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Dänemark

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Danmark ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zu weiteren jeweiligen Bedeutungen
siehe Dänemark (Begriffsklärung) und Danmark (Begriffsklärung).

Königreich Dänemark

Kongeriget Danmark

Flagge Wappen
Wahlspruch: keiner

Wahlspruch der Königin: Guds hjælp, Folkets kærlighed,


Danmarks styrke
(dänisch für „Gottes Hilfe, des Volkes Liebe, Dänemarks
Stärke“).

Amtssprache Dänisch
Hauptstadt Kopenhagen
Staats- und Regierungsform parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt Königin
Margrethe II.
Regierungschef Ministerpräsidentin
Mette Frederiksen
Staatsreligion Evangelisch-lutherisch
(Grundgesetz § 4[1])
Fläche 42.921[2] km²
Einwohnerzahl 5.873.420 (Stand: 1. Januar
2022)[3]

Bevölkerungsdichte 130 Einwohner pro km²


Bevölkerungsentwicklung + 0,4 % (Schätzung für das Jahr
2021)[4]

Bruttoinlandsprodukt 2021[5]

• Total (nominal) • 398 Milliarden


• Total (KKP) USD (37.)
• BIP/Einw. • 374 Milliarden
(nom.) USD (53.)
• BIP/Einw. • 68.202
(KKP) USD (9.)
• 64.046
USD (13.)
Index der menschlichen
0,948 (6.) (2021) [6]
Entwicklung
Währung Dänische Krone (DKK)
Errichtung 980 n. Chr.
Nationalhymne Der er et yndigt land (national)
1:20
Kong Christian stod ved
højen mast (königlich)
1:11

Nationalfeiertag keiner (de jure), 5. Juni


(Grundlovsdag, de facto)
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis
Oktober)
Kfz-Kennzeichen DK
ISO 3166 DK, DNK, 208
Internet-TLD .dk
Telefonvorwahl +45
Kopenhagen

Aalborg

Viborg

Randers

Vejle

Hillerød

Sorø

Aarhus

Odense

Esbjerg
Møllehøj
SCHWEDEN
DEUTSCHLAND
NORDSEE
OSTSEE
KATTEGAT
SKAGERRAK
Seeland
Fünen
Falster
Lolland
Bornholm
Vendsyssel-
Thy
Großer
Belt
Limfjord

Dänemark (dänisch Danmark [ˈdænmɑk]) ist ein Land im nördlichen Europa und
neben Grönland und den Färöern eines der drei Länder des Königreiches Dänemark.
Das zwischen der Skandinavischen Halbinsel und Mitteleuropa gelegene
Landesgebiet umfasst eine Fläche von 43.094 km², wovon 23.872 km² auf die
Halbinsel Jütland und der Rest auf Inseln entfallen.
Dänemark ist eines der zwölf Gründungsmitglieder der 1949 gegründeten NATO und
seit dem 1. Januar 1973 Mitglied der Europäischen Union (bzw. ihrer
Vorgängerin EWG).
Die einzige Landgrenze hat Dänemark zu Deutschland, das Königreich
Dänemark hat seit 2022 durch die Grenzziehung auf der Hans-Insel zusätzlich eine
Grenze mit Kanada.[7] Im Grenzgebiet zu Deutschland, ehemals
dänischen Südschleswig, lebt eine dänische Minderheit. Im von 1866 bis 1920
zu Preußen gehörenden Nordschleswig gibt es eine deutsche Minderheit. Dort
ist Deutsch anerkannte regionale Minderheitensprache gemäß der Europäischen
Charta der Regional- oder Minderheitensprachen.

Inhaltsverzeichnis

• 1Geographie
o 1.1Landschaftsbild
o 1.2Klima
o 1.3Gewässer
o 1.4Flora und Fauna
o 1.5Umwelt
o 1.6Städte
• 2Bevölkerung
o 2.1Bevölkerungsstruktur
o 2.2Bevölkerungsstruktur und Migration
o 2.3Sprache
o 2.4Religion
o 2.5Bildungssystem
▪ 2.5.1Schulen
▪ 2.5.2Hochschulen
• 3Geschichte
• 4Politik
o 4.1Staatsoberhaupt
o 4.2Exekutive
o 4.3Legislative
o 4.4Judikative
o 4.5Recht
o 4.6Politische Indizes
o 4.7Verwaltungsgliederung
o 4.8Staatshaushalt
o 4.9Militär
o 4.10Außenpolitik
• 5Infrastruktur
o 5.1Feuerwehr
o 5.2Straßenverkehr
o 5.3Schienenverkehr
o 5.4Flugverkehr
o 5.5Verkehrsbestimmungen
• 6Wirtschaft
o 6.1Allgemein
o 6.2Arbeitslosigkeit
o 6.3Industrie und Dienstleistung
o 6.4Landwirtschaft
o 6.5Energie
o 6.6Bodenschätze
o 6.7Währung und Bankwesen
o 6.8Vermögen
o 6.9Außenhandel
o 6.10Tourismus
o 6.11Kennzahlen
• 7Kultur
o 7.1Feiertage
o 7.2Küche
o 7.3Architektur
o 7.4Design
o 7.5Medien
o 7.6Dänische Literatur
o 7.7Musik
o 7.8Malerei und Bildhauerei
o 7.9Film
o 7.10Weltkulturerbe
o 7.11Sport
o 7.12Homosexualität
• 8Siehe auch
• 9Literatur
• 10Weblinks
• 11Einzelnachweise

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Das aus kulturellen Gründen meist Skandinavien zugerechnete Staatsgebiet
Dänemarks umfasst (ohne Färöer und Grönland) eine Fläche von 43.094 km². Es ist
damit größer als das der Schweiz oder der Niederlande, aber nur etwa halb so groß
wie das Österreichs. Dänemark misst von Nord nach Süd 368 km und von Ost nach
West 452 km. Nördlichster Punkt des Landes ist Grenen, der südlichste Punkt liegt
bei Gedser im Süden der Insel Falster (er gilt zugleich als der südlichste Punkt von
ganz Skandinavien). Westlichster Punkt ist Blåvandshuk in Jütland, gelegen im
ehemaligen Ribe Amt, der östlichste Punkt liegt bei den Erbseninseln (dänisch
Ertholmene), 18 km nordöstlich von Bornholm. Die höchste natürliche Erhebung des
Landes ist mit 170,86 m.o.h. Metern der Møllehøj.
Wegen seiner Inseln und der zerklüfteten Buchten verfügt das Land über eine
verhältnismäßig lange Küstenlinie von 7314 km.[8] Dänemarks 67 km lange
Südgrenze zu Deutschland bildet die einzige Landgrenze. Ansonsten wird das Land
von Nordsee, Skagerrak, Kattegat und Ostsee begrenzt. Die Öresundbrücke bildet
seit Juli 2000 einen festen Verkehrsweg nach Schweden.
Landschaftsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Satellitenbild Dänemarks

Mit Jütland, dem nördlichen Teil der Kimbrischen Halbinsel, und seinen Inseln bildet
Dänemark den Übergang von Mitteleuropa nach Skandinavien. Insgesamt gibt es in
Dänemark 1419 Inseln mit einer Fläche größer als 100 m².[9] 394 Inseln tragen
amtliche Namen, von diesen waren 2016 nur 74 bewohnt.[10] Die größte Insel des
Landes ist Seeland mit 7031 km², gefolgt von Vendsyssel-Thy (Nordjütland) mit
4685 km² (das aber nicht als Insel wahrgenommen wird) und Fünen mit einer Größe
von 2985 km². Seeland, an dessen Ostküste die Hauptstadt Kopenhagen liegt, wird
durch den Großen Belt von der Insel Fünen getrennt, die wiederum durch
den Kleinen Belt von Jütland getrennt ist. Eine dritte bedeutende Meeresstraße in der
Region ist der Öresund zwischen Seeland und der Südspitze Schwedens.
Die Eiszeiten des Pleistozäns prägten die Landschaften Dänemarks maßgeblich.
Überfuhren Elster- und Saale-Kaltzeit die dänische Halbinsel noch komplett unter
Ablagerung von Grundmoränenmaterial, so reichte die Weichsel-Kaltzeit vor rund
20.000 Jahren nur bis etwa zur Mitte Dänemarks. Heute lässt sich diese teilweise
Vergletscherung noch anhand der Hauptstillstandslinie der
verschiedenen Stadiale der Weichsel-Kaltzeit nachvollziehen. Sie teilt Dänemark in
das charakteristische Ost- und Westjütland.
In Westjütland dominieren ertragsarme Sanderflächen, in Ostjütland finden sich
vorwiegend Grundmoränen- und Geschiebemergel. Die Stillstandslinie verläuft etwa
vom Südrand des Limfjords zur Mitte Jütlands und von dort nach Süden bis
Schleswig-Holstein. Das Land bildet eine Fortsetzung der Norddeutschen Tiefebene,
die ebenfalls aus Ablagerungen aus der Kaltzeit besteht.
Insbesondere der Westteil Jütlands ist sehr flach, nach Osten wird es
hügeliger, Moränen aus der Eiszeit prägen die Landschaft. Hier liegt auch die
höchste natürliche Erhebung Dänemarks, der Møllehøj mit 170,86 m über NN.[11][12]
Auch die Inseln sind durch ein Wechselspiel von Hügel- und Flachland geprägt.
Einzige Ausnahme ist die weit im Osten liegende Insel Bornholm, die nicht aus
Ablagerungen, sondern aus Granit, Schiefer und Sandstein besteht.
Der Verlauf der Nordseeküste Jütlands ist relativ ausgeglichen. Die Küstenlinie der
vorgelagerten Inseln ist sehr viel kürzer als die in der Ostsee. Der Mangel an
Buchten und großen Dünenfeldern steht einem Hafenbau entgegen und so wurde
erst im 19. Jahrhundert mit Esbjerg der einzige bedeutende Hafen an der Westküste
Dänemarks gebaut. Der Limfjord im Norden war bis zur Sturmflut von 1825 ein Fjord;
seitdem ist er ein etwa 180 km langer Sund, der die Nordsee mit dem Kattegat
verbindet und die Halbinsel Jütland im Norden abschließt.
Die Ostseeküste Jütlands ist hingegen formenreich. Meeresbuchten, die Förden,
reichen weit ins Land hinein. An ihnen liegen einige Hafenstädte, die zu den ältesten
Siedlungsplätzen Dänemarks gehören.
Siehe auch: Liste dänischer Inseln und Liste der Berge oder Erhebungen in
Dänemark
Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klimadiagramm von Kopenhagen

Klimadiagramm von Esbjerg


Klimadiagramm von Gardbogard bei Skagen

Trotz der Lage Dänemarks an zwei Meeren, Nord- und Ostsee, ist die jährliche
Niederschlagsmenge mit 700 bis 800 mm im Westen moderat und im Osten mit 500
bis 600 mm für mitteleuropäische Verhältnisse sogar niedrig. Auch die Temperaturen
sind ausgeglichen: An der Nordsee werden im Juli durchschnittlich 16 °C gemessen,
im Osten von Seeland sind es 18 °C. Am Tage liegen die Temperaturen in der Regel
über 20 °C, nachts sind es um 13 °C. Im Winter macht sich der mildernde Einfluss
des Golfstroms bzw. seines Ablegers, des Nordatlantikstroms, bemerkbar:
Landesweit herrschen dann Temperaturen um den Gefrierpunkt (tagsüber um 2 °C,
nachts um −3 °C). Die Wassertemperaturen an den Küsten schwanken zwischen
3 °C im Winter und 17 °C im Sommer.
Die höchste Temperatur, die Danmarks Meteorologiske Institut seit Aufzeichnung der
Wetterdaten ab 1874 jemals erfasst hat, wurde mit 36,4 °C am 10. August 1975
in Holstebro gemessen. Die niedrigste jemals aufgezeichnete Temperatur lag bei
−31,2 °C und wurde am 8. Januar 1982 in Hørsted in Thy gemessen. Landesweit war
das kälteste Jahr 1874 mit 5,9 °C, während 2007 mit 9,5 °C die bisher höchste
Jahresdurchschnittstemperatur gemessen wurde. (Stand: 3. Oktober 2011)[13]

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Dänemark

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Mittl. Temperatur (°C) 0,0 0,0 2,1 5,7 10,8 14,3 15,6 15,7 12,7 9,1 4,7 1,6 Ø 7,7
Mittl. Tagesmax. (°C) 2,0 2,2 4,9 9,6 15,0 18,7 19,8 20,0 16,4 12,1 7,0 3,7 Ø 11
Mittl. Tagesmin. (°C) −2,9 −2,8 −0,8 2,1 6,5 9,9 11,5 11,3 9,1 6,1 2,3 −0,7 Ø 4,3

Niederschlag (mm) 57 38 46 41 48 55 66 67 73 76 79 66 Σ 712

Sonnenstunden (h/d) 1,4 2,5 3,5 5,4 6,7 7,0 6,3 6,0 4,3 2,8 1,8 1,4 Ø 4,1

Regentage (d) 11 8 10 9 8 9 10 10 11 11 13 12 Σ 122


T Quelle: [14][15]
19,8 20,0
18,7
e 16,4
15,0
m
12,1
p 9,6
e 11,5 11,3 7,0
4,9 9,9 9,1
r 2,0 2,2 3,7
6,5 6,1
a
2,1 2,3
t −0,8 −0,7
−2,8
u −2,9
r Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g 57 38 46 41 48 55 66 67 73 76 79 66
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gudenå

Aufgrund von umfassenden Begradigungen folgt kaum eines von Dänemarks


Fließgewässern noch seinem natürlichen Lauf. Längstes Fließgewässer des Landes
ist die Gudenå mit 160 Kilometern, die während der letzten Eiszeit durch
die Glazialströme entstand. Die Kongeå (deutsch: Königsau) war zwischen 1864 und
1920 Grenzfluss zwischen dem Deutschen Reich und Dänemark.
Siehe auch: Liste von Fließgewässern in Dänemark
Das Land umfasst zahlreiche kleinere und größere Seen. Der größte See ist
der Arresø mit einer Fläche von etwa 40 km² – er liegt östlich von Frederiksværk.
Zweitgrößter See des Landes ist Stadil Fjord (19 km²) auf Jütland und drittgrößte
der Esromsee mit einer Fläche von 17,36 km² – er liegt, wie auch Arresø, teilweise in
der Gemeinde Hillerød in der Region Hovedstaden auf der Insel Seeland.
Siehe auch: Liste der Seen in Dänemark
Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Buchen in einem Wald in Seeland

Etwa 12 Prozent Dänemarks sind von Bäumen bedeckt. Alte Waldbestände sind
eher selten. Es handelt sich größtenteils um Laubwald, in
dem Buche und Eiche vorherrschen. Außerdem findet
man Ulmen, Haselsträucher, Ahornbäume, Kiefern, Birken, Espen, Linden und Kasta
nien. Dänemarks größte zusammenhängende Waldgebiete liegen im Süden
von Silkeborg und mit dem Rold Skov in Himmerland.[16]
In den Niederungen des westlichen Jütland sind vereinzelt Hochmoore erhalten
geblieben. Daneben gibt es die für Mitteleuropa typische Vegetation
der Dünen und Heiden.

