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STATISTISCHES JAHRBUCH

Migration &
Integration
ZAHLEN
DATEN
INDIKATOREN

2023
STATISTISCHES JAHRBUCH

Migration &
Integration
ZAHLEN
DATEN
INDIKATOREN

2023

Erstellt von STATISTIK AUSTRIA, Wien 2023


Dieses Projekt wird durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds und das Bundeskanzleramt kofinanziert.

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Vorwort

Österreich steht im Integrationsbereich nach wie Die vergangenen Jahre waren geprägt von außer-
© Andreas Wenzel / BKA

© Karl Schober
vor enormen Herausforderungen gegenüber, denn gewöhnlichen Herausforderungen wie der Covid-
gelungene Integration hängt maßgeblich von der 19-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg auf
Anzahl der zu Integrierenden ab. Und hier verzeich- die Ukraine mit all seinen Auswirkungen auf Gesell-
nete Österreich auch im vergangenen Jahr mit über schaft und Wirtschaft. In unserer digitalisierten und
112 000 Asylanträgen sehr hohe Zuwanderungszah- globalisierten Welt haben solche Entwicklungen im-
len. Hinzu kommt die Integration der rd. 70 000 in mense Auswirkungen auf Mobilität und Migrations-
Österreich lebenden Vertriebenen aus der Ukraine. bewegungen. In Österreich äußerte sich dies im Jahr
Aktuell sind die Asylantragszahlen rückläufig, was 2022 einerseits in der Höchstzahl an in einem Jahr
aus Integrationssicht zu begrüßen ist. gestellten Asylanträgen (über 112 000) und anderer-
Ein weiterer Faktor, der sich erschwerend auf die Integration auswirkt, ist seits in der Registrierung von über 90 000 ukrainischen Vertriebenen.
das sinkende Bildungsniveau der Zugewanderten. Rund 70 % derer, die 2022 Obgleich Migration und Integration schon seit Anbeginn der Menschheit
eine Statuszuerkennung erhielten, haben Alphabetisierungsbedarf, dies stellt bestehen, stellen sie unsere Gesellschaft im Zeitalter der Globalisierung vor
einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Anteil von vor wenigen Jahren dar. zentrale und stetig wachsende Herausforderungen. Unter diesen Rahmen-
Für eine erfolgreiche Integration ist es aber ebenso entscheidend, dass die bedingungen obliegt es dem Bundesministerium für Inneres als oberster
Menschen, die nach Österreich kommen, Eigeninitiative zeigen und einen Bei- Behörde der Sicherheitsverwaltung, den gesellschaftlichen Frieden und so-
trag für Österreich leisten. Der Staat stellt die Strukturen zur Unterstützung zialen Zusammenhalt in Österreich durch ein geordnetes Migrationsmanage-
zur Verfügung und viele Zugewanderte nehmen diese Angebote auch wahr. ment zu gewährleisten. Dies erfordert ein konsequentes Vorgehen gegen
Wenn Integration aber scheitert, trägt dies zur Entstehung segregierter Mi- die Schleppermafia und gezielte Maßnahmen, um Asylmissbrauch und ir-
lieus bei, die auch in Österreich bereits sichtbar sind. Parallelgesellschaftliche reguläre Migration zu verhindern. Das vordringlichste Ziel ist es aber, Hilfe in
Entwicklungen stehen einer erfolgreichen Integration entgegen und stellen Krisenregionen zu leisten und Perspektiven vor Ort zu schaffen.
eine Gefahr für den sozialen Zusammenhalt dar. Hier gilt es mit aller Kraft Für die Umsetzung einer geordneten Migrationspolitik ist eine sachliche
gegenzusteuern. Herangehensweise, basierend auf validen Zahlen und Fakten zu Migration
Um gezielt Integrationsmaßnahmen ergreifen zu können, ist selbstverständ- und Integration, essenziell. Insofern ermöglicht das Statistische Jahrbuch
lich eine wissenschaftlich fundierte Datengrundlage unerlässlich. Das Statis- „Migration & Integration“ und das statistische Monitoring eine gesamtheit-
tische Jahrbuch stellt die Zusammenführung sämtlicher Daten und Fakten liche Betrachtung dieses Themenfeldes und der diesbezüglichen Heraus-
im Integrationsbereich dar und zeigt so aktuelle Entwicklungen und Heraus- forderungen. Es bietet daher eine fundierte Grundlage für evidenzbasierte
forderungen auf. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine interessante Migrationspolitik.
und aufschlussreiche Lektüre.

MMag. Dr. Susanne Raab Mag. Gerhard Karner


Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien Bundesminister für Inneres

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Im Jahr 2022 lebten rund 2,4 Millionen Menschen Statistik Austria zeichnet auf Basis wissenschaft-
© Armin Muratovic

© Statistik Austria/
Ranger–Marton
mit Migrationshintergrund in Österreich. Das ent- lich hochwertiger Statistiken und Analysen ein
spricht 26,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Der umfassendes und objektives Bild der österrei-
Wert steigt seit Jahren kontinuierlich an. 2022 er- chischen Gesellschaft und Wirtschaft. Mit den
höhte sich die Nettozuwanderung nach Österreich, Zahlen und Daten liefern wir als Nationales Sta-
der Saldo aus Zuwanderung und Abwanderung, im tistisches Institut Grundlagen für faktenorientier-
Vergleich zum Vorjahr um 161 Prozent. Für die be- te öffentliche Debatten, empirische Forschung
achtliche Zunahme sorgten vor allem Vertriebene und evidenzbasierte Entscheidungen in Gesell-
aus der Ukraine sowie Flüchtlinge aus Syrien. schaft, Politik und Wirtschaft.
Der ÖIF hat insbesondere auf die hohen Zahlen an Das Statistische Jahrbuch „Migration & Integra-
Schutzgewährungen reagiert und Integrationsangebote deutlich erhöht. tion“ präsentiert seit mehr als zehn Jahren jährlich Zahlen, Daten und
Die Zahl der geförderten Deutschkurs-Plätze haben sich 2022 mehr als Fakten zu den unterschiedlichen Dimensionen von Integration. Grundla-
verdoppelt. Die bundesweiten ÖIF-Integrationszentren verbuchten mit ge dafür sind die im Nationalen Aktionsplan „Integration“ definierten 25
über 250 000 Beratungskontakten einen Höchstwert. Indikatoren, die von Statistik Austria zu statistischem „Leben“ erweckt
Die Daten aus dem Statistischen Jahrbuch machen deutlich, dass Öster- und um weitere relevante Daten und Befunde ergänzt werden. Dazu
reich weiterhin mit bedeutenden Herausforderungen in der Integration werden vorhandene Statistiken zu verschiedenen Themenstellungen im
konfrontiert sein wird. Das Leben von Menschen, die in Österreich Asyl Hinblick auf Zugewanderte und deren Nachkommen aufbereitet und
oder subsidiären Schutz erhalten haben, unterscheidet sich oft wesentlich analysiert.
von jenem der österreichischen Bevölkerung. Sie sind seltener erwerbstätig 2023 wurden über die Ergebnisse der amtlichen Statistiken hinaus im
und haben oft eine geringe formale Bildung. Neben dem Deutscherwerb Rahmen der Migrationsbefragung weitere für die Integration relevan-
und der Förderung von Frauen unterstützt der ÖIF auch die Integration in te Informationen erhoben. Befragt wurden ausgewählte Gruppen der
den Arbeitsmarkt. Das Aufgreifen einer Arbeit ist ein zentraler Schritt in zugewanderten Bevölkerung ebenso wie in Österreich Geborene zur
der Integration. Der ÖIF initiierte dafür zum Beispiel Karriereplattformen, empfundenen Zugehörigkeit, zum Sprachgebrauch, zur Mediennutzung
um Asylberechtigte und Vertriebene mit Unternehmen, die Arbeitskräfte sowie zum Zusammenleben zwischen Zugewanderten und Österrei-
brauchen, zusammenzuführen. cher:innen. Aussagekräftige Analysen und Vergleiche über mehrere
Das Statistische Jahrbuch „Migration & Integration“ ist eine wichtige Grund- Jahre hinweg vermitteln fundierte Einblicke in den Ablauf von Integra-
lage, um gezielt Integrationsangebote zu entwickeln und den Integrations- tionsprozessen.
prozess von Flüchtlingen, Vertriebenen und Zugewanderten professionell
zu begleiten.

Mag. (FH) Franz Wolf Prof. Dr. Tobias Thomas


Direktor des Österreichischen Integrationsfonds Fachstatistischer Generaldirektor STATISTIK AUSTRIA

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Inhaltsverzeichnis

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Integration im Überblick 6

Bevölkerung 18
Zu- und Abwanderung 30
Sprache und Bildung 40
Arbeit und Beruf 50
Soziales und Gesundheit 62
Sicherheit 70
Wohnen und
räumlicher Kontext 74
Familienformen 80
Einbürgerungen 84
Subjektive Fragen zum
Integrationsklima 88
Sprachgebrauch und -kenntnisse 106
Mediennutzung 108
Bundesländer 110

Glossar 122
Staatengliederungen 126
Integrationsindikatoren 127
Impressum 128
5
Integration Demographische
Rahmenbedingungen

im Überblick Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans für Integration wurden


Integrationsindikatoren festgelegt, um die unterschiedlichen Di-
mensionen des Integrationsprozesses in Österreich messbar zu
machen und ein langfristiges Integrationsmonitoring zu etablie-
ren. Änderungen im Zeitverlauf werden möglichst gering gehal-
ten, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zwischen den Jahren
aufrechtzuerhalten. Anhand der 25 definierten Integrationsindi-
katoren 1 – 25 , insbesondere der fünf Kernindikatoren (siehe
Seite 13), können unter Berücksichtigung der demographischen
Rahmenbedingungen sowie der subjektiven Sichtweisen der ak-
tuelle Stand der Zuwanderung und Integration in Österreich für
2021/22 und die wesentlichen Veränderungen zu den Vorjahren
wie folgt zusammengefasst werden:

Fluchtmigration aus der Ukraine ließ Zahl der


Zu- und Wegzüge 2022 steigen
• Nachdem sich 2020 pandemiebedingt sowohl die Zahl der Zu-
wanderungen nach als auch jene der Abwanderungen aus Ös-
terreich verringerten, lagen diese Werte 2021 wieder auf dem
Niveau von vor der Pandemie (154 200 Zuzüge, 101 700 Weg-
züge). 2022 stiegen sowohl Zu- als auch Abwanderung deutlich,
was v.a. auf die starke Fluchtmigration von Personen aus der
Ukraine zurückzuführen ist (261 900 Zuzüge, 125 000 Wegzüge,
137 000 Saldo).

• Unter den insgesamt 261 900 Zuzügen 2022 waren 15 700


zurückkehrende österreichische Staatsangehörige sowie weite-
re 100 700 Angehörige von EU- oder EFTA-Staaten bzw. des
Vereinigten Königreichs (GB). Davon bildeten bevölkerung in Privathaushalten entsprach dies (45,0 Jahre). Unter ausländischen Staatsange-
deutsche und rumänische Staatsangehörige (je einem Anteil von 26,4 %. Etwa 1,731 Millionen hörigen war die Altersstruktur jedoch relativ
rund 21 700) die größten Gruppen, gefolgt von Menschen gehören der sogenannten „ersten heterogen: Unter den 20 zahlenmäßig größten
Personen mit ungarischer Staatsangehörigkeit Generation“ an, da sie selbst im Ausland ge- in Österreich lebenden Nationalitäten waren
(12 500). Zuzüge aus Drittstaaten (145 600), zu boren wurden und nach Österreich zugezogen syrische und afghanische Staatsangehörige
denen auch 78 400 Ukrainer:innen gehörten, sind. Die verbleibenden rund 621 000 Personen mit durchschnittlich 26,3 bzw. 26,4 Jahren am
machten in Summe 56 % aller Zugewanderten mit Migrationshintergrund sind in Österreich ge- jüngsten, deutsche Staatsangehörige mit 41,2
aus. Zu ihnen gehörten auch 15 100 Syrer:innen, borene Nachkommen von Eltern mit ausländi- Jahren am ältesten.
3 300 Afghan:innen, 2 000 Iraner:innen und schem Geburtsort („zweite Generation“).
12 800 Personen aus Ländern des ehemaligen Geburtenentwicklung
Jugoslawiens (außerhalb der EU). • Der Bestand der ausländischen Staatsange- • Im Jahr 2022 kamen in Österreich 82 600 Kin-
hörigen in Österreich lag Anfang 2023 bei rund der zur Welt, während 93 300 Personen verstar-
• Mit rund 112 300 Fällen wurden in Österreich im 1,730 Millionen Personen. Dies entsprach einem ben. Somit fiel die Geburtenbilanz (die Differenz
Jahr 2022 deutlich mehr Asylanträge gestellt als Anteil von 19 % an der Gesamtbevölkerung. zwischen Lebendgeborenen und Gestorbenen)

Integration im Überblick
2021 (39 900) und in den Jahren zuvor. Die Zahl mit 10 700 Personen deutlich negativ aus. Aus-
der Asylanträge war auch höher als im migrations- • Unter den ausländischen Staatsangehörigen in länder:innen verzeichneten einen Geburten-
starken Jahr 2015 (88 300 Asylanträge). Der Österreich sind weiterhin Deutsche die mit Ab- überschuss (11 900 Personen), österreichische
deutliche Anstieg von Asylanträgen geht vor al- stand größte Gruppe. Am 1. Jänner 2023 lebten Staatsangehörige einen Sterbefallüberschuss
lem auf Anträge von Inder:innen (2022: 20 000; rund 225 000 Deutsche in Österreich, gefolgt (22 600Personen).
2021: 900) und Tunesier:innen (2022: 13 100; von 147 500 rumänischen Staatsangehörigen.
2021: 500) zurück, die im Jahr davor vergleichs- Diese liegen vor den serbischen (121 900) und • Im Durchschnitt bekamen Frauen in Öster-
weise wenige Anträge gestellt hatten. Aber türkischen Staatsangehörigen (119 700). Platz reich 2022 rund 1,41 Kinder. Im Inland Gebore-
auch jene von Personen aus Afghanistan (2022: fünf belegt Kroatien (101 800). Auf den Rängen ne brachten im Schnitt 1,34 Kinder zur Welt, im
25 000; 2021: 8 700) verdreifachten sich 2022 sechs bis zehn finden sich die Staatsangehöri- Ausland Geborene hingegen 1,63 Kinder. Die
fast. Rund 13 800 Personen wurde 2022 Asyl gen von Ungarn, Bosnien und Herzegowina, Sy- Fertilität eingebürgerter Frauen lag mit 1,42 Kin-
in Österreich gewährt, das waren etwas mehr rien, der Ukraine und Polen. Zahlenmäßig stark dern geringfügig über dem durchschnittlichen
als im Vorjahr (12 000). Diesen Anerkennungen vertreten in Österreich sind weiters Personen Fertilitätsniveau Österreichs, wogegen Frauen
standen rund 31 100 negative Asylbescheide ge- aus der Slowakei, Afghanistan, Bulgarien, Italien, mit ausländischer Staatsangehörigkeit deutlich
genüber, um 128 % mehr als 2021 (13 600). Russland, dem Kosovo und Nordmazedonien. mehr Kinder bekamen (1,64).

Zunahme des Bestandes der ausländischen • Das Durchschnittsalter der Bevölkerung Ös-
Wohnbevölkerung terreichs lag am 1. Jänner 2023 bei 43,2 Jah-
• Im Durchschnitt des Jahres 2022 lebten rund ren. Ausländische Staatsangehörige waren
2,352 Millionen Menschen mit Migrationshinter- mit einem Durchschnittsalter von 35,9 Jahren
grund in Österreich. Bezogen auf die Gesamt- deutlich jünger als inländische Staatsangehörige

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Handlungsfelder und
Integrationsindikatoren

Sprache und Bildung Jahr 2021 lag die vorschulische Betreuungs- und Polytechnische Schulen (37 %), den ge-
Die Kenntnis der deutschen Sprache ist ein quote von Kindern ohne österreichische ringsten hatten maturaführende Schulen – AHS
wichtiger Beitrag zum Integrationsprozess. Sie Staatsangehörigkeit bei 67 %, bei Kindern mit Oberstufe (20 %), BHS (22 %) sowie Berufsschu-
erleichtert den Umgang mit der Aufnahmebe- österreichischer Staatsangehörigkeit bei rund len (14 %). Türkische Jugendliche in der 10.
völkerung, mit Behörden sowie Versorgungs- 75 %. Schulstufe besuchten zu 68 % Schulformen, die
einrichtungen. Auch Bildung ist ein zentraler Der Anteil der nicht-deutschsprachigen Kinder nicht zur Matura führen. Etwas höher war dieser
Aspekt der Integration. Der Bildungsgrad der in elementaren Kinderbetreuungseinrichtungen Anteil bei Jugendlichen aus Afghanistan, Syrien
ausländischen Bevölkerung (25- bis 64-Jährige) stieg im Kindergartenjahr 2021/22 gegenüber oder dem Irak mit 74 %.
hat sich über die Zeit deutlich verbessert. Der 2016/17 leicht von 31,5 % auf 32,0 % an, wobei 2021 besuchte ein deutlich geringerer Anteil
Integration im Überblick

Anteil der Ausländer:innen mit maximal Pflicht- die Sprachenvielfalt zugenommen hat. Der An- von im Ausland geborenen Schüler:innen nach
schulabschluss lag 2022 bei 23 % (1981: 70 %, teil war in altersgemischten Betreuungsgruppen der Pflichtschule (15- bis 19-Jährige) eine wei-
2001: 53 %), während der Anteil der Akademi- (48 %) am höchsten und in Kindergärten am ge- terführende Schule (65 %) als von in Österreich
ker:innen 28 % betrug (1981: 6 %, 2001: 10 %). ringsten (28 %). geborenen Jugendlichen (81 %). 10 Jahre zuvor
Dafür ist zum einen die starke Binnenmigration Die bundesweite Sprachstandsfeststellung er- (2011) waren es 56 % bzw 76 %. Früher Schulab-
innerhalb der EU verantwortlich, zum anderen gab zu Beginn des Kindergartenjahres 2021/22 bruch ist unter Jugendlichen mit einer anderen
die restriktivere Zuwanderungspolitik gegen- für 48 100 4- und 5-jährige Kinder (28 %) einen Erstsprache als Deutsch häufiger (10 %) als unter
über Drittstaatsangehörigen. Auch die Flucht- Förderbedarf in der deutschen Sprache. Bis zum deutschsprachigen Jugendlichen (3 %).
migration der letzten Jahre hat diesen Trend Ende des Kindergartenjahres verringerte sich
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nicht wesentlich verändert. der Anteil auf 21 %. Die Zahl der ordentlichen ausländischen
Studierenden an Österreichs öffentlichen Uni-
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Das Erlernen der deutschen Sprache Im Schuljahr 2021/22 änderte sich der Anteil versitäten erreichte im WS 2021/22 einen Anteil
beginnt im Kindergarten. Der Anteil der Kinder von Schüler:innen ohne österreichischer Staats- von 31 % an allen Studierenden an öffentlichen
im Alter von ein bis fünf Jahren, die eine Krippe, angehörigkeit an allen Schüler:innen kaum ge- Universitäten (81 600; im WS 2020/21 waren es
einen Kindergarten oder eine andere elementa- genüber dem Vorjahr (von 17,4 % auf 17,9 %). Der 78 015). Die ausländischen Studierenden kamen
re Bildungseinrichtung besuchen, war bei öster- Anteil der Schüler:innen mit einer anderen Erst- zu 74 % aus EU- und EFTA-Staaten, allen voran
reichischen Kindern mit etwas über 76 % höher sprache als Deutsch sank leicht von 27,2 % auf aus Deutschland und Italien (Südtirol).
als bei Kindern ohne österreichische Staatsan- 26,8 %. Den höchsten Anteil nicht-österreichi- Weitere rund 12 200 waren an Fachhochschulen
gehörigkeit (70 %). Für beide Gruppen bedeute- scher Staatsangehöriger bzw. von Schüler:innen inskribiert (Anteil ausländischer Staatsangehöri-
te dies einen leichten Anstieg seit dem Vorjahr: mit einer anderen Erstsprache als Deutsch hat- ger 21 %). Im Vergleich der EU- und EFTA-Staa-
Im noch stärker von der Pandemie geprägten ten im Schuljahr 2021/22 Sonderschulen (43 %) ten hatte Österreich 2021 den höchsten Anteil

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von Studierenden mit ausländischer Staatsan- te an. Im Jahr 2022 betrug die Erwerbstätigen- der ersten Generation). Im Gegenzug sind Be-
gehörigkeit (19 %). Einen ähnlichen Wert hatte quote der 15- bis 64-jährigen ausländischen schäftigte ohne Migrationshintergrund häufiger
die Schweiz (18 %). Bevölkerung damit 69 % (2019, vor der Pande- im Gesundheits- und Sozialwesen (11,6 % gegen-
mie: 67 %), die der gleichaltrigen Österreicher:in- über 10,0 %), in der öffentlichen Verwaltung und
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Der Bildungsgrad der Bevölkerung mit nen 75 % (2019: 75 %). Landesverteidigung (8,3 % gegenüber 2,3 %) so-
Migrationshintergrund hat sich im längerfristi- Die Arbeitslosenquote (nationale Definition) re- wie im Erziehungs- und Unterrichtswesen (7,1 %
gen Vergleich deutlich verbessert. 2022 hatte duzierte sich im Jahr 2022 im Schnitt auf 6,3 % gegenüber 5,4 %) tätig.
weniger als ein Viertel (24 %) der 25- bis 64-Jäh- und war damit sogar niedriger als im Vorkri-
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rigen Pflichtschule als höchsten Bildungsab- senjahr 2019 (7,4 %). Gegenüber dem Vorjahr Die Erwerbstätigenquote von Personen mit
schluss, dafür aber 51 % einen mittleren oder nahm die Arbeitslosenquote somit um 1,7 Pro- Migrationshintergrund war 2022 mit 69 % um 7
höheren Bildungsgrad und 25 % einen Hoch- zentpunkte ab (2021: 8,0 %). Rückläufige Ar- Prozentpunkte geringer als jene der erwerbsfä-
schulabschluss. In der ersten Generation der Zu- beitslosenquoten wiesen sowohl ausländische higen Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.
gewanderten lag der Anteil der Personen mit Arbeitskräfte mit einer Quote von 9,1 % (2021: Besonders gering ist die Quote unter Dritt-
maximal Pflichtschulabschluss bei 24 %, bei der 11,9 %) als auch Inländer:innen mit 5,4 % (2021: staatsangehörigen.

Integration im Überblick
zweiten Generation nur noch bei 19 %. Dafür er- 6,8 %) auf. Frauen aus Drittstaaten haben gegenüber dem
höhte sich in der zweiten Generation der Anteil Auch die strukturell bedingte Langzeitarbeits- Gesamt-Frauenschnitt von 70 % eine deut-
an mittleren Qualifikationen (Lehre, BMS) auf losigkeit (länger als zwölf Monate arbeitslos) lich geringere Erwerbseinbindung. Besonders
47 % – gegenüber 30 % bei der ersten Genera- nahm gegenüber dem Vorjahr deutlich ab, sie niedrig war diese bei Frauen aus Afghanistan,
tion – und näherte sich damit dem Anteil in der reduzierte sich von 2021 auf 2022 um 45 % auf Syrien bzw. dem Irak mit 25 %, gefolgt von Tür-
Stammbevölkerung (54 %) an. Zugewanderte rund 44 300 Personen (2021: 80 100). Der Anteil kinnen mit 51 %. Die Erwerbstätigenquote der
der ersten Generation haben häufiger eine aka- der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen Frauen ohne Migrationshintergrund ist bis Mitte
demische Ausbildung als die zweite Generation ging stark zurück und betrug 2022 17 % (2021: 50 höher als die von Frauen mit Migrationshin-
(27 % gegenüber 17 %) und auch die Bevölke- 24 %, 2019: 16 %). tergrund. Einzig im Alter von 55 bis 64 Jahren
rung ohne Migrationshintergrund (20 %). Das branchenspezifische Muster der Erwerbs- wiesen Frauen aus anderen EU-Staaten (58 %)
tätigkeit unterscheidet sich zwischen Personen eine höhere Erwerbsbeteiligung als Frauen ohne
Arbeit und Beruf mit und ohne Migrationshintergrund. Personen Migrationshintergrund auf (50 %).
Der Arbeitsmarkt ist neben dem Bildungssys- mit Migrationshintergrund sind öfter in der Gas-
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tem der wesentliche Motor für die Integration. tronomie und im Beherbergungswesen (10,1 % 2022 waren knapp 37 % der Personen mit
Im Jahr 2022 erholte sich der Arbeitsmarkt von gegenüber 4,0 % in der Bevölkerung ohne Mi- Migrationshintergrund Arbeiter:innen, aber nur
den starken Auswirkungen der Covid-19-Pan- grationshintergrund), in der Bauwirtschaft 18 % der Bevölkerung ohne Migrationshinter-
demie. (9,4 % gegenüber 7,8 %) sowie im Verkehrswe- grund. Im Gegenzug waren 66 % der Einheimi-
Bei Ausländer:innen erhöhte sich die Erwerbs- sen (5,9 % gegenüber 4,2 %) beschäftigt. Auch schen, aber nur 52 % der Personen mit
beteiligung 2022 um 4,5 Prozentpunkte gegen- im Handel arbeiten Personen mit Migrationshin- Migrationshintergrund Angestellte, Beamt:in-
über dem Vorjahr. Bei Inländer:innen stieg die tergrund häufiger (14,6 % zu 13,2 %), vor allem nen, Vertragsbedienstete oder freie Dienstneh-
Erwerbsbeteilung seit 2021 um 1,9 Prozentpunk- die zweite Generation (18,9 % gegenüber 13,8 % mer:innen. Dafür unterschied sich der Anteil der

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selbstständigen Erwerbstätigen im nicht-land- ständige Beschäftigung nahm um 108 700 region. Den höchsten Bildungsgrad haben Er-
wirtschaftlichen Bereich nur geringfügig zwi- (3 %) gegenüber dem Vorjahr zu und lag damit werbstätige aus den EU-Staaten vor 2004,
schen Einheimischen (10 %) und Personen mit auch deutlich über dem Vorkrisenniveau von EFTA-Staaten bzw. GB: 51 % von ihnen hatten
Migrationshintergrund (8 %). 2019. Bei Österreicher:innen erhöhte sich die 2022 einen Universitätsabschluss – gegenüber
Die berufliche Stellung verändert sich rasch unselbstständige Beschäftigung seit 2021 um 23 % der Österreicher:innen – und nur 5 % Pflicht-
zwischen den Generationen. Waren von der 21 300 (1 %), bei Ausländer:innen betrug der An- schule als höchsten Bildungsabschluss – gegen-
ersten Zuwanderungsgeneration noch 40 % Ar- stieg 87 400 (10 %). über 7 % der Österreicher:innen. Umgekehrt
beiter:innen und 9 % Selbstständige außerhalb Die Zahl arbeitsloser Inländer:innen verringerte verhält es sich bei Erwerbstätigen aus der Türkei
der Landwirtschaft, verringerte sich der Anteil sich um 22 % (-47 600 Personen) gegenüber mit einem Anteil von Pflichtschulabsolvent:in-
der Arbeiter:innen bei der zweiten Generation dem Vorjahr. Bei Ausländer:innen betrug der nen von 52 %. Besonders hoch war der Anteil
auf 21 % und der Anteil der Selbstständigen im Rückgang im Jahr 2022 19 % (-21 100 Personen). von Fachkräften mit mittlerer Qualifikation un-
nichtlandwirtschaftlichen Bereich auf 5 %; dem- In der Folge sank auch die Arbeitslosenquote ter Erwerbstätigen aus dem ehemaligen Jugo-
gegenüber erhöhte sich der Angestelltenanteil (beim AMS registrierte Arbeitslose) der Inlän- slawien (außerhalb der EU) mit 46 % sowie
von 49 % auf 66 %. der:innen um 1,4 Prozentpunkte auf 5,4 % und Bulgarien, Rumänien und Kroatien (39 %).
Integration im Überblick

Es gibt aber deutliche Unterschiede je nach die der Ausländer:innen um 2,8 Prozentpunkte Im Jahr 2021/22 wurde bei 7 100 Personen eine
Herkunft. Personen aus dem ehemaligen Jugo- auf 9,1 %. Die Differenz zwischen ausländischen Bewertung/Anerkennung von im Ausland er-
slawien (außerhalb der EU) und den ab 2007 und österreichischen Staatsangehörigen redu- worbenen Qualifikationen vorgenommen. Bei-
beigetretenen EU-Staaten hatten die geringsten zierte sich somit auf 3,7 Prozentpunkte nach 5,1 nahe die Hälfte waren Staatsangehörige der
Anteile an Selbstständigen (jeweils rund 6 %) im Vorjahr. EU, weitere 11 % waren Österreicher:innen. Be-
und Personen aus den EU-Staaten vor 2004, Die Arbeitslosenquote der ausländischen wertet/anerkannt wurden vor allem universitäre
EFTA, GB die höchsten (14 %). Männer sind Frauen zeigte den stärksten Rückgang (-3,7 Ausbildungen (54 % der Fälle), gefolgt von mitt-
durchwegs eher selbstständig als Frauen. Prozentpunkte auf 9,9 %), gefolgt von ausländi- leren Qualifikationen (28 %).
schen Männern (-2,3 Prozentpunkte auf 8,5 %), Unter den 15- bis 24-jährigen Jugendlichen
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Im Jahresdurchschnitt 2022 verringerte sich während jene der inländischen Frauen mit -1,5 hatten 8 % keine Beschäftigung und nahmen
das Arbeitskräfteangebot der unselbstständig Prozentpunkten auf 4,9 % und jene der inländi- auch nicht an einer Aus- oder Weiterbildungs-
beschäftigten Inländer:innen leicht (um 26 200 schen Männer mit -1,4 Prozentpunkten auf 5,8 % maßnahme teil (NEET). Unter den Jugendli-
Personen bzw. 1 %), bei ausländischen Arbeits- geringfügigere Rückgänge verzeichneten. chen mit Migrationshintergrund war der Anteil
kräften erhöhte es sich allerdings deutlich und Die höchsten Arbeitslosenquoten hatten weiter- mit 12 % deutlich höher als unter Jugendlichen
aufgrund des pandemiebedingten Einbruchs hin Personen aus der Ländergruppe Afghanis- ohne (6 %). Die erste Generation war mit 14 %
auch stärker als in den Vorjahren (+66 300, tan, Syrien bzw. dem Irak mit 27,9 %, gefolgt von am stärksten betroffen. 10 % der 14-Jährigen
+7 %). Türk:innen sowie Angehörigen sonstiger Dritt- im Schuljahr 2018/19 mit nicht-deutscher Um-
Nach einem dramatischen Einbruch der un- staaten (14,1 % resp. 11,1 %). gangssprache hatten bis zum Ende des Schul-
selbstständigen Beschäftigung im Jahr 2020 jahres 2020/21 keinen Pflichtschulabschluss, was
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und einer Erholung 2021 setzte sich der Auf- Der Bildungsstand der Erwerbstätigen ist die Möglichkeiten für Weiterbildung verringert
schwung auch im Jahr 2022 fort. Die unselbst- sehr heterogen und abhängig von der Herkunfts- und den Übertritt ins Erwerbsleben erschwert.

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Ausländische Staatsangehörige sind selte- chen tätig; darüber hinaus gehen ausländische staaten Geborenen lag er bei 29 %. 199 200
ner langzeitarbeitslos (länger als zwölf Monate Frauen, vor allem aus Drittstaaten, häufiger als Personen (2,2 % der Bevölkerung) bezogen
ohne Job) als Österreicher:innen (2022: 11,5 % Inländerinnen keiner Erwerbsarbeit nach. Da- 2021 Mindestsicherung oder Sozialhilfe – davon
gegenüber 19,7 %), auch weil sie häufig nicht die durch erhöht sich die Armutsgefährdung von waren 45 % (89 100 Personen) Österreicher:in-
Anspruchsvoraussetzungen für den Bezug einer Haushalten mit Migrationshintergrund. Zu den nen, weitere 38 % (75 700) Asyl- oder subsidiär
Notstandshilfe erfüllen. Am höchsten war der materiellen Belastungen kommen stärkere psy- Schutzberechtigte. 14 000 Personen (7 %) wa-
Anteil unter Staatsangehörigen aus dem ehe- chosoziale, etwa schwierige Arbeitsbedingun- ren EU-Bürger:innen und 20 400 (10 %) waren
maligen Jugoslawien außerhalb der EU (17,3 %) gen, überdurchschnittliche Betroffenheit von Drittstaatsangehörige (ohne Asylstatus).
und sonstigen Drittstaaten (12,4 %). Die Zahl der Arbeitslosigkeit sowie bei bestimmten Gruppen
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Schulungsteilnehmer:innen erhöhte sich 2022 ein unsicherer Aufenthaltsstatus, die allesamt In Österreich waren im Jahr 2021 17 % der
bei ausländischen Staatsangehörigen um 8,0 % eine gesundheitliche Beschwernis darstellen. Bevölkerung armuts- oder ausgrenzungsge-
(2 600), während sie sich bei Österreicher:innen fährdet. In Drittstaaten Geborene hatten die
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leicht (-3 400) verringerte. Das mittlere Netto-Jahreseinkommen (Me- höchste Gefährdung (54 %), in Österreich Gebo-
dian) der ganzjährig unselbstständig Beschäf- rene die niedrigste (13 %). Einer mehrfachen Ar-

Integration im Überblick
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Auch die Jugendarbeitslosigkeit der 15- bis tigten lag im Jahr 2021 bei 28 059 € und damit muts- und Ausgrenzungsgefährdung unterlagen
24-Jährigen nahm 2022 gegenüber dem Vor- trotz der Pandemie um 463 € höher als 2020 insgesamt 4 %, Migrant:innen in höherem Maße
jahr weiter deutlich ab. So sank die Zahl der (27 596 €). Österreicher:innen verdienten 2021 als Personen mit Geburtsland Österreich (9 %
Arbeitslosenquote um 1,1 Prozentpunkte, bei im Vergleich zum Durchschnitt um 1 196 € mehr gegenüber 2 %). Sozialleistungen reduzierten
ausländischen Jugendlichen (-1,7 Prozentpunk- (+4 %), Ausländer:innen um 4 303 € weniger 2021 das Armutsrisiko im Schnitt auf beinahe die
te) etwas stärker als bei inländischen (-1,0). Die (-15 %). Einzig Personen aus den EU-Staaten vor Hälfte der Personen. Besonders stark armutsre-
Jugendarbeitslosenquote (nationale Definition) 2004, EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten Kö- duzierend wirkten Sozialleistungen bei Perso-
betrug somit 2022 5,4 %, unter ausländischen nigreich (GB) verdienten im Schnitt etwa gleich nen aus der Türkei (29 % gegenüber 61 %), dem
Jugendlichen 7,4 % und unter inländischen Ju- viel wie Österreicher:innen. Alle anderen Her- früheren Jugoslawien außerhalb der EU (24 %
gendlichen 4,8 %. Sie war unter Jugendlichen kunftsgruppen hatten ein geringeres mittleres gegenüber 41 %) und aus sonstigen Drittstaaten
aus den Fluchtländern Afghanistan, Syrien und Netto-Jahreseinkommen, wobei die Unterschie- (48 % gegenüber 66 %). Die Armutsgefährdung
Irak mit 20,0 % am höchsten (2021: 21,9 %) und de zwischen den Gruppen relativ gering waren. ohne Sozialleistungen stieg 2021 im Vergleich zu
unter Jugendlichen aus den EU-Staaten vor Nur ganzjährig Beschäftigte aus sonstigen Dritt- 2020 bei Personen aus der Türkei (61 % zu 58 %)
2004, EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten Kö- staaten hatten noch einen Abschlag gegenüber und aus sonstigen Drittstaaten (66 % zu 65 %)
nigreich (GB) am geringsten (3,3 % gegenüber dem Schnitt der ausländischen Arbeitskräfte und sank bei Personen aus dem ehemaligen Ju-
5,2 % im Jahr davor). von 2 131 € (-9 %). goslawien (außerhalb der EU) von 44 % auf 41 %,
Der Anteil der Beschäftigten in Niedriglohn- wogegen sie bei Österreicher:innen und EU-
Soziales und Gesundheit branchen, in denen der Stundenlohn weniger Bürger:innen nahezu unverändert blieb.
In Bezug auf die Einkommenslage ist die aus- als zwei Drittel des Medians ausmacht, sank
15
ländische Bevölkerung schlechter gestellt als zwischen 2016 und 2021 unter Zugewanderten Die Lebenserwartung bei der Geburt unter-
die inländische. Sie ist öfter in Niedriglohnbran- um einen Prozentpunkt auf 24 %. Bei in Dritt- schied sich im Jahr 2022 geringfügig zwischen

11
in Österreich und im Ausland geborenen Perso- fen sind Personen aus dem ehemaligen Jugo- angehörige. Im Vergleich zum Ausländer:innen-
nen. Bei im Ausland geborenen Personen lag sie slawien (außerhalb der EU), hier berichteten anteil an der Bevölkerung im Jahresdurchschnitt
bei Männern mit 79,7 Jahren um 0,9 Jahre und 33 % der Männer und 44 % der Frauen über (18 %) war die Betroffenheitsquote unter auslän-
bei Frauen mit 83,9 Jahren um 0,2 Jahre über mäßige bis starke Schmerzen in den letzten dischen Staatsangehörigen mehr als doppelt so
der Lebenserwartung der im Inland geborenen vier Wochen bzw. 10 % der Männer und 18 % der hoch wie unter österreichischen Staatsangehö-
Bevölkerung. Die niedrigste Lebenserwartung Frauen über Depressionen. rigen (1,8 % zu 0,8 %). Besonders häufig wurden,
dagegen verzeichneten Männer und Frauen aus wie auch in den vergangenen fünf Jahren, Afri-
dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der Sicherheit kaner:innen und Personen aus Afghanistan, Sy-
EU) mit 78,3 Jahren bzw. 80,8 Jahren. Totge- Das Integrationsmonitoring enthält Indikatoren, rien oder dem Irak (je 3,2 %) Opfer von Straftaten.
burten und Säuglingssterbefälle kamen bei im die Zugewanderte sowohl als Täter:innen als Straftaten an ausländischen Staatsangehörigen
Ausland geborenen Müttern etwas häufiger vor auch als Opfer strafbarer Handlungen erfassen. wurden sowohl von Inländer:innen als auch von
als bei in Österreich geborenen Müttern (3,9 Zugewanderte sind nicht nur öfter Täter:innen, Ausländer:innen begangen.
Totgeburten je 1 000 Lebendgeborene bzw. 3,3 sondern auch häufiger Opfer von Straftaten.
Säuglingssterbefälle je 1 000 Lebendgeburten Daran hat sich längerfristig nicht viel geändert. Wohnen und räumlicher Kontext
Integration im Überblick

gegenüber 3,1 bzw. 2,0 ‰). Der Zugang zu Wohnraum ist wichtig für die
17
2022 wurden von der Polizei 302 500 Tat- Integration von Migrant:innen. Angesichts des
16
Der Gesundheitsbefragung 2019 zufolge verdächtige erfasst. Davon waren 128 600 aus- hohen Anteils der Zugewanderten mit geringem
nahmen Personen mit Migrationshintergrund ländische Tatverdächtige (43 %), von denen Einkommen lebt die Mehrheit von Personen
Früherkennungs- und Gesundheitsleistungen wiederum 65 % in Österreich wohnhaft waren, mit Migrationshintergrund in Mietwohnungen
seltener in Anspruch als in Österreich geborene; 31 % im Ausland, und 3 % hatten einen illegalen (70 %), die öfter schlecht ausgestattet und
sie besuchten z. B. seltener praktische Ärzt:in- Aufenthaltsstatus. Die Gesamtzahl der Häftlinge räumlich beengt sind. In den letzten zehn Jahren
nen (insbesondere Personen aus den EU-Bei- lag zu Jahresbeginn 2023 bei 9 000. Davon wa- haben vor allem Personen mit Migrationshinter-
trittsstaaten von 2004) und Zahnärzt:innen ren 52 % ausländische Staatsangehörige. Diese grund aus dem ehem. Jugoslawien (außerhalb
(insbesondere Personen aus dem ehemaligen kommen in erster Linie aus Serbien, Rumänien, der EU) und der Türkei verstärkt in Eigentums-
Jugoslawien (außerhalb der EU) und aus der der Slowakei, Afghanistan, der Türkei bzw. wohnungen investiert.
Türkei). Migrantinnen unterzogen sich seltener Russland. Die Haftquote stieg 2022 unter aus-
19
einer Mammographie (68 % gegenüber 75 % der ländischen Staatsangehörigen von 0,26 % (2021) Die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf
Frauen ohne Migrationshintergrund). Auch wie- auf 0,27 % (2022), während sie bei Österrei- lag in Österreich im Jahr 2022 bei 47 m2. Haus-
sen Personen mit Migrationshintergrund weni- cher:innen unverändert bei 0,06 % lag. Der An- halten, deren Haushaltsreferenzperson Migra-
ger oft einen aufrechten Impfschutz auf als teil der neu inhaftierten ausländischen Staats- tionshintergrund aufwies, standen im Schnitt
Inländer:innen. angehörigen stieg 2022 auf 58 % nach 56 % im 32 m2 pro Kopf zur Verfügung, Haushalten mit
Das Auftreten von Schmerzen sowie von De- Jahr 2021. einer Referenzperson ohne Migrationshinter-
pressionen ist bei Personen mit Migrationshin- grund 52 m2. Am geringsten war der verfügbare
18
tergrund häufiger verbreitet als bei in Österreich 2022 waren die Opfer von Straftaten zu Wohnraum pro Kopf in türkischen Haushalten
geborenen Personen. Besonders häufig betrof- knapp einem Drittel (33 %) ausländische Staats- (25 m2), gefolgt von Haushalten aus sonstigen

12
5 Bildungsstand der 25- bis 64-Jährigen 2022 7
Erwerbstätigenquote 2022 9 Arbeitslosenquote 2022
nach Migrationshintergrund nach Alter und Migrationshintergrund nach Staatsangehörigkeit

Insgesamt 100%

78,9%
Insgesamt 6,3%

In % der Bevölkerung gleichen Alters und Migrationshintergrunds

77,7%
13,4% 47,3% 17,6% 21,7%

76,1%
74,0%

71,2%
69,4%
69,0%
Ohne Migrations- Österreich 5,4%

63,6%
62,7%
hintergrund 9,2% 53,6% 17,0% 20,2%
80%
Mit Migrations- 23,6% 32,2% 18,9% 25,3% Nicht-Österreich 9,1%

46,6%
hintergrund
EU-Staaten vor
60% EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 4,9%
5,4% 29,6% 16,6% 48,4%
2004, EFTA, GB
EU-Beitrittsstaaten EU-Beitrittsstaaten 2004 4,8%
6,4% 34,8% 27,6% 31,2% 40%
2004
EU-Beitrittsstaaten ab 2007 9,5%
EU-Beitrittsstaaten 23,5% 32,4% 24,5% 19,6%
ab 2007 20%
Ehem. Jugoslawien (außerhalb der EU) 10,5%
Ehem. Jugoslawien 26,8% 44,8% 18,0% 10,4%
(außerhalb der EU)
0% Türkei 14,1%
Türkei 51,9% 30,4% 9,5% 8,2%

Insgesamt

Ohne Migrations-
hintergrund

Mit Migrations-
hintergrund

EU-Staaten vor 2004,


EFTA, GB

EU-Beitrittsstaaten
2004

EU-Beitrittsstaaten
ab 2007

Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU)

Türkei

Sonstige Staaten
Afghanistan,
Syrien, Irak
x

Afghanistan, Syrien, Irak 27,9%


Sonstige Staaten 25,1% 16,2% 18,7% 40,0%
Sonstige Staaten 11,1%
Höchste abgeschlossene
Schulbildung
0% 20% 40% 60% 80% 100%
0% 10% 20% 30%

Die Kernindikatoren
Pflichtschule Lehre, BMS AHS, BHS, Kolleg Universität, FH, Akademie

1 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über 2 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. 3 Q.: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung/Statistik.
alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten. – Bevölkerung in Privathaushalten im Alter von 15 bis 64 Jahren ohne Präsenz- und Zivildiener.

9 Arbeitslosenquote 2022 13 Netto-Jahreseinkommen1) 2021 14 (Mehrfache) Armuts- oder Ausgrenzungs-


nach Staatsangehörigkeit und Ausbildung nach Staatsangehörigkeit gefährdung 2021 nach Geburtsland

Staatsangehörigkeit
Insge- Pflicht- Lehre, AHS, Univer- Österreich 29 255 € Armuts- oder mehrfache
samt schule1) BMS1) BHS1) sität1)
Ausgrenzungs- Ausgrenzungs-
Geburtsland
Insgesamt 6,3% 13,7% 5,2% 4,7% 2,9% Nicht-Österreich 23 756 € gefährdung gefährdung
Österreich 5,4% 12,1% 5,1% 3,9% 2,4%
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 28 711 € Insgesamt 17% 4%
Nicht-Österreich 9,1% 15,8% 5,8% 7,6% 4,4%
EU-Staaten vor 2004, 4,9% 11,4% 5,0% 7,3% 3,0% Österreich 13% 2%
EFTA, GB EU-Beitrittsstaaten 2004 23 429 €
Nicht-Österreich 36% 9%
EU-Beitrittsstaaten 4,8% 9,7% 3,6% 4,2% 2,8%
2004 EU-Beitrittsstaaten ab 2007 22 694 € EU-, EFTA-Staaten, GB 26% 4%
EU-Beitrittsstaaten 9,5% 14,1% 5,7% 6,6% 4,9% Drittstaaten 43% 13%
ab 2007 Ehem. Jugoslawien (außerhalb der EU) 23 504 €
Ehem. Jugoslawien 27% (5%)
Ehem. Jugoslawien 10,5% 14,8% 7,9% 6,9% 3,3% (außerhalb der EU)
(außerhalb der EU) Türkei 23 169 €
Türkei 14,1% 18,8% 9,9% 8,7% 6,6% Türkei 37% (13%)
Afghanistan, Syrien, 27,9% 28,7% 16,5% 27,5% 23,9% Sonstige Staaten 21 625 € Sonstige Staaten 54% 18%
Irak
Sonstige Staaten 11,1% 17,1% 10,0% 11,1% 7,4%
0€ 15 000€ 30 000€
4 Q.: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung/Statistik. – 1) AMS Erwerbskarrierenmonitoring. 5 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Lohnsteuerdaten. – Sozialstatistische Auswertungen. Ohne Lehrlinge. 6 Q.: STATISTIK AUSTRIA, EU-SILC (Querschnittsfiles). – Ergebnisse beruhen auf einem
– 1) Median des Netto-Jahreseinkommens der ganzjährig unselbstständig Erwerbstätigen. Dreijahresdurchschnitt 2020-2021-2022. – Personen in Privathaushalten.

