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Die Eisenbahn Technik Der Gegenwart
Die Eisenbahn Technik Der Gegenwart
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e
ss
Di
LIBRARY
OF THE
UNIVERSITY OF CALIFORNIA.
Class
DIE
EISENBAHN - TECHNIK
DER GEGENWART.
UNTER MITWIRKUNG VON
BATHMANN, BERLIN , BERNDT, DARMSTADT; von BEYER, POSEN ; A. BLUM , BERLIN ; 0 ) . BLUM ,
BERLIN ; BORCHART, KÖLN ; Von BORRIES, BERLIN ; BRÜCKMANN , CHEMNITZ ; CLAUSNITZER ,
ELBERFELD ; COURTIN , KARLSRUHE ; DOLEZALEK , HANNOVER ; EBERT, MÜNCHEN ; FRAENKEL .
GUBEN ; GARBE, BERLIX ; GÖLSDORF, WIEX '; GRIMKE, FRANKFURT A. M .; GROESCHEL , MÜNCHEN ;
GROSSMANN ,WIEN ; HALFMANN , ST. JOHANN -SAARBRÜCKEN; HIMBECK , BERLIN ; JÄGER , AUGSBURG ;
KOHLHARDT, GLÜCKSTADT ; KUNTZE , MÜNSTER I. W .; LAISTNER , STUTTGART ; LEHNERS, HARBURG ;
LEISSNER , CASSELT: LEITZMANN, HANNOVER ; VON LEMMERS - DANFORTH , SPELDORF ; VOX
HERAL'SGEGEBEN VON
BLUM VON BORRIES
GEHEIMEM OBER - BAURATHE, GEHEIMEM REGIERUNGSRATHE,
BERLIN . PROFESSOR AN DER TECHNISCHEN
NOCHSCHULE CHARLOTTENBURG ,
BERLIN .
BARKHAUSEN
GEHEIMEM REGIERUNGSRATHE,
PROFESSOR AN DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE HANNOVER
ERSTER BAND
WIESBADEN
C. W , KREIDEL's VERLAG .
1903 .
DAS
EISENBAHN-MASCHINENWESEN
DER GEGENWART.
HERAUSGEGEBEN VON
BARKHAUSEN
GEHEIMEM REGIERUNGSRATHE,
PROFESSOR AN DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE HANNOVER .
ERSTER ABSCHNITT
DIE LOKOMOTIVEN .
BEARBEITET VON
WIESBADEN
C. W. KREIDEL's VERLAG .
1903 .
RAR
LIB
OF THE
UNIVERS : TY
OF
CALFORMA
T S
T FI
Ey
v1 : 1 : 1: 1
CENERAL
179 ? ! 2
VI VORWORT.
Die Herausgeber:
Barkhausen .
Vorwort zur zweiten Auflage.
Schneller, als die Herausgeber erwarteten , ist die zweite Auflage des ersten
Abschnittes vom ersten Bande der Eisenbahn - Technik der Gegenwart, der „ Loko
motiven “, erforderlich geworden, noch schneller ist aber auch die Fortentwickelung
der Lokomotive vorgeschritten .
Aus der erstern Thatsache haben wir den Schluſs gezogen , daſs unser
Grundsatz der Darbietung des augenblicklich Maſsgebenden , den wir im Vorworte
zur ersten Auflage aufgestellt und begründet haben , dem wirklichen Bedürfnisse
entsprach ; wir haben ihn also auch als Grundlage der neuen Bearbeitung fest
gehalten .
Die letztere Thatsache bedingte eine fast völlige Umarbeitung, Streichung
mancher veralteter und Neuaufnahme vieler neuer Anordnungen und Bauarten.
Wir sind dabei, wie bisher, bemüht gewesen, die Fortschritte aus allen technisch
maſsgebenden Kulturländern zur Darstellung zu bringen, so weit sie uns allge
meine Bedeutung zu haben schienen .
Dem schnellen Fortschritte der Entwickelung muſste bei genügender Voll
ständigkeit eine wesentliche Umfangsvermehrung entsprechen. Um nun das Buch
in seinen Einzelabschnitten nicht bis zu unbequemer Handhabung anschwellen
zu lassen, und um den vorwiegend für verschiedene und in sich geschlossene
Leserkreise bestimmten Stoff thunlichst zu vereinigen und zu sondern, sind die
Abschnitte Zahnradlokomotiven und Lokomotiven für Straſsen- und Kleinbahnen
ausgeschieden, und in den in der Herstellung begriffenen Band IV des Werkes
verwiesen. Dieser wird demnächst allen auf besondere Bahnanlagen und Klein
bahnen bezüglichen Stoff vereinigen, und eine Sonderbearbeitung dieses in neuester
Zeit erstaunlich gewachsenen Gebietes bilden .
Der so gewonnene Raum ist verwendet, um die übrigen Abschnitte den
neuesten Anforderungen entsprechend auszubauen ; keiner darunter ist ohne wesent
liche Erweiterung geblieben , manche haben ganz neue Fassung erhalten . So ist
bei den Verbundlokomotiven die geschichtliche Einleitung, wie sonst im ganzen
Werke beseitigt, im Abschnitte , Triebwerk “ sind die die Ausführung und die
theoretischen Grundlagen betreffenden Theile umgestellt, ein neuer Abschnitt über
Verwendung von Heifsdampf ist eingefügt.
In der kurzen , seit Ausgabe der ersten Auflage verflossenen Zeit ist die
Leistungsfähigkeit der Lokomotive so weit gesteigert, daſs die Unterbringung des
X VORWORT.
Kessels und des Triebwerkes, namentlich der Zylinder innerhalb der vorgeschriebenen
Umriſslinien mehr in Betracht kommt, als bisher. Weitere Verstärkung der
Leistungsfähigkeit wird daher mehr und mehr durch Verbesserung des Wirkungs
grades angestrebt. Die Nutzbarmachung der günstigen Eigenschaften des Heils
dampfes bildet einen voraussichtlich bedeutungsvollen Schritt auf diesem Wege,
dem daher ein neuer Abschnitt gewidmet ist .
Von unseren Mitarbeitern, unter denen einige durch äuſsere und persönliche
Verhältnisse bedingte Veränderungen vorgekommen sind, von denen wir leider
auch einen, Herrn Direktor Leissner zu Cassel, durch den Tod verloren haben ,
wurden wir auch jetzt in dankenswerthester und bereitwilligster Weise in der
Förderung der gemeinsamen Arbeit unterstützt. Wie den Mitarbeitern, sprechen
wir auch dem Verleger unsern Dank aus, der weder Mühe noch Aufwand gescheut
hat, um auch in der Ausstattung Gutes zu bieten .
Noch ist zu bemerken , daſs in diesem fast ganz vor dem 1. Januar 1903
hergestellten Abschnitte noch die ältere Schreibweise angewendet ist, wir werden
die jetzt übliche in den nach dem 1. Januar 1903 begonnenen Abschnitten durch
führen .
Wir hoffen, auch mit dieser Neubearbeitung der , Lokomotive “ dem Kreise
der Eisenbahntechniker einen willkommenen Dienst zu erweisen ; unser Ziel ist,
das Buch auch ferner so zu führen , daſs es alle Fortschritte so schnell wie möglich
zu allgemeiner Kenntnis bringt. Wir werden uns glücklich schätzen , wenn uns die
Kreise der Fachgenossen in diesem Streben auch ferner unterstützen wollen .
Die Herausgeber :
Barkhausen.
INHALTSVERZEICHNIS. XI
Inhaltsverzeichnis .
Seite
A. I. Lokomotiven .
I. a) Eintheilung und allgemeine Anordnung der Lokomotiven für Haupt
und Nebenbahnen . v . Borries 1
5. B. Beispiel II 3/5 «
Vierzylinder- Lokomotive . 80
c) 6. Einstellbare Laufachsen . 98
c) 7. Drehgestelle . 101
1. B. Räder . . 204
7. Achsen . 207
1. d . Trieb- und Kuppelzapfen 209
1. E. Radreifen . 209
e) 2. Rahmen und Rahmengestelle 212
2. Q. Rahmen 212
4. ß. Ausgleichhebel 234
e) 5. Bewegliche Laufachsen . 236
g ) 3. Berechnung 342
g) 6. Anfahrvorrichtungen 368
6. a. Anfahrvorrichtungen I. Art 369
6. B. Anfahrvorrichtungen II. Art 373
373
6. y . Anfahrvorrichtungen III. Art .
g) 7. Bauarten der Verbund-Lokomotiven . . 384
7. a. Bauarten mit zwei Zylindern . . 384
7. B. Bauarten mit drei Zylindern . . 385
h) 4. Betriebs-Ergebnisse 416
4. Q. Versuche der Eisenbahndirektion Hannover . 416
4. B. Versuche der Eisenbahndirektion St. Johann -Saarbrücken .
418
4. y. Versuche der Reichseisenbahnen in Elsaſs -Lothringen 418
4. d. Dampf-Schaulinien 419
XIV INHALTSVERZEICHNIS .
Seite
h ) 5. Schluſsbetrachtungen . 420
I. i) Ausrüstung der Lokomotiven . K. Gölsdorf 423
i) 1. Kesselbekleidung 423
i) 2. Führerstände 425
i ) 3. Regler 432
i ) 4. Ausblashähne, Sicherheits- Ventile und Lufteinlaſs -Ventile an den
Dampfzylindern 438
i ) 5. Strahlpumpen und Zubehörtheile . 440
i) 6. Kesselausrüstung . 447
i) 7. Schmiervorrichtungen für Schieber, Kolben und Räder 455
i) 8. Läutewerke 460
461
i) 9. Sandstreu-Vorrichtungen
i) 10. Bremsen an Lokomotiven 468
I. k ) Tender. E. Weils 474
a) 2. Räder . 500
3. Durchmesser der Tender- und Wagenräder 500
a) 6. Spurkränze . 501
a) 7. Spielraum der Spurkränze 501
b) 2. Achsstand . 509
b ) 4. Gewichtsvertheilung . 510
INHALTSVERZEICHNIS. XV
Seite
b) 5. Kessel . 510
b) 8. Sicherheitsventile 510
b) 9. Druckmesser . 510
b) 10. Wasserstandszeiger 511
c) 2. Achsstand 514
514
c) 3. Achsbelastung
c) 4. Wasserbehälter 514
c) 5. Bremsen 515
c) 6. Bahnräumer 515
XVI VERZEICHNIS DER HERAUSGEBER UND MITARBEITER.
Abkürzungen .
套 Bezeichnungen.
UNIVERSITY
OF
CALFORNIA
Abschnitt A. Betriebsmittel.
A. I. Lokomotiven.
1. a) Eintheilung und allgemeine Anordnung der Lokomotiven für
Haupt- und Nebenbahnen.
Bearbeitet von v. Borries.
1) Vergl. Organ 1900 S. 232, 274, 297. Die neuere Entwickelung des Lokomotivbaues im
Gebiete des Vereines deutscher Eisenbahn -Verwaltungen.
Eisenbahn - Technik der Gegenwart I. 1
EINTHEILUNG UND ALLGEMEINE ANORDNUNG DER LOKOMOTIVEN.
Die Verbund -Wirkung ist auf dem europäischen Festlande weiter verbreitet
worden und ist von vielen Bahnen für die Zug -Lokomotiven allgemein eingeführt.
Durch die Ausbildung der Vierzylinder -Anordnung mit gröſstentheils ausgeglichenem
Triebwerke hat sie im letzten Jahrzehent eine Verbesserung erfahren, welche neben
ruhigerm Gange die Verwendbarkeit derselben Lokomotive für verschiedene
Geschwindigkeiten und Zugkräfte erheblich gesteigert hat.
Da für jeden Betriebszweck eine bestimmte Leistung und eine bestimmte
gröſsere Zugkraft gefordert werden , so wird die Verwendbarkeit der einzelnen
Lokomotiv-Gattung begrenzt durch das zur Erzielung der verlangten Leistungen
nöthige Gewicht und durch die zur Erzielung der verlangten Zugkraft nöthige
Triebachslast. Je grösser diese angenommen werden darf, umso höhere Leistungen
und Zugkräfte lassen sich mit einer möglichst geringen Zahl von Achsen und ent
sprechend einfacher Bauart erreichen .
Auf den Bahnen des europäischen Festlandes werden 14 bis 16 t, in England
bis 18 t und darüber , in Nord - Amerika 20 bis 25 t Belastung jeder Triebachse
zugelassen. Dort erreicht man daher mit derselben Gattung höhere Leistungen , als
hier, konımt also für gleiche Leistungen mit einfacheren Anordnungen aus.
Die Eintheilung und Benennung der Lokomotiven erfolgt allgemein
nach Maſsgabe des Betriebszweckes jeder einzelnen Gattung. Man unterscheidet
Lokomotiven für Schnellzüge, Personenzüge, gemischte Züge, Güterzüge und für den
Verschiebedienst der Hauptbahnen ; für Personenzüge, gemischte Züge und Güter
züge der Nebenbahnen ; für Zahnbahnen ; für Klein-, Straſsen- und Förder- Bahnen.
Die weitere Unterscheidung wird durch die äuſseren Verschiedenheiten der
Bauart gegeben und zwar hauptsächlich durch die Gesammtanzahl der Achsen und
die Anzahl der gekuppelten Achsen . Zur einfachen Bezeichnung einer hiernach
benannten Lokomotive pflegt man die Anzahl der gekuppelten Achsen in den
Zähler, deren Gesammtanzahl in den Nenner eines Bruches zu setzen , sodal's z. B.
, 315 gekuppelt“ eine Lokomotive mit fünf Achsen bezeichnet, von welchen drei
gekuppelt sind . In Amerika sind im Vergleiche hierzu folgende Bezeichnungen
üblich : 2 4 gekuppelt mit Drehgestell ,American “, mit vorderer und hinterer Lauf
achse , Columbia “, 2/5 gekuppelt „ Atlantic “, 3/4 gekuppelt „ Mogul- , 3,5 gekuppelt
, ten -wheel-, 4/5 gekuppelt , Consolidation “ , 4/6 gekuppelt „ twelve -wheel-, 5/6
gekuppelt „ Decapod “.
Geringere äulsere Verschiedenheiten werden durch die Stellung und Anord
nung der Achsen , die Lage der Dampfzylinder innen oder aufsen und die Lage
der Hauptrahmen innerhalb oder auſserhalb der Räder gegeben. Diese geringeren
Verschiedenheiten gelangen bei der Benennung einer Lokomotive in der Regel
nicht zum Ausdrucke.
Die innere Hauptverschiedenheit besteht in der Art der Dampfwirkung, welche
auf einfacher oder zweistufiger Dampfdehnung beruhen kann ?). Man unterscheidet
hiernach in der Annahme, daſs bei einfacher Dehnung in der Regel zwei völlig
gleiche Dampfzylinder vorhanden seien, „ Zwillings-Lokomotiven “ und Verbund
Lokomotiven ..
2) Drei- oder mehrstufige Dampfdehnung hat bei Lokomotiven noch keine dauernde Anwen
dung gefunden , würde auch wegen des hohen Gegendruckes im Niederdruckzylinder kaum zweck
mälsig sein .
PERSONENZUG- UND SCHNELLZUG - LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN. 33
Die vollständige Benennung einer bestimmten Bauart wird aus den drei Haupt
merkmalen zusammengestellt, sodaſs es z. B. heiſst : , 2/4 gekuppelte Verbund
Schnellzug -Lokomotive“ oder „ 415 gekuppelte Zwillings -Güterzug -Lokomotive“. Die
Bezeichnung der Dampfwirkung wird bei Zwillings-Lokomotiven meistens fortgelassen,
bei Verbund -Lokomotiven , als der neuern Bauart, aber stets angegeben.
Für die einzelnen Lokomotiv -Gattungen haben sich aus der groſsen Anzahl
älterer Anordnungen bestimmte Bauarten entwickelt, welche in der ganzen Welt
für gleiche oder ähnliche Betriebszwecke dienen und sich vorwiegend nur in den
Maſsverhältnissen und der Ausführung der Einzeltheile unterscheiden . Die Eigen
schaften dieser einzelnen Bauarten bezüglich der Sicherheit und Ruhe des Ganges
in geraden und gekrümmten Bahnstrecken, sowie bezüglich der Einwirkung auf
(lie Gleise werden im Folgenden besonders erörtert.
In den folgenden Zusammenstellungen II bis VI ( Seite 55 bis 62)
sind in den Spalten 7 bis 22 die Haupt-Abmessungen einer Anzahl von zur Zeit
im Betriebe befindlichen Lokomotiven der Hauptgattungen angegeben , welche als
Muster ihrer Art betrachtet werden können. Die Spalten 23 bis 28 enthalten
gewisse, für die Leistungsfähigkeit und die Güte der Bauart maſsgebende Verhält
niszahlen. Für die Berechnung der dauernd zu leistenden gröſsten Zugkraft am
( mfange der Triebräder, Spalte 25 der Zusammenstellungen, ist der mittlere nutz
bare Druck auf die Dampfkolben, bei Verbund -Lokomotiven auf die Niederdruck
kolben, in Theilen des Kesselüberdruckes, Spalte 13 der Zusammenstellungen, nach
Zusammenstellung I angenommen worden :
Zusammenstellung I.
Verhältnis des Dampfdruckes auf den Niederdruck -Kolben
zum Kesselüberdrucke.
geringem Verkehre wegen ihrer Verwendbarkeit für alle Zuggattungen als besonders
nützlich. Auch auf dem europäischen Festlande finden sie namentlich für Strecken
mit starken Steigungen mehr und mehr Eingang. Die anfänglich beliebte Anord
nung mit einer vor den Zylindern einstellbar gelagerten Achse , in Amerika „Mogul
genannt, wird mehr und mehr durch diejenige mit einem zweiachsigen Drehgestelle,
, ten -wheel“, verdrängt, welche ruhigern und sicherern Gang hat.
Die in Deutschland wegen ihrer Einfachheit zeitweise zu gewissem Rufe
gelangte zweiachsige Lokomotive ist wegen geringer Leistungsfähigkeit und un
ruhigen Ganges bei Fahrgeschwindigkeiten über 60 km St. von den Hauptbahnen
überall wieder verschwunden .
Die Bauart der in den Zusammenstellungen II bis VI ( S. 55 bis 62) auf
geführten einzelnen Lokomotiven wird im Folgenden beschrieben .
1. 2/4 gekuppelte Verbund - Schnellzug -Lokomotive der preussi
schen Staatsbahnen ( Taf. I , Abb. 1 bis 4), eingeführt im Jahre 1893, hat auſsen
liegende Dampfzylinder, Heusinger- Steuerung , innenliegende Rahmen und Ver
ankerung der Feuerkistendecke mittels Stehbolzen. Die Dampfwirkung kann durch
ein Wechselventil zur Zwillingswirkung umgewandelt und die Zugkraft dadurch für
kurze Zeit entsprechend gesteigert werden . Die Abbildungen auf Tafel I zeigen
die in Deutschland übliche Anordnung und Bauart aller Theile. Die beiden Achsen
des seitlich verschiebbaren Drehgestelles haben gemeinsame Seitenfedern, die Federn
der Triebachsen sind durch Langhebel verbunden, sodaſs die Lokomotive an vier
Punkten getragen wird . Die Verhältniszahlen in den Spalten 23 bis 28, Zusammen
Abb . 1 .
AD
452
-0087
3800
469 000
Full 2100
G동 290
-2550 -2300 -2000
6850 -
: -9580
Mafstab 1 : 100 .
2 4 gekuppelte Schnellzug -Lokomotive. Badische Staatsbahnen.
Gewicht 45,6 t. Heizfläche 105 qm .
Dampfspannung = 13 at. Rostfläche 2,1 qm .
Das Triebwerk ist nach der Bauart de Glehn ausgeführt, welche fast alle
französischen Bahnen für ihre Schnellzug - Lokomotiven angenommen haben ").
Abb .. 3 .
endnu
4580
261
4400 7200
中 1420
1270
다 -2120 2580
149 549740
Town
1260 1640
- 1150 2800 1800 2700 * -950 - * 592
- 7300
10062
Die verhältnismäſsig groſse Heizfläche ist durch Rippenrohre nach Serve erreicht .
Das Drehgestell ist seitlich verschiebbar. Die Tragfedern haben keine Verbindungs
hebel. Die Lokomotive ist nach ihren Hauptabmessungen sehr leistungsfähig ; sie
hat die höchste bisher angewendete Dampfspannung .
Abb . 4 .
Do
4790
2050 2050
3050 2100 2100 810 -
1 - 350
Malsstab 1 : 100.
24 gekuppelte Vierzylinder -Verbund -Schnellzug -Lokomotive. Französische Ostbahn .
Gewicht = 59,1 t . Heizfläche 84 qm.
Dampfspannung = 16 at . Rostfläche 2,5 qm..
Dampfzylinder liegen innen etwas geneigt; die Hauptrahmen sind vorn nach
auſsen gekröpft, um Raum für die Zylinder zu gewinnen. Die Steuerung ist die
Heusinger'sche. Der Kessel hat ein langes Dampfsammelrohr und keinen Dom .
Das Drehgestell hat eine Pendelwiege und vier Federn, die Triebachsfedern sind
durch Langhebel verbunden .
Abb . 5 .
2430
18.30 Jono
2600 2400 - 1100 --** - 1100 ----900 * 000
Malsstab 1 : 100.
2/4 gekuppelte Verbund -Schnellzug -Lokomotive. Schweizerische Nordost - Bahn.
Gewicht 50 t . Heizfläche 118 qm .
Damfspannung = 13 at. Rostfläche 2,2 qm .
4300-13
4300
--2840 3854 .
-1970+
2350
-
603
17.500
I DO
000
k ---1820 -2300 -2160 2100
-6560 +090 -- * 5401
不
1
107904
Maſsstab 1 : 100.
2/4 gekuppelte Schnellzug -Lokomotive. Belgische Staatsbahn .
Gewicht 49,2 t. Heizfläche 112 qm .
Dampfspannung = 10 at. Rostfläche 4,8 qm.
haus, dessen Fuſsboden seitlich hoch über den Rädern liegt. Der Sandkasten ist
vor dem Dome in dessen Mantel angebracht; die Sandrohre liegen ebenso, wie die
Abb . 7 .
20,32 914
236.2 2578 2007
6.947
10897
Maſsstab 1 : 100.
2/4 gekuppelte Schnellzug -Lokomotive. Pennsylvania Bahn .
Gewicht 62.6 t.
-
Heizfläche = 177 qm .
Dampfspannung = 13 at. Rostfläche 3,1 qm .
Schmierrohre unter der Kesselbekleidung Das Drehgestell trägt auf flacher Mittel
platte, die Federn der Triebachsen sind durch Seitenhebel verbunden.
Abb . 8.
ON
Maſsstab 1 : 100.
2/4 gekuppelte Schnellzug -Lokomotive. New - York -Central- und Hudson -Fluſs- Bahn.
Gewicht 56,6 t. Heizfläche 162 qm .
Dampfspannung = 13,4 at. Rostfläche 2,8 qm .
175
MPO
Die Lokomotive war die erste ihrer Art im Gebiete der V. D. E. V. Ihr
Triebwerk ist nach der Anordnung de Glehn mit Lindner'scher Anfahrvor
richtung ausgeführt. Die auſsen liegenden Hochdruckzylinder haben Heusinger-,
die innen liegenden Niederdruckzylinder eine der Joy'schen ähnliche Ellipsen
steuerung. Der Kessel hat eine schmale Feuerkiste nach Belpaire mit flacher
Decke. Der Führerstand ist zur Verminderung des Luftwiderstandes nach vorn
scharf gebaut. Die Lokomotive hat bei Geschwindigkeiten bis 90 km St. 1350
Dampf-P.S. geleistet.
13. 215 gekuppelte Schnellzug - Lokomotive der pfälzischen
Bahnen 14) ( Textabb. 10 ); eingeführt 1898 als erste ihrer Gattung auf deutschen
Bahnen .
Besonders bemerkenswerth ist die breite, hinter den Kuppelrädern liegende
Feuerkiste mit zwei Feuerthüren, welche bei kurzem , leicht zu bedienendem Roste
groſse Rostfläche ergiebt. Diese Bauart des Kessels paſst gut zu der Radstellung
und ist jetzt bei dieser Lokomotivgattung allgemein üblich . (Nr. 18, S. 14). Sie
wird auch bei den in Bau begriffenen 2/5 gekuppelten Lokomotiven für die preuſsischen
und badischen Staatsbahnen ausgeführt, welche im Abschnitte Ig beschrieben werden.
Die Zylinder mit Zwillingswirkung liegen innen ; die Kolben haben kurzen Hub
13) Organ 1901 , S. 31 , Nr. 5 ; 1900, S. 234, Nr. 8.
14 ) Organ 1899, S. 1 .
12 PERSONENZUG- UND SCHNELLZUG -LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN .
und treiben die erste Triebachse . Die innen liegenden Hauptrahmen reichen nur
bis vor die Feuerkiste ; neben dieser liegen auſsen besondere Hülfsrahmen, welche
vor den Triebrädern beginnen und durch Querverbindungen mit den Hauptrahmen
Abb . 10.
M.
ofd 4650
-
+
ц
490/570
Maſsstab 1 : 100.
2/5 gekuppelte Schnellzug -Lokomotive. Pfälzische Bahnen .
Gewicht 58,5 t. Heizfläche -
171 qm .
Dampfspannung = 13 at. Rostfläche 2,8 qm .
verbunden sind. Das Drehgestell hat Querfedern und ist seitlich verschiebbar.
Die hintere Laufachse ist in den Auſsenrahmen frei einstellbar gelagert ; ihre
Federn haben keine Hebelverbindung mit den Triebachsfedern, sodaſs die Loko
motive in fünf Punkten getragen wird. Die Bewegung der Steuerung der Bauart
Heusinger ist von den Schubstangen abgeleitet.
Abb. 11 .
C -4000
359400
7880
Maſsstab 1 : 100.
2/5 gekuppelte Vierzylinder- Verbund -Schnellzug -Lokomotive. Oesterreichische Staatsbahnen .
Gewicht 68,3 t. Heizfläche 206 qm .
Dampfspannung 15 at. Rostfläche 3,43 qm .
4570
2700
1380
7049
1695
where
2100
-2430
2100
Mafsstab 1 : 100.