Rotfuchs in Dänemark

Das größte zu Lande lebende Wildtier Dänemarks ist der Rothirsch, der über 200 kg
schwer werden kann. Man trifft auch
auf Rehe, Damhirsche, Hasen, Eichhörnchen und Igel. Zu den
landbewohnenden Raubtieren gehören Füchse, Dachse, Marder, Waschbären und M
arderhunde. Seit 2015 werden vermehrt Wölfe in freier Wildbahn gesichtet, die in
Dänemark wieder heimisch werden, seit einzelne Tiere immer öfter von Deutschland
aus einwandern. Davor lebten letztmals 1813 freie Wölfe in Dänemark.[17] Seit Mitte
2016 gibt es wieder freilebende Elche in Dänemark, nachdem in einem Moorgebiet in
Jütland (Lille Vildmose) fünf Elchkälber ausgewildert wurden. Letztmals gab es wilde
Elchpopulationen in Dänemark vor etwa 5000 Jahren.[18] Auf Bornholm und in Lille
Vildmose laufen Projekte zur Wiederansiedlung von Wisenten, die vor etwa 2500
Jahren im Lande ausgerottet wurden.[19][20][21]
In Dänemark gibt es fast 400 Vogelarten, von
denen Elstern, Tauben, Blässhühner, Gänse und Enten am weitesten verbreitet sind.
Durch die lange Küstenlinie ist auch die wasserbewohnende Vogelwelt
mit Möwen, Seetauchern und Seeschwalben äußerst vielfältig.
An den Küsten von Nord- und Ostsee leben der Seehund und – mit bis zu 300 kg
das größte in Dänemark heimische Raubtier – die Kegelrobbe. In den Meeren rund
um Dänemark leben zahlreiche Meeresfische; vor
allem Dorsche, Lachse, Heringe und Schollen bilden die Grundlage der Fischerei.

Frisch erlegter Rehbock in Dänemark

Die Jagd ist in Dänemark an das Grundeigentum gebunden, sodass nach dänischem
Jagdrecht bereits ein Hektar zusammenhängender Grundfläche genügen, um darauf
die Jagd ausüben zu können.[22][23] Das nach Wert des Wildbrets sowie aufgrund
der Wildschäden im Wald und der Feldflur bedeutsamste Jagdwild sind Rothirsch
und Reh.[24][23] Aus Sorge um eine mögliche Einschleppung der Afrikanischen
Schweinepest über von Süden her zuwandernde Wildschweine hat Dänemark im
Jahr 2019 einen rund 70 km langen und 1,50 m hohen Wildschutzzaun errichtet, der
sich – abgesehen von einigen Grenzübergängen – über die gesamte Länge seiner
Landgrenze mit Deutschland erstreckt (siehe Dänischer Wildschweinzaun).[25]
Umwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Umwelt des Landes hat nach Jahrhunderten der Abholzung (siehe auch Holznot)
und Zerstörung von Weideflächen schwere Schäden erlitten. Insgesamt befinden
sich rund 20 Prozent des Ackerlandes auf Meereshöhe oder knapp darüber und ein
Großteil davon in ökologisch anfälligen Feuchtgebieten, die durch Abpumpen von
Wasser anbaufähig gemacht wurden.[26] Zum Schutz der ökologischen Vielfalt
wurden insgesamt sechs Nationalparks eingerichtet.
Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahr 2020 lebten 88 Prozent der Einwohner Dänemarks in Städten. [27]
Seeland hat durch Kopenhagen die dichteste Besiedlung Dänemarks. Rund 40
Prozent der Bevölkerung leben auf der 7000 km² großen Insel. In der Region Groß-
Kopenhagen lebten am 1. Jan. 2022 1,3 Millionen Menschen.
Die Städte (dän.: byer; sing.: by) sind – seit der Gemeindereform vom 1. April 1970
und der Reduzierung der Anzahl der Gemeinden von 1098 auf 277 und ab 1974 auf
275 Gemeinden – keine Verwaltungseinheiten, sondern lediglich statistische oder
geographische Einheiten. Seit der Kommunalreform 2007 gibt es 98 Gemeinden in
Dänemark.
Einw. Einw.
Stadt 1. Großraum
Stadt
Jan. 1. Jan.
2022[28] 2022[28]
1 Kopenhagen 644.000 644.000
2 Aarhus 285.000 355.000
3 Odense 181.000 206.000
4 Aalborg 120.000 221.000
5 Esbjerg 72.000 115.000
6 Randers 63.000 99.000
7 Kolding 62.000 94.000
8 Horsens 61.000 94.000
9 Vejle 60.000 119.000
Kopenhagen 10 Roskilde 52.000 89.000
Aalborg
11 Herning 51.000 89.000

Esbjerg

Aarhus 12 Silkeborg 50.000 97.000

Randers

Odense

Siehe auch: Liste der Städte in Dänemark

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


→ Hauptartikel: Demografie Dänemarks
Bevölkerungsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung in Dänemark von 1961 bis 2010; Zahl der Einwohner in Tausend
Bevölkerungspyramide Dänemark 2016

Dänemark hatte 2020 5,8 Millionen Einwohner.[29] Das jährliche


Bevölkerungswachstum betrug + 0,3 %. Zum Bevölkerungswachstum trug ein
Geburtenüberschuss (Geburtenziffer: 10,4 pro 1000 Einwohner[30] vs. Sterbeziffer:
9,4 pro 1000 Einwohner[31]) bei. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2020
statistisch bei 1,7.[32] Die Lebenserwartung der Einwohner Dänemarks ab der Geburt
lag 2020 bei 81,6 Jahren[33] (Frauen: 83,6[34], Männer: 79,6[35]). Der Median des
Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 42,3 Jahren und damit unter dem
europäischen Wert von 42,5.[36]
Bevölkerungsstruktur und Migration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Bevölkerung Dänemarks ist sehr homogen, knapp 90 Prozent der Bevölkerung
sind Dänen. Im Süden Jütlands besteht mit der deutschen Minderheit eine nationale
Minderheit. Hinzu kommen Angehörige anderer skandinavischer Völker und
besonders seit Ende des 20. Jahrhunderts Menschen mit Migrationshintergrund, vor
allem aus der Türkei und Osteuropa. Im Jahre 2017 waren 11,5 % der Bevölkerung
im Ausland geboren.[37][38]
Die deutsche Minderheit nimmt – wie die dänische Minderheit im deutschen
Bundesland Schleswig-Holstein – eine Sonderstellung ein. Die meisten der etwa
15.000 bis 20.000 sich selbst als „Deutsche Volksgruppe“ Bezeichnenden leben dicht
an der Grenze zu Deutschland; ihr Bevölkerungsanteil beträgt im Gebiet
Nordschleswig (entsprach bis zur Gebietsreform 2007 dem Amt Sønderjylland) etwa
6 bis 10 %. 1955 regelten Deutschland und Dänemark die Rechtsfragen in zwei
Grundsatzerklärungen, den Bonn-Kopenhagener Erklärungen: Die jeweilige
Minderheit erhielt unter anderem Förderungen für ihre Schulen, Büchereien,
Pfarrämter etc. sowie die Anerkennung der eigenen Schulabschlüsse und auch
politische Privilegien.[39]
Siehe auch: Einwanderung und Einwanderungspolitik in Dänemark seit 1945
Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Dänische Sprache
Die Amtssprache Dänemarks ist Dänisch. Als einzige Minderheitensprache ist auch
Deutsch anerkannt, gemäß der Europäischen Charta der Regional- oder
Minderheitensprachen geltend für die deutsche Minderheit in Nordschleswig (im
dänischen Teil Schleswigs bzw. Süderjütlands).[40] Daneben haben in einigen
Landesteilen auch Dialekte wie Sønderjysk und Bornholmsk eine relativ starke
Verankerung.
Die dänische Sprache gehört zusammen mit Isländisch,
Färöisch, Norwegisch und Schwedisch zum nordgermanischen
Zweig der indogermanischen Sprachen.
Bis zum Ende der Wikingerzeit unterschieden sich die skandinavischen Mundarten
nur unwesentlich voneinander. Älteste gemeinsame Zeugnisse sind die Runen-
inschriften aus dem 3. Jahrhundert, die von Jütland bis Südschweden gefunden
wurden. Erst ab dem 12. Jahrhundert wird die Abspaltung des Dänischen deutlich.
Als auffälligstes lautliches Merkmal entwickelte sich der Stoßlaut bei betonten Silben.
Durch kurzzeitigen Stimmlippenverschluss wird der Luftstrom und somit der Laut für
einen Augenblick unterbrochen. Geschrieben wird mit dem um drei Buchstaben
erweiterten lateinischen Alphabet. Den deutschen Umlauten ä und ö entsprechen im
Dänischen æ bzw. ø; dazu kommt der Buchstabe å, der bis zur dänischen
Rechtschreibreform von 1948 aa geschrieben wurde.
Der dänische Wortschatz enthält viele mittelniederdeutsche Lehnwörter.
Mittelniederdeutsch war die traditionelle lingua franca des Nordens und der Hanse,
zeitweise auch die Sprache der dänischen Könige und des Hofes, sowie die
Kommandosprache der Armee. Heute ist Englisch die wichtigste Fremdsprache in
Dänemark, aber auch das Deutsche und Französische haben noch immer einen
nicht unerheblichen Einfluss. Etwa 90 % der Schüler lernen zumindest zeitweise
Deutsch als zweite Fremdsprache.
Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dom zu Roskilde ist der traditionelle Begräbnisort der dänischen Könige

Die Religionsfreiheit wird durch das Grundgesetz Dänemarks garantiert.


Obwohl die dänische Gesellschaft stark säkularisiert ist, gehören knapp 74 % der
Einwohner traditionell der evangelisch-lutherischen Dänischen
Volkskirche (Folkekirken) an, die im 16. Jahrhundert als Teil
des Protestantismus entstand (siehe Reformation in Europa). Die Dänische
Volkskirche ist als einzige Glaubensgemeinschaft eng mit dem Staat verknüpft.
Parlament und Königin üben gemeinschaftlich die Leitung der Kirche aus, höchste
administrative Instanz ist der Kirchenminister.

Anteil der Mitglieder der Dänischen Volkskirche an der Gesamtbevölkerung[41]

1990 2000 2010 2015 2020

89,3 % 85,1 % 80,9 % 77,8 % 74,3 %

Die Römisch-katholische Kirche in Dänemark (Bistum Kopenhagen mit der


Kathedralkirche St. Ansgar) (0,6 %) und Muslime (5,3 %) stammen größtenteils aus
Einwandererfamilien. Zu den christlichen Religionen zählen außerdem Jehovas
Zeugen (0,3 %), Serbisch-Orthodoxe und Baptisten. Seit der zweiten Hälfte des 17.
Jahrhunderts leben Juden (~0,1 %) in Dänemark. In Dänemark herrscht seit 2018
ein Verhüllungsverbot. Seitdem darf niemand sein Gesicht
mit Burka oder Niqab verschleiern, auch Masken oder künstliche Bärte sind
verboten.[42]
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission im Rahmen
des Eurobarometers ergab 2020, dass für 18 Prozent der Menschen in Dänemark
Religion wichtig ist, für 29 Prozent ist sie weder wichtig noch unwichtig und für 53
Prozent ist sie unwichtig.[43]
Bildungssystem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Bildungssystem in Dänemark

Den Sorte Diamant, ein Teil der Dänischen Königlichen Bibliothek

Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


In Dänemark existieren private und öffentliche Schulen. Die Schulbildung beginnt in
Dänemark nach mindestens einem Jahr im Kindergarten mit der neunjährigen
Volksschule (Folkeskole), die mit der Abschlussprüfung FSA (Folkeskolens
Afgangsprøve) endet. Eine Trennung der Schüler vor der 9. Klasse findet nicht statt,
es besteht insofern eine neunjährige Gemeinschaftsschule.
Darauf gibt es die Möglichkeit, nach der 9. Klasse noch ein Jahr auf
die Folkeskole zu gehen und die Erweiterte Abschlussprüfung zu absolvieren (die
sogenannte FS10, vormals FSU). Diese entspricht etwa der Mittleren
Reife (Realschulabschluss). Da viele Folkeskolen keine 10. Klasse anbieten,
absolvieren viele Schüler ein Jahr auf einer sogenannten Efterskole. Dies
sind Internate, in denen die Jugendlichen neben den Fächern der 10. Klasse vor
allem soziale, künstlerische, sportliche oder musikalische Kompetenzen weiter
entwickeln sollen, wobei der Schwerpunkt bei jeder Efterskole anders gelegt wird.
Weiterführende Schulen nach der Folkeskole sind das Gymnasium (STX), das
Handelsgymnasium (HHX) sowie das technische Gymnasium (HTX). Das
Gymnasium ist mit dem deutschen Gymnasium vergleichbar und endet mit dem
dänischen Abitur (Allgemeine Hochschulreife), dem sogenannten Studentereksamen.
Es gibt am Gymnasium zwei Linien, die sprachliche sproglig linje und die mehr
mathematisch-naturwissenschaftlich orientierte matematisk linje.
Der Besuch des Gymnasiums dauert drei Jahre, entspricht also der gymnasialen
Oberstufe. Je nachdem, ob man nach der 9. oder 10. Klasse auf das Gymnasium
geht, dauert es also 12 oder 13 Jahre bis zum Abitur.
Neben dem oben genannten Studentereksamen (STX) gibt es in Dänemark noch
zwei andere Examensarten, das Handelsschulexamen HHX (Højere
Handelseksamen) sowie das technische Abitur HTX. Während ersteres vor allem für
jene interessant ist, die eine Tätigkeit in der Wirtschaft anstreben, ist das HTX vor
allem für Schüler interessant, die später einen Ingenieurberuf anstreben. Das HHX
und HTX sind also fachgebundene Hochschulreifen, die nicht an die Flexibilität des
Studentereksamens heranreichen.
Es besteht auch die Möglichkeit, nach der 9. Klasse statt des Besuchs einer
weiterführenden Schule eine Lehre zu absolvieren. Hierfür gibt es ebenfalls
Berufsschulen, bei denen Theorie und Praxis kombiniert werden.
Das dänische Schulsystem differenziert daher bis zum Ende der Folkeskole
überhaupt nicht, danach jedoch sehr stark. Es besteht ein grundsätzlicher Konsens,
dass an der Politik der späten Differenzierung festgehalten werden soll. Eine frühe
Trennung der Schüler, wie sie in Deutschland nach der Grundschule stattfindet, wird
abgelehnt.
Hochschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptgebäude der Universität Aarhus

Es werden fünf Arten von Hochschulen unterschieden: Universitäten, Hochschulen


für Architektur und Kunst, Wirtschaftshochschulen, University Colleges, maritime
Ausbildungseinrichtungen.
Die älteste und bekannteste Universität ist die Universität Kopenhagen, gegründet
1479. Sie ist über mehrere Orte verstreut wie andere dänische Hochschulen auch.
Die Dänemarks Technische Universität folgte erst im Jahr 1829 in Kongens Lyngby.
Im 20. Jahrhundert wurde der Hochschulsektor immer breiter ausgebaut:

• Copenhagen Business School (1917) in Frederiksberg


• Universität Aarhus (1928) in Aarhus
• Universität Roskilde (1972) in Roskilde
• Universität Aalborg (1974) in Aalborg
• Syddansk Universitet (1998) in Odense
• IT-Universität Kopenhagen (1999) in Kopenhagen
• Selandia - Center for Erhvervsrettet Uddannelse in Slagelse
Daneben gibt es mehrere Kunst- und Musikhochschulen, z. B. die Königlich
Dänische Kunstakademie (1754), Det Kongelige Danske
Musikkonservatorium (1861).
Im Tertiären Bildungsbereich führen auch die University Colleges zu einem
Hochschulabschluss. Er ist mit einem Abschluss an einer
deutschen Fachhochschule zu vergleichen.
Alle dänischen Studiengänge unterliegen einem Numerus clausus, eine Zentralstelle
vergibt die Studienplätze nach dem Notendurchschnitt (sogenanntes Kvote-1-
Verfahren). Ferner wird ein gewisser Prozentsatz der Studienplätze nach
Sozialkriterien vergeben, wobei man hier seine Chancen durch soziale Arbeit
verbessern kann (sogenanntes Kvote-2-Verfahren). Ähnlich wie in Deutschland sind
einige Fächer sehr überlaufen, so dass es schwer ist, einen Platz zu bekommen
(zum Beispiel Medizin, Medienwissenschaften, Psychologie, Jura), während andere
Fächer einen sehr niedrigen Schnitt verlangen, so dass dort jeder Bewerber
aufgenommen wird.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