13
Drittstaaten (28 m2) und dem ehemaligen Jugo- bei 34 %. Dieser Anteil ist aber weiterhin deutlich Familienformen
slawien (außerhalb der EU) mit 29 m2. Mit der niedriger als unter Personen ohne Migrations- Soziale Integration spiegelt sich auch in der Ent-
Dauer des Aufenthalts verbesserte sich die hintergrund (55 %). wicklung der Familienformen wider, bei denen
Wohnsituation der Zugewanderten. Haushalte das Heiratsverhalten eine Rolle spielt. Ein hohes
22
der zweiten Generation hatten im Schnitt 39 m2 Zugewanderte leben eher in Städten als auf Ausmaß an exogamen Ehen (Eheschließungen
pro Kopf zur Verfügung gegenüber 31 m2 bei der dem Land. Allein in Wien lebten Anfang 2023 außerhalb der eigenen Gruppe) wird als Indika-
ersten Generation. knapp 40 % der Personen mit ausländischem tor der gegenseitigen Akzeptanz gewertet. In
Geburtsort, gegenüber 17 % der in Österreich ge- Österreich gab es einen stetigen Anstieg des
20
Der Wohnkostenanteil relativ zum Einkom- borenen Bevölkerung. Am stärksten ist die Kon- Anteils der Ehen mit ausländischer Beteiligung
men ist unter Zugewanderten deutlich höher. zentration auf Wien bei Drittstaatsangehörigen: zwischen 1991 und 2022 um rund 13 Prozent-
2021 gaben knapp 16 % der von in Österreich ge- Personen aus der Türkei und dem ehemaligen punkte auf 32 % aller Ehen.
borenen Personen geführten Haushalte an, Jugoslawien außerhalb der EU lebten zu 41 % in
23
mehr als 25 % des Haushaltseinkommens für Wien, jene aus Afghanistan, Syrien und Irak zu Insgesamt wurden 2022 in Österreich rund
Wohnkosten ausgegeben zu haben, jedoch 51 % und jene aus sonstigen Drittstaaten sogar zu 47 500 Ehen geschlossen, um etwa 5 600 mehr
Integration im Überblick

40 % der von Migrant:innen geführten Haushal- gut 52 %. Rund 43 % aller in Österreich Gebore- als im von der Pandemie geprägtem Vorjahr.
te. Damit ist dieser Anteil für in Österreich nen lebten in Gemeinden mit weniger als 5 000 Der Anteil der Paare, bei denen eine Person aus
Geborene seit 2016 um 0,1 Prozentpunkte ge- Einwohner:innen, im Gegensatz zu nur 19 % der dem Ausland kam, lag wie 2021 auch bei 22 %.
sunken, für Migrant:innen stieg er seither um 2,5 im Ausland Geborenen. In den letzten zehn Jah- Die Zahl der Ehen, in denen beide Eheleute in
Prozentpunkte. Auch der Anteil der Personen, ren ist die Zahl der Gemeinden, die einen Anteil Österreich geboren wurden, lag bei 31 800, ihr
die in Wohnungen mit einem sehr schlechten an Zugewanderten von mehr als 25 % haben, Anteil stieg damit seit dem Vorjahr um ca. einen
Wohnstandard wohnen, ist unter den Zugewan- deutlich gestiegen, und zwar von 28 im Jahr 2012 Prozentpunkt auf 68 %. Der Anteil der Ehen, in
derten mit 3,7 % mehr als doppelt so hoch. auf 88 im Jahr 2022. Der Anteil der im Ausland denen beide Eheleute im Ausland geboren wur-
geborenen Personen, die in Gemeinden mit mehr den, sank von 11 % auf 10 %. Die Zahl der gleich-
21
Im Jahr 2022 standen in Österreich 43 % der als 25 % Zuwanderungsanteil leben, lag 2022 bei geschlechtlichen Ehen stieg von 632 (2021) auf
Haushalte Mietwohnungen, 48 % Eigenheime 62 %. Bad Gastein, Kitzbühel oder Seefeld in Tirol 791. Bei diesen kommt in 28 % der Fälle eine Per-
und 9 % sonstige Unterkünfte (z. B. Dienstwoh- sowie einige grenznahe Orte wie Kittsee oder son aus dem Ausland, in 10 % beide Partner:in-
nungen) zur Verfügung. Haushalte mit Migrati- Braunau am Inn und Kommunen mit größeren nen.
onshintergrund waren dabei zu 70 % Miet- Flüchtlingsunterkünften gehören zu den Ge- Der Großteil der Ehepartner:innen, die im Aus-
wohnungen gegenüber 35 % der Haushalte ohne meinden mit besonders hohem Anteil an im Aus- land geboren wurden, kommt aus einem EU-
Migrationshintergrund. Am höchsten war der land geborener Bevölkerung. Die räumliche Staat (5 900), vor allem aus Deutschland (3 100).
Anteil der Haushalte in Mietwohnungen bei Re- Segregation von im Ausland geborenen Men- Aus Drittstaaten kamen 2022 4 600 Ehepart-
ferenzpersonen aus sonstigen Staaten (81 %) schen ist gemäß Segregationsindex unter der ner:innen, großteils aus der Türkei und aus
und der Türkei (75 %). Für Angehörige der ers- ungarischen und deutschen Bevölkerungsgrup- Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens
ten Generation lag der Anteil an Wohneigentü- pe am geringsten und unter Personen aus Alge- (außerhalb der EU).
mer:innen bei 25 %, in der zweiten Generation rien, Tunesien, Serbien und Marokko am höchsten. Die durchschnittliche Haushaltsgröße war 2022

14
24
bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund Von den 10 900 Personen, die sich in Öster- 2010 erhoben. Für die Befragung 2023 wurden
mit 2,5 Personen etwas größer als bei der Be- reich im Jahr 2022 einbürgern ließen, waren im Rahmen von fünf Stichproben Personen mit
völkerung ohne Migrationshintergrund (2,1). knapp 33 % schon in Österreich geboren. Der folgenden Geburtsländern befragt: Österreich
Die höchste Zahl an Haushaltsmitgliedern hat- Großteil hatte einen Rechtsanspruch auf die ös- (1 166 Personen), Bosnien und Herzegowina
ten türkische Haushalte (3,2 Personen), gefolgt terreichische Staatsangehörigkeit (62 %), der (422), Serbien (389), Türkei (380), Afghanistan
von Haushalten aus Afghanistan, Syrien oder Rest erhielt aufgrund einer Ermessensentschei- (542), Maghreb-Staaten (d. h. Algerien, Marok-
dem Irak (3,1 Personen). Die geringste Zahl an dung die österreichische Staatsbürgerschaft ko, Tunesien; 521), Russische Föderation (452),
Haushaltsmitgliedern (2,0) hatten Haushalte mit (8 %) bzw. infolge einer Erstreckung (30 %), Syrien (594), Rumänien (373) und Ukraine
einer Referenzperson aus den EU-Beitrittsstaa- etwa auf Ehepartner:innen und/oder Kinder. Die (494). Insgesamt wurden für die Migrationsbe-
ten bis 2004 sowie EFTA-Staaten und dem Ver- größte Zahl von Einbürgerungen gab es unter fragung im Jahr 2023 5 333 Personen befragt.
einigten Königreich (GB). Staatsbürger:innen aus Syrien (1 200), der Tür-
25
kei (1 100), Bosnien und Herzegowina (800) so- Das Zusammenleben mit Zugewanderten
Einbürgerungen wie Afghanistan (700). Eine geringe Häufigkeit beurteilen 28 % der Österreicher:innen als „sehr
Die Einbürgerung wird in Österreich als ein von Einbürgerungen zeigten Personen aus an- gut“ oder „eher gut“, mehr als ein Drittel (34 %)

Integration im Überblick
wichtiges Zeichen der Integration und des An- deren EU-, EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten bewertet es hingegen als „eher schlecht“ oder
kommens in Österreich gewertet. Angesichts Königreich (GB). Dafür war sie bei Drittstaatsan- „sehr schlecht“. In der Regel neigen Österrei-
der Dauer des erforderlichen rechtmäßigen und gehörigen deutlich höher, am höchsten bei cher:innen, die häufig Kontakt zu Zugewander-
ununterbrochenen Aufenthalts in Österreich Staatsbürger:innen aus der Gruppe Afghanis- ten haben, dazu, das Zusammenleben als besser
(zehn Jahre, in manchen Fällen sechs Jahre) tan, Syrien oder dem Irak. 6 % dieser Gruppe mit einzustufen als jene, die seltener oder nie Kon-
folgt der Verlauf der Einbürgerungen den Zu- einem Aufenthalt von zumindest zehn Jahren in takt haben. Im Vergleich zum Vorjahr sind unter
wanderungsbewegungen mit einem Abstand Österreich wurden 2022 eingebürgert, gefolgt Österreicher:innen die Stimmen, die das Mitei-
von etwa zehn Jahren. 2019 erfolgten 10 500 von Personen aus sonstigen Drittstaaten (3 %) nander kritisch sehen, deutlich angewachsen.
Einbürgerungen in Österreich. Nach einem pan- sowie aus dem ehemaligen Jugoslawien (außer- Demgegenüber nehmen Zugewanderte das Zu-
demiebedingten Einbruch 2020 (8 800) gab es halb der EU) bzw. der Türkei (je 1 %). Die neu sammenleben mit Österreicher:innen positiver
2021 mit 9 700 wieder etwas mehr inlandswirk- Eingebürgerten sind vorwiegend jung, 33 % wa- wahr. Von 61 % der Migrant:innen wird es als
same Einbürgerungen, 2022 waren es 10 900. ren unter 18 Jahre alt. „sehr gut“ oder „eher gut“ eingeschätzt. Perso-
Seit der Jahrtausendwende erhielten mehr als nen, die schon länger in Österreich leben,
381 000 Menschen die österreichische Staats- Subjektive Fragen zum Integrationsklima tendieren dazu, das Zusammenleben mit Öster-
angehörigkeit. Die Einbürgerungsrate (Einbür- Zusätzlich zu den Statistiken, die als objektive reicher:innen schlechter zu bewerten als Perso-
gerungen in Prozent der in Österreich lebenden Indikatoren für Integration herangezogen wer- nen mit kürzerer Aufenthaltsdauer.
ausländischen Staatsangehörigen) lag 2021 bei den, inkludiert das Integrationsmonitoring auch
0,7 %. Im europäischen Vergleich hat Österreich subjektive Wahrnehmungen zur Integration, • Die Veränderung des Zusammenlebens mit Zu-
eine der niedrigsten Einbürgerungsraten, unter- einerseits aus der Sicht der in Österreich Gebo- gewanderten im Allgemeinen in den vergangenen
boten nur von Slowenien, der Slowakei, Kroa- renen, andererseits aus der Perspektive der Zu- drei Jahren beschreibt fast die Hälfte der Öster-
tien, Tschechien und den baltischen Staaten. gewanderten. Dieses Stimmungsbild wird seit reicher:innen (47 %) als eine Verschlechterung.

15
Am häufigsten schätzen jüngere Österrei- Österreicher:innen sehen insgesamt mehr Zu- • Zur Erfassung von Einstellungen gegenüber
cher:innen zwischen 16 und 29 Jahren (31 %) die gewanderte die Veränderung der persönlichen Minderheiten und Religionsgemeinschaften
Entwicklungen als „sehr verbessert“ oder „eher Lebenssituation als eine Verbesserung an. Be- wurden sowohl Österreicher:innen als auch Zu-
verbessert“ ein, Verschlechterungen werden sonders häufig nehmen eine solche Personen gewanderte gefragt, ob es sie stören würde,
am häufigsten durch Personen diagnostiziert, wahr, die in Afghanistan (68 %) oder Syrien wenn eine Person aus einer bestimmten Grup-
die 60 Jahre oder älter sind (52 %) oder eine (69 %) geboren sind. Ein Drittel (33 %) der Mi- pe ihr:e Nachbar:in wäre. Einem knappen Drittel
Lehre, Fach- oder Handelsschule als höchsten grant:innen aus der Türkei ist indes von einer (32 %) der Österreicher:innen missfiele es, wenn
Bildungstitel (52 %) aufweisen. Im Zusammen- Verschlechterung ihrer Lebenssituation be- Asylwerbende oder Flüchtlinge in der Nach-
leben am Arbeitsplatz bzw. in der Schule, Aus- troffen. Vor allem jüngere Zugewanderte sowie bar:innenschaft wohnten. 26 % störten sich da-
bildungsstelle oder Universität werden häufiger Personen mit kürzerem Aufenthalt in Österreich ran, Roma und Sinti als Nachbar:innen zu haben.
Verbesserungen wahrgenommen als im Wohn- erleben ihre persönliche Lebenssituation in den Unter Zugewanderten wiederum zeigen sich
umfeld und im öffentlichen Raum, in dem die vergangenen drei Jahren als Verbesserung. ebenfalls Vorbehalte gegenüber beiden Grup-
Veränderung des Miteinanders besonders pes- pen. Die stärkste Abneigung richtet sich unter
simistisch betrachtet wird. • Ein weiterer Fragenblock befasste sich mit Zugewanderten indes gegen homosexuelle
Integration im Überblick

Diskriminierungserfahrungen von Zugewan- oder bisexuelle Personen. 18 % der Migrant:innen


• Die empfundene Zugehörigkeit zu Österreich derten in den vergangenen zwölf Monaten. würde es nicht behagen, Personen mit diesen
ist unter Zugewanderten stark ausgeprägt; 74 % Rund zwei von fünf Zugewanderten aus der sexuellen Orientierungen als Nachbar:innen zu
stimmen dem zu, dass sie sich Österreich zu- Türkei (44 %) und Afghanistan (43 %) erleben haben.
gehörig fühlen. Besonders stark ist die empfun- zumindest gelegentlich eine Diskriminierung im
dene Zugehörigkeit unter Zugewanderten aus Allgemeinen. Bei Personen, die in Serbien bzw. • Ein weiterer Fragenblock befasste sich mit
Afghanistan (77 %), Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina geboren sind, trifft dem Umgang mit und der Sicht auf die österrei-
(80 %), Syrien (80 %) und den Maghreb-Staaten dies indes bei rund einem Viertel zu (25 % bzw. chische Lebensweise. 72 % der Zugewanderten
(81 %). 26 %). Im Kontext der Arbeit oder Ausbildung orientieren sich sowohl an der österreichischen
Die stärkste empfundene Zugehörigkeit zum haben Zugewanderte vergleichsweise oft das Lebensweise als auch an der Lebensweise
Herkunftsland besteht bei Personen, die in der Gefühl, aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt in ihrem Herkunftsland und versuchen, bei-
Ukraine geboren sind (73 %). Mit steigender Auf- zu werden. Am häufigsten berichten Zuge- de miteinander zu verbinden. 24 % halten sich
enthaltsdauer verstärkt sich die Zustimmung, sich wanderte aus der Türkei (50 %) und Afghanis- eher an die österreichische Lebensart. 5 % der
eher zu Österreich zugehörig zu fühlen, von 52 % tan (49 %) von einer zumindest gelegentlichen Zugewanderten richten sich in ihrer Lebens-
(Aufenthalt von ein bis unter fünf Jahren) über Diskriminierungserfahrung in diesem Kontext. weise eher nach ihrem Herkunftsland aus. Die
73 % (fünf bis 15 Jahre) auf 78 % (über 15 Jahre). Ähnliche Erfahrungen werden auch beim Kon- Studienteilnehmer:innen wurden auch gefragt,
takt mit öffentlichen Behörden gemacht. Im wie sie mit der österreichischen Lebensweise
• Bei 32 % der Österreicher:innen hat sich die Gesundheitsbereich, also beim Besuch bei im Allgemeinen einverstanden sind. Dabei zeigt
persönliche Lebenssituation in den vergange- Ärzt:innen oder im Krankenhaus, erleben Zuge- sich, dass Personen, die in Österreich geboren
nen drei Jahren verbessert, ein Fünftel (20 %) wanderte seltener Benachteiligungen aufgrund sind, die hiesige Lebensart kritischer sehen als
beklagt eine Verschlechterung. Im Vergleich zu ihrer Herkunft. Zugewanderte.

16
Sprachgebrauch und -kenntnisse ches Zeitunglesen bei Österreicher:innen weiter
Die Migrationsbefragung 2023 umfasste erst- verbreitet als unter Zugewanderten. In Afgha-
mals auch Fragen zum Sprachgebrauch und nistan bzw. den Maghreb-Staaten Geborene se-
zu Sprachkenntnissen. Ihre Kenntnisse der hen zu einem Anteil von 16 % bzw. 18 % in ihrer
deutschen Sprache schätzen Personen am Herkunftssprache fern, bei Zugewanderten aus
häufigsten als zumindest gut ein, die in den der Türkei bzw. der Ukraine ist dies hingegen bei
Maghreb-Staaten (76 %) oder Bosnien und Her- 57 % bzw. 65 % der Fall. Soziale Medien werden
zegowina (70 %) geboren sind. Am niedrigsten im Vergleich zum Fernsehen und Lesen von Zei-
ist dieser Anteil bei Zugewanderten aus der tungen am wenigsten in deutscher Sprache und
Ukraine (28 %) und der Türkei (46 %). 13 % der am häufigsten in der Herkunftssprache genutzt.
Migrant:innen geben an, dass sie „ausschließ- Zeitungen wiederum werden mit Ausnahme von
lich“ oder „überwiegend“ in deutscher Sprache Zugewanderten aus der Ukraine (32 %) von allen
zu Hause kommunizieren, bei der Hälfte (51 %) Gruppen mehrheitlich auf Deutsch gelesen: bei
erfolgt dies „ausschließlich“ oder „überwiegend“ Personen aus der Türkei zu 59 %, bei allen ande-

Integration im Überblick
in ihrer Herkunftssprache. Der Anteil jener, die ren Gruppen liegt der Anteil über 70 %.
zumindest überwiegend in deutscher Sprache
zu Hause sprechen, ist unter Zugewanderten
aus der Russischen Föderation (21 %), Rumänien
(23 %) sowie insbesondere den Maghreb-Staa-
ten (40 %) am höchsten. Mit befreundeten Per-
sonen erfolgt die Kommunikation gegenüber
dem Sprachgebrauch zu Hause etwas häufiger
in deutscher Sprache. 23 % der Zugewanderten
geben an, dass sie mit ihren Freund:innen „aus-
schließlich“ oder „überwiegend“ Deutsch reden.

Mediennutzung
Erhoben wurde auch die Häufigkeit der Nutzung
verschiedener Medienarten sowie die Sprache, in
der die Medien genutzt werden. Soziale Medien
werden von 57 % der Österreicher:innen täglich
genutzt, unter Zugewanderten aus Syrien bzw.
der Ukraine beträgt deren Anteil hingegen 74 %
bzw. 83 %. Dagegen sind tägliches Fernsehen
oder Radiohören (inkl. Streaming) sowie tägli-

17
Bevölkerung Die „Bevölkerung mit Migrationshintergrund“ umfasst alle Per-
sonen, deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden,
unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit oder dem eigenen
Geburtsort. Im Durchschnitt des Jahres 2022 zählte etwas mehr
als ein Viertel (26,4 %) der Gesamtbevölkerung in österreichi-
schen Privathaushalten zur Bevölkerung mit Migrationshinter-
grund. In absoluten Zahlen waren dies rund 2,352 Millionen
Menschen, um rund 789 000 Personen bzw. 50 % mehr als vor
zehn Jahren. 2012 lebten rund 1,563 Millionen Menschen mit
Migrationshintergrund in Österreich, was damals einem Anteil
an der Gesamtbevölkerung von 18,8 % entsprach. Der Anteil
der Bevölkerung mit Migrationshintergrund stieg in den ver-
gangenen zehn Jahren somit um 7,6 Prozentpunkte an.

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund kann nach dem


eigenen Geburtsland in zwei Gruppen unterteilt werden:
Knapp drei Viertel (73,6 %) gehören der sogenannten „ersten
Generation“ an, da sie selbst im Ausland geboren wurden und
nach Österreich zugezogen sind. Gut ein Viertel (26,4 %) der
Personen mit Migrationshintergrund sind hingegen in Öster-
reich geborene Nachkommen von Eltern mit ausländischem
Geburtsort und werden daher als „zweite Zuwanderungsge-
neration“ bezeichnet. Dieses Verhältnis zwischen erster und
zweiter Generation hat sich in den letzten zehn Jahren kaum
verändert.
Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2012–2022
nach Zuwanderungsgeneration

3 000
Personen (in 1 000)

Zweite Generation
Erste Generation
2 351,8
26,4%
2 500
2 240,3
25,4%
2 137,8
2 070,1 24,4% 620,6
1 970,3 2 022,2 23,7% 7,0%
1 898,0 605,3
1 812,9 22,8% 23,3%
22,1% 6,9%
21,4% 559,0
2 000 542,0 6,4%
529,7 6,2%
1 714,6 500,8 6,1%
1 622,4 20,4% 483,1 5,8%
1 563,0 19,4% 478,7 5,6%

Bevölkerung
18,8% 5,6% 1 731,3
460,2
5,5% 1 635,0 19,5%
429,5
1 500 411,9 1 578,8 18,6%
5,1% 1 528,2
5,0% 1 492,5 18,0%
1 469,5 17,5%
1 414,9 17,0% 17,2%
1 334,3 16,5%
1 254,4 15,7%
1 192,8 14,9%
1 151,2
14,3%
1 000 13,9%

500

0
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022

7 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.

19
Wer hat einen
„Migrationshintergrund“?

Rund um das Thema Migration gibt es verschie- Im Ausland geborene Bevölkerung Menschen gehören der sogenannten „ersten
dene Möglichkeiten, Personengruppen zu defi- Das Geburtsland ist im Gegensatz zur Staats- Generation“ an, da sie selbst im Ausland ge-
nieren. Je nachdem, ob die Staatsangehörigkeit, angehörigkeit, die zum Beispiel durch Ein- boren wurden und nach Österreich zugezogen
das Geburtsland oder das Geburtsland der El- bürgerung gewechselt werden kann, ein un- sind. Rund 621 000 Personen mit Migrationshin-
tern als Kriterium herangezogen wird, ergeben veränderliches Personenmerkmal. Am 1. Jänner tergrund sind hingegen in Österreich geborene
sich durchaus unterschiedliche Gruppen: 2023 lebten in Österreich rund 1,976 Millionen Nachkommen von Eltern mit ausländischem
Menschen mit ausländischem Geburtsort. Dies Geburtsort; sie werden daher auch als „zweite
Ausländische Staatsangehörige entsprach etwas mehr als einem Fünftel (21,7 %) Generation“ bezeichnet. Eine „dritte Generati-
Bevölkerung

Als „Ausländer:innen“ werden alle Personen der Gesamtbevölkerung. Knapp drei Viertel aller on“ wird in den statistischen Erhebungen nicht
bezeichnet, die keine österreichische Staats- im Ausland Geborenen besaßen einen ausländi- separat erfasst, da deren Angehörige bereits in
angehörigkeit besitzen. Neben ausländischen schen Pass, während gut ein Viertel österreichi- Österreich geborene Eltern haben und somit
Staatsangehörigen sind dies auch Staatenlose sche Staatsangehörige waren. nicht mehr zur Bevölkerung mit Migrationshin-
sowie Personen mit ungeklärter Staatsangehö- tergrund zählen.
rigkeit. Zum Stichtag 1. Jänner 2023 lebten rund Bevölkerung mit Migrationshintergrund Für die rund 131 000 in Anstalten (z.B. Erstauf-
1,730 Millionen ausländische Staatsangehörige Internationalen Definitionen zufolge umfasst nahmezentren, Gefängnisse, Klöster, Internate)
in Österreich. Dies entsprach einem Anteil von die „Bevölkerung mit Migrationshintergrund“ lebenden Menschen liegen keine Informationen
19,0 % an der Gesamtbevölkerung (9,105 Mil- alle Personen, deren beide Elternteile im Aus- über deren Migrationshintergrund vor, da die
lionen). Rund 261 000 Ausländer:innen sind in land geboren wurden, unabhängig von ihrer Befragung nach dem Geburtsland der Eltern
Österreich geboren, die übrigen 1,469 Millionen Staatsangehörigkeit. Im Durchschnitt des nur in Privathaushalten durchgeführt wird.
sind im Ausland geboren und erst nach Öster- Jahres 2022 lebten rund 2,352 Millionen Men- Zwei Drittel der Bevölkerung mit Migrations-
reich zugewandert, wobei fast zwei Fünftel schen mit Migrationshintergrund in Österreich. hintergrund sind ausländische Staatsan-
davon bereits seit mindestens zehn Jahren in Dies entsprach etwas mehr als einem Viertel gehörige und ein Drittel ist im Besitz eines
Österreich leben. Ein weiteres Viertel der im (26,4 %) der Gesamtbevölkerung in Privathaus- österreichischen Passes. Unter den Zugewan-
Ausland geborenen ausländischen Staatsange- halten. derten der ersten Generation sind jedoch nur
hörigen ist vor fünf bis unter zehn Jahren nach Personen mit Migrationshintergrund können 24,0 % eingebürgert, während bereits 60,6 %
Österreich gekommen und die übrigen 36 % le- nach dem eigenen Geburtsland in zwei Grup- der Angehörigen der zweiten Generation ös-
ben noch keine fünf Jahre hier. pen unterteilt werden: Etwa 1,731 Millionen terreichische Staatsangehörige sind.

20
Bevölkerung nach Migrationshintergrund bzw. nach Staatsangehörigkeit und Geburtsland
im Überblick
Privathaushalten), Jahresdurchschnitt 2022;

Erste Zuwanderungsgeneration Zweite Zuwanderungsgeneration


Mikrozensus (Stichprobenerhebung in

selbst im Ausland geboren selbst in Österreich geboren


abgestimmte Erwerbsstatistik 2020

1 731 300 Personen = 19,5% 620 600 Personen = 7,0%


(Bevölkerung in Anstalten).

Bevölkerung ohne Migrationshintergrund Bevölkerung mit Migrationshintergrund


zumindest ein Elternteil in Österreich geboren Eltern im Ausland geboren
6 549 000 Personen = 73,6% 2 351 800 Personen = 26,4%

Bevölkerung in Anstalten
Bevölkerung in Privathaushalten 8 900 800 Personen = 100,0%
131 193 Personen

Bevölkerung
Gesamtbevölkerung am 1. Jänner 2023 9 104 772 Personen = 100,0%
Statistik des Bevölkerungsstandes
(auf Basis des Meldewesens).

Seit 10 Jahren oder


Österreichische Staatsangehörige Ausländische Staatsangehörige länger in Österreich
Stichtag: 1. Jänner 2023

7 374 952 Personen = 81,0% 1 729 820 Personen = 19,0% 570 972 Personen = 6,3%

Seit 5 bis unter


In Österreich Geborene Im Ausland Geborene In Österreich Geborene Im Ausland Geborene 10 Jahren in Österreich
6 868 005 Personen = 75,4% 506 947 Personen = 5,6% 260 907 Personen = 2,9% 1 468 913 Personen = 16,1% 365 063 Personen = 4,0%

Seit weniger als 5 Jahren


Im Ausland geborene Personen in Österreich
1 975 860 Personen = 21,7% 532 878 Personen = 5,9%

8 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes; Abgestimmte Erwerbsstatistik; Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.

21
Bevölkerungsentwicklung
durch Zuwanderung

Wanderungsgewinn seit 1961: wodurch der Ausländer:innenanteil auf über 8 % in diesen fünf Jahren, lagen mit 45,4 % nur gering-
rund 1,569 Millionen Personen anstieg. Strengere Regulierungen der Auslän- fügig über dem Durchschnitt aller Nationalitäten.
Die Bevölkerungszahl Österreichs hat seit Be- derbeschäftigungs- und Aufenthaltsgesetze Deutlich höhere Anteile an Personen mit länger-
ginn der 1960er-Jahre durch Zuwanderung um bewirkten eine kurze Stagnation der Zuwande- fristigem Aufenthalt hatten Staatsangehörige
rund 1,569 Millionen Personen zugenommen. In rung in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre. Seit aus den beiden Fluchtherkunftsländern Syrien
den sechs Jahrzehnten von 1961 bis 2022 gab Beginn der 2010er-Jahre ist ein erneuter Anstieg (78,1 %) und Afghanistan (69,9 %). Aber auch rund
es bei den ausländischen Staatsangehörigen der Zahl der ausländischen Bevölkerung zu be- die Hälfte der Zugewanderten aus Slowenien, der
um etwa 1,927 Millionen Zuzüge aus dem Aus- obachten, anfangs aufgrund verstärkter Zuwan- Türkei, Kroatien und dem Kosovo blieb mehr als
land mehr als Wegzüge in das Ausland. Im glei- derung aus den Staaten der Europäischen Union, fünf Jahre in Österreich. Hingegen blieb nur etwas
chen Zeitraum kam es bei den österreichischen in den Jahren 2015 und 2016 vor allem auch durch mehr als ein Drittel der zugewanderten tschechi-
Staatsangehörigen hingegen zu einem Wande- starke Fluchtmigration aus Syrien und Afghanis- schen Staatsangehörigen mehr als fünf Jahre in
rungsverlust von rund 358 000 Personen. tan sowie 2022 durch den Zuzug flüchtender Österreich. Besonders niedrige Verbleiberaten
Bevölkerung

Menschen aus der Ukraine. Am 1. Jänner 2023 wurden bei den Zugewanderten aus Marokko
Ausländer:innenanteil in den frühen 1990er- lebten gut 1,730 Millionen ausländische Staats- (21,0 %) und Algerien (16,3 %) beobachtet.
und 2010er-Jahren stark angestiegen angehörige in Österreich, was einem Anteil von
Im Jahr 1961 lebten in Österreich nur knapp 19,0 % an der Gesamtbevölkerung entsprach. Zuwanderung auch für zukünftige
über 100 000 ausländische Staatsangehörige, Bevölkerungsentwicklung ausschlaggebend
was einem Anteil an der Gesamtbevölkerung Weniger als die Hälfte der Zugewanderten Auch in Zukunft wird – den aktuellen Bevölke-
von rund 1,4 % entsprach. In der zweiten Hälf- bleibt länger als fünf Jahre in Österreich rungsprognosen zufolge – die Zuwanderung die
te der 1960er- und zu Beginn der 1970er-Jah- Von den zwischen 2013 und 2017 nach Österreich dominierende Komponente der Bevölkerungs-
re erhöhten sich die Anzahl und der Anteil der zugewanderten ausländischen Staatsangehöri- entwicklung in Österreich darstellen. Im Haupt-
ausländischen Bevölkerung aufgrund gezielter gen ist mehr als die Hälfte (55,3 %) innerhalb von szenario der Bevölkerungsprognose, also unter
Anwerbung von Arbeitskräften aus dem ehema- fünf Jahren wieder fortgezogen, während 44,7 % Fortschreibung ähnlicher Wanderungs- und Ge-
ligen Jugoslawien und der Türkei relativ stark. mindestens fünf Jahre oder länger in Österreich burtenniveaus, könnte die Bevölkerung Öster-
Bis 1974 stieg die Zahl der ausländischen Staats- geblieben sind. reichs bis zum Jahr 2050 auf rund 9,86 Millionen
angehörigen auf 311 700 (4 % der damaligen Ge- Rumänische Staatsangehörige, welche in diesem und bis 2075 auf 10,17 Millionen ansteigen.
samtbevölkerung). In den darauffolgenden 15 Zeitraum die größte Gruppe der Zugewanderten Prognoserechnungen ohne Wanderungsgewin-
Jahren änderten sich die Zahl und der Anteil darstellten, wiesen mit rund 38,0 % einen etwas ne zeigen hingegen bis 2050 eine Abnahme der
der ausländischen Bevölkerung in Österreich unterdurchschnittlichen Anteil an Personen mit Bevölkerungszahl auf 8,31 Millionen und danach
nur geringfügig. Erst Anfang der 1990er-Jahre mindestens fünfjähriger Aufenthaltsdauer auf. bis 2075 einen weiteren Rückgang auf rund 6,96
kam es zu einer neuerlich starken Zuwanderung, Deutsche, die zweitgrößte Zuwanderungsgruppe Millionen Menschen.

22
Wanderungssaldo Österreich 1961–2022 Entwickung des Ausländer:innenanteils in Österreich
(Zuzüge minus Wegzüge) 1961–2022
136 979
150 000 20%
Wanderungssaldo insgesamt

113 067

100 000 15%


76 816

50 000 10%

0 5%

-24 543
-50 000 0%

1970

1980

1990

2000

2010

2022
1961
2022
2020
1961

1964
1966
1968
1970
1972
1974
1976
1978
1980
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
2010
2012
2014
2016
2018
9 Q: STATISTIK AUSTRIA, Bevölkerungsfortschreibung, Wanderungsstatistik. 10 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. – Bevölkerung im Jahresdurchschnitt.

Bevölkerung
Anteil zugezogener Personen mit einer Aufenthaltsdauer Bevölkerungsentwickung und -prognose Österreichs 1975–2075
von mindestens 5 Jahren 2013–2017 nach Staatsangehörigkeit nach ausgewählten Prognosevarianten
Ausländische Staatsangehörige insgesamt: 44,7%
Syrien 12
78,1% ab 2022 Prognosewerte
Afghanistan 69,9% Hauptszenario
Slowenien 51,5% Hauptvariante ohne Wanderung
Türkei 50,6% 11
Kroatien 49,0% Hohe Wanderungsvariante
Kosovo 48,6%
Niedrige Wanderungsvariante
Bosnien u. Herzegowina 47,3%
Deutschland 45,4% 10
Polen 44,6%

Mio. Einwohner
Russische Föderation 43,0%
Ungarn 42,6%
Nordmazedonien 42,4% 9
Slowakei 42,0%
Tunesien 40,9%
Ukraine 40,8%
Iran 40,4% 8
Italien 39,1 %
Serbien 38,6%
Rumänien 38,0%
Bulgarien 38,0% 7
Tschechien 34,7%
Marokko 21,0%
Algerien 16,3% 6

2000

2040

2060
2005

2050
2030
2020

2045

2065

2070
2055
2035
2025

2075
2010
1990
1980

2015
1995
1985
1975

0% 20% 40% 60% 80% 100%


11 Q: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik, Statistik des Bevölkerungsstandes. – Dargestellt werden die 20 zahlenmäßig größten Nationalitäten in
Österreich am 1.1.2023 sowie zusätzlich Algerien, Marokko und Tunesien. 12 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes, Bevölkerungprognose 2022. – Bevölkerung im Jahresdurchschnitt.

23
Herkunftsregionen und
Herkunftsländer

Knapp zwei Fünftel der Bevölkerung mit der Türkei (42,8 %) oder aus den noch nicht der EU beigetreten sind. Dies ist vor allem auf
Migrationshintergrund kommen aus zur EU beigetretenen Nachfolgestaaten Jugo- die höhere Anzahl von noch vor dem EU-Bei-
EU- und EFTA-Staaten slawiens (31,6 %). Einen vergleichsweise kleinen tritt eingebürgerten Staatsangehörigen aus den
2022 lebten rund 2,352 Millionen Menschen mit Anteil an Angehörigen der zweiten Generation osteuropäischen Beitrittsstaaten zurückzufüh-
Migrationshintergrund in Österreichs Privat- gab es hingegen bei Personen mit Migrations- ren. Überdurchschnittlich hoch ist hingegen der
haushalten. Davon stammten rund 311 000 Per- hintergrund aus den langjährigen EU-Staaten Anteil der österreichischen Staatsangehörigen
sonen aus den EU-Staaten vor 2004 bzw. den vor 2004 (13,4 %) sowie jenen aus Afghanistan, bei Personen mit türkischem Migrationshinter-
EFTA-Staaten oder dem Vereinigten Königreich Syrien und Irak (16,8 %). In diesen Ergebnissen grund (58,9 %).
Großbritannien und Nordirland (GB). 318 000 spiegeln sich sowohl die verschiedenen Phasen
Personen kamen aus den EU-Beitrittsstaaten der österreichischen Zuwanderungsgeschichte Die meisten ausländischen
des Jahres 2004 und weitere 281 000 aus den als auch die unterschiedlichen Geburtenniveaus Staatsangehörigen sind Deutsche
jüngsten drei EU-Staaten Bulgarien, Rumänien einzelner Bevölkerungsgruppen wider. Differenziert man die in Österreich lebenden
Bevölkerung

und Kroatien. Somit hatten 2022 insgesamt ausländischen Staatsangehörigen nach ihrer
910 000 Personen ihre Wurzeln in einem ande- Ein Drittel der Bevölkerung mit Migrationshinter- Nationalität, so sind die Deutschen die mit Ab-
ren EU- oder EFTA-Staat. Dies sind 38,7 % aller grund sind österreichische Staatsangehörige stand größte Gruppe. Am Stichtag 1. Jänner
Personen mit Migrationshintergrund. Aus den Unterscheidet man nach der Staatsangehörig- 2023 lebten rund 225 000 Personen mit deut-
Nachfolgestaaten Jugoslawiens (ohne die EU- keit, so sind ziemlich genau zwei Drittel der scher Staatsbürgerschaft in Österreich. Die
Mitglieder Slowenien und Kroatien) stammten Personen mit Migrationshintergrund ausländi- zweitgrößte Nationalität in Österreich waren die
630 000 Personen (26,8 %) und aus der Tür- sche Staatsangehörige, während ein Drittel im rund 147 500 Menschen aus Rumänien vor den
kei kamen 288 000 (12,2 %). 154 000 Personen Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft 121 900 Personen aus Serbien auf Rang drei. Die
(6,6 %) hatten einen afghanischen, syrischen ist. Unter den Zugewanderten der ersten Ge- Plätze vier und fünf belegten die rund 119 700
oder irakischen Migrationshintergrund. neration ist nur knapp ein Viertel bereits ein- türkischen Staatsangehörigen sowie die 101 800
gebürgert, während unter den Angehörigen der Personen umfassende Bevölkerungsgruppe
Drei von sieben Menschen mit türkischem zweiten Generation bereits drei Fünftel einen aus Kroatien. Auf den Rängen sechs bis zehn
Migrationshintergrund sind bereits in österreichischen Pass besitzen. Bei Personen finden sich die Staatsangehörigen aus Ungarn,
Österreich geboren mit Migrationshintergrund aus den langjähri- Bosnien und Herzegowina, Syrien, der Ukraine
Differenziert man zwischen den Herkunftslän- gen EU-Staaten (Beitritt vor 2004) sowie der und Polen. In den letzten zehn Jahren gab es in
dern, so zeigen sich deutliche Unterschiede bei EFTA ist der Anteil der österreichischen Staats- absoluten Zahlen die stärksten Zuwächse bei ru-
der Verteilung der Zuwanderungsgeneratio- angehörigen mit 15,7 % wesentlich geringer als mänischen (+94 200), syrischen (+79 500), uk-
nen. Relativ hohe Anteile an in Österreich Ge- im Durchschnitt und auch deutlich geringer als rainischen (+72 800) und deutschen (+67 200)
borenen gab es bei Personen mit Wurzeln aus bei Personen aus den 13 Staaten, die seit 2004 Staatsangehörigen.

24
Ausländische Staatsangehörige am 1.1.2023 Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2022
im Vergleich zum 1.1.2013 nach Geburtsland der Mutter und Zuwanderungsgeneration

Ausländische Staatsangehörige am 1.1.2013 Erste Generation


EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 269 42
Ausländische Staatsangehörige am 1.1.2023 Zweite Generation

157 793 EU-Beitrittsstaaten 2004 250 69


Deutschland 225 012
53 261 EU-Beitrittsstaaten ab 2007
Rumänien 147 490
209 72

111 280
Serbien 121 916 Ehemaliges Jugoslawien 431 199
113 670 (außerhalb der EU)
Türkei 119 706
58 619 Türkei 165 123
Kroatien 101 803
37 004 Afghanistan, Syrien, Irak 129 26
Ungarn 99 679
89 925
Bosnien u. Herzegowina 98 461 Sonstige Staaten 279 90 Personen (in 1 000)
2 689
Syrien 82 169
6 801 0 100 200 300 400 500 600 700
Ukraine 79 615
45 965 14 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.
Polen 67 168

Bevölkerung
25 333
Slowakei 48 477
Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2022 nach Staatsangehörigkeit
12 380
Afghanistan 47 373 sowie Zuwanderungsgeneration bzw. Geburtsland der Mutter
14 144
Bulgarien 38 469 Ausländische Staatsangehörige Österreichische Staatsangehörige

17 831
Italien 37 718 Insgesamt 66,3% 33,7%
27 343
Russische Föderation 35 586 Erste Generation 76,0% 24,0%
17 943
Kosovo 27 608 Zweite Generation 39,4% 60,6%
19 377
Nordmazedonien 25 908
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 84,3% 15,7%

Nach dem Geburtsland der Mutter


9 592
Slowenien 23 585
EU-Beitrittsstaaten 2004 72,0% 28,0%
7 196
Iran 16 306
10 232 EU-Beitrittsstaaten ab 2007 76,2% 23,8%
Tschechien 15 437
Ehemaliges Jugoslawien 59,4% 40,6%
(außerhalb der EU)
1 844 Türkei 41,1% 58,9%
Tunesien 2 870
1 071 Afghanistan, Syrien, Irak
Marokko 1 876
90,4% 9,6%

813
Algerien 1 253 Personen Sonstige Staaten 60,3% 39,7%

0 50 000 100 000 150 000 200 000 250 000


0% 20% 40% 60% 80% 100%
13 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. – Dargestellt werden die 20 zahlenmäßig größten Nationalitäten in
Österreich am 1.1.2023 sowie zusätzlich Algerien, Marokko und Tunesien. 15 Q: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.

25
Altersstruktur der
Bevölkerung

Großteil der Bevölkerung mit Migrations- So waren 22,1 % der inländischen Bevölkerung, zählten die italienischen, kroatischen, türkischen
hintergrund im jüngeren Erwerbsalter jedoch nur 10,5 % der Personen mit Migrations- und polnischen Staatsangehörigen schon zum
Der Altersaufbau der österreichischen Bevölke- hintergrund 65 Jahre oder älter. „älteren Teil“ der ausländischen Bevölkerung in
rung spiegelt die wichtigsten historischen und Österreich. Die im Durchschnitt ältesten Bevöl-
demographischen Ereignisse der vergangenen Ausländische Staatsangehörige im kerungsgruppen waren jedoch jene aus Bosnien
Bevölkerung

hundert Jahre wider und ist insbesondere durch Durchschnitt 35,9 Jahre alt und Herzegowina (40,8 Jahre), Serbien (41,0)
die beiden Weltkriege, den Babyboom zu Be- Das Durchschnittsalter der Bevölkerung Ös- und Deutschland (41,2), wobei auch sie jeweils
ginn der 1960er-Jahre und den nachhaltigen terreichs lag am 1. Jänner 2023 bei 43,2 Jah- um rund vier Jahre jünger als die österreichi-
Geburtenrückgang der darauffolgenden Jahr- ren. Ausländische Staatsangehörige waren mit schen Staatsangehörigen waren.
zehnte geprägt. einem Durchschnittsalter von 35,9 Jahren um
Darüber hinaus wirkt sich auch die Zuwande- rund neun Jahre jünger als inländische Staats- Zuwanderung aus dem Ausland trägt dazu
rung auf die Altersstruktur der Bevölkerung aus, angehörige (45,0 Jahre). bei, dass die „demographische Alterung“, also
denn die Zugewanderten sind eine tendenziell Innerhalb der Gruppe der ausländischen Staats- der Rückgang des Anteils von Kindern und
jüngere Bevölkerungsgruppe: Während 58,0 % angehörigen war die Altersstruktur jedoch Jugendlichen bei gleichzeitigem Anstieg der
der österreichischen Bevölkerung ohne Migra- relativ heterogen: Unter den 20 zahlenmäßig Bevölkerung im Pensionsalter, etwas abge-
tionshintergrund im Jahr 2022 bereits 40 Jahre größten in Österreich lebenden Nationalitäten schwächt wird. Prognosen zufolge wird das
oder älter waren, entfiel ein mit 54,8 % ähnlich waren syrische und afghanische Staatsangehö- Durchschnittsalter der Bevölkerung bis zum
großer Anteil der Personen mit Migrationshin- rige mit durchschnittlich 26,3 bzw. 26,4 Jahren Jahr 2040 auf etwa 45,9 und bis zum Jahr 2075
tergrund auf die Altersgruppe unter 40 Jahren. am jüngsten. Aber auch jene aus Rumänien, aus auf 47,2 Jahre ansteigen. Ohne Zuwanderung
68,2 % der Menschen mit Migrationshintergrund, dem Kosovo, aus der Russischen Föderation hingegen würde sich das Durchschnittsalter der
aber nur 59,1 % der Menschen ohne Migrations- und aus der Ukraine zählten mit einem Durch- Bevölkerung noch deutlich stärker erhöhen: auf
hintergrund befanden sich im Haupterwerbsal- schnittsalter von rund 31 bis 33 Jahren zu den etwa 48,1 Jahre im Jahr 2040 sowie auf 52,3 im
ter zwischen 20 und 64 Jahren. Ein umgekehrtes besonders jungen Bevölkerungsgruppen. Jahr 2075.
Verhältnis ergab sich bei den älteren Menschen: Mit einem Durchschnittsalter rund um 38 Jahre

26
Bevölkerung 2022 nach Alter, Geschlecht, Migrationshintergrund Bevölkerung 2022 nach Altersgruppen, Migrationshintergrund
und Zuwanderungsgeneration und Zuwanderungsgeneration

Bevölkerung ohne Migrationshintergrund


Bevölkerung nach Altersgruppen
Männer Alter in Jahren Frauen
Insgesamt 0 bis 20 bis 40 bis 65 und
85 (in 1 000) 19 Jahre 39 Jahre 64 Jahre mehr Jahre
80
75
70 Gesamtbevölkerung 8 901 19,5% 25,9% 35,6% 19,0%
65
60 Ohne Migrationshintergrund 6 549 18,8% 23,2% 35,9% 22,1%
55
50 Mit Migrationshintergrund 2 352 21,4% 33,4% 34,8% 10,5%
45
40 Erste Generation 1 731 8,7% 35,4% 43,4% 12,5%
35
Zweite Generation 621 56,8% 27,7% 10,8% 4,7%
30
25
20
15 17 Q: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.
10
5
0

Bevölkerung
5% 4% 3% 2% 1% 0% 0% 1% 2% 3% 4% 5% Durchschnittsalter der Bevölkerung am 1.1.2023
nach Staatsangehörigkeit
In Prozent der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund insgesamt

Bevölkerung mit Migrationshintergrund Insgesamt 43,2


Österreich 45,0
Männer Alter in Jahren Frauen Nicht-Österreich 35,9
Deutschland 41,2
Erste Generation 85 Erste Generation Serbien 41,0
80 Bosnien und Herzegowina 40,8
Zweite Generation Zweite Generation
75
Polen 38,4
Türkei 37,9
70
Kroatien 37,7
65 Italien 37,5
60 Tschechien 36,3
55 Iran 36,2
50 Tunesien 35,4
45 Algerien 35,1
40 Ungarn 34,5
35 Slowakei 34,4
30 Nordmazedonien 34,3
25 Slowenien 34,1
20
Bulgarien 34,0
Marokko 33,8
15
Ukraine 33,1
10 Russische Föderation 32,6
5 Kosovo 31,6
0 Rumänien 31,4
Afghanistan 26,4
5% 4% 3% 2% 1% 0% 0% 1% 2% 3% 4% 5% Syrien 26,3 Durchschnittsalter in Jahren

In Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund insgesamt 0 10 20 30 40 50


18 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. – Dargestellt werden die 20 zahlenmäßig
16 Q: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten. größten Nationalitäten in Österreich am 1.1.2023 sowie zusätzlich Algerien, Marokko und Tunesien.

27
Geburten und Sterbefälle

Geburtenbilanz sorgt für Anstieg der Zahl ausländischen Staatsangehörigen in höherem mehr Kinder (1,64) zur Welt als bereits einge-
ausländischer Staatsangehöriger Alter und tragen damit ebenfalls zu den niedri- bürgerte Migrantinnen (1,42).
Im Jahr 2022 kamen in Österreich 82 600 Kinder gen Sterberaten bei. So lag die Sterberate von
zur Welt, während 93 300 Personen verstarben. Staatsangehörigen aus Afghanistan, Syrien und Migrantinnen sind bei der Geburt
Somit fiel die Geburtenbilanz (die Differenz dem Irak bei 0,8 ‰ bzw. bei 2,2 ‰ von Staats- des ersten Kindes jünger
zwischen Lebendgeborenen und Gestorbenen) angehörigen aus den EU-Beitrittsstaaten 2004 Das durchschnittliche Alter der Mutter bei der
mit 10 700 Personen negativ aus. Einen Über- und ab 2007. Geburt des ersten Kindes lag 2022 für in Öster-
hang an Sterbefällen gab es bei österreichischen reich geborene Mütter bei 30,3 Jahren. Im Ver-
Bevölkerung

Staatsangehörigen (22 600 Personen), während Im Ausland geborene Mütter bekommen mehr gleich dazu waren im Ausland geborene Frauen
Ausländer:innen einen Geburtenüberschuss im Kinder als in Österreich geborene bei der Geburt ihres ersten Kindes im Durch-
Ausmaß von 11 900 Personen verzeichneten. Mit Im Durchschnitt bekamen Frauen in Öster- schnitt mit 28,6 Jahren um 1,7 Jahre jünger. Frau-
10,4 ‰ lag die Geburtenrate der ausländischen reich 2022 rund 1,41 Kinder. Im Inland Gebore- en aus der Türkei wurden deutlich früher zum
Bevölkerung über jener der österreichischen ne brachten im Schnitt 1,34 Kinder zur Welt, im ersten Mal Mutter, nämlich mit durchschnittlich
(8,8 ‰). Die höchsten Geburtenraten wiesen Ausland Geborene hingegen 1,63 Kinder. Dabei 26,0 Jahren, gefolgt von Frauen aus Afghanis-
Staatsangehörige aus Afghanistan, Syrien und bestanden erhebliche Unterschiede: Während tan, Syrien oder dem Irak mit 26,2 Jahren, aus
dem Irak (19,6 ‰) sowie aus den EU-Beitritts- Frauen aus Afghanistan, Syrien oder dem Irak EU-Beitrittsstaaten ab 2007 mit 26,9 Jahren
staaten ab 2007 (14,5 ‰) auf. im Schnitt 2,77 Kinder, aus dem ehemaligen Ju- und dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb
Dies ist ein Ergebnis der Altersstruktur, da Zu- goslawien (außerhalb der EU) 2,05 Kinder, aus der EU) mit 27,1 Jahren. Dagegen bekamen
gewanderte im Mittel deutlich jünger als die den ab 2007 der EU beigetretenen Staaten 1,95 Frauen aus EU-Staaten vor 2004, EFTA-Staa-
Gesamtbevölkerung sind. Diese abweichen- Kinder und aus der Türkei 1,86 Kinder bekamen, ten bzw. dem Vereinigten Königreich (GB) ihr
de Altersstruktur bewirkte im Gegenzug, dass lag die durchschnittliche Kinderzahl bei Frauen erstes Kind im Durchschnitt erst mit 31,6 Jahren,
die Sterberate der in Österreich wohnhaften aus EU-Staaten vor 2004, EFTA-Staaten bzw. waren also um 1,3 Jahre älter im Vergleich zu
ausländischen Staatsangehörigen mit 3,3 ‰ dem Vereinigten Königreich (GB) mit 1,21 unter Müttern mit österreichischem Geburtsort. Aus-
deutlich unter dem Vergleichswert der Öster- dem Niveau der in Österreich geborenen Müt- ländische Staatsbürgerinnen waren bei der Ge-
reicher:innen (11,9 ‰) lag. Einbürgerungen so- ter. Frauen aus den EU-Beitrittsstaaten 2004 burt ihres ersten Kindes im Durchschnitt etwas
wie Rückwanderungen in die Herkunftsländer bekamen im Schnitt 1,44 Kinder. Ausländische jünger (28,0 Jahre) als bereits eingebürgerte
am Lebensabend reduzieren die Anzahl der Staatsbürgerinnen brachten im Durchschnitt Migrantinnen (29,1 Jahre).

28
Geburtenrate und Sterberate sowie Geburtenbilanz 2022 Durchschnittliche Kinderzahl pro Frau (Gesamtfertilitätsrate) 2022
nach Staatsangehörigkeit nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland der Mutter

Insgesamt 1,41

Staatsangehörigkeit
Geburtenrate (Geburten je Sterberate (Sterbefälle je
Österreich 1,33

der Mutter
1 000 der Bevölkerung) 1 000 der Bevölkerung)
Im Ausland geborene
25‰ Österreicherinnen 1,42

19,6‰
Nicht-Österreich 1,64
Österreich 1,34
20‰
Nicht-Österreich 1,63

Geburtsland der Mutter


14,5‰
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 1,21
11,9‰

15‰ EU-Beitrittsstaaten 2004 1,44

11,2‰
10,5‰
10,4‰
10,3‰

EU-Beitrittsstaaten ab 2007 1,95


9,1‰

9,1‰
8,8‰

Ehem. Jugoslawien

7,5‰
2,05
10‰ (außerhalb der EU)

5,7‰
1,86
4,9‰
5,1‰
Türkei

3,6‰
3,3‰

Afghanistan, Syrien, Irak 2,77


2,2‰

2,2‰

2,1‰
5‰ 1,37

0,8‰
Sonstige Staaten

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3

Bevölkerung
0‰ Kinder pro Frau
20 Q: STATISTIK AUSTRIA, Demographische Indikatoren.
Insgesamt

Österreich

Nicht-Österreich

EU-Staaten vor
2004, EFTA, GB

EU-Beitrittsstaaten
2004

EU-Beitrittsstaaten
ab 2007

Türkei

Afghanistan,
Syrien, Irak

Sonstige Staaten
Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU)
Durchschnittliches Alter der Mutter bei der Erstgeburt 2022
nach Staatsangehörigkeit/Geburtsland der Mutter

Insgesamt 29,9

Staatsangehörigkeit
Österreich 30,3

der Mutter
Im Ausland geborene
10 000 Österreicherinnen 29,1
3 405

Nicht-Österreich 28,0
2 525
11 863

1 933
1 501
2 110

5 000 Österreich 30,3


463

Nicht-Österreich 28,6

Geburtsland der Mutter


0
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 31,6
−74
−10 705

−22 568

−5 000
EU-Beitrittsstaaten 2004 29,4
EU-Beitrittsstaaten ab 2007 26,9
−10 000 Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU) 27,1
Türkei 26,0
−15 000
Afghanistan, Syrien, Irak 26,2
Geburtenbilanz (Geburten minus Sterbefälle)
−20 000 Sonstige Staaten 30,1

0 5 10 15 20 25 30 35
19 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung, Demographische Indikatoren. 21 Q: STATISTIK AUSTRIA, Demographische Indikatoren. Alter in Jahren

29
Zu- und Im Jahr 2022 zogen rund 261 900 Personen aus dem Ausland
nach Österreich zu, während rund 125 000 Personen Österreich
verließen. Daraus ergibt sich ein Wanderungssaldo mit dem

Abwanderung Ausland von rund +137 000 Personen. Das ist ein bemerkens-
werter Anstieg des Saldos um 161 % im Vergleich zum Vorjahr
(2021: 154 200 Zuzüge, 101 700 Wegzüge, 52 500 Saldo), der
vor allem durch Fluchtmigration aus der Ukraine entstand. Mit
67 400 Personen bildeten ukrainische Staatsangehörige fast die
Hälfte des internationalen Wanderungssaldos.