2150
1000
- 1150... 1250...
1040
880719
1340
01
Oberste Siederohrreihe
1468
4102
4.572 1184
Interste Sinderolureihe
k+756
241
2464
1016
# 83
311.2
8458 1676
11190
Maſsstab 1 : 85 .
2/5 gekuppelte Schnellzug -Lokomotive. Lancashire und Yorkshire-Bahn .
Gewicht 56,7 t . Heizfläche 190 qm .
Dampfspannung 12,3 at. Rostfläche 2,4 qm .
Die Lokomotive ist ebenso, wie Nr. 10 gröſser und schwerer, als die euro
päischen gleicher Art. Die Feuerkiste ist wie bei Nr. 13 breit und liegt hinter
den Triebrädern , sie ist aber länger und hat schräge Vorder- und Hinterwände.
Abb . 14 .
1771
1781
1:02
099
1777
2768
verdurchm . 2032 Ihrrcina
2006
1265 -3550 2260 2.565 1372 1626
12644
Maſsstab 1 : 108.
2/5 gekuppelte Schnellzug-Lokomotive. Pennsylvania -Bahn.
Gewicht 80 t . Heizfläche 245 qm .
Dampfspannung 14,4 at. Rostfläche 5,1 qm .
Die sonstigen Einzelheiten entsprechen Nr. 10, die Zylinder sind jedoch, wie
neuerdings vielfach üblich, mit den dazwischenliegenden Rahmen an ein besonderes
Mittelstück mit Sattel geschraubt. Das Drehgestell trägt auf einer flachen Dreh
platte, die Federn der drei folgenden Achsen sind durch Langhebel verbunden.
Die Lokomotive wird also in drei Punkten getragen .
Die ersten 2/5 gekuppelten Lokomotiven in den Vereinigten Staaten 21) führte
die Philadelphia- und Reading -Bahn im Jahre 1896 für die Schnellzüge von New
York nach Atlantic- City ein , woher sie die Bezeichnung „ Atlantic“ tragen. Sie
haben breite Feuerkisten von 7,06 qm Rostfläche, Führerstände neben dem Lang
kessel und die beschriebene Verbindung der Tragfedern.
19. 2/5 gekuppelte Schnellzug - Lokomotive der Baltimore- und
Ohio - Bahn 22). Die Anordnung ist dieselbe, wie bei Nr. 18 ; die Feuerkiste ist
aber schmaler.
Die preuſsischen und badischen Staatsbahnen haben im Jahre 1902 ebenfalls
25 gekuppelte Vierzylinder -Verbund - Lokomotiven eingeführt, welche im Ab
schnitte Ig beschrieben werden .
20. 2!3 gekuppelte Personenzug - Lokomotive der preuſsischen
Staatsbahnen (Textabb. 15) .
Diese Lokomotive kann als eines der besten Muster für die auf den Bahnen
des europäischen Festlandes noch viel in Gebrauch befindlichen leichten Zwillings
Personenzug -Lokomotiven angesehen werden. Die Dampfzylinder liegen auſsen,
die Rahmen und Schieberkasten innerhalb der Räder. Die einfache Gesammtanord
nung hat den Mangel, daſs vorn zu groſse Massen überhängen , wodurch die
21 ) Organ 1896, S. 229.
22) Railroad -Gazette 1901 , S. 22.
Abb
.15
3 550 -7755
16
Schornstein
1418011
197
Stück
Siederohre
inor
entfernu
mm ng
innárom
,4
änperom
mm
4o
son
te1mm
dser
OG
Noitte Hesest
.
465
-675
-343,5
985
-1995
O
160
950 -980
at
12 tast 11,70
-979
928
-1535 2500 9000 1730 G5C
-7765
1760
to200 1885
2013 9528
560
1600
-1900
-100 1904
PERSONENZUG- UND SCHNELLZUG -LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN.
)
0$ 182
2050
61803
Bruno -50
- $ 100
, -
-di et Brentier
will -980
.
1:43
Malsstab
Staatsbahnen
.- reuſsische
okomotive
Personenzug
PL23
gekuppelte
Gewicht 37
t. Heizfläche 10
qm
. 3
.
at
12
Dampfspannung Rostfläche 1.
, 891
PERSONENZCG- UND SCHNELLZUG -LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEX. 17
Sicherheit des Ganges beeinträchtigt und das Gleis stärker beansprucht wird. Die
Steuernng ist die Allan'sche, die Feuerkiste ist durch Stehbolzen gegen die runde
äuſsere Decke versteift. Die Ziffern der Spalte 23 bis 28 der Zusammenstellung II ,
S. 55, zeigen etwas kleine Zylinder, sonst aber gute Durchschnittswerthe.
Abb . 16 .
1
4150
TAL -
+02)
1.300 3800 675
580
1040
2300 2700 1.1.2 -630
5000 165
8550
Malsstab 1 : 100.
4300
1.380 840
610610
1410
-1980 1980 2470 1860
8290- : --
-11 217
Mafsstah 1 : 100.
3,5 gekuppelte Vierzylinder - Schnellzug -Lokomotive. Bayerische Staatsbahnen.
Gewicht 65,2 t. Heizfläche 157 qm .
Dampfspannung = 14 at. Rostfläche 2.65 qm .
Eisenbahn - Technik der Gegenwart I. 2
18 PERSONENZUG- UND SCHNELLZUG - LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN.
----
OSH
141
-450 1400
2001
00 -550
16
850
Stutzen mit dem Kessel verbunden ist. Das Drehgestell mit langem Achsstande ist
mit Pendelwiege und Rückstellfedern versehen. Lokomotiven dieser Gattung fahren
die Schnellzüge auf Strecken mit Steigungen bis 20 % 00
Abb. 19 .
4570
2609
rendo 7820
၃ 1634
Malsstab 1 : 100.
315 gekuppelte Verbund -Schnellzug- Lokomotive. Oesterreichische Staatsbahnen .
Gewicht 67,81 t . Heizfläche 208 qm .
Dampfspannung = 14 at. Rostfläche 3,1 qm .
de
-2,000 1,900 1,700 2,000
-1,550 7,600 300 - 5701
Mafsstab 1 : 120.
3/5 gekuppelte Vierzylinder -Verbund -Lokomotive. Französische Südbahn.
Gewicht 57,5 t. Heizfläche 181 qm .
Dampfspannung 14 at. Rostfläche 2,46 qm .
Die Lokomotive ist nach der Anordnung de Glehn gebaut, nur wenig
schwerer als die badische Nr. 23, hat aber einen gröſsern Kessel .
26. 3/5 gekuppelte Vierzylinder - Schnellzug - Lokomotive der
Gotthardbahn ( Textabb. 21 ).
25) Organ 1901 , S. 56, Nr. 29.
2*
20 PERSONENZUG- UND SCHNELLZUG -LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN .
Das Triebwerk ist der groſsen Niederdruckzylinder wegen wie bei Nr. 22
angeordnet ; die Hochdruckzylinder liegen aber der kleineren Triebräder wegen
Abb . 21 .
4000
-7 350
2,
370/600
D G 2000
150
18.30 -
10,445
7,930
150
1950
590600
950
t
1
900 900
Maſsstab 1 : 100 .
3/5 gekuppelte Vierzylinder -Schnellzug - Lokomotive. Gotthardbahn .
Gewicht 64 t . Heizfläche 152 qm .
Dampfspannung = 15 at. Rostfläche 2,4 qm .
1861 1099
2084 2135 1690
991 - 991-- * - 861- * 470 *
Maſsstab 1 : 130.
3/5 gekuppelte Schnellzug -Lokomotive. Englische Nordostbahn .
Gewicht 64,6 t. Heizfläche 146 qm .
Dampfspannung 14,1 at. Rostfläche 2,2 qm ..
Die Lokomotive ist für die Beförderung schwerer Schnellzüge auf der Strecke
Newcastle- Edinburg bestimmt, auf welcher einzelne starke Steigungen vorkommen .
Sie hat entgegen englischen Gewohnheiten auſsen liegende Zylinder, verhältnis
mäſsig kleine Triebräder und groſse Heizfläche.
Abb . 23.
北
1854
5791
FJH Sil
2
3
UT 2
9
加上
法卡 出 67
10
Maſsstab 1 : 100.
Kuppelräder gelegt wurde. Es ist nur eine eintheilige Feuerthür vorhanden. Die
erste Kuppelachse hat eine Querfeder, die Federn der zweiten und dritten sind
durch Längshebel verbunden . Der Führerstand liegt, wie bei breiten Feuerkasten
meistens, am Langkessel; für den Heizer ist hinten nur ein kurzes Schutzdach
angebracht, da die verwendete Anthracitkohle keine häufige Beschickung des
Feuers erfordert. Die Kolbenschieber werden hier durch Stephenson - Steuerung
mit Zwischenhebel bewegt.
Abb . 21.
4 sota
4223
508
711
Hof
914
-2286 -1981 -1981
+ +
-7696-1
Maſsstab 1 : 100 .
315 gekuppelte Lokomotive. Delaware, Lackawanna und Westbahn .
Gewicht 81,2 t. Heizfläche 250 qm .
Dampfspannung 14,7 at. Rostfläche 7,8 qm .
NPO
Malsstab 1 : 100 .
3/4 gekuppelte Verbund -Lokomotive für gemischten Dienst. Norwegische Staatsbahnen .
Gewicht 51 t. Heizfläche -
116 qm .
Dampfspannung 13 at. Rostfläche 1,9 qm .
PERSONENZUG- UND SCHNELLZUG -LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN. 23
4200
2,300
980660
1.550
2050 2150 1350 1100
6,650
9.765 "
Malsstab 1 : 100.
Die bekannte 14 gekuppelte Lokomotive der Great Northern -Bahn mit Trieb
rädern von 2477 mm Durchmesser und auſsen liegenden Zylindern ist in der ersten
Auflage, Bd. I, S. 15 beschrieben .
Abb . 27 .
1901
-2465
- 1309
1335
2972
& $75
mo 2199 -
1489
- 915 - * 915 - * -- 799 42
Maſsstab 1 : 100 .
1/4 gekuppelte Schnellzug -Lokomotive. Englische Midland -Bahn.
Gewicht 50,9 t. Heizfläche 102 qm .
Dampfspannung = 12,7 at. Rostfläche 2.3 qm .
12,5 t 13 t
Malsstab 1 : 100.
2/2 gekuppelte Lokomotive. Oldenburgische Staatsbahnen.
Gewicht 25,5 t. Heizfläche 93 qm .
Dampfspannung 12 at. Rostfläche | 11 զqmm .
Diese Anordnung wird als ein Beispiel für die im Aussterben begriffene,
zweiachsige Lokomotive vorgeführt. Die zuletzt gebauten Lokomotiven dieser
Bauart haben Verbundwirkung.
25
GCTERZE - LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN .
Bauart hat keine weitere Verbreitung gefunden. Zwei an den Enden verbundene
34 gekuppelte Verbund - Tender-Lokomotiven würden dasselbe in einfachster Weise
leisten .
Eine neuere Anordnung einer Lokomotive mit einem festen und einem be
weglichen Triebgestelle ist diejenige von Hag an s 33), bei welcher die Achsen
beider Gestelle auf jeder Seite mittels zweier Zwischenhebel gekuppelt sind. Der
obere Drehpunkt des einen Zwischenhebels wird durch die Drehung des beweglichen
Gestelles derart verstellt, daſs die Triebstange des letztern, welche am untern Ende
des Hebels angreift, stets die richtige Länge behält. Die Lokomotive erfordert
daher nur zwei fest gelagerte Dampfzylinder, ist also einfacher, als diejenigen mit
zwei Dampf-Drehgestellen .
Einzelne einstellbare Kuppelachsen zeigen die Anordnungen von Klose , Klien
Lindner und Hagans. Klose hat die Einstellungsvorrichtungen für die Achs
lager und die Kuppelstangen so miteinander verbunden , daſs beide stets richtig
zusammenwirken . Bei Klien - Lindner tragen die fest gelagerten Kuppelachsen
in der Mitte eine Kugelfläche, welche die besondere Hohlachse mit den Rädern
beweglich und frei einstellbar umschlieſst. Aehnlich ist die neueste Anordnung von
Hagans, bei welcher die Hohlachse aber zwangläufig geführt ist.
Die verhältnismäſsig leichten Drehgestelle und Hebelwerke werden durch die
Massenwirkungen und Kräfte der Triebwerke stärker beansprucht, als fest mit den
Kesseln verbundene Ralımengestelle. Sie erfordern daher sehr feste Bauart, geben
aber doch zu stärkeren Abnutzungen beweglicher Theile, zum Losewerden von
Verbindungen und höheren Unterhaltungskosten Anlaſs. Die Lokomotiven mit
einstellbaren Triebwerken haben daher bislang nur da dauernde Anwendung ge
funden , wo scharfe Krümmungen und starke Steigungen sie nothwendig machten .
Neuerdings haben namentlich die österreichischen Staatsbahnen durch ge
eignete seitliche Verschiebbarkeit einzelner Kuppelachsen , den Ausführungen auf
S. 25 entsprechend, so leichte Beweglichkeit und geringe Abnutzung der Spurkränze
in Krümmungen erreicht, daſs dies einfache Mittel bei vier und fünf gekuppelten
Achsen in der Regel genügt.
Von den für besondere Betriebsverhältnisse bestimmten Anordnungen ab
gesehen , hat sich für die Güterzug-Lokomotiven wegen der einfacheren Ansprüche
eine geringere Zahl von Bauarten herausgebildet, als bei den Personenzug-Loko
motiven . Die Zusammenstellung III ( S. 59) enthält unter den Nummern 34
bis 5t eine Anzahl solcher Lokomotiven , welche als Muster ihrer Gattung betrachtet
werden können . Nachstehend sind sie im Einzelnen kurz beschrieben .
34. 3.3 gekuppelte Verbund -Güterzug - Lokomotive der preuſsi
schen Staatsbahnen ( Textabb. 29).
Diese Lokomotive kann in ihrer Gesammt- Anordnung und in ihren Haupt
Abmessungen als ein Muster für die auf dem europäischen Festlande noch zahl
reich vorhandenen Lokomotiven dieser Gattung angesehen werden. Der lange
Kessel mit der kleinen Rostfläche ist verhältnismäſsig wenig leistungsfähig ; der
kurze Aclisstand und die überhängenden Massen gestatten keine gröſsere Fahr
geschwindigkeit als 15 bis 50 km St. Diesen Nachtheilen, welche bei der geringen
Fahrgeschwindigkeit der Güterzüge weniger fühlbar werden, steht die groſse Ein
33) Organ 1894 , S. 182 ; 1897, S. 292.
Abb
29.
ܬܘ
DES
20
25
-650
15
120
2393
DurchSied 172
emr.
rohme
4550
von
007 +7
mm
messe
-13201
GÜTERZUG - LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEX.
450
-1450 46
250 750-
©
-1985
1495
con
555
-1530
loveiging 3178:
1209
1136981
1915
Sho!
( 285-48-390
04
0
9507 134 (
2645- t 1400 * 2000 * 1170 ** 735 650
.-*
166
3400
8840
13,7
% 13,3
% 13,3%
315* -1950.
abub
630-
1200
680
18
-400-
>
1220
-1270
184
Oos
OSL
415
1750 K2102 180
Maſsstab
30.:1
3/3.-(
gekuppelte
Verbund-
iüterzug
Lokomotive
Preuſsische
Staatsbahnen.
Gewicht 10,3t. Heizfläche 116
Doumpfspannung 12
qm.
at. Rostliche 1,5
qm.
Abb
.30
Campfüberdruc
Alm
.11,45
berfläche
qu
.102.
-1907
28
1Roostfläche
·,7
qman
892
Alle
2942
3978
.406 3266
906
**
.24 1143
1945
He 3312
Benigi1119
ng
1016
a Coun
.
1819
254
GÜTERZUG - LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN .
BIG
330
1849
1642
-457
f.546
1067
-
1:44
.Maſsstab
undahn
Yorkshire
okomotive
Güterzug
.-Bacashire
L3/3
gekuppelte
Gewicht
42,8
t. qmHeizfläche
.1=02
Dampfspannu
.
at
11,3 ng Rostfläche 1,
qm
. 7
GCTERZUG -LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN . 29
fachheit der Bauart als Vortheil gegenüber. Die dargestellte Lokomotive ist auch
mit Zwillingswirkung in Zylindern von 450 mm Durchmesser ausgeführt.
35. 3/3 gekuppelte Güterzug - Lokomotive der Lancashire und
Yorkshire - Bahn (Textabb. 30 ).
Diese Lokomotive darf nach ihrer Gesammt-Anordnung mit kurzem Kessel ,
langem Achsstande, innen liegenden Zylindern und nach ihren Haupt-Abmessungen
als ein Muster der in England allgemein üblichen Güterzug -Lokomotiven angesehen
werden . In diesem Falle ist Joy - Steuerung mit auf den Zylindern liegenden
Schiebern angewandt. Die Feuerkistendecke ist, wie in England vorwiegend üblich,
durch Längsbarren versteift. Neuere Lokomotiven dieser Art sind meistens etwas
schwerer und haben höhere Dampfspannung.
Abb . 31 .
3940
L
2380
1520
K -.- 2052 2286 - 2 296 >X 1732 ** 539 )
*
Maſsstab 1 : 100.
3/3 gekuppelte Güterzug-Lokomotive. Belgische Staatsbahnen .
Gewicht 46 t. Heizfläche 114 qm .
Dampfspannung = 11,0 at. Rostfläche 2,5 qm .
077
2135
3
296 7290
2745 7627.------ 1728 --- 1220 1796 ..
Maſsstab 1 : 100.
Verschiebe-Lokomotive der Schenectady-Werke.
Gewicht 45 t. Heizfläche 96 qm .
Dampfspannung = 10,6 at. Rostfläche 2,1 qm .
Neuerdings ist eine Lokomotive gleicher Bauart mit gröſseren Zylindern und
Krauſs 'schem Drehgestelle für die Laufachse und erste Kuppelachse versuchsweise
eingeführt.
Abb . 33 .
4200
koost
00
II
7
128
--2200 -41003 * 42907
-2170
9
7 35 stregung
K4755
1050
1:40
480
12 680 Hot !
Radialversorban
* 1700 2000 2000- -- * -2 300 * 990 * 650 ,
--6300
-9640
1
Malsstab 1 : 100.
3/4 gekuppelte Verbund -Güterzug -Lokomotive. Preuſsische Staatsbahnen .
Gewicht 49,2 t . Heizfläshe 138 qm .
Dampfspannung = 12 at. Rostfläche 2,3 qm .
30 су 2557
) NOHO
stellung in scharfen Krümmungen erreicht wird. Die Federn der ersten und zweiten
Achse sind durch Winkelhebel, der dritten und vierten durch Längshebel verbunden ,
sodaſs die Lokomotive in vier Punkten getragen wird. Die Steuerung liegt aufsen
und ist nach Heusinger gebaut, die Lokomotive hat Luftdruckbremse.
Abb. 35.
aco
1010
710
3320 tron 2500 1.350 13.50 1998.585
15500
9497
14,3t 14,90 14.1t 10..t
Mafstab 1 : 100 .
3/4 gekuppelte Verbund -Güterzug- Lokomotive. Oesterreichische Staatsbahnen.
Gewicht 53,5 t. Heizfläche 132 qm .
Dampfspannung = 13 at. Rostfläche 2,65 qm.
36
.Abb
TA
00
0
O
.
1743
1921
9492
71702
3137
002hh
889
HOME
ཚོ
1:56
22861 %
2.33 1067
-- 1632
GCTERZUG - LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN .
11005
.
1:60
Maſsstab
BFHudsonahn
lufs
.-und
Central-
ork
ew
okomotive
NGüterzug
gekuppelte
YL3/4
Gewicht
t.
69 Heizfläche 21
.qm6
.
at
12,7
Dampfspannung q
Rostfläche 2,
. m73
GÜTERZUG - LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN. 33
Die Lokomotive dient gleichen Zwecken, wie die Nr. 38 und 39. Die Lauf
achse liegt in einstellbaren Lagern nach Adams , ohne Rückstellvorrichtung. Die
Feuerkiste steht über den Rahmen, wodurch an Breite gewonnen wurde. Die
Heusinger - Steuerung liegt aufsen, die Lokomotive hat die Anfahrvorrichtung
Gölsdorf und Luftsaugebremse .
41. 3/4 gekuppelte Güterzug - Lokomotive der New - York
Central- und Hudson - Fluſs - Bahn (Textabb. 36).
Die Lokomotive ist wesentlich schwerer und leistungsfähiger , als Nr. 38 bis
40. Die Abbildung zeigt sämmtliche Eigenthümlichkeiten amerikanischer Bauart :
hinten überhöhten Kessel nach „ Waggon-top “ -Bauart, über den Rahmen stehende
Feuerkiste; in der Kiste Wasserrohre, die den Feuerschirm tragen ; eine Feuerkisten
decke mit Querankern ; Triebräder ohne Spurkränze ; eine Laufachse im Bisselgestelle
mit Querfedern und Wiege, die mit denjenigen der ersten Kuppelachse durch einen
mittlern Längshebel verbunden ist. Die Trieb- und hinteren Kuppelachslager tragen
auch Längshebel, die mit je einer Langfeder und zwei Mittelfedern verbunden sind,
sodaſs die Lokomotive in drei Punkten getragen wird. Die Lokomotive hat Luft
druckbremse.
Abb . 37 .
1575 88.98
276.9
2210 2286
7265
10068
Mafsstab 1 : 100.
-006
10
1500
25
L
2200
2002
Riktscheanal
Geguente
1050
57 ,53500
V 7
Kessel von zweckmäſsigen Verhältnissen. Für das Anfahren und die Ausübung
groſser Zugkraft für kurze Zeit sind Wechselventile verschiedener Art angebracht.
Für einzelne Bezirke wird Zwillingswirkung in Zylindern von 520 mm Durchmesser
verwendet. Zum leichtern Durchfahren der Krümmungen ist die zweite, stellen
weise auch die vierte Kuppelachse seitlich verschiebbar. Die Lokomotive ist 1902
versuchsweise mit Ueberhitzer- und Zwillingswirkung ausgeführt .
Abb. 39.
-3962
502
* 660
-1829 -1727
mo
-5385
9626
Malsstab 1 : 100.
Die Lokomotive zeigt die in England für diese Gattung gewählte Bauart :
Lange Kessel und Feuerkisten mit mäſsigen Heiz- und Rostflächen ; verhältnismäſsig
langer Achsstand ohne besondere Vorkehrung für Einstellung in Krümmungen ;
als Triebachse ausgebildete zweite Achse ; innen stark geneigt liegende Dampf
zylinder mit Zwillingswirkung. Nur die englische Nord- Ost -Bahn verwendet auſsen
liegende Zylinder, wodurch geringere Neigung, längere Schubstangen bis zur drittten
Achse und kleinerer Achsstand erreicht werden . Die englische Nord-West-Bahn hat
diese Lokomotiven mit Verbundwirkung in drei Zylindern nach Anordnung Webb
schon 1895 eingeführt.
Abb. 40.
10 5000 1.2.30
W570
72600
Mos
1500 140
146 190 {
11002 ---
Mafsstab 1 : 100.
4,5 gekuppelte Verbund -Lokomotive für gemischten Dienst. Oesterreichische Staatsbahn
und Südbahn
Gewicht 69 t. Heizfläche 227 qm .
Dampfspannung = 13 at. Rostfläche 3,37 qm.
1513
- 4300
-osch
Grad
15
2,550 1,540
LAS 1,460
1400
7,050
1,900
600
850
Maſsstab 1 : 100 .
durch Quer- und Langhebel mit dem Drehgestelle, die der drei folgenden Achsen
durch Langhebel verbunden, sodaſs Unterstützung an drei Punkten besteht.
Abb. 43.
1930
11
4.261
4559
2794
ope
1829 1549 1664 1435 1067 -ー 1302
-11323 -
Maſsstab 1 : 102
4/5 gekuppelte Güterzug -Lokomotive. Pensylvania - Bahn.
Gewicht 87,5 t . Heizfläche 264 qm .
Dampfspannung = 14,4 at. Rostfläche 4,5 qm .
6697
4480
9467
10.92
Maſsstab 1 : 85 .
4/6 gekuppelte Güterzug-Lokomotive. Illinois-Central-Bahn.
Gewicht 105,4 t. Heizfläche 292 qm .
Dampfspannung = 14,8 at. Rostfläche 3,48 qm .
1532
J- I
1500
JB
660,850
632
1200
3400 -1400- -- * 4400 -1400
-5600
- 10752-
Maſsstab 1 : 100 .
H
64.
- 4 750
3937
711812
ラス すこCA
482/812 )
2388- 1473-----1473 -- 1473 1473- 2642 559
-8534
11481 -
Maſsstab 1 : 100 .
Die Federn der ersten , zweiten und dritten Achse sind durch Lang- und Quer
hebel, der vierten bis sechsten durch Langhebel verbunden, so daſs eine Stützung
in drei Punkten erreicht ist.
Abb . 47 .
4200
-2260
1050
1150 -1150
1750 -2300 -1750 2000
-5800
10070
Malsstab 1 : 100.
2/2 + 2/2 gekuppelte Verbund -Güterzug -Lokomotive. Preuſsische Staatsbahnen .
Gewicht 54,8 t. Heizfläche 145 qm .
Dampfspannung 12 at. Rostfläche 1,9 qm .
Abb . 48 .
SL )
2/3 + 2 2 gekuppelte Verbund --Güterzug -Lokomotive. Bayerische Staatsbahnen .
Gewicht 67 t . Heizfläche 157 qm .
Dampfspannung = 15 at. Rostfläche 2,6 qm.
Lo
252
129600
1600
-2230 2570 .
1890
9760
Malsstab 1 : 100.
2/3 gekuppelte Personenzug-Tender-Lokomotive. Preuſsische Staatsbahnen.
Gewicht 45 t . Heizfläche 86,6 qm .
Dampfspannung 12 at. Rostfläche 1,53 qm .
Maſsstab 1 : 100
2/4 gekuppelte Personenzug- Tender-Lokomotive. Preuſsische Staatsbahnen.
Gewicht 52.2 t. Heizfläche 97,3 qm .
Dampfspannung = 12 at. Rostflyche -
1,6 qm .
