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Kryptowährung

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Die Begriffe Kryptowährung, Kryptogeld, Krypto (von altgriechisch κρύπτω krýpto,
deutsch ‚verbergen‘, ‚verstecken‘, ‚schützen‘) oder Coin bzw. Token bezeichnen
digitale Vermögenswerte, die auch als Tauschmittel fungieren. Einzelne
Vermögenszuschreibungen sind dabei in einer dezentralen Datenbank (Distributed-
Ledger-Technologie), in der Regel einer Blockchain, festgehalten. Diese öffentliche
Finanztransaktionsdatenbank verwendet starke Kryptographie, um die Transaktionen
und Besitztümer und gegebenenfalls die Erschaffung von weiteren Coins oder auch
die Vernichtung von Coins zu verifizieren und zu sichern.
Unter dem Begriff Kryptowährung und Kryptogeld werden alle Krypto-Projekte mit
handelbaren Anteilen zusammengefasst. Im Juni 2021 gab es über 10.000
verschiedene Kryptos, wovon jedoch nur wenige als Währungen konzipiert waren.
[1]
 Gemein ist ihnen, dass die Coins dieser Projekte, die teilweise selbst einen
Einsatzzweck bieten, handelbar sind. Verschiedene Krypto-Börsen, aber auch Dexes
(Dezentrale Exchanges) bieten den Handel oder Direktkauf für jeweils
unterschiedliche Coins und Tokens an. Diese können auf private Wallet-Adressen
transferiert werden, auf denen sie vor dem Zugriff Dritter geschützt und nur durch
einen Schlüssel zugänglich sind.
Als typisches Spekulationsobjekt werden Kryptowährungen bisher mit Ausnahme
von El Salvador[2] nicht von Staaten als offizielle Geldart anerkannt, wurden jedoch
mit Stand Juni 2021 von weltweit über 220 Millionen Menschen genutzt.
[3]
 Insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern mit unterentwickelten
Finanzsystemen und hoher Inflation, wird eine rasante Adaption festgestellt, [4]
[5]
 während viele Staaten zugleich an der Digitalisierung ihrer Währungen arbeiten.[6]
Der weltweite Energieverbrauch aller Kryptos ist immens und sie tragen vermehrt
zur Klimaerwärmung bei.[7]

Inhaltsverzeichnis

 1Überblick
o 1.1Bitcoin
o 1.2Altcoins
o 1.3Central Bank Digital Currency
o 1.4Privacy Coins
 2Erwerb von und Handel mit Kryptowährungen
o 2.1Institutionelle Anleger
 3Arbeitsweise
o 3.1Verifizierung
o 3.2Mining
 4Realisierung
o 4.1Signierte P2P-Vernetzung der Teilnehmer
o 4.2Buchhaltung
o 4.3Transaktionsgebühren
o 4.4Zusammenfassung
 5Informationelle Selbstbestimmung
o 5.1Anonymisierung durch Mischdienste
 6Kritik
o 6.1Softwarefehler
o 6.2Verfügungsgewalt
o 6.3Mangelhafte rechtliche Einordnung
o 6.4Verteilung
o 6.5Kursschwankungen und Kursmanipulationen
o 6.6Ressourcen-Verbrauch
o 6.7Spielfeld für kriminelle Aktivitäten
 7Sonstiges
 8Zitat
 9Literatur
 10Weblinks
 11Einzelnachweise

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Abschnitt Überblick bedarf einer Überarbeitung: Es fehlt hier eine Passage zu
NFTs; auch sollten verschiedene Unter-Arten von Altcoins noch genauer vorgestellt
werden.
Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.
Kryptos sind im eigentlichen Sinn keine Währungen und existieren nicht in
physischer Form (wie etwa Papiergeld und Münzen). Sie stellen kein gesetzliches
Zahlungsmittel eines Landes dar und werden üblicherweise nicht von einer zentralen
Behörde oder Kontrollinstanz herausgegeben. Stattdessen steckt hinter vielen
Kryptos kapitalistisches privatwirtschaftliches Interesse sowie der Wunsch
nach Spekulation und dezentralisierter Kontrolle: Jeder kann zum Eigentümer von
Produktionsmitteln zur Herstellung und Ausgabe der Coins werden und an der
Verwaltung dieser mitwirken und auch an der Wertschöpfung beteiligt werden.
Dennoch gibt es auch Krypto-Projekte, wo etwa ein einziger Emittent alle Coins
herausgibt. Durch eine entsprechende Verteilung der Coins oder Tokens besteht
aber auch hierbei, falls gewünscht, die Möglichkeit, diese in dezentrale Projekte
umzuwandeln.
Kryptowährungen ermöglichen digitalen Zahlungsverkehr ohne Zentralinstanzen wie
etwa Banken. Dies geschieht mithilfe dezentraler Datenhaltung und kryptographisch
verschlüsselter Übertragungsprotokolle. Das Eigentum an Guthaben wird
repräsentiert durch den Besitz eines kryptologischen Schlüssels. Das ebenfalls
kryptologisch signierte Guthaben wird in einer gemeinschaftlichen Buchhaltung in
Form einer verteilten Ledger-Technologie, in der Regel einer Blockchain, abgebildet.
Kryptowährungen existieren nicht in physischer Form (wie Papiergeld) und werden
im Gegensatz zu Fiat-Geld oder Central Bank Digital Currencies in ihrer ursprünglich
erdachten Form nicht von einer zentralen Behörde ausgegeben. Aber auch wenn bei
vielen Kryptowährungen im Gegensatz zum alltäglich geläufigen Geld eine einzelne
Partei nicht alleine in der Lage ist, die Produktion von Währungseinheiten zu
beschleunigen, zu beeinträchtigen oder in irgendeiner Weise wesentlich zu
missbrauchen, werden viele andere Kryptowährungen durchaus von
inhabergeführten, privatwirtschaftlichen, gewinnorientierten Unternehmen zentral
produziert. So hielt beispielsweise Ripple Labs bis zu 80 Prozent der Neuemissionen
der Kryptowährung Ripple und verteilt diese nach eigenem Ermessen.[8]
Die addierte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen wird seit 2013 ermittelt.
2017 wurde erstmals eine gemeinsame Marktkapitalisierung von 100 Milliarden US-
Dollar erreicht, die ihren vorläufigen Höhepunkt im Januar 2018 mit 800 Milliarden
US-Dollar erklomm. Anschließend fiel diese innerhalb weniger Wochen auf unter 500
Milliarden. Diese Grenze wurde erst im November 2020 wieder überschritten.
Seitdem explodierten die Kurse förmlich und erreichten am 12. Mai 2021 einen
vorläufigen Höhepunkt, als die Gesamtmarktkapitalisierung 2,5 Billionen US-Dollar
überschritt. Die Kurse der Kryptowährungen, mit Ausnahme der
sogenannten Stablecoins, sind also als äußerst volatil einzustufen. [9][10] Die
Handelskurse aller Kryptowährungen stehen zudem im direkten Zusammenhang mit
der Bewertung des Bitcoins und sinken – verallgemeinernd ausgedrückt –, wenn der
Kurs von Bitcoin sinkt, und umgekehrt.[11] Sämtliche Coins und Tokens, die nicht
Bitcoin sind, werden unter dem Begriff Altcoins (von: alternative Coins)
zusammengefasst.
Nach Jan Lansky ist eine Kryptowährung ein System, das sechs Bedingungen erfüllt:
[12]