Unter allen 261 900 Zuzügen 2022 waren 15 700 zurückkehren-


de österreichische Staatsangehörige sowie weitere 100 700
Angehörige von EU- oder EFTA-Staaten bzw. des Vereinigten
Königreichs (GB). Davon bildeten deutsche und rumänische
Staatsangehörige (je rund 21 700) die größten Gruppen, gefolgt
von Personen mit ungarischer Staatsangehörigkeit (12 500). Zu-
züge aus Drittstaaten (145 600), zu denen auch 78 400 Ukra-
iner:innen zählen, machten in Summe 56 % aller Zugewanderten
aus. Zu ihnen zählen auch 15 100 Syrer:innen, 3 300 Afghan:in-
nen, 2 000 Iraner:innen und 12 800 Personen aus Ländern des
ehemaligen Jugoslawiens (außerhalb der EU).

Mit rund 112 300 Fällen wurden in Österreich im Jahr 2022 deut-
lich mehr Asylanträge gestellt als 2021 (39 900) und in den
Jahren zuvor. Die Zahl der Asylanträge war auch höher als im
migrationsstarken Jahr 2015 (88 300 Asylanträge). Rund 13 800
Personen wurde 2022 Asyl in Österreich gewährt, das waren et-
was mehr als im Vorjahr (12 000). Diesen Anerkennungen stan-
den rund 31 100 negative Asylbescheide gegenüber, um 128 %
mehr als 2021 (13 600). Der größte Teil der Verfahren (42 500)
wurde allerdings eingestellt bzw. war gegenstandslos, da sich
die asylwerbenden Personen nicht länger in Österreich aufhiel-
ten (2021: 8 500).
Asylanträge und Anerkennungen von Zuzüge nach Österreich 2012–2022
Flüchtlingen in Österreich 2012–2022 nach Staatsangehörigkeit
Drittstaaten

EU, EFTA, GB

112 272
120 000 250 000
Österreich

Asylanträge Anerkennungen von Flüchtlingen


200 000
107 042 145 573

100 000 150 000

88 340
46 419 48 604 58 134 73 027 52 777 43 856 44 001 36 785 53 930

100 000

79 186 86 624 96 126 91 616 85 719 86 552 87 868 90 965 84 526 85 613 100 692
80 000 50 000

Zu- und Abwanderung


14 753 16 052 15 855 15 752 15 564 15 420 15 132 15 453 15 032 14 659 15 672
0
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022

60 000 23 Q: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik.

Wegzüge aus Österreich 2012–2022


42 285

nach Staatsangehörigkeit

39 930
Drittstaaten
250 000
EU, EFTA, GB
40 000
Österreich
28 064

24 735

200 000
22 307

21 767
17 503
17 413

14 696

14 775

150 000
14 413

13 779
13 746

12 886

12 030

20 000
9 723
8 734

8 069

38 594
100 000
3 680

4 133

37 656 36 522 35 841 32 542


26 421
27 389 28 237 28 232 30 037 26 685

50 000 47 005 46 271 48 285 50 104 51 370 53 034 55 866 57 468 52 725 58 153 64 435
0
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
2015–2022: 22 167 22 044 21 274 21 202 20 608 20 563 19 848 19 796 16 869 17 140 21 929
348 969 Asylanträge 0
116 784 Anerkennungen 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
22 Q: BMI, Asylstatistik . – Die Anzahl der Anerkennungen steht in keinem Zusammenhang mit der Zahl der im selben Jahr gestellten Asylanträge. 24 Q: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik.

31
Zuwanderung: Strukturen
und Trends

Netto-Zuwanderung betrug 2022 (27 500). Bei Staatsangehörigen der EU- und dern des ehemaligen Jugoslawiens (außerhalb der
rund 137 000 Personen EFTA-Staaten bzw. des Vereinigten Königreichs EU), 3 300 Afghan:innen und 2 000 Iraner:innen.
Im Jahr 2022 zogen rund 261 900 Personen aus (GB) war er mit 36 300 Personen etwas höher
Zu- und Abwanderung

dem Ausland nach Österreich zu, während rund als im Vorjahr (27 500 Personen). Bei Österrei-
125 000 Personen Österreich verließen. Daraus cher:innen überwogen wieder die Wegzüge in Zuwanderung nach Österreich im
ergibt sich ein Wanderungssaldo mit dem Aus- das Ausland die Zuzüge aus dem Ausland (Sal- europäischen Vergleich im oberen Mittelfeld
land von rund +137 000 Personen. Das ist ein be- do: -6 300), wenngleich auf deutlich höherem Mit rund 13 Personen je 1 000 Einwohner:innen
merkenswerter Anstieg des Saldos um 161 % im Niveau als im Vorjahr (2021: -2 500). lag die Zuwanderung nach Österreich im Jahr
Vergleich zum Vorjahr (2021: 154 200 Zuzüge, 2021 im Vergleich der EU-27-Staaten an 7. Stel-
101 700 Wegzüge, 52 200 Saldo), der vor allem Rund ein Drittel der Zuzüge 2022 le. Deutlich höhere Zuwanderungsraten wiesen
durch Fluchtmigration aus der Ukraine ent- stammte aus der Ukraine Luxemburg (40 ‰), Malta (35 ‰) und Zypern
stand. Mit 67 400 Personen bildeten ukrainische Unter allen 261 900 Zuzügen 2022 waren 15 700 (27 ‰) auf. Auch Irland und Litauen (jeweils
Staatsangehörige fast die Hälfte des internatio- zurückkehrende österreichische Staatsangehörige 16 ‰) und Estland (15 ‰) hatten, bezogen auf
nalen Wanderungssaldos. sowie weitere 100 700 Angehörige von EU- oder die Bevölkerung, eine höhere Zuwanderung als
Bei ausländischen Staatsangehörigen standen EFTA-Staaten bzw. des Vereinigten Königreichs Österreich. Nur leicht unter dem Niveau von Ös-
246 300 Zuzügen im Jahr 2022 etwa 103 000 (GB). Davon bildeten deutsche und rumänische terreich war die Zuwanderung beispielsweise in
Wegzüge gegenüber, dies ergab eine Netto-Zu- Staatsangehörige (je rund 21 700) die größten die Niederlande (12 ‰) oder nach Belgien (12 ‰).
wanderung von 143 200. 2021 – vor dem Krieg in Gruppen, gefolgt von Personen mit ungarischer In etwa im EU-27-Mittel (8 ‰) lagen die Zuwan-
der Ukraine – waren es noch 139 500 Zuzüge und Staatsangehörigkeit (12 500). Zuzüge aus Dritt- derungsraten von Schweden (9 ‰) und Ungarn
84 600 Wegzüge mit einer Netto-Zuwanderung staaten (145 600), zu denen auch 78 400 Ukrai- (8 ‰), deutlich darunter lagen jene von bei-
von 55 000 gewesen. Dementsprechend lag der ner:innen gehören (29,9 % aller Zuzüge), machten spielsweise Bulgarien (6 ‰), Griechenland (5 ‰)
Wanderungssaldo von Drittstaatsangehörigen in Summe 56 % aller Zuzüge aus. Zu ihnen gehörten und Italien (5 ‰). Besonders niedrig war die Zu-
2022 mit rund 107 000 wesentlich höher als 2021 auch 15 100 Syrer:innen, 12 800 Personen aus Län- wanderung weiterhin in die Slowakei (1 ‰).

32
Zuzüge nach Österreich und Wegzüge aus Österreich 2022 Zuwanderung in EU-, EFTA-Staaten 2021
nach Staatsangehörigkeit je 1 000 Einwohner:innen

Zuzüge nach Österreich 2022 Wegzüge aus Österreich 2022 Saldo 2022 Luxemburg 39,6
Insgesamt: 261 937 Insgesamt: 124 958 Insgesamt: 136 979 Malta 35,0
Zypern 26,7
15 672
Österreich -6 257 Irland 16,0
21 929
Litauen 16,0
21 742
Deutschland 12 851
8 891 Estland 14,7
16 558 Österreich 13,2
EU-Staaten vor 2004 4 871
(ohne Deutschland), EFTA, GB 11 687 Niederlande 12,2
12 509 Belgien 12,1
Ungarn 8 174
4 335
Slowenien 11,2
EU-Beitrittsstaaten 2004 13 433 Spanien 11,2
3 385
(ohne Ungarn) 10 048
Dänemark 10,8

Zu- und Abwanderung


21 705
Rumänien 14 660
7 045 Deutschland 10,5
Rumänien 10,2
EU-Beitrittsstaaten 2007 14 745
7 730
(ohne Rumänien) 7 015 Kroatien 9,1

Ehem. Jugoslawien 12 837 Schweden 8,7


4 694
(außerhalb der EU) 8 143 EU-27 8,4

Türkei
4 917 Ungarn 8,3
2 777
2140
Lettland 6,7
78 439
Ukraine 67 353 Tschechien 6,6
11 086
Finnland 6,6
15 103
Syrien 976
14 127 Polen 6,4
3 274 Bulgarien 5,7
Afghanistan 2 369
905 Griechenland 5,4
2 047 Italien 5,4
Iran 646 1 401
Frankreich 5,0
600 Portugal 4,9
Irak 450
150
Slowakei 1,1
1 180
Algerien, Marokko, Tunesien 564
616 EFTA 14,4
darunter: Schweiz 16,1
27 176
Andere Drittstaaten 13 684
13 492
Norwegen 10,0

0 20 000 40 000 60 000 80 000 0 10 20 30 40

25 Q: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik. 26 Q: EUROSTAT.

33
Asylanträge
Zu- und Abwanderung

Zahl der Asylsuchenden 2022 marokkanischer (8 700) Staatsangehörigkeit Bei der Anzahl der 2022 in den 27 Mitgliedsstaa-
deutlich angestiegen die meisten Asylanträge in Österreich. ten der EU gestellten Asylanträge rangierte Ös-
Mit 112 300 Asylanträgen suchten 2022 deutlich terreich an 4. Stelle. Insgesamt wurden 2022 in
mehr Menschen um Asyl in Österreich an als Die meisten offenen Verfahren warten der EU 965 700 Asylanträge gestellt. Mit 112 300
2021 (39 900) oder in den Jahren zuvor. Die Zahl auf Entscheidung der Erstinstanz Anträgen entfielen rund 12 % aller Anträge in der
der Asylanträge war auch höher als im migra- Zum Jahresende 2022 waren insgesamt 53 100 EU auf Österreich. Die meisten Anträge in der EU
tionsstarken Jahr 2015 (88 300). Von den im Asylverfahren offen. In 46 800 Fällen (88 %) war wurden 2022 in Deutschland gestellt (243 800),
Jahr 2022 gestellten Anträgen waren 109 800 noch keine Entscheidung in erster Instanz ge- gefolgt von Frankreich (156 500) und Spanien
(98 %) Erstanträge (2021: 37 900), nur 2 500 fallen, rund 6 300 Verfahren warteten auf eine (117 900). Auch Italien (84 300), Griechenland
entfielen auf sogenannte Folgeanträge (2021: Berufungsentscheidung. Die Zahl der offenen (37 400), die Niederlande (37 000) und Belgien
2 000). Der deutliche Anstieg von Asylanträ- Verfahren in erster Instanz ist von der Zahl der (36 700) zählten zu den Ländern mit hohen An-
gen geht vor allem auf Anträge von Inder:innen gestellten Asylanträge abhängig, was sich an tragszahlen. Bezogen auf die Bevölkerung lag
(2022: 20 000; 2021: 900) und Tunesier:innen sehr hohen Zahlen auch für 2015 und 2016 zeigt. Österreich 2022 mit 12,5 Anträgen pro 1 000
(2022: 13 100; 2021: 500) zurück, die im Jahr Zugleich erhöhte sich mit der vergleichsweise Einwohner:innen nach Zypern (24,5) wie im Vor-
davor vergleichsweise wenige Anträge ge- großen Anzahl der in diesen Jahren getroffenen jahr an 2. Stelle unter den EU-Staaten. Ebenfalls
stellt hatten. Aber auch jene von Personen aus Entscheidungen die Zahl der in Berufung be- über dem Durchschnittswert der EU-Staaten (2,2
Afghanistan (2022: 25 000; 2021: 8 700) ver- findlichen Verfahren von knapp 6 300 zum Jah- Anträge pro 1 000 Einwohner:innen) lagen etwa
dreifachten sich 2022 fast. Nach Personen aus resende 2015 auf etwas über 30 000 bis Ende Zypern (24,5), Griechenland (3,6) und Kroatien
Afghanistan und Indien, stellten 2022 Personen 2018. Seither sind die Zahlen der Berufungsver- (3,3). Mit nur 45 in Ungarn gestellten Anträgen
mit syrischer (19 700), tunesischer (13 100) und fahren jährlich zurückgegangen. blieb die Quote dort unter 0,1.

34
Asylanträge 2022 in europäischen Staaten Asylanträge in Österreich 2021 und 2022
nach Staatsangehörigkeit
EU, EFTA insgesamt: 999 612
8 739
darunter: Afghanistan 25 038
949
Indien 20 047
Syrien 16 281
Deutschland 243 835 19 747
527
Frankreich 156 455 Tunesien 13 126
1 920
Marokko 8 699
Spanien 117 945
1 362
Pakistan 7 984
Österreich 112 272
921
Türkei 5 291
Italien 84 290 1 695
Somalia 1 836
Griechenland 37 375 982
Ägypten 1 579
Niederlande 37 020 Bangladesch 1 027
1 121 Insgesamt 2021: 39 930
Belgien 36 740 1 052
Irak 1 040 Insgesamt 2022: 112 272

Zu- und Abwanderung


499
Schweiz 24 440 Algerien 655

Zypern 22 190
0 10 000 20 000 30 000 40 000
Bulgarien 20 390 28 Q: BMI, Asylstatistik. Dargestellt sind jene Nationalitäten, die 2022 am häufigsten in Österreich Asylanträge stellten sowie zusätzlich Algerien.

Schweden 18 605
Offene Asylverfahren zum Jahresende 2016–2022
Irland 13 660 nach Entscheidungsstatus
Kroatien 12 870 76 409
80 000
Rumänien 12 355
in Berufung
12 497
Polen 9 810 Entscheidung offen
56 304
Slowenien 6 785 60 000
53 107
Finnland 5 780 6 296
Dänemark 4 565 37 364
40 000
24 063
Portugal 2 115 27 880
26 725 27 880
Tschechien 1 685 20 739 20 739
8 351
Malta 1 320 20 000

30 168 14 886
Ungarn 45 22 824
63 912 32 241 7 196 3 901 5 853 19 529 46 811
0
0 50 000 100 000 150 000 200 000 250 000 300 000
2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
27 Q: Eurostat; BMI Asylstatistik. 29 Q: BMI, Asylstatistik.

35
Asylentscheidungen

Zahl der Asylanerkennungen im Vergleich bei Afghan:innen waren es knapp 1 900 (2021: kerungszahl des jeweiligen Bundeslands lebten
zum Vorjahr gestiegen 2 600). Bei Verfahren von Personen aus Algerien, die meisten Personen in Grundversorgung in
Im Jahr 2022 erhielten 13 800 Personen in Öster- Marokko oder Tunesien gab es 2022 insgesamt Wien (18,8 Personen je 1 000 Einwohner:innen),
Zu- und Abwanderung

reich Asyl. Das waren etwas mehr (+15 %) als im nur 19 positive Entscheidungen (2021: 7). gefolgt vom Burgenland (9,9), Niederösterreich
Vorjahr (12 000). Diesen Anerkennungen stan- (8,5), der Steiermark (8,4) und Vorarlberg (7,6)
den 31 100 negative Asylbescheide gegenüber, Personen in Grundversorgung (siehe Tabelle „Bundesländer im Überblick“ im
um 128 % mehr als 2021 (13 600). Der größte Teil Zu Beginn des Jahres 2023 befanden sich Kapitel Bundesländer).
der Verfahren (42 500) wurde allerdings ein- 92 900 Personen, die ihren Lebensbedarf nicht
gestellt bzw. war gegenstandslos, da sich die ausreichend decken konnten, in Grundversor-
asylwerbenden Personen nicht länger in Öster- gung. Der große Anstieg im Vergleich zum Vor-
reich aufhielten (2021: 8 500). Insgesamt wurde jahr (2021: 30 200) geht vor allem darauf zurück, 2022 wurden in den 27 Staaten der EU ins-
rund 5 700 Personen, die keinen Flüchtlingssta- dass auch viele der Personen, die 2022 aus der gesamt 169 700 Geflüchtete anerkannt, in den
tus erhielten, denen aber bei einer Rückkehr in Ukraine nach Österreich kamen, in die Grund- EFTA-Staaten weitere 6 000. Die meisten An-
ihren Herkunftsstaat ernsthafte Gefahr drohte, versorgung aufgenommen wurden. Anerkannte erkennungen gab es in Deutschland (49 500)
2022 ein begrenzter subsidiärer Schutz gewährt Flüchtlinge erhalten nur während der ersten und Frankreich (39 800), gefolgt von Grie-
(2021: 4 300). Bei 22 400 Personen wurde diese vier Monate nach der Asylgewährung Grund- chenland (19 500). Österreich lag mit 13 800 an
Gewährung abgelehnt (2021: 9 300). Humanitäre versorgung. Nach Ukrainer:innen (55 800) wa- vierter Stelle der EU- und EFTA-Staaten. Weni-
Aufenthaltstitel wurden insgesamt an rund 2 500 ren die meisten Personen in Grundversorgung ger Flüchtlinge wurden u. a. in Italien (8 400),
Personen erteilt (2021: 3 100), während diese syrische (17 100) und afghanische Staatsbür- Schweden (3 400) und Finnland (1 300), vor
bei 28 400 Personen (2021: 15 000) abgelehnt ger:innen (5 500). Etwas weniger Personen in allem aber in Slowenien (45), Kroatien (40), der
wurde. Vergleichsweise viele positive Entschei- Grundversorgung hatten eine irakische (2 600), Slowakei (20) und Ungarn (10) anerkannt. In der
dungen fielen 2022 in Verfahren von syrischen somalische (2 500) oder russische (1 800) Schweiz gab es rund 4 200 Anerkennungen, in
Staatsangehörigen (2022: 9 200; 2021: 6 900), Staatsangehörigkeit. Gemessen an der Bevöl- Norwegen 1 100.

36
Entscheidungen über internationalen Schutz Personen in Grundversorgung zu Jahresbeginn 2023
in Österreich 2016–2022 nach Staatsangehörigkeit
Erteilung humanitärer Aufenthaltstitel kein humanitärer Aufenthaltstitel
80 000 Sonstige:
subsidiär schutzberechtigt nicht subsidiär schutzberechtigt Russische Föderation:
1 838 Personen 7 571 Personen
positiver Asylbescheid nach letzter Instanz negativer Asylbescheid nach letzter Instanz
sonstige Erledigung (Einstellung, gegenstandslos, Zurückweisung, Zurückziehung) Somalia:
60 000 2 479 Personen
Irak:
2 584 Personen
Afghanistan:
40 000 5 494 Personen

20 000
Syrien:
17 136 Personen

Zu- und Abwanderung


0 Ukraine:
2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 55 827 Personen
Insgesamt: 92 929
30 Q: BMI, Asylstatistik. 31 Q: BMI, Asylstatistik.

Asylanerkennungen 2022 in europäischen Ländern Anerkannte Flüchtlinge in Österreich 2020–2022


nach Staatsangehörigkeit
Deutschland 49 475
EU-Staaten 169 749
darunter:

Frankreich 39 820 2 751


Griechenland 19 460 Syrien 6 861
9 229
Österreich 13 779
Belgien 10 720 2 875
Afghanistan 2 568
Niederlande 10 280 1 882
Italien 8 425 705
Spanien 6 875 Iran 611
667
Schweden 3 440 566
Irland 1 925 Somalia 565
650
Finnland 1 345 Insgesamt 2020: 8 069
Luxemburg 720 237 11.827
Russische Föderation 236 Insgesamt 2021: 12 031
Dänemark 505 251
Polen 305 246 Insgesamt 2022: 13 779
Tschechien 95 Irak 262
EFTA-Staaten 5 965

203
Slowenien 45 2
Kroatien 40 Algerien, Marokko, 7
Slowakei 20 Tunesien 19

Ungarn 10 221
darunter:

unbekannt 378
Schweiz 4 815 360
Norwegen 1 070
0 2 000 4 000 6 000 8 000 10 000
0 10 000 20 000 30 000 40 000 50 000 33 Q: BMI, Asylstatistik. Dargestellt sind jene 6 Nationalitäten, die 2022 am häufigsten Asyl in Österreich erhielten sowie
32 Q: BMI Asylstatistik; EUROSTAT. zusätzlich Algerien, Marokko, Tunesien.

37
Aufenthalt

Drittstaatsangehörige (vgl. Glossar), die be- Ukraine benötigen keinen Aufenthaltstitel nach Aufenthaltsstatus der am 1.1.2023 in Öster-
absichtigen, sich länger als sechs Monate in dem Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz. reich lebenden Drittstaatsangehörigen
Österreich aufzuhalten, benötigen einen dem
Zu- und Abwanderung

Der Anteil der Drittstaatsangehörigen lag am


Aufenthaltszweck entsprechenden Aufenthalts- 1. Jänner 2023 knapp unter der Hälfte (48,6 %)
titel. Das Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz Formen der Zuwanderung von Drittstaats- der in Österreich wohnhaften Bevölkerung mit
kennt für Drittstaatsangehörige Aufenthaltsbe- angehörigen nach Österreich 2022 ausländischer Staatsangehörigkeit. Fünf Jahre
willigungen für den vorübergehenden Aufent- Im Jahr 2022 wurden in Österreich etwa 28 800 zuvor, am 1. Jänner 2018, waren es noch 49,6 %
halt sowie Aufenthaltstitel, die zur befristeten Erstaufenthaltstitel an Drittstaatsangehörige gewesen. Die Abnahme ergab sich dadurch,
oder unbefristeten Niederlassung berechtigen. erteilt. Etwa 112 300 weitere Personen stellten dass seit 2018 eine stärkere Zuwanderung von
Befristete Aufenthaltstitel werden grundsätzlich 2022 in Österreich einen Asylantrag und waren Angehörigen der EU- bzw. EFTA-Staaten oder
für zwölf Monate erteilt. Nach ununterbroche- damit zumindest zeitweise in Österreich. Rund des Vereinigten Königreichs (GB) nach Öster-
ner Niederlassung in Österreich von mindestens 3 300 Zuzüge entfielen auf Schlüsselarbeits- reich zu verzeichnen war als von Drittstaatsan-
fünf Jahren kann ein Daueraufenthaltstitel erteilt kräfte, die im Rahmen des 2011 eingeführten kri- gehörigen. Unter den in Österreich lebenden
werden. EWR-Bürger:innen bzw. Schweizer:in- teriengeleiteten Zuwanderungssystems einen Angehörigen von Drittstaaten hatten 38,5 %
nen und deren Familienangehörige müssen bei Aufenthaltstitel „Rot-Weiß-Rot-Karte“ oder einen unbefristeten Daueraufenthaltstitel. 21,7 %
einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten „Blaue Karte EU“ erhielten (2021 waren es etwa verfügten über einen Aufenthaltstitel, der zur
eine Anmeldebescheinigung bzw. Aufenthalts- 2 100). Rund 15 400 Drittstaatsangehörige ka- befristeten Niederlassung berechtigt, während
karte beantragen. Nach fünf Jahren recht- men im Rahmen der Familienzusammenführung 2,2 % nur eine vorübergehende Aufenthalts-
mäßigen und ununterbrochenen Aufenthalts ins Land. Etwa 5 800 Personen, vor allem Schü- bewilligung hatten. Weitere 6,3 % waren Asyl-
erwerben EWR-Bürger:innen bzw. Schweizer: ler:innen, Studierende und Au-Pairs, erhielten werber:innen in laufenden Verfahren, wogegen
innen und deren Familienangehörige das Recht im Jahr 2022 eine Erstaufenthaltsbewilligung. anerkannte Flüchtlinge, Saisonarbeitskräfte
auf Daueraufenthalt. Asylwerber:innen, an- Hinzu kamen im Jahresdurchschnitt 2022 noch und Personen mit sonstigem Aufenthaltsstatus
erkannte Flüchtlinge und Vertriebene aus der rund 3 900 Saisonarbeitskräfte. 31,3 % ausmachten.

38
Formen der Zuwanderung nach Österreich 2022

3 900
Saisonarbeitskräfte
aus Drittstaaten3) 15 700
Rückkehr
112 300 österreichischer
Asylanträge Staatsangehöriger1)

3 300
Schlüsselarbeitskräfte
aus Drittstaaten
100 700
Zuzüge von 8 700 15 400
EU-, EFTA- 5 800 Sonstiger Zuzug von Familiennachzug aus
Staatsangehörigen1) Erstaufenthaltsbewilligung2) Drittstaatsangehörigen4) Drittstaaten

Zu- und Abwanderung


34 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik; BMI, Niederlassungs- und Aufenthaltsstatistik sowie Asylstatistik; AMS, Arbeitsmarktdaten. – 1) Lt. Wanderungsstatistik (Meldewesen). – 2) Zum vorübergehenden Aufenthalt u. a. für Auszubildende, Au-Pair. – 3) Anrechenbarer Bestand im
Jahresdurchschnitt lt. AMS. – 4) Lt. Niederlassungs- und Aufenthaltsstatistik. – Aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden der verwendeten Datenquellen stimmt die Summe der angeführten Zahlen nicht mit der Summe der Zuzüge lt. Wanderungsstatistik überein.

Ausländische Bevölkerung in Österreich am 1.1.2023


nach Aufenthaltsstatus
58.325

Ausländische Wohnbevölkerung am 1.1.2023 Aufenthaltsstatus der Drittstaatsangehörigen am 1.1.2023


(auf Basis des Meldewesens);
Insgesamt: 1 729 820 Personen
Sonstige (u.a. anerkannte Vorübergehender Aufenthalt:
Flüchtlinge, subsidiärer 2,2%
Schutz, Saisonarbeits-
kräfte):
31,3% Befristete Niederlassung:
21,7%

EU-, EFTA-Staatsangehörige:
888 745 Personen
= 51,4%

Unbefristeter
Drittstaatsangehörige: Asylwerber:innen Daueraufenthalt
841 075 Personen (laufende Verfahren): (>5 Jahre):
= 48,6% 6,3% 38,5%

35 Q: STATISITK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 36 Q: BMI, Asyl -und Fremdenstatistik; AMS, Arbeitsmarktdaten.

39
Sprache Die in Österreich lebenden Personen mit Migrationshinter-
grund haben ein anderes Bildungsprofil als die Bevölkerung
ohne Migrationshintergrund. Sie sind häufiger im untersten

und Bildung und im obersten Bildungssegment und seltener im mittleren


Fachkräftesegment vertreten als die Bevölkerung ohne Mi-
grationshintergrund. Es zeigt sich zudem, dass ausländische
Schüler:innen andere Wege durch das Schulsystem nehmen als
österreichische. Insgesamt waren knapp 18 % aller Schüler:in-
nen des Schuljahres 2021/22 ausländische Staatsangehörige.
In Sonderschulen (29 %) und Polytechnischen Schulen (25 %)
war der Ausländer:innenanteil wesentlich höher, wobei jeweils
knapp zwei Drittel davon auf Drittstaatsangehörige entfielen.
Hingegen war der Anteil ausländischer Schüler:innen in ma-
turaführenden Schulen stark unterdurchschnittlich (AHS: 14 %
und BHS: 13 %).

Eine deutliche Zunahme zeigt sich beim Anteil der Kinder und
Jugendlichen, für die Deutsch nicht die erstgenannte im All-
tag gebrauchte Sprache ist. Dieser ist über alle Schultypen in
den letzten zehn Jahren von 19 % auf 27 % angestiegen. Zum
Teil spiegelt dies die veränderte Demographie wider, so etwa
in der Volksschule mit einer Zunahme von 25 % im Schuljahr
2011/12 auf 31 % im Schuljahr 2021/22.

Ein verstärkter Anstieg in der Neuen Mittelschule, dem Poly-


technischen Lehrgang sowie den Sonderschulen auf der einen
Seite sowie schwächere Zunahmen in den maturaführenden
Schulen auf der anderen Seite verweisen aber auf deutliche
Unterschiede in den Bildungskarrieren der Kinder in Abhän-
gigkeit von ihren Deutschkenntnissen. Zum Beispiel beginnen
Schüler:innen, die zum Zeitpunkt der Schuleinschreibung nicht
Deutsch als Erstsprache angeben, ihre Ausbildung öfter in ei-
ner Sonderschule anstelle einer Volksschule.
Veränderung der Bildungsstruktur der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung Anteil der Schüler:innen mit nicht-deutscher Erstsprache
2001 bis 2022 nach Staatsangehörigkeit 2011/12 und 2021/22 nach Schultyp

42,9%

37,3%
2011/12 2021/22
Österreicher:innen

2001 23,3% 55,2% 11,0% 10,5%

34,1%
2,8%
40%

31,2%

29,4%

28,7%
2011 15,8% 54,8% 14,2% 15,3%

26,8%

24,8%

25,5%
23,2%
2022 30%

21,7%
10,9% 51,8% 17,3% 20,0%

20,1%
21,3%

20,3%
19,5%

16,2%

13,6%

13,9%
14,1%
Pflichtschule Lehre, BMS AHS, BHS Universität, FH, Akademie
20%

10,6%
Ausländer:innen

2001 52,9% 27,1% 9,8% 10,2%

2011 42,0% 29,7% 12,2% 16,2% 10%

2022 23,1% 30,3% 18,4% 28,2%


0%
Alle Volks- AHS- Neue Sonder- Poly- Berufs- BMS BHS AHS-
0% 20% 40% 60% 80% 100% Schul- schule Unter- Mittel- schule techni- schule Ober-
typen stufe schule sche stufe

Sprache und Bildung


37 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Volkszählungen 2001, 2011, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2022, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. Schule
38 Q: STATISTIK AUSTRIA, Schulstatistik.

3 Schüler:innen im Schuljahr 2021/22 nach Schultyp und Staatsangehörigkeit

Schüler:innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit


Insgesamt Darunter
Schüler:innen EU-Staaten EU-Beitritts- EU-Beitritts- Ehem. Türkei Afghanistan, Sonstige
Schultyp insgesamt Absolut in % vor 2004, staaten staaten Jugoslawien Syrien, Staaten
EFTA, GB 2004 ab 2007 (außerhalb der EU) Irak

Alle Schulen zusammen1) 1 100 527 197 036 17,9% 2,5% 2,6% 2,9% 2,9% 1,3% 2,5% 3,1%
Volksschule 347 952 70 553 20,3% 2,5% 3,1% 3,6% 3,3% 1,5% 2,7% 3,6%
Neue Mittelschule 205 831 44 646 21,7% 2,1% 2,9% 3,8% 3,7% 2,0% 3,6% 3,6%
Sonderschule 14 464 4 162 28,8% 2,6% 3,0% 4,3% 5,1% 3,0% 5,2% 5,6%
Polytechnische Schule 14 722 3 714 25,2% 2,1% 3,1% 4,7% 4,7% 1,7% 4,3% 4,6%
Allgemeinbildende höhere Schule 216 586 30 799 14,2% 3,5% 2,6% 1,8% 1,5% 0,5% 1,6% 2,8%
Berufsschule 115 802 17 789 15,4% 2,5% 1,5% 2,0% 2,8% 1,4% 2,9% 2,3%
Berufsbildende mittlere Schule 41 746 7 420 17,8% 1,9% 2,2% 2,6% 3,4% 1,7% 3,1% 2,9%
Berufsbildende höhere Schule 143 424 17 953 12,5% 1,8% 2,2% 2,1% 2,4% 0,8% 1,0% 2,0%

39 Q: STATISTIK AUSTRIA, Schulstatistik. – 1) Ohne Statutschulen, Bundessportakademien sowie Schulen und Akademien des Gesundheitswesens.

41
Besuch von elementaren
Bildungseinrichtungen

1
Ausländische Kinder besuchen seltener 98 % der Kinder mit österreichischer und 97 % bisch oder Albanisch, gefolgt von Ungarisch
elementare Bildungseinrichtungen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit. und Persisch (mehr als 1 %). Jeweils unter 1 %
Die vorschulische Betreuungsquote – also der Bei Kindern im schulpflichtigen Alter wichen die hatten als Erstsprache Polnisch, Slowakisch,
Anteil der Kinder im Alter von ein bis fünf Jah- Betreuungsquoten in Horten und altersgemisch- Englisch, Kurdisch oder Russisch. Andere als
Sprache und Bildung

ren, die eine Krippe, einen Kindergarten oder ten Kinderbetreuungseinrichtungen zwischen die genannten Sprachen wurden von etwas
eine andere elementare Bildungseinrichtung österreichischen und ausländischen Staatsange- über 5 % gesprochen.
besuchen – war bei österreichischen Kindern hörigen dagegen kaum voneinander ab.
2
mit etwas über 76 % höher als bei Kindern mit Förderbedarf in der deutschen Sprache
ausländischer Staatsangehörigkeit (70 %). Spür- Drei Zehntel der Kinder in elementaren Bil- Aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung zur
bare Unterschiede bestanden vor allem bei jün- dungseinrichtungen sind nicht deutschsprachig Sprachstandsfeststellung kam es zu einer Er-
geren Kindern: Besuchten 63 % der zweijährigen 2021/22 stammten 32 % der Kinder in elemen- höhung der Anzahl der Standorte als auch
und 92 % der dreijährigen Kinder von Österrei- taren Bildungseinrichtungen aus nicht-deutsch- zur Einführung eines bundesweit einheitli-
cher:innen eine Krippe oder einen Kindergarten, sprachigen Familien, wobei sich dieser Wert im chen Sprachstandserhebungsinstruments. Zu
waren es bei gleichaltrigen Kindern von Eltern Vergleich zu 2016/17 kaum verändert hat. Mit Beginn des Kindergartenjahres 2021/22 hat-
mit ausländischer Staatsangehörigkeit 52 % 48 % fiel der Anteil der Kinder mit nicht-deut- ten rund 28 % (48 100) aller 4- und 5-jährigen
bzw. 83 %. scher Erstsprache in altersgemischten Einrich- Kinder in elementaren Bildungseinrichtungen
Ab dem vierten Geburtstag waren die Be- tungen deutlich höher aus als in Horten (35 %), (173 600) – unabhängig von ihrer Erstsprache
treuungsquoten unabhängig von der Staats- Krippen (29 %) und Kindergärten (28 %). Bei – einen Deutschförderbedarf. Am Ende des-
angehörigkeit hoch: 97 % der Vierjährigen mit rund 71 % der 4- und 5-jährigen Kinder in ele- selben Kindergartenjahres waren es nur noch
österreichischer und 94 % der Vierjährigen mentaren Bildungseinrichtungen war Deutsch rund 21 % (37 300) derselben Gruppe. Insgesamt
mit ausländischer Staatsangehörigkeit wur- die Erstsprache. Mit mehr als 5 % waren Bos- konnte somit der Bedarf an Förderung in der
den außerhalb des Haushaltes betreut. Im ver- nisch-Kroatisch-Serbisch (BKS) und Türkisch Bildungssprache Deutsch bei den Kindern der
pflichtenden letzten Kindergartenjahr (bei den die häufigsten nicht-deutschen Erstsprachen. Jahrgangsstufen 4 und 5 innerhalb eines Kinder-
Fünfjährigen) lag die Betreuungsquote 2021 bei Knapp 3 % sprachen Rumänisch, rund 2 % Ara- gartenjahres um mehr als 22 % gesenkt werden.

42
1 Vor- und außerschulische Betreuungsquoten 2021 2 Förderbedarf in deutscher Sprache der 4- und 5-Jährigen 2021/22
nach Alter und Staatsangehörigkeit

100% zu Beginn des Kindergartenjahres am Ende des Kindergartenjahres

Österreich Nicht-Österreich

80% Altersgemäßes Förder- Altersgemäßes Förder-


Sprachniveau: bedarf: Sprachniveau: bedarf:
72% 28% 79% 21%
60%

40%

20%

0%
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Sprache und Bildung


Alter in Jahren
41 Q.: BMBWF, Auswertungen der Sprachstandsfeststellungsverfahren in den Bundesländern. – Basis: 4- und 5-Jährige in elementaren
40 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Kindertagesheimstatistik, Statistik des Bevölkerungsstandes. Bildungseinrichtungen.

Anteil der Kinder mit nicht-deutscher Erstsprache 2 Häufigste Erstsprachen der 4- und 5-Jährigen
in elementaren Bildungseinrichtungen 2016/17 und 2021/22 in elementaren Bildungseinrichtungen 2021/22

100% Arabisch: 2,0%


2016/17 2021/22 Kurdisch: 0,7%
Rumänisch: 2,7%
80% Russisch: 0,6%
BKS: 5,7% Englisch: 0,7%

60% Türkisch: 5,3% Slowakisch: 0,7%


48,0%
32,0% 34,1% 35,0% 42,1% Persisch: 1,1%
Sonstige
28,7%
40% 31,5% 34,9% Erstsprache: 5,3%
Polnisch: 0,7%
28,2%
27,9%
Ungarisch: 1,4%
20%
Albanisch: 1,9%

Deutsch: 71,2%
0%
Insgesamt Krippen Kindergärten Horte Altersgemischte
Einrichtungen

42 Q: STATISTIK AUSTRIA, Kindertagesheimstatistik. – Geschätzte Werte für Steiermark. 43 Q: BMBWF, Auswertungen der Sprachstandsfeststellungsverfahren in den Bundesländern. – Basis: 4- und 5-Jährige in elementaren Bildungseinrichtungen.

43
Schulbesuch und
Bildungsverlauf

6
10 % der fremdsprachigen Schüler:innen geborenen Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 EFTA-Staaten oder dem Vereinigten Königreich
verlassen das Schulsystem ohne Pflichtschul- Jahren von 76 % auf 81 %. Bei im Ausland Ge- (GB) geborenen Jugendlichen war die Steige-
abschluss borenen stieg die Bildungsbeteiligung von 56 % rung in der Bildungsbeteiligung geringer, näm-
Analysiert man die Quote der Jugendlichen auf 65 %. Dahinter verbirgt sich allerdings ein lich von 66 % auf 71 %.
ohne Abschluss der Sekundarstufe I („Pflicht- starker demographischer Wandel der im Aus-
schulabschluss“), so zeigen sich große Unter- land geborenen Bevölkerung im letzten Jahr- Unterschiede auch in der Wahl der Schulform
schiede sowohl nach der Erstsprache als auch zehnt, sowohl durch verstärkte Zuwanderung In der 10. Schulstufe, der ersten nach dem Ende
nach dem Geschlecht. Rund 10 % der Schüler:in- aus südosteuropäischen EU-Staaten als auch der Schulpflicht, besuchten insgesamt 38 % al-
nen mit nicht-deutscher Erstsprache, die zu Be- infolge der Fluchtmigration der Jahre 2015 und ler in Ausbildung befindlichen Jugendlichen
Sprache und Bildung

ginn des Schuljahres 2018/19 bereits 14 Jahre alt 2016. Dementsprechend lag die Bildungsbeteili- im Schuljahr 2021/22 eine Berufsschule. 11 %
waren, hatten auch zwei Schuljahre später, zum gung unter in den EU-Beitrittsstaaten ab 2007 waren in einer BMS eingeschrieben, strebten
Ende des Schuljahres 2020/21, die Pflichtschule geborenen Jugendlichen 2011 ebenso wie 2021 also einen Abschluss ohne Matura an. 51 % be-
noch nicht abgeschlossen. Bei ihren deutsch- bei rund 56 %. Zugleich erhöhte sich der Anteil suchten maturaführende Schulen, und zwar zu
sprachigen Klassenkamerad:innen waren es der Jugendlichen aus Afghanistan, Syrien oder 28 % eine BHS und zu 23 % die AHS-Oberstu-
hingegen nur 3 %. Teilweise können die Unter- dem Irak in Ausbildung in den letzten zehn Jah- fe. Unter nicht-österreichischen Auszubilden-
schiede auch durch geschlechterspezifische ren insgesamt deutlich von 33 % auf 56 %, lag den war der Anteil jener in Berufsschulen mit
Abbruchsquoten erklärt werden: Rund 7 % der aber zwischenzeitlich (2015) bei nur 22 %. Bei 43 % höher, ebenso wie jener in der BMS mit
nicht deutschsprachigen Mädchen, aber rund absolut rückläufigen Zahlen erhöhte sich der 14 %. Nur 43 % der nicht-österreichischen Ju-
12 % der fremdsprachigen Burschen beendeten Anteil der in Ländern des ehemaligen Jugos- gendlichen der 10. Schulstufe besuchten eine
ihre Ausbildung ohne Pflichtschulabschluss. lawiens (außerhalb der EU) geborenen 15- bis Schule, die zur Matura führt. Insbesondere der
Auch bei den deutschsprachigen Jugendlichen 19-Jährigen in Ausbildung von 57 % (2011) auf Anteil der BHS war mit 22 % deutlich geringer.
gab es mehr Schulabbrecher (rund 4 %) als 65 % (2021), bei in der Türkei Geborenen von Mit 58 % wiesen Jugendliche aus den EU-Bei-
Schulabbrecherinnen (etwas über 2 %), wenn- 53 % auf 60 %. Eine größere Zunahme war bei in trittsstaaten 2004 den höchsten Anteil an
gleich auf viel niedrigerem Niveau. sonstigen Staaten geborenen Jugendlichen mit Besuchen maturaführender Schulformen auf.
einer Erhöhung von 55 % (2011) auf 68 % (2021) Türkische Jugendliche in der 10. Schulstufe
Bildungsbeteiligung bei im Ausland Gebore- zu verzeichnen. Einen ähnlich großen Zuwachs besuchten zu 68 % Schulformen, die nicht zur
nen niedriger als bei in Österreich Geborenen gab es bei in einem der zehn EU-Beitrittsstaaten Matura führen. Etwas höher war dieser Anteil
Der Anteil von Personen in Ausbildung erhöhte des Jahres 2004 geborenen Jugendlichen (von bei Jugendlichen aus Afghanistan, Syrien oder
sich zwischen 2011 und 2021 bei in Österreich 58 % auf 70 %). Unter in EU-Staaten vor 2004, dem Irak mit 74 %.

44
Schüler:innen der 10. Schulstufe im Schuljahr 2021/22 nach Schulform und Staatsangehörigkeit Bildungsbeteiligung 15- bis 19-Jähriger
2011 und 2021 nach Geburtsland
Berufsschule Berufsbildende mittlere Schule Berufsbildende höhere Schule AHS-Oberstufe

100% 2011
23,0% 23,7% 21,0% 34,6% 26,8% 15,4% 10,9% 10,8% 14,3% 26,9% 2021

80% 11,9% 74,2%


Insgesamt
20,9% 78,6%
24,9%
14,6%
22,4% 17,5% 76,0%
60% 30,8%
17,8% Österreich
28,3% 29,7% 80,8%
20,3% 18,2%
13,8% 30,9% 13,3%
13,5%
11,2% 10,5% 8,3% 56,3%
40% Nicht-Österreich
13,2% 64,6%

20%

Sprache und Bildung


37,5% 36,2% 42,8% 36,8% 29,0% 40,2% 46,0% 50,5% 59,3% 42,3%
EU-Staaten vor 66,0%
0%
2004, EFTA, GB 71,0%
Insgesamt Österreich Nicht- EU-Staaten EU-Beitritts- EU-Beitritts- Ehem. Türkei Afghanistan, Sonstige
Österreich vor 2004, staaten 2004 staaten ab Jugoslawien Syrien, Irak
EFTA, GB 2007 (außerhalb der EU)
57,9%
EU-Beitrittsstaaten
2004 70,3%
44 Q: STATISTIK AUSTRIA, Schulstatistik. – 1) Ohne Statutschulen, Bundessportakademien sowie Schulen und Akademien des Gesundheitswesens.

EU-Beitrittsstaaten 56,0%
ab 2007 55,8%

6 Schüler:innen ohne Pflichtschulabschluss bis zum Schuljahr 2020/21 56,8%


Ehem. Jugoslawien
nach Erstsprache und Geschlecht (außerhalb der EU)
11,9% 65,2%
12%
9,6% 53,0%
10% Türkei
60,4%
7,1%
8%
33,3%
6% Afghanistan,
3,9% Syrien, Irak 56,2%
3,0%
4%
2,2%
2% 54,9%
Sonstige Staaten
68,1%
0%
deutsche Erstsprache nicht-deutsche Erstsprache
Insgesamt Männlich Weiblich Insgesamt Männlich Weiblich 0% 20% 40% 60% 80% 100%

45 Q: STATISTIK AUSTRIA, Schulstatistik. – Erfolgreicher Abschluss der 8. Schulstufe bestimmter Schultypen, der zum Besuch einer weiterführenden Ausbildung gem. § 28 Abs.3 SchUG 46 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Abgestimmte Erwerbsstatistik.
berechtigt. Anteil der 14-jährigen Schüler:innen im Schuljahr 2018/19, die bis zum Ende des Schuljahres 2020/21 die Sekundarstufe I nicht abgeschlossen hatten. Laufende Ausbildung inkl. Lehrlinge.

45
Studierende an
Hochschulen

Anzahl und Anteil ausländischer Staatsangehörigen (9 400 Personen bzw. 11 %). die Zahl der Studierenden aus den anderen bei-
Studierender in Österreich steigen Darüber hinaus studierten rund 2 600 Menschen den 2007 der EU beigetretenen Ländern sank
Die Zahl ausländischer Studierender in Öster- aus Bosnien und Herzegowina, etwa 2 600 kro- (Bulgarien -6 %; Rumänien -1 %).
reich stieg in der Vergangenheit kontinuierlich atische, rund 2 500 ungarische und rund 2 100 Um 39 % erhöhte sich die Zahl der deutschen
an. Lediglich nach Einführung der Studienge- türkische Staatsangehörige in Österreich. Wei- Studierenden von rund 24 300 auf mehr als
bühren im Jahr 2001 gab es einen kurzzeitigen ters kamen etwa 2 000 Studierende aus der 31 800. Dies lag jedoch weniger an der gestie-
Sprache und Bildung

Rückgang der Studierendenzahlen. Besuchten Russischen Föderation, 1 800 aus Serbien und genen Bildungsbeteiligung der bereits in Öster-
Mitte der 1990er-Jahre gut 27 000 ausländische rund 1 700 aus der Ukraine. Insgesamt stamm- reich wohnhaften deutschen Staatsangehörigen
Staatsangehörige eine öffentliche Universi- ten rund 74 % (rund 60 200) aller ausländischen als vielmehr an der gezielten Zuwanderung
tät in Österreich, so waren im Wintersemester ordentlichen Studierenden aus anderen EU- und deutscher Abiturient:innen zum Hochschulstu-
2021/22 bereits rund 81 600 ausländische Stu- EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten Königreich dium nach Österreich.
dierende inskribiert; dies entsprach rund 31 % (GB), während rund 21 400 Drittstaatsangehöri-
aller Studierenden an österreichischen Universi- ge zum Bildungserwerb nach Österreich kamen.
täten. Weitere 12 200 ausländische Studierende Die Attraktivität des Studienstandorts Öster-
4
waren 2021/22 an Fachhochschulen inskribiert, Zahl der ausländischen Studierenden reich zeigt sich auch im Europa-Vergleich: In
was einem Anteil an allen Fachhochschulstudie- stieg in den letzten zehn Jahren um 28 % Österreich lag der Anteil der Studierenden im
renden von rund 21 % entsprach. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Tertiärbereich (4./5. Klasse BHS und über die
Zahl der ausländischen Studierenden an Öster- Matura hinausgehende Ausbildungen), die im
4
39 % der ordentlichen ausländischen reichs Universitäten insgesamt um rund 28 % Ausland die Sekundarstufe abgeschlossen hat-
Studierenden kamen aus Deutschland erhöht. Zuwächse gab es bei den meisten Na- ten, 2021 bei 19 %. In der Schweiz war dieser
Im Wintersemester 2021/22 studierten ins- tionalitäten. Beispielsweise erhöhte sich in die- Wert ähnlich hoch (18 %), aber in den meisten
gesamt mehr als 31 800 Deutsche, 39 % aller sem Zeitraum die Zahl der Studierenden aus anderen europäischen Ländern lag er deutlich
ausländischen Studierenden, an öffentlichen Italien um 27 % und jene aus dem ehemaligen niedriger. In Deutschland beispielsweise bei nur
österreichischen Universitäten. Eine ebenfalls Jugoslawien (außerhalb der EU) um 12 %. Einen 11 %, in Polen bei 6 %, in Spanien bei 4 % und in
große Studierendengruppe waren die vorwie- größeren Zuwachs gab es beispielsweise bei Italien bei gar nur 3 %.
gend aus Südtirol stammenden italienischen Studierenden aus Kroatien (57 %), wohingegen

46
Ausländische Studierende an öffentlichen Universitäten und 4 Ausländische ordentliche Studierende an öffentlichen Universitäten im
Fachhochschulen 2000/01 bis 2021/22 Wintersemester 2021/22 nach Staatsangehörigkeit (Top 20)

100 000
Ausländische Studierende an Fachhochschulen
Ausländische ordentliche Studierende an öffentlichen Universitäten

80 000

60 000

40 000

20 000

Sprache und Bildung


2000/01
2001/02
2002/03
2003/04
2004/05
2005/06
2006/07
2007/08
2008/09
2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
2015/16
2016/17
2017/18
2018/19
2019/20
2020/21
2021/22
47 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Hochschulstatistik. 48 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Hochschulstatistik.