→ Hauptartikel: Geschichte Dänemarks

Runenstein Gorm (Vorderseite) an der Kirche in Jelling

Das Volk der Dänen, ein nordgermanischer Stammesverband, scheint sich


im 6. Jahrhundert von Schonen nach Jütland und auf die westlichen Ostseeinseln,
wo es andere germanische Stämme verdrängte, ausgebreitet zu haben. Der Name
dürfte auf eine fränkische Grenzmark gegen die dänischen Könige, die
sogenannte Dänische Mark, zurückzuführen sein. Seit einem 811 mit Karl dem
Großen geschlossenen Vertrag bildete der Fluss Eider die dänische Südgrenze. Im
10. Jahrhundert vereinigte Gorm der Alte († um 950) die einzelnen Kleinkönigreiche
unter seiner Herrschaft. Sein Sohn Harald Blauzahn nahm um 960 den christlichen
Glauben an. Bis zum Tod Knuts des Großen im Jahre 1035 gelangen den dänischen
Königen die Eroberung weiter Teile der britischen Inseln, Norwegens und der von
975 bis 1026 fränkischen Mark Schleswig zwischen Eider und Schlei. Damals war
das dänische Haithabu der wichtigste Handelsort in Nordeuropa. Bis weit in das
11. Jahrhundert hinein wurden die Dänen ebenso wie Schweden und Norweger
als Wikinger bezeichnet, die in ganz Europa Kolonien gründeten und Handel trieben,
aber auch ganze Länder und Landstriche plünderten und Kriege führten.
Nach einer kurzen Phase der Schwäche begann mit Beginn der Herrschaftszeit
von Waldemar I. ein erneuter Aufstieg. Große Teile der südlichen Küstenregionen
der Ostsee, die zuvor von Elb- und Ostseeslawen besiedelt waren, fielen an
Dänemark. In der 1219 vereinbarten Kooperation mit dem
deutschen Schwertbrüderorden kamen sogar Livland, der Norden von Estland, in
den Einflussbereich Dänemarks. Der Besitz dieser Gebiete war allerdings nicht von
langer Dauer, nachdem eine Koalition von norddeutschen Landesherren aus
der Schlacht bei Bornhöved im Jahr 1227 siegreich hervorging. Estland wurde 1346
an den Deutschen Orden verkauft und Dänemark musste die Vorherrschaft
der Hanse in der Ostsee im Jahr 1370 anerkennen. Die dänischen Herrscher
richteten ihren Blick nun nach Norden: 1397 wurden die drei nordischen Reiche
Dänemark, Norwegen und Schweden in der Kalmarer Union vereint, die unter
dänischer Vorherrschaft stand.[44][45] Der Verbund existierte bis zum Jahr 1523, als
zuletzt Schweden seine Unabhängigkeit zurückerlangte (siehe Gustav I. Wasa).
Dänemark in der Frühen Neuzeit

Erik von Pommern wird zum König des vereinigten Nordens gekrönt, 17. Juni 1397

Bis ins 17. Jahrhundert hinein blieben die Auseinandersetzungen mit Schweden
bestimmend, da beide Königreiche um die Oberherrschaft in Skandinavien und im
baltischen Raum kämpften. Schonen, Blekinge und Halland (Teile des heutigen
Schweden), also das eigentliche Stammland und Herkunftsgebiet der Dänen, fielen
1658 an Schweden, einzig die Insel Bornholm verblieb bei Dänemark. Die bis dahin
zentral gelegene Hauptstadt Kopenhagen wurde so zu einem Grenzort. Das
Geistesleben jener Zeit war von der Reformation bestimmt, die 1536
von Christian III. eingeführt wurde. Frederick III. ersetzte 1660/61 das
bestehende Wahlkönigtum zugunsten einer Erbmonarchie.
Die Reformminister Johann Hartwig Ernst von Bernstorff, Johann Friedrich
Struensee und Andreas Peter von Bernstorff modernisierten das Land zwischen
1751 und 1797 im Sinne der Aufklärung, wobei vor allem die Bauernbefreiung von
1788 bedeutsam war. Während der napoleonischen Zeit blieb Dänemark bis
zur zweiten Seeschlacht von Kopenhagen (1807) neutral, kooperierte danach
mit Frankreich und musste nach dessen Niedergang im Kieler Frieden vom 14.
Januar 1814 Helgoland an Großbritannien und Norwegen an Schweden abtreten.
Island, die Färöer, Grönland und Dänisch-Westindien (bis 1917) verblieben jedoch
bei Dänemark.

Den Grundlovsgivende Rigsforsamling (Die Verfassungsgebende Versammlung am 23. Oktober 1848,


Gemälde von Constantin Hansen)
Die Dänische Nationalbewegung und die Liberalen begannen in den 1830er Jahren
an Macht zu gewinnen, und nach den europäischen Revolutionen von
1848/49 etablierte sich in Dänemark 1849 eine konstitutionelle Monarchie unter der
Linie Glücksburg des Hauses Oldenburg: Es erhielt seine erste Verfassung. Eine
wichtige Rolle spielte in dieser Zeit der bedeutende dänische Theologe, Pädagoge,
Dichter und Politiker N. F. S. Grundtvig.

Erstürmung der Düppeler Schanzen

Die Ideen der Französischen Revolution hatten auch in Dänemark den


Nationalgedanken gestärkt und damit den Gegensatz zwischen Dänen und
Deutschen, die um den Süden von Jütland in Form des
Herzogtums Schleswig (auch Süderjütland) konkurrierten. Dänemark unterlag
schließlich im Deutsch-Dänischen Krieg Preußen und Österreich. Schleswig und
Holstein wurden 1871 Teil des Deutschen Reiches. Diese Niederlage bewirkte tiefe
Einschnitte in die Entwicklung der nationalen Identität Dänemarks. Hieran erinnert
heute noch die nationale Gedenkstätte bei den Düppeler Schanzen, wo jedes Jahr
am 18. April der Jahrestag der verlorenen Entscheidungsschlacht begangen wird.
Die Außenpolitik der Nation nahm einen strikten Neutralitätskurs ein, wobei der große
deutsche Nachbar nicht provoziert werden sollte. Diese Politik wurde im Prinzip bis
zum Ende des Zweiten Weltkriegs beibehalten. Das ging sehr weit. Bei einer
wichtigen Abstimmung des Völkerbundsrates am 17. April 1935 gegen die deutsche
Wiederbewaffnung enthielt sich Dänemark als einziger von 17 Staaten der
Stimme.[46]
Im Ersten Weltkrieg blieb das Land neutral. 1920 fiel nach einer Volksabstimmung im
nördlichen und mittleren Schleswig (dän. auch Sønderjylland/Süderjütland) dessen
nördlicher Teil – Nordschleswig – an Dänemark. Der mittlere und südliche Teil –
Südschleswig – blieb bei Deutschland. Die so gezogene Linie bildet noch heute den
Grenzverlauf.
Obwohl sich Dänemark auch im Zweiten Weltkrieg neutral verhielt, wurde das Land
am 9. April 1940 von Deutschland im Rahmen des Unternehmens
Weserübung nahezu kampflos besetzt und blieb bis zum Ende des Weltkriegs
unter deutscher Kontrolle. Als „Sternstunde des dänischen Widerstandes“ gilt die
Verhinderung des Holocausts an den dänischen Juden.[47] Im Oktober 1943 kam es
zu einer beispiellosen Tat, der Rettung der dänischen Juden. Allerdings traten etwa
6000 Dänen der Waffen-SS bei und kämpften bis zum Kriegsende auf deutscher
Seite. Etwa 25 % dieser dänischen Freiwilligen kamen aus den Reihen der
deutschen Minderheit in Nordschleswig. Am 4. Mai 1945 ergaben sich die deutschen
Truppen in Dänemark Feldmarschall Montgomery.[48] Nach dem Zweiten Weltkrieg
verhungerten in dänischen Internierungslagern mehrere zehntausend deutsche
Flüchtlinge. Insgesamt starben mehr Deutsche durch Hunger in dänischen Lagern
als Dänen insgesamt im Zweiten Weltkrieg. Es hatten sowohl der dänische
Ärzteverband als auch das dänische Rote Kreuz jegliche Hilfe für Deutsche
abgelehnt. So starben rund 80 % der nach Dänemark gelangten deutschen
Kleinkinder.[49]

Öffentliche Proteste gegen die Karikaturen in Paris am 11. Februar 2006

Nach der Befreiung 1945 war Dänemark Mitbegründer der UNO, der NATO (1949),
des Europarats (1949) sowie des Nordischen Rates (1952). 1960 trat es
der EFTA bei, aber nach einem Referendum am 2. Oktober 1972 wechselte
Dänemark am 1. Januar 1973 zur EG.[50] Die Volksabstimmung über den Vertrag von
Maastricht, der die EG zur EU umwandelte, brachte erst im zweiten Anlauf 1993 ein
positives Votum, der Beitritt zur Eurozone scheiterte nach einer Abstimmung 2000.
Internationales Aufsehen erregten die Mohammed-Karikaturen, die die
Zeitung Jyllands-Posten am 30. September 2005 abdruckte. Sie lösten vor allem in
Staaten der islamischen Welt anti-dänische bzw. anti-westliche Proteste aus.
Von 1686 bis zuletzt am 5. Mai 2023 war der Store bededag („großer Gebetstag“, am
vierten Freitag nach Ostern) gesetzlich als Feiertag arbeitsfrei.[51]
Siehe auch: Liste der Könige Dänemarks und Dänische Kolonien
Siehe auch: Liste der Kriege und Schlachten Dänemarks
Siehe auch: Danegeld

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Streng bewacht sind die dänischen Kronjuwelen, darunter die Krone Christians IV., als Symbole der
Monarchie im Schloss Rosenborg ausgestellt.

Staatsoberhaupt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Nach 1848 hat sich Dänemark zu einer konstitutionellen Monarchie entwickelt. 1901
setzte sich das parlamentarische Prinzip durch, das aber erst 1953
verfassungsrechtlich im dänischen Grundgesetz verankert wurde.[52] Seit dieser
Verfassungsänderung ist auch eine weibliche Thronfolge möglich.[53]
Der König oder die Königin, seit 1972 Margrethe II., ist das Staatsoberhaupt. De jure,
d. h. rein verfassungsrechtlich, liegt die ausführende Gewalt in ihrer Hand. Doch wird
die „Verfassungswirklichkeit – ganz zu schweigen von der politischen Wirklichkeit –
[…] von der geschriebenen Verfassung […] nur unvollständig erfaßt“. [52] De facto ist
Dänemark heute eine parlamentarische Monarchie, in der die Königin fast
ausschließlich repräsentative und staatsnotarielle Funktionen wahrnimmt. Sie
ernennt und entlässt den Regierungschef und dessen Minister, kann das Parlament
auflösen und unterzeichnet Gesetze.[54]
Exekutive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die amtierende dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (A)

In der Praxis wird die Exekutive vom Kabinett ausgeübt, das vom Ministerpräsidenten
(dänisch statsminister) geleitet wird. Dieser wird nach Konsultationen der politischen
Parteien von der Königin ernannt. Voraussetzung dafür ist, dass der Regierungschef
keine offensichtliche Mehrheit im Parlament gegen sich hat. Dieser Negative
Parlamentarismus bestimmt das dänische Verfassungsleben seit 1901.
Von 2001 bis 2011 wurde Dänemark von einer Minderheitsregierung aus
liberaler Venstre und Konservativer Volkspartei unter Duldung der Dänischen
Volkspartei geführt. Bei der Parlamentswahl am 15. September 2011 konnten die
Mitte-links-Parteien eine Mehrheit erobern. Ministerpräsidentin Helle Thorning-
Schmidt (Sozialdemokraten) bildete eine Minderheitsregierung aus
Sozialdemokraten, Volkssozialisten und Sozialliberalen. Sie setzte auf eine enge
Zusammenarbeit mit der linken Einheitsliste, um ihre parlamentarische Mehrheit zu
sichern. Ende Januar 2014 schieden die Volkssozialisten aus der Koalition aus, sie
unterstützten aber Thorning-Schmidts zweite Regierung. 2015 folgte eine
Minderheitsregierung der Liberalen Partei, die zuvor nur 19 Prozent der
Parlamentssitze hatte erringen können.
Zwischen der Wahl 2019 und der 2022 führte die Sozialdemokratische Partei mit
anderen Parteien des roten Blocks eine Minderheitsregierung.
Siehe auch: Liste der Regierungen Dänemarks, Liste der dänischen
Regierungschefs und Liste der Ministerien in Dänemark
Legislative[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Folketing
Schloss Christiansborg, Sitz des dänischen Parlaments

Sitzverteilung nach der Folketingswahl 2022 (vorläufiges Endergebnis)


9
15
50
6
7
4
16
14
23
10
14
5
6
9 15 50 6 7 4 16 14 23 10 14 5 6
Insgesamt 179 Sitze
• Einheitsliste (Ø): 9
• Sozialistische Volkspartei (F): 15
• Sozialdemokraten (A): 50
• Alternative (Å): 6
• Sozialliberale (B): 7
• Färöer/Grönland: 4
• Die Moderaten (M): 16
• Liberale Allianz (I): 14
• Liberale Partei (V): 23
• Konservative (C): 10
• Dänemarkdemo-
kraten (Æ): 14
• Dänische Volkspartei (O): 5
• Neue Bürgerliche (D): 6

Das dänische Parlament Folketing verabschiedet die Gesetze, es wählt und


kontrolliert die Regierung.[55] Es verfügt über nur eine Kammer. Parlamentsgesetze
bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der formalen Zustimmung des Königs. Die Regierung
muss Kriegserklärungen und Friedensabkommen immer vom Parlament bestätigen
lassen. Ein Drittel der Abgeordneten kann verabschiedete Gesetze
einer Volksabstimmung unterwerfen. Um das Gesetz zu Fall zu bringen, müssen
dabei die Nein-Stimmen eine einfache Mehrheit erreichen und mindestens 30
Prozent aller stimmberechtigten Wähler ausmachen (Grundgesetz § 42).
Die Legislaturperiode ist auf vier Jahre beschränkt. Die 179 Abgeordneten werden in
allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl bestimmt. Das
Wahlsystem basiert auf der Verhältniswahl. Aktives und passives Wahlrecht besitzt
jeder Bürger, der das 18. Lebensjahr vollendet hat sowie im Besitz der bürgerlichen
Ehrenrechte ist.
Als fünfter Staat der Erde
nach Neuseeland, Australien, Finnland und Norwegen nahm Dänemark
mit Island 1915 das Frauenwahlrecht ins Grundgesetz auf.[56] Es kam 1918 erstmals
zur Anwendung.
Die beiden anderen Länder des Königreichs Dänemark, die Färöer und Grönland,
entsenden je zwei Abgeordnete.
Die letzte Folketingswahl fand am 1. November 2022 statt.
Judikative[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Højesteret (dt. Oberstes Gericht) ist Dänemarks oberste Appellinstanz in Zivil-
und Strafsachen. Es verhandelt Urteile und Verfahren der beiden Landesgerichte
sowie des See- und Handelsgerichts. Die Verfassung garantiert eine direkte
Überprüfung durch das Oberste Gericht, wenn ein Verein durch
Parlamentsgesetz zwangsaufgelöst wird. Eine Verwaltungsgerichtsbarkeit besteht
nicht.[57]
Recht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Rechtsgeschichte Dänemarks war lange Zeit von einer starken
Rechtszersplitterung geprägt, die erst mit dem Beginn des Absolutismus beseitigt
wurde. In der Zeit des Absolutismus in Dänemark von 1661 bis 1849 hatte der König
formal den Vorsitz am höchsten Gericht des Landes, dem Obersten Gerichtshof, der
1661 eingerichtet worden war. 1849 schließlich wurden unabhängige Gerichte
eingerichtet. Diese wurden in ihren Funktionen unabhängig, aber die Richter wurden
weiterhin vom König (bis heute) berufen. Die Verfassung stellte die Einführung von
Geschworenen in größeren Strafverfahren und politischen Strafverfahren in Aussicht,
ein Versprechen, das erst mit dem Rechtspflegegesetz von 1916 eingelöst wurde.
Nach der Verfassung vom 5. Juni 1953 ist die Unabhängigkeit der Richter in ihrem
Amt durch § 64 gewährleistet, wonach die Richter sich in ihrem Amt ausschließlich
nach dem Gesetz zu richten haben.[58] Im Gegensatz zu anderem staatlichen
Personal sind Richter gegen administrative Entlassung geschützt und können nur per
Gerichtsurteil entlassen werden.
Fälle werden im Allgemeinen in erster Instanz von einem Amtsgericht behandelt, und
gegen das Urteil des Amtsgerichts kann bei einem der zwei Landgerichte Berufung
eingelegt werden. Einzelne größere Verfahren sowie Fälle, die Fragen der
Verwaltung betreffen, werden von einem der beiden Landgerichte in erster Instanz
abgewickelt. Die höchste Instanz ist das Højesteret; es behandelt ausschließlich
Fälle, die zuvor von einem Landesgericht entschieden wurden.
Politische Indizes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Weltweiter
Name des Index Indexwert Interpretationshilfe Jahr
Rang

