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Göschenen

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Göschenen

Staat:  Schweiz

Kanton:  Uri (UR)

Bezirk: Keine Bezirkseinteilung

BFS-Nr.: 1208

Postleitzahl: 6487

♁687832 / 169146Koordinaten: 46° 40′ 4″ N, 8° 35′ 11″ O; CH1903: 687832 / 16914
Koordinaten:
6 |   | 

Höhe: 1102 m ü. M.

Höhenbereich: 992–3629 m ü. M.[1]


Fläche: 104,15 km²[2]
Einwohner: 428 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 4 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne 20,3 % (31. Dezember 2020)[4]
Schweizer Bürgerrecht)

Gemeindepräside Peter Tresch-Gimmel


nt:
Website: www.goeschenen.ch

Göschenen

Lage der Gemeinde

Göschenen (rätoromanisch   Caschanutta?/i) ist eine politische


Gemeinde im Reusstal des Kantons Uri in der Schweiz.
Aussprache von Göschenen

Inhaltsverzeichnis

 1Geografie
o 1.1Geografische Lage
o 1.2Gewässer
o 1.3Gebiet
o 1.4Nachbarschaft
 2Bevölkerung
o 2.1Sprachen
o 2.2Religionen – Konfessionen
o 2.3Herkunft – Nationalität
o 2.4Altersstruktur
 3Politik
 4Wirtschaft und Infrastruktur
o 4.1Wirtschaft
o 4.2Energiegewinnung
o 4.3Verkehr
 4.3.1Transitverkehr
 4.3.2Schöllenenbahn
 4.3.3Lokale Strassen
 5Sehenswürdigkeiten
 6Persönlichkeiten
 7Siehe auch
 8Literatur
 9Weblinks
 10Einzelnachweise

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historisches Luftbild von Werner Friedli vom 16. Juli 1963

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Das Dorf Göschenen liegt im oberen Reusstal. Zur Gemeinde gehören nebst dem
Dorf die Weiler Abfrutt (1168 m), Wiggen (1318 m) und Gwüest (1582 m) im
Göschenertal.
Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Göschenerreuss im Winter (2018)

Die frühere Siedlung Göscheneralp, neun Kilometer westlich des Dorfs, ist im


Stausee Göscheneralpsee verschwunden. Ihre Bewohner siedelten nach Gwüest
um.
Bei der Alpsiedlung Wiggen vereinigen sich die Alper Reuss und die Voralpreuss, die
durch das Voralptal fliesst. Der Fluss trägt von da an den
Namen Göschenerreuss und mündet unterhalb des Dorfes in die Reuss.
Gebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nur 1 % der Gemeinde sind Siedlungsfläche, davon ist die Hälfte Verkehrsfläche. Die
Landwirtschaftsfläche erreicht mit 759 ha auch nur einen Anteil von 7 %, darunter
befinden sich in erster Linie die Alpgebiete im Göschenertal mit 689 ha. Nur 70 ha
sind Wies- und Ackerland. Neben 11 % Wald umfasst das unproduktive Gebiet den
Grossteil des Gemeindegebiets, insgesamt 8372 ha oder 80,4 %. Es handelt sich
fast ausschliesslich um vegetationsarme und vegetationslose Flächen im
Hochgebirge.
Rechts der Reuss gehört das sehr steile Riental zum Gemeindegebiet von
Göschenen. Es wird im Osten von der Bergkette
von Schijenstock, Bächenstock und Rienzenstock begrenzt. Die fast unwegsame
Rientalalp ist über einen steilen Bergweg erreichbar, der über den Berggrat zur
Oberalp von Andermatt hinüberführt.
Das Göscheneralptal ist für alpine Wanderungen erschlossen.
Fünf Schutzhütten und ein Biwak des Schweizer Alpen-Clubs SAC stehen auf dem
Gemeindegebiet von Göschenen: die Salbit-, die Voralp-, die Chelenalphütte, die
Bergsee- und die Dammahütte, wobei die beiden Ersteren seit 2010 für alpine
Wanderer durch die Salbitbrücke verbunden sind.
Nachbarschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Göschenen grenzt im Westen auf der Bergkette des Winterbergs mit
dem Dammastock an die Walliser Gemeinde Obergoms und an
die Berner Oberländer Gemeinde Gadmen, im Norden an Wassen, im Osten
an Gurtnellen und im Süden an Andermatt, Hospental und Realp.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Entwicklung