4 Ausländische ordentliche Studierende an öffentlichen Universitäten Anteil der Studierenden aus dem Ausland im Europa-Vergleich 2021
2011/12 und 2021/22 nach Staatsangehörigkeit
Österreich 18,7%
Schweiz 18,4%
Deutschland 24 333 Tschechien 15,6%
31 831
Ungarn 13,2%
7 381 11,2%
Italien 9 361
Deutschland
Slowakei 11,0%
4 385
Sonstige EU-Staaten vor 2004/EFTA 6 359 Dänemark 10,0%
Belgien 9,8%
6 213
EU-Beitrittsstaaten 2004 6 992 Slowenien 9,2%
4 791
2011/12 Frankreich 9,0%
EU-Beitrittsstaaten ab 2007 5 628 2021/22 EU-27 8,2%
4 789
Finnland 8,1%
Ehem. Jugoslawien (außerhalb der EU) 5 374 Schweden 6,6%
3 190
Rumänien 6,0%
Türkei 2 108 Polen 5,5%
210
Norwegen 4,2%
Afghanistan, Syrien, Irak 783 Spanien 3,6%
8 489
Italien 3,4%
Sonstige Staaten 13 144 Griechenland 2,8%

0 10 000 20 000 30 000 40 000 0% 5% 10% 15% 20%


49 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Hochschulstatistik. 50 Q: EUROSTAT. Anteil der Studierenden im Tertiärbereich, die die Sekundarstufe im Ausland abgeschlossen haben.

47
Bildungsstand und Sprach-
kenntnisse der Zugewanderten

5
Höherer Akademiker:innenanteil bei dieser Anteil bei der Bevölkerung mit Migrations- bis 64 Jahren mit Migrationshintergrund (44 %),
Personen mit Migrationshintergrund hintergrund mit 24 % mehr als doppelt so hoch. deren Eltern lediglich einen Pflichtschulab-
Verfügten 2022 rund 37 % der 25- bis 64-Jährigen Insbesondere jene aus der Türkei hatten vielfach schluss aufwiesen, verfügten 2021 ebenfalls über
ohne Migrationshintergrund über Matura oder ei- (zu 52 %) keine über die Pflichtschule hinausge- keinen höheren Bildungsabschluss. In der Bevöl-
nen akademischen Abschluss, traf dies auf 44 % hende Ausbildung abgeschlossen. kerung ohne Migrationshintergrund wurde das
aller Personen gleichen Alters mit Migrationshin- niedrige Bildungsniveau weit weniger oft „ver-
5
tergrund zu. 25 % der Personen mit Migrationshin- Bildungsstand der zweiten Generation erbt“, nämlich nur zu gut einem Fünftel (21 %).
tergrund hatten eine Universität, Fachhochschule nähert sich jenem der Bevölkerung ohne Die Unterschiede in der Bildungsvererbung
oder Akademie abgeschlossen, wohingegen es Migrationshintergrund an nahmen jedoch mit steigendem Bildungsniveau
bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund Unterscheidet sich die Bildungsstruktur der der Eltern ab. Unter Personen, deren Eltern eine
Sprache und Bildung

– wie auch bei Personen aus den EU-Beitrittslän- ersten Zuwanderungsgeneration noch sehr universitäre Ausbildung abgeschlossen hatten,
dern seit 2007 – nur rund 20 % waren. Während deutlich von jener der Personen ohne Migrati- gab es nur noch geringe Unterschiede im Bil-
sehr wenige Personen aus dem ehemaligen Jugo- onshintergrund, nähert sich das Bildungsniveau dungsniveau zwischen jenen mit und jenen ohne
slawien (außerhalb der EU; 10 %) und der Türkei der zweiten Generation bereits an das der inlän- Migrationshintergrund.
(8 %) über einen Hochschulabschluss verfügten, dischen Bevölkerung an. So lag 2022 beispiels-
wiesen Personen aus den EU-Staaten vor 2004, weise der Anteil der 25- bis 64-Jährigen, die Acht von zehn Zugewanderten mit
den EFTA-Staaten und dem Vereinigten König- nur über einen Pflichtschulabschluss verfügten, nicht-deutscher Erstsprache
reich (GB) mit 48 % einen besonders hohen Aka- bei den Angehörigen der zweiten Generation 16 % der im Ausland geborenen Bevölkerung
demiker:innenanteil auf. Es folgten Personen aus mit 19 % niedriger als bei ihrer Elterngeneration zwischen 25 und 64 Jahren hatten 2021 Deutsch
sonstigen Drittstaaten (40 %) sowie aus den EU- (24 %) und näher am entsprechenden Wert der als Erstsprache, weitere 2 % besaßen neben
Beitrittsstaaten 2004 (31 %). Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (9 %). Deutsch noch eine zweite Erstsprache. Mehr als
Dasselbe Muster zeigte sich auch bei den Lehr- acht von zehn (82 %) der im Ausland gebore-
Ein Viertel der 25- bis 64-Jährigen mit Migra- abschlüssen bzw. Berufsbildenden mittleren nen Bevölkerung hatten somit eine andere Erst-
tionshintergrund hat nur Pflichtschulabschluss Schulen (Bevölkerung ohne Migrationshinter- sprache als Deutsch: Davon wiesen immerhin
Auch bei den niedrigeren Bildungsabschlüssen grund: 54 %, Angehörige der ersten Generation: vier von zehn Zugewanderten (42 %) fließende
zeigten sich bei der Bevölkerung mit Migra- 30 %, jene der zweiten Generation: 47 %). und weitere drei von zehn (31 %) fortgeschrit-
tionshintergrund überdurchschnittliche Anteile. tene Deutschkenntnisse auf. Ein Fünftel (20 %)
Verfügten 2022 nur 9 % der Bevölkerung ohne Mi- Bildungsvererbung bei Zugewanderten verfügte über Grundkenntnisse der deutschen
grationshintergrund im Alter von 25 bis 64 Jahren stärker ausgeprägt Sprache. Rund 7 % hatten nur geringe oder gar
maximal über einen Pflichtschulabschluss, war Mehr als vier von zehn Personen im Alter von 25 keine Deutschkenntnisse.

48
5 Bildungsstand der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung 2022 Bildungsstand der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung 2021
nach Migrationshintergrund nach Migrationshintergrund und Bildungsstand der Eltern

Pflichtschule Lehre, BMS Matura Hochschule1)


Bevölkerung nach Pflicht- Lehre, AHS, BHS, Universität,
Insgesamt FH,
Migrationshintergrund schule BMS Kolleg
Akademien1) Ohne Migrationshintergrund Mit Migrationshintergrund
Bevölkerung insgesamt 4 989,0 13,4% 47,3% 17,6% 21,7% 100%
(in 1 000) 6,6%
7,7%
Kein Migrationshintergrund 3 533,2 9,2% 53,6% 17,0% 20,2%
Mit Migrationshintergrund
7,4% 14,3%
Insgesamt 1 455,8 23,6% 32,2% 18,9% 25,3% 16,5%
Erste Generation 1 275,5 24,2% 30,1% 19,1% 26,6% 12,5%
Zweite Generation 180,3 19,3% 47,0% 17,2% 16,6% 80%
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 202,8 5,4% 29,6% 16,6% 48,4%
EU-Beitrittsstaaten 2004 198,5 6,4% 34,8% 27,6% 31,2%
16,7%
EU-Beitrittsstaaten ab 2007 160,5 23,5% 32,4% 24,5% 19,6% 33,9%
Ehem. Jugoslawien 406,7 26,8% 44,8% 18,0% 10,4% 22,1%
(außerhalb der EU) 38,6%
Türkei 188,2 51,9% 30,4% 9,5% 8,2% 60%

Sprache und Bildung


Sonstige Staaten 299,1 25,1% 16,2% 18,7% 40,0%

51 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in


Privathaushalten. – 1) inkl. Universitätslehrgänge. 35,7%

60,3% 62,3%
62,3%
40%
33,8%
Deutschkenntnisse der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung mit Migrations- 32,4%
hintergrund und nicht-deutscher Erstsprache 2021
65,2% 20,1%

Fließende Fortgeschrittene 20%


24,3%
Deutschkenntnisse: Deutschkenntnisse: 48,6%
42,4% 30,9% 23,0%
61,1% 13,6%
24,8% 13,6%
12,8%
20,9% 7,9% 4,1% 44,1% 12,8% 9,4% 4,1%
4,1%
2,5%
0%

Absolut (in 1 000)

737,0 2 142,8 334,0 365,6 561,0 403,5 162,9 242,4

Kaum oder gar keine Grundkenntnisse: Pflicht- Lehre, Matura Hochschule Pflicht- Lehre, Matura Hochschule
schule BMS schule BMS
Deutschkenntnisse 19,9%
6,8% ELTERN ELTERN

53 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Ad-hoc-Modul „Arbeitsmarktsituation von Zuwanderern und ihren direkten
52 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Ad-hoc-Modul „Arbeitsmarktsituation von Zuwanderern und Nachkommen“. – Bevölkerung in Privathaushalten. – Höchste abgeschlossene Ausbildung von Mutter oder Vater. – 1) inkl. Universitätslehrgänge.
ihren direkten Nachkommen“. – Bevölkerung in Privathaushalten. – () Werte mit weniger als hochgerechnet 10 000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet.

49
Arbeit Der Arbeitsmarkt ist neben dem Bildungssystem der wesentli-
che Motor für Integration. Nach dem Einbruch durch die Coro-
na-Pandemie ließ der österreichische Arbeitsmarkt im Jahr 2022

und Beruf einen deutlichen Aufschwung erkennen. Die Gesamtarbeitslo-


senquote (nationale Definition) betrug im Jahr 2022 6,3 % und
war damit deutlich niedriger als 2021 (8,0 %) und auch niedriger
als vor der Pandemie (2019: 7,4 %). Die Arbeitslosenquote der
Ausländer:innen sank von 11,9 % im Jahr 2021 auf 9,1 % im Jahr
2022 und lag damit unter dem Niveau von 2019 (10,8 %). Bei Ös-
terreicher:innen war der Rückgang etwas geringer (2021: 6,8 %;
2022: 5,4 %), allerdings wurde damit auch der Wert von 2019
(6,4 %) unterschritten.
Die Erwerbstätigenquote betrug 2022 74,0 % und war um 1,6
Prozentpunkte höher als im Vorjahr (72,4 %) . Sie lag damit auch
geringfügig über dem Vorkrisenniveau von 2019 (73,6 %). Aus-
länder:innen wiesen 2022 mit 69,4 % eine deutlich geringere Er-
werbsbeteiligung als Inländer:innen (75,2 %) auf. Im Vergleich
zu 2021 ergab sich bei Ausländer:innen allerdings ein deutlicher
Anstieg von 3,0 Prozentpunkten, bei Österreicher:innen nahm
die Erwerbsbeteiligung in geringerem Ausmaß (+1,4 Prozent-
punkte) zu. Damit war die Erwerbstätigenquote 2022 bei Ös-
terreicher:innen nahezu auf dem Vorkrisenniveau (75,0 %), bei
Ausländer:innen dagegen war sie um 2,6 Prozentpunkte höher
als 2019. Personen aus den EU-Staaten vor 2004, EFTA-Staaten
bzw. dem Vereinigten Königreich (GB) respektive den EU-Bei-
trittsstaaten 2004 verzeichneten 2022 mit 79,0 % bzw. 77,9 %
die höchste Erwerbsbeteiligung, die sogar über jener der Öster-
reicher: innen lag (75,2 %). Bei Staatsangehörigen aus Afghanis-
tan, Syrien oder dem Irak betrug die Erwerbstätigenquote im
Jahr 2022 hingegen nur 44,3 %. Dennoch war die Erwerbstäti-
genquote 2022 bei Staatsangehörigen aus Afghanistan, Syrien
oder dem Irak (+4,7 Prozentpunkte), der Türkei (+4,9 Prozent-
punkte), den EU-Staaten vor 2004, EFTA-Staaten bzw. dem
Vereinigten Königreich (GB) (+4,1 Prozentpunkte) sowie aus
sonstigen Drittstaaten (+4,3 Prozentpunkte) deutlich höher als
im Vorjahr.
0%
20%
40%
60%
80%
100%
72,4%
Insgesamt 72,4%
74,0%

74,1%
Österreich 73,8%
75,2%

65,1%
Nicht-Österreich 66,4%
69,4%
EU-Staaten vor 76,3%
(in %) nach Staatsangehörigkeit

2004, EFTA, GB 74,9%


Erwerbstätigenquote 2020–2022

79,0%
EU-Beitrittsstaaten 73,3%
2004 76,0%
77,9%
EU-Beitrittsstaaten 70,1%
ab 2007 68,6%
70,4%
Ehem. Jugoslawien
2020

63,5%
(außerhalb der EU) 66,8%
69,6%

53,1%
Türkei
2021

von 15 bis 64 Jahren ohne Präsenz- und Zivildiener. – Zeitreihenbruch aufgrund Erhebungsumstellung im Jahr 2021.
56,1%
61,0%
Afghanistan, 35,3%
Syrien, Irak 39,6%
2022

44,3%

Sonstige Staaten 53,2%


56,7%

54 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten im Alter
61,1%

0%
10%
20%
30%
40%
50%

9,9%
Insgesamt 8,0%
6,3%

8,4%
Österreich 6,8 %
2020

5,4%

15,3%
Nicht-Österreich 11,9%
2021

9,1%

9,3%
Arbeitslosenquote 2020–2022

EU-Staaten vor
(in %) nach Staatsangehörigkeit

55 Q.: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung/Statistik.

7,0%
2004, EFTA, GB 4,9%
2022

9,7%
EU-Beitrittsstaaten 6,9%
2004 4,8%

16,5%
EU-Beitrittsstaaten 12,4%
ab 2007 9,5%

15,6%
Ehem. Jugoslawien 13,0%
(außerhalb der EU) 10,5%

21,8%
Türkei 17,8%
14,1%

41,8%
Afghanistan, 34,0%
Syrien, Irak 27,9%

20,9%
Sonstige Staaten 15,8%
51

11,1%

Arbeit und Beruf


Beschäftigung und
Branchen

Die Regelung der unselbstständigen Beschäfti- sonstigen Staaten mit je rund 4 %. Der Anteil der Sachgütererzeugung (18 %), im Handel (14 %) so-
gung von Staatsangehörigen aus Drittstaaten in Erwerbstätigen aus den seit 2007 beigetretenen wie im Tourismus (11 %) und im Gesundheitswe-
Österreich durch eine Quotenpflicht wurde im EU-Staaten nahm von 2012 (2 %) bis 2022 (3 %) sen (10 %). Angehörige der zweiten Generation
Jahr 2011 durch die „Rot-Weiß-Rot-Karte“ abge- kontinuierlich zu. 2022 gab es zudem etwa 49 000 waren vermehrt im Handel (19 %), jedoch seltener
Arbeit und Beruf

löst. Diese wird nach einem kriteriengeleiteten Erwerbstätige aus Afghanistan, Syrien oder dem im Tourismus (6 %) beschäftigt.
System an besonders Hochqualifizierte, Fach- Irak. Auch ihr Anteil an den Erwerbstätigen ist von
kräfte in Mangelberufen, sonstige Schlüsselkräf- 2012 (0,2 %) bis 2022 (1,1 %) angestiegen. Große Unterschiede zwischen den Branchen
te, Studienabsolvent:innen sowie selbstständige Die Branchen mit den höchsten Anteilen an Per-
Schlüsselkräfte erteilt. Erste und zweite Zuwanderungsgeneration sonen mit Migrationshintergrund waren 2022 Be-
in verschiedenen Branchen beschäftigt herbergung und Gastronomie (Männer 55 % bzw.
Beschäftigte mit Migrationshintergrund Beschäftigte ohne Migrationshintergrund arbei- Frauen 43 %) sowie Unternehmensdienstleistun-
in Österreich teten im Jahr 2022 am häufigsten in den Bran- gen, wie zum Beispiel Gebäudereinigung oder
Im Jahr 2022 hatten rund 27 % bzw. 1 203 300 Er- chen Sachgütererzeugung (16 %) und Handel Reisebüros und Reiseveranstalter:innen (Männer
werbstätige einen Migrationshintergrund (2012: (13 %), im Gesundheits- und Sozialwesen (12 %) 40 % bzw. Frauen 51 %), gefolgt vom Verkehrs-
18 %), wobei 23 % der ersten und 5 % der zweiten sowie in der öffentlichen Verwaltung und Vertei- wesen (Männer 35 % bzw. Frauen 33 %). Männer
Zuwanderungsgeneration angehörten. Mit einem digung bzw. im Bauwesen (je rund 8 %). Gering- mit Migrationshintergrund waren u. a. überdurch-
Anteil von 8 % stellten Zugewanderte aus dem fügig anders stellte sich die Branchenverteilung schnittlich oft im Bauwesen (33 %) und im Handel
ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der EU) die für die Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund (29 %) tätig, Frauen dagegen oft in der Sach-
größte Gruppe unter den Beschäftigten mit Mi- dar: Bei diesen folgten auf Sachgütererzeugung gütererzeugung (31 %), im Handel (29 %) sowie
grationshintergrund dar. Die nächst kleineren (18 %) und Handel (15 %) die Branchen Beher- in der Information und Kommunikation (28 %).
Gruppen bildeten Personen aus den EU-Staaten bergung und Gastronomie (Tourismus) sowie Branchen mit einem sehr geringen Anteil an Be-
vor 2004, EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten Gesundheit und Soziales (je rund 10 %), knapp schäftigten mit Migrationshintergrund waren die
Königreich (GB), Personen aus den seit 2004 bei- gefolgt vom Bauwesen (9 %). Zugewanderte der öffentliche Verwaltung und Verteidigung (9 %)
getretenen EU-Staaten sowie Personen aus den ersten Generation arbeiteten vor allem in der sowie die Land- und Forstwirtschaft (6 %).

52
Anteil der Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund
27,1%
an allen Erwerbstätigen 2012–2022 25,5%
24,2% EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB
23,2% 23,5%
25% 4,2% EU-Beitrittsstaaten 2004
22,2% 4,0%
21,2% 3,7% EU-Beitrittsstaaten ab 2007
19,7% 20,6% 3,4% 3,5%
18,2% 18,7% 3,4% 3,9%
20% 3,4%
Ehem. Jugoslawien (außerhalb der EU)
3,5% 3,5%
3,2% 3,5% 3,6% 3,8% Türkei
2,9% 3% 3,4% 3,0%
3,0% 3,3%
2,7% 2,9% 2,8% 3,0% Afghanistan, Syrien, Irak
15% 2,5%
2,5%
2,8%
2,9%
2,4% 2,6% Sonstige Staaten
2,5%
1,8% 2,0%

10% 7,6%
6,4% 7,1%
6,1% 6,5% 6,8%
6,1% 6,1%
5,7% 5,9% 5,9% 3,2%
2,7% 2,9% 3,1% 2,8% 3,2%
5% 2,7% 2,6% 2,6% 2,6% 2,7%
1,1%
0,3% 0,4% 0,6% 0,8% 0,7% 0,7%
0,2% 0,2% 0,2% 0,3%
2,4% 2,5% 2,6% 2,8% 3,1% 3,4% 3,4% 3,3% 3,3% 3,6% 3,9 %
0%
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
56 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten ohne Präsenz- und Zivildiener. – Zeitreihenbruch aufgrund Erhebungsumstellung 2021.

Arbeit und Beruf


Erwerbstätige 2022 Anteil der Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund 2022
nach Branche, Migrationshintergrund und Zuwanderungsgeneration nach Branche und Geschlecht

Insgesamt 27,2% Männer


Ohne Mit Migrationshintergrund 27,0%
Migrations- 27,7% Frauen
Branche Erste Zweite Sachgütererzeugung 30,8%
hintergrund Insgesamt Generation Generation
Handel 29,5%
28,8%
Insgesamt (in 1 000) 3 239,3 1 203,3 1 003,0 200,3 21,3%
Gesundheit und Soziales 25,1%
Alle Branchen 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%
Bauwesen 33,0%
Sachgütererzeugung 16,4% 17,7% 17,6% 18,0% 19,2%
6,3%
13,2% 14,6% 13,8% 18,9% Öffentl. Verwaltung, Verteidigung 12,7%
Handel
24,3%
Gesundheit und Soziales 11,6% 10,0% 10,1% 9,4% Erziehung und Unterricht 21,1%
Freie Berufe, Wissenschaft, Technik 21,7%
Bauwesen 7,8% 9,4% 9,8% 7,9% 24,6%
Öffentl. Verwaltung, Verteidigung 8,3% 2,3% 1,8% 4,8% Beherbergung, Gastronomie 55,5%
42,7%
Erziehung und Unterricht 7,1% 5,4% 5,3% 5,6% Verkehrswesen 34,8%
33,0%
Freie Berufe, Wissenschaft, Technik 6,4% 5,2% 4,9% 7,1% 22,0%
Information, Kommunikation 27,6%
Beherbergung, Gastronomie 4,0% 10,1% 11,0% 5,8% 40,2%
Unternehmensdienstleistungen 50,9%
Verkehrswesen 4,2% 5,9% 6,0% 5,4%
Land- und Forstwirtschaft (5,8%)
Information, Kommunikation 3,8% 3,2% 2,9% 4,5% (6,0%)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%


57 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten 58 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten ohne Präsenz- und Zivildiener. – Ausgewählte
ohne Präsenz- und Zivildiener. – Ausgewählte Branchen, sortiert nach Zahl der Erwerbstätigen. Branchen, sortiert nach Zahl der Erwerbstätigen. - () Werte mit weniger als hochgerechnet 6 000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet und statistisch kaum interpretierbar.

53
Erwerbstätigkeit

7
Geringere Erwerbstätigkeit der Syrien oder dem Irak stammenden Personen lag Afghanistan, Syrien oder dem Irak (25 %) und
Bevölkerung mit Migrationshintergrund die Erwerbsbeteiligung 2022 bei 47 %. rund die Hälfte der türkischen Frauen (51 %) am
Personen mit Migrationshintergrund stehen in Gegenüber dem Vorjahr nahm die Erwerbsbe- Erwerbsleben teil.
geringerem Maße als Personen ohne Migrations- teiligung bei aus Afghanistan, Syrien oder dem
7
hintergrund im Erwerbsleben. So lag die Er- Irak stammenden Personen am stärksten zu Altersspezifische Unterschiede in der
werbstätigenquote von 15- bis 64-Jährigen mit (+8,6 Prozentpunkte), diese Personen verzeich- Erwerbsbeteiligung
Migrationshintergrund im Jahr 2022 bei 69 %, neten auch den größten Rückgang während der Die Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung mit
jene der Bevölkerung ohne Migrationshinter- Corona-Pandemie. Personen aus den EU-Bei- Migrationshintergrund in den Altersgruppen
grund dagegen bei 76 %. Seit dem Vorjahr stieg trittsstaaten 2004 wiesen ebenfalls einen deut- unter 55 Jahren lag 2022 deutlich unter jener
die Erwerbstätigenquote von Personen mit Mi- lichen Anstieg der Erwerbsbeteiligung seit 2021 der Personen ohne Migrationshintergrund. Ins-
grationshintergrund – aufgrund des stärkeren auf (+3,9 Prozentpunkte) gefolgt von Personen besondere bei den 55- bis 64-Jährigen, aber
Einbruchs während der Corona-Pandemie – al- aus sonstigen Drittstaaten (+3,6 Prozentpunkte) auch den 15- bis 24-Jährigen fiel die Differenz
Arbeit und Beruf

lerdings in höherem Ausmaß (+2,6 Prozentpunk- sowie aus den EU-Staaten vor 2004, den EFTA- zwischen Personen mit und ohne Migrationshin-
te) als von Personen ohne Migrationshintergrund Staaten bzw. dem Vereinigten Königreich (GB; tergrund am geringsten aus. Bei Männern wich
(+1,4 Prozentpunkte). Die Erwerbstätigenquote +3,4 Prozentpunkte). Etwas geringer war der dieses Muster etwas ab, die größte Differenz lag
von Personen ohne Migrationshintergrund lag Anstieg bei Personen aus der Türkei (+2,2 Pro- im Alter von 15 bis 24 Jahren vor. Eine höhere
2022 etwas über dem Vorkrisenniveau, jene von zentpunkte). Erwerbsbeteiligung bei den 55- bis 64-Jährigen
Personen mit Migrationshintergrund war hinge- gab es mit 69 % bei Personen aus EU-Staaten
7
gen um 1,7 Prozentpunkte höher als 2019, dem Besonders geringe Erwerbsbeteiligung von vor 2004, EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten
letzten Jahr vor der Corona-Pandemie. Frauen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak Königreich (GB), gefolgt von den 2004 beige-
Allerdings unterschied sich die Erwerbsbeteili- Die Erwerbsbeteiligung von Frauen mit Migra- tretenen EU-Staaten (64 %), besonders niedrig
gung innerhalb der Bevölkerung mit Migrations- tionshintergrund fiel 2022 (wie auch in den Jah- war sie hingegen bei der Bevölkerung mit türki-
hintergrund stark: Personen aus den EU-Staaten ren davor) deutlich niedriger aus (63 %) als die schem Migrationshintergrund (39 %).
vor 2004, den EFTA-Staaten bzw. dem Verei- von Frauen ohne Migrationshintergrund (73 %).
nigten Königreich (GB) wiesen (mit 79 %) eben- Gleiches galt in geringerem Ausmaß auch für
so wie Personen aus den 2004 (78 %) oder ab Männer (75 % gegenüber 79 %). Die Erwerbstä- Im EU-Vergleich war die Erwerbstätigenquote
2007 der EU beigetretenen Staaten (69 %) sowie tigenquote von Frauen aus den EU-Staaten vor der 15- bis 64-jährigen Nicht-EU-Staatsangehö-
Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien au- 2004, EFTA-Staaten und dem Vereinigten Kö- rigen im Jahr 2022 in der Slowakei (85 %) und in
ßerhalb der EU (71 %) deutlich höhere Erwerbs- nigreich (GB; 76 %) sowie aus den EU-Beitritts- Malta (83 %) besonders hoch. Österreich lag mit
tätigenquoten auf als Personen mit türkischem staaten 2004 (74 %) war höher als bei Frauen 62 % etwas über dem EU-Durchschnitt von 59%.
Migrationshintergrund (63 %) bzw. aus sonsti- ohne Migrationshintergrund (73 %). Demgegen- Ähnliche Quoten wiesen die Niederlande (61 %)
gen Drittstaaten (64 %). Bei aus Afghanistan, über nahmen 2022 nur ein Viertel der Frauen aus und Finnland (64 %) auf.

54
7 Erwerbstätigenquote 2022
nach Geschlecht und Migrationshintergrund

82,4 %
81,4 %
100% Insgesamt

79,2%
In % der Bevölkerung gleichen Geschlechts und
Migrationshintergrunds

78,9%
78,0%

77,7%
76,4%
76,1%

76,1%
74,0%

75,1%

73,4%
74,1%

74,1%
72,9%
70,0%
Männer

69,4%
69,0%

71,2%

71,2%
65,9%

66,1%

63,6%
63,2%

62,7%
80% Frauen

61,1%

57,1%
51,0%

46,6%
60%

25,0%
40%

20%

0%
Insgesamt Ohne Migrations- Mit Migrations- EU-Staaten vor EU-Beitrittsstaaten EU-Beitrittsstaaten Ehem. Jugoslawien Türkei Afghanistan, Sonstige
hintergrund hintergrund 2004, EFTA, GB 2004 ab 2007 (außerhalb der EU) Syrien, Irak Staaten

Arbeit und Beruf


59 Q: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten im Alter von 15 bis 64 Jahren.

7 Erwerbstätigenquote 2022 7 Frauenerwerbstätigenquote 2022


nach Alter und Migrationshintergrund nach Alter und Migrationshintergrund

100% 100%
In % der Bevölkerung gleichen Alters und Migrationshintergrunds

In % der Frauen gleichen Alters und Migrationshintergrunds


Ohne Migrations-
hintergrund

80% Mit Migrations-


80% hintergrund
EU-, EFTA-Staaten, GB
Drittstaaten
60% 60%

40% 40%

20% 20%

Alter in Jahren Alter in Jahren


0% 0%

15–24 25–34 35–44 45–54 55–64 15–24 25–34 35–44 45–54 55–64

60 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten. 61 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.

55
Berufliche Stellung

Höhere Anteile an Arbeiter:innen bei lauf zeigt sich auch bei der Bevölkerung mit Mi- der zweiten Zuwanderungsgeneration hebt
Personen mit Migrationshintergrund grationshintergrund tendenziell eine Abnahme sich deutlich von jener der ersten Generation
Erwerbstätige mit Migrationshintergrund waren des Anteils von Arbeiter:innen. ab und gleicht damit eher jener der Bevölke-
2022 doppelt so oft (37 %) als Arbeiter:innen rung ohne Migrationshintergrund. Beispielswei-
8
Arbeit und Beruf

beschäftigt wie jene ohne Migrationshinter- Personen aus den EU-Staaten vor se beträgt der Anteil der Arbeiter:innen an der
grund (18 %). Bei Letzteren überwogen Ange- 2004 sind am häufigsten selbstständig Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 18 %,
stellte, Beamt:innen, Vertragsbedienstete und Die Selbstständigenquoten außerhalb der bei Angehörigen der ersten Zuwanderungsge-
freie Dienstnehmer:innen (zusammen 66 % vs. Landwirtschaft (in der Landwirtschaft ist der neration 40 %, bei jenen der zweiten Generation
52 % bei Personen mit Migrationshintergrund). Anteil von Personen mit Migrationshinter- aber lediglich 21 %.
Besonders hohe Anteile an Arbeiter:innen erga- grund sehr gering) von Personen mit und ohne Der Anteil der Selbstständigen ist in der zwei-
ben sich bei Personen aus den EU-Beitrittsstaa- Migrationshintergrund sind sehr ähnlich (8 % ten Zuwanderungsgeneration geringer (5 %)
ten ab 2007 (50 %), der Bevölkerung aus dem zu 10 %). Allerdings wiesen Personen aus den als in der ersten Generation (9 %). Das bedingt
ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der EU) EU-Staaten vor 2004, EFTA-Staaten bzw. dem zugleich, dass der Anteil der Angestellten, Be-
sowie der Türkei (jeweils 46 %). Unter der Be- Vereinigten Königreich (GB) sogar eine höhere amt:innen und freien Dienstnehmer:innen in
völkerung mit Migrationshintergrund bestanden Selbstständigenquote (14 %) auf als Personen der zweiten Zuwanderungsgeneration größer
erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede ohne Migrationshintergrund (10 %). Bei Perso- ist als in der ersten (66 % vs. 49 %); er liegt
bei der beruflichen Stellung: Standen im Jahr nen aus dem ehemaligen Jugoslawien sowie damit auf gleichem Niveau wie bei der Be-
2022 65 % der Frauen in einem Angestellten- den ab 2007 der EU beigetretenen Staaten (je völkerung ohne Migrationshintergrund (66 %).
verhältnis oder waren Beamtinnen, waren es bei 6 %) war Selbstständigkeit dagegen seltener. Bei Frauen der zweiten Zuwanderungsgene-
den Männern nur 41 %. Dagegen waren Männer ration ist der Anteil der Angestellten, Beamtin-
(45 %) deutlich häufiger als Frauen (27 %) Arbei- Berufliche Stellung der zweiten Generation nen und freien Dienstnehmerinnen besonders
ter:innen. Bei der Bevölkerung ohne Migrations- gleicht sich an Bevölkerung ohne hoch (79 %); bei Frauen der ersten Zuwande-
hintergrund lag der Anteil der Arbeiter bei 24 %, Migrationshintergrund an rungsgeneration liegt dieser Anteil lediglich
jener der Arbeiterinnen bei nur 11 %. Im Zeitver- Die berufliche Stellung der Erwerbstätigen in bei 62 %.

56
Berufliche Stellung der Erwerbstätigen 2022 Berufliche Stellung der Erwerbstätigen 2022
nach Migrationshintergrund nach Zuwanderungsgeneration

Angestellte, Selbstständige Erste Generation


Erwerbstätige Beamt:innen, Vertrags- außerhalb der
Migrationshintergrund insgesamt Arbeiter:innen bedienstete, freie Land- und Lehrlinge
in 1 000 Dienstnehmer:innen Forstwirtschaft
in % aller Erwerbstätigen gleichen Migrationshintergrunds Angestellte, Beamt:innen, Selbstständige1):
Vertragsbedienstete, freie 9,2%
Insgesamt 4 442,6 23,0% 62,3% 9,5% 2,4% Dienstnehmer:innen:
66,1% 2,4% 49,5%
Ohne Migrationshintergrund 3 239,3 18,0% 9,9%
Mit Migrationshintergrund 1 203,3 36,7% 52,3% 8,5% 2,4% Lehrlinge:
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 186,9 10,9% 74,1% 13,5% (x) 1,4%
EU-Beitrittsstaaten 2004 173,3 35,0% 56,7% 7,3% (x)
EU-Beitrittsstaaten ab 2007 135,5 50,0% 41,2% 6,1% (2,6%)
Ehem. Jugoslawien (außerhalb d. EU) 339,7 45,7% 45,7% 6,1% 2,4%
Türkei 144,0 45,5% 42,2% 7,9% 4,3%
Sonstige Staaten 224,0 32,0% 54,1% 10,7% 3,1%

Arbeit und Beruf


62 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten ohne Präsenz- und Zivildiener. – Differenz auf 100% sind Selbstständige
in Land- und Forstwirtschaft. – ( ) Werte mit weniger als hochgerechnet 6 000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet. – (x) Werte mit weniger als 3 000 Personen sind statistisch nicht interpretierbar. Arbeiter:innen:
39,8%

8 Selbstständigenquote1) 2022
in % der Bevölkerung gleichen Geschlechts und Migrationshintergrunds Zweite Generation

20% Selbstständige1):
Insgesamt Männer Frauen 5,0%
14,6%
13,5%

13,4%
Angestellte, Beamt:innen,
12,4%

Lehrlinge:
15% Vertragsbedienstete, freie
11,5%

11,7%

7,4%

11,3%

10,7%
10,7%

Dienstnehmer:innen:
9,9%
9,5%

8,8% 66,5%
8,6%

Arbeiter:innen:
8,5%

7,9%
7,8%

(7,1%)
7,3%

7,3%

21,0%

7,1%
10%
6,0%

6,1%

6,1%

6,1%
(5,1%)

(3,0%)

5%
(x)

0%
Insgesamt Ohne Mit EU-Staaten EU-Beitritts- EU-Beitritts- Ehem. Türkei Sonstige
Migrations- Migrations- vor 2004, staaten staaten Jugoslawien Staaten
hintergrund hintergrund EFTA, GB 2004 ab 2007 (außerhalb der EU)
63 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten. – 1) Selbstständige außerhalb der Landwirtschaft. 64 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle
– () Werte mit weniger als hochgerechnet 6 000 Personen sind statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte mit weniger als hochgerechnet 3 000 Personen sind statistisch nicht interpretierbar. Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten. – 1) Selbstständige außerhalb der Landwirtschaft.

57
Qualifikation der
Erwerbstätigen

10
Ausländische Erwerbstätige öfter mit quote als gleich qualifizierte Österreicher:innen. Bewertung/Anerkennung ausländischer Quali-
sehr hoher oder sehr niedriger formaler Die Unterschiede waren bei Personen mit Lehr- fikationen, vor allem im akademischen Bereich
Bildung bzw. BMS-Abschluss am geringsten ausgeprägt Im Zeitraum von Anfang Oktober 2021 bis Ende
Der Bildungsstand von Erwerbstätigen mit aus- (5,8 % gegenüber 5,1 %). Bei Personen mit einem September 2022 wurde von insgesamt 7 100 Per-
ländischer Staatsangehörigkeit konzentrierte Universitätsabschluss (4,4 % gegenüber 2,4 %) %% sonen eine ausländische Ausbildung bewertet oder
sich stärker an den Rändern der Bildungsskala. bzw. Matura (7,6 % gegenüber 3,9 %) war die anerkannt. Fast die Hälfte davon entfiel auf Perso-
Einerseits war der Anteil der Erwerbstätigen, Arbeitslosenquote bei Ausländer:innen hingegen nen aus EU-Staaten vor 2004, EFTA und GB (16 %),
die nur einen Pflichtschulabschluss aufwiesen, doppelt so hoch wie bei Österreicher:innen. Auch EU-Beitrittsstaaten 2004 (19 %) und EU-Beitritts-
bei ausländischen Staatsangehörigen 2022 bei Personen mit maximal einem Pflichtschulab- staaten ab 2007 (13 %). 7 % bezogen sich auf Perso-
Arbeit und Beruf

deutlich höher (18 %) als bei inländischen (7 %). schluss zeigten sich deutliche Unterschiede. Hier nen aus Afghanistan, Syrien oder dem Irak, deutlich
Dies galt insbesondere für Erwerbstätige aus betrug die Arbeitslosenquote bei Ausländer:in- mehr als deren Bevölkerungsanteil entsprach (ca.
der Türkei (52 %) und dem ehemaligen Jugo- nen 15,8 %, bei Österreicher:innen 12,1 %. 2 %). 11 % entfielen auf im Ausland erworbene Qua-
slawien außerhalb der EU (27 %). Andererseits lifikationen von Österreicher:innen. Die bewerte-
wiesen ausländische Erwerbstätige mit 30 % Jugendliche mit Migrationshintergrund ten bzw. anerkannten Abschlüsse waren zu 54 %
auch einen deutlich höheren Anteil an Akade- häufiger ohne Erwerbstätigkeit, Aus- oder akademisch. Rund 28 % entfielen auf Lehrlings-
miker:innen auf als Österreicher:innen (23 %). Weiterbildung (NEET) ausbildungen und BMS-Abschlüsse, 14 % auf Aus-
Dies war insbesondere bei Erwerbstätigen aus Rund 8 % der 15- bis 24-Jährigen waren 2022 bildungen auf Maturaniveau sowie 4 % auf einen
den EU-Staaten vor 2004, EFTA-Staaten bzw. weder erwerbstätig noch in Aus- oder Weiter- Pflichtschulabschluss. Auffällig war der gegenüber
dem Vereinigten Königreich (GB) der Fall (51 %). bildung. Jugendliche ohne Migrationshinter- dem Durchschnitt mehr als doppelt so hohe An-
Dagegen hatte im Jahr 2022 lediglich ein Drittel grund waren zu 6 % betroffen, Jugendliche mit teil von Bewertungen/Anerkennungen auf Matu-
(33 %) der ausländischen Erwerbstätigen eine Migrationshintergrund zu 12 %. In der ersten raniveau bei Staatsangehörigen des ehemaligen
Lehre oder Berufsbildende Mittlere Schule ab- Zuwanderungsgeneration (14 %) war der An- Jugoslawiens außerhalb der EU (33 %), auch Staats-
geschlossen, jedoch 51 % der einheimischen Er- teil der Jugendlichen ohne Arbeitsmarkt- oder angehörige der ab 2007 der EU beigetretenen
werbstätigen. Bildungsbeteiligung deutlich höher als in der Staaten (21 %) sowie von Afghanistan, Syrien oder
zweiten (10 %). Bei Jugendlichen mit Migra- dem Irak (19 %) wiesen einen überdurchschnittlich
9
Stärkere Arbeitslosigkeit von Ausländer:in- tionshintergrund aus Drittstaaten (13 %) war hohen Anteil auf. Bei Drittstaatsangehörigen spiel-
nen auch bei höheren Bildungsabschlüssen der Anteil höher als bei Jugendlichen mit Mig- te zudem die Bewertung/Anerkennung von Pflicht-
Ausländische Staatsangehörige aller Bildungs- rationshintergrund aus EU- bzw. EFTA-Staaten schulabschlüssen eine bedeutendere Rolle als bei
schichten hatten 2022 eine höhere Arbeitslosen- sowie dem Vereinigten Königreich (10 %). EU-, EFTA- bzw. GB-Staatsangehörigen.

58
10 Erwerbstätige 2022 9 Arbeitslosenquote 2022
nach Staatsangehörigkeit und höchster abgeschlossener Ausbildung nach Staatsangehörigkeit und Ausbildung

Pflichtschule Lehre, BMS AHS, BHS Universität

Insgesamt Pflicht- Lehre, AHS, Univer-


Österreich 7% 51% 19% 23% Staatsangehörigkeit
schule1) BMS1) BHS1) sität1)

Nicht-Österreich 18% 33% 19% 30%

EU-Staaten vor Insgesamt 6,3% 13,7% 5,2% 4,7% 2,9%


2004, EFTA, GB 5% 28% 16% 51%
Österreich 5,4% 12,1% 5,1% 3,9% 2,4%
EU-Beitrittsstaaten 2004 6% 35% 28% 31% Nicht-Österreich 9,1% 15,8% 5,8% 7,6% 4,4%
EU-Beitrittsstaaten 20% 39% 22% 19%
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 4,9% 11,4% 5,0% 7,3% 3,0%
ab 2007
EU-Beitrittsstaaten 2004 4,8% 9,7% 3,6% 4,2% 2,8%
Ehem. Jugoslawien 27% 46% 16% 11%
(außerhalb der EU) EU-Beitrittsstaaten ab 2007 9,5% 14,1% 5,7% 6,6% 4,9%
Türkei 52% 30% (11%) (7%) Ehem. Jugoslawien (außerhalb d. EU) 10,5% 14,8% 7,9% 6,9% 3,3%
Türkei 14,1% 18,8% 9,9% 8,7% 6,6%
Sonstige Staaten1) 25% 18% 15% 42%
Afghanistan, Syrien, Irak 27,9% 28,7% 16,5% 27,5% 23,9%
Sonstige Staaten 11,1% 17,1% 10,0% 11,1% 7,4%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
65 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten im Alter von

Arbeit und Beruf


25 bis 64 Jahren inkl. Präsenz- und Zivildiener. – 1) Ohne Personen mit unbekannter Staatsangehörigkeit. – () Werte mit weniger als hochgerechnet
6 000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet und statistisch kaum interpretierbar. 66 Q.: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung/Statistik. – 1) AMS Erwerbskarrierenmonitoring.

Bildungs- und erwerbsferne Jugendliche (NEET1)) 2022 Personen mit Anerkennung/Bewertung einer auslän- Niveau der anerkannten oder bewerteten ausländi-
nach Migrationshintergrund dischen Ausbildung 2021/22 nach Staatsangehörigkeit schen Ausbildung 2021/22 nach Staatsangehörigkeit

Insgesamt: 7 149 Pflichtschule1) Lehre, BMS AHS, BHS Universität


Insgesamt 8%
Insgesamt 4% 28 % 14 % 54%
Ohne Migrationshintergrund 6% Sonstige:
Österreich: 1 347 = 19% Österreich 3% 16% 11 % 70%
809 = 11%
Mit Migrationshintergrund 12% Nicht-Österreich 4% 29 % 15 % 52%
Afghanistan, EU-Staaten vor
EU-Staaten vor 1% 38% 7% 54%
Erste Generation 14% Syrien, Irak: 2004, EFTA, GB
2004, EFTA, GB:
480 = 7% EU-Beitrittsstaaten 2004 1 % 41% 14% 44%
1 166= 16%
Zweite Generation 10%
Türkei: EU-Beitrittsstaaten ab 2007 3% 37 % 21 % 39%
212 = 3% Ehem. Jugoslawien 4% 27 % 33% 36%
EU-, EFTA-Staaten, GB 10% (außerhalb der EU)
EU-Beitrittsstaaten
Ehem. Jugoslawien 6% 6% 4% 84%
2004: Türkei
13% (außerhalb der EU):
Sonstige Staaten 1 357 = 19% 862 = 12% Afghanistan, Syrien, Irak 16% 5% 19 % 60%

0% 5% 10% 15% 20% EU-Beitrittsstaaten ab 2007: Sonstige Staaten 5% 20% 6% 68%


916 = 13%
67 Q: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle
Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten. – Anteil der nicht in Erwerbstätigkeit, Aus- oder 0% 20% 40% 60% 80% 100%
Weiterbildung befindlichen Jugendlichen von 15 bis 24 Jahre (ohne Präsenz- und Zivildiener). 69 Q: STATISTIK AUSTRIA, AuBG Erhebung 2021/22. Berichtszeitraum 1.10.2021 bis 30.09.2022. – 1) Inklusive
– 1) NEET = Not in Education, Employment or Training. 68 Q.: STATISTIK AUSTRIA, AuBG-Erhebung 2021/22. Berichtszeitraum 1.10.2021 bis 30.09.2022. Personen, deren Ausbildung sie zum Antritt zu einer (verkleinerten) Lehrabschlussprüfung berechtigt.

59
Arbeitslosigkeit und
Schulungen
9
Ausländische Staatsangehörige stärker jahr deutlich reduziert (2021: 24,1 %), ebenso wie Arbeitslosen gezählt. Die Zahl der Personen in
von Arbeitslosigkeit betroffen die Arbeitslosenquote insgesamt (-1,7 Prozent- Schulungen betrug im Jahr 2022 69 500 und lag
Bei einer Gesamtarbeitslosenquote (nationale punkte). Ausländische Staatsangehörige waren damit geringfügig (-1,2 %) unter dem Wert von
Definition) von 6,3 % im Jahr 2022 (-1,7 Prozent- – wie in den Vorjahren – seltener von Langzeit- 2021. 50,2 % der Schulungsteilnehmer:innen ent-
punkte im Vergleich zu 2021) war die Arbeits- arbeitslosigkeit betroffen als Österreicher:innen fielen 2022 auf ausländische Staatsangehörige
losigkeit bei Ausländer:innen mit 9,1 % deutlich (11,5 % gegenüber 19,7 %). Bei Personen aus den (34 900 Personen). Bei Österreicher:innen nah-
höher als bei österreichischen Staatsangehö- EU-Beitrittsstaaten 2004 (10,0 %) bzw. ab 2007 men die Schulungszahlen im Vergleich mit dem
rigen (5,4 %). Österreichische Männer (5,8 %) (9,4 %) sowie insbesondere aus Afghanistan, Vorjahr etwas ab (-8,9 %), bei ausländischen
waren stärker von Arbeitslosigkeit betroffen Syrien oder dem Irak (6,1 %) fiel die Langzeit- Staatsangehörigen stiegen sie im ähnlichen
als österreichische Frauen (4,9 %). Unter aus- arbeitslosigkeit am geringsten aus, bei Personen Ausmaß (+8,0 %) an, am stärksten bei Personen
ländischen Staatsangehörigen wiesen hinge- aus dem ehemaligen Jugoslawien außerhalb der aus Afghanistan, dem Irak oder Syrien (+28,9 %;
Arbeit und Beruf

gen Frauen eine höhere Arbeitslosenquote auf EU (17,3 %) hingegen am höchsten. +3 000 Personen).
(9,9 %; Männer 8,5 %). Die höchste Arbeitslosen-
12
quote (27,9 %) fand sich bei Staatsangehörigen Höhere Jugendarbeitslosigkeit bei
Afghanistans, Syriens bzw. des Irak. Türkische ausländischen Staatsangehörigen Im Jahr 2022 betrug die Arbeitslosigkeit in Öster-
Staatsangehörige (14,1 %) sowie Angehörige Die Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen reich nach internationaler Definition insgesamt
sonstiger Drittstaaten (11,1 %) waren mehr als (nationale Definition) lag im Jahr 2022 bei 5,4 % 4,8 % (-1,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vor-
doppelt so häufig arbeitslos wie Österreicher:in- und war somit um 1,1 Prozentpunkte niedriger jahr), im Detail 3,7 % für Inländer:innen und 9,1 %
nen. Die Arbeitslosigkeit von Angehörigen der als im Vorjahr. Ausländische Jugendliche (7,4 %) für Ausländer:innen (7,0 % für EU-Bürger:innen
EU-Staaten vor 2004, EFTA-Staaten bzw. des waren stärker betroffen als inländische (4,8 %). und 11,8 % für Nicht-EU-Staatsangehörige). Die
Vereinigten Königreichs (GB; 4,9 %) sowie der Unter den ausländischen Jugendlichen war die Arbeitslosenquote der Ausländer:innen in Öster-
EU-Beitrittsstaaten 2004 (4,8 %) war sogar Arbeitslosigkeit bei Angehörigen der EU-Staa- reich lag unter dem EU-Durchschnitt von 10,8 %.
niedriger als jene der Österreicher:innen (5,4 %). ten vor 2004, der EFTA-Staaten bzw. des Verei- Eine etwas höhere Arbeitslosenquote bei auslän-
nigten Königreichs (GB) am niedrigsten (3,3 %), dischen Staatsangehörigen verzeichnete unter
11
Langzeitarbeitslosigkeit bei bei Jugendlichen aus Afghanistan, Syrien oder den Nachbarstaaten Italien (12,0 %), wogegen
ausländischen Staatsangehörigen geringer dem Irak dagegen am höchsten (20,0 %; 2021: die Schweiz (7,2 %), Deutschland (6,5 %) und
Nach nationaler Definition waren in Österreich im 21,9 %). Slowenien (6,3 %) niedrigere Werte aufwiesen.
Jahr 2022 insgesamt 16,8 % der als arbeitslos Ge- Die höchsten Arbeitslosenquoten unter Auslän-
meldeten länger als zwölf Monate ohne Erwerb. Häufigere Arbeitslosenschulungen der:innen fanden sich in Griechenland (20,6 %),
Damit hat sich der Anteil der Langzeitarbeitslo- ausländischer Staatsangehöriger Spanien (19,3 %) und Schweden (18,0 %), die nied-
sen an allen Arbeitslosen im Vergleich zum Vor- Personen in Schulungen werden nicht zu den rigsten in Tschechien (2,6 %) und Malta (4,2 %).

60
9 Arbeitslosenquote 2022 Personen in Schulungen 2022
nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit nach Staatsangehörigkeit

20%
Insgesamt Österreich Nicht-Österreich
Arbeitslosenquote 2022
Verände-
Staatsangehörigkeit 2021 2022 Ohne Schulungs- Inkl. Schulungs-
rung in %
teilnehmer:innen teilnehmer:innen
15%
Insgesamt 70 337 69 524 -1,2% 6,3% 7,8%

9,9%
9,1% Österreich 38 034 34 645 -8,9% 5,4% 6,4%

8,5%
Nicht-Österreich 32 303 34 879 8,0% 9,1% 12,1%
10%
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 2 047 1 847 -9,8% 4,9%

6,5%
5,8%
6,3%

6,0%
5,8%
5,4%

EU-Beitrittsstaaten 2004 3 778 3 333 -11,8% 4,8% 6,0%

4,9%
EU-Beitrittsstaaten ab 2007 4 218 4 065 -3,6% 9,5% 11,7%
5% Ehem. Jugoslawien (außerhalb d. EU) 3 336 3 125 -6,3% 10,5% 12,1%
Türkei 2 414 2 365 -2,0% 14,1% 16,8%
Afghanistan, Syrien, Irak 10 348 13 335 28,9% 27,9% 42,4%
Sonstige Staaten 6 162 6 808 10,5% 11,1% 16,1%

Arbeit und Beruf


0%
Insgesamt Männer Frauen

70 Q.: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung/Statistik. – Anteil der arbeitslos gemeldeten Personen an den 71 Q.: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung/Statistik; eigene Berechnungen. – Arbeitslosenquote: Anteil der arbeitslos gemeldeten Personen an den
unselbstständigen Erwerbspersonen. unselbstständigen Erwerbspersonen.