Stabilität des Landes:


sehr nachhaltig
Fragile States Index 17,9 von 120 174 von 179 0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr 2023[59]
alarmierend
Rang: 1 = fragilstes Land / 179 =
stabilstes Land

Vollständige
Demokratieindex 9,28 von 10 6 von 167 Demokratie 2022[60]
0 = autoritäres Regime / 10 =
vollständige Demokratie

Freedom in the World Index 97 von 100 — Freiheitsstatus:


0 = unfrei / 100 = frei
frei 2023[61]

Gute Lage für die


Rangliste der Pressefreiheit 89,48 von 3 von 180 Pressefreiheit 2023[62]
100 100 = gute Lage / 0 = sehr ernste
Lage

0 = sehr korrupt / 100 =


Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 90 von 100 1 von 180 2022[63]
sehr sauber

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


→ Hauptartikel: Verwaltungsgliederung Dänemarks
Siehe auch: Liste der Polizeidirektionen in Dänemark

Die fünf Regionen Dänemarks

Seit dem 1. Januar 2007 ist Dänemark in die folgenden fünf Regionen mit insgesamt
98 Kommunen aufgeteilt:
Verwaltungs- Bevölkerung Fläche Einwohner
Lage Region
sitz Stand: 1. Januar 2022[64] in km² pro km²

Nordjylland Aalborg 591.740 7.878,6 75,1

Midtjylland Viborg 1.341.857 13.005,8 103,2

Syddanmark Vejle 1.228.362 12.255,6 100,2

Hovedstaden Hillerød 1.867.948 2.558,9 730

Sjælland Sorø 843.513 7.222,8 116,8

Staatshaushalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staatsverschuldung Dänemarks[65] Haushaltssaldo Dänemarks[66]

2001: 49,6 % 2011: 46,1 % 2001: 1,5 % 2011: −2,1 %

2002: 49,5 % 2012: 44,9 % 2002: 0,4 % 2012: −3,5 %

2003: 47,2 % 2013: 44,0 % 2003: 0,1 % 2013: −1,2 %

2004: 45,1 % 2014: 44,0 % 2004: 2,1 % 2014: 1,1 %

1995: 72,6 % 2005: 37,8 % 2015: 39,5 % 1995: 2,9 % 2005: 5,2 % 2015: −1,8 %
1996: 69,4 % 2006: 32,1 % 2016: 37,7 % 1996: 2,0 % 2006: 5,2 % 2016: −0,6 %

1997: 65,4 % 2007: 27,1 % 2017: 36,4 % 1997: 0,6 % 2007: 4,8 % 2017: 1,0 %

1998: 61,4 % 2008: 33,4 % 1998: 0,0 % 2008: 3,2 %

1999: 58,1 % 2009: 40,6 % 1999: 1,3 % 2009: −2,8 %

2000: 52,4 % 2010: 42,9 % 2000: 2,3 % 2010: −2,7 %

Der staatliche Gesamthaushalt betrug im Jahr 2015 ca. 94 Milliarden Euro.


Die Wirtschaftskrise und die damit verbundene höhere Arbeitslosigkeit sowie die
staatlichen Konjunkturprogramme und finanziellen Hilfen für Banken hatten seit 2009
in Dänemark zu teils hohen Haushaltsdefiziten geführt.
Durch eine Sparpolitik konnte das Haushaltsdefizit 2013 und 2014 wieder jeweils auf
unter 1 Prozent des BIP verringert werden.[67]
Die Staatsverschuldung betrug 2011 rund 831 Mrd. DKK bzw. 46,6 % des BIP.[68] Bis
2016 sank sie auf 37,7 %.
Dänische Staatsanleihen werden von der Ratingagentur Standard & Poor’s mit der
Bestnote AAA bewertet (Stand 2018).[69]
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

• Gesundheit:[70] 10,8 %
• Bildung:[71] 8,3 % (2005)
• Militär:[71] 1,3 % (2007)
Militär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Dänische Streitkräfte

Dänische Soldaten während einer Übung

Nach der Befreiung von der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg im Mai 1945
musste die dänische Verteidigung mit dem Wiederaufbau der Streitkräfte nahezu von
Grund auf neu beginnen. 1950 begannen die USA ihr Waffenhilfsprogramm, unter
anderem für Dänemark, und im selben Jahr kam es zu einer Reorganisation der
militärischen und politischen Führung der Verteidigung. Erst danach erreichten die
Streitkräfte schrittweise die Truppenstärke und das Bereitschaftsniveau, die sich der
regelmäßig festgelegten Sollstärke der NATO annäherten. Die Truppenstärke
Dänemarks lag in der Zeit des Kalten Krieges jedoch stets an der unteren Grenze der
Anforderungen der Allianz. Die Verteidigungsvereinbarungen zwischen Regierung
und Opposition, die die finanzielle und politische Grundlage für die Aufgaben der
Verteidigung bilden, sind von einer breiten Mehrheit im Folketing traditionell
unterstützt worden. Bis ins Jahr 2021 waren bis zu 750 dänische Soldaten in
Afghanistan stationiert. Dänemark stellt auch 35 Soldaten für die KFOR.[72]
Dänemark gab 2017 knapp 1,2 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 3,8 Milliarden
Dollar für seine Streitkräfte aus.[73]
Heer
→ Hauptartikel: Dänisches Heer
Das Heer (dän.: Hæren) hat eine Stärke von etwa 15.000 Mann. Die Führung von
Heeresoperationen liegt beim Heeresführungskommando in Karup sowie im
logistischen Bereich beim Heeresunterstützungskommando in Hjørring. Das Heer
besteht aus 17 Regimentern der verschiedenen Waffengattungen, die die Soldaten
bis zur Einheitsebene (Kompanie u. a.) ausbilden. Die Ausbildung zum Gefecht der
verbundenen Waffen erfolgt in dem jeweils übergeordneten Großverband
der Brigade oder militärischen Region, in die sie eingegliedert sind. Dies sind unter
anderem drei Panzergrenadierbrigaden der Dänischen Division. Eine vierte
Panzerinfanteriebrigade wurde als Dänische Internationale Brigade (DIB) aufgestellt.
Der Brigade gehören 4500 Mann als aktive Soldaten und Reservisten an. Etwa ein
Drittel davon kann im Rahmen der UN oder OSZE außer Landes eingesetzt werden.
Die Zahl entspricht in etwa der, die Dänemark Mitte 1995 primär in den Dienst der
UN gestellt hatte. Die DIB ist Teil der schnellen Eingreiftruppe der NATO.
Marine
→ Hauptartikel: Dänische Marine

Ein Boot der Holm-Klasse der Marine

Die Marine (dän. Kongelige Danske Marine) hat eine Mannstärke von etwa 4500
Mann. Die Leitung ihrer Operationen liegt beim Flottenkommando in Aarhus, beim
Grönland-Kommando und beim Färöer-Kommando sowie im übergeordneten
logistischen Bereich beim Marineunterstützungskommando in Kopenhagen. Die
Hauptbasen sind die Marinestützpunkte in Korsør und Frederikshavn. Die Hauptfarbe
der Marine ist grau (Tarnung).
Die täglichen Operationen finden in den Geschwadern statt, die sich im Prinzip aus
Schiffen zusammensetzen, die ein und denselben Auftrag haben. Zu den
Geschwadern gehören Patrouillenfregatten, Korvetten,
Flugkörperschnellboote, Minenleger sowie verschiedene kleinere Schiffe. Darüber
hinaus verfügt die Marine über mobile landgestützte Seezielflugkörper-Batterien. Die
meisten der kleineren Schiffe gehören zur STANDARD FLEX 300-Klasse, einem auf
Modulbauweise basierenden Schiffstyp. Er kann je nach Ausrüstung und Ausbildung
der Besatzung als Überwachungsboot, U-Jagdboot und Minenleger/Minenräumboot
eingesetzt werden. Über ihre Unterstützungsfunktionen hinaus gehört zu den
Aufgaben der Marinestützpunkte die Überwachung der dänischen Gewässer, verteilt
auf drei Marineabschnittskommandos sowie Ausbildungseinrichtungen an Land. Die
Marine hat fest stationierte Einheiten zur Fischereiüberwachung und zur Wahrung
der Souveränitätsrechte vor Grönland und den Färöern. Zur Teilnahme an
friedensfördernden Operationen hat die Marine regelmäßig eine Korvette an die
NATO delegiert. Seit dem Abzug der US-Truppen vom Inselstaat Island übernimmt
die dänische Marine die isländische Küstenverteidigung gemeinsam mit der
isländischen Küstenwache.
Siehe auch: Militärische Situation Islands
Luftwaffe

Kampfflugzeuge vom Typ F-16 der Luftwaffe

→ Hauptartikel: Dänische Luftstreitkräfte


Die Luftwaffe (dän.: Flyvevåbnet) hat eine Mannstärke von etwa 6000 Mann. Die
Leitung ihrer Operationen liegt beim Luftwaffenführungskommando in Karup bzw. im
übergeordneten logistischen Bereich beim Luftwaffenunterstützungskommando in
Brabrand, westlichen Aarhus und Karup. Die Fliegerverbände verteilen sich auf die
Jagd- und Jagdbombergeschwader mit F-16-Jagdflugzeugen auf den
Luftwaffenstützpunkten Skrydstrup und Ålborg sowie auf die Transport- und
Rettungsgeschwader mit Maschinen vom Typ C-130 Hercules und Gulfstream III auf
Aalborg und Helikoptern des Typs S-61 Sea King auf dem Luftwaffenstützpunkt
Karup. Die Radarstationen der Kontroll- und Frühwarngruppe überwachen ständig
den Luftraum über Dänemark und können zur unmittelbaren Abwehr und
Luftverteidigung Jagdflugzeuge einsetzen, im Kriegsfall auf Befehl des
Luftwaffenführungskommandos auch zusätzlich Flugabwehrraketen.
Heimwehr
→ Hauptartikel: Hjemmeværnet
Die Heimwehr (dän.: Hjemmeværnet) besteht aus rund 56.000 Freiwilligen,[74] deren
Leitung in Friedenszeiten in den Händen des Heimwehr-Kommandos liegt. Zu der
Truppe gehört die Heeresheimwehr, die in territorial abgegrenzten
Heimwehrkompanien organisiert ist, die das gesamte Land ständig überwachen und
im Kriegsfall den Truppen der Militärregionen des Heeres zugeordnet sind, die
Marineheimwehr, die die Marine unterstützt, und schließlich die Luftwaffenheimwehr,
die die Kontroll- und Frühwarngruppe der Luftwaffe durch Überwachung des
Luftraums in niedrigen Höhen, bei Bewachungsaufgaben unterstützt.
Außenpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unterzeichnung des Vertrags von Lissabon im Jahr 2007

Dänemark trat 1973 der Europäischen Gemeinschaft bei. Gemäß der dänischen
Verfassung muss jede Übertragung von Souveränitätsrechten durch eine
Volksabstimmung entschieden werden. Demnach stimmte das dänische Volk bereits
fünfmal in EU-Fragen ab. 1992 wurde der EU-Vertrag von Maastricht im Rahmen
eines Referendums abgelehnt. Ein zweiter Anlauf 1993 brachte dann die
Zustimmung aufgrund von mehreren „Opt-outs“ in der Wirtschafts- und
Währungsunion, Sicherheits- und Verteidigungspolitik, Justiz- und Innenpolitik und
der EU-Bürgerschaft. Die „Opt-outs“ werden seitdem immer wieder in Frage gestellt,
weil sie einer weiteren Integration in die EU entgegenstehen. Mit dem Inkrafttreten
des EU-Reformvertrages werden sie sogar noch vergrößert. Es ist vorgesehen, in
den nächsten Jahren erneut Referenden zu den einzelnen Politikbereichen
durchzuführen. Das dänische Parlament hat im April 2008 für den EU-Reformvertrag
von Lissabon gestimmt.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Feuerwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Feuerwehr in Dänemark waren im Jahr 2019 landesweit
1368 Berufsfeuerwehrleute und 4416 Teilzeit-Feuerwehrleute organisiert, die in 285
Feuerwachen und Feuerwehrhäuser, in denen etwa 385 Löschfahrzeuge und
103 Drehleitern bzw. Teleskopmasten bereitstehen, tätig sind.[75] Das dänische
nationale Komitee der Feuerwehr repräsentiert die dänische Feuerwehr mit ihren
Feuerwehrangehörigen im Weltfeuerwehrverband CTIF.[76]
Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Storebælt-Brücke

Dänemark verfügt über ein Straßennetz von 71.347 km inklusive 1010 km


Schnellstraßen. 1998 wurde die Storebælt-Brücke eingeweiht und im Sommer für
den Straßenverkehr als gebührenpflichtige Autobahn (die Mautstelle befindet sich auf
der seeländischen Seite) freigegeben. Zwei Jahre später wurde mit
der Öresundverbindung die skandinavische Halbinsel angeschlossen.
Die Europastraße E 20 führt über die Brücke.
Siehe auch: Liste der Autobahnen in Dänemark und Liste von Brücken in Dänemark
Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Schienenverkehr in Dänemark
Hauptbahnhof in Esbjerg