LIBRARY
OF THE
DENIVERSITY
RIFORNIA
42 TENDER - LOKOMOTIVEN FÜR PERSONENZÜGE.
6064
1965 R08 -
317.2
1041
ti 660
Malsstab 1 : 100 .
2/4 gekuppelte Personenzug -Tender -Lokomotive. Englische Südost - Bahn .
Gewicht 49,4 t. Heizfläche 85 qm .
Dampfspannung 11,3 at . Rostfläche 1,4 qm .
2360
4220
Ad I
2010
578 . 1943. 1650.. 2000 2060 2700 530158
Malsstab 1 : 100 .
Abb . 53 .
9488L
0960
Malsstab 1 : 100.
2/5 gekuppelte Personenzug - Tender-Lokomotive. Belgische Staatsbahnen.
Gewicht 61,9 t. Heizfläche 96 qm .
Dampfspannung = 11at. Rostfläche 1,8 qm ..
1916--k
4100
460
600
1350 1.550
- 1635– --1675 1710
-5050
10820
Malsstab 1 : 100 .
Diese Lokomotive dient zum Betriebe der Wiener Stadtbahn mit Steigungen
bis 25 % , und von Vorortstrecken . Sie hat drei gekuppelte Mittelachsen (mit
kurzen Achsstande und zwei einstellbare Laufachsen nach nach Adams ohne Mittel
stellfedern, Steuerung nach Heusinger , Anfahrvorrichtung nach Gölsdorf,
die Wasserbehälter seitlich . Die Lokomotive ist sehr leistungsfähig und bewegt
sich leicht in scharfen Krümmungen . Lokomotiven gleicher Bauart mit Zwillings
wirkung haben beispielsweise auch die elsaſs-lothringischen Reichsbahnen.
Abb. 55.
0 !
0492
26
-1300
009
632 1
-0-01
12905 520
790
Mafsstab 1 : 100.
Lokomotive der
62. 3/5 gekuppelte Tender - Lokomotive fra nzösischen
Westbahn ( Textabb. 56) ; ausgestellt in Paris 1900 47).
Abb . 56.
4250
----
- .300
2---
F 1540 1540 1540 960 960
450 + -- 1620 -- 2560 17.50 1330 9.50 -630-450
Maſsstab 1 : 100.
3/5 gekuppelte Tender-Lokomotive. Französische Westbahn .
Gewicht 59 t. Heizfläche =
131 qm .
Dampfspannung = 12 at.. Rostfläche 1,8 qm .
Die Lokomotive hat ein vorderes Drehgestell und drei gekuppelte Achsen ,
soll also wohl in der Regel vorwärts fahren. Die Steuerung ist die Heusinger
sche, die Wasserkasten liegen seitlich .
Abb. 57.
2300
Ellos
1027
16101 1220 1220
UEF
1525.
1601
2440 .
1601
2135
1601 762
565 1022
Maſsstab 1 : 100.
317 gekuppelte Personenzug-Tender-Lokomotive. Chicago- und Nord -Pacific -Bahn .
Gewicht 75,4 t. Heizfläche 136 qm .
Dampfspannung = 12,7 at. Rostfläche =
2,1 qm
理。
00
-1650
C 18.00
-1630
-6000
2700
-100
10490
Malsstab 1 : 100.
3/4 gekuppelte Güterzug - Tender -Lokomotive. Preuſsische Staatsbahnen.
Gewicht 60,2 t. Heizffäche = 110 qm .
Dampfspannung 12 at. Rostfläche 1,53 qm .
Maſsstab 1 : 100.
3/4 gekuppelte Tender-Lokomotive. Englische Barry -Bahn.
Gewicht 56,6 t. Heizfläche 104 qm .
Dampfspannuug = 10,5 at. Rostfläche 1,9 qm .
TENDER -LOKOMOTIVEN FÜR GÜTERZÜGE. 47
-4275 -
生平
obce.
9
1092 1295
2896 -1829 1524 --- 524 -2591
-10 364
13 754
Marsstab 1 : 100 .
+/6 gekuppelte Tender -Lokomotive. Indische Staatsbahnen .
Gewicht 97,2 t. Heizfläche 194 qm .
Dampfspannung = 12,6 at. Rostfläche 2,7 qm .
3850
-oh12
*
Pergung
619 1:40
ghor
= 540
Mafsstab 1 : 100.
2/2 + 2/2 gekuppelte Verbund-Güterzug - Tender- Lokomotive. Schweizerische Zentralbahn .
Gewicht 58,4 t . Heizfläche 95 qm.
Dampfspannung 14 at. Rostfläche 1,7 qm .
48) Organ 1901 , S. 59, Nr. 45.
19) Engineering 1901 , Band I , S. 746 .
48 TENTER- LOKOMOTIVEN FÜR GÜTERZÜGE.
00
4245
350
>--
650 -- 1830 - *
o 10
1430 2750 --
Malsstab 1 : 100.
1300 1980 1920 650
4050
810
500
650
650
1300 1300
-1500--- * 1300 --3350- -1500--- * -1500
---3350
--- 15 263---
Maſsstab 1 : 100.
3/3 + 3/3 gekuppelte Tender-Lokomotive. Belgische Staatsbahnen, Bauart Mallet - Rimrott.
Gewicht 99 t. Heizfläche 275 qm .
Dampfspannung == 15 at. Rostfläche 7,9 qm .
50) Vierachsige Lokomotive gleicher Art, Organ 1900, S. 276, Taf. XXIX .
51) Organ 1901 , S. 76, Nr. 54.
TENDER - LOKOMOTIVEN FÜR NEBENBAHNEN UND VERSCHIEBEDIENST. 19
20
Eąda 2900
į.goo!r
Maſsstab 1 : 100.
2/2 gekuppelte Nebenbahn -Lokomotive. Preuſsische Staatsbahnen.
Gewicht 20,5 t Heizfläche : 42 qm .
Dampfspannung 12 at. Rostfläche 0,8 qm .
3935
-9,503 3000
1# 926 2007:
0
0
3
tet
133
Maſsstab 1 : 100.
ETTER --3240
1860
Joita
VER
HOF
-9
Malsstab 1 : 100.
4*
w
2012
TENDER - LOKOMOTIVEN FÜR NEBENBAHNEN UND VERSCHIEBEDIENST.
--
650
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780
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16
-660
115
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Durchm
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1100
-435
940
88
1050
C !!
= 870
585
380
650 990 900
1300 1100 1433
1080 1590
8.2.3
990
1590
6.20
990
f 1300 508
950
150
1510 8.89
990
200
1.980
1906
・
Malsstab
1:40.
gekuppelte
3/3.-
leichte
Tender
Lokomotive
Preuſsische
Staatsbahnen
Gewicht
29,5t. Heizfläche 60.
qm
Dampfspannung
12
at. Rostfläche 1.3
qm.
52 TENDER - LOKOMOTIVEN FÜR NEBENBAHNEN UND VERSCHIEBEDIENST.
3oo in
208
300
8,14401 m
TI
.
11,0 11,0 11,0
Maſsstab 1 : 100 .
3/3 gekuppelte Tender -Lokomotive. Jura -Simplon -Bahn.
Gewicht 33 t . Heizfläche 58 qm .
Dampfspannung = 12 at. Rostfläche 1,19 qm .
Die Kohlenkasten liegen bei den kleinen Lokomotiven Nr. 70 bis 74 nicht
hinter dem Führerstande, sondern seitlich neben dem Feuerkasten, damit der Ver
brauch der Kohlen die Radbelastungen nicht zu sehr verändert.
Neben den 3/3 werden vereinzelt 2/3 gekuppelte Lokomotiven ähnlicher
Bauart wie Nr. 73 und 74, meist mit hinterer Laufachse und längerm Achsstande
verwendet.
Abb . 69.
Hla
IGOS
535
1
osor
Maſsstab 1 : 100 .
3/4 gekuppelte Tender -Lokomotive. Preuſsische Staatsbahnen.
Gewicht 52,2 t. Heizfläche 135 qm .
Dampfspannung 12 at. Rostfläche 1,7 qm .
TENDER - LOKOMOTIVEN FÜR NEBENBAHNEN UND VERSCHIEBEDIENST. 53
Abb . 70 .
- 3750
-0ና
n
1429650
1990
--1230 --- ***--1230 --- -1240
-.- 3700
--9358
Mafsstab 1 : 100.
4/4 gekuppelte Verbund- Tender-Lokomotive. Oesterreichische Staatsbahnen.
Gewicht 46 t. Heizfläche 90 qm .
Dampfspannung = 13at. Rostfläche 1,65 qm .
ok 1052 200
-550
3550
voo
2400 Oso
1040
1853
870
2000
Hes 1583
*220 Tso
83
$
Do
Maſsstab 1:50.
2/2 gekuppelte Werkbahn -Lokomotive.
Zusammen
I. Personen- und Schnellzug - Lokom
Erbauung
,Verhältnis
Gattung
Gesammt
1
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Anzahl
achsen
Trieb
Jahr
Achsen
der
Triebwerk
zur
der
zahl
der
Ort der
Kolben
Dar
Dampfzylinder
Bdruck
Bdruck
Nieder
stellung, Durchmesser
Eisenbahn -Verwaltung Erbauer
hub
Hoch
Text
abbildung
.
oder Tafel
mm mm
d di h
1
6 5 2/4 Schweizerische Nord - Ostbahn 1900 Schweizerische Lokomotiv 460 680 660
Bauanstalt Winterthur
7 Taf. II. Manchester Sheffield- und 1894 Bahnwerkstatt Gorton 470 660
Lincolnshire - Bahn
8 Caledonian - Bahn , Schottland 1898 Bahnwerkstatt St. Rollox 482 660
14 11 Oesterreichische Staatsbahnen ' 1901 Lokomotiv - Bauanstalt Prag 2.350 2.600 680
stellung II.
intiven mit Tendern für Hauptbahnen.
Dienstgewicht
Rostfläche
Durchmesser
Verhältnis
Heizfläche
durchmesser
Triebachslast
10 11 12
13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
fläche
Dampfüber
Dienstgewich
Heizfläche
Rostfläche
Durchmesser
Heiz
Heizfläche
zur
Mittlerer
der
Kessel Gewicht
Triebachs
1t
Inhalt des Zugkraft
für
Triebrad
behälter
Wasser
innere
äusserer
Tenders
Ganzen
Kohlen
Heizrohre Im Dienste
druck
Anzahl
Länge
1qmr
für
für
leer
fü
,
raum
1t
t1
last
d2h
D P1
im
mm qm qm at mm mm mm t cbm kg kg kg
D H R L1 L H Z Z Z Z
P
R L H L L1
1980 : 118 2.3 12 3900 46 217 1400 | 44,3 30,0 19,6 16,0 5,0 51 2,4 | 3500 30 71 116
1800 129 2,0 14 3705 45 250 43,8 28,0 49,2 10,1 4,0 65 2,6 4200 32 83 | 147
2100 10.3 2,1 / 13 3800 52 174 1270 | 42,1 29,6 45,6 15,2 5,0 50 2,3 3930 37 86 133
2,5
-
Serve
2090 184 2,5 16 3400 70 140 1463 | 54,7 33,5 59,1 20,0 7,5 64 3,1 5940 32 100 177
1830 118 2,2 : 13 3800 45 220 1400 | 45,0 / 31,0 50,0 12,8 5,0 54 2,4 4550 38 91 147
121
--
2134 111 1,9 12 3460 45 231 1295 33,9 18,3 58 2,3 4100 37 85
95 143
-
2100 112 4,8 10 3847 45 242 1300 | 45,5 26,4 49,2 23 2,0 3570 32 72 135
1
-
2186 162 2,8 13,4 3660 51 268 1474 38,2 56,6 - 58 2,9 4350 27 77 114
1980 : 165 2,4 15 1700 50 : 228 1485 | 58,3 32,0 65,0 18,0 6,1 69 2,5 5850 35 90 182
2140 206 3,5 15 1 4000 51 329 1644 60,6 29,0 68,3 58 3,0 6500 32 95 225
21001 167 2,8 13 4500 52 239 30,9 64.7 17,7 5,0 60 2,6 5000 30 77 162
Serve
2040 211 2,7 16 4200 70 126 1456 | 59,1 32,5 65,0 20,0 6,0 78 3,2 6100 29 94 187
Schöpf
210 | 190 | 2,4 12.3 4572 51 239 1470 -
34,5 56,7 10.4 5,1 79 3,3 4280 22 75 124
032 245 5,1 14,4 4572 51 315 1740 | 71,3 49,5 80,1 20,8 10,0 48 3,1 6300 26 79 128
730 103 1,8 12 3800 46 197 1280 33 25,3 37,0 57 2,8 3100 30 84 122
-
--
730 103 1,8 12 3800 46 197 1280 35 26,7 39,0 57 2,6 3500 34 90 131
57 PERSONEN- UND SCHNELLZUG -LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN.
Jahr OTng
, erbältnis
VGattung
Gesammt
Erbauu
1 2 3 4 6 7 8 9
Anzahl
achsen
Trieb
Achsen
der
Triebwerk
der
zur
Ort der zahl
der
Kolben
Dampfzylinder
Dar
Nieder
Durchmesser
druck
stellung ,
druck
Erba u er
hub
Eisenbahn - Verwaltung
Nr
Hoch
Text
.
abbildung
oder Tafel
mm mm שמן
d di h
1
33 28 2/2 Oldenburgische Staatsbahnen 1893 Berliner Maschinenbau Aktien. 365 560
Gesellschaft Schwartzkopff
PERSONEN- UND SCHNELLZUG -LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN . 58
Dienstgewicht
Rostfläche
Durchmesser
Verhältnis
durchmesser
Heizfläche
Dienstgewicht
Triebachslast
10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
Dampfüber
fläche
Rostfläche
Heizfläche
läche
Durchmesser
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Mittlerer
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Gewicht
der
Triebachs
Kessel
für
Inhalt des Zugkraft
1t
behälter
ucu
Heizf
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Ganzen
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Heizrohre Im Dienste
Kohlen
Anzahl
druck
Länge
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q
,
1t
1
last
d2h
im
PI
D
GY
qm qm at . mm mm mm cbm kg kg kg
H R L1 L H H Z Z Z Z
P
R L H L L1
70 ; 157 2,6 14 4300 52 227 59,4 46,5 65,2 | 21,0 6,5 59 2,4 7100 45 110 153
600 128 2,1 13 4250 52 191 1430 , 51,4 40,5 56,9 15,2 5,0 61 2,2 6290 49 110 155
0 208 3,1 14 4400 51 273 1600 , 63,2 43,0 69.8 || 16,0 7,2 67 3,0 7460 36 107 174
Serve
740181 2,46 14 4100 / 70 111 1380 | 52,3 41,7 57,5 9,0 3,9 73 3,1 6200 34 108 148
1
600) 152 2,4 15 4000 50 244 1500 | 57,4 45,0 64,0 63 2,4 7800 51 122 173
1
1
Schöpf
-61 146 2,2 14,1 4670 51 204 1423 57,4 48,2 64,6 | 16,8 6,2 67 2,3 6450 44 100 134
130 310 4,5 14 5790 57 285 1900 59,079,0 | 23.5 9,6 69 3,9 6650 22 84 113
1
763 250 7,8 14,7 4200 51 350 1900 62,1 / 81,2 | 22,7 12,2 32 4,0 7700 31 95 124
146 117 1,9 13 3900 47 210 133645,0 36,0 51,0 11,0 4,2 61 2,3 5500 47 108 153
150 · 128 2.3 13 4200 50 193 | 1450 | 47,3 43,3 53,4 55 2,4 6400 50 120 148
2,3
102 12,7 3202 41 228 | 1268 46,2 18,8 50,9 || 18,2 6,1 44 2,0 |4350 43 86 231
-
93 1,0 12 3750 44 184 1200 22,3 25,5 25,5 93 3,6 | 2900 31 114 114
1
59 GÜTERZUG - LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEN .
Zusammens
II. Güterzug -Lokomotiven m
,Verhältnis
Erbauung
Gattung
Gesammt
2 3 4 5 6 7 8 9
Anzahl
achsen
Trieb
Achsen
Jahr
der
Triebwerk
zur
der
zahl
der
Ort der
Kolben
Dampfzylinder
Dar
stellung, Durchmesser
Eisenbahn - Verwaltung
hub
Erba u er
Text
abbildung
oder Tafel
mm mm mm
d d1 h
--
35 30 Lancashire und Yorkshire 1892 Bahn -Werkstatt Horwich 457 660
3/3
-
36 31 Belgische Staatsbahnen 1900 Société Anonyme Haine 457 - 660
St. Pierre
37 32 1893 457 610
Schenectady-Lokomotiv
Werke, Amerika
38 33 Preuſsische Staatsbahnen 1895 Vulkan , Stettin 480 680 630
45 40 Russische Staatsbahnen 1900 Poutilow -Werke, St. Peters 500 730 650
burg
46 41 Oesterreichische Staatsbahnen 1897 Sigl, Wiener Neustadt 540 800 632
49 -
Pittsburgh - Bessemer und 1900 Pittsburgher Lokomotiv- und 610 810
Lake-Erie - Bahn Wagen -Bauanstalt
50 44 4/6 Illinois-Zentralbahn 1900 Brook's Lokomotiv- Werke , 584 762
Dunkirk
51 45 5/5 Oesterreichische Staatsbahnen 1899 Maschinen -Bauanstalt der 560 850 6:32
1 Staats-Eisenbahn-Gesell
schaft
52 46 5/6 Minneapolis -St. Paul und 1900 Baldwin -Werke, Philadelphia 2.432 2.711 813
S. S. M. Bahn
53 47 12/ 2 + 2/ 2 Preuſsische Staatsbahnen 1895 Elsässische Maschinen - Bau- 2.420 2.630 600
anstalt Grafenstaden
54 48 2 /3 + 2 /2 Bayerische Staatsbahnen 1900 Maffei, München 2.400 2.635 630
GÜTERZUG - LOKOMOTIVEN FÜR HAUPTBAHNEX. 60
Cellung III.
: Tendern für Hauptbahnen.
Dienstgewicht
Rostfläche
Durchmesser
Verhältnis
Durchmesser
Heizfläche
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
25 26 27
25 28
fläche
Rostfläche
Dampfüber
Heizfläche
Durchmesser
Heiz
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Gewicht
Triebachs
Kessel Inhalt des Zugkratt
für
1t
behälter
Wasser
Tenders
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Heizrohre
Kohlen
Im Dienste
druck
Anzahl
Länge
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d2h
im
D
mm
qm qm at. mm mm am cbm kg kg kg
) H R L1 L H H z Z Z
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P
- R L H L L1
30 116 1,5 12 4450 50 186 1400 34,5 40,3 40,3 77 2.9 6600157 164 164
1
16 102 1,7 11,3 3286 44,5 220 1270 42,8 42,8 60 2.4 6040 59 141 141
1
1
--
20. 114 2,5 1 11 327045 215 | 1358 46,0 46,0 46 2,5 6000 ! 53 130 130
--
16 96 2.1 10,6 3355 51 200 1423 45,0 45,0 46 2,1 6250 65 139 139
1
-
10 138 2.3 12 4100 50 224 | 1500 43,0 40,0 49,2 60 2,8 6500 47 132 162
1
1
-
0 136 1
2,2 13 4100 52 207 1513 48,5 42,2 55,0 60 2,5 8000 59 145 190
10 132 1 2,6 13 4165 51 202 1350 ' 48,3 43,1 53,5 50 2,5 87001 66 162 200
4 2.29 14,5 14,4 3900 / 51 364 1780 ' 66,4 63,5 ' 73,7 22,7 | 10,0 51 3,1 10000 44 136 157
0 138 ! 2,3 12 4100 50 224 1500 | 46,0 52,2 1 52,2 60 2,7 8500 62 163 163
2 133
1
2,2 12,5 3960 51 191 1422 55,5 55,5 16,6 5,1 58 2,4 | $ 950 68 162 162
0227 3.3 13 5000 51 295 1600 | 60,0 57,2 69,0 65 3,3 10100 45 146 177
1
---
02:31 2,8 15 4300 65 148 1550 65,064,3 71,5 90 3,5 11500 46 162 180
innen
2 264 4,5 14,4 4180 51 373 1828 || 77,8 78,5 87,5 26,5 12,2 59 3,0 13500 51 154 171
2 328 3,4 15 4572 57 406 2130 102,6 113,6 28,4 14,2 96 2,9 20400 61 177 196
14,8 4480 51 424 2083 87,7 105,4 26,5 / 10,9 84 150 181
3 292 | 3,4 2,8 15900 54
-
) 185 3,0 14 4500 51 264 1532 59,065,7 65,7 62 2,8 11800 64 180 180
1
250
1 3,5 14 4748 51 344 1730 8,2 71 2,6 17800 72 184 206
vorn
86,2 97,0 32,0
) 145 1.9 12 4300 i 50 218 1500 | 48,2 54,8 54,8 12,0 5,0 76 2,6 10900 75 200 200
) 157 2,7 15 4300 227 1560 60,5 56,0 67,0 15.0 7,5 58 2,3 12800 81 191 230
61 TENDER -LOKOMOTIVEN FÜR HAUPT- UND NEBEN - BAHNEN .
Zusammenst
, erhältnis
ng
VGattung
Gesammt
2 3 4 5
Erbauu
1 Anzahl 6 7
achsen
Trieb
Achsen
Jahr
der
Triebwe
zur
dur
der
zahl
der
Ort der
Kolben
Dar
Dampfzylinde
Durchmesser
uck r
stellung,
Niede
Nr
druck
Eisenbahn -Verwaltung Erba u er
Hoch
.
.
1
Text
dr
2
abbildung
oder Tafel
mm mm
S
55 49 2/3 Preuſsische Staatsbahnen 1900 Hohenzollern, Düsseldorf 420
anstalt Belfort 1
65 59
3/4
1 Englische Barry -Bahn 1900
Aktien -Gesellschaft Linden ,
Société Franco - Belge, La
Croyère
457
76 70 4/4 Oesterreichische Staatsbahnen 1900 Krauſs nnd Co. , Linz 420 650
77 71 1/2 Preuſsische Staatsbahnen 1883 Henschel und Sohn, Cassel 270 410
d2h
DPI
D H R P L1 L H H Z Z Z Z
R L H L L1
1600 | 97 1,6 12 4000 46 171 1242 | 41,8 | 31,4 ( 53,2 il 5,7 2,4 61 1,8 | 4160 43 78 132
1676
1 85 1,4 11,3 3228 41 185 1321 61
39,3 49,4 4,8 2,0 1,7 4650 55 94 154
1
1640 110 2,0 12 3830 45 200 1320 52,2 30,0 68,8 | 9,1 3,7 55 1,6 | 4150 38 60 138
11
1800 96 1,8 11 3122 45 218 1338 | 53,0 32,5 | 61,9 6,5 2,5 53 1,5 3450 36 56 106
1560 110 !
1,8 10 4100 48 170 1300 , 44,9 | 42,4 / 55,6 5,2 2,0 60 2,0 4060 37 73 96
1300 132 2,3 13 4165 51 200 1320 | 53,0 | 43,0 69,4 9,5 2,5 57 1,9 7650 58 110 119
1 Serve
1510 131 1,8 12 3800 70 96 1300 || 46,5 43,9 58,9,1 7,0 2,0 73 2,2 5550 39 S6 115
| 1601 ' 136 2,1 12,7 3383 51 250 | 1500 46,2 | 75,41 : 9,8 6,0 65 1,8 5050 37 67 126
1129... 104 1.9 10,5 3290 51 182 45,0 48,0 56,6 5,8 2,5 55 1,8 6750 65 119 140
11 : 245 194 2,7 12,6 4275 51 267 1625 71,7 97,2 10,0 6,5 70 2,0 10000! 52 103 140
1200 95 1,7 14 3850 50 164 43,5 58, 58,4 7,2 3,3 56 1,6 | 9810 ' 98 160 160
1250 129 2,4 12 4350 50 210 1500 56,0 71,5 71,5 4,0 2,5 54 1,8 | 9700 75 136 136
1
Serve
1300' 275 | 7,9 15 4050 70 164 1500 | 81,0 | 99,0 99,0 9,0 4,7 35 2,8 22000 80 221 221
1 :300 38 10 3000
征 ms mode 仕
1080 57 1,0 12 3240 46 127 1094 || 21,0 27,7 27,7 3,5 0,8 2,1 4000 70 45 145
145
10801 60 1,3 12 3240 46 133 1106 21,5 29,5 29,5 4,0 1,0 2,0 4500 75 153 153
1030 58 1,1 12 3000 45 136 1050 || 24,6 33,0 33,01 4,3 1,2 1,7 || 4530 78 137 137
1250 ' 135 1,7 12 4050 45 249 1390 || 40,9 40,4 ' 52,2 2,6 140 183
5,0 2,0 16 7400 55
1,6 13 3750 46 ! 122 1220 | 35,0 46,0 | 46,0 5,2 1,9 2,0 || 6530 72 142 142
110090
1130 34 0,8 12 2067 46 114 1024 | 15,2 10,6 20 2,4 0,8 1,7 1580 45 79 149
81
1980 33 | 0,75 12 2400 46 96 940 || 13,8 19,0 19,0 3,2 0,8 1,7 2920 89 154 154
880
BEWEGUNGS -WIDERSTANDE. 63
b) 1. Bewegungs -Widerstände .
Der Widerstand , welcher bei der Bewegung eines Zuges von der Lokomotive
überwunden werden muſs, setzt sich bei gleichförmiger Fahrgeschwindigkeit zu
sammen aus dem Laufwiderstande, dem Steigungswiderstande und dem Krümmungs
widerstande. Diese Widerstände pflegt man in kg auf 1t Zuggewicht auszudrücken .
Um den Zug auf eine bestimmte Geschwindigkeit zu bringen, hat die Lokomotive
auſserdem eine Arbeitsleistung zu verrichten , welche der erreichten lebendigen
Kraft des Zuges gleich ist .
Der Laufwiderstand , welcher im Wesentlichen aus der Reibung der
Achsschenkel in den Lagern und der rollenden Reibung der Räder auf den
Schienen, dem Reibungswiderstande, sowie dem gröſstentheils vom Luft
widerstande herrührenden Geschwindigkeitswiderstande besteht, ist im
Laufe der Zeit durch die Verbesserung der Schmierung der Achslager und das
zunehmende Gewicht der Fahrzeuge sehr herabgesetzt, sodals die älteren Formeln 58)
sämmtlich zu groſse Widerstände ergeben .