11 Langzeitarbeitslosigkeit 2020–2022 12 Jugendarbeitslosenquote 2020–2022


nach Staatsangehörigkeit nach Staatsangehörigkeit
2020 2021 2022

28,4%
27,0%

2020 2021 2022


25,6%
24,1%

30% 30%

21,9%
21,6%

20,6%

20,0%
19,7%

18,6%

18,0%

25% 25%
17,3%
17,2%
16,8%

15,9%
16,1%
14,9%
15,1%

14,2%

14,2%
13,9%
13,7%

13,3%

12,9%
12,5%

12,4%
20% 20%
11,5%

11,3%
11,2%

10,6%
10,3%
10,0%

10,0%

10,1%
9,7%
9,4%

9,4%

9,4%
9,3%

9,1%
8,3%
8,2%

7,9%
15%

8,1%
15%

7,8%
7,6%

7,5%
7,4%

7,4%

6,6%
6,5%

6,4%
5,8%

5,8%
6,1%

5,4%

5,2%
4,8%

4,0%
3,3%
10% 10%
5% 5%
0% 0%
Österreich

Nicht-
Österreich

EU-Staaten vor
2004, EFTA, GB

EU-Beitritts-
staaten 2004

EU-Beitritts-
staaten ab 2007

Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU)

Türkei

Afghanistan,
Syrien, Irak

Sonstige Staaten

Österreich

Nicht-
Österreich

EU-Staaten vor
2004, EFTA, GB

EU-Beitritts-
staaten 2004

EU-Beitritts-
staaten ab 2007

Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU)

Türkei

Afghanistan,
Syrien, Irak

Sonstige Staaten
Insgesamt

Insgesamt

72 Q.: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung/Statistik. – Anteil der für mehr als ein Jahr arbeitslos gemeldeten Personen 73 Q.: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung/Statistik. – Anteil der 15- bis 24-jährigen arbeitlsos gemeldeten Personen an den
an den Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt. unselbstständigen Erwerbspersonen gleichen Alters.

61
Soziales und Die Themenstellungen im Bereich „Soziales und Gesundheit“
sind sehr heterogen. Sie umfassen einerseits Einkommenslage
und Armutsgefährdung, andererseits auch Lebenserwartung

Gesundheit und Gesundheit. In Bezug auf die Einkommenslage ist die aus-
ländische Bevölkerung schlechter gestellt als die inländische.
Sie ist öfter in Niedriglohnbranchen tätig, was ein geringeres
Netto-Jahreseinkommen und eine höhere Armutsgefährdung
zur Folge hat.

13
Niedrigeres Lohnniveau bei ausländischen Staatsangehörigen
Das mittlere Netto-Jahreseinkommen (Median) der ganzjäh-
rig unselbstständig Erwerbstätigen lag in Österreich 2021 bei
28 059 EUR. Während österreichischen Staatsangehörigen mit
29 255 EUR ein um 4 % über dem Median liegender Verdienst
zur Verfügung stand, erreichten ausländische Staatsangehöri-
ge mit 23 756 EUR nur etwa 85 % des Median-Einkommens in
Österreich. Einzig das Median-Einkommen von Bürger:innen
der EU-Staaten vor 2004, EFTA-Staaten bzw. des Vereinigten
Königreichs (GB) lag mit 28 711 EUR über dem Median-Einkom-
men insgesamt. Mit 23 429 EUR machte hingegen das Median-
Einkommen von Angehörigen der EU-Beitrittsstaaten 2004 nur
rund 83 % des Median-Einkommens in Österreich aus, jenes von
Angehörigen der ab 2007 beigetretenen EU-Staaten mit 22 694
EUR nur 81 %. Das Median-Einkommen von türkischen Staats-
angehörigen lag mit 23 169 EUR bei 83 % des Median-Einkom-
mens in Österreich, jenes von Angehörigen sonstiger Staaten
mit 21 625 EUR bei 77 %. In den vergangenen zehn Jahren stieg
das mittlere Netto-Jahreseinkommen in Österreich um 5 714
EUR bzw. 26 % an, wobei österreichische Staatsangehörige von
einem etwas stärkeren Anstieg als ausländische Staatsangehö-
rige profitierten. Österreicher:innen verdienten 2021 im Mittel
um 6 358 EUR mehr als noch vor zehn Jahren, was einem An-
stieg um 28 % entspricht. Bei ausländischen Staatsangehörigen
gab es im gleichen Zeitraum hingegen nur einen Zuwachs ihres
Median-Einkommens um 5 014 EUR bzw. 27 %.
13 Netto-Jahreseinkommen (Median) der ganzjährig unselbstständig Erwerbstätigen 2011, 2016 und 2021
1)

nach Staatsangehörigkeit

30 000 €
2011 2016 2021

29 255 €

28 711 €
28 059 €
25 000 €

25 809 €

25 051 €
24 863 €

23 756 €

23 504 €
23 429 €

23 169 €
22 897 €

22 694 €
22 346 €

22 235 €

21 625 €
20 000 €

Soziales und Gesundheit


20 132 €

19 964 €
19 658 €

19 559 €
19 252 €

18 942 €
18 742 €

18 207 €

18 132 €
18 013 €

17 828 €

17 811 €
15 000 €

10 000 €

5 000 €

0€
Insgesamt Österreich Nicht-Österreich EU-Staaten EU-Beitritts- EU-Beitritts- Ehem. Jugoslawien Türkei Sonstige
vor 2004, staaten staaten (außerhalb der EU) Staaten
EFTA, GB 2004 ab 2007

74 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Lohnsteuerdaten – sozialstatistische Auswertungen. Ohne Lehrlinge. – 1) Bruttojahresbezüge gemäß § 25 EStG abzüglich der einbehaltenen Sozialversicherungsbeiträge und abzüglich der insgesamt einbehaltenen Lohnsteuer (vor Arbeitnehmerveranlagung).

63
Einkommen und Armut

Im Ausland geborene Personen arbeiten deut- 14 Höhere (mehrfache) Ausgrenzungsgefähr- in Österreich 2021 deutlich reduziert werden:
lich öfter im Niedriglohnsektor als in Österreich dung von im Ausland geborenen Personen Bezog sich die Armutsgefährdung vor Auszah-
geborene Personen 2021 waren 17 % der Bevölkerung Österreichs lung von Sozialleistungen auf 25 % der Bevöl-
2021 war die im Ausland geborene Bevölkerung (inkl. Kinder bis 15 Jahre) armuts- oder aus- kerung, betraf sie danach nur mehr 14 %. Eine
überdurchschnittlich stark im Niedriglohnsek- grenzungsgefährdet, 4 % mehrfach. Im Ausland Verringerung der Armutsgefährdung durch
tor vertreten. Hatten insgesamt 13 % der un- geborene Personen waren deutlich stärker be- Sozialleistungen erfolgte dabei sowohl bei in
Soziales und Gesundheit

selbstständig Beschäftigten einen Stundenlohn troffen (36 %) als die in Österreich geborene Be- Österreich (von 20 % auf 11 %) als auch bei im
von weniger als zwei Drittel des Median-Stun- völkerung (13 %). Der Anteil der von mehrfacher Ausland geborenen Personen (von 48 % auf
denlohns, waren es unter im Ausland gebore- Ausgrenzung bedrohten Personen war unter 29 %). Aufgrund eines höheren Anteils von Per-
nen Personen 24 %. In EU-, EFTA-Staaten sowie der Bevölkerung mit ausländischem Geburtsort sonen im Erwerbsalter wirkten Sozialleistungen
dem Vereinigten Königreich (GB) geborene mit 9 % mehr als viermal so hoch wie unter den bei in der Türkei (von 61 % auf 29 %) sowie im
Beschäftigte waren mit 18 % weniger stark be- in Österreich Geborenen (2 %). Verglichen mit ehemaligen Jugoslawien außerhalb der EU (von
troffen als in Drittstaaten Geborene (29 %). Bei 2019, dem letzten Jahr vor der Covid-19-Pan- 41 % auf 24 %) geborenen Personen besonders
in Österreich geborenen Erwerbstätigen lag der demie, blieb das Armuts- oder Ausgrenzungs- stark armutsverringernd. Bei der in den übrigen
Anteil der im Niedriglohnsektor Beschäftigten risiko insgesamt sowie bei im Inland Geborenen Drittstaaten geborenen Bevölkerung reduzier-
bei 9 %. unverändert. Bei im Ausland Geborenen stieg es ten sie die Armutsgefährdung von 66 % auf 48 %.
Im fünfjährigen Zeitraum von 2016 bis 2021 dagegen von 34 % auf 36 %. Dies ist durch die Zu-
nahm der Anteil der Beschäftigten im Niedrig- nahme unter den in Drittstaaten Geborenen von Sozialhilfe- und Mindestsicherungsbezug
lohnsektor geringfügig von 14 % auf 13 % ab. Bei 40 % auf 43 % bedingt. Das mehrfache Ausgren- 199 200 Personen bezogen 2021 in Österreich
in Österreich geborenen Personen reduzierte er zungsrisiko blieb insgesamt ebenfalls unverän- Sozialhilfe oder Mindestsicherung. 45 % davon
sich von 11 % (2016) auf 9 % (2021), bei im Aus- dert, verringerte sich allerdings bei im Ausland (89 100 Personen) waren Österreicher:innen,
land Geborenen etwas weniger, nämlich von Geborenen von 11 % auf 9 %. Bei in Österreich Ge- weitere 38 % (75 700) Asyl- oder subsidiär
25 % auf 24 %. Bei Drittstaatsangehörigen sank borenen blieb es dagegen unverändert. Schutzberechtigte. 14 000 Personen (7 %) wa-
der Anteil zwischen 2016 und 2021 von 30 % ren Angehörige von EU-, EFTA-Staaten bzw.
14
auf 29 %, bei Angehörigen der EU-, EFTA-Staa- Armutsprävention durch Sozialleistungen dem Vereinigten Königreich (GB), 20 400 (10 %)
ten bzw. des Vereinigten Königreichs (GB) von auch für im Ausland Geborene waren Drittstaatsangehörige ohne Asylstatus
20 % auf 18 %. Durch Sozialleistungen konnte das Armutsrisiko oder subsidiären Schutz.

64
13 Anteil der Beschäftigten im Niedriglohnsektor 2016 und 2021 Bezieher:innen der Sozialhilfe und Mindestsicherung 2021
nach Geburtsland nach Staatsangehörigkeit und Aufenthaltsstatus

2016 2021 Insgesamt: 199 174

30%

29%
Drittstaaten:

25%
30%

24%
20 412 = 10%
Österreich:

20%
25% 89 065 = 45%

18%
Asyl- und subsidiär
20% Schutzberechtigte:
14%

13%

75 688 = 38%
15% 11%

10% 9%

5%
EU-, EFTA-Staaten, GB:
0% 14 009 = 7%

Soziales und Gesundheit


Insgesamt Österreich Nicht-Österreich EU-, EFTA-Staaten, GB Drittstaaten

75 Q: Statistik Austria, EU-SILC (Querschnittsfiles). – Ergebnisse beruhen für jedes Jahr auf Dreijahresdurchschnitten 2015-2016-2017 sowie
2020-2021-2022. und beziehen sich auf unselbstständig Beschäftigte (ohne Lehrlinge). – Niedriglohngrenze gemäß ILO-Definition (<2/3 des
medianen Stundenlohns für unselbstständig Beschäftigte mit mind. 12h Wochenarbeitszeit). 76 Q: STATISTIK AUSTRIA, Mindestsicherungs- und Sozialhilfestatistik.

14 (Mehrfache) Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung (Quoten) 14 Armutsgefährdung vor und nach Sozialleistungen (Quote) 2021
2019 und 2021 nach Geburtsland nach Geburtsland

Armutsgefährdung vor Sozialleistungen Armutsgefährdung nach Sozialleistungen

66%
Armuts- oder Ausgrenzungs- Mehrfache Armuts- oder

61%
gefährdung Ausgrenzungsgefährdung 70%
Geburtsland

48%
2019 2021 2019 2021 60%

48%
41%
Insgesamt 17% 17% 4% 4% 50%

37%
13% 13% 2% 2%

29%

29%
Österreich 40%

25%

24%
34% 36% 11% 9%

22%
Nicht-Österreich

20%
30%
EU-, EFTA-Staaten, GB 27% 26% 4% 4%

14%

11%
Drittstaaten 40% 43% 16% 13% 20%
Ehem. Jugoslawien (außerhalb der EU) 29% 27% (8%) (5%)
10%
Türkei 32% 37% (10%) (13%)
Sonstige Staaten 53% 54% 25% 18% 0%
Insgesamt Österreich Nicht- EU-, EFTA- Ehem. Türkei Sonstige
Österreich Staaten, GB Jugoslawien Staaten
(außerhalb der EU)

77 Q.: STATISTIK AUSTRIA, EU-SILC (Querschnittsfiles). - Ergebnisse beruhen auf Dreijahresdurchschnitten 2018-2019-2020 sowie
2020-2021-2022. Klammerung: Schwankungsbreite liegt zwischen 1/3 und 2/3 des Schätzwerts. 78 Q.: STATISTIK AUSTRIA, EU-SILC (Querschnittsfiles). – Ergebnisse beruhen auf einem Dreijahresdurchschnitt 2020-2021-2022.

65
Lebenserwartung und
Sterblichkeit

Es wird seit langem diskutiert, ob die teilwei- borenen Bevölkerung. Männer und Frauen aus Niedrigere Sterblichkeit bei Zugewanderten
se höhere Lebenserwartung bei Migrant:innen sonstigen Staaten hatten mit 82,1 Jahren bzw. Die Sterblichkeit von im Ausland geborenen Per-
durch eine Untererfassung von Sterbefällen be- 86,5 Jahren die höchste Lebenserwartung. Die sonen ist im erwerbsfähigen Alter (20–64 Jah-
dingt ist, die sich im Ausland ereignen, oder ob niedrigste Lebenserwartung dagegen verzeich- re) deutlich niedriger als bei der einheimischen
es einen sog. „healthy migrant effect“ gibt; das neten Männer und Frauen aus dem ehemaligen Bevölkerung. Beispielsweise ist die Sterberate
Soziales und Gesundheit

heißt, dass Migrant:innen zum Zeitpunkt der Zu- Jugoslawien (außerhalb der EU) mit 78,3 Jahren bei 20- bis 24-jährigen im Ausland geborenen
wanderung aufgrund von Selektionsprozessen bzw. 80,8 Jahren. Männern um 37 % niedriger als bei gleichaltrigen,
im Durchschnitt gesünder sind als die einheimi- in Österreich geborenen Männern. Generell be-
sche Bevölkerung. Unter Berücksichtigung der Mehr Totgeburten und höhere Säuglings- stehen bei Männern die größten Unterschiede in
im Ausland verstorbenen Personen mit öster- sterblichkeit bei Kindern von im Ausland den Altersgruppen von 20 bis 34 Jahren.
reichischem Wohnsitz verringert sich hinsicht- geborenen Müttern Bei Frauen sind die Unterschiede im Alter von 30
lich der Lebenserwartung der Vorsprung der im Mit 3,9 Totgeburten und 3,3 im ersten Lebens- bis 34 Jahren besonders auffallend – im Ausland
Ausland geborenen Männer, bei Frauen führt jahr verstorbenen Säuglingen je 1 000 Lebend- geborene Frauen haben eine um 28 % niedrigere
dies sogar zu einer niedrigeren Lebenserwar- geborenen war die Sterblichkeit bei Kindern von Sterberate als im Inland geborene Frauen. Die
tung als bei den in Österreich Geborenen. Müttern mit ausländischem Geburtsort im Jahr Sterberaten der im Ausland geborenen Männer
2022 höher als bei Kindern von im Inland ge- und Frauen sind erst in der Altersstufe ab 65
borenen Frauen (Totgeburtenrate 3,1 ‰ bzw. Jahren höher als jene der im Inland geborenen
15
Geringe Unterschiede in der Säuglingssterberate 2,0 ‰). Bei Müttern aus Personen. Bei der 15- bis 19-jährigen Bevölkerung
Lebenserwartung den EU-Beitrittsstaaten ab 2007 und aus Afgha- zeigt sich bei Männern eine Übersterblichkeit
Bei in Österreich geborenen Personen lag die nistan, Syrien und Irak war die Säuglingssterbe- von im Ausland geborenen gegenüber in Öster-
Lebenserwartung bei der Geburt im Jahr 2022 rate 2022 mit 4,2 ‰ am höchsten. Die geringste reich geborenen Männern (16 %), dagegen ist bei
bei 78,8 Jahren für Männer und 83,7 Jahren für Säuglingssterblichkeit bei im Ausland gebore- Frauen nur ein geringfügiger Unterschied in den
Frauen. Bei im Ausland geborenen Personen lag nen Müttern wurde mit 2,4 ‰ bei Müttern aus Sterberaten der beiden Bevölkerungsgruppen zu
sie bei Männern mit 79,7 Jahren um 0,9 Jahre dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der erkennen (Übersterblichkeit von einem Prozent
und bei Frauen mit 83,9 Jahren um 0,2 Jahre EU) bzw. mit 2,5 ‰ bei jenen aus der Türkei und bei in Österreich geborenen gegenüber im Aus-
über der Lebenserwartung der im Inland ge- aus den EU-Beitrittsstaaten 2004 beobachtet. land geborenen Frauen dieser Altersgruppe).

66
15 Lebenserwartung bei der Geburt 2022 Totgeburten und Säuglingssterblichkeit 2022 Totgeburtenrate
(je 1 000 Lebend-
nach Geschlecht und Geburtsland Männer nach Geburtsland der Mutter geborene)

Frauen Säuglings-
79,0 sterberate
Insgesamt Insgesamt 3,4 (je 1 000 Lebend-
83,8 2,4 geborene)
78,8 Österreich 3,1
Österreich 83,7 2,0
79,7 Nicht-Österreich 3,9
Nicht-Österreich 3,3
83,9
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 4,3
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 80,1 3,6
84,5
EU-Beitrittsstaaten 2004 4,5
EU-Beitrittsstaaten 2004 79,0 2,5
83,9 4,0
EU-Beitrittsstaaten ab 2007
80,5 4,2
EU-Beitrittsstaaten ab 2007
84,5 Ehem. Jugoslawien 3,6
(außerhalb der EU) 2,4
Ehem. Jugoslawien 78,3
(außerhalb der EU) 80,8 Türkei 4,0
2,5
80,4
Türkei 85,3 Afghanistan, Syrien, Irak 5,7
4,2
Sonstige Staaten 82,1 2,7
86,5 Sonstige Staaten 3,5 Promille

Soziales und Gesundheit


Jahre

0 20 40 60 80 100 0 1 2 3 4 5 6
79 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung; DV, Verstorbenendatei der gesetzlichen
Sozialversicherung. – Einschließlich der Sterbefälle auf ausländischem Staatsgebiet. 80 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung.

Abweichung der Sterblichkeit der im Ausland Geborenen von in Österreich Geborenen 2018–2022 Männer Frauen
16%

20%

10%

9%

9%

7%
6%
6%
4%

4%
5%

2%
10%

1%
1%
0%
−1%

−2%
−10%
−6%

−9%

−10%
−14%

−14%
−13%

−13%

−20%
−16%

−16%
−18%

−18%

−20%
−23%

−30%
−27%
−28%

−40%
−36%
−37%

Alter in Jahren

15 – 19 20 – 24 25 – 29 30 – 34 35 – 39 40 – 44 45 – 49 50 – 54 55 – 59 60 – 64 65 – 69 70 – 74 75 – 79 80 – 84 84 – 89 90+

81 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung, Fünfjahresdurchschnitt.

67
Gesundheit
Die folgenden Informationen sind der österrei- Mammographie bei 45- bis 69-jährigen Frauen Königreich (GB) hatten mit Ausnahme von FSME
chischen Gesundheitsbefragung (ATHIS) 2019 mit Migrationshintergrund insgesamt seltener ähnliche Impfraten wie die Bevölkerung ohne Mi-
entnommen. Um Effekte einer unterschiedlichen (68 %) als bei gleichaltrigen Frauen ohne Migrati- grationshintergrund.
Altersstruktur in verglichenen Bevölkerungs- onshintergrund (75 %). Jedoch bestanden je nach
gruppen auszuschließen, wurden die berichte- Migrationshintergrund größere Unterschiede: So Auftreten von Schmerzen in manchen
ten Werte altersstandardisiert. hatten 71 % aller Frauen aus sonstigen Staaten, Gruppen mit Migrationshintergrund häufiger
aber nur 61 % aller Frauen aus den EU-Staaten Jeder vierte Mann (24 %) und jede dritte Frau
16
Unterschiedliche Nutzung kurativer und vor 2004, EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten (33 %) ab 15 Jahren berichtete über mäßige bis
präventiver Gesundheitsleistungen Königreich (GB) in den beiden Jahren vor der Be- starke Schmerzen in den vier Wochen vor der
Bei der Nutzung von Angeboten der Gesund- fragung eine Mammographie durchgeführt. Bei Befragung. Deutlich öfter waren Schmerzen bei
heitsversorgung zeigten sich in einigen Berei- der Blutzuckermessung waren die Unterschiede Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien (au-
chen Unterschiede zwischen Personen mit und zwischen Personen mit (62 %) und ohne (61 %) Mi- ßerhalb der EU) bzw. der Türkei (Männer: 33 %,
Soziales und Gesundheit

ohne Migrationshintergrund. So suchten 63 % der grationshintergrund gering, aber unterschieden Frauen 44 %) verbreitet sowie bei Frauen aus den
Personen mit Migrationshintergrund in den letz- sich deutlich zwischen den Gruppen mit unter- EU-Beitrittsstaaten ab 2004 (36 %). Hingegen war
ten zwölf Monaten Zahnärzt:innen auf, während schiedlichem Migrationshintergrund (EU-Staaten die Schmerzbelastung unter Personen aus den
es bei der Bevölkerung ohne Migrationshinter- vor 2004, EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten EU-Staaten vor 2004, EFTA-Staaten bzw. dem
grund 73 % waren. Am seltensten war der Besuch Königreich (GB): 55 %, ehemaliges Jugoslawien Vereinigten Königreich (GB) geringer (Männer:
von Zahnärzt:innen mit 54 % bei Personen aus oder Türkei: 68 %). 19 %, Frauen: 23 %).
dem ehemaligen Jugoslawien oder der Türkei.
Auch Allgemeinmediziner:innen wurden von der Zugewanderte seltener mit aufrechtem Personen mit Migrationshintergrund öfters depressiv
Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (76 %) Impfschutz 6 % der Männer und 9 % der Frauen ab 15 Jahren
öfter konsultiert als von jener mit Migrationshin- Personen mit Migrationshintergrund haben laut berichteten über eine Depression in den letzten
tergrund (70 %). Am häufigsten waren Personen eigener Auskunft weniger häufig einen aufrechten zwölf Monaten. Unter der Bevölkerung mit Mi-
aus den EU-Staaten vor 2004, EFTA-Staaten Impfschutz als Personen ohne Migrationshinter- grationshintergrund war dies weiter verbreitet
bzw. dem Vereinigten Königreich (GB) (77 %) bei grund. Besonders groß waren die Unterschiede (Männer: 8 %, Frauen: 13 %) als in der Bevölkerung
Allgemeinmediziner:innen. Eine Konsultation von bei der FSME-Impfung (Zeckenschutzimpfung; ohne Migrationshintergrund (Männer: 5 %, Frauen:
Fachärzt:innen erfolgte am häufigsten bei Perso- 41 % zu 69 %). Aber auch der Impfschutz durch die 8 %). Besonders betroffen waren Personen aus
nen aus dem ehemaligen Jugoslawien oder der Tetanus- (61 % zu 78 %), die Diphterie- (47 % zu dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der EU)
Türkei (85 %), während sonst nur geringe Unter- 67 %) bzw. die Polio-Impfung (45 % zu 64 %) war bzw. der Türkei (Männer: 10 %, Frauen 18 %) so-
schiede zwischen Personen mit (80 %) und ohne bei Personen mit Migrationshintergrund deutlich wie Frauen aus den EU-Beitrittsstaaten ab 2004
Migrationshintergrund (79 %) bestanden. Bei seltener aufrecht als bei jenen ohne Migrations- (13 %) und Männer aus den EU-Staaten vor 2004,
präventiven Angeboten zeigte sich ein uneinheit- hintergrund. Einzig Personen aus EU-Staaten EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten Königreich
liches Bild: So erfolgte die Durchführung einer vor 2004, EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten (GB) (10 %).

68
16 Inanspruchnahme von Früherkennungs- und Gesundheitsleistungen 2019 Auftreten von Depressionen 2019 Männer

nach Migrationshintergrund nach Geschlecht und Migrationshintergrund Frauen

Insgesamt EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB


6%
Ohne Migrationshintergrund EU-Beitrittsstaaten ab 2004 Insgesamt
9%
100% Mit Migrationshintergrund Ehem. Jugoslawien (außerhalb der EU), Türkei
5%
Ohne Migrationshintergrund
Sonstige Staaten 8%
80% 8%

85%
Mit Migrationshintergrund

80%
79%
79%

79%
13%
77%

77%
76%

76%

75%
74%

74%
73%
72%

71%

71%
70%

70%

70%
10%

68%

68%
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB

67%
60%
66%

66%

65%
63%
6%

62%

62%
61%
61%

61%

61%
57%
55%
54%
EU-Beitrittsstaaten ab 2004 4%
40% 13%
Ehem. Jugoslawien 10%
(außerhalb der EU), Türkei 18%
20%
13%
Sonstige Staaten 14%
0%

Soziales und Gesundheit


Blutzuckermessung, Mammographie (nur 45 –
Allgemeinmedizinisch Fachärztlich Zahnärztlich letzte 12 Monate 69-jähr. Frauen), letzte 2 Jahre 0% 10% 20% 30% 40% 50%
Ärzt:innenbesuche in den letzten 12 Monaten Vorsorgeuntersuchungen
83 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Österreichische Gesundheitsbefragung 2019. – Bevölkerung in Privathaushalten im Alter von 15 und
82 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Österreichische Gesundheitsbefragung 2019. – Bevölkerung in Privathaushalten im Alter von 15 und mehr Jahren. – Altersstandardisierte Werte. mehr Jahren. – Auftreten von Depressionen in den letzten 12 Monaten vor der Befragung. – Altersstandardisierte Werte.

16 Bevölkerung mit aufrechtem Impfschutz 2019 Auftreten von mäßigen bis sehr starken Schmerzen 2019 Männer

nach Migrationshintergrund nach Geschlecht und Migrationshintergrund Frauen


Insgesamt EU-Beitrittsstaaten ab 2004
100% Ohne Migrationshintergrund Ehem. Jugoslawien 24%
Insgesamt
Mit Migrationshintergrund (außerhalb der EU), Türkei 33%
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB Sonstige Staaten 24%
Ohne Migrationshintergrund
80% 32%
78%

26%
77%

Mit Migrationshintergrund
74%

36%
69%

67%

60%
65%

19%
64%

64%
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB
62%

62%
61%

61%
23%
59%
56%

55%
54%

52%

EU-Beitrittsstaaten ab 2004 20%


49%
47%
47%

36%

46%
40%
45%
42%
41%

Ehem. Jugoslawien 33%


37%
36%
35%

34%
(außerhalb der EU), Türkei 44%

20% 22%
Sonstige Staaten 37%

0% 0% 10% 20% 30% 40% 50%


Tetanus FSME Diphterie Polio
85 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Österreichische Gesundheitsbefragung 2019. – Bevölkerung in Privathaushalten im Alter von 15 und mehr
84 Q: STATISTIK AUSTRIA, Österreichische Gesundheitsbefragung 2019. – Bevölkerung in Privathaushalten im Alter von 15 und mehr Jahren. – Altersstandardisierte Werte. Jahren. – Auftreten von mäßigen bis sehr starken Schmerzen in den letzten 4 Wochen vor der Befragung. – Altersstandardisierte Werte.

69
Sicherheit 2022 wurden von der Polizei 302 500 Tatverdächtige erfasst.
Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger lag bei 42,5 %, wo-
bei 27,7 % auch in Österreich wohnhaft waren. Im Vergleich zum
Anteil der ausländischen Bevölkerung (18,4 % im Jahresdurch-
schnitt 2022) war der Anteil der in Österreich lebenden auslän-
dischen Tatverdächtigen somit deutlich höher. Auf im Ausland
bzw. nicht rechtmäßig in Österreich lebende Personen entfie-
len 14,8 %. Zum Vergleich betrug 2018 der Anteil von Auslän-
der:innen unter den Tatverdächtigen 40,0 %. Für in Österreich
wohnhafte Personen lag er damals bei 26,4 % (bei einem Aus-
länder:innenanteil von 16,0 %), im Ausland bzw. nicht rechtmä-
ßig in Österreich lebende Tatverdächtige machten 13,5 % aus.

2022 wurden insgesamt 0,2 % der strafmündigen Österrei-


cher:innen rechtskräftig verurteilt, bei ausländischen Staatsan-
gehörigen waren es 0,7 %. Im Jahr 2013 lag die Quote der Ver-
urteilten bezogen auf die strafmündige Wohnbevölkerung bei
Österreicher:innen noch bei 0,3 %, jene der Ausländer:innen bei
1,3 %. Im Zeitraum 2013 bis 2022 zeigte sich für alle Staatsange-
hörigkeiten ein Rückgang der Kriminalitätsbelastung.

Unter den Neuinhaftierten lag der Ausländer:innenanteil 2022


bei 58,1 %. Der Anteil ist nicht zuletzt deshalb so hoch, weil
Untersuchungshäftlinge zu den Neuinhaftierten gezählt wer-
den. Untersuchungshaft wird bei ausländischen Staatsange-
hörigen aufgrund der angenommenen höheren Fluchtgefahr
weit häufiger verhängt als bei Inländer:innen. So werden Per-
sonen ohne Wohnsitz in Österreich bei Tatverdacht oft in Un-
tersuchungshaft genommen.
Anteil ausländischer Staatsangehöriger an tatverdächtigen, Ermittelte Tatverdächtige in Österreich 2022
verurteilten und neu inhaftierten Personen 2013–2022 Neuinhaftierte nach Staatsangehörigkeit und Aufenthaltsstatus
Verurteilte
100%
Tatverdächtige
Tatverdächtige
Staatsangehörigkeit, Anteil in % der Bevölkerung
80% Aufenthaltsstatus Absolut (in %) gleicher Staats-
angehörigkeit
60,1% 62,3% 61,1% 61,0% 60,6%
57,1% 57,9% 54,8% 55,7% 58,1%
60%
Insgesamt 302 503 100,0% 3,3%
42,3% 43,5% 42,8% 41,3% 42,6%
40,4% 41,3% 40,8%
40% 35,6% 37,6% Inländer:innen 173 909 57,5% 2,4%
40,0% 40,1% 42,5%
35,0% 37,0% 39,1% 39,1% 39,5% 39,0% Ausländer:innen 128 594 42,5% n.v.
32,8%
20% in Österreich wohnhaft 83 943 27,7% 5,0%
nicht in Österr. wohnhaft 40 346 13,3% n.v.
0% mit illegalem Aufenthalt 4 305 1,4% n.v.
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022

86 Q.: BMI, Polizeiliche Kriminalstatistik; STATISTIK AUSTRIA, Gerichtliche Kriminalstatistik; BMJ, Strafvollzugsstatistik. 87 Q.: BMI, Polizeiliche Kriminalstatistik; STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).

Sicherheit
17 Anteil der Verurteilten an der strafmündigen Anteil ausländischer Staatsangehöriger an den ermittelten
Bevölkerung 2013–2022 nach Staatsangehörigkeit Tatverdächtigen 2018–2022 nach Aufenthaltsstatus

0,3%
Österreich Ausländer:innen insgesamt nicht in Österreich wohnhaft
0,2%
2013 in Österreich wohnhaft ohne rechtmäßigen Aufenthalt
1,3%
Nicht-Österreich
0,7% 2022
50%
0,5%
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 0,3% 42,5%
40,0% 40,1% 39,5% 39,0%
1,5% 40%
EU-Beitrittsstaaten 2004 0,7%
1,8%
EU-Beitrittsstaaten ab 2007 27,5% 27,7%
0,7% 30% 26,4%
25,9% 26,5%
Ehem. Jugoslawien 1,1%
(außerhalb der EU) 0,8%
1,0% 20%
Türkei 0,7%
12,0% 12,6% 13,3%
11,6% 10,1%
2,1%
Afghanistan, Syrien, Irak 1,2% 10%
2,1% 1,5% 1,6% 1,5%
1,4% 1,4%
Sonstige Staaten 1,1%
0%
0% 0,5% 1% 1,5% 2% 2,5% 3% 2018 2019 2020 2021 2022

88 Q: STATISTIK AUSTRIA, Gerichtliche Kriminalstatistik, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung). 89 Q.: BMI, Polizeiliche Kriminalstatistik; STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).

71
Sicherheit

17
Sinkender Anteil an Verurteilten bei Angehörige sonstiger Drittstaaten oder Perso- innen mit 0,42 % deutlich höher. Der Rückgang
in- und ausländischen Staatsangehörigen nen mit unbekannter Staatsangehörigkeit. der Haftquoten erfolgte kontinuierlich über die
In den letzten fünf Jahren nahm der Anteil der letzte Dekade und zeigt sich über fast alle aus-
verurteilten Personen an der Gesamtbevölke- Höhere Kriminalitätsbelastung im jungen ländischen Staatsangehörigkeitsgruppen.
rung bei in- wie ausländischen Staatsangehöri- Erwachsenenalter
18
gen um 14 % bzw. 13 % ab (von 16 300 auf 14 100 Bezogen auf die Wohnbevölkerung gleichen Al- Zugewanderte öfter Opfer von Straftaten
bzw. von 12 000 auf 10 400 Personen). Der An- ters und gleicher Staatsangehörigkeit zeigt sich 2022 war – ebenso wie in den letzten vier Jah-
teil der ausländischen Staatsangehörigen (in- eine höhere Kriminalitätsbelastung bei Jugend- ren – etwa ein Drittel (33 %) aller Opfer von
klusive Personen ohne Wohnsitz in Österreich) lichen und jungen Erwachsenen. Wurden 2022 Straftaten ausländische Staatsangehörige. 2017
an allen Verurteilten stieg in diesem Zeitraum insgesamt 0,2 % der Österreicher:innen rechts- waren es 31 %. Bei einem Bevölkerungsanteil
Sicherheit

um 0,3 Prozentpunkte an. Allerdings enthalten kräftig verurteilt, waren es in der Altersgruppe von im Jahresdurchschnitt 15,6 % (2017) bzw.
die Verurteilten auch Personen ohne Wohnsitz der 18- bis 20-Jährigen 0,6 %. Bei ausländischen 18,4 % (2022) wurden Zugewanderte somit fast
in Österreich. Staatsangehörigen waren es insgesamt 0,7 % und doppelt so häufig durch Straftaten geschädigt
Unter den 24 500 im Berichtsjahr 2022 ver- in dieser Altersgruppe 1,5 %. Allerdings sind man- wie die Gesamtbevölkerung (2022: 1,8 % gegen-
urteilten Personen hatten 42,6 % keine ös- gels Informationen zum Wohnstaat der verurteil- über 1,0 %). Bezogen auf die Bevölkerung glei-
terreichische Staatsbürgerschaft. Rund 900 ten Personen auch Verurteilte ohne Wohnsitz in cher Staatsangehörigkeit wurden Angehörige
Personen (3,8 %) stammten aus EU-Staaten Österreich erfasst. Damit wird die Kriminalitäts- der Staaten Afrikas (2017 zu 5,3 %, 2022 zu
vor 2004, EFTA-Staaten oder dem Vereinigten belastung von Personen mit nicht-österreichi- 3,2 %) sowie aus Afghanistan, Syrien bzw. dem
Königreich (GB), weitere 1 600 (6,4 %) aus den scher Staatsangehörigkeit überschätzt. Irak (2017 zu 3,7 %, 2022 zu 3,2 %) überdurch-
EU-Beitrittsstaaten 2004 und 1 700 (7,0 %) aus schnittlich oft Opfer von Straftaten. Bei sons-
den ab 2007 zur EU beigetretenen Staaten. 8,1 % Sinkende Haftquote bei in- und tigen Drittstaatsangehörigen gab es 2022 eine
(2 000 Verurteilte) waren Staatsangehörige der ausländischen Staatsangehörigen gegenüber 2017 leicht erhöhte „Opferbelas-
Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens Zu Jahresbeginn 2023 waren bezogen auf die tung“ (+0,2 Prozentpunkte). Bei allen anderen
(außerhalb der EU). Weiters wurden 718 türki- Wohnbevölkerung 0,06 % der Österreicher:in- Gruppen war die Opferbelastung nahezu un-
sche Staatsangehörige (2,9 % aller Verurteilten) nen und 0,27 % der Ausländer:innen in Haft. verändert, wobei Straftaten an ausländischen
im Berichtsjahr 2022 rechtskräftig verurteilt. Relativ am höchsten war die Haftquote von An- Staatsangehörigen sowohl von Inländer:innen
Rund 1 300 Verurteilte (5,1 %) stammten aus Af- gehörigen afrikanischer Staaten mit 1,24 %. Vor als auch von Ausländer:innen selbst begangen
ghanistan, Syrien, Irak. Die übrigen 9,2 % waren zehn Jahren war die Haftquote von Ausländer: wurden.

72
17 Anteil verurteilter Personen 2022 an der Bevölkerung 18 Anteil der Opfer von Straftaten 2017 und 2022 2017

gleichen Alters und gleicher Staatsangehörigkeit an der Bevölkerung gleicher Staatsangehörigkeit 2022

5,3%
3% Verurteilte insgesamt 6%
Jugendliche (14 bis 17 Jahre)

2,1%
2,5% 5%

3,7%
junge Erwachsene (18 bis 20 Jahre)

3,2%

3,2%
1,7%

1,6%
1,5%

1,5%

1,6%
2% 4%

1,4%
1,2%

1,2%

1,2%

2,1%
1,1%

1,9%

1,9%
3%

1,8%

1,8%
1,5%

1,8%
0,9%

1,6%
1,6%

1,6%
1,5%
1,5%

1,5%
0,8%

0,8%
0,7%

0,7%
0,7%

0,7%
0,7%

0,7%

0,7%
0,8%

1,2%
1,2%
0,6%

1,0%

0,8%
0,8%
0,5%

0,9%
1% 2%
0,4%

0,4%
0,3%

0,3%
0,3%
0,2%

0,5% 1%

0% 0%

Österreich

Nicht-
Österreich

EU-Staaten vor
2004, EFTA, GB

EU-Beitritts-
staaten 2004

EU-Beitritts-
staaten ab 2007

Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU)

Afrika

Afghanistan,
Syrien, Irak

Sonstige Staaten
Österreich

Nicht-
Österreich

EU-Staaten vor
2004, EFTA, GB

EU-Beitritts-
staaten 2004

EU-Beitritts-
staaten ab 2007

Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU)

Türkei

Afghanistan,
Syrien, Irak

Sonstige Staaten

Insgesamt

Türkei
Insgesamt

90 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Gerichtliche Kriminalstatistik, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).


91 Q.: BMI, Polizeiliche Kriminalstatistik; STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).

Sicherheit
– Alter zum Tatzeitpunkt.

Inhaftierte und Haftquote 2010–2023 Verurteilte Personen 2022


nach Staatsangehörigkeit nach Staatsangehörigkeit
Inhaftierte Haftquote
Nicht-Österreich Nicht-Österreich
Österreich Österreich EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB:
10 000 0,5 % Insgesamt: 24 466 926 = 3,8%
0,43% 0,43% 0,43% 0,42% EU-Beitrittsstaaten 2004:
0,41%
0,39% 1 563 = 6,4%
4 643

8 000 0,4 % Österreich: Nicht-Österreich:


4 149
4 292

0,37%
0,35% 0,35% 0,35% 14 052 = 57,4% 10 414 = 42,6% EU-Beitrittsstaaten ab 2007:
0,32% 1 716 = 7,0%
4 056
3 905

4 180
3 833

6 000
4 373

0,28%
0,3 %
4 449

Ehem. Jugoslawien
5 030

0,26% 0,27%
4 816
4 702

4 831
4 687

(außerhalb der EU): 1 987 = 8,1%

4 000 0,2 % Türkei:


718 = 2,9%
4 489

4 348
4 635

4 625

4 243

3 963
4 532

4 279

4 279
3 932

4 021
4 714

4 196
4 133

Afghanistan, Syrien, Irak:


2 000 0,1 % 1 257 = 5,1%

0,06% 0,06% 0,06% 0,06% 0,06% 0,06% 0,06% 0,06% 0,06% 0,06% 0,06%
Sonstige Staaten:
0,05% 0,05% 0,05% 2 247 = 9,2%
0 0%
10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 1.1.20 1.1.20 1.1.20
1.1. 1.1. 1.1. 1.1. 1.1. 1.1. 1.1. 1.1. 1.1. 1.1. 1.1.
92 Q: BMJ, Strafvollzugsstatistik. 93 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Gerichtliche Kriminalstatistik.

73
Wohnen und Die verfügbaren Einkommen ebenso wie die Zugangsmöglich-
keiten zu Wohnraum beeinflussen die Chancen der Haushal-
te auf dem Wohnungsmarkt. Infolge des im Schnitt geringe-

räumlicher Kontext ren Einkommens leben Personen mit Migrationshintergrund in


der Mehrheit in Mietwohnungen und wohnen etwas beengter
und segregierter als Personen ohne Migrationshintergrund. Sie
sind in stärkerem Ausmaß in urbanen Räumen, und hier häufi-
ger in schlecht ausgestatteten Wohnungen bzw. in verkehrsbe-
lasteten Wohnlagen oder wenig prestigeträchtigen Stadtvier-
teln wohnhaft.

Steigende Wohnkosten in den Ballungsräumen Österreichs


schlugen sich im letzten Jahrzehnt in einem insgesamt stag-
nierenden Anteil an Haushalten mit Wohneigentum nieder.
Zu berücksichtigen ist dabei aber auch eine veränderte Haus-
haltsstruktur (mit einer steigenden Zahl von Einpersonenhaus-
halten). Lag 2012 der Anteil der Haushalte mit Wohneigen-
tum bei 49 %, waren es 2022 noch 48 %. Unter der Bevölkerung
mit Migrationshintergrund war dieser Anteil 2012 bei 25 % und
2022 bei 26 %, wobei es Unterschiede zwischen den Generatio-
nen gibt: Für Angehörige der ersten Generation lag der Anteil
bei 24 % (2012) bzw. 25 % (2022), für Angehörige der zweiten
Generation war er in beiden Jahren 34 %.

Zu Jahresbeginn 2023 gab es in Österreich insgesamt 88 Ge-


meinden, in denen mehr als ein Viertel der Bevölkerung einen
ausländischen Geburtsort hatte. Im Jahr zuvor waren es 72 Ge-
meinden, vor zehn Jahren gar nur 28. Neben Wien und anderen
Städten wie beispielsweise Salzburg, Wels, Bregenz und Traun
zählen auch Tourismusgemeinden wie Bad Gastein, Kitzbühel
oder Seefeld in Tirol sowie einige grenznahe Orte wie Kittsee
oder Braunau am Inn und Kommunen mit größeren Flüchtlings-
unterkünften zu den Gemeinden mit besonders hohem Anteil
an im Ausland geborener Bevölkerung.
Anteil von Wohneigentum 2012 und 2022 Gemeinden mit einem Anteil an Zugewanderten1) von 25% oder mehr
22
nach Migrationshintergrund der Haushaltsreferenzperson sowie Anteil der Bevölkerung in diesen Gemeinden 2013–2023

60% Anzahl der Gemeinden mit einem Anteil an Zugewanderten von 25% und mehr

55,2%
54,6%
Anteil der Bevölkerung in Gemeinden mit einem Anteil an Zugewanderten von 25% oder mehr nach Geburtsland:

2012 2022 Nicht-Österreich


Österreich
49,3%
48,2%

100% 100
50%

36,5%
36,5%
40% 80% 80

34,4%
34,4%

Wohnen und räumlicher Kontext


29,6%
27,6%
59,9% 61,0% 62,2%
25,8%

30% 59,8%
58,6% 59,0%

25,7%
24,8%

24,6%
23,6%

60% 60
53,1% 53,4%

21,6%
20,3%
49,3% 49,2%
46,6%

17,4%
16,6%
20%

15,0% 40% 40

30,8%
29,7%
27,9% 28,1% 28,7% 28,8%
10%
24,4% 24,6%
21,7% 21,7%
20,1%

20% 20

0%
Insgesamt

Ohne Migrations-
hintergrund

Mit Migrations-
hintergrund

Erste Generation

Zweite Generation

EU-Staaten vor
2004, EFTA, GB

EU-Beitrittsstaaten
ab 2004

Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU)

Türkei

Sonstige Staaten

28 30 30 40 44 53 55 59 65 72 88
0% 0
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
94 Q: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Wohnungserhebung. – Werte beziehen sich auf Rechtsgrund der Nutzung der Hauptwohnsitzwohnung.
Zeitreihenbruch aufgrund Erhebungsumstellung 2021. 95 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. – 1) Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung.

75
Wohnen

19 20
Wohnfläche von Zugewanderten ein Höherer Wohnkostenanteil für im Eigentumswohnung zur Verfügung, war dies
Drittel unter dem Durchschnitt Ausland geborene Personen bei nur 26 % der Haushalte mit Migrationshin-
Im Jahr 2022 lag die durchschnittliche Wohn- Der Wohnkostenanteil, also der Anteil des Haus- tergrund der Fall. Allerdings verfügte die zweite
fläche pro Kopf in Österreich bei 47 m2. Haus- haltseinkommens, der für Wohnkosten ausgege- Zuwanderungsgeneration mit 34 % der Haus-
Wohnen und räumlicher Kontext

halten, in denen die Haushaltsreferenzperson ben wird, ist bei im Ausland geborenen Personen halte deutlich häufiger über Wohneigentum als
keinen Migrationshintergrund hatte, standen vergleichsweise hoch. 2021 mussten rund 21 % die erste Generation (25 %). Für Haushalte mit
durchschnittlich allerdings 52 m2 zur Verfügung. aller Haushalte in Österreich, jedoch 40 % der einer Haushaltsreferenzperson mit Migrations-
Haushalte, deren Haushaltsreferenzperson Mi- Haushalte von Referenzpersonen mit Geburts- hintergrund bestanden überwiegend Mietver-
grationshintergrund aufwies, verfügten mit ort im Ausland, mehr als ein Viertel ihres Haus- hältnisse (2022 zu 70 %). Bei Haushalten, deren
32 m2 im Mittel nur in etwa über zwei Drittel der haltseinkommens für Wohnkosten aufwenden. Haushaltsreferenzperson keinen Migrations-
durchschnittlichen Wohnfläche der Gesamtbe- Im Gegensatz dazu entfiel bei nur rund 16 % der hintergrund aufwies, war dies im Jahr 2022
völkerung. Haushalte von im Inland Geborenen mehr als ein nur zu 35 % der Fall. Unter den Personen mit
Hier gab es aber Unterschiede: Während Perso- Viertel des Haushaltseinkommens auf die Wohn- Migrationshintergrund hatten v.a. jene aus EU-
nen mit Migrationshintergrund aus EU-Staaten kosten. Seit 2016 hat sich der Anteil der Haushalte Staaten vor 2004, EFTA-Staaten bzw. dem Ver-
vor 2004, EFTA-Staaten oder dem Vereinigten mit hohem Wohnkostenanteil vor allem bei der einigten Königreich (GB) mit 36 % eine deutlich
Königreich (GB) mit 47 m2 pro Person über ge- in Drittstaaten geborenen Bevölkerung deutlich höhere Wohneigentumsquote als Personen aus
nau so viel Wohnfläche verfügten wie die Bevöl- von 37 % auf 42 % erhöht. Dagegen blieb dieser dem ehemaligen Jugoslawien (26 %), der Türkei
kerung insgesamt, waren die Wohnverhältnisse Anteil bei den Haushalten mit in Österreich sowie (22 %) oder sonstigen Staaten (17 %).
von Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien in EU- und EFTA-Staaten bzw. im Vereinigten
(außerhalb der EU) sowie von jenen aus der Tür- Königreich (GB) Geborenen faktisch unverändert. Im Ausland Geborene leben öfter in
kei mit rund 29 m2 bzw. 25 m2 pro Kopf deutlich sehr schlechtem Wohnstandard
21
beengter. Personen mit Migrationshintergrund 2021 bewohnten 2 % der Gesamtbevölkerung, je-
Haushalte aus der ersten Zuwanderungsgene- häufiger in Mietwohnungen doch 3,7 % der im Ausland geborenen Personen
ration wiesen durchschnittlich 31 m2 pro Kopf an Stand 2022 mehr als der Hälfte (55 %) der Haus- Wohnungen mit sehr schlechtem Wohnstan-
Wohnfläche auf. In der zweiten Generation war halte mit einer Haushaltsreferenzperson ohne dard (siehe Glossar). Die in Österreich geborene
die Wohnfläche mit 39 m2 etwas größer. Migrationshintergrund ein Eigenheim oder eine Bevölkerung war nur zu 1,6 % betroffen.

76
19 Wohnfläche in m pro Kopf 2022 Hauptwohnsitzwohnungen 2022 nach Rechtsgrund der Wohnungsbenützung
2
21
nach Migrationshintergrund der Haushaltsreferenzperson und Migrationshintergrund der Haushaltsreferenzperson
m2
Mietwohnung Wohneigentum (Haus, Wohnung) Sonstiges (Dienstwohnung, verwandt, verschwägert)
52
47 47 Insgesamt 43% 48% 9%
50
39 Ohne Migrations- 35% 55% 10%
34 hintergrund
40
32 31 29 28 Mit Migrationshintergrund 70% 26% 4%
25
30
Erste Generation 71% 25% 4%
20 Zweite Generation 59% 34% 6%

10 EU-Staaten v. 2004, EFTA, GB 57% 36% 6%

0 EU-Beitrittsstaaten ab 2004 67% 28% 6%


Ehem. Jugoslawien
Insgesamt

Ohne Migrations-
hintergrund

Mit Migrations-
hintergrund

Erste Generation

Zweite Generation

EU-Staaten vor
2004, EFTA, GB

EU-Beitrittsstaaten
ab 2004

Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU)

Türkei

Sonstige Staaten
70% 26% 4%
(außerhalb der EU)

Türkei 75% 22% (3%)

Wohnen und räumlicher Kontext


Sonstige Staaten 81% 17% (3%)

0% 20% 40% 60% 80% 100%


97 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Wohnungserhebung, – Bevölkerung in Privathaushalten. – ( ) Werte mit hochgerechnet weniger als 6 000
96 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Wohnungserhebung. – Bevölkerung in Privathaushalten. Personen sind stark zufallsbehaftet und statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte mit weniger als 3 000 Personen sind statistisch nicht interpretierbar.