Das dänische Schienennetz war im Jahr 2000 etwa 2875 km (wovon 508 km Strecke
von Privatbahnen betrieben werden) lang. Neben dem staatlichen
Eisenbahnunternehmen Danske Statsbaner werden speziell
die Nebenstrecken häufig von Privatbahnen befahren. 2000 wurde die
Öresundbrücke eröffnet. Sie verbindet Kopenhagen mit der südschwedischen Stadt
Malmö. Es gibt eine Bahnverbindung zwischen Hamburg und Kopenhagen
(„Jütlandlinie“) über die Lillebæltsbro (über den Kleinen Belt) und über die Storebælt-
Brücke (über den Großen Belt). Die bisherige Eisenbahnfähre von Puttgarden nach
Rødby (Vogelfluglinie) beförderte zuletzt am 14. Dezember 2019 Passagierzüge, der
Güterverkehr war bereits zuvor aufgegeben worden. Im
geplanten Fehmarnbelttunnel sollen ab 2028 auch Eisenbahnen fahren.
Der dänische Schienengüterverkehr hat einen Anteil am Modal Split von etwas mehr
als 10 %.[77]
Straßenbahnbetriebe gab es in den drei Städten Kopenhagen (von 1883 bis
1972), Aarhus (Elektrischer Straßenbahnbetrieb von 1904 bis
1971).[78] und Odense (1911–1952).[79] Für Dänemarks Großstädte ist der Aufbau
neuer Straßenbahnbetriebe als Letbane (Leichtbahn) in Umsetzung. 2017 bis 2019
wurde ein Netz in Aarhus aufgebaut. 2022 folgte die Odense Letbane. Aktuell
befindet sich die Hovedstadens Letbane im Bau, die die Vororte Kopenhagens
ringförmig miteinander anbinden wird.
Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dänemark verfügt mit den Flughäfen Kopenhagen-
Kastrup, Billund, Aalborg, Aarhus und Esbjerg über fünf internationale Flughäfen. Der
mit Abstand größte des Landes ist der Flughafen in Kastrup bei Kopenhagen, der
2014 von 25,6 Mio. Flugreisenden genutzt wurde.[80] Das meistgebuchte Reiseziel
war London vor Oslo und Stockholm; das meistangeflogene Ziel in Deutschland war
Frankfurt/Main mit 653.000 Passagieren (Platz 8).
Siehe auch: Liste der Flugplätze in Dänemark
Verkehrsbestimmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Dänemark herrscht Anschnallpflicht und auch bei Tag muss
mit Abblendlicht gefahren werden. Telefongespräche sind während der Fahrt nur mit
Freisprechanlage gestattet. Es gilt die Vorfahrtsregel „rechts vor links“, jedoch
bedeuten kleine weiße Dreiecke auf der Fahrbahn an Kreuzungen „Vorfahrt
gewähren!“.
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt innerorts 50 km/h, außerorts und auf
Schnellstraßen 80 km/h und auf Autobahnen 130 km/h. Für Gespanne
und Wohnmobile über 3,5 t gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h, auf
Autobahnen 80 km/h. Die höchstzulässige Blutalkoholkonzentration (Promillegrenze)
liegt bei 0,5 ‰.
Der Straßenverkehr des Landes gehört zu den sichersten der Welt. 2013 kamen in
Dänemark insgesamt 3,5 Verkehrstote auf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In
Deutschland waren es im selben Jahr 4,3 Tote.[81]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vergleich des Pro-Kopf-BIP in der EU nach Ländern mit Dänemark an fünfter Stelle (2004)

Dänemark wird von Reformern gerne als Beispiel für einen deregulierten
Arbeitsmarkt angeführt, weil das Land über keinen mit der deutschen Regelung
vergleichbaren Kündigungsschutz verfügt. Allerdings liegt der Anteil der öffentlich
Beschäftigten mit ca. 28 % (800.000) (2006) aller Erwerbstätigen (ca. 2.800.000)
etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Umgerechnet nach Vollzeitbeschäftigung
steigt dieser öffentliche Anteil auf über 38 % von insgesamt über 2,3 Millionen
Vollzeitbeschäftigten.[82] Unter dem Motto „Flexicurity“ werden liberale
Beschäftigungsregelungen, hohe soziale Absicherung und eine aktive
Arbeitsmarktpolitik miteinander kombiniert. Arbeitslose erhalten eine wesentlich
höhere Arbeitslosenunterstützung als in Deutschland, wenn sie in die Kasse für
Arbeitslose (a-kasse) einbezahlt haben und berechtigt sind, Arbeitslosenbezüge zu
erhalten. So verlieren Personen, die sich länger als ein Jahr (der letzten 7 Jahre vor
Antrag auf Arbeitslosengeld) außerhalb der EU aufgehalten haben, ihr Recht auf
Arbeitslosengeld, unabhängig davon, ob sie in die Arbeitslosenkasse einbezahlt
haben oder nicht.[83] Personen, die Anrecht auf Arbeitslosengeld haben, werden
umfassend für neue Stellen qualifiziert.
Der gewerkschaftliche Organisationsgrad ist extrem hoch (68 % im Jahr
2015).[84] Tarifverhandlungen finden zentralisiert zwischen Arbeitgebern und
Gewerkschaften statt. Zwar besitzt Dänemark keinen gesetzlich
festgelegten Mindestlohn, aber Mindestentgelte werden in der Regel durch
Tarifverträge normiert und von den Betrieben eingehalten. Die Gewerkschaften
haben das Recht, zum Boykott gegen Arbeitgeber aufzurufen, die sich nicht an die
Tarifregelungen halten. Obwohl das dänische System den Arbeitgebern hohe
Zugeständnisse abverlangt, wird es im Allgemeinen von allen Beteiligten akzeptiert,
weil es sich in den vergangenen 100 Jahren als sehr erfolgreich erwiesen hat.
In internationalen Vergleichen schneidet Dänemark zumeist sehr gut ab. Die
Beschäftigungsquote – auch bei älteren Arbeitnehmern – ist die höchste in der EU.
Trotz der extrem hohen Steuer- und Abgabenquote (der Mehrwertsteuersatz beträgt
25 %, dies gilt ebenfalls für Bücher und Lebensmittel, der Spitzensteuersatz
der Einkommensteuer liegt bei 59 %) gilt das Land als sehr flexibel und
wettbewerbsfähig. Der Lebensstandard der Dänen ist einer der höchsten in der Welt,
die Staatsverschuldung vergleichsweise niedrig. Im Vergleich mit dem BIP der EU
ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Dänemark einen Index von 125 (EU-
28:100) (2014).[85] Mit Haushaltsüberschüssen von 4,9 % und 4,2 % des
Bruttosozialprodukts war Dänemark in den Jahren 2005 und 2006 Spitzenreiter in der
EU. Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes
misst, belegt Dänemark Platz 12 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[86] Im Index
für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2017 Platz 18 von 180 Ländern.[87]
Nach Jahren des hohen Wirtschaftswachstums befand sich auch die dänische
Wirtschaft infolge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise in einer Rezession.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im Jahr 2009 um 5,9 Prozent und 2010
erneut um 1,7 Prozent. Im Zeitraum 2011 bis 2014 stieg das BIP wieder leicht an. Im
Jahr 2015 wuchs die dänische Wirtschaft um 1,1 Prozent.[88]

BIP nach Region[89]

BIP/Kopf, KKS, BIP/Kopf in €


Rang Region BIP KKP in Mio. €
(EU28=100) (2015) (KKS) (2015)

1 Region Hovedstaden 83.775 163 47.100

2 Region Syddanmark 40.122 115 33.200

3 Region Midtjylland 42.210 114 32.800

4 Region Nordjylland 17.700 105 30.300

5 Region Sjælland 20.746 87 25.200

– Dänemark 207.824 127 36.600

– EU-28 14.714.029 100 28.900

Arbeitslosigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Im 4. Quartal 2014 lag die Arbeitslosenquote bei durchschnittlich 6,4 %. Das war ein
minimaler Rückgang von −0,1 % im Vergleich zum 3. Quartal, aber ein klarer
Rückgang von −0,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.[90] Die
Jugendarbeitslosigkeit lag deutlich über diesem Niveau mit 11,2 % im 4. Quartal
2014 bzw. 13,3 % im entsprechenden Quartal 2013. Im Verlauf der Finanzkrise ab
2007 war die Zahl der Arbeitslosen angestiegen. Von einem europäischen
Spitzenwert mit nur 3,4 % Arbeitslosen 2008 stieg die Quote 2011 auf 7,6 %.
Seitdem hat sich die Beschäftigungssituation kontinuierlich verbessert.[91] Bis Juni
2018 sank sie auf 5,0 %.[92]

Arbeitslosenquoten in Dänemark[91]

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

4,6 % 5,4 % 5,5 % 4,8 % 3,9 % 3,8 % 3,4 % 6,0 %

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

7,5 % 7,6 % 7,5 % 7,0 % 6,6 % 6,2 % 6,2 % 5,8 %

Industrie und Dienstleistung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Dänemark ist ein hochindustrialisiertes Land, mehr als drei Viertel seiner Exporte
sind Industriegüter oder Maschinen.[93] Die Industrie und auch die meisten
Dienstleistungsfirmen konzentrieren sich vor allem im Großraum Kopenhagen,
wohingegen Jütland relativ wenig industrialisiert ist. Die Industrie des Landes trug
2017 etwa 23 % zum BIP bei und beschäftigte ungefähr 18,3 % aller Arbeitnehmer;
der Dienstleistungssektor trug 2016 etwa 79 % zum BIP beiträgt beschäftigte 2017
etwa 76 % der Arbeitnehmer.[71]
Die gemessen an ihrem Umsatz wichtigsten Zweige des produzierenden Gewerbes
in Dänemark sind die Lebensmittel- und die metallverarbeitende Industrie sowie das
Druck- und Verlagswesen, der Maschinenbau und die Produktion von
Elektronikartikeln und Dieselmotoren (vor allem für Schiffe und für Lokomotiven). Seit
Beginn des 20. Jahrhunderts sind dänische Möbel in vielen Ländern gefragt. Von
Bedeutung sind auch Werften, das Brauwesen, die Textil- und Bekleidungsindustrie
sowie die Produktion von Zement, chemischen Erzeugnissen, Arzneimitteln, Keramik
/ Porzellan, Kaminöfen, Fahrrädern und Papier. Bis 1970 wurde bei Søby in
der Gemeinde Herning Braunkohle gefördert,[94] 1961 waren es 2,3 Mill. Tonnen.[95]
Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Getreidefelder auf Møn

Die Landwirtschaft in Dänemark ist eine hochmechanisierte Branche. Sie trägt


ungefähr 2,3 % zum BIP bei und beschäftigt ungefähr 3 % aller Arbeitnehmer.[71]
Mehr als die Hälfte der Landesfläche – Grönland und Färöer nicht eingeschlossen –
werden landwirtschaftlich genutzt. Von Natur aus sind die Böden relativ nährstoffarm;
dies wird durch intensive Düngung ausgeglichen. Die dänische Regierung fördert
kleine landwirtschaftliche Betriebe. Der Zusammenschluss kleiner Betriebe zu
großen Gütern wird gesetzlich erschwert. Rund 85 Prozent der dänischen
Bauernhöfe sind Familienbetriebe mit weniger als 50 Hektar.
Auf 60 Prozent der Anbaufläche von circa 2,5 Millionen Hektar wird Getreide
angebaut; das Spektrum umfasst Gerste, Hafer, Weizen und Roggen. Die restliche
Fläche wird mit Futterpflanzen, Flachs, Hanf, Hopfen und Tabak bepflanzt. Über 50
Prozent der Gesamtfläche werden als Ackerland genutzt. Die überwiegend
exportorientierte Fleisch- und Milchwirtschaft spielt eine bedeutende Rolle.
Dänemark ist weltweit einer der größten Produzenten von
Schweinefleischprodukten.[96] Der Viehbestand umfasst vor
allem Schweine, Rinder und Pferde.
Eine Besonderheit der dänischen Landwirtschaft ist der große Einfluss der
landwirtschaftlichen Genossenschaften. Sie dominieren die Produktion von
Molkereierzeugnissen und Schinken. Ein hoher Prozentsatz der Agrarerzeugnisse
wird über die Genossenschaften vermarktet. Die meisten Genossenschaften gehören
nationalen Verbänden an, die wiederum Mitglieder im Agrarausschuss sind. Dieses
Zentralorgan der Genossenschaften verhandelt mit der Regierung, der Industrie oder
mit ausländischen Handelspartnern.
1805 erklärte die Regierung alle Wälder (die heute ungefähr 12 Prozent der
Gesamtfläche Dänemarks ausmachen) zu Naturschutzgebieten. Die große
Fischereiflotte Dänemarks spielt in der Wirtschaft des Landes eine bedeutende Rolle.
Es handelt sich bei den gefangenen Fischen größtenteils um Meeresfische, unter
denen Heringe, Lachse und Dorsche die kommerziell bedeutendsten Arten sind. Der
überwiegende Teil der Fanggründe befindet sich in der Nordsee. Bei Fisch werden
hohe Ausfuhrüberschüsse erzielt.
Seit 1. August 2000 ist Dänemark von der EU auch als Weinbaugebiet anerkannt.
Seither darf dänischer Wein zu kommerziellen Zwecken angebaut und verkauft
werden.
Energie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Allgemeines

Svanemølle-Kraftwerk in Kopenhagen
Der Middelgrunden-Offshore-Windpark

Dänemark setzte nach dem Zweiten Weltkrieg massiv


auf Erdöl als Primärenergielieferant. Anfang der 1970er Jahre war es fast vollständig
von Erdölimporten abhängig. Infolge der Ölkrise 1973, die Dänemark als weitgehend
ölabhängigen Staat im Besonderen traf, gab es dort
Überlegungen, Kernkraftwerke zu errichten, um die Energieversorgung zu
diversifizieren. Nach langem politischem Kampf seit den frühen 1970er Jahren
entschied sich das Land 1985 mit einem Parlamentsbeschluss endgültig gegen die
Nutzung der Kernenergie. Mittlerweile ist das Land Energieexporteur.[97] Im Jahre
2008 wurde aus 18 Öl- und Gasfeldern, allesamt in der Nordsee, zusammen 16,7
Mio. m³ Öl und 9,9 Mio. m³ i.N. Gas gefördert. Seit 2004 ist die Fördermenge
rückläufig.[98] Dänemark beteiligt sich neben Kanada, Russland und Norwegen auch
sehr engagiert an dem aus Sicht des Umweltschutzes stark umstrittenem Wettlauf
um die Bodenschätze in der Tiefsee unter der Arktis.[26]
Energiewende
→ Hauptartikel: „Dänemark“ im Artikel Energiewende nach Staaten
Dänemark ist das Pionierland der Energiewende. Mit dem Vorhaben, bis 2050 die
komplette Energieversorgung (Strom, Wärme und Verkehr) vollständig
auf Erneuerbare Energien umzustellen, ist es zugleich das Land mit der
anspruchsvollsten Zielsetzung. Erreicht werden soll dies durch den starken Ausbau
der Windenergie sowie der Elektrifizierung des Wärme- und
Transportsektors.[99] Hauptziel seit 1972 ist es, die Abhängigkeit von Ölimporten zu
verringern, später kamen als weitere Ziele Energieautarkie, der Ausstieg aus der
Nutzung fossiler Energie und die Reduktion
der Treibhausgasemissionen hinzu.[100] Durch Maßnahmen
wie Energieeinsparungen, Effizienzsteigerungen und Kraft-Wärme-Kopplung gelang
es Dänemark, den Primärenergieeinsatz 40 Jahre lang (1972 bis 2012) ungefähr
konstant zu halten, obwohl das Bruttoinlandsprodukt in dieser Zeit um mehr als
100 % wuchs. Zugleich wurden 25 % der Primärenergie durch Erneuerbare Energien
ersetzt.[101] Gleichzeitig sanken die Kohlenstoffdioxidemissionen bei der
Stromproduktion, die im Jahr 1990 noch bei über 1000 g/kWh gelegen hatten, bis
2019 auf 135 g/kWh, etwa ein Siebtel des Ausgangswertes.[102]
Entwicklung der jährlichen CO₂-Emissionen