Die älteste und einfachste Formel ist diejenige von Clark , welche mit den
für heutige Verhältnisse passenden Zahlenwerthen lautet :
Gl. 1 ) . . wkg /t = 2,4+ (Vkm St.)
1300
w ist der Laufwiderstand . V die Fahrgeschwindigkeit. Diese Formel ist in
Textabb . 73 durch die Schaulinie C dargestellt. Sie berücksichtigt nicht, daſs der
Reibungswiderstand bei Lokomotiven und Wagen verschieden , und daſs der Luft
widerstand am stärksten am ersten Fahrzeuge, geringer an den über das vorher
gehende Fahrzeug herausragenden Querschnittsflächen der Wagen und am geringsten,
aber doch merkbar an den nicht vorstehenden Endflächen jedes Wagens ist, also
von der Zusammensetzung des Zuges abhängt 51).
Der Luftwiderstand , welcher bei gerader Stoſswirkug auf eine dünne
Platte 0,00945 (Vkm St.)? kg qm betragen würde, kommt in der Regel nicht zu
voller Wirkung, weil sich vor den Querflächen der Fahrzeuge keilförmige, ruhende
Luftkörper bilden , welche wie Zuschärfungen wirken. So wurde bei den Fahrten
der elektrischen Schnellbahnwagen zwischen Berlin und Zossen ein Druck auf die
Vorderfläche des Wagens und bis 3,4 m davor von nur 0,00532 ( Vkm /St.)2 kg qm
für Geschwindigkeiten bis 150 km St. ermittelt. Diesem ist die Saugwirkung an
53) Eine vollständige Zusamenstellung älterer Formeln und ihrer Ergebnisse enthält : Die
Mechanik des Zug -Verkehrs von Gostkowski. Wien 1891. S. 86 u . folg.
34) Bestätigt durch Modellversuche des Professors Goss in Lafayette. Railroad Gazette 1898.
S. 357. Organ 1898, S. 259 .
6+ BEWEGUNGS -WIDERSTÄNDE.
der Endfläche zuzuzählen , welche vermuthlich wegen der günstigen Gestalt der
Wagenenden nur gering austiel. Seitlicher Wind vertreibt die ruhenden Luftkörper
und erhöht dadurch den Luftwiderstand. Durch schneidenartige Gestalt der Vorder
und Endflächen und Vermeidung von Lücken zwischen den Fahrzeugen kann daher
vler Luftwiderstand und seine Abhängigkeit vom Seitenwinde sehr verringert werden.
Abb . 73.
1,6
00;
li 12
11
23 13
12
11 //
10
9 .
Lid 2
kg
t
1
5 3
1 }
2
2 2
Km St
Darstellung der Widerstände nach verschiedenen Formeln .
Die verschiedenartige Zusammensetzung der Züge hat Frank 55 ) in seinen
Widerstands - Formeln möglichst vollständig berücksichtigt. Danach beträgt der
Laufwiderstand einer Lokomotive mit Tender vom Gewichte L :
Gl. 2) w, kg a ,kg/t Lt + b ,am ckg:qm (Vkm /St.)2
.
Die Summe der hiernach für den ganzen Zug zusammengezählten Werthe
liefert den Werth bg.
c die Luftwiderstands- Ziffer, die Frank mit ihrem vollen Werthe 0.00945
einsetzt, um den ganzen Geschwindigkeitswiderstand zu berücksichtigen .
Für Personenzüge ist der Werth b , aus der Formel :
Gl. 4 ) b ,9m = 1,2 +0,32 , n + 0,015 Wt
zu ermitteln, worin n die Anzahl, W das Gewicht der Wagen bezeichnet. Diese Formel
ist unter Mitbenutzung der von v. Borries im Jahre 1901 angestellten Auslauf
Versuche mit Geschwindigkeiten bis 100 km St. aufgestellt.
Der Leerlaufwiderstand 56) der 2/4 gekuppelten Schnellzug -Lokomotiven ein
schlieſslich Tender (Nr. 1 , S. 5, Zusammenstellung II , S. 55) beträgt nach
Frank aus denselben Versuchen :
Gl. 5) . . w, kgit = 2,5 + 0,00067 (Vkm /St.)?
Aus den vorstehenden Formeln und Versuchen hat Frank folgende Näherungs
Formeln angegeben :
Für Lokomotiven mit Tendern , einschliesslich der Vorderfläche des ersten
Wagens von 1,2 qm
Gl. 6 ) w , kg't = 2,5 + 0,0008 (Vkm St.)2
für den folgenden Wagenzug aus Personenwagen von je qet Gewicht
0,3
Gl. 7) . 2,5 + + 0,014 (Vkm St.) ?
92
für einen Wagenzug aus beladenen offenen Güterwagen
Gl. 8 ) w, kgt = 2,5 + 0,00027 ( V'km St.) ,
für einen Wagenzug aus beladenen . leeren, offenen und bedeckten Güterwagen
Gl. 9 ) . w ,kg/t = 2,5 + 0,000 . ( Vkm8t.) ?..
Versuche des Ober- Ingenieurs Desdouits auf den französischen Staats
bahnen • ) ergaben für drei Gattungen von Lokomotiven in betriebsfähigem Zu
stande bei geringer Geschwindigkeit die in Zusammenstellung VII aufgeführten
Reibungs - Widerstände :
Zusammenstellung VII.
Gewicht Widerstand
einschliefslich mit ohne
Tender Trieh- und Exenterstangen
t kg/t kg/t
Das Abnehmen der Kuppelstangen hatte keinen erheblichen Einfluſs. Die Tender
allein zeigten 2,5 bis 2,8 kg/ t, die Wagen verschiedener Gattung 1,5 bis 1,6 kg 't.
Bei groſsen Geschwindigkeiten wurde beobachtet, daſs der Widerstand vorwiegend
nach V, weniger nach Vº zunahm .
56') Ermittelt beim Auslaufe mit warmen Zylindern, ohne Dampfschieber, also ohne er
heblichen Gegendruck auf die Kolben .
**) Revue d . Ch . d . f. 1890, S. 271 ff
66 BEWEGUNGS -WIDERSTÄNDE.
welche in Textabb. 7 : 3 als Linie A eingetragen ist . Die Baldwin - Werke 60)
rechnen mit
Gl. 14 ) . . wkgt 1,5 + 0,05 Vkm/St.
Beide geben nur für mittlere Geschwindigkeiten annähernd richtige Werthe.
Den Reibungsverlust im Triebwerke der Zwillings-Lokomotive der Purdue
Hochschule in Lafayette, Ind ., fand Professor Goss61) für die üblichen Geschwindig
keiten und Füllungsgrade bei voller Leistung von 500 Dampf- P.S. zu 0,27 kg auf
1 qem Kolbenfläche, entsprechend 8,10 und 10,40% der Dampf-Leistung bei 3
und + Umdrehungen der Triebräder in 1 Sekunde.
Allgemein kann man daher die Leistung und Zugkraft am Triebradumfange
je nach der Umlaufszahl der Triebräder um 70 bis 10 % kleiner annehmen, als
10
die Dampfleistungen .
Für die Zwecke überschläglicher Berechnungen von Lokomotiv -Leistungen .
Heizstoffverbrauch u . s . w . ist die Gl. 1 ) als allgemeine Formel ausreichend
genau, da sich ihre Schaulinie C. wie Textabb. 73 zeigt, um so mehr von der
Linie w , entfernt und der Linie Li nähert, je gröſser die Geschwindigkeit, je
gröſser also das Lokomotivgewicht im Verhältnisse zum Wagengewichte ist. In
der Formel kommt also der mit ihrem Gewichtantheile zunehmende Einfluſs des
gröſsern Widerstandes der Lokomotive zu angemessenem Ausdrucke. Bei mehr
fachen Versuchen auf den preulsischen Staatsbahnen hat daher die Formel mit
58 ) Revue d . Ch . d . f. 1898. S. 169. Z. V. D. J. 1898, S. 1191. Organ 1900 , S. 25.
59) Engineering News 1892. Juni.
60) Railroad-Gazette 1897. S. 348.
61) Vortrag im New -England Railway -Club in Boston am 3. Dec. 1901 .
BEWEGUNGS - WIDERSTANDE, 67
Soll der Zug auf eine Weglänge von ] m auf die Geschwindigkeit V km /8t
gebracht werden , so ist hierfür eine zusätzliche Zugkraft von rund
4. (Vkm/St.) 2 kg|t
Gl. 19 lm
nöthig.
Die Nutz - Leistung einer Lokomotive in P.S. am Triebradum -
fange beträgt:
Zkg V km St. wkg/t. Gt . V km /St.
Gl. 20 ) . NP.S.
270 270
worin Z die gesammte Zugkraft am Triebradumfange, G das ganze Gewicht des
Zuges bezeichnet.
grad abnimmt, die Dehnung also vergröſsert wird. Bei 15 bis 20 % Füllung
arbeitet die gewönliche Lokomotive am vortheilhaftesten ; wird die dieser Füllung
entsprechende Geschwindigkeit überschritten, so beginnen die Zylinder mehr Dampf
zu verschlucken, als für die Arbeitsleistung nöthig wäre ; es muſs daher mit ver
ringerter Füllung oder verringerter Eintrittspannung gefahren werden, wodurch
die Ausnutzung der Dampfkraft wieder geringer wird. Auch die Widerstände
gegen den Durchgang des Dampfes durch die Kanäle werden bei groſser Kolben
geschwindigkeit sehr fühlbar. Alle diese Verhältnisse wirken derart zusammen ,
daſs die Ausnutzung der Dampfarbeit bei mäſsiger und bei gröſserer Geschwindigkeit
nicht sehr verschieden ausfällt.
Im Ganzen nimmt hiernach die Leistungsfähigkeit der Lokomotiven mit zu
nehmender Geschwindigkeit bis zur Erreichung eines gewissen Höchstwerthes zu ,
welcher zwischen den Höchstwerthen der vier Einzelvorgänge liegen muſs, und
von da an wieder ab. Dieser Höchstwerth liegt meistens bei Geschwindigkeiten ,
welche im Betriebe selten erreicht werden .
Abb . 74.
1000 1000
soc ! 900
1
B.
800 800
700 100
PS P.S.
P /1 .
600 P. 3 . B.24 600
300 500
P.A
PA
400 400
300 1.300
P.I.
200 200
10 20 30 40 50 00 70 Ꮄ 0 90 100
Kim St.
Leistungen bei verschiedenen Geschwindigkeiten .
den wirklich beförderten Zuglasten wurde für den Laufwiderstand des ganzen
Zuges Gl . 17) Seite 67 zu Grunde gelegt, so daſs also von dem Gesammtwider
stande der Lokomotiven nur der reine Laufwiderstand als Wagen berücksichtigt,
der ganze Maschinenwiderstand aber ausgeschieden ist. Die Darstellungen der
Textabb . 74 zeigen daher Nutzleistungen in P. S. am Umfange der Triebräder an .
Zusammenstellung VIII.
Mais verhältnisse der beobachteten Lokomotiven.
Zeichen
Zylinder Triebräder
Heizfläche Zylinderinhalt
Bezeichnung und Gattung Rostfläche Heizfläche
qm qm mm mm mm t at
H J
R H d h D L P
R H
340
P. 1 2/4 gekuppelte Vierzylinder- Ver- 2,01 109 530 640 2120 32,8 14 54 1,06
bund - Schnellzug -Lokomotive
der Direktion Erfurt,preuſsische
Staatsbahnen 380
59
B. 1 315 gekuppelte Vierzylinder- Ver- 2,65 157 610 640 1870 46,5 14 0,92
bund- Schnellzug -Lokomotive ,
bayerische Staatsbahnen 455
55
B. 2 2 4 gekuppelte Verbund Schnell- 2,20 122 670 610 1860 28,0 13 0,81
zug - Lokomotive, bayerische
Staatsbahnen
P. , 2/3 gekuppelte Zwillings - Per- 1,87 95,4 400 560 1746 26,4 12 51 0,74
sonen -Lokomotive, preuſsische
Staatsbahnen 530 !
P. 3' 4/4 gekuppelte Verbund -Güterzug. 2,27 140 750 630 1235 53,6 12 59 0,98
Lokomotive, preuſsische Staats
bahnen
P. 4 ' 3'3 gekuppelte Zwillings-Güter- 1,53 125 450 630 1325 39,5 ' 10 82 0.80
zug - Lokomotive , preuſsische
Staatsbahnen
P.5 3/3 gekuppelte Zwillings- Tender- 1,30 60 350 550 1080 30 12 47 0.88
Lokomotive,
bahnen
preuſsische Staats
Die Leistungen der sieben Lokomotiven steigen von der untern Geschwindigkeits
grenze, welche der vollen Ausnutzung der Triebachslast entspricht, bis zur obern
Grenze gröſstentheils sehr erheblich. Bei den Schnellzug-Lokomotiven nahmen die
Leistungen zwischen den Geschwindigkeiten von 30 bis 90 km St. für P, von
510 auf 700 P.S. , also um 38 % , für B , von 710 auf 940 P.S. , um 32 % , für
Die Formel ist aus der bekannten Gleichung für den mittlern Druck auf die
Dampfkolben bei verschiedenen Füllungsgraden unter Annahme gleichmäſsiger
Dampferzeugung abgeleitet.
Abb . 75 .
RL 6
B.1 :
2
1. . 5
P2
PSH P.S.
1.3 .
4
P.5 .
14
J
2 2
10 20 30 40 50 60 70 80 90 Too
Km / St.
Leistungen in P.S. für 1 qm Heizfläche.
Da aber nach der vorstehenden Erörterung die Anfachung des Feuers weniger
von der Geschwindigkeit, als von der Umdrehungszahl der Triebräder in der Sekunde
abhängt, so zeigt die in Textabh. 76 enthaltene Darstellung der Einzelleistung
jedes Quadratmeters Heizfläche bei verschiedenen Umdrehungs
zahlen, deren Abhängigkeit von der Bauart am besten.
Die höheren Leistungen der
Abb . 76.
Vierzylinder - Verbund - Lokomotiven
P, und B, und ihr geringeres Ab
nehmen bei abnehmender Geschwin
P.1 . digkeit lassen ihre Ueberlegenheit
B.1.
über die Zweizylinder- Verbund -Loko
B.2 . .5 motive B, erkennen , welche auf der
P.AZ
PS. PS.
stärkern Dampfdehnung in gröſseren
4 P /3 . P.5. 4
Niederdruckzylindern und der gleich
mäſsigern Feueranfachung beruht.
Die Linien der Lokomotiven P2, P3
3
und P; fallen fast zusammen ; die
stärkere Anstrengung der P .,, die
2 3 Verbundwirkung der P ; und die
Leistungen in P.S. für 1 qm Heizfläche
günstigen Verhältnisse der P, haben
bei verschiedenen Umdrehungszahlen . also die gleichen Einheitsleistungen
erreichen lassen ,
Daſs die Leistungen der Zweizylinder - Verbund -Lokomotive P, mit wechselnder
Geschwindigkeit nicht in ähnlichem Verhältnisse wechseln, wie bei B, und bei
gröſseren Umdrehungszahlen nicht höher liegen , scheint theils von den mehr für
geringe Geschwindigkeit geeigneten Verhältnissen der Steuerung und des Blas
rohres, theils von der üblichen Art des Fahrens herzurühren .
Die Abhängigkeit der Einheitsleistungen n von der Umdrehungszahl u der
Triebräder in 1 Sek . läſst sich innerhalb der in Betracht kommenden Grenzen
ziemlich nahe durch die folgenden Formeln ausdrücken :
für Vierzylinder-Verbund- , Zweizylinder -Verbund -Güterzug- und Zwillings
Lokomotiven
Gl. 22 ) n P.S = a [0,6 ln ( u + 1 ) + 1 ]
qm
Der Werth a ist für die Lokomotive B. = 3 , für P2, P3 , Pg = 2,5 ; a , für
B, = 3,2 anzunehmen .
Die in den Textabb . 74 bis 76 dargestellten Leistungen entsprechen mäſsiger
Anstrengung der Lokomotiven, wie sie bei einer Luftverdünnung in der Rauchkammer
bis etwa 75 mm Wassersäule erzielt wird. Bei voller Anstrengung mit durch
schnittlich 100 mm Luftverdünnung, bei welcher die heutigen Personen- und
Schnellzug-Lokomotiven noch ausreichend Dampf erzeugen , werden nach weiteren
Erfahrungen höhere Leistungen erreicht, sodaſs die Werthe a und a , der Gl. 22)
und 23) bis 10 % höher angenommen werden können .
Unter Berücksichtigung aller vorliegenden Erfahrungen dürfen für die volle
dauernde Leistungsfähigkeit der verschiedenen Lokomotivgattungen bei verschiedenen
LEISTUNGSFÄHIGKEIT DER LOKOMOTIVEN. 73
-
1 ) Mit Zwillingswirkung 12 4,2 4,5 4,8 5,0 5,2 5,3
50
1
bis 12 0.85
2) Mit Verbund -Wirkung in zwei Zylindern 60
4,5 5,1 5,6 6,0 6,4 6,7
3 ) Mit Verbund - Wirkung in vier Zylindern 14 0,85 5,9 6,3 6,7 7,0 7,2 7,4
4) Mit Zwillingswirkung 10
所
durch die günstigen Eigenschaften der dortigen Kohle, in Amerika durch stärkere
Blasrohrwirkung höhere Leistungen erzielt.
6. Es ist zu beachten , daſs eine Menge Einzelheiten der Bauart, insbesondere
die Steuerung und die Blasrohrwirkung, erheblichen Einfluſs auf die Leistungen
haben .
7. Für 10 bis 15 Minuten Zeit können höhere Werthe angenommen werden
w ,
wenn vorher Gelegenheit zu geeigneter Vorbereitung des Feuers und nachher Zeit
zur Ergänzung des Wasserstandes im Kessel gegeben ist.
Als Leistungen bestimmter Lokomotiven vor bestimmten Zügen seien noch
folgende angeführt:
1. Die 2 4 gekuppelte Lokomotive der preuſsischen Staatsbahnen Zusammen
stellung II Nr. 1 , Tafel I fährt Züge aus 8 D -Wagen von 250 t Gewicht bei
günstigem Wetter mit 90 km St. , bei mittlerm mit 85 km St. Geschwindigkeit auf
wagerechter Bahn.
2. Die 25 gekuppelte Lokomotive der französischen Nordbahn Nr. 16 der
Zusammenstellung II (S. 55) , Tafel III , fährt Züge aus vierachsigen Wagen von 220
und 320 t Gewicht auf 5 ° 00 Steigung mit 105 km St. und 90 km St. Geschwindig
keit und leistet dabei 1450 und 1300 Dampf-P.S. Ihre Leistungsfähigkeit wird
zu höchstens 1750, gewöhnlich 1350 Dampf- P.S. angegeben.
3. Die 3/5 gekuppelte Lokomotive der Gotthardbahn Nr. 26 der Zusammen
stellung II ( S. 57 , 58), Textabb . 21 , fährt Züge von 140 t Gewicht auf 26 %00 Steigung
und in Krümmungen von 300 m Halbmesser mit 40 km St. , wobei sie rund 7500 kg
Zugkraft und 1100 P.S. zu leisten hat. In den feuchten Kehrtunneln von 300 m
Halbmesser wird hierbei die Reibung der Triebräder mit 160 kg it voll ausgenutzt.
4. Die 4/5 gekuppelte Lokomotive der österreichischen Staatsbahnen , Nr. 46
der Zusammenstellung III ( S. 59, 60 ), Textabb. 41, fährt auf 25000 Steigungen
am Semmering Züge von 190, 210, 230 t mit 35, 32 und 30 km St.
ጊZkg
Lt
Z
worin gemäſs Spalte 28 der Zusammenstellungen II bis VI für Vi anzunehmen ist :
1. für Personen- und Schnellzug -Lokomotiven in der Regel 150 kg /t, bei
beschränkter Triebachslast ausnahmsweise bis 180 kg t,
2. für Güterzug -Lokomotiven 165 kg t, bei beschränkter Triebachslast eben
falls bis 180 kg t.
Bei Personenzug -Lokomotiven, welche für starke Steigungen bestimmt sind,
und bei Personenzug - Tender -Lokomotiven, welche häufig und rasch anziehen sollen .
obgleich sich ihre Triebachsbelastung durch Verbrauch der Vorräthe stetig vermindert.
soll der Werth von 150 kg t zweckmäſsig nicht überschritten werden .
Die hiernach aus Gl. 24 ) ermittelte Last L , ist auf soviele Triebachsen zu ver
theilen, daſs die zulässige Radbelastung nicht überschritten wird, womit die erforder
liche Anzahl der Triebachsen gegeben ist.
Demnächst ist der Durchmesser der Triebräder zu bestimmen . Die
T.V. 108 lassen 180 bis 360 Umdrehungen der Triebräder in 1 Min . zu , und zwar um
so gröſsere Werthe, je mehr die Ruhe des Ganges durch die Bauart gesichert ist. Für
76 BERECHNUNG DER HAUPTABMESSUNGEN .
Zusammenstellung XI.
Verhältnis der nutzbaren zur Kessel - Spannung.
Verbund -Wirkung,
Zwillings
Querschnittsverhältnis der Dampfkolben
Wirkung
2 2,25 2,5 2,9
Gl. 32 ) di , Z
2L D
P1 h L ,
Die Berechnung nach der Zugkraft ergiebt richtige Abmessungen der Zylinder,
soweit es sich um die volle Ausnutzung der Triebachslast handelt, also bei allen
Güterzug- und denjenigen Personen- und Schnellzug -Lokomotiven , welche vor
wiegend auf stärkeren Steigungen zu arbeiten haben . Bei diesen ist die Berech
nung nach der gröſsten Zugkraft um so mehr am Platze , als auf diesen Steigungen
der gröſste Dampfverbrauch stattfindet, also grade hier die günstigste Dampfaus
nutzung angestrebt werden muſs.
Bei Lokomotiven für Personen- und Schnellzüge auf Flachlandstrecken mit
vorwiegend geringen Steigungen, auf welchen die Fahrgeschwindigkeit so groſs
ist , daſs die verfügbare Leistung des Kessels n.H (Zusammenstellung X, S. 73
Zkg Vkm/St.
und Gl. 27 ) (Gl . 20 , S. 68, b 3), S. 74 und b 4)
270
S. 75 ), ist es dagegen zweckmäſsiger, die Gröſse der Zylinder in einem bestimmten
Verhältnisse zur Heizfläche zu halten, damit die Lokomotive durchschnittlich mit
(ddm )? hdm
möglichst guter Dampfausnutzung fahre. Ist J = 4
der Inhalt eines
Betracht kommen . Für die Uebrigen können sie dazu dienen, um die aus der
Zugkraft etwa abweichend berechneten Abmessungen der Zylinder der vorhandenen
Heizfläche noch etwas besser anzupassen , oder unzweckmäſsige Annahmen für Z
Zusammenstellung XII .
J
Verhältnis des Zylinderinhaltes zur Heizfläche H
5. a ) Beispiel I.
Eine 2/4 gekuppelte Schnellzug -Lokomotive soll einen Zug aus vierachsigen
Wagen von 250 t Gewicht auf wagerechter Bahn mit 85 km St. befördern .
Für diese Leistung genügt eine Verbund - Lokomotive mit zwei Zylindern.
Nimmt man das Gewicht der Lokomotive mit Tender zu 80 t an , so beträgt
der Gesammtwiderstand aus Textabb. 73 S. 64 12,5.80 + 5,3.300 = 2320 kg, mit
5. Zuschlag für Ueberschuſs und ungünstige Witterung Z = 2500 kg .
Die Nutzleistung folgt aus Gl . 20 ), S. 68 N = 800 P. S. Die Triebräder
erhalten nach Gl. 25), S. 76 für V = 80 km St. D = 2000 mm Durchmesser, die
+
85 H
Umdrehungszahl ist nach G126 ) S. 76 u = 88,5 . 2000 = 3,70. Für R = 55 (S.76),
p = 12 at und Verbundwirkung in zwei Zylindern kann aus Zusammenstellung X
800
S. 73 n == 6,5 entnommen werden, so daſs sich ergiebt: H = = 123 qm . R
6,5
123
55
= 2,25 . Das Dienstgewicht wird nach Zusammenstellung II Spalte 24 aus
80 BEISPIELE FÜR DIE BERECHNUNG VON LONOMOTIVEN .
Hqm 123
2,5 etwa L = 50 t betragen , wovon passend L , 30 t auf beide
Lt 2,5
Triebachsen , 20 t auf das Drehgestell entfallen würden . Der Inhalt des Hoch
druckzylinders wird nach Zusammenstellung XII S. 79 aus J : H = 0,85 , J = 123,0.0,85
1051, also bei einem Kolbenhube von 2000 x 0,32 = 640 mm ( S. 77) der
1. 105
Durchmesser des Hochdruckzylinders dam d = 460 mm , derjenige des
V 1.6,7
Niederdruckzylinders d , = d 12,3 = 700mm sein. Die gröſste Zugkraft der Loko
702.64.0,42.12
motive bei Verbundwirkung ist nur 3950 kg. Um kurze Zeit
2. 200
die der Triebachslast entsprechende gröſste Zugkraft von 30.180 = 5400 kg aus
üben zu können , ist eine Wechselvorrichtung nöthig. Soll im Winter die Heizung
der 10 Wagen mit Dampf gespeist werden , so sind Heiz- und Rostfläche etwa 70 0
gröſser herzustellen .
Um denselben Zug mit 60 km St. über eine lange Steigung von s = 5 %
zu bringen, ist eine Zugkraft von 3750 kg und ebenfalls eine Leistung von 800 P.S.
nöthig .
Auf einer Steigung von s = 100% , kann die Lokomotive mit 3800 kg Zug
kraft 6 Wagen zu 30t mit 50 km St. ziehen , wobei 700 P.S. geleistet werden ,
welche für u = 2,1 , n = 5,1 . N = 5,1.123 = 630 aufbeschränkte Zeit verfügbar sind.