20 Anteil der Haushalte mit einem Wohnkostenanteil von über 25% Personen in Wohnungen mit sehr schlechtem Wohnstandard 2021
des Haushaltseinkommens 2016 und 2021 nach Geburtsland nach Geburtsland

50%
42% Insgesamt 2,0%
2016 2021 40%
38% 38% 38% 37%
40%
Österreich 1,6 %
30%
20% 21%
16% 16%
20% Nicht-Österreich 3,7 %

10%
EU-, EFTA-Staaten, GB
3,2 %
0%
Insgesamt

Nicht-
Österreich

Drittstaaten
Österreich

EU-, EFTA-
Staaten, GB

Drittstaaten
4,0%

0% 1% 2% 3% 4% 5%
98 Q.: STATISTIK AUSTRIA, EU-SILC 2011–2021 (Querschnittsfiles). – Personen in Privathaushalten.
Ergebnisse beruhen auf Dreijahresdurchschnitten 2015-2016-2017 sowie 2020-2021-2022. 99 Q.: STATISTIK AUSTRIA, EU-SILC 2011-2021 (Querschnittsfiles). – Ergebnisse beruhen auf einem Dreijahresdurchschnitt 2020-2021-2022.

77
Regionale Unterschiede
und Segregation

Der Großteil der im Ausland geborenen Salzburg, Wels, Bregenz und Traun zählen auch Segregation bei Personen aus Deutschland und
Bevölkerung lebt in größeren Städten Tourismusgemeinden wie Bad Gastein, Kitzbü- Ungarn am niedrigsten
Anfang 2023 wohnten in Wien knapp 40 % der in hel oder Seefeld in Tirol sowie einige grenznahe
Österreich lebenden Personen mit ausländischem Orte wie Kittsee oder Braunau am Inn und Kom- Segregation – also die im Vergleich zur übrigen
Geburtsort, hingegen nur 17 % der im Inland Ge- munen mit größeren Flüchtlingsunterkünften zu Bevölkerung überdurchschnittliche Konzentration
borenen. Auch in den anderen großen Städten den Gemeinden mit hohem Anteil an im Ausland einzelner Bevölkerungsgruppen in wenigen Ge-
Österreichs konzentrierte sich ein größerer Be- geborener Bevölkerung. meinden – betrifft nicht alle Nationalitäten glei-
völkerungsanteil mit ausländischem Geburtsort: chermaßen. Ein sogenannter Segregationsindex
22
So lebten insgesamt etwa 63 % der im Ausland 62% der im Ausland Geborenen leben in bietet die Möglichkeit, die räumliche Konzentra-
Wohnen und räumlicher Kontext

Geborenen in Städten ab einer Bevölkerungszahl Gemeinden mit hohem Zuwanderungsanteil tion von Bevölkerungsgruppen (z.B. bestimmter
von über 20 000 Personen. Von der in Österreich In diesen 88 Gemeinden mit hohem Zuwan- Nationalitäten) zu messen. Dieser Index kann als
geborenen Bevölkerung wohnte hingegen nur derungsanteil lebten am 1.1.2023 62 % der Anteil der Personen, die zwischen den Gemeinden
rund ein Drittel in Städten dieser Größenklasse. österreichischen Bevölkerung mit ausländi- Österreichs umziehen müssten, damit der Anteil
Weitgehend umgekehrt waren die Verhältnisse schem Geburtsort, aber nur 31 % der in Öster- der entsprechenden Staatsangehörigen in allen
in kleineren Gemeinden: 43 % aller Personen mit reich geborenen Bevölkerung. Personen aus Gemeinden gleich hoch wäre, interpretiert werden.
Geburtsort in Österreich, aber nur 19 % der im den langjährigen EU-Mitgliedsstaaten und den
Ausland Geborenen wohnten in einer Gemeinde EFTA-Staaten konzentrierten sich dabei weni-
mit einer Bevölkerungszahl von weniger als 5 000 ger stark in Gemeinden mit besonders hohem Für alle ausländischen Staatsangehörigen zu-
Personen. Daher war der Anteil der im Ausland Zuwanderungsanteil (51 %) als Personen aus sammen lag der Segregationsindex am 1.1.2023
geborenen Bevölkerung an der Gesamtbevöl- den EU-Beitrittsstaaten von 2004 oder später bei einem Drittel (33 %). Einen besonders nied-
kerung in großen Städten deutlich höher als in (56 %). Deutlicher fiel die Konzentration der in rigen Segregationsindex verzeichneten unga-
kleinen Gemeinden. Die Spannweite reichte von Drittländern geborenen Bevölkerung aus, wobei rische (24 %) und deutsche Staatsangehörige
39 % in Wien bis 9 % in den Gemeinden mit einer 65 % der Zugewanderten aus der Türkei, 66 % (26 %), beide Gruppen waren also relativ gleich-
Bevölkerung von unter 2 000 Personen. der Zugewanderten aus dem ehemaligen Jugo- mäßig in allen Gemeinden Österreichs verteilt.
slawien außerhalb der EU sowie 75 % der Zuge- Im Gegensatz dazu war die – allerdings quantita-
88 Gemeinden mit hohem Zuwanderungsanteil wanderten aus den Hauptherkunftsländern der tiv ziemlich kleine – Gruppe an Zugewanderten
Zu Jahresbeginn 2023 gab es in Österreich 88 Fluchtmigration 2015 (Afghanistan, Syrien und aus Algerien mit 57 % relativ stark segregiert. Mit
Gemeinden, in denen mehr als ein Viertel der Be- Irak) in den 88 Gemeinden mit hohem Zuwan- Werten zwischen 48 % und 50 % kam es auch bei
völkerung im Ausland geboren war. 2021 waren derungsanteil lebten. Unter den aus der Ukraine den Staatsangehörigen aus Tunesien, Serbien,
es 72 Gemeinden, vor zehn Jahren nur 28. Neben stammenden Menschen lebten hingegen nur Marokko, Iran, Nordmazedonien und Polen zu
Wien und anderen Städten wie beispielsweise 58 % in diesen 88 Gemeinden. relativ starker Segregation.

78
Bevölkerung am 1.1.2023
nach Geburtsland und Einwohner:innengrößenklassen der Wohngemeinde

Insgesamt 14,6% 23,2% 22,8% 7,8% 9,9% 21,8% Gemeinden unter


2 000 Einwohner:innen
Österreich 16,9% 26,1% 23,9% 7,4% 8,7% 16,9%
2 000 bis unter
Nicht-Österreich 6,3% 12,4% 18,6% 9,1% 14,1% 39,4% 5 000 Einwohner:innen

EU-Staaten vor 2004, EFTA 11,5% 18,9% 20,3% 7,6% 14,7% 27,1% 5 000 bis unter
20 000 Einwohner:innen
EU-Beitrittsstaaten 2004 9,6% 16,3% 19,0% 7,3% 8,9% 38,9%
20 000 bis unter
EU-Beitrittsstaaten ab 2007 6,8% 14,3% 22,1% 10,1% 14,7% 32,0% 100 000 Einwohner:innen

Ehem. Jugoslawien 3,1% 9,5% 19,7% 11,1% 15,6% 40,9% Graz, Linz, Salzburg,
(außerhalb der EU)
Innsbruck, Klagenfurt
Türkei 2,8% 8,9% 23,4% 12,5% 11,6% 40,7%
Wien
Ukraine 8,8% 14,1% 17,8% 7,0% 9,6% 42,6%

Afghanistan, Syrien, Irak 2,8% 6,3% 14,3% 9,2% 16,8% 50,6%

Wohnen und räumlicher Kontext


Sonstige Staaten 3,6% 7,5% 12,1% 8,0% 16,7% 52,0%

% %
0% 20% 40% 60% 80% 100%
100 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

Segregationsindex1) nach Staatsangehörigkeit 22


Bevölkerung in Gemeinden mit einem Anteil an Zugewanderten1)
Top-20-Nationalitäten am 1.1.2023 von 25% oder mehr am 1.1.2023 nach Geburtsland
Ausländische Staatsangehörige: 33%

Algerien 57% Bevölkerung, die in den 88 Gemeinden mit einem Anteil an Zugewanderten von 25% oder mehr wohnt
Tunesien 50% Bevölkerung, die in sonstigen Gemeinden wohnt
Serbien 50%
Marokko 49%
Iran 49% Insgesamt 38% 62%
Nordmazedonien 48%
Polen 48% Österreich 31% 69%
Russische Föderation 47%
Slowenien 47% Nicht-Österreich 62% 38%
Bulgarien 45%
Afghanistan 45% EU-Staaten vor 2004, EFTA 51% 49%
Syrien 43%
Türkei 42% EU-Beitrittsstaaten 2004 56% 44%
Italien 41%
Kosovo 40% EU-Beitrittsstaaten ab 2007 56% 44%
Slowakei 37% Ehem. Jugoslawien 66% 34%
Ukraine 34% (außerhalb der EU)
Kroatien 34% Türkei 65% 35%
Bosnien und Herzegowina 32%
Tschechien 32% Ukraine 58% 42%
Rumänien 29 %
Deutschland 26% Afghanistan, Syrien, Irak 75% 25%
Ungarn 24%
Sonstige Staaten 74% 26%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
101 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. – 1) Anteil der Staatsangehörigen, die zwischen den Gemeinden
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Österreichs umziehen müssten, um eine relative Gleichverteilung über alle Gemeinden Österreichs herzustellen. 102 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. – 1) Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung.

79
Familienformen Soziale Integration spiegelt sich auch in der Entwicklung der
Familienformen wider, bei denen das Heiratsverhalten eine
Rolle spielt. Ein hohes Ausmaß an exogamen Ehen (Eheschlie-
ßungen außerhalb der eigenen Gruppe) wird als Indikator der
gegenseitigen Akzeptanz gewertet.

Insgesamt stieg die Beteiligung von im Ausland geborenen


Personen bei Eheschließungen von 1991 bis 2022 um rund 13
Prozentpunkte an. Im Jahr 1991 gab es bei etwas mehr als je-
der fünften Eheschließung zumindest eine beteiligte Person,
die im Ausland geboren worden war (19 %), während im Jahr
2022 bei bereits 32 % aller Ehen zumindest ein:e Partner:in im
Ausland geboren war. Ein Anstieg konnte sowohl bei Paaren
mit österreichischer Beteiligung als auch mit beiderseits im
Ausland geborenen Eheleuten beobachtet werden. Die größ-
te Veränderung betraf jedoch Paare, bei denen beide Eheleute
nicht in Österreich geboren worden waren. Ihr Anteil an allen
Eheschließungen erhöhte sich von 5 % im Jahr 1992 auf 10 %
im Jahr 2022.
Eheschließungen 1991–2022
nach Geburtsland der Eheleute

50 000
Beide im Ausland geboren
Gleichgeschlechtlich: eine Person in Österreich, eine im Ausland geboren
Mann im Ausland, Frau in Österreich geboren
Mann in Österreich, Frau im Ausland geboren

Beide in Österreich geboren

40 000

30 000

Familienformen
20 000

10 000

0
1991

1992

1993

1996

2007

2014

2017

2018
1994

1995

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2015

2016

2019

2020

2021

2022
103 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der Eheschließungen. Ab 2015 inklusive im Ausland geschlossener Ehen von Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich. Ab 2019 inklusive gleichgeschlechtlicher Ehen..

81
Eheschließungen und
Familienformen

23
Knapp ein Drittel aller Eheschließungen In Österreich geborene Männer heiraten häufi- in 19 % der Fälle war keine in Österreich geborene
mit ausländischen Partner:innen ger im Ausland geborene Frauen als umgekehrt Person beteiligt. Die Paare ohne österreichische
Im Jahr 2022 wurden in Österreich rund 47 500 Verschiedengeschlechtliche Ehen zwischen ei- Beteiligung lebten mehrheitlich (15 %) mit einer
Ehen geschlossen, davon waren 46 700 zwischen nem Bräutigam mit Geburtsland Österreich und Person aus demselben Geburtsland zusammen
verschiedengeschlechtlichen Partner:innen. Bei einer im Ausland geborenen Frau sind deutlich in einem Haushalt. Der Anteil der Partner:innen-
mehr als zwei Drittel (68 %) der verschieden- häufiger (55 %) als umgekehrt (45 %). Dies trifft schaften mit zumindest einer im Ausland gebore-
geschlechtlichen Eheschließungen waren beide in besonderem Maß auf verschiedengeschlecht- nen Person hat sich in den letzten 15 Jahren von
Eheleute in Österreich geboren, rund 10 300 liche Eheschließungen mit Personen aus der 22 % auf 32 % erhöht, wobei alle Partner:innen-
(22 %) wurden zwischen in Österreich und im Russischen Föderation zu, bei denen zu 89 % ein schaftskombinationen mit ausländischer Beteili-
Ausland geborenen Partner: innen geschlossen. in Österreich gebürtiger Mann eine in der Russi- gung von diesem Anstieg betroffen waren.
Rund 4 700 Trauungen zwischen Männern und schen Föderation geborene Frau heiratete. Aber
Familienformen

Frauen (10 %) betrafen ausschließlich im Aus- auch bei Trauungen mit slowakischer (88 %) oder Personen mit türkischem Migrationshintergrund
land geborene Eheleute. Von den rund 800 ungarischer (87 %) Beteiligung war in der über- wohnen in größeren Haushalten zusammen
gleichgeschlechtlichen Eheschließungen im Jahr wiegenden Mehrzahl die Frau im Ausland geboren Im Schnitt wohnten im Jahr 2022 in einem
2022 war bei 28 % eine nicht-österreichische worden. Anders war es hingegen bei Hochzeiten Haushalt rund 2,1 Personen. Die Bevölkerung
Person beteiligt, bei 10 % waren beide Eheleute mit türkischen, italienischen, bosnisch-herzegowi- ohne Migrationshintergrund wohnte dabei ten-
im Ausland geboren. nischen oder serbischen Eheleuten: Hier stammte denziell in kleineren Haushalten (2,1 Personen)
An mehr als der Hälfte aller Eheschließungen in der Mehrheit der Fälle die Braut aus Österreich als Personen mit Migrationshintergrund (2,5
zwischen österreichischen und ausländischen und der Bräutigam aus dem Ausland – zu 69 % bei Personen). Allerdings zeigten sich innerhalb
Eheleuten waren Personen aus einem anderen türkisch-, zu 59 % bei italienisch-, zu 57 % bei bos- dieser Gruppe deutliche Unterschiede: Wäh-
EU- oder EFTA-Staat bzw. dem Vereinigten nisch-herzegowinisch- und zu 51 % bei serbisch- rend in einem durchschnittlichen Haushalt von
Königreich (GB) beteiligt (56 %), wobei dar- österreichischen Eheschließungen. Zugewanderten aus den EU-Staaten bis 2004,
unter Ehen mit in Deutschland geborenen Per- EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten Königreich
sonen mit Abstand am häufigsten waren (3 100 Zunahme des Anteils an Partner:innenschaften (GB) nur rund 2,0 Personen lebten, wohnten in
Hochzeiten bzw. 30 %). mit ausländischer Beteiligung einem Haushalt aus dem ehemaligen Jugosla-
Weitere 9 % wurden zwischen in Österreich Bei rund 32 % aller Paarbeziehungen (Ehen und wien (außerhalb der EU) im Schnitt 2,6 und in
und in der Türkei geborenen Personen ge- Lebensgemeinschaften) war 2022 zumindest einem türkischen Haushalt sogar 3,2 Personen.
schlossen, 6 % waren Trauungen zwischen eine im Ausland geborene Person beteiligt. Bezie- Auch Zugewanderte aus Afghanistan, Syrien
Eheleuten aus Österreich bzw. Bosnien und hungen mit nur einer im Ausland geborenen Per- oder dem Irak lebten in größeren Haushalten
Herzegowina. son machten 13 % aller Partner:innenschaften aus, mit durchschnittlich 3,1 Personen.

82
23 Eheschließungen 2022 23 Eheschließungen zwischen in Österreich und im Ausland
nach Geburtsland der Eheleute geborenen Personen 2022 nach Geburtsland der Eheleute
Gesamt

Verschiedengeschlechtliche Ehen Gleichgeschlechtliche Ehen EU-, EFTA-Staaten, GB 5 883


Insgesamt: 46 691 Insgesamt: 791
Drittländer 4 603

Beide Eheleute im Nur eine Person im Beide Eheleute im Deutschland 3 115


Ausland geboren: Ausland geboren: Ausland geboren:
221 = 27,9% Türkei 966
4 668 = 10,0% 76 = 9,6%
Bosnien u. Herzegowina 653
Nur Mann im
Serbien 432
Ausland geboren: in Österreich geborener Mann /
4 665 = 10,0% Rumänien 403 im Ausland geborene Frau
Ungarn 290 in Österreich geborene Frau /
Nur Frau im im Ausland geborener Mann
Ausland geboren:
Russische Föderation 274
Gleichgeschlechtlich: eine Person
5 600 = 12,0% Italien 273 in Österreich, eine im Ausland geboren

Slowakei 266
Beide Eheleute in Beide Eheleute in
Polen 228
Österreich geboren: Österreich geboren:
31 758 = 68,0% 494 = 62,5%
0 1 000 2 000 3 000 4 000 5 000 6 000

Familienformen
104 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der Eheschließungen. 105 Q: STATISTIK AUSTRIA. Statistik der Eheschließungen.

Paarbeziehungen (Ehen, Lebensgemeinschaften) 2007–2022 Durchschnittliche Haushaltsgröße 2022


nach Geburtsland der Partner:innen nach Migrationshintergrund der Haushaltsreferenzperson
Insgesamt: 2,14
100% Beide Personen im selben Ohne Migrationshintergrund 2,05
10% 11% 13% 15% Staat des Auslands geboren
Mit Migrationshintergrund 2,48
2% 2% Beide Personen in verschiedenen
10% 3%
80% 11% 4% Staaten des Auslands geboren Erste Generation 2,51
12%
13% Nur eine Person in Zweite Generation
77% 75% 2,31
Österreich geboren
72%
60% 68% Beide Personen in
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 2,03
Österreich geboren
EU-Beitrittsstaaten 2004 2,03
EU-Beitrittsstaaten ab 2007 2,44
40%

Personen pro Haushalt


Ehem. Jugoslawien (außerhalb d. EU) 2,61
Türkei 3,18
20%
Afghanistan, Syrien, Irak 3,15
Sonstige Staaten 2,47
0%
2007 2012 2017 2022 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5
106 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten. 107 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.

83
Einbürgerungen Die Einbürgerung wird in Österreich als ein wichtiges Zeichen
der Integration und des Ankommens in Österreich gewertet.

Für die Einbürgerung sind in Österreich mehrere Vorausset-


zungen zu erfüllen. Darunter fallen u.a. ein mindestens zehnjäh-
riger (in bestimmten Fällen sechsjähriger) ununterbrochener
rechtmäßiger Aufenthalt in Österreich sowie der Nachweis
von Sprachkenntnissen in Deutsch und die Absolvierung eines
Staatsbürgerschaftstests. Außerdem sind die Unbescholten-
heit sowie ein gesicherter Lebensunterhalt mit festen und
regelmäßigen Einkünften (ohne Inanspruchnahme von Sozial-
hilfeleistungen) nachzuweisen sowie (außer in einigen Ausnah-
mefällen) die bisherige Staatsangehörigkeit abzulegen.

Angesichts der Dauer des erforderlichen rechtmäßigen und


ununterbrochenen Aufenthalts in Österreich folgt der Ver-
lauf der Einbürgerungen den Zuwanderungsbewegungen mit
einem Abstand von etwa zehn Jahren. So wurde als Folge
der starken Zuwanderung der frühen 1990er-Jahre (Jugosla-
wienkrise) 2003 ein Höchstwert von 44 700 Einbürgerungen
von Personen mit Wohnsitz in Österreich erzielt. 2019 gab
es 10 500 Einbürgerungen, 2020 sanken diese (pandemiebe-
dingt) auf 8 800. 2022 gab es mit 10 900 wieder etwas mehr
inlandswirksame Einbürgerungen. Seit der Jahrtausendwen-
de wurden mehr als 381 000 in Österreich lebende Menschen
eingebürgert.
Im europäischen Vergleich von Einbürgerungsraten sind die
sehr unterschiedlichen Voraussetzungen für Einbürgerun-
gen zu berücksichtigen. Schweden (10,0 %) und Norwegen
(6,8 %) hatten 2021 die höchsten Einbürgerungsraten unter
den EU- bzw. EFTA-Staaten. Österreich wies mit 0,6 % den
achtniedrigsten Wert auf. Slowenien, die Slowakei, Kroatien,
Tschechien und die baltischen Staaten verzeichneten niedri-
gere Raten. Hingegen waren sie in Deutschland (1,2 %), der
Schweiz (1,7 %) und Italien (2,3 %) höher als in Österreich.
Eingebürgerte Personen1) und Einbürgerungsrate2) 1971–2022

60 000 6

Eingebürgerte Personen1)

Einbürgerungsrate2)

50 000 5

40 000 4

Einbürgerungen
30 000 3

20 000 2

Einbürgerungsrate 2)
10 000 1
Einbürgerungen1)

0 0
2000

2004

2006

2009
2008
2005
2003
2002

2020
2007

2022
2001

2010
1990
1980

2014
1994

2016

2019
1984

2018
1996

1999

2013
1986

1989

1998

2015
2012

2017
1988

1995

2021
1993
1983

1985

1992
1982

1997
1987
1979
1976

1978
1973

1977
1972

1974
1975

2011
1991
1981
1971

108 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der Einbürgerungen. – 1) Ohne Einbürgerungen von Personen ohne Wohnsitz in Österreich. – 2) Einbürgerungen bezogen auf 100 in Österreich lebende ausländische Staatsangehörige laut Bevölkerung im Jahresdurchschnitt.

85
Einbürgerungen

24
Häufiger Einbürgerungen von Jugoslawiens außerhalb der EU angehört. Knapp Angehörigen der EU-Staaten vor 2004, EFTA-
Drittstaatsangehörigen 19 % der neu Eingebürgerten waren zuvor Staats- Staaten bzw. des Vereinigten Königreichs (GB;
Die Zahl der Eingebürgerten mit Wohnsitz in Ös- angehörige Afghanistans, Syriens oder des Irak, 40 %), deutlich höher bei jenen der Nachfolge-
terreich 2022 entsprach 1,0 % der seit mindestens 10 % waren türkische Staatsangehörige. Sonstige staaten Jugoslawiens außerhalb der EU (47 %);
zehn Jahren in Österreich lebenden Ausländer:in- Drittstaatsangehörige machten rund 36 % aller bei den bisher türkischen Staatsangehörigen
nen. Einbürgerungen von Personen aus den EU- Eingebürgerten mit Wohnsitz in Österreich des betraf dies sogar die Mehrheit (55 %). Bei knapp
Einbürgerungen

Staaten vor 2004, den EFTA-Staaten oder dem Jahres 2022 aus. 15 % der Einbürgerungen betra- zwei Drittel (62 %) der Eingebürgerten bestand
Vereinigten Königreich (GB) entsprachen 0,4 % fen Angehörige anderer EU- oder EFTA-Staaten ein Rechtsanspruch durch die Erfüllung sämt-
der zehn Jahre und länger in Österreich leben- bzw. des Vereinigten Königreichs (GB), wobei licher Voraussetzungen. Bei 30 % handelte es
den Personen gleicher Staatsangehörigkeit, bei diese größtenteils auf die ab 2004 der EU bei- sich um die Erstreckung der Einbürgerung auf
den EU-Beitrittsstaaten 2004 waren es 0,6 %, bei getreten Staaten entfielen. Die höchsten abso- Familienangehörige, die restlichen 8 % der Fälle
den EU-Beitrittsstaaten ab 2007 waren es 0,5 %. luten Zahlen von Einbürgerungen mit Wohnsitz waren Ermessenseinbürgerungen.
Aus dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb in Österreich gab es 2022 bei Staatsangehörigen
der EU) ließen sich 0,9 % der Personen mit min- aus Syrien (1 165), der Türkei (1 084), Bosnien und Junge Neo-Österreicher:innen
destens zehnjährigem Aufenthalt in Österreich Herzegowina (799) sowie Afghanistan (720). Die Altersstruktur der Eingebürgerten konzent-
einbürgern, aus der Türkei 1,0 %. Deutlich höher Zudem wurden 664 Einbürgerungen von Ukrai- riert sich vorwiegend auf jüngere Altersjahrgän-
war der Anteil an Neo-Österreicher:innen im Ver- ner:innen, 656 von serbischen Staatsangehöri- ge. Obwohl die ausländische Bevölkerung auch
hältnis zu Personen mit mehr als zehnjährigem gen und von 599 Personen aus der Russischen in höheren Altersgruppen vertreten ist, werden
Aufenthalt aus Drittstaaten, insbesondere jenen Föderation verzeichnet. die meisten Einbürgerungen an Personen im er-
aus Afghanistan, Syrien oder dem Irak (5,6 %), werbsfähigen Alter sowie Minderjährigen vorge-
wobei die Zahl der Personen aus diesen Ländern, Knapp ein Drittel der Eingebürgerten nommen. Minderjährig waren 33 % der im Jahr
die bereits zehn Jahre in Österreich leben, noch bereits in Österreich geboren 2022 eingebürgerten Personen mit Wohnsitz in
relativ gering ist. Die Eingebürgerten mit Wohn- Knapp 33 % der 2022 Eingebürgerten mit Österreich, weitere 8 % waren unter 25 Jahre alt.
sitz in Österreich stammten zu 85 % aus Dritt- Wohnsitz in Österreich wurden bereits in Öster- Nur 6 % der Einbürgerungen betrafen Personen
staaten. 19 % hatten zuvor einem Nachfolgestaat reich geboren. Etwas höher war dieser Anteil bei im Alter von 50 oder mehr Jahren.

86
Einbürgerungen nach bisheriger Staatsangehörigkeit1) Altersstruktur der Eingebürgerten und der
– Top-20-Nationalitäten 2022 ausländischen Staatsangehörigen 2022
Alter in Jahren
Syrien 1 165 80+
Türkei 1 084 Ausländische Staatsangehörige 75 Ausländische Staatsangehörige
Bosnien und Herzegowina 799 Männer 70 Frauen
Afghanistan 720 Einbürgerungen Männer 65 Einbürgerungen Frauen
Ukraine 664
Serbien 656 60
Russische Föderation 599 55
Iran 462 50
Kosovo 436 45
Rumänien 293
Ungarn 283 40
Deutschland 252 35
Indien 250 30
Nordmazedonien 219 25
Ägypten 200
Nigeria 191 20
Irak 180 15
Kroatien 164 10
Slowakei 143
5
Polen 119
0

Einbürgerungen
8% 6% 4% 2% 0% 0% 2% 4% 6% 8%
0 200 400 600 800 1 000 1 200
109 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der Einbürgerungen. – 1) Ohne Einbürgerungen von Personen ohne Wohnsitz in Österreich. 110 Q.: STATISTIK AUSTRIA. Statistik der Einbürgerungen. Ohne Einbürgerungen von Personen ohne Wohnsitz in Österreich. Statistik des Bevölkerungsstandes.

24 Einbürgerungen von Personen mit mindestens zehnjährigem Aufenthalt Eingebürgerte Personen 20221)
in Österreich 2022 nach bisheriger Staatsangehörigkeit nach bisheriger Staatsangehörigkeit, Geburtsland, Alter und Rechtsgrund
Insgesamt: 1,0%
EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 0,4% davon

EU-Beitrittsstaaten 2004 0,6% Staatsbürgerschaft Insgesamt in % im Inland unter 18 Anspruch Erstreckungen


geboren Jahre alt auf Ein- auf Familien-
bürgerung mitglieder
EU-Beitrittsstaaten ab 2007 0,5%
Insgesamt 10 899 100% 32,7% 32,8% 61,7% 29,6%
Ehem. Jugoslawien (außerhalb der EU) 0,9% EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB 415 3,8% 39,5% 36,1% 82,2% 12,3%
EU-Beitrittsstaaten 2004 682 6,3% 30,6% 38,9% 69,4% 30,1%
Türkei 1,0%
EU-Beitrittsstaaten ab 2007 567 5,2% 31,4% 28,4% 76,5% 23,1%
Afghanistan, Syrien, Irak 5,6% Ehem. Jugoslawien (außerhalb d. EU) 2 121 19,5% 47,1% 34,5% 57,4% 30,6%
Türkei 1 084 9,9% 54,8% 34,7% 56,9% 27,5%
Sonstige Staaten 2,8% Afghanistan, Syrien, Irak 2 065 18,9% 23,4% 36,1% 57,1% 38,9%
Sonstige Staaten 3 965 36,4% 23,6% 29,0% 62,1% 27,5%
0% 1% 2% 3% 4% 5% 6%
111 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der Einbürgerungen, Statistik des Bevölkerungsstandes. 112 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der Einbürgerungen. – 1) Ohne Einbürgerungen von Personen ohne Wohnsitz in Österreich.

87
Subjektive Integration lässt sich nicht nur aus objektiven Zahlen und Fakten
erschließen, sondern ist auch ein Ausdruck subjektiver Einschät-
zungen und Sichtweisen. Auch in diesem Jahr wurde im Rahmen

Fragen zum der Migrationsbefragung 2023 erhoben, wie die Bevölkerung


in Österreich mit und ohne Migrationshintergrund den Integra-
tionsprozess wahrnimmt. Die Erhebung fand im Frühjahr 2023

Integrationsklima statt und umfasst fünf geschichtete Zufallsstichproben. Die


erste Stichprobe beinhaltet 1 166 in Österreich geborene Perso-
nen. Dazu gehören auch alle Angehörigen der zweiten Zuwan-
derungsgeneration. Die zweite Stichprobe umfasst Personen
mit einem Geburtsort aus den drei häufigsten Drittstaaten im
Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2022: 422 in Bosnien und Her-
zegowina, 389 in Serbien sowie 380 in der Türkei Geborene.
Schließlich wurden Personen aus folgenden Geburtsländern
befragt, die in den letzten 10 Jahren eine stärkere Zuwande-
rung nach Österreich aufwiesen: 542 in Afghanistan, 521 in den
Maghreb-Staaten, 452 in der Russischen Föderation sowie 594
in Syrien Geborene. Ergänzend kamen 373 in Rumänien sowie
494 in der Ukraine Geborene hinzu.
Für die Migrationsbefragung wurden im Jahr 2023 insgesamt
5 333 Personen befragt. Die Stichproben wurden aus dem Zen-
tralen Melderegister (ZMR) gezogen, wobei neben dem Ge-
burtsland auch eine Einschränkung auf Personen im Alter von
16 und mehr Jahren mit einer Aufenthaltsdauer in Österreich
von mindestens einem Jahr vorgenommen wurde. Im Fall der
Ukraine wurden auch Personen mit weniger als einem Jahr
Aufenthaltsdauer miteinbezogen. Die Erhebung wurde als On-
linebefragung durchgeführt und konnte auf Deutsch, Arabisch,
Bosnisch, Englisch, Farsi, Französisch, Rumänisch, Russisch,
Serbisch, Türkisch oder Ukrainisch beantwortet werden. Der
Fragebogen wurde für die Migrationsbefragung 2023 partiell
überarbeitet, daher ist ein Vergleich mit Vorjahresergebnissen
nicht immer möglich.
Österreicher:innen und Zugewanderte: Demographische Merkmale der befragten Personen

Demographische Merkmale Österreicher:innen Zugewanderte

Befragte absolut in % Befragte absolut in %

Insgesamt 1 166 100 % 4 167 100 %


Geschlecht männlich 572 49 % 2 161 52 %
weiblich 594 51 % 2 006 48 %
Alter 16 bis 29 Jahre 299 26 % 1 102 26 %
30 bis 44 Jahre 323 28 % 1 633 39 %
45 bis 59 Jahre 329 28 % 1 040 25 %
60 Jahre und mehr 215 18 % 392 9%

Subjektive Fragen zum Integrationsklima


Höchste abgeschlossene Max. Pflichtschule 112 10 % 1 265 30 %
Schulbildung Lehre, Fach- oder Handelsschule 463 40 % 1 141 27 %
Matura (AHS, BHS) 246 21 % 622 15 %
Hochschule oder anderer Abschluss nach Matura 341 29 % 1 103 26 %
Keine Angabe/weiß nicht 4 0% 36 1%
Aufenthaltsdauer in Österreich 1 bis unter 5 Jahre1 . . 891 21 %
5 bis 15 Jahre . . 1 689 41 %
über 15 Jahre . . 1 587 38 %
in Österreich geboren 1 166 100 % . .
Geburtsland2 Österreich 1 166 100 % . .
Bosnien und Herzegowina . . 422 10 %
Serbien . . 389 9%
Türkei . . 380 9%
Afghanistan . . 542 13 %
Maghreb-Staaten3 . . 521 13 %
Russische Föderation4 . . 452 11 %
Syrien . . 594 14 %
Rumänien . . 373 9%
Ukraine . . 494 12 %

1
Bei Ukrainer:innen inkl. weniger als einem Jahr Aufenthaltsdauer.
2
Die Reihung der Geburtsländer orientiert sich an den fünf geschichteten Zufallsstichproben (1. Österreicher:innen; 2. Zugewanderte mit längerer Migrationsgeschichte; 3. Zugewanderte mit kürzerer Migrationsgeschichte; 4. Rumän:innen; 5. Ukrainer:innen).
3
Gefasst werden darunter Algerien, Marokko und Tunesien.
4
Überwiegend Personen mit tschetschenischem Hintergrund.

113 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023.

89
Hochrechnung und
Stichprobenfehler
Subjektive Fragen zum Integrationsklima

Hochrechnung nach erfolgte mithilfe eines logistischen Modells Entsprechend dieser Tabelle werden die Er-
Bei einer zufallsgesteuerten Stichprobenaus- die Non-Response-Anpassung, wobei hierfür gebnisse der Migrationsbefragung 2023 in den
wahl wird ein verkleinertes, aber sonst möglichst Variablen aus dem Auswahlrahmen verwen- nachfolgenden Graphiken folgendermaßen ge-
wirklichkeitsgetreues Abbild der Merkmale der det werden konnten. Der letzte Schritt war die kennzeichnet:
Grundgesamtheit geschaffen. Die Stichproben Kalibrierung der Gewichte anhand bekannter Werte mit einer hochgerechneten Personenzahl
der Migrationsbefragung 2023 wurden dafür Eckzahlen der Grundgesamtheit. Dafür wurden von weniger als 150 000 (Österreich), 15 000
geschichtet nach Altersklassen, Geschlecht und folgende Merkmale herangezogen: Altersklas- (Bosnien und Herzegowina; Türkei), 10 000 (Ru-
Bildung sowie Geburtsland und Aufenthaltsdau- sen, Bildung, Verstädterungsgrad des Wohnorts mänien), 9 500 (Serbien), 6 000 (Zugewanderte
er (nur für Zugewandertengruppen) gezogen. sowie das Geburtsland (nur für Zugewander- insgesamt) 3 500 (Ukraine), 3 000 (Syrien), 2 000
Bei der Berechnung der statistischen Ergeb- tengruppen). (Afghanistan) bzw. 1 000 (Russische Föderation)
nisse dient diese reduzierte Auswahl dann als sind sehr stark zufallsbehaftet und werden daher
Ausgangspunkt für die Darstellung der Grund- Stichprobenfehler eingeklammert, z.B. (9,1 %).
gesamtheit, die mittels der sogenannten Hoch- Der Schluss von der Stichprobe auf die Grund- Werte mit einer hochgerechneten Personenzahl
rechnung erfolgt. Dabei werden die im Rahmen gesamtheit ist nur innerhalb bestimmter Feh- von weniger als 80 000 (Österreich), 7 000 (Tür-
der Befragung erhobenen Merkmalswerte zur lergrenzen möglich. Diese Unschärfe wird mit kei), 6 500 (Bosnien und Herzegowina), 5 500
Schätzung der interessierenden Parameter der einem relativen Stichprobenfehler bei 95-pro- (Rumänien), 5 000 (Serbien), 3 000 (Zugewan-
Grundgesamtheit herangezogen. zentiger Sicherheit gemessen. Als Stichpro- derte insgesamt), 2 000 (Ukraine), 1 500 (Syrien),
Die Hochrechnung (Gewichtung) der Daten er- benfehlergrenzen werden 33 % und 47 % her- 1 000 (Afghanistan) bzw. 800 (Russische Föde-
folgte in mehreren Schritten. Der erste Schritt genommen. Die mittels Näherungsverfahren ration; Maghreb-Staaten) sind statistisch nicht in-
war die Ermittlung des Basisgewichts, welches errechneten relativen Stichprobenfehler für terpretierbar. In den nachfolgenden Tabellen sind
dem Kehrwert der Auswahlwahrscheinlichkeit hochgerechnete Häufigkeiten von Personen sind in diesen Fällen die Werte in Klammern gesetzt
einer Person in der Stichprobe entspricht. Da- auf der gegenüberliegenden Seite dargestellt. und durch ein „x“ ersetzt: (x).

90
Stichprobenfehler der hochgerechneten Personenzahlen nach Stichproben für 95 %-Konfidenzintervall für die jeweiligen Geburtsländer

Hochge- Zuge-
Bosnien und Maghreb- Russische
rechnete Österreich wanderte Serbien Türkei Afghanistan Syrien Rumänien Ukraine
Herzegowina Staaten Föderation
Personenzahl (insgesamt)
1 000 417,5% 81,8% 122,6% 105,8% 126,7% 50,1% 21,8% 35,4% 55,8% 111,3% 63,0%
2 000 295,2% 57,8% 86,4% 74,5% 89,3% 34,9% 14,2% 24,1% 39,0% 78,4% 44,1%
3 000 241,0% 47,2% 70,4% 60,5% 72,7% 28,1% 10,5% 19,0% 31,5% 63,7% 35,6%
4 000 208,7% 40,8% 60,7% 52,2% 62,7% 23,9% 8,1% 15,7% 27,0% 54,9% 30,5%
5 000 186,7% 36,5% 54,2% 46,4% 55,9% 21,1% 6,1% 13,5% 23,9% 48,9% 27,0%
6 000 170,4% 33,3% 49,3% 42,2% 50,9% 18,9% 4,4% 11,7% 21,5% 44,5% 24,4%
7 000 157,7% 30,8% 45,5% 38,9% 46,9% 17,2% 2,5% 10,2% 19,7% 41,0% 22,3%
8 000 147,5% 28,8% 42,4% 36,2% 43,8% 15,8% . 9,0% 18,2% 38,2% 20,7%

Subjektive Fragen zum Integrationsklima


9 000 139,1% 27,1% 39,8% 34,0% 41,1% 14,6% . 7,9% 16,9% 35,8% 19,2%
10 000 131,9% 25,7% 37,7% 32,1% 38,9% 13,6% . 6,9% 15,9% 33,8% 18,0%
20 000 93,2% 18,1% 25,7% 21,5% 26,5% 7,5% . . 9,6% 22,8% 11,1%
30 000 76,0% 14,6% 20,2% 16,6% 20,8% 3,7% . . 6,3% 17,6% 7,4%
40 000 65,8% 12,6% 16,8% 13,4% 17,3% . . . 3,6% 14,3% 4,6%
50 000 58,8% 11,2% 14,4% 11,1% 14,8% . . . . 12,0% 0,9%
60 000 53,6% 10,1% 12,6% 9,3% 12,8% . . . . 10,1% .
70 000 49,6% 9,3% 11,0% 7,7% 11,2% . . . . 8,5% .
80 000 46,3% 8,6% 9,7% 6,2% 9,8% . . . . 7,0% .
90 000 43,6% 8,1% 8,6% 4,8% 8,6% . . . . 5,7% .
100 000 41,3% 7,6% 7,5% 3,2% 7,5% . . . . 4,3% .
200 000 28,9% 4,9% . . . . . . . . .
300 000 23,4% 3,6% . . . . . . . . .
400 000 20,0% 2,7% . . . . . . . . .
500 000 17,7% 2,0% . . . . . . . . .
600 000 16,0% 1,4% . . . . . . . . .
700 000 14,7% 0,5% . . . . . . . . .
800 000 13,6% . . . . . . . . . .
900 000 12,6% . . . . . . . . . .
1 000 000 11,8% . . . . . . . . . .
2 000 000 7,3% . . . . . . . . . .
3 000 000 4,9% . . . . . . . . . .
4 000 000 3,0% . . . . . . . . . .
5 000 000 0,8% . . . . . . . . . .

114 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023.

Lesebeispiel: Ab einem Stichprobenfehler von 33 % oder mehr handelt es sich um sehr stark zufallsbehaftete Werte. Bei Zugewanderten (insgesamt) liegt diese Schwelle bei 6 000 Personen. Wenn also der hochgerechnete Wert von 6 000 Zugewanderten ausgewiesen wird, kann der
tatsächliche Wert bei einer sehr hohen statistischen Sicherheit (95 %) um 33 % höher oder niedriger liegen, also zwischen 4 020 und 7 980 Personen. Ab einem Stichprobenfehler von 50 % oder mehr sind Hochrechnungen statistisch nicht mehr interpretierbar. Zur Bestimmung des Schwel-
       

lenwerts wird der nächstliegende Stichprobenfehler für eine runde Anzahl herangezogen. Bei Zugewanderten ist dies der Stichprobenfehler bei einer Anzahl von 3 000 Personen (47 %). Daher sind Hochrechnungen für diese Gruppe unterhalb dieser Personenzahl nicht mehr dargestellt.

91
Zusammenleben zwischen Österreicher:innen und
Zugewanderten: Status quo

25
Zugewanderte aus Afghanistan, Syrien und Beurteilung des Zusammenlebens hängt in der schnittlich als positiv wahrgenommen. Der
der Ukraine beurteilen das Zusammenleben am Regel mit der Kontakthäufigkeit zusammen höchste Anteil derer, die das Miteinander als
besten, Österreicher:innen am schlechtesten Österreicher:innen, die besonders häufig Kon- „sehr gut“ oder „eher gut“ beschreiben, findet
Für 28 % der Österreicher:innen funktioniert das takt zu Migrant:innen haben, neigen dazu, das sich jedoch mit 41 % bei jenen mit Pflichtschule als
Zusammenleben mit Migrant:innen „sehr gut“ Zusammenleben besser wahrzunehmen als höchstem Bildungstitel. Unter Österreicher:in-
oder „eher gut“, für mehr als ein Drittel (34 %) jene, die seltener oder nie Kontakt haben. So be- nen mit Matura empfinden 37 % und bei jenen
Subjektive Fragen zum Integrationsklima

hingegen „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“. urteilen 43 % der Österreicher:innen, die täglich mit Lehre, Fach- oder Handelsschule 36 % das
Die kritischen Stimmen sind deutlich gewachsen Kontakt mit Migrant:innen haben, das Miteinan- Zusammenleben als „eher schlecht“ oder „sehr
im Vergleich zum Jahr 2022, als noch 25 % das der als „sehr gut“ oder „eher gut“. Unter jenen, schlecht“. Unter Zugewanderten zeigen sich nur
Zusammenleben kritisch beurteilten. Demgegen- die seltener oder nie Kontakt mit Zugewan- wenige Unterschiede bei der Wahrnehmung des
über nehmen Zugewanderte insgesamt das Mit- derten haben, ist dies nur bei 22 % der Fall. Am Zusammenlebens, je nachdem, welche höchsten
einander mit Österreicher:innen positiver wahr. häufigsten nehmen mit 38 % Österreicher:innen Bildungsabschlüsse sie aufweisen. Der Anteil de-
Von 61 % der Migrant:innen wird es als „sehr gut“ das Zusammenleben als „eher schlecht“ oder rer, die das Miteinander mit Österreicher:innen
oder „eher gut“ eingeschätzt. Die Perspektiven „sehr schlecht“ wahr, die mehrmals in der Wo- als „sehr gut“ oder „eher gut“ einschätzen, liegt
von Zugewanderten sind jedoch nicht einheit- che Kontakt zu Zugewanderten haben. Unter hier konstant zwischen 59 % und 64 %.
lich. Jeweils rund 60 % derjenigen, die in Bosnien Zugewanderten bestehen bei der Beurteilung
und Herzegowina (61 %) oder Serbien (63 %) ge- des Zusammenlebens nur geringfügige Unter- Schlechtere Beurteilung bei Zugewanderten
boren sind, beurteilen das Miteinander als „sehr schiede zwischen jenen, die täglich, mehrmals mit längerem Aufenthalt
gut“ oder „eher gut“. Unter Personen, die in der in der Woche oder mehrmals im Monat Kontakt Unter Zugewanderten spielt die Aufenthalts-
Türkei geboren sind, nimmt hingegen nur knapp mit Österreicher:innen haben. Der Anteil derje- dauer in Österreich eine Rolle dafür, wie das Zu-
die Hälfte (49 %) das Zusammenleben von Ös- nigen, die das Miteinander als „sehr gut“ oder sammenleben mit Österreicher:innen betrachtet
terreicher:innen und Zugewanderten zumindest „eher gut“ bewerten, bewegt sich hierbei zwi- wird. So zeigt sich, dass Personen, die kürzer in
als „eher gut“ wahr. Als besonders gut wird das schen 61 % und 63 %. Diese Einschätzung teilen Österreich leben, das Miteinander als besser be-
Miteinander von in Afghanistan oder Syrien Ge- nur 51 % der Zugewanderten, die mit Österrei- werten als jene, die schon länger in Österreich
borenen beurteilt. Unter diesen bewerten über cher:innen selten oder nie Kontakt haben. sind. Konkret sinkt der Anteil der Personen, die
zwei Drittel (70 % bzw. 72 %) das Zusammenle- das Zusammenleben als „sehr gut“ oder „eher
ben als „sehr gut“ oder „eher gut“. Auch unter Österreicher:innen mit mittlerer gut“ wahrnehmen, von 75 % (Aufenthaltsdauer
Personen, die in der Ukraine geboren sind, wird Bildung am kritischsten von ein bis unter fünf Jahre), über 63 % (Auf-
das Miteinander besonders positiv gesehen. 71 % Unter Österreicher:innen mit einem Hochschul- enthaltsdauer von fünf bis 15 Jahre) bis auf 57 %
nehmen es als „sehr gut“ oder „eher gut“ wahr. abschluss wird das Zusammenleben überdurch- (Aufenthaltsdauer von über 15 Jahren).

92
25 „Wie funktioniert derzeit das Zusammenleben zwischen Österreicher:innen und Migrant:innen?“
Sehr gut/eher gut Weder gut noch schlecht Eher schlecht/sehr schlecht

Zusammen Zugewanderte

Österreich 27,8% 38,2% 34,0%


Insgesamt 61,3% 28,9% 9,8%

Bosnien und Herzegowina 61,1% 28,6% 10,3%

Serbien 62,7% 26,2% 11,1%

Häufigkeit des Kontakts mit


Geburtsland

Türkei 48,8% 38,7% 12,5% Täglich 63,1% 27,3% 9,6%

Afghanistan 70,0% 23,7% 6,3%

Österreicher:innenn
Mehrmals in der Woche 62,4% 27,1% 10,5%
Maghreb-Staaten 60,4% 30,9% (x)

Subjektive Fragen zum Integrationsklima


Russische Föderation 64,6% 26,5% 8,9%
Mehrmals im Monat 60,7% 33,5% (5,9 %)
Syrien 72,1% 21,9% (6,0%)

Rumänien 65,0% 25,0% 10,0% Seltener/nie 51,5% 35,1% 13,4%

Ukraine 71,5% 25,2% (x)

Höchste abgeschlossene Schulbildung


0% 20% 40% 60% 80% 100%
max. Pflichtschule 58,8% 32,1% 9,1%
Österreicher:innen
Häufigkeit des Kontakts

Lehre, Fach- oder 60,1% 28,6% 11,3%


Täglich 43,2% 29,2% 27,6% Handelsschule
mit Migrant:innen

Mehrmals in der Woche 29,7% 32,8% 37,6% Matura 64,2% 26,5% 9,3%

Mehrmals im Monat 29,2% 41,3% 29,5% Hochschule oder anderer 64,5% 26,4% 9,1%
Abschluss nach Matura
Seltener/nie 22,4% 41,3% 36,3%
Höchste abgeschlosse-

max. Pflichtschule 40,8% 31,7% 27,5%


Aufenthaltsdauer
1 bis unter 5 Jahre 74,8% 19,7% (5,4%)
ne Schulbildung

Lehre, Fach- oder 21,2% 43,2% 35,6%


Handelsschule
5 bis 15 Jahre 63,1% 28,9% 8,0%
Matura 30,2% 33,1% 36,8%

Hochschule oder anderer 34,7% 33,7% 31,5% über 15 Jahre 56,5% 31,5% 12,0%
Abschluss nach Matura

0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100%
115 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. – Darstellung ohne die Antwortkategorien „Weiß nicht“ und „Keine Angabe“. – Häufigkeit des Kontakts mit Österreicher:innen bzw. Migrant:innen: Die Fragestellung bezog sich auf intensiveren Kontakt wie bspw. Gespräche,
zumindest 10 Minuten lang, bis hin zu gemeinsamen Aktivitäten. – () Werte sind statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte sind statistisch nicht interpretierbar.