1. Das System benötigt keine zentrale Autorität; sein Zustand wird durch
verteilten Konsens aufrechterhalten.
2. Das System behält einen Überblick über die Kryptowährungseinheiten
und deren Besitz.
3. Das System definiert, ob neue Kryptowährungseinheiten erstellt
werden können. Wenn neue Kryptowährungseinheiten geschaffen
werden können, definiert das System die Umstände ihrer Entstehung
und wie das Eigentum an diesen neuen Einheiten bestimmt werden
kann.
4. Das Eigentum an Kryptowährungseinheiten kann ausschließlich
kryptografisch nachgewiesen werden.
5. Das System erlaubt die Durchführung von Transaktionen, bei denen
das Eigentum an den kryptografischen Einheiten geändert wird. Eine
Transaktionsanweisung kann nur von einer Stelle ausgestellt werden,
die das aktuelle Eigentum an diesen Einheiten nachweist.
6. Werden zwei verschiedene Anweisungen zur Änderung des Eigentums
an denselben kryptografischen Einheiten gleichzeitig eingegeben, führt
das System höchstens eine davon aus.
Bitcoin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Bitcoin
Bitcoin, der 2009 erstmals als Open-Source-Software veröffentlicht wurde, ist die
erste dezentralisierte Kryptowährung. Bitcoin wurde rein als Währung und
Zahlungsmittel konzipiert. Seit 2020 wird verstärkt das Narrativ von Bitcoin als
Geldspeicher aufgegriffen.[13] Einige weitere frühe Kryptowährungen wie
etwa Litecoin oder Digibyte wurden auch rein als Zahlungsmittel in Konkurrenz zu
Bitcoin erdacht und bieten etwa schnellere oder günstigere Transaktionen. Dennoch
ist Bitcoin hinsichtlich der Marktkapitalisierung bislang die größte und am weitesten
verbreitete aller Kryptowährungen.
Altcoins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch: Liste von Kryptowährungen
Ein Großteil der inzwischen über 10.000 Kryptowährungen wurden nicht als reine
Zahlungssysteme erdacht. Stattdessen handelt es sich bei den meisten der
Kryptowährungen genannten Coins oder Tokens zwar um austauschbare und
handelbare Werte, nach den oben genannten sechs Bedingungen der Definition,
allerdings mit zusätzlicher Funktionalität zum reinen Zahlungsmittel. Diese
zusätzlichen Mehrwerte bzw. Funktionen sind höchst unterschiedlich. So gibt es etwa
Kryptowährungen, die Stimmrechte für verschiedenste Entscheidungen innerhalb
eines Netzwerkes (oder auch externer Faktoren) bieten, Kryptowährungen, die einen
aktuellen Gegenwert zu Fiat-Währungen abbilden, Kryptowährungen, die allein als
Transaktionsgebühren für ein Netzwerk genutzt werden, oder Kryptowährungen, die
es erlauben, ein Lagerhaus mit dem entsprechenden Zulieferer kommunizieren zu
lassen, sowie viele weitere mehr.
Einige Kryptowährungen zahlen auf verschiedene Arten und Weisen eine Art Zins
oder auch Beteiligung an etwa Transaktionskosten aus, wenn sie „gestaked“ oder
anderweitig angelegt werden.
Alle Kryptowährungen neben Bitcoin werden Altcoins genannt. Die langjährig
zweitgrößte aller Kryptowährungen nennt sich Ether und ist das interne
Zahlungsmittel für das Blockchain-System Ethereum.
Central Bank Digital Currency[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Digitales Zentralbankgeld
Central Bank Digital Currency (CBDC), oder zu deutsch Digitales Zentralbankgeld,
bezeichnet Projekte, die eine von einer Zentralbank ausgegebene digitale Währung
beinhalten. Der Wert eines CBDCs soll 1:1 dem Wert der abgebildeten regulären
(Landes-)Währung entsprechen.
In einem Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich heißt es, dass der
Begriff „digitale Zentralbankwährung“ zwar nicht genau definiert ist, „aber von den
meisten als eine neue Form von Zentralbankgeld angesehen wird […], die sich von
Guthaben auf traditionellen Reserve- oder Abwicklungskonten unterscheidet.“ [14]
Ein CBDC unterscheidet sich auch von virtuellen Währungen und Kryptowährungen,
dadurch, dass letztere nicht von einem Staat ausgegeben werden und nicht den
Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels haben, der von einer Regierung erklärt
wird.
Im Allgemeinen befinden sich CBDCs in einem sehr frühen Entwicklungsstadium.
Einer Umfrage im Jahr 2021 nach, untersuchen rund 80 % der Zentralbanken
weltweit CBDCs, wobei 40 % bereits Proof-of-Concept-Tests durchführen.[15]
Privacy Coins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Privacy Coin
Als Privacy Coin (englisch für ‚Privatsphären-Münze‘) werden Kryptowährungen
bezeichnet, welche digitale anonyme Zahlungen ermöglichen (digitales Bargeld).
Bitcoin wurde zu Beginn seiner Einführung noch als Privacy Coin angesehen, und er
fand auf zahlreichen Darknet-Marktplätzen seine Anwendung als Zahlungsmittel.
Durch die zunehmende Integration von Kryptowährungen in die bestehenden
staatlichen Zahlungssysteme haben jedoch regulatorische Anforderungen,
z. B. KYC oder AMLA, zu einer Aufweichung der Anonymität im Bitcoin-Ökosystems
geführt.[16] Transaktionen mit Bitcoin sind deshalb nicht anonym, sondern lediglich
pseudonym. Daher wird versucht, die im Kryptowährungs-Ökosystem
vorhandene Pseudonymisierung zu einer möglichst
vollständigen Anonymisierung auszubauen.[17]
Erwerb von und Handel mit
Kryptowährungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Institutionelle Anleger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahr 2020 und laufenden Jahr 2021 haben Kryptowährungen beispiellose
institutionelle Adaption erfahren, vor allem der Bitcoin, was auch die Kurse praktisch
aller Kryptowährungen stark beflügelte. Square, MicroStrategy oder Tesla sind nur
drei der zahlreichen Unternehmen, die mittlerweile in Bitcoin investiert sind. [18]
Der Grayscale Bitcoin Trust verwaltet derzeit (Stand Juni 2021) 25,7 Milliarden US-
Dollar.[19] Eine vom Fondsverwalter Intertrust durchgeführte Umfrage unter 100
Finanzchefs von Hedgefonds weltweit ergab, dass diese Führungskräfte erwarten, in
fünf Jahren durchschnittlich 7,2 Prozent ihrer Vermögenswerte in Kryptowährungen
zu halten. Intertrust schätzt, wenn sich das auf den gesamten Sektor überträgt,
könnte das für die gesammte Hedgefonds-Branche einer Gesamtsumme von etwa
312 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten in Kryptowährungen entsprechen. [20]
In Kanada wurden am 20. April 2021 drei Ethereum-ETFs zugelassen, nachdem
bereits im Februar ein Bitcoin-ETF zugelassen wurde.[21] Für 2022 werden in den
Vereinigten Staaten die Zulassungen von sowohl Bitcoin- als auch Ethereum-ETFs
erwartet.[22][23] ProFunds, ein Vermögensverwalter, der weltweit 60 Milliarden Dollar
verwaltet, hat am 27. Juli bei der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) erfolgreich
einen Investmentfonds registriert, der auf Bitcoin-Futures basiert. [24]
Für Aufsehen sorgte im April 2021 auch der Börsengang des Krypto-
Exchanges Coinbase, einem der größten und dienstältesten Unternehmen der noch
jungen Branche. Der Börsengang war der größte Börsengang seit demjenigen von
Facebook im Jahr 2012 und der erste eines Unternehmens, dessen Geschäftsmodell
ausschließlich Handel mit und Staking von Kryptowährungen darstellt. [25]

Arbeitsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Abschnitt Arbeitsweise bedarf einer Überarbeitung: Der Abschnitt ignoriert die


vielen Entwicklungen und unterschiedlichen Konzepte der letzten Jahre im Bereich
Kryptowährung. Außerdem ist er viel zu technisch und viel zu ausufernd.
Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.
Eine Währung ohne intrinsischen Wert kann nur funktionieren, wenn ein
ausreichendes Maß an Vertrauen bei den Beteiligten gegeben ist. Bei
konventionellem Fiatgeld muss der Zentralbank vertraut werden, bzw. die
Zentralbank oder der jeweilige Staat setzen die Nutzung der Währung unabhängig
vom Vertrauen oder Misstrauen der Bevölkerung über Zwang, Gewaltmonopol und
Staatsgewalt durch. Bei kryptographischen Währungen werden Neuemissionen und
Transaktionen durch eine Mehrheit von einander grundsätzlich misstrauenden und
gegenseitig kontrollierenden Teilnehmern bestätigt.
Verifizierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Da binäre Informationen fast beliebig reproduzierbar sind, muss – wie bei jedem
anderen bargeldlosen Zahlungssystem auch – sichergestellt werden, dass die in
Umlauf befindliche Menge nicht ungeregelt zunimmt. Eine Transaktion ist also nur
gültig, wenn die Summe der Eingänge (Konten, von denen ein Betrag abgezogen
wird) gleich der Summe der Ausgänge (Konten, auf die ein Betrag addiert wird) ist.
Einzige Ausnahme sind Neuemissionen, die auch wiederum vorher festgelegten und
für alle nachvollziehbaren Regeln folgen müssen, um das nötige Vertrauen zu
erreichen.
Beim gewöhnlichen bargeldlosen Zahlungsverkehr muss der Teilnehmer einer
betreibenden Instanz (Bank, Kreditkartengesellschaft o. ä.) vertrauen, dass diese die
Einhaltung der Regeln überwacht und durchsetzt. Bei Kryptowährungen wird diese
Aufgabe der Gemeinschaft aller Beteiligten übertragen. Korrekturen am System sind
nur möglich, wenn die Mehrheit der Beteiligten diesen durch Anwendung zustimmt.
Beispielsweise wurde bei Bitcoin am 15. August 2010 eine nicht regelkonforme
Transaktion aufgrund eines Softwarefehlers mehrheitlich automatisch akzeptiert.
[26]
 Diese Transaktion führte zu einer Gutschrift von 184 Milliarden BTC (Bitcoins) auf
zwei Konten. Das entsprach einer schlagartigen Vervielfachung der Geldmenge und
damit einer drastischen Inflationierung der bestehenden Guthaben. Behoben werden
konnte dieser Fehler, indem eine neue, korrigierte Software in Umlauf gebracht
wurde, die diese Transaktion als nicht regelkonform ablehnte. Da aber niemand die
verteilte Datenbank aller Transaktionen korrigieren kann, war der Fehler erst dann
behoben, als eine Mehrheit der Beteiligten die neue Software lange genug
anwendete, um eine neue längere und damit höher priore Blockchain mit
Transaktionsbestätigungen aufzubauen.
Mit Ausnahme der oben bereits erwähnten privatwirtschaftlich betriebenen
Kryptowährungen, bei denen sich ein Unternehmen eine Sonderrolle einräumt,
arbeiten die gemeinschaftlich betriebenen basisdemokratisch. Dabei stößt man
allerdings auf das nächste grundlegende Problem. Demokratien im herkömmlichen
Sinn beruhen auf der Gleichverteilung des Stimmrechts über eine festgelegte Gruppe
von Personen. Im Internet sind Personen nicht eindeutig identifizierbar. Aus Gründen
der Diskretion ist eine Identifikation auch nicht erwünscht. Kryptowährungen müssen
also das Stimmrecht auf eine andere Art verteilen. Dabei finden überwiegend zwei
Prinzipien Anwendung: der Nachweis von Arbeit (englisch Proof of Work) und der
Nachweis von Anteilen (englisch Proof of Stake). Beim Nachweis durch Arbeit erhält
der Teilnehmer mehr Einfluss auf das Gesamtsystem, indem er Rechenaufgaben löst
und damit aufgewendete Rechenleistung nachweist. Durch das Lösen einer
möglichst großen Zahl von Aufgaben erhält der Teilnehmer nicht nur mehr Einfluss
auf das System, sondern steigert seine Chancen, bei Neuemissionen und
Transaktionsgebühren zu profitieren. Durch diesen Anreiz zur Bereitstellung von
Rechenleistung wird zugleich sichergestellt, dass immer ausreichend viele
Teilnehmer ausreichend viel Rechenleistung aufwenden, um das System in Betrieb
zu halten. Die Aufgaben sind daher so angelegt, dass sie in ihrer Gesamtheit auch
die Buchhaltung des Systems erledigen.
Beim Nachweis von Anteilen erhält derjenige mehr Einfluss und Vergünstigungen,
der bereits große Anteile am Guthaben hält. Dabei wird nicht nur das Guthaben,
sondern zum Teil auch dessen Alter bewertet. Ein Beispiel dafür ist die Peercoin.
Gemeinschaftlich betriebenen Kryptowährungen liegt also ein besonderes – von der
alltäglichen Vorstellung stark abweichendes – Demokratieverständnis zugrunde.
Hardware zur Errechnung von Hashwerten (Bitcoin Mining Rig)