5. B ) Beispiel II.
Eine Schnellzug -Lokomotive soll auf einer Steigung von s = 200, 180 t
Wagengewicht mit 45 km St. und auf ebenen Strecken mit 80 km St. befördern .
Für die verschiedenartige Beanspruchung und groſse Leistung ist eine Vierzylinder
Verbund -Lokomotive zweckmäſsig. Nimmt man das Gewicht mit Tender zu 90 t an ,
so ist nach Gl. 1 und 17) S. 63 und 67 w = 24 kg,t. Z = 24 . (90 + 180 ) = 6500 kg,
6500 H
also L 43 t , N 1080 P.S. Nimmt man 60. p = 15 at, ferner D
150 R
für V 70 km St. zu 1850 mm an , so ergiebt sich nach Gl. 26 ) S. 76 u = 2,1.
Nach Zusammenstellung X Nr. 3 ist n = 6,3 anzunehmen , woraus sich H =
1080
6,3 172 qm , R = 2,85 qm ergiebt. Der Durchmesser der Niederdruckzylinder
müſste nach Gl. 30 ) S. 77 , wenn der Kolbenhub zu 640 mm angenommen wird ,
12.6500 . 1850
di 560 mm , derjenige der Hochdruckzylinder
1.* = 0,71V 0,10.
0,71
: 195609
-460015.64 J
350 mm sein . Das Verhältnis wäre hiernach 0,75 , demnach ist es gemäls Zu
H
sammenstellung XII S. 79 zweckmäſsig, die Zylinder gröſser, etwa 360 und 570 mm
J
weit, auszuführen, so daſs = 0,8 wird, um die Dampfdehnung besser auszu
H
nutzen Kommt die Steigung nur auf verhältnismäſsig kurzen Strecken vor, so
sind die kleineren Zylinder vorzuziehen. Mit Rücksicht auf die groſse Fahrge
schwindigkeit auf günstigeren Strecken ist ein Drehgestell zweckmäſsig, das Ge
H
wicht L wird also für 2,6 etwa 66 t sein , wovon passend 3.15 - 15 von den
L
drei Triebachsen, 21 t vom Drehgestelle getragen werden.
81
BEISPIELE FÜR DIE BERECHNUNG VON LOKOMOTIVEN.
5. y ) Beispiel III .
Eine 4/4 gekuppelte, mit dem Tender 85 t schwere Güterzug -Lokomotive soll
einen Zug von 120 beladenen Kohlenachsen zu 9t = 1080 t Gewicht auf einer
Flachlandstrecke mit kurzen wechselnden Steigungen bis s = 5 % , mit einer Grund
geschwindigkeit von 10 km St. befördern, und denselben Zug mit Hülfe einer 3/3
gekuppelten Vorspann -Lokomotive eine lange Steigung von s = 10 ° / 00 hinaufschaffen .
Die nöthige Zugkraft ist auf der Steigung von s = 59% , bei etwa 16 km St.
Geschwindigkeit und 85 t Lokomotivgewicht Z = 1165 . (5 + 3) = 9300 kg, auf der
1
Steigung von s = bei
7
1080 = 620 t Zuglast Z = (620 + 85 ) . ( 10 + 3) =
9300
9200 kg ; die Triebachslast L == 56t ist auf 4 gekuppelte Achsen mit je
165
14t zu vertheilen , da 14t für jede Achse nicht überschritten werden sollen . Nach
H НH
Zusammenstellung III Nr. 46 ) und S. 76 kann R 65, p = 12 , L 2,7 ange
nommen werden, woraus sich H = 150 qm , R = 2,3 qm ergiebt. Nimmt man D
für durchschnittlich 30 km /St. zu 1250 mm an , so ist u für 40 und 16 km /St. = 2,8
und 1,2, so daſs bei Verbundwirkung n zu 5 und 4 P.S. , die Gesamtleistung N
also zu 750 und 600 P. S. angenommen werden kann . Erstere wird auf ebener
1165.7.10
Strecke nicht ganz in Anspruch genommen, da hier bei 40 km St. nur 270
= 690 P.S. nöthig sind. Letztere reicht aus, um auf den Steigungen bei 9300 kg
270.600
Zugkraft mit 17,5 km St. zu fahren . Der Durchmesser des Niederdruck
9300
cm 2.9300 . 1250
zylinders ist bei 650 mm Kolbenhub nach Gl. 30) d ,cm V 0,5.12.650
9
d,
J
775 mm , derjenige des Hochdruckzylinders 550 mm , woraus HН
0,94 folgt .
5. 0 ) Beispiel IV .
Für eine 3/4 gekuppelte Güterzug -Lokomotive, welche 1000 t auf s = tº°lon Stei
gung befördern , aber rascher fahren soll, als die des Beispieles III, ergiebt sich für L + T
7600
= 85 , Z = (4 + 3) 1085 = 7600kg, Li 180 12 t, H = 51.2,8 = 150 qm , R
H cm
2.7600 1350
65 = 2,3 qm . Ferner für D = 1350 mm , h = 650, p = 12 at: d , cm V 12.0.48.650
J
d , = 740, d = 500 mm , also H = 0,85. Auf wagerechter Strecke würde diese
Lokomotive bei 10 km St. für u = 2,6 und n = 4,8 , N = 720 P.S. leisten können .
1080. 10
während die Beförderung des Zuges nur = 640 P.S. erfordert.
270
5. ε ) Beispiel V.
Eine 3/4 gekuppelte Güterzug - Tender-Lokomotive mit je 14t Last auf den
3 Triebachsen und 12t auf der Laufachse soll mit möglichst groſser Leistungs
fähigkeit ausgeführt werden . Nimmt man für V durchschnittlich 30 km St. D =
82 BEISPIELE FÜR DIE BERECHNUNG VON LOKOMOTIVEN ,
H
1250 mm , h — 620 mm , = 65, p = 12 at an , so ist für die gröſste Zugkraft Z
R
7000 1250
42.165 = 7000kg ein Zylinderdurchmesser dem d 442 mm
0,6.12'620
H J
nöthig. Für = 2,1 wird H = 114 qm , R = 1,75 qm , H = 0,83 ; die Zylinder wer
L
J
den besser mit 450 mm Durchmesser ausgeführt, so daſs H
0,86 wird .
5. 5) Beispiel VI.
Eine Personenzug -Lokomotive für Vorortverkehr soll 15 Wagen zu 20 t auf
wagerechter Bahn mit 50 km St. befördern. Diese Geschwindigkeit soll nach 2 km
Fahrt erreicht sein . Die gröſste längere Steigung der Bahn liegt in s = 8 % , der
durchschnittliche Abstand der Haltestellen beträgt 4 km .
Der durchschnittliche Widerstand während des Ingangbringens ist etwa 4,5 kg.
4.502
der Beschleunigungswiderstand nach Gl. , 19 S. 68 : 2000 = 5 kg. Beim Ingangbringen
sind also 9,5.355 = 3400 kg, auf der Steigung 12.355 = 4250 kg Zugkraft zu
leisten . Für die durchschnittliche Leistung kann der durchschnittliche Bewegungs
widerstand von 4,7 kg t, vermehrt um den auf ukm vertheilten Beschleunigungs
widerstand von 2,5 kg t, im Ganzen also von 7,2 kg it angenommen werden , so
7,2.355.60
daſs diese Leistung 570 P.S. beträgt. Nimmt man für eine Durch
270
schnittsgeschwindigkeit von 45 km St. D = 1500mm an , so ist für V = 50 km St.
u = 3 und für Verbund- oder Zwillingswirkung n zu 5 oder 4,5 anzunehmen, so
daſs 114 oder 126 qm Heizfläche nöthig sind. Der Niederdruckzylinder würde für
! 2.4500 1500
1500 kg gröſste Zugkraft bei h = 600 mm d, em > d, - 670 mm ,
V 0,42.12'600
1500 1500
der Hochdruckzylinder d = 450mm, die Zwillingszylinder dem = V 1500
6 1500
600
J
= rund 130 mm Durchmesser erhalten, wobei sich H
= 0,83, oder 0,69 ergiebt.
Beidewerden zweckmäſsig gröſsere Zylinder erhalten . Die Verbund - Lokomotive würde
HН
für
L
= 2,1 etwa 54t wiegen , also 2 Triebachsen mit je 15t und 2 Laufachsen
mit je 12t Last erhalten ; für Wasser würden 5 cbm , für Kohlen 2 cbm Raum
H
bleiben . Die Zwillings -Lokomotive würde für L = 2,2 und um 15 % gröſsere Vor
rathsräume etwa 58 t wiegen.
WASSER- UND HEIZSTOFF - VERBRAUCH . 83
Fahr für 1 Stunden -P.S . für 1000 kg.km Leistung der Zugkraft
geschwindig Wasser Kohle Wasser Kohle
keit
km St Zwilling Verbund Zwilling Verbund Zwilling Verbund ' Zwilling Verbund
kg kg kg kg kg kg kg kg
0 bis 50 10 8,5 1,25 l 1,05 37 31,5 4,6 3,9
60 10,3 8,6 1,33 1,06 38 32 4,9 3,95
70 10,7 8,8 1,39 1,10 39,5 32,5 5.15 4,1
80 11,4 9,3 1,52 1,19 42 34,5 5,6 4,+
90 12,6 10,3 1,73 1,33 46,5 38 6,4 4,9
Die Angaben über den Kohlenverbrauch beziehen sich auf Kohle, welche eine
7,5 bis 8 fache Verdampfung ergiebt.
Du Bousquets) giebt den Dampfverbrauch für die französische Nordbahn
für 1 Stunden -P.S. bei Vierzylinder -Lokomotiven zu höchstens 9 kg an .
Die Gesammtleistung der Zugkraft in kg . km erhält man , indem man für
jeden Streckenabschnitt die nach Gl. 17) S. 67 berechnete Zugkraft Z mit der
Länge in km vervielfältigt und die Ergebnisse zusammenzählt. Dazu kommt die
Beschleunigungsarbeit für das Anfahren nach Gl . 19 mit 4 Gt (Vkm/St.)2 kg . km .
Die Gesammtsumme, mit den in Spalte 3 der Zusammenstellung XIII angegebenen
Werthen vervielfältigt und durch 1000 getheilt, ergiebt den Wasser- und Kohlen
verbrauch. Für Heizstoffe von anderm Heizwerthe kann der Verbrauch aus dem
Wasserverbrauche bestimmt werden .
Für das Anheizen sind für 1cbm Wasserinhalt des Kessels +5 bis 50kg
Kohlen von der angegebenen Beschaffenheit erforderlich .
Für eine überschlägliche Berechnung des Heizstoffverbrauches können die im
Abschnitte „ Lokomotivdienst “ Band III, erste Auflage, S. 377 enthaltenen An
gaben dienen .
Die Art der Bewegung der Lokomotiven in geraden und gekrümmten Bahn
strecken , insbesondere die dabei auftretenden Kraft- und Massenwirkungen werden
in diesem Abschnitte zusammenhängend und eingehend behandelt, um das Ver
halten der verschiedenen Anordnungen und einzelnen Vorrichtungen in Betreff der
Ruhe und Sicherheit des Ganges, sowie der Einwirkungen auf die Gleise beur
theilen zu können . Auf dieser Grundlage wird man dann umgekehrt für jeden
Betriebszweck zu der geeigneten Anordnung der ganzen Lokomotive und der
betreffenden Einzeltheile gelangen .
Die Wechselwirkungen zwischen Lokomotive und Gleis haben auf dem euro
päischen Festlande früher nicht immer die nöthige Berücksichtigung gefunden .
Man hat die Lokomotiven vielfach ohne Rücksicht auf diese Wirkungen gebaut und
dadurch zur Beunruhigung der Gleislage , vorzeitiger Abnutzung des Oberbaues
und der Räder und auch wohl zu Unfällen Anlaſs gegeben . Auf derartige Fehler
bei dem Baue der Lokomotiven wird daher besonders hingewiesen.
b b
R ? + :r = R'- :r, zu
R = b (rı +8,)
Gl. 33) .
2 (r, - r.)
ergiebt. Ist a die seitliche Abweichung der Achsmitte von der Gleismitte , r der
mittlere Halbmesser der Räder, 1 : n die Kegelneigung der Radreifen , so ist :
b.r.n
Gl. 34 ) R?
2a
Die Achse wendet sich also stets nach der Gleismitte zurück , gelangt aber in
schiefer Stellung in diese, läuft nach der andern Seite wieder um die Abweichung a
über die Mitte hinaus, wendet sich wieder zurück und so fort, bewegt sich also
in einer langgestreckten Wellenlinie.
Abb . 77 .
1:n
12
R ?
Bewegung einer Achse im Gleise.
Ist die Abweichung so groſs, daſs die Hohlkehle des Reifens mit der innern
Rundung des Schienenkopfes in Berührung und zum Tragen kommt, so wird r ,
für die Dauer dieser Berührung stark vergröſsert und R entsprechend verkleinert:
die Wellenlinie erhält dann in den Wellenköpfen scharfe Krümmungen und wird
in der Wellenlänge verkürzt.
Die Abnutzung der Laufflächen der Reifen , welche deren ursprüngliche
Kegelform allmälig verändert, wirkt auf die Bewegung der Achse und die Ge
stalt der Wellenlinie ebenfalls ein, sodaſs es sich nicht lohnt, deren Verlaut
rechnerisch festzustellen.
Die unter Fahrzeugen laufenden Achsen können diesen Wellenlinien nur so
weit folgen , wie die Spielräume und die Nachgiebigkeit ihrer Führungen dies zu
lassen. Jede folgende Abweichung wird daher kleiner, als die vorhergehende, so
daſs alsbald nur die noch innerhalb jener Spielräume ausführbaren Seitenbewegungen
des Fahrzeuges verbleiben, welche in den sonstigen Unregelmäſsigkeiten der Be
wegung in kurzer Zeit verschwinden .
Jedes Fahrzeug mit geringen Spielräumen der Achsführungen hat also das
Bestreben , annähernd ruhig geradeaus zu laufen .
Sind die Spielräume, wie bei Lokomotiven mit genau gleich gerichteten
Achsen, sehr klein, so können die Achsen diesem Bestreben nicht folgen und die
Lokomotive läuft daher in sehr langgestreckter Zickzacklinie fast unmerklich
rechts und links an . Diese Bewegung wird indes durch Gleisunebenheiten und
bei gröſserer Geschwindigkeit auch durch die Massenwirkungen vielfach unter
brochen .
86 ENTSTEHUNG UND VERLAUF DER SCHLINGERNDEN BEWEGUNG .
TI O;
zufällig noch verstärkt wird und eine ungünstige Stelle im Gleise damit zusammen
trifft. Es ist daher von gröſster Wichtigkeit, diejenigen Mittel zu kennen, welche
dem Schlingern entgegen wirken .
Der Anlaufwinkel a wird bei gegebenem Spielraume der Spurkränze im Gleise
um so kleiner, je gröſser der Achsstand a des Fahrzeuges ist Mit diesem nimmt
auch der Hebelarm der abweisenden Kraft zu, wodurch diese selbst entsprechend
verringert wird. Eine Verlängerung des Achsstandes hat also eine Verringerung der
bei der Ablenkung aufzunehmenden lebendigen Kraft und des Spurkranzdruckes zur
Folge. Dieselbe Wirkung hat auch eine Verringerung des betreffenden Trägheits
momentes des Fahrzeuges selbst, welches sich aus dem gegen Drehung um eine loth
rechte Achse und dem gegen Drehung um eine wagerechte Längsachse zusammen
setzt, aber vorwigend von dem erstern, weitaus gröſsern abhängt. Diese Verringe
rung wird durch Beschränkung der Länge des Fahrzeuges, besonders der vorn und
hinten überhängenden Gewichtsmassen erreicht.
Zur Vermeidung des Schlingerns muſs also ein im Verhält
nisse zur Länge des Fahrzeuges um so längerer Achsstand ange
wandt werden , je gröſser die beabsichtigte Fahrgeschwindigkeit
ist . Die T.V. 89,1 enthalten eine gleiche Bestimmung.
Spielräume der Achsführungen und Lager in der Richtung der Achsen befördern
das Schlingern dadurch, daſs sie den seitlichen Ausschlag vergröſsern und daſs das
Drehen des Fahrzeuges nach der Abweisung soweit keine Gegenwirkung findet.
als der Spielraum zur Ausführung dieser Drehung ausreicht. Spielräume in der
Längen -Richtung des Fahrzeuges gestatten der Vorderachse, sich nach der Abweisung
schräg einzustellen, sodaſs sie stärker nach der andern Seite hinüber läuft und die
Drehung des Fahrzeuges weniger hindert.
Die Lokomotiven , deren Achsführungen geringern Spielraum haben, als die
der Wagen , können daher kleinere Achsstände erhalten , als Wagen .
Bei Lenkachsen, welche nach allen Seiten soviel Spielraum haben, daſs die
Führungen nur ausnahmsweise in Wirkung treten, müssen die Spannungen, welche
die Achsen in der Mittelstellung halten , um so gröſser sein , je gröſser die
beabsichtigte Fahrgeschwindigkeit und je geringer der Achsstand ist.
Drei- und mehrachsige Fahrzeuge schlingern und entgleisen dabei leichter.
als zweiachsige von gleichem Achsstande, weil die verhältnismäſsig geringere
Belastung der Vorderachsen der Kraft des Zurückschwingens und dem Aufsteigen
der Spurkränze weniger Widerstand leistet. Sie bedürfen daher längerer Achsstände.
als zweiachsige.
Bei glatten Schienen , feuchtem Wetter u . s. w . tritt das Schlingern leichter
ein, als bei trockenem Wetter, weil dann der Widerstand der Vorderachse gegen
die Seitenverschiebung beim Zurückschwingen geringer ist.
Drehgestelle haben trotz kürzerer Achsstände keine Neigung zum Schlingern.
weil ihre Massen und Trägheitsmomente so gering sind, daſs sie bei einer Abweisung
der Vorderachse nicht zurückschwingen. Dies kann nur dann eintreten, wenn die
Hauptmasse des Fahrzeuges zur Mitwirkung gelangt. Es ist daher zweckmäſsig.
die Drehgestelle seitlich beweglich zu machen und die die Mittelstellung erhaltenden
Spannungen nur so grofs herzustellen , daſs in der Regel kein Anschlagen des
Führungskörpers gegen die Enden der Führung stattfindet. Das Drehgestell kann
SS WIRKUNG DER FEDERN UND AUSGLEICHHEBEL .
dann kleine seitliche Bewegungen für sich ausführen , ohne daſs die Hauptmasse
des Fahrzeuges diesen merklich folgt, was sehr zur Ruhe des Ganges beiträgt.
Da der Schwerpunkt der Fahrzeuge stets erheblich über der Achsmitte und
den Schienen liegt, so wirken auch die Tragfedern beim Schlingern mit und zwar
insofern günstig , als sie durch ihre innere Reibung die lebendige Kraft des Schlingerns
verringern helfen. Schraubenfedern ohne innere Reibung sind daher für rasch
laufende hohe Fahrzeuge unzweckmälsig.
Im Ganzen sind die Vorgänge beim Schlingern, namentlich das Zusammen
wirken der einzelnen Kräfte, derart verwickelt und von so vielen Zufälligkeiten
abhängig , daſs sich die mathematische Untersuchung nicht lohnt. Eine solche
Untersuchung hat Boedecker ) in eingehender Weise durchgeführt.
Bei Lokomotiven ist das Schlingern besonders bedenklich , weil seine Wirkungen
wegen der groſsen Massen des Fahrzeuges so stark werden können , daſs Kippen
der Schienen, oder seitliche Verschiebung des Gleises in eine Wellenlinie stattfindet.
Hierdurch sind schon viele Unfälle hervorgerufen . Bei den englischen und ameri
kanischen Lokomotiven ist gegen das Schlingern besser vorgesorgt , als bei den
älteren dreiachsigen Lokomotiven des europäischen Festlandes.
Das hier beschriebene Schlingern ist wohl zu unterscheiden von der ähnlichen ,
aber meist ungefährlichen, beschränkten Drehung um eine senkrechte Schwerpunkts
achse , welche durch die Unvollständigkeit der Ausgleichung der Wagerecht be
wegten Triebwerkstheile hervorgerufen wird (vergl. c ) 9. Zucken ).
Ist ferner P , die ruhende Belastung und s , die entsprechende Durchbiegung der
66) Boedecker. Die Wirkung zwischen Rad und Schiene, Hannover 1887, Hahn'sche
Hofbuchhandlung. Organ 1887, S. 178.
89
WIRKUNG DER FEDERN UND AUSGLEICHHEBEL.
| s :? — să == 2.eA.
Aus diesen Gleichungen folgt, daſs die durch eine bestimmte Wirkung herbei
geführte Zu- oder Abnahme des Druckes einer Feder um so kleiner ausfällt, je
nachgiebiger sie ist, daſs dagegen der Ausschlag mit der Nachgiebigkeit zunimmt.
Es ist hieraus allgemein zu schlieſsen, daſs sich die Radbelastungen einer Lokomotive
um so weniger ändern , je nachgiebiger die Federn sind ; daſs somit eine Loko
motive mit weichen Federn trotz der gröſseren Schwingungen sicherer läuft, als
eine solche mit starren Federn .
Zur Schonung der Mannschaft und der Erhaltung der Befestigungstheile
an der Lokomotive selbst sind weiche Federn unbedingt vorzuziehen , denn
die durch sie hervorgerufenen langsamen Schwingungen sind kaum von Nachtheil,
während die heftigen und fortwährenden Erschütterungen bei starren Federn auf
die Nerven der Mannschaft und die Verbindungen an der Lokomotive zerstörend
wirken .
Um weiter den Einfluſs der einzelnen Schwingungen auf die Sicherheit
der Bewegung der Lokomotive zu untersuchen , ist es nöthig , diese einzeln zu
betrachten ; zunächst unter der Annahme, daſs sämmtliche Federn von einander
unabhängig seien .
Läuft die Vorderachse über eine Bahnunebenheit, so hebt oder senkt sie sich ,
die Spannung der Feder verändert sich und das Vorderende der Lokomotive sucht
zu folgen, wodurch eine Veränderung der Belastungen der übrigen Achsen herbei
geführt wird . Da der Schwerpunkt schon bei dem Stoſse auf die erste Achse eine
Bewegung in der Stoſsrichtung erhält, so wirkt der Stoſs auf die übrigen Federn
weniger stark und auf die der Hinterachse am schwächsten. Uebrigens wirkt bei
unabhängigen Federn jeder Stofs auf die Vorderachse mit seiner vollen Kraft und
bewirkt ein entsprechend starkes Micken, wodurch abwechselnde Belastung und
Entlastung der Endachsen herbeigeführt wird .
Nimmt man der Einfachheit wegen an , daſs an der dreiachsigen Lokomotive
aа
die Abstände und Belastungen P , der Achsen gleich seien , daſs ferner P - P.
2
die durch das Nicken verursachende Schwingungsmoment M hervorgebrachte Ah
und Zunahme der Belastungen der Endachsen seien, so ist für jedes der Federpaare
M
die bei der Schwingung aufgenommene Arbeit 2
= A und die eingetretene Ent
lastung oder Belastung nach Gl. 36 .
2 2 M
P2 P:= oder
e e 2
Gl. 37 ) e ( P ? - P3) = M.
Bei nickenden Schwingungen sind demnach die Veränderungen der Rad
belastungen vom Achsstande a unabhängig und um so kleiner, je gröſser e , also
je nachgiebiger die Federn sind. Ferner ist nach Gl . 36 :
1
GI . 38 ) ? să ,
e
ihrer mittlern Belastung. Für vier- und mehrachsige Lokomotiven ergeben sich
ähnliche Vortheile der Ausgleichhebel.
Da eine möglichst unveränderte Radbelastung besonders für die Vorderachse
nothwendig ist, so sollte man stets die Vorder- und Mittelachsfedern durch Aus
gleichhebel verbinden . Man findet dagegen bisweilen die Trieb- und Kuppelachsfedern
verbunden, eine Anordnung, die zwar gleiche ruhende Belastung der beiden Achsen
befördert, aber für die Vorderachse nachtheiliger ist, als das Fehlen jeder Hebel
verbindung. Sie hat auſserdem den Nachtheil , daſs die Triebräder bei groſser
Geschwindigkeit leichter ins Schleudern gerathen , da beim Nicken beide Achsen
gleichzeitig entlastet und belastet werden, was bei der hier empfohlenen und auch
für die dreiachsigen Lokomotiven der preuſsischen Staatsbahnen angenommenen
Anordnung nicht der Fall ist.
Bisher war angenommen, daſs die Gleisunebenheiten in beiden Schienensträngen
gleich grofs seien. Ist dies nicht der Fall, so treten auſser dem Nicken auch
Seitenschwankungen, das Wanken , ein.
Jede durch eine einseitige Gleisunebenheit verursachte Seitenschwankung oder
Schwingung beginnt, wenn die erste mit Langfedern versehene Achse die Uneben
heit berührt, die Wirkung endet, wenn die letzte dieser Achsensie verläſst; die
mit Querfedern oder querliegenden Ausgleichhebeln versehenen Achsen haben auf
diese Schwankungen keinen Einfluſs. Die Schwankung geht also um so langsamer
vor sich , je längere Zeit die mit Langfedern versehenen Achsen brauchen , um
über die Unebenheit fortzulaufen . Bei geringer Geschwindigkeit kann die durch
jede Achse verursachte Einzelschwingung zu Ende kommen , ehe die folgende
beginnt; dann bemerkt man keine eigentlichen Schwankungen . Lebhafter werden
diese bei steigender Geschwindigkeit, wenn eine Anhäufung der durch jede Achse
bewirkten Einzelschwingungen in der Weise eintritt, daſs die zweite schon beginnt,
ehe die erste vollendet war , daſs also die Schwingungen in einander übergehen .