93
Zusammenleben zwischen Österreicher:innen und
Zugewanderten: Veränderung
25
Knapp ein Sechstel der Österreicher:innen oder „sehr verschlechtert“. Nur 11 % dieser Grup- Österreicher:innen beurteilen die
sieht im Allgemeinen eine Verbesserung des pe sehen Verbesserungen; bei jenen mit Matura Entwicklung des Zusammenlebens im
Zusammenlebens, für fast die Hälfte hat es beträgt dieser Anteil 18 % und bei Personen mit öffentlichen Raum besonders schlecht
sich verschlechtert einem Hochschulabschluss 19 %. Nur 11 % der Österreicher:innen sind der Mei-
Zusätzlich zum Status quo wurde im Rahmen nung, dass sich das Zusammenleben mit Zuge-
der Migrationsbefragung auch erhoben, wie Verbesserungen im Zusammenleben am wanderten im öffentlichen Raum in den letzten
sich das Zusammenleben mit Zugewanderten Arbeitsplatz oder in der Ausbildung sind drei Jahren verbessert hat. Mehr als die Hälfte
Subjektive Fragen zum Integrationsklima

in den vergangenen drei Jahren aus Sicht der häufiger als in anderen Bereichen (56 %) sieht hingegen Verschlechterungen; im
Österreicher:innen in verschiedenen Bereichen Gegenüber anderen Bereichen wird das Zusam- Vorjahr waren es noch 48 %. Im öffentlichen
verändert hat. Die Veränderung im Allgemeinen menleben am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung Raum wird die Entwicklung des Zusammenle-
betrachten nur 16 % der Österreicher:innen als in den vergangenen drei Jahren von Österrei- bens besonders pessimistisch betrachtet. Eine
„sehr verbessert“ oder „eher verbessert“, hin- cher:innen in der Regel optimistischer beurteilt. Verschlechterung konstatieren insbesondere
gegen diagnostiziert fast die Hälfte (47 %) eine 28 % sehen das Miteinander als verbessert, 29 % Österreicher:innen zwischen 45 und 59 Jahren
Verschlechterung. 2022 haben noch 21 % der als verschlechtert an. Im Vorjahr haben hingegen (62 %), die 60 Jahre oder älter sind (63 %) oder
Österreicher:innen eine Verbesserung und rund das Zusammenleben noch 32 % als verbessert die eine Lehre, Fach- oder Handelsschule als
ein Drittel (33 %) eine Verschlechterung des und nur 20 % als verschlechtert eingeschätzt. Als höchsten Bildungsabschluss aufweisen (64 %).
Miteinanders wahrgenommen. Am positivsten Verbesserung werden die Veränderungen im Zu-
werden die Entwicklungen im Zusammenleben sammenleben am Arbeitsplatz bzw. in der Schu- Mehrheit der Österreich:innen bewertet das Zu-
im Allgemeinen von jüngeren Österreicher:in- le/Ausbildungsstelle/Universität sehr häufig von sammenleben im Wohnumfeld als unverändert
nen gesehen, mit zunehmendem Alter nehmen jüngeren Österreicher:innen zwischen 16 und 29 Die Veränderungen beim Zusammenleben mit
skeptische Sichtweisen zu. In der Altersgruppe Jahren (42 %) und von Personen mit Hochschul- Zugewanderten im Wohnumfeld werden von
zwischen 16 und 29 Jahren beschreiben 31 % das abschluss (37 %) gedeutet. Eine Verschlechterung Österreicher:innen weniger pessimistisch be-
Zusammenleben mit Zugewanderten als „sehr des Zusammenlebens nehmen jeweils rund ein urteilt als das Miteinander im öffentlichen Raum.
verbessert“ oder „eher verbessert“, 33 % sehen Drittel der Österreicher:innen zwischen 30 und 44 14 % sehen das Miteinander mit Migrant:innen in
hingegen eine Verschlechterung. Letzterer Anteil Jahren (32 %) bzw. zwischen 45 und 59 Jahren (je der Nachbar:innenschaft als „sehr verbessert“
steigt bei Österreicher:innen zwischen 45 und 59 32 %) sowie jene mit Lehre, Fach- oder Handels- oder „eher verbessert“, 56 % als „nicht verän-
Jahren auf 50 % sowie bei Personen, die 60 Jahre schule als höchstem Bildungsabschluss (35 %) dert“ und 30 % als „eher verschlechtert“ oder
sind oder älter, auf 52 %. Österreicher:innen mit wahr. Die Zahlen zu Personen, die 60 Jahre sind „sehr verschlechtert“ an. Mehrheitlich schätzen
Lehre, Fach- oder Handelsschule als höchstem oder älter bzw. max. Pflichtschulabschluss haben, Österreicher:innen damit das Zusammenleben
Bildungstitel betrachten das Zusammenleben sind statistisch nicht interpretierbar bzw. stark zu- im Wohnumfeld in den vergangenen drei Jahren
mit 52 % mehrheitlich als „eher verschlechtert“ fallsbehaftet. als unverändert ein.

94
25 „Wie hat sich das Zusammenleben zwischen Österreicher:innen und Migrant:innen in den vergangenen drei Jahren in folgenden Bereichen verändert?“

Sehr verbessert/eher verbessert Nicht verändert Eher verschlechtert/sehr verschlechtert

Im Allgemeinen Am Arbeitsplatz bzw. in der Schule/Ausbildungsstelle/Universität1)


Insgesamt 15,6% 37,8% 46,6% Insgesamt 27,7% 43,2% 29,1%

16-29 31,0% 35,5% 33,5% 16-29 42,0% 36,3% 21,7%


Alter

Alter
30-44 14,1% 37,8% 48,2% 30-44 21,8% 45,8% 32,4%

45-59 13,0% 37,3% 49,7% 45-59 21,0% 46,8% 32,2%

60+ (7,3%) 40,3% 52,4% 60+ (x) (x) (x)

Subjektive Fragen zum Integrationsklima


Höchste abgeschlossene

Höchste abgeschlossene
max. Pflichtschule (23,9 %) 39,3% 36,8% max. Pflichtschule (43,2 %) (38,9 %) (x)
Lehre, Fach- oder 11,4% 36,2% 52,4% Lehre, Fach- oder 18,7% 46,1% 35,2%
Handelsschule Handelsschule
Schulbildung

Schulbildung
Matura 17,7% 37,7% 44,6% Matura 30,3% 42,5% 27,2%
Hochschule oder anderer 19,5% 40,9% 39,6% Hochschule oder anderer 36,7% 39,7% 23,6%
Abschluss nach Matura Abschluss nach Matura
0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100%

Im öffentlichen Raum Im Wohnumfeld bzw. in der Nachbar:innenschaft

Insgesamt 10,8% 32,9% 56,3% Insgesamt 14,1% 55,7% 30,2%

16-29 17,7% 39,1% 43,2% 16-29 23,5% 52,3% 24,2%


Alter

Alter
30-44 (9,8%) 35,8% 54,3% 30-44 (10,9%) 56,7% 32,4%

45-59 (9,6%) 28,7% 61,7% 45-59 13,4% 51,9% 34,8%

60+ (7,5%) 29,6% 63,0% 60+ (10,4%) 61,8% 27,8%


Höchste abgeschlossene

Höchste abgeschlossene
max. Pflichtschule (15,9 %) 38,4% 45,7% max. Pflichtschule (21,4%) 55,3% (23,3%)
Lehre, Fach- oder 7,9% 27,9% 64,2% Lehre, Fach- oder 10,1% 55,0% 35,0%
Handelsschule Handelsschule
Schulbildung

Schulbildung

Matura (12,7%) 36,7% 50,6% Matura (16,2%) 55,9% 28,0%


Hochschule oder anderer (13,5%) 38,6% 47,9% Hochschule oder anderer 18,2% 57,1% 24,6%
Abschluss nach Matura Abschluss nach Matura
0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100%
116 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. - Darstellung ohne die Antwortkategorien „Weiß nicht“ und „Keine Angabe“. 1) Diese Frage wurde nur Personen gestellt, die laut eigener Angabe erwerbstätig (auch Lehrling), arbeitssuchend, arbeitslos oder in Ausbildung sind.
– () Werte sind statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte sind statistisch nicht interpretierbar.

95
Zugehörigkeit der
Zugewanderten
25
Drei von vier Zugewanderten Zugehörigkeitsgefühl zu ihrem Herkunftsland ringsten ist er bei Zugewanderten aus Rumänien
fühlen sich Österreich zugehörig gefragt. Insgesamt stimmt etwas mehr als die und der Russischen Föderation (jeweils 36 %).
Zugewanderte Personen sind mehrheitlich Ös- Hälfte (52 %) zu, dass sie sich ihrem Herkunfts-
terreich positiv verbunden. Insgesamt stimmen land zugehörig fühlt. Die stärkste Bindung zum Die Zugehörigkeit zu Österreich überwiegt
74 % zu, dass sie sich Österreich zugehörig füh- Herkunftsland besteht mit 73 % bei Personen, gegenüber dem Herkunftsland
len. Mit ca. 80 % ist die Bindung bei Personen, die die in der Ukraine geboren sind, gefolgt von Zu- Abschließend wurden die Zugewanderten ge-
in Afghanistan (77 %), Bosnien und Herzegowina gewanderten aus den Maghreb-Staaten (59 %). fragt, ob sie sich eher Österreich oder ihrem
Subjektive Fragen zum Integrationsklima

(80 %), Syrien (80 %) oder den Maghreb-Staaten Im Vergleich zum Vorjahr ist bei in der Türkei Herkunftsland zugehörig fühlen. Dabei zeigt sich
(81 %) geboren sind, besonders stark. Bei Zuge- (52 %; 2022: 48 %) und der Russischen Föde- eine klare Mehrheit für Österreich mit 72 %. Unter
wanderten aus der Russischen Föderation (72 %) ration (46 %; 2022: 41 %) Geborenen jeweils ein Zugewanderten aus Afghanistan ist dieser An-
sowie aus der Türkei und Rumänien (jeweils 73 %) Zuwachs jener zu verzeichnen, die sich ihrem teil mit 85 % am höchsten. Nur bei in der Ukraine
liegt der Anteil etwas niedriger. Die geringste ge- Herkunftsland zugehörig fühlen. Bei Personen Geborenen ist bei mehr als der Hälfte (62 %), die
fühlte Zugehörigkeit zu Österreich findet sich bei mit Geburtsland Afghanistan (27 %), Rumänien Zugehörigkeit zum Herkunftsland stärker ausge-
Zugewanderten aus der Ukraine. Bei dieser Grup- (28 %) und Russische Föderation (31 %) finden prägt. Mit weitem Abstand folgen dann Perso-
pe stimmen nur 54 % zu, dass sie sich Österreich sich die höchsten Anteile derjenigen, die der Zu- nen mit dem Geburtsland Türkei, bei denen sich
zugehörig fühlen. Hinzuweisen ist darauf, dass im gehörigkeit zu ihrem Herkunftsland nicht bzw. 30 % eher der Türkei zugehörig fühlen. Unter Zu-
Fall der Ukraine auch Personen mit weniger als überhaupt nicht zustimmen. gewanderten mit einer Lehre, Fach- oder Han-
einem Jahr Aufenthaltsdauer in Österreich mit- delsschule als höchstem Bildungsabschluss ist
einbezogen sind. Die höchsten Anteile derjenigen, Viele Zugewanderte haben sowohl für das Zugehörigkeitsgefühl zu Österreich mit 78 %
die der Zugehörigkeit zu Österreich nicht bzw. Österreich als auch für ihr Herkunftsland am stärksten ausgeprägt. Bei maximal Pflicht-
überhaupt nicht zustimmen, finden sich bei Per- Zugehörigkeitsgefühle schul- (68 %) oder einem Hochschulabschluss
sonen, die in der Ukraine (16 %), in der Russischen Wertet man die Zustimmung zu den Statements (70 %) ist dieser Anteil etwas geringer. Für die
Föderation, in der Türkei (jeweils 8 %) oder in Ru- „Ich fühle mich Österreich zugehörig” und „Ich gefühlte Zugehörigkeit zu Österreich oder dem
mänien (9 %) geboren sind. Bei diesen Gruppen fühle mich meinem Herkunftsland zugehörig” Herkunftsland spielt auch die Aufenthaltsdauer
sind allerdings zumeist die absoluten Zahlen sehr zusammen aus, lassen sich auch Aussagen dazu eine Rolle. Personen, die zwischen einem und
niedrig, weshalb die Werte oftmals stark zufalls- ableiten, wie viele Zugewanderte sich sowohl Ös- fünf Jahren in Österreich leben, fühlen sich mit
behaftet oder statistisch nicht interpretierbar sind. terreich als auch ihrem Herkunftsland zugehörig 48 % noch stärker zu ihrem jeweiligen Herkunfts-
fühlen. Am höchsten ist der Anteil für Zugewan- land zugehörig. Der Anteil verringert sich bei Zu-
Die Hälfte der Zugewanderten fühlt sich derte aus den Maghreb-Staaten mit 51 %, gefolgt gewanderten, die zwischen fünf und 15 Jahren
dem eigenen Herkunftsland zugehörig von in Syrien (45 %), in Bosnien und Herzegowina in Österreich wohnhaft sind, auf 27 %, und bei
Die Zugewanderten wurden auch nach dem oder in Serbien (jeweils 43 %) Geborenen. Am ge- jenen, die über 15 Jahren im Land leben, auf 22 %.

96
25 Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu oder nicht zu? 25 „Welchem Staat fühlen Sie sich eher zugehörig?“

Stimme voll und ganz zu/stimme zu Weder noch Stimme nicht zu/stimme überhaupt nicht zu Österreich Herkunftsland

„Ich fühle mich Österreich zugehörig.“ Zugewanderte

Höchste abgeschlossene Schulbildung


Insgesamt 74,3% 17,8% 7,9%
Insgesamt 72,4% 27,6%

Bosnien und Herzegowina 79,7% 13,1% (7,2%)

Serbien 74,8% 18,9% (6,3%) max. Pflichtschule 68,2% 31,8%

Türkei 73,0% 18,8% (8,2%) Lehre, Fach- oder 77,8% 22,2%


Handelsschule
Geburtsland

Afghanistan 77,3% 17,5% (5,2%)


Matura 73,5% 26,5%

Subjektive Fragen zum Integrationsklima


Maghreb-Staaten 81,1% 13,4% (x)
Hochschule oder anderer 69,8% 30,2%
Russische Föderation 71,8% 20,4% 7,8% Abschluss nach Matura

Syrien 80,2% 15,0% (4,8%)

Aufenthaltsdauer
Rumänien 73,5% 17,7% 8,8% 1 bis unter 5 Jahre 51,9% 48,1%

Ukraine 54,0% 29,9% 16,1% 5 bis 15 Jahre 72,6% 27,4%

0% 20% 40% 60% 80% 100% über 15 Jahre 78,3% 21,7%

„Ich fühle mich meinem Herkunftsland zugehörig.”


Bosnien und Herzegowina 76,6% 23,4%
Insgesamt 52,3% 25,1% 22,5%

Serbien 73,8% 26,2%

Bosnien und Herzegowina 51,9% 26,7% 21,5%


Türkei 70,4% 29,6%
Serbien 53,8% 26,3% 19,9%
Afghanistan 85,4% 14,6%
Türkei 52,1% 23,3% 24,6%
Geburtsland

Geburtsland
Afghanistan 46,1% 27,4% 26,5% Maghreb-Staaten 76,6% 23,4%

Maghreb-Staaten 59,1% 20,4% 20,6% Russische Föderation 77,3% 22,7%

Russische Föderation 45,6% 23,5% 30,9%


Syrien 78,2% 21,8%
Syrien 52,4% 28,6% 19,0%
Rumänien 76,3% 23,7%
Rumänien 45,4% 26,3% 28,3%

Ukraine 72,7% 17,1% 10,2% Ukraine 37,8% 62,2%

0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100%
117 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. – Darstellung ohne die Antwortkategorien „Weiß nicht“ und „Keine Angabe“. 118 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. – Darstellung ohne die Antwortkategorien „Weiß nicht“ und „Keine Angabe“.
– () Werte sind statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte sind statistisch nicht interpretierbar. – () Werte sind statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte sind statistisch nicht interpretierbar.

97
Veränderung der persönlichen
Lebenssituation

25
Verbesserung bei Zugewanderten aus eine Rolle. Je jünger die Personen, desto mehr dass sich ihre Lebenssituation verbessert habe,
Afghanistan und Syrien, Verschlechterung bei wird die Veränderung der Lebenssituation als in der Altersgruppe 30 bis 44 Jahre sind es
Subjektive Fragen zum Integrationsklima

Zugewanderten aus der Türkei positive Entwicklung gedeutet. 52 % der Öster- 48 %. Der Anteil sinkt in der Altersgruppe zwi-
Rund ein Drittel (32 %) der Österreicher:innen reicher:innen, die zwischen 16 und 29 Jahren alt schen 45 und 59 Jahren auf 30 % und bei jenen,
gibt an, dass sich ihre persönliche Lebenssitua- sind, nehmen eine Verbesserung wahr, in der die 60 Jahre oder älter sind, auf 17 %. Kein kla-
tion in den vergangenen drei Jahren verbessert Altersgruppe 30 bis 44 Jahre sind es 47 %. Bei rer Zusammenhang ist dagegen bei Zugewan-
hat. Ähnliche Werte ergeben sich bei in Bosnien Österreicher:innen ab 45 Jahren überwiegt hin- derten zwischen dem Bildungsniveau und der
und Herzegowina (35 %) oder Serbien (36 %) gegen die Einschätzung, dass sich die persön- Veränderung der persönlichen Lebenssituation
Geborenen. Für Zugewanderte aus Afghanistan liche Lebenssituation in den vergangenen drei erkennbar. Einzig Personen mit einem Hoch-
oder Syrien hat sich die persönliche Lebenssitu- Jahren nicht verändert habe. Österreicher:innen schulabschluss sehen mit 46 % häufiger eine
ation in den vergangenen drei Jahren besonders mit höheren Bildungsabschlüssen sehen eben- Verbesserung ihrer persönlichen Lebenssitua-
häufig (zu je knapp 70 %) verbessert. Zugewan- falls eher Verbesserungen: sind es bei Personen tion als Zugewanderte mit anderen Bildungs-
derte aus der Türkei berichten dagegen häufiger mit maximal Pflichtschul- oder Lehrabschluss abschlüssen.
(zu 33 %) über eine Verschlechterung ihrer Le- etwas mehr als ein Viertel, sehen Österrei- Die Einschätzung der Lebenssituation hängt
benssituation. In der Ukraine Geborene nehmen cher:innen mit Matura zu 39 % und Hochschul- auch mit der Dauer des Aufenthalts in Öster-
zu 43 % die Lebenssituation in den vergangenen absolvent:innen zu 44 % eine Verbesserung ihrer reich zusammen. Zugewanderte, die schon
drei Jahren als verbessert wahr, während 45 % Lebensumstände. länger in Österreich leben, sprechen seltener
keine Veränderung erkennen und nur 12 % eine von einer Verbesserung. Personen, die sich
Verschlechterung sehen. Zugewanderte mit längerem Aufent- zwischen einem und fünf Jahren in Österreich
halt in Österreich sprechen seltener aufhalten, beschreiben ihre Lebenssituation
Verbesserung der Lebenssituation von einer Verbesserung zu 61 % als verbessert. Bei jenen, die zwischen
bei Österreicher:innen unter Jüngeren Im Vergleich zu Österreicher:innen (32 %) se- fünf und 15 Jahren im Land leben, besagen dies
und höher Gebildeten hen insgesamt mehr Zugewanderte (40 %) in 56 %. Unter Zugewanderten, die bereits seit
Bei der Einschätzung der persönlichen Lebens- den vergangenen drei Jahren eine Verbesse- mehr als 15 Jahren in Österreich wohnhaft sind,
situation spielt bei Österreicher:innen sowohl rung ihrer Lebenssituation. Unter Migrant:innen erleben indes nur 26 % eine Verbesserung ihrer
das Alter als auch der höchste Schulabschluss geben zwei Drittel der 16- bis 29-Jährigen an, Lebenssituation.

98
25 „Hat sich Ihre persönliche Lebenssituation [in Österreich] in den vergangenen drei Jahren
[bzw., wenn Sie noch nicht so lange in Österreich leben, seitdem Sie hier sind] …?“
verbessert nicht verändert verschlechtert

Zusammen Zugewanderte

Österreich 32,5% 47,8% 19,8%


Insgesamt 40,1% 39,1% 20,8%

Bosnien und Herzegowina 35,1% 42,2% 22,7%

Serbien 35,9% 38,9% 25,2%


16-29 66,0% 26,6% 7,4%
Türkei 23,6% 43,5% 32,9%
Geburtsland

Afghanistan 68,0% 22,5% 9,5%


30-44 48,0% 33,4% 18,6%

Subjektive Fragen zum Integrationsklima


Alter
Maghreb-Staaten 44,2% 42,8% 13,0%

Russische Föderation 44,5% 35,9% 19,6% 45-59 29,5% 43,8% 26,8%

Syrien 69,2% 24,7% (6,1%)

Rumänien 50,5% 37,5% 12,0% 60+ 16,6% 55,2% 28,2%

Ukraine 43,0% 45,4% 11,6%

Höchste abgeschlossene Schulbildung


0% 20% 40% 60% 80% 100%

Österreicher:innen max. Pflichtschule 37,9% 40,3% 21,7%

16-29 51,8% 33,8% 14,5% Lehre, Fach- oder 38,8% 37,1% 24,1%
Aufenthaltsdauer

Handelsschule
30-44 46,6% 36,6% 16,8%
Matura 39,1% 40,4% 20,5%
45-59 21,0% 54,7% 24,3%
Hochschule oder anderer 46,2% 39,3% 14,5%
60+ 15,4% 62,7% 22,0% Abschluss nach Matura
Höchste abgeschlossene

max. Pflichtschule (27,3%) 53,4% (19,3%)


Aufenthaltsdauer 1 bis unter 5 Jahre 61,0% 30,8% 8,2%
Lehre, Fach- oder 26,3% 49,3% 24,5%
Handelsschule
Schulbildung

5 bis 15 Jahre 56,0% 30,8% 13,2%


Matura 39,3% 46,8% (13,9%)

Hochschule oder anderer 44,0% 41,8% 14,2% über 15 Jahre 26,0% 45,6% 28,3%
Abschluss nach Matura
0% 20% 40% 60% 80% 100%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
119 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. – Darstellung ohne die Antwortkategorien „Weiß nicht“ und „Keine Angabe“. – () Werte sind statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte sind statistisch nicht interpretierbar.

99
Diskriminierungserfahrungen

25
Rund zwei von fünf Zugewanderten aus von zumindest gelegentlichen Diskriminierungs- oder Serbien (jeweils 83 %) Geborenen an, in
Subjektive Fragen zum Integrationsklima

der Türkei, Afghanistan oder Syrien fühlen erfahrungen bei der Arbeit oder Arbeitssuche den vergangenen zwölf Monaten „selten“ oder
sich gelegentlich diskriminiert bzw. in der Schule, Ausbildungsstätte oder „nie“ bei einem Besuch bei Ärzt:innen oder im
Etwa ein Viertel der in Serbien (25 %) oder Universität. Bei Menschen, die in Bosnien und Krankenhaus diskriminiert worden zu sein. Ins-
Bosnien und Herzegowina (26 %) geborenen Herzegowina (27 %) oder der Ukraine (29 %) ge- gesamt zeigt sich, dass im Gesundheitsbereich
Personen hatte in den letzten zwölf Monaten boren sind, ist dies wesentlich seltener der Fall. von Zugewanderten seltener Diskriminierungs-
im Allgemeinen zumindest gelegentlich das Ge- Diskriminierungserfahrungen bei Arbeit und erfahrungen gemacht werden.
fühl, aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt zu Ausbildung werden von Zugewanderten etwas
werden. Zugewanderte aus der Türkei (44 %), öfter berichtet als Benachteiligungen im All- Knapp die Hälfte der Zugewanderten aus der
Afghanistan (43 %) oder Syrien (37 %) berichten gemeinen, insbesondere von in Rumänien oder Türkei oder Afghanistan fühlt sich beim Kon-
am häufigsten davon. Bei Menschen, die in der Serbien Geborenen. takt mit öffentlichen Behörden diskriminiert
Ukraine geboren sind, ist dies dagegen mit 21 % Zugewanderte aus der Türkei (48 %) und Af-
am seltensten der Fall. Die Mehrheit der Mig- Weniger Benachteiligung im Gesundheitsbereich ghanistan (45 %) geben am häufigsten zumin-
rant:innen gibt an, in den vergangenen zwölf Von Zugewanderten, die in den letzten zwölf dest gelegentliche Benachteiligungen wegen
Monaten „selten“ oder „nie“ benachteiligt wor- Monaten mindestens einen Besuch bei Ärzt:in- ihrer Herkunft beim Kontakt mit öffentlichen
den zu sein. Dieser Anteil liegt bei Zugewander- nen oder im Krankenhaus hatten, wurde auch Behörden in den letzten zwölf Monaten an.
ten aus der Türkei (56 %) und Afghanistan (57 %) die Häufigkeit von Diskriminierungserfahrun- Die Mehrheit der Migrant:innen sieht in diesem
relativ am niedrigsten, bei in Serbien (75 %) oder gen in diesem Bereich erfragt. Am häufigsten Bereich seltene bis gar keine Benachteiligun-
der Ukraine (79 %) Geborenen am höchsten. berichten in der Türkei (31 %) oder Afghanistan gen. Dieser Anteil ist bei Zugewanderten aus
(25 %) Geborene von zumindest gelegentlichen Rumänien (68 %), Bosnien und Herzegowina
Zugewanderte aus Rumänien oder Serbien Benachteiligungen im Gesundheitsbereich. Die (69 %), Serbien (71 %) und der Ukraine (81 %)
fühlen sich bei Arbeit und Ausbildung Mehrheit der Zugewanderten macht hingegen am höchsten. Im Kontakt mit Behörden wird
häufiger benachteiligt in diesem Bereich kaum solche Erfahrungen. von fast allen Zugewandertengruppen selte-
Knapp die Hälfte der Zugewanderten aus der So gibt ein Großteil der in der Ukraine (88 %), ner Diskriminierung beklagt als bei Arbeit oder
Türkei (50 %) und Afghanistan (49 %) berichtet Rumänien (84 %), der Russischen Föderation Ausbildung.

100
25 „Wie häufig hatten Sie in den letzten 12 Monaten das Gefühl, dass Sie wegen Ihrer Herkunft benachteiligt wurden?“ Immer/oft Gelegentlich Selten Nie

Im Allgemeinen Bei der Arbeit/Arbeitssuche bzw. in der Schule/Ausbildungsstelle/Universität1)

Bosnien und Herzegowina (8,8%) 17,4% 32,9% 40,9% Bosnien und Herzegowina (10,2%) 16,8% 25,2% 47,8%

Serbien (6,6%) 18,8% 29,1% 45,5% Serbien (13,5%) 20,1% 22,3% 44,1%

Türkei 15,1% 28,4% 30,0% 26,4% Türkei (15,8 %) 33,7% 21,5% 29,0%

Afghanistan 23,6% 19,1% 30,8% 26,5% Afghanistan 29,0% 20,1% 26,1% 24,8%
Geburtsland

Geburtsland
Maghreb-Staaten 14,6% 21,4% 27,2% 36,8% Maghreb-Staaten 18,7% 21,2% 19,5% 40,6%

Russische Föderation 14,3% 18,1% 26,3% 41,3% Russische Föderation 16,7% 20,5% 17,6% 45,1%

Subjektive Fragen zum Integrationsklima


Syrien 16,7% 20,4% 30,0% 32,9% Syrien 27,2% 17,6% 23,6% 31,6%

Rumänien 11,2% 14,7% 25,5% 48,5% Rumänien 15,8% 21,4% 18,2% 44,5%

Ukraine (5,2%) 16,0% 24,0% 54,8% Ukraine (11,1%) 17,4% 19,4% 52,1%

0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100%

Bei Ärzt:innenbesuchen oder im Krankenhaus2) Beim Kontakt mit öffentlichen Behörden3)

Bosnien und Herzegowina (7,6%) 10,6% 20,1% 61,6% Bosnien und Herzegowina 13,8% 17,7% 22,8% 45,8%

Serbien (5,4%) 12,0% 19,8% 62,7% Serbien 12,8% 16,6% 25,1% 45,4%

Türkei 14,3% 16,4% 21,9% 47,5% Türkei 19,6% 27,9% 21,6% 30,9%

Afghanistan Afghanistan 25,7% 19,0% 26,8% 28,5%


Geburtsland

Geburtsland
14,7% 10,3% 26,3% 48,8%

Maghreb-Staaten (x) 13,4% 20,6% 57,7% Maghreb-Staaten 16,8% 18,2% 23,0% 42,0%

Russische Föderation 8,0% 9,4% 16,7% 65,9% Russische Föderation 19,2% 15,6% 21,8% 43,4%

Syrien 12,8% 9,1% 21,9% 56,2% Syrien 20,6% 15,9% 24,7% 38,8%

Rumänien (8,7%) (7,6%) 16,0% 67,7% Rumänien 13,6% 18,0% 23,5% 44,9%

Ukraine (x) 9,0% 14,5% 73,1% Ukraine (6,3%) 12,3% 17,9% 63,5%

0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100%

120 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. - Darstellung ohne die Antwortkategorien „Weiß nicht“ und „Keine Angabe“. 1) Diese Frage wurde nur Personen gestellt, die laut eigener Angabe in den vergangenen 12 Monaten erwerbstätig (auch Lehrling), arbeitssuchend, arbeitslos oder in Ausbildung waren.
2) Ohne Personen, bei denen in den letzten 12 Monaten kein Besuch bei Ärzt:innen oder im Krankenhaus erfolgte. 3) Ohne Personen, die in den letzten 12 Monaten keinen Kontakt mit öffentlichen Behörden hatten. – () Werte sind statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte sind statistisch nicht interpretierbar.

101
Einstellungen gegenüber Minderheiten
und Religionsgemeinschaften

Zur Erfassung von Einstellungen gegenüber Min- Ein Viertel der Zugewanderten aus der Türkei als Nachbar:innen zu haben. Dieser Wert ist im
derheiten und Religionsgemeinschaften wurden skeptisch gegenüber sexuellen Minderheiten Vergleich zum Vorjahr, als 25 % der befragten
Subjektive Fragen zum Integrationsklima

sowohl Österreicher:innen als auch Zugewander- Die stärkste Ablehnung unter Zugewanderten Österreicher:innen dieser Ansicht waren, mar-
te gefragt, ob es sie stören würde, wenn eine Per- richtet sich gegen homosexuelle oder bisexu- kant gestiegen. Etwas weniger als die Hälfte der
son aus einer bestimmten Religionsgemeinschaft elle Personen. 18 % der Migrant:innen würde es Österreicher:innen (49 %) würden diese Grup-
oder Minderheit ihr:e Nachbar:in wäre. nicht behagen, Personen mit diesen sexuellen pen als Nachbar:innen hingegen nicht stören.
Orientierungen als Nachbar:innen zu haben. Be- Auch Zugewanderten würde es zu 17 % nicht
25
Stärkere Ablehnung von Muslim:innen bei sonders Zugewanderten aus der Türkei (25 %), behagen, wenn Asylwerbende oder Geflüchtete
Österreicher:innen Syrien (23 %) und Rumänien (22 %) missfiele in ihrer Nachbar:innenschaft wohnen. Unter den
In Bezug auf Religionsgemeinschaften sind diese Vorstellung. Unter Österreicher:innen ist in Syrien bzw. Rumänien Geborenen ist die Ab-
Österreicher:innen vor allem skeptisch gegen- die Skepsis gegenüber homosexuellen oder bi- lehnung besonders groß (28 % bzw. 26 %).
über Muslim:innen eingestellt: Knapp ein Fünftel sexuellen Personen in der Nachbar:innenschaft Auch gegenüber Roma und Sinti sind Öster-
(18 %) würden Muslim:innen in der Nachbar:in- am geringsten (10 %). reicher:innen vergleichsweise ablehnend ein-
nenschaft stören. Deutlich niedriger sind die An- Skeptische Einstellungen gegenüber Menschen gestellt. Ein gutes Viertel (26 %) lehnte diese
teile mit Blick auf Angehörige des Christentums mit Behinderung sind vergleichsweise selten. Gruppen als Nachbar:innen ab, eine geringfügi-
(7 %) und des Judentums (8 %). Unter Zugewan- Nur 8 % der Österreicher:innen und 12 % der ge Mehrheit (51 %) störte sich nicht daran. Unter
derten variieren die Einstellungen gegenüber Zugewanderten äußern Vorbehalte gegenüber Migrant:innen missfiele dies 17 %, insbesondere
den verschiedenen Religionsgemeinschaften Menschen mit Behinderung. in Rumänien (31 %), in Syrien (24 %) und der Uk-
kaum. Am stärksten ist die Ablehnung von Mi- raine (21 %) Geborenen würde diese Vorstellung
grant:innen gegenüber muslimischen (13 %), ge- Ablehnung von Asylwerbenden sowie nicht behagen.
folgt von der Abneigung gegenüber jüdischen Roma und Sinti unter Österreicher:innen Gegenüber Menschen mit anderer Hautfarbe
(12 %) und christlichen (11 %) Personen. Jeweils und Zugewanderten am stärksten sind Österreicher:innen wiederum seltener ab-
unter in Syrien bzw. in Rumänien Geborenen ist Österreicher:innen sind gegenüber Asylwerben- lehnend eingestellt. Nur 9 % missfiele es, Per-
die Ablehnung gegenüber Muslim:innen (28 % den und Flüchtlingen besonders skeptisch ein- sonen mit anderer Hautfarbe zur Nachbar:in zu
bzw. 23 %), Christ:innen (25 % bzw. 22 %) und gestellt: Einem knappen Drittel (32 %) missfiele haben. Unter Zugewanderten würden sich 12 %
Jüd:innen (25 % bzw. 23 %) besonders groß. die Vorstellung, Personen aus dieser Gruppe daran stören.

102
25 Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu oder nicht zu? „Es würde mich stören, wenn jemand aus einer der folgenden Gruppen mein:e Nachbar:in wäre...“

Stimme voll und ganz zu/stimme eher zu Weder noch Stimme nicht zu/stimme überhaupt nicht zu

100%

50,9%
80,9%

70,0%
68,9%
49,3%
59,9%

78,6%
79,3%

79,5%
68,6%

76,7%
67,9%
67,3%

67,2%
77,4%
77,1%
80%

Subjektive Fragen zum Integrationsklima


60%

18,6%

23,5%
40%
21,6%

24,4%

14,5%
15,0%
32,1%

14,0%

21,8%

19,7%
25,7%

10,9%
20%
10,0%

10,8%

9,1%
13,7%

12,8%
7,6%

18,5%

18,3%
17,3%

17,1%
12,8%

12,4%

12,3%
11,7%
11,5%

10,3%
9,3%

7,7%
8,3%
7,0%

0%
„...Christ:innen“ „...Muslim:innen“ „...Jüd:innen“ „...Asylwerbende „...Roma, Sinti“ „...Menschen mit „...Schwule, Lesben, „...Menschen mit
oder Flüchtlinge“ anderer Hautfarbe“ Bisexuelle“ Behinderung“
Österreicher:innen

Zugewanderte

Österreicher:innen

Zugewanderte
Österreicher:innen

Zugewanderte

Österreicher:innen

Zugewanderte
Österreicher:innen

Zugewanderte

Österreicher:innen

Zugewanderte
Österreicher:innen

Zugewanderte

Österreicher:innen

Zugewanderte

121 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. – Darstellung ohne die Antwortkategorien „Weiß nicht“ und „Keine Angabe“.

103
Lebensweise der
Zugewanderten

Die Migrationsbefragung 2023 enthält auch Fra- ten Anteil von Personen, die sich eher an der weitere 46 % sind „eher einverstanden“. Unter
gen zum Thema Lebensweise. Die Teilnehmen- Lebensweise ihres Herkunftslandes orientieren Zugewanderten ist das Einverständnis mit 39 %
den wurden gefragt, ob sie sich in ihrem Leben (9 %). für „voll und ganz einverstanden“ sowie 37 % für
Subjektive Fragen zum Integrationsklima

eher nach der österreichischen Lebensweise Egal, wie lange Zugewanderte in Österreich „eher einverstanden“ stärker ausgeprägt; insge-
oder nach jener in ihrem Herkunftsland orientie- leben, ein bis unter fünf Jahre, fünf bis 15 Jah- samt zeigt sich eine klare Zustimmung durch
ren oder ob sie versuchen, beide Lebensweisen re oder über 15 Jahre, die Ausrichtung der Le- die überwiegende Mehrheit der Zugewander-
miteinander zu verbinden. bensweise bleibt weitgehend konstant. Kleinere ten. Jene, die mit der österreichischen Lebens-
Unterschiede finden sich jedoch zwischen den weise „eher nicht einverstanden“ oder „gar
25
Mehrheit der Zugewanderten verbindet Geburtsländern: So orientieren sich 25 % der nicht einverstanden“ sind, bilden stets die Aus-
österreichische Lebensweise mit der Lebens- Zugewanderten aus den Maghreb-Staaten und nahme. Deren Anteile sind in absoluten Zahlen
weise im Herkunftsland 24 % aus der Russischen Föderation eher an der oftmals so niedrig, dass sie stark zufallsbehaftet
Gut drei von vier Zugewanderten (72 %) orien- österreichischen Lebensweise. Für Personen, die oder statistisch nicht interpretierbar sind.
tieren sich in ihrem Leben sowohl an der ös- in der Türkei (20 %) oder in Syrien (17 %) gebo- Unter Zugewanderten stimmen Personen mit
terreichischen Lebensweise als auch an der ren sind, ist der Anteil etwas geringer. Von den Matura mit 43 % am häufigsten der österrei-
Lebensweise in ihrem Herkunftsland und versu- Zugewanderten aus Rumänien bzw. Afghanistan chischen Lebensweise zu. Daneben weisen
chen, diese miteinander zu verbinden. 24 % hal- geben sogar 31 % bzw. 30 % an, dass sie sich eher Zugewanderte mit einer Aufenthaltsdauer von
ten sich eher an die österreichische Lebensart. an der hiesigen Lebensweise ausrichten. über 15 Jahren (43 %) eine deutlich stärkere Zu-
Demgegenüber gibt es nur wenige Zugewan- stimmung („voll und ganz einverstanden“) auf
derte, die sich in ihrer Lebensweise eher nach ih- Hohe Akzeptanz der österreichischen als jene, die seit fünf bis 15 Jahren (33 %) in Ös-
rem Herkunftsland ausrichten. Am stärksten an Lebensweise bei Zugewanderten terreich leben. In Bezug auf die Geburtsländer
der österreichischen Lebensweise orientieren Österreicher:innen und Zugewanderte wurden besteht die höchste Zustimmung unter Zuge-
sich Personen mit Lehre, Fach- oder Handels- auch befragt, ob sie mit der österreichischen wanderten aus den Maghreb-Staaten (45 %),
schule sowie Hochschulabsolvent:innen (jeweils Lebensweise einverstanden sind. Es zeigt sich, Afghanistan (44 %), Rumänien und Serbien
26 %). Zugewanderte mit Matura sind häufig be- dass in Österreich Geborene die hiesige Lebens- (jeweils 42 %). Die niedrigste Zustimmung fin-
strebt, die Lebensweise ihres Herkunftslandes art kritischer sehen als Zugewanderte. 29 % der det sich unter in der Ukraine (35 %), der Türkei,
mit der österreichischen zu verbinden (79 %). Österreicher:innen sind mit der österreichischen Syrien bzw. Bosnien und Herzegowina (jeweils
Pflichtschulabsolvent:innen haben den höchs- Lebensweise „voll und ganz einverstanden“, 38 %) Geborenen.

104
25 „Orientieren Sie sich in Ihrem Leben eher nach der österreichischen 25 „Wie sind Sie mit der österreichischen Lebensweise
Lebensweise, nach der Lebensweise in Ihrem Herkunftsland oder im Allgemeinen einverstanden?“
versuchen Sie, beide Lebensweisen miteinander zu verbinden?“ Voll und ganz einverstanden Eher einverstanden Teils-teils Eher nicht einverstanden/
gar nicht einverstanden

Österreichische Lebensweise Versuche, beide Lebensweisen zu verbinden Lebensweise in meinem Herkunftsland Österreicher:innen 29,0% 45,5% 23,4% (2,1 %)

Zugewanderte Zugewanderte

Insgesamt 23,6% 71,6% 4,8% Insgesamt 39,4% 36,9% 22,4% 1,3%


Höchste abgeschlossene

Höchste abgeschlossene
max. Pflichtschule 21,8% 69,3% 8,9 % max. Pflichtschule 39,6% 34,0% 25,3% (x)

Lehre, Fach- oder 26,5% 70,6% 2,9 % Lehre, Fach- oder 38,6% 36,9% 23,4% (x)
Schulbildung

Handelsschule

Subjektive Fragen zum Integrationsklima


Handelsschule

Schulbildung
Matura 17,9% 79,1% (3,0%) Matura 43,3% 36,5% 18,8% (x)

Hochschule oder anderer Hochschule oder anderer


25,9% 71,9% (x) 37,1% 42,0% 19,2% (x)
Abschluss nach Matura Abschluss nach Matura

Aufenthaltsdauer
Aufenthaltsdauer

1 bis unter 5 Jahre 24,1% 71,0% (4,9%) 1 bis unter 5 Jahre 39,2% 38,5% 19,6% (x)

5 bis 15 Jahre 23,7% 72,9% 3,4% 5 bis 15 Jahre 33,3% 40,3% 24,8% (1,6 %)

über 15 Jahre 23,4% 71,1% 5,4% über 15 Jahre 42,7% 34,7% 22,0% (x)

Bosnien und Herzegowina 21,9% 74,9% (x) Bosnien und Herzegowina 38,0% 36,4% 24,7% (x)

Serbien 23,0% 72,8% (x) Serbien 42,2% 36,2% 20,4% (x)

Türkei 20,3% 70,7% (8,9%) Türkei 37,5% 34,2% 26,9% (x)


Geburtsland

Geburtsland
Afghanistan 29,5% 68,2% (x) Afghanistan 43,8% 37,0% 17,1% (x)

Maghreb-Staaten 25,1% 72,9% (x) Maghreb-Staaten 45,1% 35,0% 18,9% (x)

Russische Föderation 24,4% 70,0% (5,6%) Russische Föderation 39,6% 35,9% 23,7% (x)

Syrien 17,2% 77,2% (5,5%) Syrien 37,8% 40,4% 20,0% (x)

Rumänien 31,5% 65,9% (x) Rumänien 42,3% 35,7% 20,5% (x)

Ukraine 23,7% 71,9% (4,4%) Ukraine 34,7% 47,8% 16,8% (x)

0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100%
122 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. – Darstellung ohne die Antwortkategorien „Weiß nicht“ und „Keine Angabe“. – () Werte sind 123 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. – Darstellung ohne die Antwortkategorien „Weiß nicht“ und „Keine Angabe“. – () Werte sind statistisch kaum
statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte sind statistisch nicht interpretierbar. interpretierbar. – (x) Werte sind statistisch nicht interpretierbar.

105
Sprachgebrauch Die Migrationsbefragung 2023 erhob erstmals auch den Sprach-
gebrauch und die Sprachkenntnisse von nicht in Österreich ge-
borenen Personen. 13 % der Zugewanderten geben an, zu Hause

und -kenntnisse „ausschließlich“ oder „überwiegend“ Deutsch zu sprechen, 51 %


kommunizieren zu Hause „ausschließlich“ oder „überwiegend“
in ihrer Herkunftssprache. Unter Zugewanderten aus Rumänien
(23 %), der Russischen Föderation (21 %) sowie insbesondere den
Maghreb-Staaten (40 %) ist der Anteil jener, die zu Hause über-
wiegend Deutsch sprechen, am höchsten; unter in der Ukraine
(10 %), Syrien und der Türkei (jeweils 8 %) Geborenen am nied-
rigsten.
Die Kommunikation mit Freund:innen erfolgt im Vergleich zum
Sprachgebrauch zu Hause häufiger in deutscher Sprache. 23 %
der Zugewanderten geben an, dass sie mit ihren Freund:innen
„ausschließlich“ oder „überwiegend“ Deutsch reden. 27 % kom-
munizieren überwiegend in ihrer Herkunftssprache, 47 % sowohl
auf Deutsch als auch in der Herkunftssprache. Am häufigsten ge-
brauchen die deutsche Sprache im Freund:innenkreis Zugewan-
derte aus den Maghreb-Staaten (52 %), Afghanistan (41 %) und
der Russischen Föderation (37 %), am seltensten in Serbien (19 %),
der Türkei (18 %) oder der Ukraine (11 %) gebürtige Personen.
Der Sprachgebrauch hängt eng mit den Kenntnissen der deut-
schen Sprache zusammen. Diese wurden als Selbsteinschätzung
beim Sprechen, Lesen, Schreiben und Verstehen erhoben. Zu-
gewanderte stufen in der Regel ihre Kenntnisse beim Verstehen
der deutschen Sprache am besten ein, gefolgt vom Lesen, Spre-
chen und Schreiben. Ihre Deutschkenntnisse, was das Sprechen
betrifft, schätzen Personen, die in den Maghreb-Staaten (76 %),
Bosnien und Herzegowina (70 %), Serbien (69 %) oder der Russi-
schen Föderation (68 %) geboren sind, am häufigsten zumindest
als gut ein. Am niedrigsten ist dieser Anteil bei Zugewanderten
aus der Ukraine (28 %), der Türkei (46 %) und Syrien (54 %). Ein-
zig bei Ukrainer:innen geben – bedingt durch die oft kurze Auf-
enthaltsdauer in Österreich – 11 % an, über keine Sprechkenntnis-
se des Deutschen zu verfügen.
Welche Sprache sprechen Sie vorwiegend zu Hause? Wie schätzen Sie Ihre derzeitigen Deutschkenntnisse ein?

Ausschließlich/überwiegend Deutsch Sowohl Deutsch als auch meine Herkunftssprache Hervorragend Gut Mittelmäßig/schlecht Keine Kenntnisse

Herzegowina
Bosnien und
Ausschließlich/überwiegend meine Herkunftssprache Eine ganz andere Sprache
Sprechen 33,7% 36,2% 29,7% (x)
Lesen 37,3% 36,6% 25,5% (x)
Insgesamt 13,3% 33,6% 50,7% 2,4 %
Schreiben 27,5% 27,8% 43,7% (x)
Verstehen 46,9% 40,6% 12,2% (x)

Bosnien u. Herzegowina 11,7% 38,6% 48,7% (x)


Sprechen 28,1% 41,1% 29,8% (x)

Serbien
Serbien 12,5% 33,3% 52,8% (x) Lesen 34,2% 41,7% 21,9% (x)
Schreiben 21,7% 32,3% 43,2% (x)
Türkei (7,8%) 38,5% 52,6% (x) Verstehen (x)
Geburtsland

47,9% 34,1% 17,6%

Afghanistan 15,7% 43,7% 38,5% (x)


Sprechen 18,9% 26,9% 53,4% (x)

Türkei
Maghreb-Staaten 39,6% 36,3% 18,3% (x) Lesen 21,9% 29,9% 46,1% (x)
Schreiben 17,4% 29,1% 52,1% (x)
Russische Föderation 20,9% 41,0% 35,0% (x) Verstehen 26,9% 42,2% 30,1% (x)
Syrien 8,4% 33,3% 56,7% (x)

Afghanistan
Sprechen 22,9% 40,3% 36,3% (x)
Rumänien 23,3% 26,0% 45,4% (5,4%) Lesen 28,4% 40,8% 30,5% (x)

Sprachgebrauch und -kenntnisse


Schreiben 21,3% 36,9% 40,8% (x)
Ukraine 10,0% 11,7% 72,3% (6,0%)
Verstehen 32,7% 44,4% 22,0% (x)

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Maghreb-
Sprechen 28,7% 47,0% 23,4% (x)

Staaten
Welche Sprache sprechen Sie vorwiegend mit Ihren Freund:innen? Lesen 31,0% 44,5% 23,3% (x)
Schreiben 20,3% 42,1% 36,6% (x)
Ausschließlich/überwiegend Deutsch Sowohl Deutsch als auch meine Herkunftssprache Verstehen 42,7% 41,6% 15,6% (x)
Ausschließlich/überwiegend meine Herkunftssprache Eine ganz andere Sprache

Föderation
Sprechen 36,3% 31,3% 31,3% (x)

Russische
Lesen 44,6% 29,0% 24,7% (x)
Insgesamt 23,4% 47,4% 26,8% 2,4%
Schreiben 33,8% 30,3% 34,5% (x)
Verstehen 47,1% 30,1% 22,2% (x)

Bosnien u. Herzegowina 21,6% 50,4% 27,4% (x)


Sprechen 17,4% 36,7% 44,2% (x)
Lesen

Syrien
Serbien 19,0% 51,9% 27,9% (x) 24,1% 40,9% 33,8% (x)
Schreiben 15,7% 43,0% 39,6% (x)
Türkei 18,1% 51,5% 28,9% (x) Verstehen 23,8% 41,0% 33,5% (x)
Geburtsland

Afghanistan 40,7% 46,3% 12,1% (x)


Sprechen (x)

Rumänien
22,6% 38,3% 38,2%
Maghreb-Staaten 52,3% 33,6% (x) (x) Lesen 29,7% 34,3% 34,5% (x)
Schreiben 18,5% 32,5% 46,6% (x)
Russische Föderation 36,7% 42,3% 17,5% (x) Verstehen 31,9% 41,8% 26,0% (x)
Syrien 25,6% 49,7% 22,0% (x)
Sprechen 11,5% 16,2% 61,4% 10,9%
Ukraine

Rumänien 32,3% 44,1% 18,7% (4,9%) Lesen 17,7% 23,6% 48,6% 10,1%
Schreiben 9,1% 23,0% 56,1% 11,9%
Ukraine 11,5% 26,2% 54,7% 7,7%
7,9%
Verstehen 16,8% 19,5% 55,7%
0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100%
124 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. – Darstellung ohne die Antwortkategorien „Weiß nicht“ und „Keine Angabe“. 125 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. – Darstellung ohne die Antwortkategorien „Weiß nicht“ und „Keine Angabe“.
– () Werte sind statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte sind statistisch nicht interpretierbar. – () Werte sind statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte sind statistisch nicht interpretierbar.