Mining[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Aufwenden möglichst hoher Rechenleistungen, um größere Chancen zu haben,
von Neuemissionen zu profitieren, wird auch als Mining bezeichnet. Seit mit
Kryptowährungen reale Waren gehandelt werden und sie auch in konventionelle
Währungen getauscht werden, existiert ein echter wirtschaftlicher Anreiz, die zum
Minen gestellten Rechenaufgaben möglichst effizient zu lösen. Das führte dazu,
immer stärker spezialisierte Hardware zu verwenden. Zunächst wurden
normale Prozessoren, wie sie in PCs arbeiten, verwendet, bald darauf gab es
Implementierungen, die Grafikprozessoren nutzten. Inzwischen werden
auf FPGAs und ASICs basierende Geräte gehandelt, die eigens zu diesem Zweck
entwickelt wurden. Daraus ergab sich eine massive Zunahme der Rechenleistung.
Als Beispiel stieg bei Bitcoin die aufgewendete Rechenleistung vom Januar 2013
zum Januar 2014 auf das 660fache.[27] Für den einzelnen Anwender eines
gewöhnlichen PCs ist es damit bei attraktiven Kryptowährungen, bei denen ein
Konkurrenzkampf der Rechenleistungen herrscht, nahezu unmöglich geworden, an
Neuemissionen oder Transaktionsgebühren teilzuhaben.
Um diesem Effekt, der steigenden Teilnehmerzahl und dem Mooreschen
Gesetz gerecht zu werden, verfügen Kryptowährungen über anpassbare
Schwierigkeitsgrade (englisch difficulty) bei den gestellten Rechenaufgaben. So
werden von den Teilnehmern nur diejenigen gelösten Aufgaben akzeptiert, die einem
vorher festgelegten und regelmäßig angepassten Schwierigkeitsgrad entsprechen.
Damit können Emissionsraten konstant gehalten werden und der Aufwand für eine
mögliche Manipulation erhöht werden. Die Prinzipien des Proof-of-Work und des
Haltens von Anteilen können auch kombiniert werden. So dürfen Halter großer,
möglichst alter Guthaben bei Peercoin Lösungen mit reduziertem Schwierigkeitsgrad
einreichen. Die dadurch höhere Chance auf Zuteilung von Neuemissionen oder
Transaktionsgebühren wird von den Erstellern dieser Kryptowährung als eine Art
Verzinsung dieser Guthaben betrachtet.

Realisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es existieren Hunderte von Spezifikationen zur Realisierung von Kryptowährungen.
Manche davon arbeiten nach ähnlichen Prinzipien wie Bitcoin [28] und haben einen
ähnlichen Aufbau.
Signierte P2P-Vernetzung der Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext
bearbeiten]
Alle Teilnehmer kommunizieren miteinander über ein Peer-to-Peer-Netzwerk. Dabei
wird jede Nachricht, die ein Teilnehmer in dieses Netz sendet, für jeden anderen
verfügbar. Sie wird allerdings nicht als Broadcast versendet, sondern, wie bei P2P-
Netzen üblich, nach und nach weitergegeben. Eine Nachricht, die in dieses Netz
gesendet wird, entspricht also einer Veröffentlichung an alle Teilnehmer.
Zunächst erzeugt jeder neue Teilnehmer ein Schlüsselpaar eines asymmetrischen
Kryptosystems. Der öffentliche Schlüssel wird über das P2P-Netzwerk und ggf. auch
anderweitig veröffentlicht. Der private geheim gehaltene Schlüssel erlaubt es dem
Teilnehmer nun, Aufträge für Transaktionen kryptographisch zu signieren. Jeder
Benutzer kann auf diese Weise selbst ein Konto eröffnen. Das Konto weist als neu
erzeugtes Konto ein Guthaben von Null auf. Der veröffentlichte Schlüssel ist dabei
praktisch die Kontonummer und wird auf Englisch als Account Address bezeichnet.
Der private Schlüssel sichert die Verfügungsgewalt über das Konto. Da jeder
Teilnehmer grundsätzlich beliebig viele solcher Schlüsselpaare erzeugen kann,
werden diese in einer als englisch Wallet ‚Brieftasche‘ bezeichneten Datei
aufbewahrt.
Will nun ein anderer Teilnehmer einen Betrag auf das eben eingerichtete Konto
überweisen, so erstellt er einen Überweisungsauftrag mit dem Betrag und mit dem
öffentlichen Schlüssel des Zielkontos und signiert diesen Auftrag mit seinem
geheimen Schlüssel. Dieser Auftrag wird über das P2P-Netz veröffentlicht. Er muss
nun überprüft und in der gemeinsamen Buchhaltung als Transaktion beglaubigt und
archiviert werden.
Jeder Teilnehmer kann anhand des öffentlichen Schlüssels überprüfen, ob der
Überweisungsauftrag tatsächlich vom legitimen Absender erstellt wurde. Damit wird
Diebstahl von fremden Konten verhindert. Danach kann anhand der bisher
archivierten Buchhaltung überprüft werden, ob das absendende Konto auch über das
nötige Guthaben verfügt. Damit wird das Überziehen eines Kontos bzw. das doppelte
Ausgeben des Guthabens vermieden. Erst wenn der Überweisungsauftrag als
regelkonform akzeptiert wurde, wird ein Teilnehmer versuchen, ihn in die
Buchhaltung einzutragen.
Buchhaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis hier besteht die Kryptowährung lediglich aus einem P2P-Netz, in dem mit
asymmetrischer Kryptographie signierte Botschaften veröffentlicht werden. Der
wesentliche Teil ist alsdann die besondere Form der Buchhaltung. Diese besteht aus
Datenblöcken, die jeweils ihren Vorgänger referenzieren und damit eine Kette bilden,
die Blockkette, Blockchain. Jeder Datenblock bildet eine neue Seite der
gemeinsamen Buchhaltung. Jeder Teilnehmer, der dieser Buchhaltung einen neuen
Block hinzufügen möchte, darf darin außer den zu bestätigenden neu angefallenen
Transaktionen auch eine Transaktion aus dem Nichts auf sein eigenes Konto
eintragen. Er erhält damit den an diesen Block gebundenen, vom Regelwerk
vorgegebenen Teilbetrag der Neuemission. Daher sind viele Teilnehmer bestrebt,
solche neuen Blöcke zu erstellen und zu veröffentlichen.
Zur Begrenzung der damit verbundenen Neuemissionen wird diese Erstellung neuer
Blöcke mit einer Schwierigkeit verbunden. Dazu muss von dem Block eine
als kryptologische Hashfunktion realisierte Einwegfunktion errechnet werden. Dieser
Hashwert muss eine allgemein anerkannte Bedingung erfüllen, um als gültiger neuer
Block anerkannt zu werden. Im einfachsten Fall muss der Wert unterhalb eines
vorgegebenen Grenzwerts liegen. Je kleiner dieser Grenzwert ist, desto geringer ist
die Wahrscheinlichkeit, dass der neu errechnete Hashwert darunter liegt.
Entsprechend schwieriger ist es, einen solchen Block zu erstellen. Der Teilnehmer
muss den Block nun solange verändern, bis er einen gültigen Block erstellt hat,
dessen Hashwert unter dem Grenzwert liegt. Dazu enthält jeder Block einen
als Nonce bezeichneten Wert, dessen einzige Funktion darin besteht, solange
verändert zu werden, bis der Hashwert des gesamten Blocks dadurch die Bedingung
erfüllt. Da es sich um eine Einwegfunktion handelt, ist es nicht möglich, den
benötigten Nonce direkt zu errechnen. Die Schwierigkeit besteht also darin, solange
den Hashwert veränderter Blöcke zu errechnen, bis zufällig dabei ein Wert unter dem
vorgegebenen Schwellwert erreicht wird. Als Hashfunktion werden von
verschiedenen Kryptowährungen u. a. SHA-2 (Bitcoin, Peercoin), SHA-
3 (Copperlark, Maxcoin), Scrypt (Litecoin, Worldcoin) und POW (Protoshares)
verwendet.[29][30]

Baum mit der einzig gültigen Blockkette in schwarz und dem Genesis-Block in grün.

Um die lückenlose Abfolge der Blöcke manipulationssicher zu dokumentieren, muss


jeder neue Block zusätzlich auch den Hashwert seines Vorgängers enthalten.
Dadurch bilden die Blöcke später eine Kette, deren lückenloser unveränderter
Zusammenhang für jeden leicht nachprüfbar ist. Der hohe Aufwand zur Erstellung
regelkonformer neuer Blöcke begrenzt nicht nur die Rate der Neuemissionen,
sondern erhöht auch den Aufwand, eine Fälschung zu erstellen. Hat ein Teilnehmer
als erster einen gültigen neuen Block erstellt, kann er ihn im P2P-Netz
veröffentlichen. Die anderen Teilnehmer können ihn prüfen, und wenn er den
vereinbarten Regeln entspricht, wird er der aktuellen Blockchain hinzugefügt und als
neuer letzter Block der Kette akzeptiert.
Die in dem neuen Block enthaltenen Transaktionen sind damit zunächst nur von
diesem einen Teilnehmer bestätigt, der den Block erzeugt hat. Sie sind damit nur
bedingt glaubwürdig. Wurde der Block aber von den anderen Teilnehmern ebenfalls
als gültig akzeptiert, werden diese seinen Hashwert in ihre neu zu erstellenden
Blöcke eintragen. Hält die Mehrheit der Teilnehmer den Block für gültig, wird die
Kette also ausgehend von diesem Block am schnellsten weiter wachsen. Hält sie ihn
nicht für gültig, wird die Kette ausgehend vom bisher letzten Block weiter wachsen.
Die Blöcke bilden also keine einfache Kette, sondern einen Baum. Nur die vom
ersten Block (Wurzel) längste in dem Baum enthaltene Kette wird als gültig
betrachtet. Dadurch besteht diese Form der Buchhaltung automatisch aus
denjenigen Blöcken, die die Mehrheit als gültig akzeptiert haben. Dieser erste Block,
mit dem eine Kryptowährung auch gestartet wird, wird als Genesis-Block bezeichnet.
Er ist in vielen Fällen in der Betriebssoftware der Kryptowährung bereits enthalten
und der einzige Block, der keinen Hashwert eines Vorgängers enthält.
Jeder Teilnehmer, der basierend auf einem Block einen neuen erzeugt, akzeptiert
und bestätigt damit auch die bisherigen Blöcke als regelkonform. Je mehr neue
Blöcke basierend auf einem bestehenden Block erzeugt werden, desto besser sind
die darin enthaltenen Transaktionen kollektiv bestätigt und damit unwiderruflich im
Netz dokumentiert. Durch die Anpassung des Schwierigkeitsgrads an die von den
Teilnehmern aufgewendete Rechenleistung kann die Rate, mit der neue Blöcke
erfolgreich erstellt werden, justiert werden. Bei Bitcoin wird dieser Wert nach
2016 Blöcken so angepasst, dass durchschnittlich mit einem neuen Block alle
10 Minuten zu rechnen ist. Die Anpassung findet also ungefähr alle zwei Wochen
statt. Wer eine Transaktion durchführen möchte und diese dazu vom Netz der
Teilnehmer bestätigt braucht, muss also im Durchschnitt 10 Minuten warten, bis
diese in einem neuen Block eingetragen wurde. Nach etwa einer Stunde wurden
diesem Block fünf weitere hinzugefügt. Wer jetzt noch diese Transaktionen in Frage
stellen wollte, müsste sechsmal so viel Rechenleistung aufwenden wie der gesamte
Rest aller Teilnehmer weltweit, um einen alternativen gültigen Zweig in
der Blockchain zu etablieren. Damit ist es nahezu unmöglich, einmal eingetragene
Transaktionen zu löschen oder zu verändern.
Transaktionsgebühren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nicht zuletzt um Angriffe auf den Betrieb einer Kryptowährung durch Überlastung
(Denial-of-Service-Angriffe) zu vermeiden, werden Transaktionsgebühren erhoben,
die sinnlose Überweisungen von Kleinstbeträgen vermeiden sollen. Diese
Transaktionsgebühren werden erhoben, indem der Ersteller eines neuen Blocks
darin die Übertragung des vereinbarten Betrags auf sein eigenes Konto mit eintragen
darf. Die Transaktionsgebühren bilden damit zusätzlich zu den Neuemissionen einen
Anreiz, sich an der Erstellung neuer Blöcke zu beteiligen. Sie bilden somit auch dann
einen wirtschaftlichen Anreiz zur Beteiligung, wenn keine rentablen Neuemissionen
(mehr) stattfinden.
Da Blockgrößen begrenzt sind, kann es passieren, dass Transaktionen länger warten
müssen, um in einen neuen Block aufgenommen zu werden. Will der Initiator der
Transaktion diesen Vorgang beschleunigen, kann er freiwillig in seinem
Überweisungsauftrag eine erhöhte Transaktionsgebühr eintragen. Die anderen
Teilnehmer werden diese Transaktion dann bevorzugt in ihre neuen Blöcke
einbauen, um diese erhöhte Transaktionsgebühr für sich zu verbuchen.
Zusammenfassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Schritte im Betrieb einer dezentralen Kryptowährung sind:

1. Neue Transaktionen werden signiert und an alle Knoten gesendet.


2. Jeder Knoten sammelt neue Transaktionen in einem Block.
3. Jeder Knoten sucht nach der Nonce, welche seinen Block gültig macht.
4. Wenn ein Knoten einen gültigen Block findet, sendet er den Block an
alle anderen Knoten.
5. Die Knoten akzeptieren den Block nur, wenn er den Regeln
entsprechend gültig ist:
1. Der Hashwert des Blocks muss dem aktuellen
Schwierigkeitsgrad entsprechen.
2. Alle Transaktionen müssen korrekt signiert sein.
3. Die Transaktionen müssen den bisherigen Blöcken
entsprechend gedeckt sein (keine Doppelausgaben).
4. Neuemission und Transaktionsgebühren müssen den
akzeptierten Regeln entsprechen.
6. Die Knoten bringen ihre Akzeptanz des Blocks zum Ausdruck, indem
sie dessen Hashwert in ihre neuen Blöcke übernehmen.
Die Schritte laufen dabei überlappend ab. Es wird kontinuierlich nach neuen Blöcken
gesucht, und genauso kontinuierlich werden neue Transaktionen erstellt. Für den
einzelnen Knoten ändert sich die Wahrscheinlichkeit, einen neuen Block zu finden,
durch das Einfügen einer neuen Transaktion nicht. Da jeder Knoten bevorzugt seinen
eigenen öffentlichen Schlüssel für den Empfang der Neuemission einträgt, sind die
Blöcke, an denen weltweit gleichzeitig gearbeitet wird, alle verschieden.