Heftig , und je nach Umständen bedenklich werden diese Anhäufungen und die
dadurch erzeugten Schwankungen , wenn die zweite Achse die Unebenheit trifft,
ehe die von der ersten erzeugte Schwingung ihre gröſste Geschwindigkeit erreicht
hat , d . h . zur Hälfte vollendet ist. Bei weiter steigender Fahrgeschwindigkeit
nehmen die Schwankungen in geringem Malise zu . Sind mehr als zwei Achsen mit
Langfedern versehen , so setzt sich die Schwankung aus den sämtlichen Einzel
schwingungen zusammen ; da die Schwingungszeit der letzteren aber von der Achsen
zahl unabhängig ist, Ausschlag und gröſste Geschwindigkeit der Einzelschwingungen
aber um so kleiner ausfallen, je geringern Antheil der Gesammtlast die einzelnen
Federn tragen , so ist es für die Gesammtschwankung ziemlich einerlei, ob sie aus
zwei stärkeren , oder mehreren schwächeren Einzelschwingungen entsteht. Man
kann daher folgern , daſs die Seitenschwankungen dann bedenklich werden , wenn
die Zeitdauer des Befahren einer Bahmunebenheit durch die mit Langfedern vero
sehenen Achsen gleich oder kleiner ist , als die halbe Schwingungszeit der Loko
motive.
Die Schwingungszeit einer Lokomotive auf ihren Federn , welche einerseits
von dem Trägheitsmomente gegen Drehung um eine wagerechte Längsachse, ander
seits von der Steifigkeit der Federn und deren Querabstande, Hebelarme, abhängt.
läſst sich praktisch leicht bestimmen , da jedesmal bei der, der vierfachen Schwin
gungszeit entsprechenden Umdrehungsgeschwindigkeit der Triebräder in Folge des
6 *
92 WIRKUNG DER FEDERN UND AUSGLEICHHEBEL .
bei jeder Umdrehung viermaligen Wechsels des Druckes der Kreuzköpfe gegen ihre
Leitschienen eine leicht wahrnehmbare Anhäufung dieser Schwingungen eintritt.
Bei den mit Querhebel zwischen den Kuppelachsfedern und Langhebeln zwischen
den Federn der Vorder- und Triebachse versehenen , also theoretisch in drei
Punkten “ unterstützten dreiachsigen Personenzug-Lokomotiven, bei welchen etwa
70 % der Gesammtlast durch getrennte, innerhalb der Räder liegende Langfedern
getragen werden, tritt diese Anhäufung dann ein , wenn die Triebräder etwa eine
Umdrehung in 1 Sekunde machen ; die Zeitdauer einer Schwingung, d. h . des Aus
schlages nach einer Seite , ist also rund 0,25“ . Sie fällt um so gröſser aus, je
geringer die treibende Federkraft im Verhältnisse zum Trägheitsmomente, je geringer
also das auf Langfedern getragene Gewicht im Verhältnisse zum Gesammtgewichte
ist, und zwar nimmt die Schwingungsdauer unter sonst gleichen Umständen umge
kehrt zur Wurzel aus jenem Belastungsverhältnisse zu und ab. Starke Seiten
Schwankungen treten also bei diesen Lokomotiven mit 2 m Abstand der mit
getrennten Langfedern versehenen Achsen schon bei einer Geschwindigkeit von
2
0.125 = 16 m Sek . = 58 km St. ein, wenn sie über unvermittelte, einseitige Gleis
unebenheiten fahren .
BE einer vierachsigen Lokomotive mit Drehgestell, bei welcher die getrennten ,
innen liegenden Langfedern der in 2,5 m Abstand stehenden Triebachsen etwa
60 % der Gesammtlast tragen würden, welche also, wenn das Drehgestell bei
spielsweise auf Kugelzapfen nur in der Mitte trägt, etwa 0,28 Sekunden
0,5
Schwingungsdauer haben würde, müſsten Schwankungen bei 0,14 18 m /Sek .
Ist y = s, also R 4s ' so läuft der Spurkranz der Hinterachse grade an die
innere Schiene an .
94 EINSTELLUNG DER FAHRZEUGE IN KRÜMMUNGEN.
Abb . 80 .
ni
Y
y S
di
2 R
Ist eine mittlere Achse in den Abständen a , a , von den Endachsen vorhanden .
so ergieht sich für deren Verschiebung x aus der Gleismitte nach innen y-x =
(a ,-2) oder
2R
GI. 46 ) . XS
až — 2a, 2
2R
für 2 = a2 wird x = s, der innere Spurkranz der Mittelachse berührt dann bei
2
lere Achse mehr seitlichen Spielraum im Gleise erhalten, als die übrigen, da
andernfalls ein starkes Klemmen des Fahrzeuges im Gleise eintreten würde. Die
Spurkränze dieser Achse mülsten also schmaler gedreht oder , wie in Amerika üblich ,
fortgelassen werden ,
Der Gesammtspielraum der Achsen in Gleisen onvoller Spurweite ist in den
T. V. 73 auf 10 bis 25 mm festgesetzt; nur bei Mittelrädern von Lokomotiven
darf er bis zu 10 mm betragen . In den T. V. 30 wird für Krümmungen unter
500 m Halbmesser eine Spurerweiterung empfohlen , welche aber nicht über
30 mm betragen soll. Nimmt man sie für 200 m Halbmesser zu 20 mm an , so
findet man aus Gl. 16, daſs der innere Spurkranz der Hinterachse in Krümmungen
yon qder 200m Halbmesser mit SpielräumenQqoqbis 2mmoder
bis 4mm bei den aus Zusammenstellung XỊThervorgehenden Achsständen die
innere Schiene grade berührt :
FCHRUNG IN KRCMMUNGEN . 95
Zusammenstellung XIV
Halbmesser R 500 200 m
Spielraum 2s . 10 25 30 45 mm
10 | 2
Achsstand a 2Vs . R 3,16 5,00 3,46 4,24 m
Diejenigen Achsstände, bei welchen auch der innere Spurkranz einer mittlern
Achse an die innere Schiene anlaufen würde, ergeben sich nach Gl. 46 für z =
a ,
( Textabb . 80 ) aus :
2
Gl 47 ) . a? – a . a2 - 2R , 2s,
also wenn die mittlere Achse in der Mitte zwischen den beiden Endachsen liegt,
also a, = ist, zu
Gl . +8 ) . a = 2VR.S V2.
Diese Achsstände sind also V2 mal gröſser, als diejenigen, bei welchen die Hinter
achse eben anläuft. Bei Achsständen dreiachsiger Lokomotiven von + bis 4,5 m ist
daher ein gröſserer Spielraum für die Mittelachse nur für die Weichenkrümmungen
mit beschränkter Spurerweiterung erforderlich .
c) 5. Führung in Krümmungen.
Die Sicherheit der Führung des Fahrzeuges in Krümmungen hängt von dem
Verhältnisse des auf den führenden Spurkranz wirkenden, wagerechten Druckes Y
zur Belastung des Rades ab. Eine genaue, aber sehr umfangreiche Berechnung
der Kraft Y findet sich bei Boedecker.67) Die Einzelwirkungen, aus welchen
sich diese Kraft zusammensetzt, lassen sich indes auch ohne weitere Rechnung
annähernd übersehen .
Abb. 81 .
P Р.
Die Berührung des führenden Rades mit der Schiene findet in scharfen
Krümmungen, wie Textabb. 81 zeigt, vorwiegend in der Hohlkehle statt, weil sich
die Lauffläche des Reifens auch in den geraden und schwach gekrümmten Strecken
67) Bo edecker. Die Wirkungen zwischen Rad und Schiene, Hannover 1887 , H a hn'sche
Hofbuchhandlung, Organ 1887, S. 178.
96 FÜHRUNG IN KRIMMUNGEN
abnutzt, die Fahrfläche der Schienen aber vorwiegend durch die übrigen nicht
anlaufenden Räder abgenutzt wird , beide sich also selten berühren werden Die
Berührungslinie verläuft aber wegen der schiefen Stellung des Rades zur Schiene
nach Textabb . 82 nach vorn , so daſs der mittlere Druckpunkt D vor der Achs
mitte liegt. Der Spurkranz hat daher stets das Bestreben, aufzusteigen , wird
hieran aber durch die Radbelastung verhindert und zu einem stetigen Herab
gleiten an der innern Abrundung der Schiene gezwungen. Das ist die Ursache
«ler starken Abnutzung beider Theile und die des gröſsten Theiles des Krümmungs
widerstandes. Wegen des Abgleitens weicht die Richtung des mittlern Druckes
P, zwischen Rad und Schiene um den Reibungswinkel y von der Rechtwinkeligen
zur Berührungsfläche im Druckpunkte D ab. P , ist die Mittelkraft aus der Be
lastung P des Rades und Y. Wird der Winkel B durch Anwachsen von Y gleich
dem Neigungswinkel a des Spurkranzes, so steigt dieser aut und das Fahrzeug
entgleist.
Abb. 82.
Die Kraft Y hat zunächst die seitliche Verschiebung des innern Rades der
Vorderachse auf der innern Schiene zu bewirken , welche ungefähr in der Achs
richtung stattfindet, da der gröſsere Laufkreis des äuſsern Rades wegen des Ah
gleitens nicht zur Wirkung gelangt. Der verbleibende Theil von Y wird durch
die Achsführungen auf das Rahmengestell des Fahrzeuges übertragen und bildet
am Halbmesser r, der Vorderräder wirkend ein Kräftepaar, welches, wenn b den
ri
Abstand zwischen den Schienenmitten bezeichnet, im Verhältnisse das äuſsere
b
Rad belastet. das innere Rad entlastet. Dieser Theil von Y hat die Führung der
mittleren und hinteren Achsen zu besorgen. Die Mittelachse muſs nach Text
Abb. 80 stetig in ihrer Richtung nach innen verschoben werden , und leistet
weitern Widerstand dadurch , dass die Laufkreise ihrer beiden Räder der Bahn
krümmung nicht entsprechen , vielmehr eine Drehung in entgegengesetztem Sinne
anstreben . Letzteres gilt auch von der Hinterachse . Bei allen vier Rädern wirkt
der Widerstand in der Richtung ihrer Gleitbewegung auf den Schienen.
Nimmt man der Einfachheit wegen an , daſs diese Gleitbewegung bei dem
innern Rade der Vorderachse und bei der Mittelachse nur seitlich , bei der Hinter
achse nur in der Gleisrichtung erfolge, so ergiebt sich , wenn P, P, Pz die Be
FUHRUNG IN KRÜMMUNGEN. 97
lastungen der einzelnen Räder der drei Achsen sind, für Krümmungen mit kleinen
Halbmessern
a, b
Gl. 49 ) .
Y = P , f + 2P, .f . + Pz : f.
a a
a
also für gleiche Radbelastungen P, und gleiche Abstände der Achsen
Gl. 50 ) .
{ + .]
Y = P,82
Die Ergebnisse dieser Formeln weichen von den Ermittelungen Boedecker's is y
so wenig ab, daſs sie für praktische Zwecke noch brauchbar erscheinen .
Bemerkenswerth ist, daſs Y innerhalb gewisser Grenzen für kleine Achsstände
a gröſser, als für groſse ausfällt, weil der Hebelarm von Y für die Wirkung auf
die Mittel- und Hinterachse mit dem Achsstande abnimmt. Hieraus erklärt sich
«ler verhältnismäſsig groſse Krümmungswiderstand von Fahrzeugen und Drehge
stellen mit kurzem Achsstande.
In Krümmungen von mittleren Halbmessern ist der Widerstand der vordern
Achse kleiner, als P, f, weil der gröſsere Laufkreis des äuſsern Rades eine
Drehung im Sinne der Krümmung anstrebt und die Gleitrichtung des innern Rades
verändert.
Die anderen Achsen vermindern ihre Wirkung merklich erst in Krümmungen
von groſsen Halbmessern , in welchen ihre Laufkreise in solche Stellungen kommen .
daſs sie der Drehung nicht mehr entgegen wirken. Die Kraft Y ist daher in
mäſsigen Krümmungen nur wenig geringer, als in scharfen . Nach Boedecker
ist für die dreiachsige, ältere Personenzug -Lokomotive der preuſsischen Staats
bahnen mit Achsenabständen a , = 1,9 m , a , = 2,5 m und ziemlich gleichen Rad
belastungen annähernd :
R
Gl. 51) . Y 2,451 f.P,
1070
für die dreiachsige Güterzug -Lokomotive bei a , = 2m , a , = 1,4m :
Ꭱ \.
Gl. 52 ) Y 2,17 f. P.
2310
woraus die Geringfügigkeit des Einflusses der Gröſse des Krümmungshalbmessers
und die Zunahme von Y mit abnehmendem Achsstande zu erkennen ist .
Den Winkel B ( Textabb. 81 ) für die Neigung des mittlern Druckpunktes
gegen die Senkrechte berechnet Boedecker für die bezeichneten Lokomotiven in
Krümmungen von 180 m Halbmesser zu 45 , die Kraft Y für f = " zu etwa 0,6 P.
Der Winkel B nimmt ebenso, wie Y mit steigendem Krümmungshalbmesser nur
langsam ab.
Aus diesen Betrachtungen , namentlich aus Gl. 49), ist zu erkennen , dal's
allein 40 bis 50 % des Seitendruckes Y durch die Mittelachse hervorgebracht
werden , daſs also die unverschiebbaren Mittelachsen zur Verringerung der Sicher
heit gegen Entgleisen und zur Vermehrung der Abnutzung der vorderen Rail
reifen in Krümmungen um so mehr beitragen, je weiter sie nach vorn gelagert
sind . Es ist daher wichtig, diesen nachtheiligen Einfluss der Mittelachsen bei
69) Boedecker , die Wirkung zwischen Rad und Schiene, Hannover 1887. Hahn'sche
Hofbuchhandlung. Organ 1887 , S 178.
98 EINSTELLBARE LAUFACHSEN .
c) 6. Einstellbare Laufachsen .
Ist die vordere Laufachse seitlich verschiebbar, so gelangen die übrigen
Achsen in scharfen Krümmungen in günstigere Stellungen , so daſs der Seiten
druck Y etwas geringer ausfällt. Dafür wird aber der Anlaufwinkel a ( Textabb. 78 )
des führenden Spurkranzes und die Seiten verschiebung der ersten und mittlern
Achse vergröſsert. An der Sicherheit der Führung und der gegenseitigen Ab
nutzung von Rädern und Schienen wird daher wenig geändert.
kann sich die führende Achse frei in die Richtung des Halbmessers ein
stellen , so fällt ihre eigene Seitenverschiebung, also in Gl. +9) das Glied P f fort ,
und die verbleibende kraft Y wird zum Theil auf die innere Schiene übertragen.
Der Seitendruck auf die äuſsere Schiene wird also sehr verringert, die kippende
Wirkung auf die innere Schiene beseitigt. Die Stellung und Wirkung der übrigen
wichsen wird nicht verbessert.
EINSTELLBARE LAUFACHSEN. 99
Y Pof
FIT
a
7
P, f Pf
Rückwärtsgang der dreiachsigen Lokomotive.
das seitliche Gleiten der Mittelachse, welche annähernd nach dem Krümmungs
Mittelpunkte gerichtet ist, so daſs sie nur noch durch die ungünstige Stellung ihrer
b
Laufkreise mit der Kraft P, . f . auf Y einwirkt. Für den Rückwärtsgang ist
a.
hiernach
b
Gl. 55 ) . . Y = P3.f + P ,f.
೩
also wesentlich geringer, als bei fester Vorderachse. Diese frei einstellbaren Achsen
sind daher besonders für dreiachsige Tender -Lokomotiven geeignet, welche vor
und rückwärts fahren müssen .
Abb . 84.
B
4.
DO
P
P, P.
Р.
Gl. 59) . r =
(a + c)? - a ".
2(a + c)
Laufachsen dieser Art sind in der Regel mit Vorrichtungen : Federn, Keilfächen,
Gehängen versehen , welche sie mit einer gewissen , zu ihrer Belastung P, in an
gemessenem , am besten mit dem Ausschlage d zunehmendem , Verhältnisse stehen
den , wagerecht wirkenden Kraft m . P, in die Mittelstellung zurück zu bringen
bestrebt sind. Diese Mittelstellkraft wirkt auf die ganze Lokomotive an dem
Hebelarme a + c führend und entlastet die vordere Kuppelachse um den Werth
m.P.a + c Nimmt man , um die Bedeutung dieser Entlastung beurtheilen zu
a
c) 7. Drehgestelle.
Lokomotiven mit zweiachsigen Drehgestellen nehmen in Krümmungen, wie
Textabb. 85 zeigt, eine solche Stellung ein , daſs nur die vordere Gestellachse
führt. Die hintere Gestellachse läuft wegen der Kleinheit des Achsstandes des
Gestelles stets nach dem Mittelpunkte gerichtet ; die festgelagerten Triebachsen
nehmen Stellungen ein , welche um so günstiger sind, je mehr die seitliche Ver
schiebung d des Führungszapfens eine Annäherung des Spurkranzes der ersten
Triebachse an die äuſsere Schiene gestattet.
Die Kraft K ( Textabb. 85), welche am Drehzapfen die Führung der Loko
motive bewirkt, ist in scharfen Krümmungen nach Gl . 19) S. 97 :
a , b
Gl. 60) . K = 2.P , f . a
+ P f. a
Auf die vordere Gestellachse wirkt sie im Hebelverhältnisse Cz. Der zur eigenen с
Führung des Gestelles nöthige Seitendruck des führenden Spurkranzes ist nach
b
Gl . 49), S. 97 ebenso P , f . + P.f. der Seitendruck also im Ganzen
с
b a2 b.
Gl . 61 ) . Y = P ,f. + P ,f . + 2 P , f. +
Nimmt man ,
um die Bedeutung dieser Formel zu übersehen, P, = P , =
1 b 82 b.
0,6 P, = 0,6 P., f = == 0,75, -
0,4 , = 0,23 an , so ergiebt sich
C a a
P . +0,43 ]
= P.(0,41
Y = P
с
und für C2 Y = 0,655 P.
Abb. 85.
a
K
Y
-d
P3
PA P,
B
Ã
Lokomotive mit vorderm zweiachsigem Drehgestelle.
Bei Drehgestellen, deren Führungszapfen wie gewöhnlich in der Mitte zwischen
beiden Achsen liegt, ist der Seitendruck des führenden Spurkranzes also verhält
nismäſsig groſs, sogar gröſser, als bei dreiachsigen Lokomotiven mit fest gelagerten
Achsen . Er läſst sich aber wesentlich verringern, wenn der Zapfen nach der
C2 1
Hinterachse hin verschoben wird . Für würde beispielsweise Y = 0,55 P,
с
b
der Werthe und a
also groſser Achsstand des Drehgestelles und Lagerung
с a
der Triebachse möglichst nahe der Hinterachse . Beide Anordnungen sind auch
sonst vortheilhaft.
Die Kraft K, welche am Drehzapfen durch Federn oder Gehänge ausgeübt
werden muſs, um die Lokomotive zu führen , ist bereits in Gl . 60) angegeben ; für
vorstehendes Beispiel ist sie = 0,43 P,. Bei der amerikanischen Wiege“ hat die
Seitenverschiebung eine Steigerung der Belastung der äuſseren Räder unter ent
Y
sprechender Entlastung der inneren zur Folge, wodurch das Verhältnis B günsti
y
ger gestaltet wird . Die seitliche Beweglichkeit d des Drehzapfens ist, wenn die
hintere Kuppelachse grade innen anlaufen , aber noch nach dem Krümmungs-Mittel
punkte gerichtet bleiben soll, annähernd :
a2
Gl. 62) . d 2s ,
2R
für R 500 m, 2s = 10 mm , a = 6,5 m also d 32 mm .
Gröſsere Beweglichkeit würde bauliche Schwierigkeiten machen . In scharfen
Krümmungen muſs man daher etwas ungünstigere Stellungen der Triebachsen zu
lassen oder den Achsstand a verringern .
Die Verdrehung des Gestelles gegen die Lokomotive ist annähernd gleich einer
a
Neigung R Abb . 86.
Y, K
dz
a Yi
EL
d. ca
P4 F, P, P,
, =
Gl. 63 )
Cl , K.
P с
b
Y, ist also um den Antheil P, f . с
geringer, als bei dem zweiachsigen Ge
stelle, woraus sich der zwanglose Gang der mit Krauſs schem Gestelle versehenen
Lokomotiven in Krümmungen erklärt.
Sollen Y, und Y, in gleichem Verhältnisse zu P , und P, stehen , so muſs die
Ca Pi
Lage des Drehpunktes so bemessen werden , dass ist. Da indes der An
Ci P,
laufwinkel des Spurkranzes gegen die Schiene bei der Laufachse kleiner ist, als
bei der Kuppelachse , so kann man ersterer etwas mehr Seitendruck geben , und
den Drehpunkt entsprechend weiter nach vorn legen .
Die Verschiebung d der ersten Kuppelachse ist im ungünstigsten Falle, wenn
ಇ.
Z = wird ( S. 96 ) :
2
C2
Gl. 64 )
..- ( - ) ). R
Es empfiehlt sich indes, die Achsstände und Längen so zu wählen , daſs gemäſs
Zusammenstellung XIV S. 95 in Krümmungen mit Spurerweiterung z = 0 bleibt
a . C2
und d wird .
R
BeimRückwärtsgange läuft die hintere Kuppelachse 1, in scharfen Krüm
mungen , wenn R < (a , +
4s
a )2
ist, auch die vordere Kuppelachse 2 und die Lauf
achse 1 an die innere Schiene an ( Textabb. 87 ). Die für scharfe Krümmungen
Abb . 87 .
a
a a
2
NEL
P Р. P P
69) Näheres über die Einstellung des Gestelles Organ 1897. S 56. Daselbst ist auch das.
zeichnerische Verfahren von Roy für die Einstellung der Fahrzeuge in Krümmungen angegeben
104 EINFLUSS DER MASSENWIRKUNGEN IN KROMMUNGEN .
Die zwangläufig nach dem Mittelpunkte einstellbaren Achsen ( Textabb. 84, S. 99)
von Bissell , Adams u . s. w. haben sämmtlich die bedenkliche Eigenschaft, daſs
sie durch seitliche Schwankungen des Vorderendes der Lokomotiven aus ihrer richtigen
Laufrichtung gebracht werden. Schwankt der Vordertheil der Lokomotive nach
links, so wird die Achse für eine Rechtskrümmung eingestellt, läuft also in gerader
Strecke an die rechtsseitige Schiene an : folgt dann die Lokomotive dem Drucke
der Mittelstellkraft nach rechts und schlägt über die Mittelstellung hinaus, so läuft
die Achse wieder nach links u. S. W Dasselbe gilt für die Abweichungen von
der Mittelstellung in Krümmungen . Es entsteht also eine mehrfach wiederholte
Schwingung, welche bei groſser Geschwindigkeit leicht bedenklich werden kann .
und auf den Oberbau jedenfalls stark einwirkt. Um diese Schwankungen in den
zulässigen Grenzen zu halten, muſs die Mittelstellkraft m . P, und nöthigen Falles der
Halbmesser r (Textabb. 84 S. 99) so groſs hergestellt werden , daſs zu rasche seitliche
Abweichungen von vorn herein vermieden werden . Das hat bei dreiachsigen Loko
motiven besonders bei feuchtem Wetter und glatten Schienen zur Folge, daſs die
Laufachse auch in Krümmungen häufig in gleicher Richtung mit den übrigen
stehen bleibt, und sich nur bei kleinen Halbmessern unvollkommen nach dem
Mittelpunkte einstellt. sodaſs der Zweck der ganzen Einrichtung nur in geringem
Maſse erreicht wird. Bei sehr langen Lokomotiven mit 4 bis 5 Achsen , welche
auf ihrem langen, festen Achsstande schon bessere Führung haben, scheint dieser
Mangel in geringerm Maſse aufzutreten.
Es ist hiernach nicht möglich , ein für groſse Geschwindigkeiten in jeder Be
ziehung geeignetes Drehgestell mit einer Achse zu bauen : macht man es zwang
läufig einstellbar, so wird es durch die Eigenschwingungen der Lokomotive beein
fluſst; macht man es frei einstellbar, so folgt die Achse allen Gleisunregelmäſsig
keiten. In beiden Fällen muſs die Vorrichtung zur Rückstellung in die Mittel
stellung um so wirksamer hergestellt werden, je gröſser die Fahrgeschwindigkeit ist .
Die richtige Einstellung in Krümmungen wird hierdurch entsprechend beschränkt,
also der Zweck der ganzen Einrichtung nur unvollstänilig erreicht. Das zwei
achsige Gestell besitzt diese Mängel nicht, wird daher für alle Schnellzug-Loko
motiven mehr und mehr eingeführt.
Die Richtigkeit dieser Schluſsfolgerung wird dadurch bestätigt, daſs die
neueren Schnellzug - Lokomotiven mit drei gekuppelten Achsen, welche, wie schon
auf S. 5 bemerkt wurde, anfangs vielfach nach , Mogul"-Anordnung, also mit ein
achsigem Bisselgestelle gebaut wurden , neuerdings in der Regel zweiachsige
Drehgestelle erhalten .
Das Drehgestell von Krauſs ( Textabb . 86 und 87 ) hat die den einachsigen
Gestellen anhaftenden Mängel nicht. Jede Seitenabweichung der führenden Laufachse
hat sogleich eine entsprechende Mitbewegung und Drehung der ganzen Lokomotive
zur Folge, so daſs auch die übrigen Achsen der veränderten Laufrichtung unmittelbar
folgen, ohne erst eine Schwingung entstehen zu lassen. In Krümmungen ist die
Bewegung sehr stetig, da sich beide führenden Achsen stets an der äuſsern Schiene
halten. Dies Gestell giebt daher einen ebenso ruhigen Gang, wie das gewöhnliche
zweiachsige, ohne einer besondern Vorrichtung zur Rückkehr in die Mittelstellung
zu bedürfen .
Zweiachsige Gestelle mit hinter der zweiten Achse liegenden Drehpunkte
haben alle Mängel der einachsigen Gestelle mit zwangläufiger Einstellung in etwas
Eisenbahn-Technik der Gegenwart I. 7
106 DIE EIGENSCHWINGUNGEN DER LOKOMOTIVEN .
geringerm Maſse, bewirken aber einen gezwungenen Gang, welcher die Fügsamkeit
auf mangelhaft liegenden Strecken beschränkt und zu allerlei unerwünschten Kraft
wirkungen Anlaſs giebt. Derartige Gestelle werden daher nur noch vereinzelt an
gewandt Von den Triebgestellen der Lokomotiven Nr. 53, Textabb. 47, S. 39
und Nr. 67 , Textabb . 61 , S. 47 gilt dasselbe.
ion
31 Achslager auf den Schenkeln seitlich Spiel
raum haben und der übrige Lokomotivkörper
9, innerhalb dieser Spielräume fast frei beweglich
-
wenigstens hinten mit der Hauptmasse verbunden ist, treten diese Wirkungen in
geringerm Maſse ein. Für groſse Fahrgeschwindigkeiten eignen sich alle diese
Lokomotiven nicht.
