweißstelle verbleiben

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Seite 4 TGL 14 907

3. Technische Forderungen
3.1. Korngröße
Die pulverförmigen Flußmittel für das Hartlöten und Gasschweißen müssen eine gleichmäßige Korngröße von
höchstens 0,2 mm haben.
Pulverförmige Aluminium-flußmittel müs·sen in der Korngröße kleiner als 0,1 mm sein,
Pastenförmige Flußmittel dürfen keine Kristalle mit·einer Korngröße Über 0,1 mm enthalten und auch nach längerer
Lagerung nicht grob auskristallisieren.
Erhärtete oder abgesetzte Pasten müssen mit einfachen Methoden, z. B. durch Umrühren oder Erwärmen in den Aus-
gangszustand gebracht werden können.

3.2. Entfernbarkelt der Rückständ.e


Oie Reste der Flußmittel LH 1, LG 1, LG 2, LG 3 und SHG 1 müssen sich mit 103iger Salpetersäure und anschließen•
dem Spülen mit heißem Wasser von mindestens 50 °e ohne Rückstände entfernen lassen.
Die Reste der Flußmittel SHG 2 und SHG 3 müssen sich mit 53iger Phosphorsäure und anschließendem Spülen mit
heißem Wasser von mindestens 50 °e ohne Rückstände entfernen lassen.

4. Prüfung
4.1. Bestimmung der Wirktemperatur
Zur Bestimmung der Wirktemperatur ist ein Lot erforderlich, dessen Schmelztemperatur etwa 50 °e unterhalb des zu
erwartenden Wirktemperaturbereiches liegt.
Die Bestimmung der Wirktemperatur erfolgt in einem Ofen auf einem Block aus zunderbeständlgemWerkstoff, z.B. aus
Leichtmetall, Silber oder zunderbeständigem Stahl.
Zur Ermittlung der Temperatur dient ein Thermoelement, dessen Lötstelle in einer etwa 3 mm tiefen Bohrung des
Blockes ruht. Auf einem Blech des zu prüfenden Werkstoffes (Abmessung 30 mm x 30 mm x 0,5 mm) ist eine Lotmenge
von etwa 0, 1 g und eine Flußmittelmenge von etwa 0, l g zusammen aufzubringen und die Temperatur zu ermitteln, bei
der das Lot auf dem Werkstoff fließt Und bindet.

4.2. Bestimmung der Korngröße


Pulverförmige Flußmittel zum Hartlöten und Gasschweißen von Schwermetallen sind durch Siebanalyse mit Prüfsieb·
gewebe 200 p m, pulverförmige Flußmittel zum Hartlöten und Gasschweißen von Aluminium sind durch Siebanalyse mit
1

Prüfsiebgewebe 100 µm nach TGL 0-4188 BI. 2 z.u prüfen.


Bei pastenförmigen Flußmitteln ist die Korngröße stichprobenweise mikroskopisch zu bestimmen.

4.3. Entfernbarkeit der Rückstände


Die Entfernbarkeit der Rückstände ist nach Abs.chnitt 3.2. stlchprobenweise zu prüfen.

5. Kennzeichnung

nach den gesetzlichen Vorschriften

6. Verpackung und Lagerung


Die Verpackung von h-ygroSkopischen und pastenförmigen Flußmitteln muß in luftdicht abgeschlossenen Behältern
erfolgen.
Verpackungsgrößen mit 50, 80, 100, 250, 500 und 1000 cm 3 Inhalt.
Lieferung von größeren Einheiten ist zu vereinbaren.
Nichthygroskopische Flußmittel sind in Räumen mit weniger als 703 relativer Luftfeuchte, wobei afs Raumtemperatur
5 °e nicht unterschritten werden darf, zu lagern. Die günstigsten Lagerbedingungen sind gegeben bei 18 °e und 603
relativer Luftfeuchte.
TGL 14 907 Seite 5

Hinweise

Ersatz für TGL 14907 Ausg. 11. 63 -!-


Änderungen gegenüber Ausg. 11. 63 -/ -:
Sortiment der Flußmittel für das Weichlöten der Schwermetalle erweitert
Flußmittel LW 1 gestrichen
Bezeichnung für Flußmittel LW 2 geändert in LW 1
Angaben über die Lieferform neu aufgenommen
Für Schweißen und Schneiden, siehe Arbeitsschutzanordnung 615

Arbeitsschutz
Durch ausreichende Belüftung der Arbeitsräume ist dafür zu sorgen, daß die Dämpfe der Flußmittel nicht von den
Arbeitskräften eingeatmet werden können.
Viele Flußmittel enthalten ätzende Bestandteile. Das Berühren mit der Haut, besonders bei Hautwunden, ist zu
vermeiden. Vor der Einnahme von Mahlzeiten )st eine Säuberung der Hände, zuerst mit klarem Wasser oder
alkalifreier. Waschmitteln und danach mittels Handbürste erforderlich,

Die in der Tabelle gemachten Angaben zur Korrosion durch Flußmittelrückstände bzw. unverbrauchte Flußmittel
gelten für tJormalklima nach TGL 9198.

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