Informationelle Selbstbestimmung[Bearbeiten | Quelltext
bearbeiten]
Fast alle Kryptowährungen arbeiten mit einer öffentlichen Buchhaltung. Jeder
Teilnehmer hat damit ungehinderten Zugriff auf sämtliche Transaktionen seit
Einführung der Währung. Es gibt keine Bank und damit auch kein Bankgeheimnis.
Allerdings gibt es ohne Bank auch keine Instanz, die einen Teilnehmer überhaupt als
Person registriert. Jeder kann ein Schlüsselpaar erzeugen und mit dem öffentlichen
der beiden Schlüssel am Zahlungsverkehr teilnehmen. Dieser öffentliche Schlüssel
ist das Pseudonym des Teilnehmers. Kryptowährungen in der hier beschriebenen
Form sind also ihrem Wesen nach bereits pseudonymisiert. In Deutschland sind
Dienstanbieter gemäß § 13 Absatz 6 Telemediengesetz verpflichtet, „die Nutzung
von Telemedien und ihre Bezahlung anonym oder unter Pseudonym zu
ermöglichen“. Eine Kryptowährung erfüllt diese Anforderung bereits durch ihre
Konstruktion.
Allerdings schützen Pseudonyme nicht davor, dass die Zuordnung zu einer Person
auf anderem Weg durchgeführt werden kann. Zahlungsvorgänge sind naturgemäß
oft mit der Angabe weiterer Informationen wie etwa einer Lieferadresse, einer E-Mail-
Adresse oder ähnlichen Informationen verbunden. Um zu vermeiden, dass in einem
solchen Fall die gesamte Chronik aller Buchungen dieser Person offen liegt, kann
jeder Teilnehmer eine beliebige Anzahl Schlüsselpaare und damit Pseudonyme
erzeugen. Das, was beispielsweise hier in der Wikipedia und anderen Netzdiensten
als Sockenpuppe unerwünscht ist und teilweise sogar systematisch verfolgt wird, ist
bei Kryptowährungen der vorgesehene Normalfall. Anonymität kann damit allerdings
nicht erreicht werden.[31]
Anonymisierung durch Mischdienste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um die Rückverfolgbarkeit von Zahlungen zu verhindern, werden als Dienstleistung
Konten angeboten, die es erlauben, Transaktionen so über sie abzuwickeln, dass die
Erkennung eines Zusammenhangs zwischen den eingehenden und ausgehenden
Transaktionen möglichst erschwert wird. Das wird zum einen erreicht, indem viele
Teilnehmer über dasselbe Konto Zahlungsaufträge abwickeln und nur der Betreiber
den Zusammenhang zwischen den ein- und ausgehenden Transaktionen kennt.
Um Korrelationen zu vermeiden, kann der Dienstnehmer zusätzliche Maßnahmen
beauftragen. Die Zahlung kann z. B. verzögert, in Teilbeträge zerlegt und/oder an
mehrere Empfängerkonten (die wiederum derselben Person gehören können)
aufgeteilt werden. Derartige Dienste werden als mixing service ‚Mischdienst‘ oder in
Anlehnung an den Tatbestand der Geldwäsche auch als laundry
service ‚Waschdienst‘ bezeichnet.[32]
Der wesentliche Nachteil besteht darin, dass den Betreibern dieser Dienste vertraut
werden muss, sowohl was die Anonymisierung als auch die tatsächliche Ausführung
der Zahlung betrifft. Es liegt wieder ein zentraler Dienst vor, dem ähnlich einer Bank
vertraut werden muss. Das läuft der Grundkonzeption einer Kryptowährung zuwider.
Auch laundry services lassen sich als dezentraler Dienst der Gemeinschaft der
Teilnehmer einer Kryptowährung realisieren. Mit Commitment-Verfahren,
kryptographischen Akkumulatoren und Zero-Knowledge-Beweisen lässt sich eine Art
digitales Schwarzes Brett erzeugen, an dem anonym Beträge deponiert und wieder
abgeholt werden. Um zu verhindern, dass hinterlegte Beträge vom Schwarzen Brett
entfernt werden, muss dieses in gleicher Weise wie die Buchhaltung der
Kryptowährung selbstorganisiert sein. Man kann das Schwarze Brett also als eine Art
anonyme Parallelwährung zur ursprünglichen Kryptowährung betrachten und in
deren Buchhaltung integrieren. Die Anonymität von Kryptowährungen und das damit
einhergehende Geldwäscherisiko führen zu Empfehlungen der FATF, die Travel Rule
einzuführen, um Transaktionen von Kryptowährungen stärker nachvollziehen zu
können.[33]
Siehe auch: Privacy Coin

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Softwarefehler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Abschnitt Softwarefehler bedarf einer Überarbeitung: Der Abschnitt


„Softwarefehler“ ist hoffnungslos veraltet und müsste neu verfasst werden.
Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.
Auch Kryptowährungen sind wie alle mit Software betriebenen Systeme nicht vor
Softwarefehlern sicher. Beispiele:

1. Die Überweisung von 184 Milliarden BTC (es sollte niemals mehr als
21 Millionen BTC geben) am 15. August 2010 beruhte auf
einem arithmetischen Überlauf.[26]
2. Am 11. März 2013 wurde die Bitcoin-Blockchain in zwei von
unterschiedlichen Teilnehmergruppen für gültig befundene Äste
gespaltet. Es lag also eine inkonsistente Buchführung vor. Ursache war
eine ungewollte Inkompatibilität einer neuen Softwareversion. Diese
erzeugte Blöcke, die von älteren Versionen als nicht regelkonform
abgelehnt wurden. Der Vorfall ist auch ein Beleg für den besonderen
Einfluss der Betreiber von Mining-Pools oder leistungsstarker
Hardware auf die Währung. Sie wurden aufgefordert, kurzfristig
ein Downgrade durchzuführen, bis eine korrigierte Fassung vorlag. [34]
Bisher konnten beim Bitcoin alle Störfälle durch Softwarekorrekturen und
kooperatives Verhalten der Beteiligten behoben werden. Es gibt jedoch keine
Garantie, dass dies bei allen Kryptowährungen und für alle Zeit so sein wird. So
gesehen muss auch die eingangs gemachte Aussage über das Nichtvorhandensein
eines Single Point of Failure relativiert werden. Wenn eine Kryptowährung fast
ausschließlich mit Software aus einem einzigen Quelltext betrieben wird und es keine
unabhängigen Implementierungen gibt, dann stellt dieser Quelltext einen Single
Point of Failure dar.
Verfügungsgewalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Da die Verfügungsgewalt über ein Guthaben in einer Kryptowährung ausschließlich
durch die geheimen privaten Schlüssel besteht, sind in der Vergangenheit bereits
Guthaben durch Datenverluste unwiederbringlich verloren gegangen. Eine
Rückerstattung auf anderem Weg ist in der Regel ausgeschlossen, da verlorenes
Guthaben prinzipiell nicht von geparktem und derzeit unbenutztem Vermögen
unterschieden werden kann.[35] Das führt auch dazu, dass nur die maximale, nicht
aber die tatsächlich handelbare Geldmenge bekannt ist.
Die privaten Schlüssel für die Verfügung über ein Guthaben sind entsprechend ein
Ziel für Computerkriminelle. Für das Jahr 2020 wurden 400.000 vollzogene Crypto-
Betrügereien geschätzt. Für 2021 wird eine Steigerung dieser Zahlen erwartet.
[36]
 Durch den weltweiten Betrieb mit Pseudonymen ist eine strafrechtliche Verfolgung
derartiger Diebstähle von Kryptoguthaben kaum erfolgversprechend. Als
Konsequenz bieten bereits Firmen die sichere Verwahrung von Kryptoguthaben als
Dienstleistung an.[37]
Mangelhafte rechtliche Einordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In manchen Ländern ist unklar, ob Bestände an Kryptowährungen überhaupt zu den
Vermögenswerten zählen oder nicht. Dies hat etwa Folgen für das Erbrecht: In der
Schweiz zählen Kryptowährungen weder zu den Sachwerten,
Barvermögen, Forderungen noch zu den Wertpapieren. Mangels schriftlichen
Belegen und einer Gegenpartei (wie etwa eine Bank) ist es unwahrscheinlich, dass
Krypto-Guthaben in einem Inventar erfasst werden. Hat aber ein Erbe Kenntnis vom
Wallet-Passwort und überweist sich selbst die Krypto-Bestände des Verstorbenen, so
ist unter Juristen umstritten, ob die Tat als Unterschlagung zählt und ob die anderen
Erben dagegen vorgehen können. Ebenso können mit Überweisungen von
Kryptowährungen die Vorschriften über Erbvorbezüge und Pflichtteile umgangen
werden.[38]
Die Einordnung von Kryptowährungen als Sache scheitert am numerus
clausus des Sachenrechts: Alle Rechtsformen einer Sache sind gesetzlich
abschließend vorgegeben; ein Crypto-Token entspräche jedoch einer neuartigen
Sache (siehe Typenzwang). Im Schuldrecht können zwar beliebige Rechtsformen
gewählt werden – zum Beispiel könnten digitale, kryptografisch
signierte Schuldscheine als Zahlungsmittel herausgegeben werden. Allerdings wird
bei allen Instrumenten, die dem Schuldrecht unterliegen, eine eindeutig identifizierte
Gegenpartei, den Emittenten, vorausgesetzt. Diese Voraussetzung ist bei den
gängigen Kryptowährungen aber nicht gegeben. [39] Rechtliche Klarheit herrscht daher
nur, wenn jemand anstelle von Kryptowährungen ein Wertpapier auf Krypto-
Bestände besitzt, wie zum Zertifikate oder Anteile an einem Fonds.
Verteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einige Kryptowährungen sind so konzipiert, dass wesentliche Teile der
Neuemissionen bereits von den Gründern getätigt wurden (englisch pre-mined).
Häufig sind Regeln enthalten, die Teilnehmern der Startphase, sogenannten Early
Adoptern, besonders günstige Konditionen einräumen. Wird den Gründern dabei
eigennütziger Vorsatz unterstellt, so werden solche Kryptowährungen auch als
Scamcoins (dt. Betrugsmünzen) bezeichnet. [40][41] Pre-mining kann aber auch offen
dokumentierter Teil der Konzeption sein. [42]
Kursschwankungen und Kursmanipulationen[Bearbeiten | Quelltext
bearbeiten]
Kryptowährungen können aufgrund ihrer hohen Volatilität riskant sein[43] und stellen
ein potentielles Ziel für Pump and Dump-Angriffe dar.[44] Der bekannte Software-
Entwickler John McAfee saß unter anderem wegen des Vorwurfes solcher Aktionen
bis zu seinem Tod in spanischer Haft. [45] Den gleichen Vorwürfen muss sich
auch Elon Musk stellen, der im Jahr 2021 bislang zahlreiche Tweets verfasste, die
unmittelbar die Kryptowährungen Bitcoin sowie Dogecoin betrafen. Die Dogecoin
betreffenden Tweets waren allesamt positiv und jubelten den Kurs des Coins in
ungeahnte Höhen, während Musks Tweets zu Bitcoin mal positiv, mal negativ
ausfielen, was ihm zahlreiche Pump-and-Dump-Vorwürfe einbrachte. Denn ob
gewollt oder nicht: die Kurse von Bitcoin schwankten 2021 nach jedem Musk-Bitcoin-
Tweet um wenigstens ein paar Prozent. [46] Dies hat bislang auch immer
unmittelbarste Auswirkungen auf fast alle anderen existierenden Kryptos, die mit
sinkenden Bitcoin-Kursen in aller Regel ebenfalls sinken und umgekehrt. [47] Musks
sorgenfreier Umgang mit seiner Macht über die Märkte brachte ihm nun auch eine
Warnung von Anonymous ein.[48]
Ressourcen-Verbrauch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Abschnitt Mehrheitsbeschluss per Rechenleistung bedarf einer