Die Kolbenkräfte drücken die Achsschenkel abwechselnd nach vorn und hinten
gegen ihre Lager und zwar ebenfalls rechts und links abwechselnd. Hierdurch
wird eine Drehbewegung des Hauptbaues über den Achsen bewirkt, welche indes
nur bei starkem Arbeiten , mäſsiger Geschwindigkeit und kleinem Achsstande
bemerkbar wird . Sie verschwindet bei grofser Geschwindigkeit und sobald die
Lokomotive ohne Dampf läuft. Diese, durch die Spielräume begrenzte Drehbe
wegung scheint vielfach die unrichtige Ansicht erweckt zu haben , daſs die Eigen
schwingungen der Lokomotive von dem Dampfdrucke auf die Zylinderdeckel herrühre.
Die stets gleichen Dampfdrucke auf die Zylinderdeckel und die Dampfkolben heben
sich jederzeit durch Vermittelung des Triebwerkes, der Achslager und der Rahmen
innerhalb des ganzen Baues auf, können also niemals äuſsere Schwingungen be
wirken .
c) 10. Schluſsbemerkung.
Entgleisungen entstehen nur ganz ausnahmsweise durch einzelne Wirkungen ;
in der Regel werden sie durch ungünstiges Zusammentreffen mehrerer Wirkungen.
oder vorhergegangene Anhäufung von Schwingungen hervorgerufen. Einzelne
Gleisunebenheiten sind daher selten gefährlich ; liegen dagegen mehrere zufällig in
solcher Anordnung hintereinander, daſs ihre Wirkungen einander verstärken, oder
sich gar wiederholen, so können leicht bedenkliche Schwingungen entstehen . Der
artigen Anhäufungen von Schwingungen durch die Anordnung der Lokomotive
thunlichst vorzubeugen , ist Sache des Erbauers. Welche Mittel zur Vermeidung
der einzelnen Schwingungsarten anzuwenden sind, ist im Vorstehenden erörtert ;
am wichtigsten bleibt in dieser Beziehung immer ein verhältnismäſsig langer
Achsstand .
DIE ARBEITSLEISTUNG DER KESSEL . 111
Die Verdampfung hängt von der Verbrennung und dem Durchgange der
Wärme durch die Heizflächen ab. Die Verbrennung ist um so wirksamer, je mehr
Feuergase in der Zeiteinheit auf dem Roste erzeugt werden, und je höher deren
Wärme ist. Die Menge der Feuergase hängt von der Gröſse des Rostes, die
clie Wärme von der Beschaffenheit des Heizstoffes und der Luftzuführung ab .
Der Durchgang der Wärme durch die Heizflächen steigt mit dem Wärme
unterschiede zwischen Feuer- und Wasserraum , mit der Menge der in der Zeit
einheit an den Heizflächen vorüberstreichenden Feuergase, mit der Theilung der
Wassermenge durch die Feuerrohre und der Reinheit der Heizflächen an Wasser
und Feuerseite. Diese Leistungen werden un so vortheilhafter verrichtet , je
geringer die Verluste sind , welche im Durchfallen der Kohle durch den Rost, im
Ueberreiſsen der Kohle in die Rauchkammer und dem Ueberreiſsen des Wassers in
die Dampfzylinder bestehen .
Die stündliche Verdampfung auf 1 qm innere Heizfläche " )
kann bei guter Kohle dauernd bis zu 60 kg/ qm Waſser betragen. Im gewöhnlichen
Betriebe ist sie geringer, durchschnittlich etwa 50 kg qm bei Personen- und Schnell
zügen , 10 kg qm bei Güterzügen. Durch höhere Wärme der Heizgase bei Oel
feuerung, und für kürzere Zeit überhaupt kann sie auf 65 bis 70 kg qm gesteigert
werden .
Die stündliche Verbrennung 72) auf 1 qm Rostfläche kann bei guter
Förderkohle dauernd bis 400 kg, bei besonders guter Kohle, Kohlenziegeln und
für kürzere Zeit bis 500 kg betragen. Im gewöhnlichen Betriebe werden diese
Zahlen nur im Schnellzugdienste erreicht.
Heizstoffe mit geringer Heizkraft : Holz , Torf, Braunkohle, und solche, die in
sehr kleinen Stücken und niedriger Feuerschicht verfeuert werden, daher bei starker
Blasrohrwirkung leicht mitgerissen werden, erfordern groſse Rostflächen. Dasselbe
gilt von Kohlen, welche stark schlacken , viel Asche machen, oder langsam brennen .
Da Rostlängen über 3 m schwer zu bedienen sind, so müssen Rostflächen über
3 qm durch entsprechende Breite hergestellt werden.
Wenig schlackende Kohlen, gute Schwarz-Kohlen in Stückform . Preſskohlen
und flüssige Heizstoffe gestatten kleine Rostflächen.
7 ) Unser hochgeschätzter Mitarbeiter, Herr Oberinspektor Wehrenfennig zu Wien
war zur Zeit der Vorbereitung dieser Auflage durch persönliche und dienstliche Gründe ver
hindert, uns seine werthvolle Unterstützung zu leihen, wir sprechen ihm an dieser Stelle unsern
Dank für seine opferwillige Thätigkeit aus . Die Schriftleitung:
72) Technische Fragen der V. D. E. V. 1902 1903.
112 DIE ARBEITSLEISTUNG DER KESSEL.
5 14,5
7 1 6
Heizfläche der Rohre bei Rohrlängen von 187/160 134 4 3,5
120 107 3 mqm
94 | 80
Rohrdurchmesser auſsen 50 , innen 46 mm , Rohrzahl 185 .
Der Durchgangsquerschnitt für die Feuergase zwischen Gewölbe und Kohlen
lage war :
bei langem Gewölbe ( 1,65 m ) .
. 0,350 qm
kurzem ( 1,212 m ) . .
0,350
Tenbrink sieder 0,313 >>
Durch die Anordnung von Feuerschirmen in der Feuerkiste wird die Leb
haftigkeit der Verbrennung etwas verringert und zwar am meisten durch den
langen Schirm ; Tenbrink- und kurzer Feuerschirm wirken in dieser Hinsicht fast
gleich. Die verbrannte Kohlenmenge wächst in dem Maſse, wie die Länge der
Feuerrohre abnimmt; die Zunahme beträgt 11 bis 19 % und im Mittel 15 % , wenn
die Rohrlänge sich von 5 auf 3 m vermindert.
Mit zunehmender Saugwirkung steigt die Lebhaftigkeit der Verbrennung :
eine Abnahme der Druckminderung in der Rauchkammer von 45 auf 25 mm Wasser
säule verringert die Menge der verbrannten Kohle um 25 bis 31 % , je nach der
Einrichtung der Feuerkiste und der Länge der Feuerrohre, während diese Menge
um 27 bis 33 % wächst, wenn die Druckminderung von 45 auf 75 mm Wasser
säule steigt.
und Rohrlängen gleich dem 80 bis 90 fachen ihres äuſsern Durchmessers zweck
mäſsig sind . Bei den Kesseln neuerer Lokomotiven mit über die Rahmen hinaus
verbreiterter Feuerbüchse und sehr groſser Rostfläche werden indes auch gröſsere
Rohrlängen von 5 bis 5,2 m noch mit Vortheil verwendet.
Versuche auf der österreichischen Nordwestbahn haben ergeben , daſs die Ver
dampfung bei gleich starker Verbrennung zwischen 3000 und 11 000 Radumdrehungen
in der Stunde für je 1000 Umdrehungen um 0,25 1 Wasser für 1 kg Heizstoff stieg.
Bei gleichbleibender Fahrgeschwindigkeit und Zunahme oder Abnahme der in der
Stunde auf 1 qm Rostfläche verbrannten Menge an Heizstoff betrug die Ver
minderung oder Vermehrung der Verdampfung für 1 kg Kohle bei Schwarzkohle
1,11 Wasser, bei Verwendung von Braunkohle 0,551 Wasser. Die Verdampfung
für 1 kg Heizstoff betrug dabei bis zu 9,31 Wasser bei ostrauer. 8,21 Wasser bei
waldenburger, 7,81 Wasser bei schatzlarer und 5,21 Wasser bei Braun -Kohle.
Eine Versuchsreihe, vorgenommen von M. Goss an der Lokomotive Schenectady
der Purdue - Universität giebt Aufschluſs über den Zusammenhang zwischen der
Anstrengung des Rostes und der Verdampfung.76) Der Kessel der Versuchslokomotive
hat folgende Hauptabmessungen :
Anzahl der Heizrohre 200
Aeuſserer Durchmesser der Heizrohre 50,8 mm
Gesammte Heizfläche 112,8 qm
Rostfläche 1,63 ,
Die im Schaubilde Textabh . 90 dargestellten Linien geben Mittelwerthe
aus 40 Einzelversuchen , zu denen gasreiche, flammige Brockenkohle verwendet
Abb . 90.
1200
1000
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Verbrennung von 150 bis 1200 kg Kohle auf 1 qm Rostfläche, während die von den
Linien ab einerseits und a " c, a “ d , sowie a'e anderseits begrenzten Stücke der
Höhen die jeweiligen Verluste durch die Unfähigkeit der Heizfläche, die erzeugte
Wärmemenge aufzunehmen, be, durch Mitreiſsen von Heizstoff in die Rauchkammer
und Funkenauswurf, cd, und durch überschüssige Luft, sowie unvollkommene Ver
brennung, de, erkennen lassen .
Auch hier weist die rasche Abnahme der Nutzwirkung des Kessels bei zu
nehmender Anstrengung des Rostes auf die Anwendung möglichst groſser Rost
flächen hin , während anderseits das bedeutende Ueberwiegen des Verlustes bc durch
Zunahme der Rauchkammerwärme gegenüber den übrigen Verlusten die Nützlich
keit einer richtigen Bemessung des Verhältnisses R : H = Rostfäche : Heizfläche
für die in der Regel vorkommenden Beanspruchungen des Kessels deutlich
erkennen läſst.
Su
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Österreichisch
Rippendecke
Gesellschaft.
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ungarische
Feuerkiste
Eisenbahn-
Orélans-
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nahezu gleich, bei solchen von 3,3 m Länge um 4 bis 5 % und bei 3 m Länge
etwa 10 % gröſser, als bei glatten Rohren gleicher Länge.
118 DIE ARBEITSLEISTUNG DER KESSEL.
3. Hiernach ist es zwecklos, die glatten Rohre vorhandener Kessel mit den
üblichen Rohrlängen von 4 m und mehr zur Erhöhung der Kesselleistung
durch solche von gleichem Durchmesser mit Innenrippen zu ersetzen , weil die
Gesammtleistung der Kessel trotz sparsamerer Ausnutzung des Heizstoffes zurück
geht, wenn nicht mit stärkerer Blasrohrwirkung gearbeitet wird. Dagegen behalten
iiltere Kessel bei Ersatz der engen glatten durch weitere Rippenrohre ihre Leistungs
fähigkeit unter gleichzeitiger Erhöhung der Nutzwirkung. Die Umänderung ist
aber, auch abgesehen von dem höhern Preise der Rippenrohre 78), wegen der erforder
lichen Erneuerung beider Rohrwände theuer.
4. Beim Entwurfe neuer, oder bei Aenderung vorhandener Lokomotiven können
kürzere, weitere Rippenrohre an Stelle längerer glatter Rohre von kleinerm Durch
messer dann zweckmäſsig werden , wenn eine Verkürzung des Kessels oder sonstige
Schwerpunktsverlegung errwünscht ist, ohne daſs sich dadurch Nachtheile für die
Nutzleistung des Kessels ergeben . So ist auch durch Wegfall von Wasser- und
Langkessel-Gewicht eine Gewichtsersparnis zu erzielen ; die Rippenrohre selbst
beeinflussen das Gewicht nicht wesentlich .
5. Der dauernde gute Erfolg von Rippenrohren hängt wesentlich vom Heiz
stoffe ab. Kohle, welche reich an Zinder und Asche ist, setzt die Rinnen zwischen
den Rippen rasch zu. Auch hinterlassen manche Kohlen einen fest haftenden
Ueberzug an den Innenwänden der Rohre, der, ähnlich wie Kesselstein, die
Wärmedurchlässigkeit vermindert und wohl beim glatten Rohre mit Stahlbürsten,
Kratzern und dergleichen entfernt werden kann, nicht aber beim Rippenrohre.
Hier sind derartige Werkzeuge nicht anwendbar, die Reinigung erfolgt mit Dampf
oder Preſsluft, wodurch aber nur die Flugasche und der locker anhaftende Ruſs
entfernt werden .
Nach Versuchen der badischen Staatsbahnen verschwand bei älteren mit
Rippenrohren versehenen Lokomotivkesseln aus diesem Grunde eine anfängliche
Heizstoffersparnis von 7 % allmälig ganz.
6. Als zusammenpassende Längen und Durchmesser von Rippenrohren können
betrachtet werden :
Zusammenstellung XV .
Abmeſsungen von Rippenrohren .
Durchmesser mm Gewicht kg / m
auſsen innen
Länge m
glatt gerippt
50 45 2,35 2,90 4,20
60 55 2,80 3,52 5,24
70 65 3,30 4,13 6,31 .
7. Da die Herstellung der Rippenrohre den Schwankungen der Marktverhält
nisse nur wenig unterliegt, stellt sich ihr Preis für 1 m etwa 4 bis 5 mal so hoch,
wie der glatter Rohre. Mit Rücksicht darauf, daſs unter gleichen Umständen eine
geringere gesammte Länge an Rippenrohren erforderlich ist, ermäſsigt sich dieser
Unterschied bezogen auf das Quadratmeter Heizfläche, bleibt aber immer noch
erheblich.
Der Wasserumlauf an den Heizflächen muſs lebhaft sein , damit die Dampf
blasen möglichst rasch fortgeführt werden und immer neues Wasser in Berührung
mit den Flächen kommt. Der Raum zwischen den inneren und äuſseren Feuer
kistenwänden sollte daher unten nicht unter 60 bis 75, oben nicht unter 100 mm
betragen .
Im Langkessel steigt das Wasser mit den Dampf blasen zwischen den Heiz
rohren auf und tiefst an den Kesselwänden wieder herab. Der lichte Abstand
der Heizrohre sollte daher in wagrechter Richtung mindestens gleich einem
Drittel ihres äuſsern Durchmessers, bei groſsen Kesseln besser noch gröſser sein .
Zu eng gelegte Rohre sind weniger wirksam , rinnen leichter in der Rohrwand und
haben wegen der Schmalheit der Rohrstege in den Rohrwänden auf deren Lebens
dauer ungünstigen Einfluſs. Mit Rücksicht auf die Erhaltung der Rohrstege ver
meidet man deshalb auch besser am vordern Kesselende die engere Theilung, welche
dort wegen der geringern Verdampfung an sich zulässig wäre. Die unteren Rohre
sollten in der Mitte mindestens 50, an den Seiten mindestens 70 mm von der Lang
kesselwand abstehen, um dem zuflieſsenden Wasser ausreichenden Raum zu geben .
Nichtbeachtung dieser Anordnung führt ebenfalls Verminderung der Verdampfung
und Rinnen der Rohre herbei.
Die Reinigung der Heizrohre im Innern sollte vor jeder Fahrt vorgenommen
werden ; für die Reinigung des Kessel-Innern und der Heizrohre an ihrer Auſsen
fläche lassen sich keine bestimmten Regeln aufstellen , da hier neben der Bean
spruchung der Heizfläche vor Allem die Beschaffenheit des Speisewassers maſs
gebend ist. Kesselstein wirkt schon in geringer Schicht sehr nachtheilig auf den
Heizstoffverbrauch .
Nach Versuchen von Breckenridge 79) an einer Mogul- Lokomotive von
128 qm Heizfläche hatte die Verdampfung des Kessels unter dem Einflusse einer
0,8 bis 1,2 mm starken, in 21 Monaten gebildeten Kesselsteinschicht um 12 %
abgenommen .
Die Verdampfungsfähigkeit der mit Kesselstein bedeckten Rohre wird namentlich
dann vermindert, wenn dessen Beschaffenheit die Wärmeübertragung behindert.
Dies ist besonders bei magnesiahaltigem Speisewasser der Fall , welches einen
lockern , aber zähe anhängenden Niederschlag giebt, der schwer wegzuwaschen ist.
Reiner Gypsniederschlag ist ungefährlicher, da er dichter ist. Da sich alle Nieder
schläge in Schichten ablagern , und jede Einzelschicht die Uebertragung der Wärme
an der Trennungsfläche erschwert, ist der Belag um so schädlicher, je mehr solcher
Schichten vorhanden sind, mag er aus kohlensaurem Kalke, aus Gyps, aus Magnesium
hydroxyd oder aus Zusammensetzungen dieser Stoffe bestehen. In allen Fällen
sollte man also auf reines oder vorgereinigtes Speisewasser halten.
Die Vorreinigung des Speisewassers sollte nur nach wissenschaftlichen
chemischen und physikalischen Grundsätzen erfolgen.8")
Wird das Speisewasser nicht vorgereinigt, werden ihm vielmehr Fällungsmittel
erst im Tender oder Kessel beigemengt, um eine lockere Ausfällung zu bewirken .
so bilden sich trotz besten Auswaschens in den engen Räumen zwischen den Rohren
79) Vorsteher der Maschinenbau -Abtheilung der Universität für Illinois in Chicago, Railroad
Gazette 1899 , S. 60.
80) Organ 1893, S. 19, 52, 98.
120 DIE ARBEITSLEISTUNG DER KESSEL.
Die Dampfspannung ist auf 12 bis etwa 15 at bei Zwillings-, bis zu 16 at bei
Verbund - Wirkung gesteigert. Daſs diese Steigerung auch bei Zwillingsmaschinen
berechtigt ist, zeigen die Versuche der Caledonian -Eisenbahn, nach welchen in
Uebereinstimmung mit solchen der Midland- und Great Eastern - Bahn bei einer
Steigerung des Dampfdruckes von 10,5 auf 12,5 at eine Heizstoffersparnis von 15 %
und von 12,5 auf 14 at eine weitere von 12 % bei Zwillingsschnellzug -Lokomotiven
erzielt wurde.8 )
Bei 80 km /St. Geschwindigkeit und 25 %. Füllung ergaben sich bei 10 , 9, 12
und 14,1 at Dampfspannung : 10, 11 , 9,23 und 8,27 kg Dampfverbrauch für eine
Stunden - P.S.
Bei tief zwischen dem Rahmen und den Rädern liegendem Kessel sind für
Regelspur 1 m Rostbreite, 3 m Rostlänge und 1,3 bis 1,4 m Langkesseldurchmesser
die äuſsersten erreichbaren Maſse : die Höhenlage der Kesselmitte über S.O. beträgt
hierbei 1,6 bis 2 m . Die vergröſserten Kesselabmessungen zwangen daher zu einer
beträchtlichen Höherlegung der Kessel, welche übrigens nicht die gefürchtete
Unruhe des Ganges, sondern ruhigern Lauf bewirkte.
Die Höhe der Kesselmitte über S.O. wird heute nur noch von der Höhe der
Umgrenzungslinie bestimmt und erreicht in Amerika bei neuesten Ausführungen
2,95 m , in Deutschland und Oesterreich etwa 2,65 bis 2,85 m . Der mit der hohen
Kessellage verbundenen Verkürzung des Schornsteines wird durch dessen Ver
längerung in das Innere der Rauchkammer und geeignete Blasrohranordnung
begegnet.
82) Bulletin de la commission internationale du congrès des chemins de fer 1897, XII ,
S. 1834.
Eisenbahn - Technik der Gegenwart I. 8
122 BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL .
Querschnitt.
123
Malstab
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1:40.
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124 BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL .
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Malsstab 1:40.
Kessel der 2/4 gekuppelten Schnellzug -Lokomotive der österreichischen Nord -West-Bahn.
126 BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL .
LSgeknppelten
okomotive
chnellzug
Gotthard
Verbund
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BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL . 127
Maſsstab
kurzes Feuergewölbe
1:40.
und eine Feuerthür mit
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Brumat
1800
uued
kleinem Luftschieber BOW
Roures
os
zur Rauchverbrennung
238
Q
mit engmaschigem
pfälzischen
Schnellzug
2200
platte versehen.
1347
der
216-
Textabb. 97 zeigt
den Kessel der 2/6 ge
1620
1800
kuppelten pfälzischen
Schnellzug -Lokomotive
mit Vorspannachse
Abb
nach v. Helmholtz ,
97.
ausgestellt in Paris EO
1468
1900.54) Die Haupt
verhältnisse des Kessels 1602 600
1.590
sind : wasserberührte
-2090
9250
überragende Feuer
büchse und zwei Schür
löcher mit gegenseitiger 2640 übers.o.
3065
Verriegelung der
Thüren, so daſs immer
abwechselnd gefeuert
werden muls. Die 1460
5,1 m langen Rohre
sind durch eine mitt
1200
lere Wandgestützt .
Der zur Erzielung eines gröſsern Dampfraumes und Wasserspiegels, sowie zur
Ausnutzung der ganzen Breite des Langkessels für die Heizrohre eingefügte
kegelförmige Schuſs ist mit dem nach vorn zunächst liegenden zylindrischen
Theile des Kessels durch Ringlaschen -Nietung vereinigt.
Die Feuerbüchsrohrwand ist durch sechs Zuganker aus Rundeisen mit der
Rauchkammerrohrwand verbunden, da sich gezeigt hat, daſs bei so breiten Feuer
büchsen mit fortschreitendem Abbrennen der Heizrohrborde ohne solche Sicherung
leicht Ausbauchungen der Rohrwand auftreten. Vorn schlieſst sich eine sehr lange
Rauchkammer an .
Aehnliche Bauart zeigt der Kessel der 215 gekuppelten Schnellzug -Lokomotive
der badischen Staats- Bahn ( Textabb. 98 ). Die Hauptverhältnisse sind : Feuer
berührte Heizfläche der Feuerbüchse 13,62 qm , der Rohre 196,38 , zusammen
210 qm , Rostfläche 3,87 qm , Kesselspannung 16 at, Dampfraum bei mittlerm
Wasserstande 2,488 cbm , Wasserraum 7,02 cbm . Die Feuerbüchsrohrwand ist durch
fünf Ankerrohre mit der Rauchkammerrohrwand verbunden .
A5 Stück Ankerrohre
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130 BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL.
Ein weiteres Beispiel für einen Kessel mit breiter Feuerbüchse und zugleich
auſsergewöhnlich groſsem Wasserraume giebt die 3/3 + 2/2 gekuppelte Tender
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lokomotive, Bauart Hagans , der preuſsischen Staatsbahnen ( Textabb. 100). Die
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Malsstab 1 : 30 .
Kessel der 3/3 gekuppelten Güterzug -Lokomotiven der württembergischen Staatsbahnen .
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Siederohrreihe
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1600
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Wandstärke
Siederohre
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Zwischen
Rohrwänden
den
1350 25
1230
со
0
0
1070
0
0
о
оооооо
о
Unterste
Heizrohrreihe
ооо
ооооо
оооо о
ооо
ооо
о
0
3511
16
68
23502.S.a
8777
100
Ganze
Kessels
Länge
des
7744
1200
Маlѕѕtаb
1:30. Bauart
Haga
ns
+.
Staatseisenbahnen.
preuſsischen
Lokomotive
gekuppelten
Tender-
der
Kessel
2/2
3/3
132 BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL.
Malssta
ergeben, entsprechend
1:32b.
einem Minderverbrauche
von 1,52 kg für das Zug
kilometer .
Die Kessel der
O
französischen Bahnen
000000
haben vielfach Tenbrink
sieder an Stelle der Feuer
gewölbe. Die Feuerkisten
Drummond
Quersiedern
bolzen, seltener
OO
Barren
Bahn.
Abb.
2 4 gekuppelten Schnell
101.
zuglokomotive der Paris
Orleans - Bahn (Textabb.
105 ) hat 2,15 qm Rost
fläche, 113 qm innere Heiz
fläche, 160 Heizrohre aus
Messing von 5,19 m Länge
und 48 mm äuſsern Durch
messer, 14 at Dampf
spannung . Er ist mit
Tenbrinksieder ausge
rüstet, welcher vorn mit
der Rohrwand , hinten 57
Abb. 102.
!-Eh
haway
--63,5-
44.5
70
Mafsstab 1 : 5.
Maſsstab 1 : 2.
Siederohre zu Textabb. 104 ,
Quersieder -Anordnung zu Textabb. 101, Patent Smith ,
London- und Südwest-Bahn . englische Nordost-Bahn .
Abb
104..
D
BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL.
3613
***
Malssta
3:80 b. Kessel
Worsdellvon
Siederohren
mit.-,
nach
Patent
Smith
englische
Nordost
Bahn
136 BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL .
breit, hinter diesen aber auf 2200 mm erweitert, wodurch bei 2840 mm Länge eine
Rostfläche von 4,8 qm erreicht wird . Der vordere schmale Theil dient auch als
gekuppelten
okomotive
POLSchnellzug
rléans
Kessel
der aris
ahn
.-B,2/4
оооооооо
ооооо
ооо
оо
оо
1Abb
.. 05
Oo
o
ka
Maſsstab
Oogo
1:40
.
10 !
ON
Verbrennungskammer. Zur Bedienung des Rostes ist eine 1,4 m breite Einwurf
öffnung angebracht, die durch eine dreiflügelige Thür geschlossen wird ; zum Ab
Abb
106..
137
6
750
900
265
1
+
+
+
490
BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL .
680
+
+15+
11
+
orhLH
O
Ø
+
1487
+
+ - + + +
1838
+ +
+ + + + +
+ +
über sa 2470
+
2538
Rohrwänden
zwischen
Länge
3400 Längedar
Rauch
1090
алериал
+
Theiles
3290
cylindrischen
Länge
des 9560
10 .
ir
-
ID
25:38
700
1:28,
Mafsstab Mittelmeer
Bahn
2/4-.