→ Hauptartikel: Windenergie in Dänemark


Von besonderer Bedeutung ist die Windenergienutzung, die in Dänemark als einem
der ersten Staaten weltweit bereits in den 1980er Jahren systematisch
vorangetrieben wurde. Im Jahr 2011 betrug der Anteil der Erneuerbaren
Energien 40,7 % des Stromverbrauchs, davon stammten 28,1 Prozentpunkte aus
Windenergie.[103] 2015 waren es 56,0 %.[104] 2015 deckte Windstrom 42,1 % des
dänischen Strombedarfes (2014: 39,1 %), der höchste Wert weltweit.[105][106] Die
damalige dänische Regierung beschloss, bis 2020 einen Anteil der Windenergie von
50 % in der Stromerzeugung zu erreichen und zugleich die Kohlendioxid-Emissionen
um 40 % zu senken.[107] Das dänische Parlament billigte den Plan im März 2012 mit
großer Mehrheit.[108] 2019 und 2020 lag der Windanteil der Stromerzeugung bei
48 %,[109][110] 2021 waren es 44 %.[111] Das 50-%-Ziel wurde also trotz eines
deutlichen Aufbaus an Windkraftleistung 2020 und 2021 noch nicht erreicht, aber
2022 lag der Windenergieanteil bei 55 %, wobei Ende 2022 in
Dänemark Windkraftanlagen mit einer kumulierten Nennleistung von 7.282 MW
installiert waren[112]. Dänemark strebt bis 2030 eine Emissionsreduktion um 70
Prozent an.[113]
Dänemark belegt im Jahr 2021 den 6. Platz im Klimaschutz-Index, einer jährlichen
Analyse der Klimaschutzbemühungen einzelner Staaten.
Bodenschätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Land verfügt nur über wenige Bodenschätze. Im begrenzten Umfang werden
mineralische Rohstoffe abgebaut, vor allem Kaolin und Granit. Alle Bodenschätze
sind im Besitz der öffentlichen Hand. Auf Bornholm gibt es Kaolinvorkommen, die
allerdings von minderer Qualität sind und hauptsächlich zur Produktion von
Tongeschirr sowie zur Herstellung von Ziegeln verwendet werden. Kommerziell
genutzt werden auch die Mineralien Limonit, Kryolith, Kalk, Kreide und Mergel. Auf
Jütland wurden große Salzvorkommen entdeckt. Seit den 1970er-Jahren werden in
der Nordsee Erdöl und Erdgas gefördert.
Währung und Bankwesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die dänische Nationalbank

Die Währung des Landes ist die Dänische Krone zu 100 Øre. Dänemark ist Teil
des ERM II, eines seit 1999 zwischen verschiedenen EU-Ländern im Rahmen des
Europäischen Währungssystems II bestehenden Wechselkurs-Abkommens.
Die Dänische Nationalbank (gegründet 1818) ist Notenbank und Finanzzentrum des
Landes. Ihre Zentrale befindet sich in Kopenhagen. Einige große Geschäftsbanken
haben in ganz Dänemark Zweigstellen. Daneben gibt es noch über 90 Sparkassen.
Seit den 1970er-Jahren ist die Zahl der Banken aufgrund einer ganzen Reihe von
Fusionen rückläufig. Vor allem Anfang der 1990er-Jahre fanden mehrere
Zusammenschlüsse statt.
Spätestens mit Beginn der dritten Stufe der Europäischen Wirtschafts- und
Währungsunion (EWWU) im Januar 1999 gab es in Dänemark eine heftige politische
Debatte darum, ob das Land der EWWU beitreten und den Euro als Einheitswährung
annehmen solle. In einer Volksabstimmung am 28. September 2000 stimmten 53,1
Prozent der dänischen Bevölkerung gegen den Euro – 46,9 Prozent waren für eine
Abschaffung der Dänischen Krone. Mit diesem Ergebnis wurde auch der Beitritt zur
EWWU abgelehnt. Eine neuerliche Volksabstimmung über die Euro-Einführung
wurde im November 2007 angekündigt, fand aber nie statt.[114]
Die dänische Krone hat eine feste Wechselkurspolitik zu dem Euro; daher können
100 Euro gegen 746 ± 2,25 % Kronen gewechselt werden. In der Praxis hat die
Dänische Nationalbank den Wechselkurs auf einem Niveau stabilisiert, das sehr nah
am Zentralkurs ist.[115]
Vermögen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dänemark stand, laut einer Studie der Bank Credit Suisse aus dem Jahre 2017, auf
Rang 24 weltweit beim nationalen Gesamtvermögen. Der Gesamtbesitz an
Immobilien, Aktien und Bargeld belief sich auf insgesamt 1.245 Milliarden US-Dollar.
Das Vermögen pro erwachsene Person beträgt 281.542 Dollar im Durchschnitt und
87.231 Dollar im Median (in Deutschland: 203.946 bzw. 47.091 Dollar). Beim
durchschnittlichen Vermögen je Einwohner gehört Dänemark damit zu den Top 10
Ländern weltweit. Insgesamt war 59,3 % des gesamten Vermögens der Dänen
finanzielles Vermögen und 40,7 % nicht-finanzielles Vermögen. Der Gini-
Koeffizient bei der Vermögensverteilung lag 2017 bei 80,9 was auf eine relativ hohe
Vermögensungleichheit hindeutet.[116]
Außenhandel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Containerschiff der Mærsk Line

Mitte der 1960er-Jahre verdrängte die Bundesrepublik Deutschland das Vereinigte


Königreich als wichtigsten Handelspartner Dänemarks. Dennoch ist Großbritannien
immer noch einer der größten Abnehmer dänischer Produkte.
Auch Schweden, Norwegen, Frankreich und die Niederlande sind bedeutende
Handelspartner. Der Handel mit den Ländern in Osteuropa hat in den letzten Jahren
stark zugenommen, insbesondere mit Polen. Außerhalb Europas sind die USA,
die Volksrepublik China und Japan die wichtigsten Handelspartner. Die
Handelsbilanz ist positiv, d. h. die Ausfuhren übersteigen die Importe.
Bis zu Beginn der 1960er-Jahre stellten Fleisch- und Milchprodukte den Großteil der
Exportgüter dar. Seither stiegen die Exporte von Industriegütern stetig und haben
seit 1961 einen größeren Anteil am Gesamtexportvolumen als die
landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Im Vordergrund stehen dabei chemische und
pharmazeutische Erzeugnisse sowie Fahrzeuge. Die wichtigsten dänischen
Importgüter sind Maschinen, Rohmetalle, Metallwaren, Transportausrüstungen,
Brenn- und Schmierstoffe.
Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Tourismus in Dänemark

Kopenhagens Nyhavn

Der Tourismus boomt in Dänemark seit Jahren: 2015 kamen mehr als zehn Millionen
Besucher, die meisten aus skandinavischen Ländern wie Norwegen und Schweden
sowie aus Deutschland. Schwedische und norwegische Touristen besuchen
aufgrund der Nähe häufig die Hauptstadt Kopenhagen. Außer bei Touristen aus
Skandinavien ist Dänemark auch bei deutschen Touristen sehr beliebt, rund eine
Million Deutsche besuchten das Land 1999. Die Einnahmen aus dem Tourismus
lagen im Jahr 2016 bei 6,9 Milliarden US-Dollar.[117]
Kennzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real Eurostat[118]

Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Veränderung in %
3,9 0,9 −0,5 −4,9 1,9 1,3 0,2 0,9 1,6 2,3 3,2 2,8 2,0 1,5
gg. Vj.

Entwicklung des BIP (nominal), Eurostat[119][120]

absolut (in Mrd. Euro) je Einwohner (in Tsd. Euro)

Jahr 2019 2020 2021 Jahr 2019 202

BIP in Mrd. € 309,5 311,8 336,8 BIP je Einw. (in Tsd. €) 53,2 53

Entwicklung des Außenhandels (GTAI)[121]

in Mrd. US-Dollar und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent


2019 2020 2021

Mrd. $ % gg. Vj. Mrd. $ % gg. Vj. Mrd. $

Einfuhr 97,5 −4,2 96,9 −0,6 121,8

Ausfuhr 110,2 +1,6 107,2 −2,7 125,0

Saldo +12,8 +10,4 +3,2

Haupthandelspartner Dänemarks (2021), Quelle: GTAI[121]

Export (in Prozent) nach Import (in Prozent) von

Deutschland 12,9 Deutschland

Schweden 8,3 Schweden

Norwegen 5,7 Niederlande

Vereinigtes Königreich 5,0 Volksrepublik China

Vereinigte Staaten 4,7 Polen

Niederlande 4,7 Norwegen

Volksrepublik China 3,5 Vereinigte Staaten

sonstige Länder 54,2 sonstige Länder

Siehe auch: Liste der größten Unternehmen in Dänemark

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Dänemark hat versucht, sein Kulturerbe in einem offiziellen Dänischen Kulturkanon,
herausgegeben vom Kulturministerium, zu definieren.[122] Einen weiteren Versuch,
das Kulturerbe des Landes zu erfassen, gab es mit der 2010 ins Leben gerufenen
Website 1001 fortællinger om Danmark (1001 Geschichten über Dänemark).
Feiertage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Feiertage in Dänemark
Die gesetzlichen Feiertage des Landes sind Neujahr (1.
Januar), Ostern (Gründonnerstag bis Ostermontag), der Store Bededag, Christi
Himmelfahrt, Pfingstmontag sowie Weihnachten (25. Dezember). Der Tag der
dänischen Verfassung am 5. Juni ist dagegen kein gesetzlicher Feiertag, jedoch
haben Geschäfte und öffentliche Gebäude in der Regel geschlossen. [123]
Eine dänische Besonderheit ist der Store Bededag. Anstatt im Frühling mit vielen
Feiertagen verschiedener Heiliger zu gedenken, begehen die Dänen am vierten
Freitag nach Ostern den Store Bededag, mit dem sie alle Heiligen und Geistlichen
ehren. Dieser Feiertag wurde im 18. Jahrhundert von Graf Johann Friedrich von
Struensee eingeführt.
Küche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Dänische Küche

Smørrebrød auf Royal Copenhagen

Der bekannteste dänische Beitrag im kulinarischen Bereich ist wahrscheinlich


das Smørrebrød, reichlich belegte Vollkornbrotscheiben als kaltes Mittagsgericht.
Ebenfalls bekannt ist der Hotdog, der mit roten Würstchen (rød
pølser) – kogt (gekocht) oder ristet (gebraten) – gegessen wird; garniert wird er mit
süßer Remoulade, Röstzwiebeln und süß-sauren Gurkenscheiben. Remoulade wird
nicht nur zu Pommes frites gegessen, sondern auch zu Fisch, Salami oder
Frühlingsrollen.
Als Nationalgericht gilt der klassische, bei niedriger Temperatur langsam im Ofen
gegarte Schweinebraten mit Schwarte (Flæskesteg), serviert mit Kartoffeln und
brauner Soße. Das dänische Labskaus (Skipperlabskovs) wird typischerweise mit
frischem Schweinefleisch statt Corned Beef zubereitet.
Zu Weihnachten wird gern ein Mandelmilchreis (Ris à l’amande) als Nachspeise
gereicht. Er besteht aus kaltem Vanillemilchreis, untergehobener Schlagsahne und
gehackten Mandeln, dazu Kirschsoße. Eine im Dessert versteckte gehäutete Mandel
beschert demjenigen ein kleines Geschenk (Mandelgave), in dessen Portion sie sich
anfindet.[124]
Bereits seit mehreren Jahren zeichnet sich eine Erneuerung der dänischen
Kochkunst ab. Besonderes Gewicht haben nun Erzeugnisse aus ökologischer
Landwirtschaft und lokal erhältliche Zutaten wie wild wachsende Kräuter erlangt.
Restaurants versuchen, regionale Traditionen neu zu interpretieren und eine größere
Vielfalt der Rezepturen walten zu lassen.[125][126][127]
Bei den alkoholischen Getränken haben Bier und Schnaps Tradition in Dänemark.
Neben den bekannten Biermarken (Carlsberg, Tuborg, Faxe und Albani) entstanden
zuletzt einige lokale Mikrobrauereien. Eine dänische Besonderheit ist seit 1953 das
Weihnachtsbräu (Julebryg) mit höherem Alkoholgehalt, nicht zu verwechseln mit dem
Weihnachtsbier (Juleøl oder Nisseøl), einem dunklen, süßen Leichtbier.
Die bekanntesten Aquavite und Magenbitter (Aalborg Akvavit, Gammel
Dansk) werden seit April 2015 nur noch in Norwegen hergestellt. Zu Weihnachten
gehört auch Glögg, die nordische Variante des Glühweins. Angestoßen wird mit dem
Trinkspruch „Skål“. Im Unterschied zu den skandinavischen Nachbarländern ist der
Verkauf von Alkohol nicht einem staatlichen Monopol unterstellt, sondern frei. Es gibt
auch keine abendlichen Verkaufsbeschränkungen, wie sie für norwegische
Supermärkte gelten. Hohe dänische Steuern auf alkoholische Getränke machen
diese im Vergleich zu Mitteleuropa spürbar teurer.
Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dokk1 in Aarhus

Die dänische Baukunst entwickelte sich im Mittelalter nach französischen und


deutschen Vorbildern, wie die Dombauten
in Ribe, Viborg, Århus, Ringsted, Roskilde und Kalundborg belegen. Typische
Bauten der Backsteingotik sind die im 13. beziehungsweise 14. Jahrhundert
entstandene St. Knud-Kirche in Odense, die Peterskirche in Næstved oder St. Olai-
Kirche in Helsingør. Unter den Stadtkirchen überwiegt der Typ der Hallenkirche. Viele
wertvolle Altäre und Bilder kamen aus den Niederlanden und Lübeck.
Durch die Neuverteilung der Kirchengüter nach der Reformation entstanden
zahlreiche, teils befestigte Herrensitze (z. B. Hesselagergård bei Gudme).
Bedeutende Zeugnisse der dänischen Baukunst zur Zeit
der Renaissance entstanden während der Regentschaft von König Friedrich II. und
König Christian IV., Schloss Kronborg in Helsingør, Schloss
Frederiksborg in Hillerød und die Kopenhagener Börse.
Bemerkenswerte Barockbauten sind Schloss Amalienborg (seit 1794 Residenz der
dänischen Könige), Schloss Charlottenborg und Schloss Christiansborg. Einer der
bedeutendsten Architekten des Klassizismus ist Christian Frederik Hansen, der in
Kopenhagen das Gerichtsgebäude und die Liebfrauenkirche erbaute. Historische
Bauten stammen von Theophil Edvard Freiherr von Hansen, Martin
Nyrop und Michael Gottlieb Bindesbøll. Wichtiger Vertreter der dänischen
Nationalromantik ist Hack Kampmann, der u. a. das Rathaus in Kopenhagen und das
Theater in Arhus entwarf.
Herausragende Repräsentanten der dänischen Architektur im 20. Jahrhundert
sind Arne Jacobsen, der neben mehreren Rathäusern und der Nationalbank auch
das SAS Royal Hotel entwarf, Peder Vilhelm Jensen Klint, Jørn Utzon, der die
berühmte Oper von Sydney entwarf, sich aber nicht an der Realisation beteiligte, Erik
Møller und Johan Otto von Spreckelsen.
Design[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis heute produzierte Pendelleuchte PH50 von Poul Henningsen

Georg Arthur Jensen prägte durch seine Silberschmiedearbeiten im funktionellen Stil


das Industriedesign der skandinavischen Länder. Ebenfalls ein gelernter
Silberschmied war Kay Bojesen, berühmt wurde er aber für sein Holzspielzeug, sein
Besteck und Geschirr. Ein weiterer bekannter Silberschmied war Svend Weihrauch,
der mit seinen klaren, ornamentfreien Silberschmiedearbeiten einer der
herausragenden Vertreter des Funktionalismus war. Auch die Lampen von Poul
Henningsen und die Möbel von Hans Jørgensen Wegner, Poul Kjærholm, Kaare
Klint und Arne Jacobsen – seine Entwürfe Ei, Schwan und Serie 7 gelten als
Designklassiker – fanden Anerkennung. Die Arbeiten von Jacob Jensen für den
dänischen Unterhaltungselektronikkonzern Bang & Olufsen sind bekannt und wurden
1978 im Museum of Modern Art mit einer Sonderausstellung gewürdigt.
Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahr 2021 nutzten 98,9 Prozent der Einwohner Dänemarks das Internet. [128]
Die größten Fernsehsender gehören zu den öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten Danmarks Radio und TV 2; zu den auflagenstärksten Zeitungen
zählen neben Gratiszeitungen die Jyllands-Posten, Berlingske und Politiken. Große
Verlage wie Gyldendal und Berlingske Media haben ihren Sitz in Kopenhagen.
Siehe auch: Liste von Zeitungen in Dänemark und Hochschulradio in Dänemark
Medienfreiheit hat in Dänemark eine lange Tradition. Der Artikel 77 der Verfassung
von 1849 garantierte bereits die Presse- und Meinungsfreiheit und verbietet jede
Zensur; Reporter ohne Grenzen führt Dänemark 2021 auf seiner Rangliste der
Pressefreiheit auf Platz 4.[129] Staatliche Behörden sind verpflichtet, Bürgern und
Journalisten Auskunft zu erteilen. Um die Medienvielfalt zu sichern, werden die
meisten Tageszeitungen und Onlinemedien subventioniert.[129]
Dänische Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Dänische Literatur
Hans Christian Andersen