Überarbeitung: Der Abschnitt „Ressourcen-Verbrauch“ ist veraltet, enthält Fehler und
bezieht sich überdies mehr oder weniger ausschließlich auf Bitcoin, der jedoch
seinen eigenen Artikel hat.
Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.
Einige Kryptowährungen (so wie auch Bitcoin) verwenden ein sog. Proof-of-Work-
Verfahren, bei dem Teilnehmer des Netzwerkes für das Bereitstellen von
Rechenleistung mit Währungseinheiten belohnt werden. Dies können z. B. neu
erzeugte Einheiten oder „Bezahlung“ für die Abwicklung einer Transaktion sein. Je
größer die Rechenleistung eines Teilnehmers, desto wahrscheinlicher ist eine
Belohnung. So kommt es zu einem Wettbewerb unter den Teilnehmern, bei dem sie
versuchen, ihren Anteil an der Gesamtrechenleistung des Netzwerks zu vergrößern,
um mehr Belohnungen zu erhalten. Die höhere Rechenleistung führt zu einem
höheren Ressourcenverbrauch (z. B. von Strom oder zusätzlicher Hardware); im Jahr
2018 wurde berechnet, dass der Stromverbrauch des Minens alleine von Bitcoins
weit über dem Stromverbrauch von ganz Dänemark liege. [7]
Bitcoin basiert bspw. darauf, dass die Transaktionskette in etwa gleichbleibenden
Zeitabständen fortgeschrieben wird. Dafür muss ein Proof-of-work erbracht werden,
in diesem Fall das Lösen eines kryptographischen Problems, das so gewählt wird,
dass die Lösung im Mittel so lange dauert wie der gewünschte Zeitabstand. Da
aufgrund des Wettbewerbs – und auch durch neu hinzukommende Teilnehmer oder
leistungsfähigerer Hardware (GPU, ASIC) – die Gesamtrechenleistung des
Netzwerks steigt, muss die Schwierigkeit des Problems laufend erhöht werden, damit
die Dauer bis zum Finden einer Lösung gleichbleibt. Diese Steigerung der
Rechenleistung schreitet solange fort, wie die Belohnung noch gegenüber den
zusätzlichen Aufwendungen für mehr Rechenleistung als wirtschaftlich erscheint.
Kryptowährungen, die anstatt des Proof-of-Work-Verfahrens z. B. das Proof-of-
Stake-Verfahren anwenden und „Mining“ ganz vermeiden, haben einen sehr viel
niedrigeren Energieverbrauch. Hierzu zählen etwa Ripple (XRP),[49] aber auch
(gemessen an der Marktkapitalisierung) „kleinere“ Kryptowährungen wie
z. B. NANO und EverGreenCoin (EGC), für deren Nutzer-Communities der
Schutz natürlicher Ressourcen ein ausdrückliches Ziel ist.

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