Jahr Einwohner

1837 344

1850 348

1880 2992

1888 703

1920 974

1930 860
1941 850

1950 698

1960 1284

1970 888

1980 708

1990 585

2000 511

2005 473

2010 428

Zwischen 1837 und 1850 stagnierte die Einwohnerzahl. Wegen seiner Zugehörigkeit
zur Gemeinde Wassen (bis 1875) gibt es danach bis 1880 keine
Bevölkerungsangaben mehr. Die Rekordzahl von 1880 ist bedingt durch die
Anwesenheit zahlreicher Bauarbeiter der Gotthardbahn. Darauf ist auch der
erhebliche Bevölkerungsschwund bis 1888 zurückzuführen. Als Folge des
Anschlusses ans Schienennetz kam es zwischen 1888 und 1920 zu einem
Wachstum von fast 40 %.
In den 1920er Jahren kam es zu einem starken Bevölkerungsschwund (1920–1930:
−11,3 %), gefolgt von einem Jahrzehnt der Stagnation. In den 1940er Jahren folgte
ein weiterer Auswanderungsschub (1941–1950: −17,9 %), vorab ins Urner Unterland.
Die hohe Einwohnerzahl von 1960 lässt mit der Präsenz zahlreicher Bauarbeiter für
den Göscheneralpstausee erklären. Immerhin führte dieser Bau zu einem
erheblichen Bevölkerungswachstum (1950–1970: +27,2 %), so dass Göschenen
1970 mehr Einwohner zählte als 1941. Seither sinkt die Zahl der Bewohner;
zwischen 1970 und 2005 halbierte sich die Einwohnerzahl.
Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Fast die gesamte
Einwohnerschaft spricht als tägliche Umgangssprache deutsch. Bei der letzten
Volkszählung im Jahr 2000 gaben 95 % Deutsch, 2 % Portugiesisch und 1 %
Spanisch als Hauptsprache an.
Religionen – Konfessionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Bevölkerung war früher vollumfänglich Mitglied der römisch-katholischen Kirche.
Die Konfessionsverhältnisse im Jahr 2000 lassen immer noch die ursprüngliche
Struktur erkennen. 452 Personen waren katholisch (88,45 %). Daneben gab es 4 %
evangelisch-reformierte Christen und 4 % Konfessionslose. 14 Personen machten
keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.
Herkunft – Nationalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von den Ende 2005 473 Bewohnern waren 440 (93 %) Schweizer Staatsangehörige.
Die Zugewanderten stammen mehrheitlich aus Mitteleuropa (Deutschland,
Liechtenstein und Österreich), aus Südeuropa (Italien, Portugal und Spanien) und
aus Island sowie Brasilien. Bei der Volkszählung 2000 waren 483 Personen (94 %)
Schweizer Bürger; davon besassen fünfzehn Personen die doppelte
Staatsbürgerschaft.
Altersstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde zählt einen hohen Anteil an älteren Bewohnern. Der Anteil der
Personen unter zwanzig Jahren von 21 % der Bevölkerung liegt deutlich unter dem
Anteil der Personen im Seniorenalter (60 Jahre und älter: 26,42 %).

Altersstruktur nach Volkszählung 2000

0–6 7–15 16–19 20–29 30–44 45–59 60–79 ≥ 80


Alter
Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre

Anzahl 28 57 22 56 111 102 115 20

Anteil 5,48 % 11,15 % 4,31 % 10,96 % 21,72 % 19,96 % 22,50 % 3,91 %

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Legislative
Die Gemeindeversammlung bildet die Legislative. Sie tritt meistens zweimal jährlich
zusammen.
Exekutive
Der fünfköpfige Gemeinderat bildet die Exekutive. Gemeindepräsident ist Felix
Cavaletti (Stand 2017).

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahr 2005 gab es zehn Landwirtschaftsbetriebe, die 34 Arbeitsstellen anboten.
Industrie und Gewerbe beschäftigten in vier Arbeitsstätten 75, der
Dienstleistungsbereich in 17 Betrieben 96 Personen (Beschäftigung auf
Vollzeitstellen umgerechnet). Die Volkszählung 2000 ergab 12 Landwirtschafts- und
Forstbetriebe mit 35 Beschäftigten. Die Betriebszählung 2001 kam auf 6 Industrie-
und Gewerbebetriebe mit 109 und 23 Dienstleistungsunternehmen mit 121
Beschäftigten. Von den im Jahr 2000 268 erwerbstätigen Personen Göschenens
arbeiteten 143 (53 %) in der eigenen Gemeinde. Insgesamt bot der Ort 243
Menschen Arbeit an, von denen 143 (59 %) Einheimische waren.
Die 125 Wegpendler verrichten ihre Arbeit grösstenteils in anderen Gemeinden des
Kantons Uri, darunter 34 Personen in Altdorf, 30 in Andermatt, je 12 in Erstfeld und
Wassen, 7 in Schattdorf und 5 in Silenen. Es gab aber auch 100 Zupendler. Diese
kamen hauptsächlich aus Silenen (20 Personen), Wassen (14), Andermatt (12),
Altdorf und Schattdorf (je 10), Erstfeld und Gurtnellen (je 9).
Energiegewinnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Etwa acht Kilometer westlich der Ortschaft Göschenen liegt im Tal der
Göschenerreuss der Göscheneralp-Stausee, der zur Energiegewinnung im Kraftwerk
Göschenen dient. Daneben gibt es noch ein kleines Elektrizitätswerk der Gemeinde.
Verkehr

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