107
Mediennutzung Die Migrationsbefragung 2023 erhob auch die Häufigkeit der
Nutzung verschiedener Medienarten sowie die Sprache, in der
die Medien genutzt wurden. Soziale Medien im Internet spielen
für Zugewanderte eine größere Rolle als für Österreicher:innen.
Während 57 % der in Österreich Geborenen täglich soziale Me-
dien nutzen, sind es bei Zugewanderten aus Serbien und Rumä-
nien 64 % und bei jenen, die in Syrien bzw. der Ukraine geboren
sind, sogar 74 % bzw. 83 %. Dagegen ist tägliches Fernsehen
oder Radiohören (inkl. Streaming) bei Österreicher:innen (75 %)
und Zugewanderten aus Bosnien und Herzegowina (64 %) oder
Serbien (63 %) deutlich weiter verbreitet als bei in der Ukraine
(45 %), der Russischen Föderation (43 %) oder Syrien (34 %) Ge-
borenen. Ebenso werden Zeitungen (Print und online) von Ös-
terreicher:innen mit 56 % wesentlich häufiger täglich gelesen als
von Zugewanderten. Während Migrant:innen aus Bosnien und
Herzegowina zu 45 % täglich Zeitung lesen, trifft dies auf in Af-
ghanistan bzw. Syrien Geborene nur zu 27 % bzw. 24 % zu.
Die Sprache, in welcher Medienangebote konsumiert werden, ist
je nach Geburtsland und Medienart unterschiedlich. In Afghanis-
tan bzw. den Maghreb-Staaten Geborene sehen zu 16 % bzw. 18 %
in ihrer Herkunftssprache fern, bei Zugewanderten aus der Türkei
bzw. der Ukraine ist dies hingegen bei 57 % bzw. 65 % der Fall.
Soziale Medien werden im Vergleich am wenigsten in deutscher
Sprache und am häufigsten in der Herkunftssprache genutzt.
Während Zugewanderte aus Afghanistan (67 %), Bosnien und
Herzegowina (60 %), den Maghreb-Staaten (53 %) und Serbien
(51 %) mehrheitlich deutschsprachige Kanäle von sozialen Me-
dien verwenden, liegt der Anteil bei Befragten aus Rumänien,
Syrien (jeweils 40 %), der Türkei (36 %) oder der Ukraine (10 %)
zum Teil deutlich niedriger. Der Konsum von Zeitungen erfolgt
unter Zugewanderten hingegen stets seltener in der jeweiligen
Herkunftssprache als bei anderen Medienarten. Gelesen werden
Zeitungen mit Ausnahme von Zugewanderten aus der Ukraine
(32 %) von allen Gruppen mehrheitlich auf Deutsch: bei Personen
aus der Türkei zu 59 %, bei allen anderen Gruppen liegt der An-
teil über 70 %.
0%
20%
40%
60%
80%
100%

0%
20%
40%
60%
80%
100%
Fernsehen, Radio,
Streamingangebote, 92,7% 7,3% 75,4%
Podcasts
Soziale Medien 88,2% 11,8% 57,0%
Zeitungen und

Österreich

Österreich
Zeitschriften 98,3% (1,7%) 56,2%

Mediennutzung 2023
Fernsehen, Radio,
Streamingangebote, 63,2% 31,8% (5,0%) 63,9%
Podcasts
Soziale Medien 59,8% 32,5% (7,7%) 60,7%

Bosnien u.

Bosnien u.
Zeitungen und

nach Sprache und Geburtsland


Zeitschriften 73,2% 24,4% (x) 45,5%

Herzegowina

Herzegowina
nach Medienart und Geburtsland

Fernsehen, Radio,
Streamingangebote, 55,1% 38,6% (6,3%) 63,2%
Podcasts
Soziale Medien 50,9% 41,5% (7,6%) 64,4%
Anteil der täglichen Mediennutzer:innen 2023

Serbien

Serbien
Zeitungen und
Zeitschriften 70,5% 27,5% (x) 40,4%

Fernsehen, Radio,
Streamingangebote, 40,9% 56,9% (x) 58,1%
Podcasts
Soziale Medien 35,6% 57,0% (7,4%) 65,5%
Türkei

Türkei
Zeitungen und 58,7% 39,2% (x) 36,9%
Zeitschriften

Fernsehen, Radio,
Streamingangebote, 78,3% 16,4% (5,3%) 47,7%
Podcasts
Soziale Medien 67,1% 25,1% 7,8% 69,9%
Zeitungen und
Afghanistan

Afghanistan
Zeitschriften 87,6% 9,7% (x) 27,4%
126 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. – Fernsehen, Radio, Zeitungen und Zeitschriften: Inklusive Nutzung über das Internet.

Fernsehen, Radio,
Streamingangebote, 69,2% 18,0% 12,8% 57,1%
Podcasts
Soziale Medien 52,8% 30,8% 16,3% 69,3%
Zeitungen und 80,3% (x) (x) 35,6%
Zeitschriften
Maghreb-Staaten

Maghreb-Staaten

Fernsehen, Radio,
Streamingangebote, 63,8% 23,1% 13,2% 43,4%
Podcasts
In deutscher Sprache

Soziale Medien 48,5% 31,3% 20,2% 68,6%


Russische

Russische

Zeitungen und
Föderation

Föderation

Zeitschriften 80,0% 14,3% (x) 31,3%


angebote, Podcasts

Fernsehen, Radio,
Streamingangebote, 56,0% 37,7% (6,2%) 34,0%
Podcasts
Soziale Medien 39,9% 51,5% 8,6% 74,3%
Fernsehen, Radio, Streaming-

Syrien

Syrien

Zeitungen und 71,2% 24,4% (4,4%) 24,4%


Zeitschriften
127 Q: STATISTIK AUSTRIA, Migrationsbefragung 2023. – Fernsehen, Radio, Zeitungen und Zeitschriften: Inklusive Nutzung über das Internet. – () Werte sind statistisch kaum interpretierbar. – (x) Werte sind statistisch nicht interpretierbar.
In meiner Herkunftssprache

Fernsehen, Radio,
Streamingangebote, 52,3% 31,8% 15,9% 50,4%
Podcasts
Soziale Medien 40,4% 39,0% 20,6% 63,6%
Soziale Medien

Zeitungen und
Rumänien

Rumänien

Zeitschriften 71,3% 21,4% (7,3%) 35,5%

Fernsehen, Radio,
Streamingangebote, 21,0% 64,6% 14,4% 45,1%
Podcasts
Soziale Medien 9,9% 72,2% 17,9% 82,8%
Zeitschriften

Ukraine

Ukraine
In einer anderen Sprache

Zeitungen und
Zeitungen und

32,0% 56,2% 11,8% 37,6%


109

Zeitschriften

Mediennutzung
Bundesländer In ganz Österreich hat etwas mehr als ein Viertel (26,4 %) der
Bevölkerung Migrationshintergrund. Zwischen den einzelnen
Bundesländern gibt es aber deutliche Unterschiede: Besonders
niedrig ist der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshinter-
grund im Burgenland (14,9 %), in der Steiermark (16,6 %), in
Kärnten (16,8 %) und in Niederösterreich (17,8 %).

In Oberösterreich (22,2 %), Tirol (23,5 %) und Salzburg (24,4 %)


gibt es nur einen leicht unterdurchschnittlichen Anteil an
Personen mit Migrationshintergrund, während in Vorarlberg
(28,0 %) etwas mehr Menschen mit Migrationshintergrund le-
ben als im Bundesdurchschnitt. Mit 49,7 % ist jedoch der Anteil
der Menschen mit Migrationshintergrund in der Bundeshaupt-
stadt Wien am größten.

Aber nicht nur der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshin-


tergrund unterscheidet sich in den einzelnen Bundesländern
deutlich voneinander, sondern auch die Herkunftsstruktur
der Zugewanderten variiert von Bundesland zu Bundesland.
Beispielsweise stammen im Burgenland beinahe zwei Drittel
(65,1 %) der im Ausland geborenen Personen aus anderen EU-
oder EFTA-Staaten und nur etwas mehr als ein Drittel (34,9 %)
aus Drittländern. Ein annähernd umgekehrtes Bild ergibt sich
in Wien, wo 63,2 % der im Ausland geborenen Menschen aus
Drittländern stammen und nur 36,8 % in anderen EU- oder
EFTA-Staaten geboren wurden.
Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2022
nach Bundesländern

Bevölkerung mit Migrationshintergrund Wien:


40,0 – 49,9% in absoluten Zahlen Niederösterreich: 951 500
WIEN
300 600 = 49,7%
30,0 – 39,9% = 17,8%

25,0 – 29,9%
VBG

20,0 – 24,9% Oberösterreich:


OÖ, SBG, TIR 331 300
= 22,2%
15,0 – 19,9%
KTN, NÖ, STMK

10,0 – 14,9%
BGL

Salzburg:
135 500
= 24,4%

Bundesländer
Burgenland:
43 900
= 14,9%

Vorarlberg:
111 800 Tirol:
= 28,0% 177 200
= 23,5%
Kärnten: Steiermark:
93 900 206 000
= 16,8% = 16,6%

128 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. – Bevölkerung in Privathaushalten.

111
Burgenland
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Gemeinden Entwicklung des Ausländer:innenanteils 1961–2022

35%

Anteil der im Ausland geborenen 30%


Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung
25%
40,0 % und mehr
30,0 % bis unter 40,0 % 20%
20,0 % bis unter 30,0 %
Eisenstadt 15%
Österreich
15,0 % bis unter 20,0 %
10,0 % bis unter 15,0 % 10%
Mattersburg
5,0 % bis unter 10,0 % 5%
bis unter 5,0 % Burgenland

0%
Bundesländer

2000

2005

2020
2022
2010
1990
1980

2015
1970
1965

1995
1985
1975
1961
130 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).

Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Geburtsland

Sonstige EU-Staaten
Oberwart Staaten: vor 2004, EFTA, GB:
10,0% 15,1%
Ukraine:
6,1%

Afghanistan,
EU-Beitritts-
Syrien, Irak:
staaten 2004:
3,2%
35,1%
Türkei:
3,9%

0 10 20 km
Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU):
11,7% EU-Beitrittsstaaten
ab 2007:
14,9%
129 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 131 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

112
Kärnten
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Gemeinden Entwicklung des Ausländer:innenanteils 1961–2022

35%

Anteil der im Ausland geborenen 30%


Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung
25%
40,0 % und mehr
30,0 % bis unter 40,0 % 20%
20,0 % bis unter 30,0 %
15,0 % bis unter 20,0 % 15%
Österreich
10,0 % bis unter 15,0 % 10%
5,0 % bis unter 10,0 %
bis unter 5,0 % 5%
Kärnten

0%

Bundesländer
2000

2005

2020
2022
2010
1990
1980

2015
1970
1965

1995
1985
1975
1961
133 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).

Spittal an Wolfsberg
der Drau
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Geburtsland

Sonstige EU-Staaten
Klagenfurt Staaten: vor 2004, EFTA, GB:
Villach
13,3% 29,5%

Ukraine:
3,3%
Afghanistan,
Syrien, Irak: EU-Beitritts-
5,0% staaten 2004:
0 15 30 km 14,2%
Türkei:
1,8%
EU-Beitrittsstaaten
Ehem. Jugoslawien ab 2007:
(außerhalb der EU): 10,8%
22,0%

132 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 134 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

113
Niederösterreich
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Gemeinden Entwicklung des Ausländer:innenanteils 1961–2022

35%

Waidhofen/ 30%
Thaya
Gmünd
Laa/ Thaya %
25%
Horn
Zwettl 20%

15%
Österreich
Krems 10%

5%
Niederösterreich
Melk St.Pölten
0%
Bundesländer

Amstetten

2000

2005

2020
2022
2010
1990
1980

2015
1970
1965

1995
1985
1975
1961
Scheibbs
136 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).

Wr.Neustadt

Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Geburtsland

Anteil der im Ausland geborenen Sonstige EU-Staaten


Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung Staaten: vor 2004, EFTA, GB:
12,5% 15,1%
40,0 % und mehr
Ukraine:
30,0 % bis unter 40,0 % EU-Beitritts-
5,9%
staaten 2004:
20,0 % bis unter 30,0 %
Afghanistan, 19,5%
15,0 % bis unter 20,0 % Syrien, Irak:
4,1%
10,0 % bis unter 15,0 %
5,0 % bis unter 10,0 % 0 15 30 km Türkei:
bis unter 5,0 % 9,2% EU-Beitrittsstaaten
Ehem. Jugoslawien ab 2007:
(außerhalb der EU): 14,6%
19,1%

135 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 137 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

114
Oberösterreich
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Gemeinden Entwicklung des Ausländer:innenanteils 1961–2022

35%
Anteil der im Ausland geborenen
Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung 30%
40,0 % und mehr
25%
30,0 % bis unter 40,0 %
20,0 % bis unter 30,0 % 20%
15,0 % bis unter 20,0 %
Rohrbach-Berg 15%
10,0 % bis unter 15,0 %
Österreich
5,0 % bis unter 10,0 % 10%
bis unter 5,0 % Schärding
5%
Oberösterreich

0%
Linz

Bundesländer
2000

2005

2020
2022
2010
1990
Braunau

1980

2015
1970
1965

1995
1985
1975
1961
am Inn Ried im
Innkreis
Wels
139 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).

Steyr
Vöcklabruck
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Geburtsland
Gmunden Kirchdorf/
Krems
Sonstige EU-Staaten
Staaten: vor 2004, EFTA, GB:
12,4% 17,3%

Ukraine: EU-Beitritts-
Bad Ischl
3,2% staaten 2004:
12,4%
Afghanistan,
Syrien, Irak:
EU-Beitritts-
0 12,5 25 km 6,7%
staaten ab 2007:
Türkei: 14,9%
7,6%
Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU):
25,6%

138 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 140 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

115
Salzburg
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Gemeinden Entwicklung des Ausländer:innenanteils 1961–2022

35%
Anteil der im Ausland geborenen
Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung 30%
40,0 % und mehr
25%
30,0 % bis unter 40,0 %
20,0 % bis unter 30,0 % 20%
15,0 % bis unter 20,0 %
15%
10,0 % bis unter 15,0 % Österreich

5,0 % bis unter 10,0 % Salzburg 10%


bis unter 5,0 %
5% Salzburg

0%
Bundesländer

2000

2005

2020
2022
2010
1990
1980

2015
1970
1965

1995
1985
1975
1961
142 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).

Bischofshofen
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Geburtsland
Zell am See
Mittersill Sonstige EU-Staaten
Staaten: vor 2004, EFTA, GB:
13,8% 28,5%

Ukraine:
Tamsweg 2,9%
Afghanistan,
Syrien, Irak: EU-Beitritts-
5,8% staaten 2004:
11,0%
0 10 20 km Türkei:
5,9%

Ehem. Jugoslawien EU-Beitritts-


(außerhalb der EU): staaten ab 2007:
22,4% 9,7%

141 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 143 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

116
Steiermark
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Gemeinden Entwicklung des Ausländer:innenanteils 1961–2022

35%
Anteil der im Ausland geborenen
Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung 30%
40,0 % und mehr
25%
30,0 % bis unter 40,0 %
20,0 % bis unter 30,0 % 20%
15,0 % bis unter 20,0 %
15%
10,0 % bis unter 15,0 %
Österreich
5,0 % bis unter 10,0 % 10%
bis unter 5,0 %
5%
Steiermark

0%
Mürzzuschlag

Bundesländer
2000

2005

2020
2022
2010
1990
1980

2015
1970
1965

1995
1985
1975
1961
Liezen

Kapfenberg 145 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).


Leoben

Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Geburtsland

Sonstige EU-Staaten
Murau Staaten: vor 2004, EFTA, GB:
Graz Fürstenfeld 14,9% 18,0%

Ukraine: EU-Beitritts-
4,2% staaten 2004:
Afghanistan, 13,7%
Deutschlandsberg Syrien, Irak:
6,2%
0 15 30 km Türkei: EU-Beitritts-
4,7% staaten ab 2007:
Ehem. Jugoslawien 20,2%
(außerhalb der EU):
18,2%

144 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 146 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

117
Tirol
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Gemeinden Entwicklung des Ausländer:innenanteils 1961–2022

35%
Anteil der im Ausland geborenen
Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung 30%
40,0 % und mehr
25%
30,0 % bis unter 40,0 %
20,0 % bis unter 30,0 % 20%
15,0 % bis unter 20,0 %
15%
10,0 % bis unter 15,0 %
Österreich
5,0 % bis unter 10,0 % 10%
bis unter 5,0 %
5%
Kufstein Tirol
St. Johann
Reutte in Tirol 0%
Wörgl
Bundesländer

2000

2005

2020
2022
2010
1990
1980

2015
1970
1965

1995
1985
1975
1961
Telfs
Imst Innsbruck 148 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).

Landeck
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Geburtsland

EU-Staaten
vor 2004, EFTA, GB:
Sonstige 41,6%
Lienz Staaten:
11,1%

EU-Beitritts-
staaten 2004:
Ukraine: 9,5%
2,7%
0 15 30 km EU-Beitritts-
Afghanistan, staaten ab 2007:
Syrien, Irak: 7,7%
5,3%
Türkei: Ehem. Jugoslawien
10,8% (außerhalb der EU): 11,3%

147 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 149 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

118
Vorarlberg
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Gemeinden Entwicklung des Ausländer:innenanteils 1961–2022

35%
Anteil der im Ausland geborenen
Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung 30%
40,0 % und mehr
25%
30,0 % bis unter 40,0 % Bregenz

20,0 % bis unter 30,0 % 20%


15,0 % bis unter 20,0 %
Dornbirn 15%
10,0 % bis unter 15,0 %
Österreich
5,0 % bis unter 10,0 % 10%
bis unter 5,0 %
5%
Vorarlberg

0%

Bundesländer
2000

2005

2020
2022
2010
1990
1980

2015
1970
1965

1995
1985
1975
1961
Feldkirch

151 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).


Bludenz

Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Geburtsland

Sonstige EU-Staaten
Staaten: vor 2004, EFTA, GB:
12,2% 32,7%

Ukraine:
2,6%
Afghanistan, EU-Beitritts-
Syrien, Irak: staaten 2004:
6,4% 8,1%
0 5 10 km
Türkei:
17,7% EU-Beitritts-
staaten ab 2007:
Ehem. Jugoslawien 8,1%
(außerhalb der EU):
12,2%

150 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 152 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

119
Wien
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Gemeindebezirken Entwicklung des Ausländer:innenanteils 1961–2022

35%
Anteil der im Ausland geborenen
Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung 30%
40,0 % und mehr
25%
30,0 % bis unter 40,0 %
20,0 % bis unter 30,0 % 20%
15,0 % bis unter 20,0 %
15%
10,0 % bis unter 15,0 %
Österreich
5,0 % bis unter 10,0 % 10%
bis unter 5,0 %
5% Wien

0%
Bundesländer

2000

2005

2020
2022
2010
1990
1980

2015
1970
1965

1995
1985
1975
1961
154 Q.: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes (Jahresdurchschnittsbevölkerung).

Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2023 nach Geburtsland

Sonstige EU-Staaten
Staaten: vor 2004, EFTA, GB:
21,3% 13,3%

EU-Beitritts-
Ukraine: staaten 2004:
4,4% 13,8%

Afghanistan, EU-Beitritts-
0 2,5 5 km
Syrien, Irak: staaten ab 2007:
8,7% 9,7%

Ehem. Jugoslawien
(außerhalb der EU):
Türkei:
20,4%
8,4%

153 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes. 155 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

120
Bundesländer im Überblick
Nieder- Ober-
Österreich Burgenland Kärnten österreich österreich Salzburg Steiermark Tirol Vorarlberg Wien
Bevölkerung am 1.1.2023 (Statistik des Bevölkerungsstandes)

Bevölkerung insgesamt 9 104 772 301 250 568 984 1 718 373 1 522 825 568 346 1 265 198 771 304 406 395 1 982 097
darunter ausländische Staatsangehörige 19,0 % 11,2 % 12,8 % 11,9 % 15,4 % 19,7 % 13,6 % 18,1 % 19,9 % 34,2 %
darunter im Ausland Geborene 21,7 % 13,3 % 14,6 % 14,4 % 17,6 % 21,1 % 15,0 % 20,4 % 22,7 % 39,3 %
Bevölkerung in Privathaushalten 2022 (Mikrozensus)

Bevölkerung in Privathaushalten 8 900 800 295 800 558 100 1 690 300 1 492 500 556 000 1 238 700 754 700 398 900 1 915 800
Mit Migrationshintergrund insgesamt 26,4 % 14,9 % 16,8 % 17,8 % 22,2 % 24,4 % 16,6 % 23,5 % 28,0 % 49,7 %
Erste Generation der Zugewanderten 19,5 % 11,5 % 13,0 % 12,7 % 15,7 % 18,7 % 12,6 % 18,2 % 20,5 % 36,4 %
Zweite Generation der Zugewanderten 7,0 % 3,3 % 3,9 % 5,1 % 6,5 % 5,7 % 4,1 % 5,2 % 7,5 % 13,3 %
Wanderungsstatistik 2022

Wanderungssaldo mit dem Ausland (insgesamt) 136 979 3 318 8 891 19 816 17 897 9 746 16 983 7 923 3 308 49 097
Österreichische Staatsangehörige -6 257 -151 -183 -602 -1 002 -440 -674 -869 -745 -1 591
Ausländische Staatsangehörige 143 236 3 469 9 074 20 418 18 899 10 186 17 657 8 792 4 053 50 688
Angehörige von EU-, EFTA-Staaten, GB 36 257 574 1 965 2 426 6 115 2 910 4 503 3 614 1 327 12 823

Bundesländer
Drittstaatsangehörige 106 979 2 895 7 109 17 992 12 784 7 276 13 154 5 178 2 726 37 865
Einbürgerungen 2022

Einbürgerungen, davon: 10 899 205 552 1 522 1 328 487 910 770 647 4 478
Angehörige von EU-, EFTA-Staaten, GB 15,3 % 43,4 % 22,8 % 18,6 % 14,6 % 15,0 % 13,5 % 14,9 % 12,7 % 12,9 %
Drittstaatsangehörige 84,7 % 56,6 % 77,2 % 81,4 % 85,4 % 85,0 % 86,5 % 85,1 % 87,3 % 87,1 %
Personen in Grundversorgung am 1.1.2023

Gesamt 92 929 2 992 3 724 14 539 11 213 3 983 10 669 5 369 3 079 37 361
je 1 000 Einwohner:innen zum 1.1.2023 10,2 9,9 6,5 8,5 7,4 7,0 8,4 7,0 7,6 18,8
Arbeitsmarktdaten 2022

Unselbstständig Erwerbstätige am Arbeitsort (insgesamt) 3 913 633 111 754 221 824 651 650 694 596 267 990 545 642 350 689 171 644 897 845
darunter mit ausländischer Staatsangehörigkeit 23,7 % 28,2 % 17,4 % 20,3 % 20,0 % 25,7 % 19,2 % 25,1 % 27,2 % 30,9 %
Arbeitslosenquote der österreichischen Staatsangehörigen 5,4 % 7,0 % 6,8 % 5,7 % 3,4 % 3,2 % 4,6 % 3,7 % 4,4 % 8,3 %
Arbeitslosenquote der ausländischen Staatsangehörigen 9,1 % 4,4 % 8,7 % 6,6 % 6,1 % 5,2 % 7,8 % 5,1 % 6,5 % 14,9 %
Mindestsicherungs- & Sozialhilfebezieher:innen 2021

Insgesamt 199 174 2 004 3 899 13 270 7 562 5 977 15 192 10 456 5 167 135 648
Österreichische Staatsangehörige 89 065 1 342 2 118 7 427 4 027 3 044 7 334 3 993 1 877 57 902
Angehörige von EU-, EFTA-Staaten, GB 14 009 191 144 929 471 337 1 076 835 364 9 663
Drittstaatsangehörige (ohne Asyl-, subsidiär Schutzberechtigte) 20 412 138 281 746 566 488 1 257 999 616 15 320
Asyl-, subsidiär Schutzberechtigte 75 688 333 1 356 4 167 2 498 2 108 5 525 4 628 2 310 52 762
156 Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes 1.1.2023, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2022, Wanderungsstatistik 2022, Statistik der Einbürgerungen 2022 (ohne Einbürgerungen von Personen ohne Wohnsitz in
Österreich), Mindestsicherungs- und Sozialhilfestatistik 2021; BMI Asylstatistik; AMS Österreich, Arbeitsmarktdaten 2022.

121
Glossar

Altersstandardisierung: Viele statistische Sachver- Arbeitslosenquote (internationale Definition): Arbeits- schen 18 und 64 Jahren – ausgenommen Studierende
halte (z.B. Krankheitsrisiken) sind abhängig vom lose Personen, die zum Erhebungszeitpunkt weniger als und Pensionist:innen – schöpfen im Laufe eines Jahres
Lebensalter. Für den unverzerrten Vergleich von eine Wochenstunde gearbeitet haben, in den vorange- weniger als 20 % des maximal möglichen Erwerbspo-
Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Al- gangenen vier Wochen aktiv eine Arbeit gesucht haben tenzials aus.
tersstruktur (z.B. österreichische und ausländische und für den Arbeitsmarkt sofort (d.h. binnen zwei Wo-
Staatsangehörige) sind altersstandardisierte Maß- chen) verfügbar sind, bezogen auf die Erwerbsperso- Asylsuchende (Asylwerbende): Personen, die in einem
zahlen sinnvoll. Die Altersstandardisierung erfolgt nen im Alter von 15 bis 74 Jahren. fremden Land um Asyl, also um Aufnahme und Schutz
durch Gewichtung der altersspezifischen Häufigkei- vor Verfolgung ansuchen und deren Asylverfahren
ten mit der Altersverteilung einer Standardbevölke- Arbeitslosenquote (nationale Definition): Beim Arbeits- noch nicht abgeschlossen ist. Bei positivem Abschluss
rung (hier: Europa-Standardbevölkerung 2013). Da marktservice (AMS) als arbeitslos registrierte Personen des Asylverfahrens sind sie anerkannte Flüchtlinge.
diese Standardbevölkerung einen fiktiven Alters- in Prozent des „Arbeitskräftepotenzials“ (= Summe der
aufbau hat, der dem Durchschnitt verschiedener unselbstständig Erwerbstätigen plus der Arbeitslosen). Aufenthaltsdauer: Zeitraum, in dem eine Person in Ös-
beobachteter Werte entspricht, sind die altersstan- Personen in Schulungen und Ausbildungen gelten in die- terreich mit einem Hauptwohnsitz gemeldet ist; ergibt
dardisierten Häufigkeiten nur im Vergleich zueinan- ser Definition nicht als arbeitslos. sich aus der Differenz zwischen den Zeitpunkten der
der interpretierbar, nicht jedoch in der Höhe ihrer An- und Abmeldung bei der Meldebehörde.
einzelnen absoluten Werte. Arbeitsort: Ort, an dem eine Erwerbstätigkeit ausgeübt
A

wird. Steht im Unterschied zum Wohnort, an dem sich Aufenthaltstitel: Drittstaatsangehörige, die sich länger
Alterung, demographische: Rückgang der Anzahl und der Lebensmittelpunkt einer Person befindet. Personen, als sechs Monate in Österreich aufhalten (ausgenommen
des Anteils von Kindern und Jugendlichen bei gleichzei- die nicht in der Gemeinde ihres Arbeitsortes wohnen, Asylwerbende und anerkannte Flüchtlinge), benötigen
tigem Anstieg der Bevölkerung im Pensionsalter; äußert sind Pendler:innen. einen Aufenthaltstitel (vorübergehende Aufenthaltsbe-
sich auch in einem Anstieg des Durchschnittsalters der willigung, Aufenthaltstitel zur befristeten Niederlassung,
Bevölkerung. Armutsgefährdung: Betrifft (gemäß der Europa-2030- Aufenthaltstitel für Familienangehörige und für den
Strategie der EU) Personen, deren Einkommen nach Daueraufenthalt). Bei Asylwerbenden mit zugelassenem
Anerkennungsquote: Bezieht die Zahl der in einem Sozialleistungen unter 60 % des nationalen Medianein- Verfahren gilt die Aufenthaltsberechtigungskarte, bei
Kalenderjahr positiv entschiedenen Asylanträge auf die kommens (äquivalisiertes Haushaltseinkommen) liegt. anerkannten Flüchtlingen der Nachweis über die Zu-
Gesamtzahl aller Entscheidungen dieses Jahres; steht erkennung internationalen Schutzes als Aufenthaltstitel.
jedoch in keinem Zusammenhang zur Zahl der in die- Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung: Betrifft ge-
sem Jahr gestellten Asylanträge. mäß der Europa-2030-Strategie der EU alle Personen, Ausländer:innenanteil: Anteil der ausländischen Staats-
• die armutsgefährdet sind oder angehörigen in Prozent der Gesamtbevölkerung.
Anmeldebescheinigung: Zur Dokumentation des EU- • die erheblich materiell und sozial depriviert sind (d.h.
Rechts auf Niederlassungsfreiheit erhalten Staats- Zustimmung zu mindestens sieben von 13 Aussagen Auswahlwahrscheinlichkeit: Wahrscheinlichkeit, Ein-
angehörige eines EU-, EFTA-Staates bei einem über die Nicht-Leistbarkeit von Gütern/Bedürfnissen gang in die Stichprobe zu finden. Entspricht dem Quo-
Aufenthalt von mehr als drei Monaten in Österreich für den Haushalt) oder tienten aus der Größe einer Schicht in der Stichprobe
eine Anmeldebescheinigung (bzw. als Familienange- • die in einem Haushalt mit keiner oder sehr niedriger (Fallzahl) dividiert durch die Größe der entsprechenden
hörige eine Aufenthaltskarte). Erwerbsintensität leben (d.h. Personen im Haushalt zwi- Gruppe in der Grundgesamtheit.

122
Berufe, freie: Selbstständig Erwerbstätige sowie freie Erstsprache: Im Alltag und im privaten Umfeld haupt- Familienangehörigen nach Österreich nachzuholen.
Mitarbeiter:innen und Werkvertragsnehmer:innen. sächlich verwendete Sprache (synonym zu Mutter- Dies gilt ebenso unter bestimmten Voraussetzungen
sprache). Bei Schüler:innen ist sie im Rahmen der für Ehepartner:innen über 21 Jahren und minderjährige
Bevölkerung mit Migrationshintergrund: Personen, de- Schuleinschreibung bekannt zu geben, sagt jedoch Kinder von Drittstaatsangehörigen mit mehr als fünf-
ren Eltern beide im Ausland geboren worden sind. Per- nichts über die Kenntnisse anderer Sprachen aus. jährigem ununterbrochenem Aufenthalt in Österreich
sonen, die selbst im Ausland geboren wurden, zählen sowie drittstaatsangehörige Schlüsselarbeitskräfte und
zur „ersten Zuwanderungsgeneration“, in Österreich ge- Erwerbsbeteiligung: Einbindung von Personen in eine anerkannte Flüchtlinge.
borene Nachkommen von im Ausland geborenen Eltern Erwerbstätigkeit; wird z.B. mit Hilfe der Erwerbstätigen-
zur „zweiten Zuwanderungsgeneration“. quote quantifiziert. Flüchtlinge, anerkannte: Rechtsstatus von Personen,
deren Asylantrag positiv entschieden wurde. Sie dürfen
Drittstaatsangehörige: Ausländische Staatsangehörige, Erwerbskarrierenmonitoring (EKM): Das EKM ist eine dauerhaft in Österreich bleiben und sind Österreicher:in-
die nicht Angehörige eines EU-Staates (inklusive assozi- Zusammenführung der Datenbanken des Arbeits- nen weitgehend gleichgestellt.
ierter Kleinstaaten) bzw. EFTA-Staates sowie des Verei- marktservice (Informationen über Arbeitslose) und der
nigten Königreichs Großbritannien und Nordirland sind. Sozialversicherungen (Daten über Beschäftigte und Folgeantrag: Jeder einem bereits rechtskräftig erledig-
sonstige Versicherte) über den Verlauf von Erwerbskar- ten Asylantrag nachfolgende weitere Asylantrag der-
Einbürgerung: Verleihung der österreichischen Staats- rieren (individuelle Abfolgen von Phasen der Erwerbs- selben Person.
bürgerschaft, (außer in Ausnahmefällen) bei gleich- tätigkeit und Nicht-Erwerbstätigkeit).
zeitiger Aufgabe der bisherigen ausländischen Staats- Geburtenbilanz: Differenz zwischen der Zahl der Le-
angehörigkeit. Für die Einbürgerung sind in Österreich Erwerbspersonen: Summe der erwerbstätigen Perso- bendgeborenen und der Zahl der Gestorbenen.
mehrere Voraussetzungen zu erfüllen. Darunter fallen nen und der Arbeitslosen.

B–H
ein mindestens zehnjähriger (in Ausnahmefällen sechs- Geburtenrate: Zahl der Lebendgeborenen bezogen auf
jähriger) ununterbrochener rechtmäßiger Aufenthalt in Erwerbstätigenquote: Anteil der erwerbstätigen Per- 1 000 der Bevölkerung im Jahresdurchschnitt.
Österreich sowie der Nachweis von Sprachkenntnissen sonen im Alter von 15 bis 64 Jahren in Prozent der Be-
in Deutsch und die Absolvierung eines Staatsbürger- völkerung gleichen Alters. Grundversorgung: Im Rahmen der Grundversorgung
schaftstests. Außerdem sind die Unbescholtenheit erhalten Asylwerbende sowie andere hilfs- und schutz-
sowie ein hinreichendes Einkommen (unter Herausrech- EWR (Europäischer Wirtschaftsraum): Der EWR um- bedürftige Personen aus dem Ausland Leistungen,
nung von Sozialleistungen) nachzuweisen. fasst alle EU-Staaten sowie alle EFTA-Staaten mit mit denen die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens
Ausnahme der Schweiz. Mit der Schweiz hat die EU im gedeckt werden können (wie z.B. Verpflegung, Unter-
Einbürgerungsrate: Anteil (in Prozent) der eingebür- Bereich der Personenfreizügigkeit bilaterale Abkom- kunft, Krankenversicherung, Bekleidungshilfe, Schulbe-
gerten an den im Jahresdurchschnitt im jeweiligen Land men geschlossen. darf und Beratung).
lebenden ausländischen Staatsangehörigen.
EU-SILC: „European Union Statistics on Income and Haftquote: Bezieht die Zahl der inhaftierten Personen
Elementare Bildungseinrichtungen: Öffentliche und Living Conditions“, Stichprobenerhebung in Privat- auf die Bevölkerung gleicher Staatsangehörigkeit.
private Einrichtungen der Förderung und Bildung von haushalten; liefert jährlich Daten zu Einkommen und
Kindern bis zum Erreichen der Schulpflicht entspre- Lebensbedingungen. Haupterwerbsalter: Alter, in dem Personen gewöhnlich
chend der gesetzlichen Vorgaben der Bundesländer, einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Je nach Berücksich-
die eine sprachliche Förderung in der Bildungsspra- Familienzusammenführung: In Österreich lebende ös- tigung von Ausbildungszeit und Pensionsantrittsalter
che Deutsch nachweisen und gesetzlich definierte Bil- terreichische Staatsangehörige, EWR-Bürger:innen und unterschiedlich definiert, meist jedoch als Zeitspanne
dungsaufgaben erfüllen. schweizerische Staatsangehörige haben das Recht, ihre von 15 bis 64 Jahren.

123
Hauptwohnsitz: Ort der Unterkunft, an dem sich eine Per- eine Frau im Laufe ihres Lebens zur Welt bringen wür- NEET: [„Young people neither in employment nor edu-
son angemeldet hat. Bei mehreren Wohnsitzen sollte der de, wenn das altersspezifische Fertilitätsverhalten eines cation or training“ bzw. „Jugendliche, weder erwerbs-
Hauptwohnsitz dem Mittelpunkt der Lebensbeziehungen beobachteten Jahres auch in Zukunft konstant bliebe. tätig noch in Ausbildung oder Weiterbildung“] umfasst
entsprechen, wobei die Aufenthaltsdauer, die Lage zum Rechnerisch ergibt sich die durchschnittliche Kinder- gemäß der Europa-2020-Strategie der EU alle Jugend-
Arbeitsplatz sowie der Wohnsitz von Familienangehöri- zahl (Gesamtfertilitätsrate) als Summe der altersspezi- lichen im Alter von 15 bis 24 Jahren, die nicht erwerbs-
gen (insbesondere von Kindern) ausschlaggebend sind. fischen Fertilitätsraten, also der Zahl der Geburten von tätig sind (d.h. Arbeitslose oder Nichterwerbspersonen,
Frauen eines bestimmten Alters bezogen auf die Zahl wie z.B. Berufsunfähige, Haushaltsführende) und inner-
Hochrechnung: Bei einer zufallsgesteuerten Stichpro- der Frauen desselben Alters. halb der vier Wochen vor der Umfrage an keiner forma-
benauswahl wird ein verkleinertes, aber sonst im Schnitt len oder nicht-formalen Ausbildung oder Weiterbildung
wirklichkeitsgetreues Abbild des Merkmalskörpers der Lebenserwartung: Anzahl von Jahren, die eine Person teilgenommen haben.
Grundgesamtheit geschaffen. Bei der Berechnung der zu einem bestimmten Zeitpunkt (meist bei der Geburt)
statistischen Ergebnisse muss diese Verkleinerungs- im Durchschnitt noch leben würde, wenn die Sterbe- Niederlassungsfreiheit: Staatsangehörige eines EU-,
prozedur wieder rückgängig gemacht werden. Dieser raten des der Berechnung zugrunde liegenden Jahres EWR-Staates oder der Schweiz und deren Familienan-
Vorgang heißt Hochrechnung. Dabei werden die mit auch in Zukunft unverändert blieben. gehörige haben (wenn sie die gesetzlichen Vorausset-
Hilfe der Stichprobe erhobenen Merkmalswerte zur zungen erfüllen) gemäß der EU-Richtlinie 2004/38/EG
Schätzung der interessierenden, aber unbekannten Median: Zentralwert, der genau in der Mitte einer Ver- das Recht, sich in Österreich für mehr als drei Monate
Parameter der Grundgesamtheit herangezogen. teilung liegt. D.h. exakt die Hälfte aller Fälle liegt unter aufzuhalten.
dem Median, während die andere Hälfte darüber liegt.
Haushaltseinkommen: Berechnet sich als Summe der Der Median entspricht nicht dem arithmetischen Mittel Niedriglohngrenze: Gemäß ILO liegt diese bei zwei
Erwerbseinkommen, Kapitalerträge, Pensionen und all- und ist robuster gegenüber Extremwerten. Drittel des Medians des Brutto-Stundenlohns unselbst-
H–N

fälliger Sozialtransfers im Haushalt. ständig Beschäftigter (ohne Lehrlinge), die 12 Stunden


Medien, soziale: Als soziale Medien werden digitale und mehr pro Woche arbeiten.
Inlandswirksam: Bezogen auf Personen mit Wohnsitz Plattformen wie z.B. Facebook, Twitter, Instagram, Tik-
in Österreich. Tok oder YouTube bezeichnet. Non-Response-Anpassung: Wenn das Teilnahme-
verhalten der Personen in der Bruttostichprobe einer
Kalibrierung: Die Genauigkeit der Schätzwerte einer Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung: Zwei oder alle Befragung anhand von bestimmten Merkmalsausprä-
Erhebung lässt sich erhöhen, indem man die auf Basis drei Merkmale von Armuts- oder Ausgrenzungsgefähr- gungen (z.B. Alter, Erwerbsstatus, etc.) variiert, sodass
der Stichprobe errechneten Ergebnisse an bekannte dung (siehe dort) treffen zu. manche Gruppen eine höhere Teilnahmebereitschaft
Eckzahlen aus der Grundgesamtheit anpasst. Dies wird (engl. „Response“) aufweisen als andere, kann dies zu
erreicht, indem man die Hochrechnungsgewichte in Migrationshintergrund: Siehe Bevölkerung mit Migra- einer Verzerrung der Befragungsergebnisse führen.
einem iterativen Verfahren so abändert, dass die her- tionshintergrund. Um diese sog. „Non-Response“-Verzerrung auszuglei-
nach errechneten Ergebnisse mit den Verteilungen der chen, wird die Teilnahmewahrscheinlichkeit als Funk-
Merkmale in der Grundgesamtheit übereinstimmen. Mikrozensus: Stichprobenerhebung in Privathaushalten; tion von potenziellen Einflussfaktoren geschätzt. Dies
liefert aktuelle Daten zu Erwerbstätigkeit, Arbeitslosig- geschieht häufig mithilfe eines logistischen Regres-
Kinderbetreuungsquote: Anteil der in Krippen, Kinder- keit, Bildungsstand, Wohnen, Haushalten und Familien. sionsmodells. Die geschätzten Wahrscheinlichkeiten
gärten und Horten betreuten Kinder in Prozent der Be- werden dann zur Anpassung der Hochrechnungsge-
völkerung gleichen Alters. Mittel, arithmetisches: Durchschnittswert aller vorkom- wichte verwendet, sodass Personen mit geringer Teil-
menden Werte; wird durch Extremwerte (Ausreißer) nahmewahrscheinlichkeit höher gewichtet werden und
Kinderzahl, durchschnittliche: Anzahl an Kindern, die stärker verzerrt als der Median. vice versa.

124
Onlinebefragung: Befragung, die über das Internet ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich ge- Totgeburtenrate die Totgeburten nicht in der Referenz-
durchgeführt wird. regelt. Sie soll den Lebensunterhalt und die Unterkunft population enthalten sind.
sichern.
Opferbelastungsquote: Bezieht die Zahl der Opfer von Unselbstständig Beschäftigte: Sammelbegriff für Ar-
Straftaten auf die Bevölkerung oder eine Teilgruppe der Sterberate: Zahl der Sterbefälle bezogen auf 1 000 der beiter:innen, Angestellte, Beamt:innen. Nicht zu den
Bevölkerung (z.B. Staatsangehörigkeitsgruppe). Bevölkerung im Jahresdurchschnitt. unselbstständig Beschäftigten zählen Selbstständige,
mithelfende Familienangehörige, freie Dienstnehmer:in-
Pflichtschulabschluss: Positiver Abschluss der 9. Schul- Stichprobenfehler, relativer: Die hochgerechneten Er- nen und Werkvertragsnehmer:innen.
stufe in Österreich. gebnisse der Migrationsbefragung sind mit einer ge-
wissen Unschärfe behaftet, da ihre Berechnung nicht Wanderungsgewinn/Wanderungsverlust: Übersteigt
Privathaushalte: Privathaushalte umfassen die als auf Basis einer Vollerhebung, sondern einer Stichprobe die Zahl der Zuzüge jene der Wegzüge, ist der Wande-
Wohngemeinschaft zusammenlebenden Personen, erfolgt. Diese Unschärfe wird mit dem relativen Stich- rungssaldo positiv und man spricht von einem Wande-
wobei Verwandtschaftsbeziehungen für die Abgren- probenfehler bei 95-prozentiger statistischer Sicherheit rungsgewinn. Wenn es mehr Wegzüge als Zuzüge gibt,
zung eines Haushaltes keine Rolle spielen. Anstalts- (das 1,96-fache des Quotienten aus Standardfehler divi- fällt der Wanderungssaldo negativ aus und man spricht
haushalte (Alten- und Pflegeheime, Gefängnisse, diert durch die geschätzte Häufigkeit) gemessen. von einem Wanderungsverlust.
Internate, Flüchtlingsunterkünfte, Kasernen, Klöster
usw.) sind ausgenommen. Subsidiärer Schutz: Befristetes Aufenthaltsrecht in Ös- Wanderungssaldo (Wanderungsbilanz, Netto-Zuwan-
terreich trotz abgelehntem Asylantrag, wenn der be- derung): Differenz von Zuzügen aus dem Ausland und
Säuglingssterblichkeit: Im ersten Lebensjahr Verstor- troffenen Person im Herkunftsland Gefahr für Leben Wegzügen in das Ausland. Stellt jenen Wert dar, um
bene; als Rate bezogen auf 1 000 Lebendgeborene des- oder Unversehrtheit droht. den sich die Bevölkerungszahl aufgrund der internatio-

O–Z
selben Kalenderjahres. nalen Wanderungen verändert.
Tertiäre Bildung: Umfasst alle Ausbildungen, für welche
Segregation: Ist die im Vergleich zur übrigen Bevöl- die Reifeprüfung (Matura) oder ein vergleichbarer Bil- Wohnkostenanteil: Anteil der Wohnkosten am gesam-
kerung überdurchschnittliche Konzentration einzelner dungsabschluss vorausgesetzt wird. In Österreich sind ten Haushaltseinkommen.
Bevölkerungsgruppen in wenigen räumlichen Einheiten dies Kollegs, berufsbildende Akademien, Pädagogische
(z.B. Gemeinden); wird mit dem Segregationsindex ge- Hochschulen, Fachhochschulen und Universitäten. Zufallsstichprobe, geschichtete: Die Stichprobe wird
messen. in einem wissenschaftlichen Zufallsverfahren gezogen.
Totgeburt: Laut Richtlinien der Weltgesundheitsorga- Bei einer geschichteten Zufallsstichprobe wird die be-
Sehr schlechter Wohnstandard: Liegt vor, wenn zwei nisation (WHO) gelten Kinder mit einem Geburtsge- trachtete Grundgesamtheit in einzelne Untergruppen
oder mehr der folgenden Wohnprobleme bestehen: wicht von mindestens 500 Gramm, bei denen nach (Schichten) aufgeteilt, z.B. Personen nach Geschlecht
kein WC in der Wohnung bzw. zum alleinigen Ge- dem Austritt aus dem Mutterleib weder Atmung noch und Altersklassen. Aus jeder Schicht werden unabhän-
brauch, kein Badezimmer in der Wohnung, Feuchtigkeit Herzschlag oder andere Lebenszeichen einsetzen, als gige, zufällige Stichproben gezogen.
oder Schimmelbildung, dunkle Wohnräume. Totgeburt. Totgeborene Kinder unter 500 Gramm wer-
den als Fehlgeburten bezeichnet und im Rahmen der
Sozialhilfe und Mindestsicherung: Finanzielle Unter- Geburtenstatistik nicht gezählt.
stützung für Österreicher:innen sowie anspruchsbe-
rechtigte ausländische Staatsangehörige in Notlagen, Totgeburtenrate: Totgeburten bezogen auf 1 000
die ihren Lebensunterhalt mit eigenen Mitteln (Einkom- Lebendgeborene desselben Kalenderjahres. Zu be-
men, Unterhalt, Pension etc.) nicht decken können. Sie rücksichtigen ist, dass bei der Berechnung der

125
Staatengliederungen

In der Broschüre verwendete Zusammenfas- EU, EFTA, GB: Drittstaaten:


sungen von ausländischen Staatsangehörig- EU-Staaten, EFTA-Staaten, mit der EU asso- Alle Staaten, die keine EU-Staaten bzw. mit der
keiten und Geburtsländern ziierte Kleinstaaten und das Vereinigte König- EU assoziierten Kleinstaaten oder EFTA-Staa-
(Gebietsstand 1.1.2023): reich Großbritannien und Nordirland (Andorra, ten sind exkl. das Vereinigte Königreich Groß-
Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Est- britannien und Nordirland (in Europa: Albanien,
Staaten der Europäischen Union vor 2004 land, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordma-
(ohne Österreich, 13): Island, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, zedonien, Moldawien, Montenegro, Russische
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Litauen, Luxemburg, Malta, Monaco, Niederlan- Föderation, Serbien, Türkei, Ukraine, Weißruss-
Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxem- de, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, San land; alle Staaten in Afrika, Amerika, Asien und
burg, Niederlande, Portugal, Schweden, Spanien Marino, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowe- Ozeanien)
nien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Vatikan-
2004 der Europäischen Union beigetretene stadt, Vereinigtes Königreich (GB), Zypern) Afghanistan, Syrien, Irak:
Staaten (10): Dabei handelt es sich um die drei Haupther-
Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowa- EU-Staaten vor 2004, EFTA, GB: kunftsländer der Asylmigration 2015. Von
kei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Zypern (am Vor 2004 der EU beigetretene Staaten, EFTA- 88 340 Asylanträgen, die 2015 in Österreich ge-
1.5.2004 beigetreten) Staaten, mit der EU assoziierte Kleinstaaten stellt wurden, entfielen 72 % auf Angehörige die-
und das Vereinigte Königreich Großbritannien ser drei Staaten. Dies waren im Einzelnen 25 563
Ab 2007 der Europäischen Union beigetretene und Nordirland (Andorra, Belgien, Dänemark, Anträge von Staatsangehörigen Afghanistans,
Staaten (3): Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechen- 24 547 von Angehörigen Syriens und 13 633 von
Bulgarien, Rumänien (am 1.1.2007 beigetreten); land, Irland, Island, Italien, Liechtenstein, Lu- Personen aus dem Irak.
Kroatien (am 1.7.2013 beigetreten) xemburg, Monaco, Niederlande, Norwegen,
Portugal, San Marino, Schweden, Schweiz, Maghreb-Staaten:
EFTA-Staaten: Spanien, Vatikanstadt, Vereinigtes Königreich Algerien, Marokko, Tunesien
Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz (GB))

Mit der Europäischen Union assoziierte Ehemaliges Jugoslawien (außerhalb der EU):
Kleinstaaten: Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmaze-
Andorra, Monaco, San Marino, Vatikanstadt donien, Montenegro, Serbien

126
Übersicht über die
Integrationsindikatoren

Sprache und Bildung Soziales und Gesundheit Familienformen

1 13 23
Vor- und außerschulische Betreuungsquoten Netto-Jahreseinkommen (Median) der Eheschließungen zwischen in Österreich und
nach Alter und Staatsangehörigkeit ganzjährig unselbstständig Erwerbstätigen im Ausland geborenen Personen nach Geburts-
2
Kinder mit Förderbedarf im sprachlichen (ohne Lehrlinge) nach Staatsangehörigkeit land der Ehepartner:innen
14
Bereich nach Erstsprache und Kinder- (Mehrfache) Armuts- oder Ausgrenzungsge-
gartenbesuch fährdung nach Geburtsland Einbürgerungen
3 15
Schüler:innen nach Schultyp und Lebenserwartung bei der Geburt nach
24
Staatsangehörigkeit Geschlecht und Geburtsland Einbürgerungen in Prozent der Personen mit
4 16
Ausländische ordentliche Studierende an Inanspruchnahme von Gesundheitsvorsorge- mindestens zehnjährigem Aufenthalt in Öster-
öffentlichen Universitäten leistungen (Impfungen, Früherkennungs- und reich nach bisheriger Staatsangehörigkeit
5
Bildungsstand der 25- bis 64-jährigen Vorsorgeuntersuchungen) nach Geschlecht und
Bevölkerung nach Migrationshintergrund Staatsangehörigkeit Subjektive Fragen zum Integrationsklima
6
Schulabbrecher:innen nach der 8. Schulstufe
25
nach Erstsprache und Schultyp Sicherheit Stichprobenerhebung zum Integrationsklima
bei Österreicher:innen sowie bei ausgewählten
Arbeit und Beruf 17
Kriminalitätsbelastungsquote nach Alter und Zuwanderungsgruppen
Staatsangehörigkeit
7 18
Erwerbstätigenquoten nach Alter, Opferbelastungsquote nach Staats-
Geschlecht und Migrationshintergrund angehörigkeit (Straftaten insgesamt)
8
Selbstständigenquote nach Geschlecht
und Migrationshintergrund Wohnen und räumlicher Kontext
9
Arbeitslosenquoten nach Staats-
19
angehörigkeit und Ausbildung Wohnfläche pro Kopf nach Migrationshinter-
10
Erwerbstätige nach Staatsangehörigkeit grund der Haushaltsreferenzperson
20
und höchster abgeschlossener Ausbildung Wohnkostenanteil nach Geburtsland
11 21
Langzeitarbeitslosigkeit nach Staats- Rechtsverhältnis der Wohnung nach Migra-
angehörigkeit tionshintergrund der Haushaltsreferenzperson
12
Jugendarbeitslosigkeit nach 22
Bevölkerung in Gemeinden mit einem Zuwan-
Staatsangehörigkeit derungsanteil von 25 % und mehr nach Geburtsland

127
Impressum
Dieses Projekt wird durch den Asyl-, Migrations- und
Medieninhaber:innen: Integrationsfonds sowie das Bundeskanzleramt kofi-
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