Das hässliche Entlein, Des Kaisers neue Kleider oder Die Prinzessin auf der Erbse,
alle diese Märchen wurden von Hans Christian Andersen geschrieben, der damit
einen der bedeutendsten dänischen Beiträge zur Weltliteratur gemacht hat. Im Hafen
von Kopenhagen erinnert eine Skulptur an den Schriftsteller, eine Nixe, die
Hauptfigur aus seinen Märchen Die kleine Meerjungfrau. Weltbekannt ist auch der
Theologe, Philosoph und Schriftsteller Søren Kierkegaard, einer der Vorläufer
des Existentialismus. Zentral für sein Werk, das vom philosophischen Roman bis zur
theologischen Streitschrift reicht, sind die Begriffe Existenz und Angst sowie die
Frage, wie der Mensch damit umzugehen vermag. Ebenfalls weltweit bekannt ist der
Dichter Ludvig Holberg (geboren als Norweger), er schrieb vornehmlich Komödien
und einen satirischen Roman, zudem trat er als Geschichtsschreiber hervor.
Im 1937 erschienenen autobiographischen Roman Jenseits von Afrika erzählt die
Schriftstellerin Karen Blixen (in Deutschland unter ihrem Pseudonym Tania Blixen
verlegt) über ihr Leben als Kaffee-Farmerin in Kenia. 1985 wurde der Roman
mit Meryl Streep und Robert Redford in den Hauptrollen verfilmt und gewann bei
der Oscar-Verleihung 1985 sieben Academy Awards.
Dänische Literaturnobelpreisträger sind Karl Gjellerup und Henrik Pontoppidan, die
sich 1917 den Preis teilten, und Johannes Vilhelm Jensen, dessen Roman Kongens
Fald (dt.: Des Königs Fall) 1999 von bedeutenden dänischen Tageszeitungen zum
(dänischen) Buch des Jahrhunderts gewählt wurde. Ein weiterer wichtiger dänischer
Schriftsteller ist Herman Bang, der als Schöpfer des dänischen Impressionismus gilt.
Über teilweise zerrissene Existenzen schreibt der zeitgenössische Autor Peter
Høeg in seinen Romanen. Sein internationaler Bestseller Fräulein Smillas Gespür für
Schnee wurde 1997 vom dänischen Regisseur und Oscar-Preisträger Bille
August mit Julia Ormond in der Hauptrolle verfilmt.
Siehe auch: Liste dänischsprachiger Schriftsteller und Dänische Zentralbibliothek für
Südschleswig
Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutendster Komponist Dänemarks Carl Nielsen

Die Herausbildung dänischer Musik setzte unter dem Einfluss deutscher, italienischer
und englischer Musikkultur während der Regentschaft von König Christian IV. in der
zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ein.
Ausländische Komponisten wie John Dowland, Heinrich Schütz, der längere Zeit
königlicher Oberkapellmeister in Kopenhagen war, oder Dieterich Buxtehude, der
mehrere Jahre als Organist in Helsingör verbrachte, wirkten am dänischen Hof und
traten dort in Kontakt mit dänischen Komponisten.
Erste markante Beiträge zur dänischen Musik stammen allesamt von in Deutschland
geborenen Komponisten: Friedrich Ludwig Æmilius Kunzen mit seiner Oper Holger
Danske (1787), Christoph Ernst Friedrich Weyse mit seiner Oper Ludams
Hule (1816) und Friedrich Kuhlau, der zu dem auch heute noch populären
Stück Elverhøy (1828) die Musik schrieb. Dänische Vertreter der Romantik sind Niels
Wilhelm Gade, Johann Peter Emilius Hartmann und Peter Arnold Heise.
Siehe auch: Dania Sonans. Kilder til Musikkens Historie i
Danmark und Orgellandschaft Dänemark
Im 20. Jahrhundert folgten Carl Nielsen, der als bedeutendster Komponist
Dänemarks gilt und dessen Sinfonien und Opern sich auch im Ausland im Repertoire
durchsetzen konnten, Poul Schierbeck, Knudåge Riisager, Jørgen Bentzon, Finn
Høffding, Herman David Koppel, Vagn Holmboe und Niels Viggo Bentzon. Weitere
wichtige dänische Komponisten sind Louis Glass, Paul von Klenau, Ludolf
Nielsen, Hakon Børresen, Rued Langgaard, Poul Ruders und Per Nørgård.
Im Bereich der populären Musik ist in Deutschland vor allem Gitte Hænning durch
ihre Schlager bekannt und die Olsen Brothers, die Gewinner des Eurovision Song
Contest 2000. Ebenfalls bekannt ist die Band Aqua, die im
Bereich Eurodance anzusiedeln war und von 1989 bis 2001 bestand. Lars Ulrich, der
Schlagzeuger der Band Metallica, stammt ebenfalls aus Dänemark. Weitere
bekannte Musiker und Bands aus Dänemark sind Aura Dione, Agnes Obel, Oh
Land, Lukas Graham, Niels-Henning Ørsted Pedersen, Carpark
North, Saybia, Kashmir, Nephew, Medina, Outlandish, D-A-D, Pretty
Maids, Thulla, Poul Krebs, Kim Larsen, Tina Dico, TV-2, Sorten Muld, Volbeat, Jakob
Sveistrup, Sort Sol, King Diamond, Red Warszawa, Natasha Thomas, Laid
Back, Hanne Boel, Anna David, Junior Senior, Under Byen, Raunchy, The
Raveonettes und Trentemøller. Bekannte dänische Plattenfirmen sind Cope
Records und Kick Music.
Siehe auch: Liste dänischer Komponisten klassischer Musik und Danish Music
Awards
Siehe auch: Liste von Jazzfestivals in Dänemark
Malerei und Bildhauerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Gesellschaft dänischer Künstler in Rom, 1837

Angeregt durch Vorbilder aus den Nachbarländern und den Humanismus


der Goethezeit erhielt die beschauliche und selbstgenügsame dänische Malerei zu
Beginn des 19. Jahrhunderts, im sog. „Goldenen
Zeitalter“ des Klassizismus und Biedermeier, neue Impulse durch Künstler
wie Nicolai Abildgaard, Jens Juel und P. C. Skovgaard. Diese Maler widmeten sich
vor allem der Landschaftsmalerei. Christoffer Wilhelm Eckersberg, der in Paris
bei Jacques-Louis David studiert hatte, und viele seiner Schüler wie Christen
Købke traten als Porträtmaler hervor. Daneben lebte die Genre-
und Historienmalerei in den Werken Constantin Hansens, Vilhelm
Marstrands, Jørgen Roeds und Jørgen Sonnes fort. Wilhelm Bendz vereinte die
Porträt- mit der Genre- und Historienmalerei.
Um 1870 entwickelte sich die Freilichtmalerei in der Künstlerkolonie Skagen. Zu den
von der Schule von Barbizon beeinflussten Skagen-Malern zählten Michael
Ancher, Anna Ancher, die allerdings Innenansichten bevorzugte, Viggo
Johansen, Peder Severin Krøyer, Christian Krohg, Carl Locher, Theodor
Philipsen, Frits Thaulow, Wilhelm von Gegerfelt und Holger Drachmann, während
das Erbe des Goldenen Zeitalters von dem realistisch-naturalistischen Genre- und
Historienmaler Kristian Zahrtmann gepflegt wurde.

Carl Locher: Postkutsche am Strand

An der Schwelle zur Moderne stehen die romantischen Landschaftsbilder


von Vilhelm Kyhn. Neben der Dänischen Nationalgalerie bietet die 1911 eröffnete
Sammlung des Tabakfabrikanten Heinrich Hirschsprung in Kopenhagen den besten
Überblick über die dänische Malerei von ca. 1850 bis 1910.

L.A. Ring: Sämann, 1910, Dänische Nationalgalerie

Zu den dänischen Vertretern des Symbolismus gehörten der


von Whistler beeinflusste, triste Interieurs bevorzugende Vilhelm
Hammershøi,[130] ferner Jens Ferdinand Villumsen, dessen Bilder durch kräftige
Farbigkeit gekennzeichnet sind, und L. A. Ring, der mit seinen in subtilen Farben
gehaltenen sachgetreuen Bildern von Landarbeitern auch zum Pionier des sozialen
Realismus in Dänemark wurde.
Um 1910 entwickelte sich Bornholm zu einem der künstlerischen Zentren
Nordeuropas. Hier entstand nach dem Ersten Weltkrieg die „Bornholmer Schule“, ein
Zusammenschluss befreundeter Künstler. Dazu gehörten der Expressionist Oluf
Høst, der seit 1935 sein Haus über 200-mal unter verschiedenen Wetterbedingungen
und vor dem Hintergrund wechselnder Stimmungslagen malte, sowie Karl
Isakson und der in Estland geborene Olaf Rude, der von Cézanne und der
klassischen Moderne inspiriert war. Auch Jais Nielsen orientierte sich
am Kubismus und Futurismus; er gestaltete auch Porzellanskulpturen und
Kirchenfenster. Die Personendarstellungen Vilhelm Lundstrøms, eines frühen
Vertreters des dänischen Modernismus, sind durch klare Farben und geometrische
Formen gekennzeichnet, zeugen aber von einem großen psychologischen
Einfühlungsvermögen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg dominierte auch in Dänemark der
abstrakte Expressionismus, vertreten durch Richard Mortensen, Else Alfelt, Ejler
Bille, Asger Jorn, der 1948 die Gruppe CoBrA ins Leben rief, und Per Kirkeby, der
auch als Bildhauer arbeitet.
Zwei bekannte, in Dänemark tätige Bildhauer waren Bernt Notke, der den Altar
des Doms zu Århus schuf und Claus Berg, der den Altar der St.-Knud-Kirche in
Odense schuf. Einer der bedeutendsten dänischen Bildhauer war Bertel
Thorvaldsen, er gilt neben dem Italiener Antonio Canova als wichtigster Bildhauer
des Klassizismus. Zur selben Zeit arbeiteten Hermann Vilhelm Bissen und Jens Adolf
Jerichau. Bekannte Bildhauer des 20. Jahrhunderts waren Robert Jacobsen, Gunnar
Westmann und Sonja Ferlov Mancoba, deren Plastiken von afrikanischen Skulpturen
beeinflusst sind.
Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Dänischer Film

Lars von Trier 2014 in Berlin

Dänische Kinospielfilm-
produktionen[131]

Jahr Anzahl

1975 18

1985 9
1995 13

2005 41

In der Epoche des Stummfilms war Dänemark der größte Filmproduzent nach den
USA, Deutschland und Frankreich.
Bemerkenswerte Beiträge zur Filmkunst boten die dänische Schauspielerin Asta
Nielsen, die Anfang des 20. Jahrhunderts unter der Regie von Urban Gad zu einem
der ersten Stars des Stummfilms aufstieg mit Filmen wie Afgrunden (1910; auf dt.:
Abgründe). Auch der Regisseur Carl Theodor Dreyer setzte mit seinen ästhetisch
anspruchsvollen Arbeiten wie La passion de Jeanne d’Arc (1928; auf dt.: Die Passion
der Jungfrau von Orleans) oder Vampyr – Der Traum des Allan Gray (1932)
Maßstäbe. International beliebt war auch das Komikerduo Pat & Patachon, das
zwischen 1921 und 1940 etwa 50 gemeinsame Filme drehte. Die dänische
Produktionsfirma Nordisk Film gehörte in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zu den
größten und produktivsten Filmstudios der Welt. Wenngleich die Position des Landes
auf dem internationalen Filmmarkt mit dem Aufkommen des Tonfilms
zusammenbrach, fanden anspruchsvolle Produktionen weltweit Beachtung.
In den 1990er-Jahren sorgte Lars von Trier international für Diskussionen durch sein
gegen den Kommerzfilm gerichtetes filmästhetisches Programm Dogma 95,
nachdem er sich bereits vorher durch ambitionierte Filme Ansehen verschafft hatte.
Im Rahmen dieses umstrittenen Konzepts entstanden von Triers Idioterne (1998; auf
dt.: Die Idioten) und Thomas Vinterbergs Festen (1998; auf dt.: Das Fest) und Lone
Scherfigs Italiensk for begyndere (2000; auf dt.: Italienisch für Anfänger). Weitere
bekannte dänische Regisseure sind Erik Balling (Die Olsenbande), Lasse Spang
Olsen (In China essen sie Hunde), Anders Thomas Jensen (Adams Äpfel, Dänische
Delikatessen) und Susanne Bier (Brothers – Zwischen Brüdern, Nach der Hochzeit).
Ausländische Filme werden in Dänemark nicht synchronisiert, sondern lediglich mit
Untertiteln versehen. Einzige Ausnahme bilden Kinderfilme.
Weltkulturerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Dänemark liegen fünf Weltkulturerbestätten: der Dom zu Roskilde, das Schloss
Kronborg in Helsingør, Runensteine, Grabhügel und Kirche von
Jelling, Christiansfeld, eine Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine, und
die Parforce-Jagdlandschaft Nordseeland.

• Der Dom zu Roskilde ist der


erste gotische Dom Skandinaviens aus Backstein und heute die größte
Kirche im Norden. Roskilde war vom 11. bis zum 15. Jahrhundert
Königsresidenz und ist bis heute Grablege der Monarchen. In der Kirche
liegen die Gräber von 20 dänischen Königen und 17 Königinnen, darunter
die bedeutenden Margarethe I. und Christian IV. Seit 1995 ist die Kirche
Weltkulturerbe.
• Schloss Kronborg liegt in Helsingør am Öresund. Das festungsgleiche
Schloss im Stil der niederländischen Renaissance sicherte Dänemark für
Jahrhunderte die wichtigen Einnahmen aus dem Sundzoll. William
Shakespeare verlieh dem Ort Weltruhm als Schauplatz seiner
Tragödie Hamlet. Seit 2000 ist Schloss Kronborg Weltkulturerbe.
• Die Runensteine von Jelling sind zwei der wenigen Steine, die dänischen
Königen gewidmet sind und ihre Taten thematisieren. Sie entstanden Mitte
bis Ende des 10. Jahrhunderts. Zusammen mit dem Grabhügel und der
Kirche von Jelling werden sie von der UNESCO seit 1994 als Teil des
Weltkulturerbes geführt.
Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der dänischen Geschichte ist je nach Tradition zwischen Idræt (=Leibesübungen
aller Art), Gymnastik und Sport unterschieden worden.[132] Dänemarks größter
Sportverband und Dachverband von 60 Sportfachverbänden ist heute Danmarks
Idrætsforbund mit 1,7 Mio. Mitgliedern. Ihm obliegen die Reglementierung von
Dänischen Meisterschaften und die Bestimmung zur Teilnahme an Olympischen
Spielen. Bis September 2016 konnte Dänemark bei Olympischen Spielen 195
Medaillen erringen und liegt damit auf dem 25. Platz des Ewigen Medaillenspiegels.
Dabei errang das Land 45 Gold-, 75 Silber- und 75 Bronzemedaillen. Mit einer
Ausnahme wurden alle diese Medaillen bei Olympischen Sommerspielen gewonnen.
Die einzige Medaille bei Winterspielen war eine Silbermedaille 1998 in Nagano im
Curling.
Siehe auch: Liste von Sportverbänden in Dänemark
Siehe auch: Olympische Geschichte Dänemarks, Liste der olympischen
Medaillengewinner aus Dänemark und Liste dänischer Weltmeister
Fußball
→ Hauptartikel: Fußball in Dänemark

Michael Laudrup ist einer der bekanntesten dänischen Fußballspieler

Die beliebteste Sportart in Dänemark ist Fußball, der unter dem Dach der Dansk
Boldspil-Union stattfindet. Insgesamt hat die Dänische
Fußballnationalmannschaft neunmal an Fußball-Europameisterschaften
teilgenommen: 1964 bei der zweiten Fußball-Europameisterschaft, von 1984 bis
2004, wo sie auch ihren größten Erfolg feiern konnte, den Gewinn der Fußball-
Europameisterschaft 1992 in Schweden durch ein 2:0 über Deutschland, sowie 2012
bei der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine und 2021 bei
der europaweit ausgetragenen Fußball-Europameisterschaft, wo das Halbfinale
erreicht werden konnte.
Für eine Fußball-Weltmeisterschaft konnte sich die Nationalmannschaft fünfmal
qualifizieren, und zwar für die 13. Fußball-Weltmeisterschaft in Mexiko, für die 16.
Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich, für die 17. Fußball-Weltmeisterschaft in
Südkorea und Japan, für die 19. Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika und für
die 21. Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Größter Erfolg war hier das Erreichen
des Viertelfinales der Fußball-Weltmeisterschaft 1998, wo man gegen Brasilien mit
3:2 ausschied. Bei den anderen WM-Teilnahmen erreichte man – mit Ausnahme der
Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika – jeweils das Achtelfinale. Ein weiterer
Erfolg der Dänen war der Gewinn des Konföderationen-Pokals 1995.
Bei Olympischen Spielen konnte man bislang vier Medaillen erringen, drei
Silbermedaillen (1908, 1912 und 1960) und eine Bronzemedaille (1948).
Die Dänische Fußballnationalmannschaft der Frauen konnte sich bei
sieben Frauenfußball-Weltmeisterschaften viermal qualifizieren, wobei das beste
Ergebnis die zweimalige Teilnahme am Viertelfinale war (1991 und 1995). Bei
neun Frauenfußball-Europameisterschaften konnte man sich achtmal qualifizieren
und erreichte zweimal den dritten Platz.
Handball
Eine weitere beliebte Sportart ist Handball, der seit 1935 vom Dansk Håndbold
Forbund organisiert wird. Die Dänische Frauen-Handballnationalmannschaft gilt als
eine der stärksten Frauennationalmannschaften im Handballsport. Sie konnten
bislang eine Weltmeisterschaft (1997), drei olympische Goldmedaillen (1996, 2000
und 2004) und drei Europameisterschaften (1994, 1996, 2002) gewinnen.
Die Dänische Männer-Handballnationalmannschaft gehört auch zur Weltspitze im
Handball. Die Dänische Herren-Mannschaft erzielte drei erste Plätze (2019,
2021,2023) sowie drei zweite Plätze bei Weltmeisterschaften (1967, 2011, 2013), die
olympische Goldmedaille im Jahr 2016 in Rio de Janeiro, sowie einen erster Platz bei
der Europameisterschaft 2008.
Weitere Sportarten
Im Tennis stellt Dänemark mit Caroline Wozniacki die aktuelle Weltranglisten-Dritte
des WTA-Rankings (Stand: 17. Dezember 2018). Für ihr Land erreichte sie bereits
mit ihrem sehr jungen Alter große Erfolge und gilt schon jetzt als beste und
erfolgreichste dänische Tennisspielerin aller Zeiten. Am 11. Oktober 2010 setzte sie
sich als erste Skandinavierin überhaupt – im Alter von 20 Jahren – an die
Spitzenposition der Weltrangliste, die sie non-stop (mit einer nur einwöchigen
Unterbrechung durch Kim Clijsters) 67 Wochen innehatte. Damit erreichte sie auch
die Seltenheit, zwei aufeinanderfolgenden Saisons als Weltranglisten-Erste zu
beenden. Auch wenn sie bis dato noch kein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte,
so stand sie bereits zweimal (2009; 2014) im Finale der US Open und ist mit 23
WTA-Titeln sowie 4 ITF-Titeln eine der erfolgreichsten aktiven Tennisspielerinnen der
Welt. Im November 2017 gewann Wozniacki das Finale der WTA-
Weltmeisterschaften in Singapur und Ende Januar 2018 in Melbourne mit den
Australian Open ihren ersten und einzigen Grand Slam Erfolg gegen die
Rumänin Simona Halep. Nach den Australian Open 2020 beendete Wozniacki ihre
Karriere, nachdem sie bereits 2019 gesundheitliche Probleme aufgrund rheumatoider
Arthritis im rechten Handgelenk, bis hoch zur Schulter ziehend, zu beklagen hatte.
Wozniacki ist verheiratet und lebt mit ihrem Ehemann, dem Basketballer David Lee,
in den USA.
Auch im Badminton können dänische Sportler seit langem Erfolge feiern. Einer der
bekanntesten Spieler des Landes ist Peter Gade, der von 1998 bis 2001 die
Weltrangliste anführte und jedes große internationale Turnier gewann. Weitere
bekannte Badminton-Spieler und -Spielerinnen aus Dänemark sind Jens
Eriksen, Morten Frost, Pernille Harder, Poul-Erik Høyer Larsen, Martin Lundgaard
Hansen, Camilla Martin und Mette Schjoldager.
Bei der Tischtennis-Europameisterschaft 2005 im eigenen Land gewann die
Herrenmannschaft die Goldmedaille.
Im Motorsport waren bzw. sind Jan Magnussen und dessen Sohn Kevin
Magnussen in der Formel 1 aktiv, außerdem traten die Tourenwagen- und
Sportwagenrennfahrer Tom Kristensen und Kurt Thiim für Dänemark erfolgreich
hervor.
Im Motorradsport holten die dänischen Speedwayfahrer Ole Olsen, Erik
Gundersen, Hans Nielsen (Bahnsportler), Jan O. Pedersen und Nicki
Pedersen bisher 14 Goldmedaillen bei der Speedway-Einzelweltmeisterschaft. Olsen
und Gundersen gewannen auch jeweils die Langbahn-Weltmeisterschaft.
Special Olympics
Special Olympics Dänemark wurde 1985/1986 gegründet und nahm mehrmals
an Special Olympics Weltspielen teil. Der Verband hat seine Teilnahme an
den Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin angekündigt. Die
Delegation wird vor den Spielen im Rahmen des Host Town
Programs von Hamm betreut.[133]
Homosexualität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Homosexualität in Dänemark
Homosexualität ist in Dänemark gesetzlich und gesellschaftlich weitgehend
akzeptiert. 1989 hat Dänemark als erstes Land der Welt zivilrechtliche
Partnerschaften für Homosexuelle eingeführt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Portal: Dänemark – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Dänemark

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


• Claudia Knauer: Dänemark. Ein Länderportrait. 2., aktualisierte Auflage,
Christian Link Verlag, Berlin 2017, ISBN 3-86153-824-5.
• Liane Schuh: Das dänische Sozialsystem. In: RV aktuell, Jg. 52 (2006), 7,
S. 266–274.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Commons: Dänemark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Dänemark – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme,
Übersetzungen

Wikivoyage: Dänemark – Reiseführer

Wikisource: Dänemark – Quellen und Volltexte

Wikimedia-Atlas: Dänemark – geographische und historische Karten


Wikiquote: Dänische Sprichwörter – Zitate

• Länderprofil Dänemark des Statistischen Bundesamts (PDF)


• deutschlandfunk.de, Das Feature, 12. September 2017, Jane Tversted,
Martin Zähringer: Das koloniale Erbe Dänemarks in der Karibik: Passagen
der Erinnerung
• tyskland.um.dk/de: Königlich Dänische Botschaft in Berlin
• denmark.dk: Ministry of Foreign Affairs of Denmark (englisch)
• kongehuset.dk: Das dänische Königshaus (dänisch, englisch, französisch)
• Landesinformationen des deutschen Auswärtigen Amtes zu Dänemark
• CIA World Factbook: Dänemark (englisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


1. ↑ https://www.verfassungen.eu/dk/daen53.htm#%C2%A7%204.
2. ↑ Europäische Union (Eurostat): Dänemark – Länderinfo, Stand 2014.
3. ↑ Statistikbanken -> Befolkning og valg -> FOLK1A: Folketal den 1. i
kvartalet efter tid og område (dänisch)
4. ↑ Population growth (annual %). In: World Economic Outlook
Database. Weltbank, 2021, abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
5. ↑ World Economic Outlook Database October 2022. In: World
Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds,
2022, abgerufen am 25. Januar 2023 (englisch).
6. ↑ Table: Human Development Index and its components.
In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human
Development Report 2021/2022. United Nations Development
Programme, New York 2022, ISBN 978-92-1001640-
7, S. 272 (englisch, undp.org [PDF]).
7. ↑ Silas Bay Nielsen: Der har længe været flagkrig, men nu er alle
glade: Canada og Danmark indgår grænseaftale om Hans Ø. DR (16.
November 2022).
8. ↑ Gemessen anhand der Topographischen Karte 1:100.000. Im
Maßstab 1:10.000 wächst die Gesamtlänge auf 8750 km. Claus Kaae-
Nielsen, Jakob Bang Schmidt: Danmarks kyst er blevet 1.436 kilometer
længere Danmarks Radio, 18. Dezember 2014, abgerufen am 1. Juli
2015.
9. ↑ [http://www2.kms.dk/C1256AED004EA666/(AllDocsByDocId)/1D7EE
8822587E667C1256AEF0030ABF6?open&page=strste&omr=KORT_D
K_I_TAL Landet i Tal, (dänisch)] (Link nicht abrufbar)
10. ↑ Statistisk Årbog 2016
11. ↑ Dänemark hat einen neuen höchsten Berg. In: Spiegel
Online. 2. Dezember 2005, abgerufen am 10. Dezember 2014.
12. ↑ kms.dk (Memento des Originals vom 11. Januar 2006 im Internet
Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht
geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann
diesen Hinweis.
13. ↑ Danmarks Meteorologiske Institut: Vejrekstremer i Danmark (Stand:
3. Oktober 2011) (Memento des Originals vom 19. Januar 2013
im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und
noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne
dann diesen Hinweis. abgerufen am 21. April 2012 (dänisch)
14. ↑ Danmarks Meteorologiske Institut
15. ↑ (DMI): Normaler for Danmark (Memento vom 16. Juli 2011
im Internet Archive) Klimadata 1961–1990
16. ↑ Naturstyrelsen: Nyhedsbrevet Skov og Natur nr. 18, 2004 –
Danmarks største skov ligger ved Silkeborg, abgerufen am 28.
November 2011 (dänisch)
17. ↑ Euronews: Erstes Wolfspärchen in Dänemark seit 200 Jahren?
18. ↑ Focus.de: Dänemark wildert Elchkälber aus
19. ↑ Europæisk bison boltrer sig igen på dansk jord. (Memento vom 6. Mai
2013 im Internet Archive) Naturstyrelsen, 11 Juni 2012. Tilgået: 7
Oktober 2016.
20. ↑ Bison Bornholm. Naturstyrelsen, uden dato. Tilgået: 7 Oktober 2016.
21. ↑ Nederlandse wisenten naar
Denemarken. In: www.freenature.nl. 25. Februar 2021, abgerufen am
11. Februar 2021 (niederländisch).
22. ↑ Jørgen Primdahl, Mikkel Bojesen, Jens Peter Vesterager, Lone
Søderkvist Kristensen: Hunting and Landscape in Denmark: Farmers’
Management of Hunting Rights and Landscape Changes.
In: Landscape Research. Band 37, Nr. 6, Dezember 2012, ISSN 1469-
9710, S. 659–672, doi:10.1080/01426397.2012.728577.
23. ↑ Hochspringen nach:a b Rory Putman, Marco Apollonio, Reidar Andersen
(Hrsg.): Ungulate Management in Europe: Problems and Practices.
Cambridge University Press, Cambridge, UK 2011, ISBN 978-0-521-
76059-1, S. 6 f., 57, 159 (eingeschränkte Vorschau in der Google-
Buchsuche).
24. ↑ Norbert Bartsch, Ernst Röhrig: Waldökologie: Einführung für
Mitteleuropa. 1. Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg 2016, ISBN 978-
3-662-44268-5, S. 174 ff., doi:10.1007/978-3-662-44268-
5 (google.de [abgerufen am 27. Januar 2019]).
25. ↑ Peer-Axel Kroeske, Susanne Betz: Schweinepest: Dänemarks
grenzwertiger Zaun. In: Bayerischer Rundfunk. 15. Dezember
2019, abgerufen am 25. Dezember 2019.
26. ↑ Hochspringen nach:a b Andrew Stone, Carolyn Bain, Michael Booth, Fran
Farnell: Lonely Planet Reiseführer Dänemark: Deutsche Ausgabe. 1.
Auflage. Lonely Planet, 2008, ISBN 978-3-8297-1616-1, S. 63–
68 (online).
27. ↑ Urban population (% of total population). Weltbank, abgerufen am
25. Juni 2022 (englisch).
28. ↑ Hochspringen nach:a b BY1: Population 1. January by urban, rural areas,
age and sex. In: StatBank Denmark. Danmarks Statistik, abgerufen am
25. Juni 2022 (englisch).
29. ↑ Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank,
2022, abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
30. ↑ Birth rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open
Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
31. ↑ Death rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open
Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
32. ↑ Fertility rate, total (births per woman). In: World Bank Open
Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
33. ↑ Life expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open
Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
34. ↑ Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open
Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
35. ↑ Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open
Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
36. ↑ World Population Prospects 2019 - Population Dynamics -Download
Files. Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der
Vereinten Nationen, 2020, abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
37. ↑ Migration Report 2017. UN, abgerufen am 30. September
2018 (englisch).
38. ↑ Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990-2017. In: Pew
Research Center's Global Attitudes Project. 28. Februar 2018
(pewglobal.org [abgerufen am 30. September 2018]).
39. ↑ Dänisches Außenministerium: Den dansk-tyske
mindretalsordning (Memento vom 22. Mai 2015 im Internet Archive)
40. ↑ Den europaeiske sprogpagt (Der europäische
Sprachpakt) (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive) auf
der Website des dänischen Kultusministeriums (dän.)
41. ↑ Folkekirkens medlemstal. Kirkeministeriet, abgerufen am 25. Juni
2022 (dänisch).
42. ↑ Ein Imam in Kopenhagen – „Muslim und Däne zu sein, ist kein
Widerspruch“. Abgerufen am 9. April 2021.
43. ↑ Europäische Union (Hrsg.): Special Eurobarometer 508 - Values and
Identities of EU citizens - Report. Fieldwork October-November 2020.
Brüssel 2021, ISBN 978-92-76-43232-
6, S. 126 (englisch, europa.eu [PDF]).
44. ↑ Kalmarer Union im Lexikon Store Danske
45. ↑ Kalmarer Union im Lexikon Store norske leksikon
46. ↑ Karl-Georg Mix: Deutsche Flüchtlinge in Dänemark 1945–
1949. Steiner, Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08690-0, S. 17.
47. ↑ Karl Christian Lammers: Dänemark: Widerstand zwischen Anspruch
und Wirklichkeit – der Mythos vom dänischen Volk im Freiheitskampf
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