Lokomotive
Schnellzug
Paris
Lyon
der
gekuppelten
Kessel
138 BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL .
schlacken ist der Rost in der Mitte zum Kippen eingerichtet. Die Rauchkammer
ist sehr lang, das Blasrohr ringförmig. Seit 1900 haben die belgischen Staats
bahnen die groſsen Roste verlassen und Kessel nach englischem Muster eingeführt.
Abb . 107 .
Abb . 108.
067
1278
ras 2012 900
1085
MO
1022
1194
t T +
+ +
+ +
Malsstab 1:28 .
Schnitt C D zu Textabb. 106 .
Maſsstab 1:28. Schnitt AB zu Textabb. 106 .
Abb . 109.
1005
lololoid
-1.7900
O o
608.00
165
0 0
000
golo
So goooooo 6000
1928
OOO solo ,
100 22.30
O o 0 ul
O 0 O O
670
2873
lo
O O O 0
Maſsstab 1:40.
Feuerkiste der 3/4 gekuppelten Sch ellzug -Lokomotive der belgischen Staatsbahnen .
weichem Fluſseisen , die äuſseren Decken sind häufig überhöht, die inneren nach
hinten geneigt. Für weiche Kohle werden Schüttelroste, für Anthracit Wasser
rohrroste angewandt. Anthracit- Kleinkohle bedingt groſse Rostflächen . Die Decken
verankerung geschieht meist mit Stehbolzen , welche bei gewölbten Decken recht
winkelig zu diesen stehen , selten noch durch die früher allgemein benutzten Quer
barren. Feuergewölbe sind vielfach in Gebrauch und werden von drei bis vier
für diesen Zweck eingelegten Wasserrohren getragen. Die Heizrohre bestehen stets
aus Eisen . Auf gute Nietverbindungen wird viel Werth gelegt. Die meist langen
Rauchkammern haben Lenkplatten vor der Rohrwand und flache Funkensiebe.
Die Blasrohre sind stets unveränderlich, vielfach zweitheilig .
Abb . 110.
2521 762
108 1969 1 1162 1219
!
1257 711 ..
.- 4..584
*.,229
38
1-3301
762 1016 .
1749 157
1864
3607
1422
0
1483
308
,
1600
.
0
508
oo
0 O
o o
O 0
76
o o 0
1067
FO o
o O 0 0,1
2007
2784
Textabb . 110 zeigt eine einfache, ältere, viel eingeführte Kesselform mit recht
winkelig zur Decke stehenden Deckenstehbolzen und tiefer, zwischen die Rahmen
herabreichender Feuerkiste. Die Decke und der hintere Langkesselring sind über
höht, oder von gröſserm Durchmesser, als der Langkessel , die sogenannte extended
waggontop -Bauart; den Uebergang bildet ein kegelförmiger Mittelring. Viele
Bahnen ziehen die Belpaire - Feuerkiste mit flacher, oder etwas gewölbter Decke
vor, da die vom Dampfdrucke herrührenden Kräfte sich besser aufheben und die
Ausdehnung in senkrechter Richtung weniger gehindert ist .
Um die Rostfläche groſs genug zu erhalten, werden die Feuerkisten jetzt in
der Regel auf die Rahmen gestellt und können dann 1100 mm breit sein . Die
Textabb . 7 und 8, S. 10 ; 36, S. 32 ; 43 und 44 , S. 37 und 46, S. 39 zeigen diese
Anordnung
9*
140 BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL.
Einen amerika
nischen Kessel neuester
Bauart von der 2/5 ge
kuppelten Schnellzug
1553
Lokomotive Textabb .
*
14, Nr. 18, S. 15 der
-8121
Pennsylvania - Bahn
zeigen Textabb . 111
-254
und 112. Die Haupt
Pennsylvania
gekuppelten
okomotive
TO
LSchnellzug
-542 + 06S verhältnisse sind : Heiz
fläche 245 qm , Rost
Kessel
ahn
fläche 5,1 qm, Dampf
der
.B-2/5
spannung 14,4 at. Die
sehr lange und breite
1.Abb
page
11
Cylinder
4570
Mitte
5813
bis
dient. Der Rost liegt
vorn in der Mitte tiefer,
1780
Rohre
00000000
00000000
Hinterwand istschräg,
5
um hinten an Gewicht
zu sparen , die Rohr
wand ist unten nach
Schornstein
Heizrohrbörtel der
6100
-org
1273702
bis
-592 -029
Stichflamme etwas zu
19
lo
lange Heizrohre zu er
halten . Die beiden
vorderen Ankerreihen
Stehbolzen
Theilungen
6-22mm
sind beweglich am
Mantel aufgehängt.
1850
in
17
kegelförmig . Die
.
Rauchkammer - Rohr
1012018
Einen Kessel ähnlicher Gröſse und Bauart für eine Lokomotive gleicher
Gattung der Chicago-Rock - Island- und Pacific - Bahn veranschaulicht Textabb. 113.
Die Feuerkiste hat einen langen Feuerschirm , der auf Wasserrohren gelagert ist.
Der hintere Langkesselring ist kegelförmig, der vordere gerade.
Kessel ähnlicher Bauart mit breiter, Abb . 112 .
850
Nr. 42, Textabb. 37, S. 33.
Die 2/4 gekuppelte Schnellzugloko
motive der New - York - Central- and
Hudson - Flufs - Bahn ( Textabb. 8, Nr. 11 ,
in 0ilungen
-0864
S. 10 ) von 1893 ist mit der Feuerung 315 Rohre
0-57mm
von Buchanan (Textabb. 114) versehen.
The
124
12
Ihr schräg nach vorn geneigter Sieder
theilt die Feuerbüchse in zwei Räume;
die Feuergase müssen durch die nur
485 mm weite runde Oeffnung in deren
hintern Theil ziehen , wobei eine gute
Mischung, Rauchverbrennung und Beseiti
102 10
gung der Flugasche erreicht wird . Der
18.30
762
12,7 727
주어
DT
ojo
.6
o
la
Oooool
оооо
000 이
o o o o o o o o o o o
ܘ ܘ ܘ ܘ ܘ ܘ ܘ ܘܘ ܘ ܘ ܘ 772
ооооооооооо
o o o o
bis Ranchkammer Wand
O
OOO
o o o o
17,5
OOOOO
OOO ܘ ܘ ܘ ܘ ܘ ܘ Oo
o o o o 0 0
Malsstab 1:43.
Kessel der 2/5 gekuppelten Schnellzug- Lokomotive der Chicago-, Rock-Island- und Pacific- Bahn.
142 BAUART DER LOKOMOTIVKESSEL .
und mittels der alten Querbarren versteift. Sämmtliche Stehbolzen sind ganz durch
bohrt und führen dem Feuer etwas Luft zu, wodurch die Rauchverbrennung be
fördert werden soll. Die neuesten Lokomotiven dieser Bahn haben gewöhnliche
Feuerkisten mit Gewölben .
Abb . 114.
762
13
32 2731_
OOoooooo
羅.
OoOoOo
OOOOOO
905
ooooooooº
OOOOO
oooo
lood OOOO o O 0
Meowo
Oo
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0.784
0010
OOOOOOO
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217
00
OOO
L.
Oo
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0010°6
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10
000
1000
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767
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1200
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IG
O O 0 0 O
O O O
o
O 0 O O
2067
27.53 102
Maſsstab 2 : 75.
Feuerbüchse der Bauart Buchanan von der 2/4 gekuppelten Schnellzug - Lokomotive der
New - York -Central- und Hudson - Fluſs - Bahn.
Maſsstab
Tyon
1:32.
*2
1390
Vanderbilt
Lokomotive
Wootten
Feuerkiste
Wellrohr
Güterzug
2499
Western
Central
Iinois
Kessel
Bauart
Bahn.
Lake
York
192.5
Erie-
Balm-.,
10:11
New
und
von
der,-
1815 o
OO
2
Maſsstab
3960
O
1:70.
o
2000
Abb
116..
1892
2120
782
1610
1500
2005
Abb
115..
3342
Shti
2045
0
Ansicht der Feuerthür
O o O
tumBlaser
200
K
D D
O
zun Aschkasten
Maſsstab 1:15 .
gase, breiten sich schleierartig über das Feuer aus und hindern die Gase, im
vordern Theile der Feuerkiste aufzusteigen . Durch die vollständige Mischung
der Gase mit der Luft kann vollständige Verbrennung erreicht werden . Der
Dampfzufluſs zu den Düsen wird mittels des Ventiles V ( Textabb. 119) so geregelt,
wie es zur Vermeidung von Rauchbildung nöthig ist. Bei früheren Ausführungen
wurde der Dampf mit der Oberluft zugleich abgestellt.
Abb . 120 .
A Dampf
mum Blasen
Damp
fsch
leie
r
Mit dem Hebel des Reglers ist durch Zahnbogen ein Dampfventil Hver
bunden , das beim Schlieſsen des Reglers geöffnet wird und Dampf zum Hülfsbläser
und zum Sauger S gelangen läſst. Hierdurch wird der zur Rauchvermeidung nöthige
148 FEUERUNGEN BESONDERER ART.
Luftzug im Feuer erhalten , der Kolben der Oelbremse nach oben gezogen und der
Drehschieber C geöffnet, sodaſs auch bei geschlossenem Regler Rauchbildung ver
Abb. 122.
TTT
motiven etwa 32 % für Oelfeuerung, 40 % nur für Steinkohlen , die Uebrigen für
Holzfeuerung eingerichtet. Aber auch in Ländern, welche den Erdöl-Gebieten fern
liegen, wie Deutschland, Oesterreich, England und Frankreich, ist die Feuerung von
Lokomotiven mit flüssigen Heizstoffen über die Versuchstufe hinaus gelangt. Viel
Abb. 123.
OS SO
INT K
Dampfbehälter
B
Baablase
Hulsbläser
Addegree
seidemple
Kas
/W
Emalm
Pr
es
ar
Top
Winddase1
rohr
Luf
t
Strubignblase
K
strahlgebl
Schall
hi
Luft Luft
Maſsstab 1:26. Rauchverzehrung von Staby . Feuerkiste mit Schirm und Luftstrahl.
fach wird diese Feuerung auf Strecken mit langen oder zahlreichen Tunneln ver
wendet, so auf der Arlberg-, der Mosel-Bahn und der Untergrundbahn in London ,
weil sie keinen Rauch und nur geringe Mengen schädlicher Gase erzeugt. An
anderen Stellen dient sie neben Steinkohle als Zusatzfeuerung zur Steigerung der
Dampferzeugung an schwierigen Stellen der Strecke, wie bei der französischen
Ostbahn und der englischen Great Eastern-Bahn. Wegen des hohen Preises der
flüssigen Heizstoffe in den den Erdölbecken ferner liegenden Ländern hat die Oel
feuerung hier trotz ihrer mannigfachen Vorzüge keine gröſsere Verbreitung finden
können. Ihre Hauptvorzüge vor der Kohlenfeuerung sind die einfache Art des
150 FEUERUNGEN BESONDERER ART.
Fassens und Ergänzens der flüssigen Heizstoffe, das rasche Ingangsetzen, Regeln
und Abstellen der Feuerung, sehr leichte Bedienung und Vermeidung von Rauch,
Ruſs und Schlacken , so daſs Lokomotiven mit Erdölfeuerung weite Strecken ohne
Wechsel zurücklegen können, gröſsere Schonung der Feuerbüchsen, welche weder
chemisch durch die schweflige Säure der Kohlen , noch mechanisch durch den
festen Heizstoff angegriffen werden, gegen die Stichflamme der Erdölfeuerung aber
durch geeignete Auskleidung mit feuerfesten Steinen geschützt werden können,
Zundampfbehälter
endlich die höhere Verdampfungsfähigkeit bei gleichem
Dampfbehälter
Gewichte , daher die
Möglichkeit der Verwendung leichterer Tender.
Kesseldampf
Kesseldampf
a
ZumStrahlgebläse
Strahlgebläse
zum
Hisöläser
K
.zum
blåser
/ülts
.Zum
an Dampf, welcher zum Zerstäuben des Oeles und bei kalter Witterung zum An
wärmen im Tender behufs Herstellung der erforderlichen Dünnflüssigkeit nöthig ist.
Nach Urquhart kann dieser Aufwand 8 bis 13 % der gesammten Dampf
erzeugung betragen 89) ; bei Versuchen der Minneapolis- und St. Paul -Bahn und
Verwendung von amerikanischem Petroleum wurde er zu 13,4 % ermittelt. Das
Abb . 126.
妻 个 许
Hauptleitung für Oel vom
Tender 5
Maſsstab 1:40.
Oelfeuerung für die Arlbergbahn, Bauart Holden.
Abb . 127 .
Oel wird stets mit Dampfstrahl
zerstäubern durch die Hinterwand
öl Luft
der Feuerkiste über dem Roste
oder über einer Bodenplatte ein
geblasen , wie Textabb . 126 zeigt .
Die lange Flamme wird durch die
Ausmauerung von verschiedener
Form zurückgeworfen , sodaſs sie
genügend lange Wege zum Aus
brennen findet. Die Zerstäuber
arbeiten je nach ihrer Bauart mit D
Dampf
flacher, zylindrischer oder kegel
förmiger Flamme. Bei neueren Luft
Einrichtungen wird die Gebläseluft Maſsstab 1:10 .
in der Rauchkammer erst auf etwa Zerstäuber für flüſsigen Heizstoff, Bauart Urquhart.
89) Organ 1899, S. 263.
152 FEUERUNGEN BESONDERER ART.
200 ° C. vorgewärmt; bei Bahnen mit Saugebremse dient der Oelzerstäuber bis
weilen gleichzeitig als Sauger für die Entleerung der Bremsleitung, wobei indes
der Vortheil der Verwendung warmer Luft nicht erreicht wird. Die Bauart des
Zerstäubers von Urquhart 9 ), beispielsweise die der russischen Griasi-Tzaritzin
Bahn , ist aus Textabb . 127 ersichtlich . Der Dampf tritt durch A, das Oel durch B
Abb. 128. ein ; die beiden Düsen liegen in
einander, und zwar umgiebt die
etwas vorspringende Oeldüse die
Dampfdüse und wird durch diese
stets offen gehalten . Das Gemisch
tritt in das Rohr C, durch welches
die zur Verbrennung erforderliche
Luft angesaugt wird . Die Rege
lung erfolgt durch Verschieben
der Dampfdüse mittels Schraube
ohne Ende und Schneckenrad D.
Zerstäuber nach Holden
sind auf der englischen Great
Eastern-, der Mosel- und Arlberg
Bahn in Anwendung ; Textabb . 126
ojyam zeigt die Ausführung bei der Arl
berg- Bahn Das Oel wird vom
Tender durch eine Rohrleitung
nach den Zerstäubern geleitet und
von diesen unter das Feuergewölbe
geblasen. Die Vorderwand der
1
Feuerkiste ist mit einer Schutz
mauer versehen . An der Feuer
kistenrückwand sitzt der Dampf
hahn, welcher den Heizstoff mittels
eines Schlangenrohres dünnflüssig
erhält und die Zerstäuber und
Luftdüsen betreibt.
Textabb . 128 und 129 zeigen
die Einzelheiten an Lokomotiven
der englischen Great - Eastern
Bahn . Dampfrohr a dient zum
Einspritzen des Oeles, b zum Vor
wärmen , c zum Einblasen der Luft,
d zur Reinigung der Düse, e für
den Oelzufluſs.
Textabb . 129 zeigt die Strahl
Maſstab 1:20.
vorrichtung und die Oeffnungen,
Oelfeuerung der englischen Great-Eastern -Bahn, durch welche das Einblasen er
Bauart Holden .
folgt. Zum Anheizen wird ge
90) Organ 1885, S. 78 und 113 ; 1886, S. 176 ; 1889 , S. 238.
FEUERUNGEN BESONDERER ART. 153
wöhnlich Kohle auf dem mit Schlacke bedeckten Roste verwendet und erst dann
das Oel in die Feuerkiste eingeblasen .
Mit dieser Feuerung sind auf der Arlbergbahn sehr gute Erfahrungen gemacht.
Die Rauchbelästigung ist vollständig vermieden, die Feuerung selbst zwar bedeutend
kostspieliger, als die mit Kohle, aber der Vortheil der Rauchlosigkeit und die aus
gezeichnete Verdampfung lassen sie trotzdem so vortheilhaft erscheinen, daſs schon
über 40 Lokomotiven der Arlbergbahn damit ausgestattet sind.
Maſsstab
2:11.
Stahlrohr
Kupferrohr
Bläser
ei
Bläse
r
Einblasöffnung
Dampf
Qelbläser
Textabh
und
128.
zu.
ANTONIO
Teer
Dampf
R
Abb
129.
heiſse
Luft
Schnitt
Schnitt
a-
cod
Hebenzz
Drehen
Teer
Die französische Ostbahn verwendet bei einer gröſsern Anzahl von Loko
motiven flüssigen Heizstoff, und zwar gewöhnlichen Gastheer, als Zusatzfeuerung.
Eisenbahn-Technik der Gegenwart I. 10
154 FEUERUNGEN BESONDERER ART.
Neig1un:g Dampf
10
Theer !
Neigung_1:25
von Dampf und Theer angesaugt wird. Die höchste Leistung wird erzielt, wenn
der Strahl in etwa 200 bis 250 mm Höhe über die Oberfläche des festen , in leb
hafter Verbrennung begriffenen Heiz Abb . 132.
stoffes hinweg eingeblasen wird , was
eine gewisse Tiefe der Feuerbüchse
voraussetzt. Luft
Das in der Minute verbrannte - Luft
65
20
3373 1115
147
13
Textabb. 133 zeigt den Rost der Lokomotive Taf. I mit guſseisernen Doppel
stäben, welche später durch einfache Stäbe ersetzt wurden , um die festgebrannte
Schlacke leichter entfernen zu können .
Textabb. 134 stellt den Rost der Lokomotive Textabb. 29, Nr. 34, S. 27 aus
Stahlflachstäben in rechenförmigen Lagern für stark schlackende Förderkohle dar,
welche wegen des Festsetzens der Schlacke nur glatte Formen der Roststäbe zuläſst.
Abb . 134.
160 160
23
23
Viupler
7750
310 1450
re
N
O
15 79516
Maſsstab 1:14.
-80.
1530 का
Rost aus Stahlflachstäben . Preuſsische Staatsbahnen .
Roststäbe (Textabb . 136 und 137) haben umgebogene Enden , mittels deren leicht
beliebige Spaltbreiten in ziemlich weiten Grenzen hergestellt werden können .
BAUART DER EINZELTHEILE. 157
Bei langen Fahrten sind die Klapproste zum Reinigen des Feuers sehr bequem .
Sie werden, wie in Textabb. 109, S. 138, in der Mitte, oder vorn , oder hinten ange
bracht und bestehen aus einem mittels Schraube oder Kurbel um wagerechte
Zapfen drehbaren Rahmen, in welchem ein Abb . 137 .
Theil der Roststäbe liegt. Textabb. 138 zeigt 50 50
010
o o o o O O O o O o
Zob.d.Rohrro .
oi
O O
00
4025
0
00
2200
00
0
o o O O o 0 O o
0
0
1360
o O O
00311
O o 0 o o O O O O
O o O O o o O o o
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O O O O O o o o
o O O O
O 0 o o O O
o o o 0 OO 0 O
o lo o o o O O o O
o O ON o O o
o
o 0
O
O
o
O
O
O
o
o
Shh
je zwei Wasserrohren oder Gruppen von solchen je ein gewöhnlicher Roststab oder
neuerdings meistens ein um die Längsachse drehbarer Kipproststab mit seitlichen
Zähnen ( Textabb. 141 ) liegt.
Abb. 139.
11
299 159 188 159
Maſsstab 1:20.
Schüttelrost, Bauart Weaver , Pennsylvania -Bahn.
hinter diesen liegenden Funkensiebe müssen gut anschlieſsen und leicht entfernt
werden können . Wenn die Oeffnung der Feuerthür zu klein ist, um das Ein
steigen in die Feuerkiste zu gestatten, so muſs im Boden des Aschenkastens ein
Abb. 141 .
12.90
ELDBETET UUTES!
Mafsstab 1:20, Schüttelrost mit Wasserrohren , Pennsylvania -Bahn.
Loch mit Deckel und Verschluis zum Einsteigen von unten vorhanden sein .
Wassereinspritzrohre und seitliche Thüren zum Ausräumen sind zu empfehlen .
Einen zweckmäſsigen vordern Verschluss Abh. 142.
bei den preuſsischen Staatsbahnen zeigt
die Textabb . 142. Die untere Klappe,
welche mit Schubriegeln versehen ist,
wird nur beim Reinigen geöffnet und
dadurch das Herausfallen glühender
Kohlenstücke auch ohne Siebe sicher
vermieden .
Die Textabb. 143 stellt den sehr zweck
mälsigen Schubert'schen Aschen
kasten dar, bei welchem Spritzrohre Malsstab 1 : 15 .
nicht erforderlich sind, weil die herab
Aschenkasten -Vorderwand mit zwei Klappen .
fallenden Funken in dem todten , untern ,
von der einströmenden Luft nicht bestrichenen Raume ruhig liegen bleiben und ab
kühlen. In Amerika werden die Aschenkasten am Boden in der Regel mit vom
Führerstande aus bewegbaren Schiebern oder Klappen versehen , um die Asche bei
langen Fahrten während eines Aufenthaltes rasch auswerfen zu können .
160 BAUART DER EINZELTHEILE.
Textabb 144 stellt den zum Kessel mit breiter Feuerbüchse ( Textabb. 98 und 99)
gehörigen Aschenkasten dar. Der untere, geradwandige Theil kann für sich heraus
gezogen werden ; der obere verbreiterte Theil besteht aus vier zusammengeschraubten
Theilen , von denen zuerst die mittleren , in der Vorder- und Hinterwand liegenden
Stücke entfernt werden , worauf die schrägen Seitentheile ausgebaut werden .
Im Uebrigen ergiebt sich die je nach der Stellung der Achsen u. s. w. übliche
Gestalt der Aschenkasten aus den Textabb. 15, Nr. 20, S. 16 ; 29, Nr. 34 , S. 27 ; 30 .
Nr. 35, S. 28 ; 67, Nr 73, S. 51 und Taf. II und III . Sie muſs der Luft überall
genügenden Zutritt zum Roste gewähren und darf kein Verlegen des Rostes durch
Asche zulassen . Liegen Triebachsen unter dem Roste, so müssen die Aschenkasten
häufig zweitheilig und mit besonderen mehrfachen Schutzwänden für diese Achsen
hergestellt werden .
Abb . 143.
Abb
144.
0
BAUART DER EINZELTHEILE.
Roststä
meiob1ne2t
Spaltwbr
10
o
o
O
O
1e2imtme, 8.25
450Ki,86pp4br
roeit
st 520
a
t
Ras gekipp
t
1040
500
1220
Mafsstab
1:20. Staatsbahnen.
Badische
gekuppelten
Lokomotive
Schnellzug
2/5.-
Aschenkasten
der
162 BAUART DER EINZELTHEILE.
JOJ 4
1 ODT
Amerikanische Feuerthür -Ränder.
1,50
7105
320
360
85 900
70
oder die in England am meisten verbreitete Thür : Textabb . 149, anwenden, welche
unten eine schräge Schüttplatte und darüber eine Klappe mit Deckel und Leit
rippen hat, die beim Feuern nach oben aufgeklappt werden . Der Deckel dient
zur Regelung des Luftzutrittes, die Rippen hindern den lästigen Schein des Feuers.
Abb. 148.
PullO DOO
Q0000001 స్వరం
E
Maſsstab 1:10. Feuerthür, badische Staatsbahnen.
Abb . 149 .
Abb . 150.
Kasseltilte
1
59
OOO
00
OO
pol
OSTO
O 10
10o
390
360
Ticht 650
ThürMitte Ticht 200
650
Maſsstab 2:15.
Feuerthür der 2/5 gekuppelten Vierzylinder -Schnellzug -Lokomotive, badische Staatsbahnen .
Heizrohre. Enge Rohre ergeben mehr Heizfläche, als weite, erfordern aber
stärkere Blasrohrwirkung. Nach Darcy's Formel entspricht z . B. der Widerstand
gegen das Durchströmen der Feuergase bei 186 Rohren von 4,1 m Länge und
52 mm äuſserm Durchmesser 39 mm Wassersäule, bei 248 Rohren von 4,1 m Länge
und 45 mm äulserm Durchmesser 55 mm Wassersäule. Bezüglich der Rauchbildung
und Reinhaltung stehen engere Rohre den weiteren nach , ebenso hinsichtlich der
Lebensdauer der Rohrwände. An genau gleich gebauten und beanspruchten
Schnellzuglokomotiven der badischen Staatsbahnen , von denen eine Reihe mit
204 engeren Röhren von 41/45 mm Durchmesser und 104,7 mm Heizfläche, die
anderen mit 174 weiteren Röhren von 46/52 mm Durchmesser und 95,5 qm Heiz
fäche versehen war, ergaben die engeren Röhren der häufigen Stegbrüche wegen
im Durchschnitte eine um 6,6 Monate, oder 16 % kürzere Lebensdauer der Rohr
wände .
Rippen vorn und hinten wegge Maſsstab 1 : 7. Geripptes Feuerrohr von Serve.
schnitten .
Bei Lokomotiven mit breiten Feuerkisten werden an Stelle von Längsankern
zwischen den Rohrwänden auch dickwandige Aukerröhren verwendet. Textabb. 152
zeigt die Ausführung an badischen Kesseln ( Textabb. 98 und 99) .
Abb. 152.
4918
Kupferscheiben
4600
11Gänge auf 1'enga
Neuere Bestrebungen bezwecken , den Kessel durch die Formgebung der Heiz
rohre möglichst spannungslos zu machen 93), in der Annahme, daſs sich die innen
liegenden Heizrohre beim heiſsen Kessel stärker ausdehnen, als die der Abkühlung
unterworfenen Auſsenwände, wodurch ein nachtheiliger Druck auf die Rohrwände
und Stehbolzen entstehen soll. Die Heizrohre werden zu diesem Zwecke etwas
nach oben, nach Lentz ' Vorschlage auch nach beiden Seiten gekrümmt. In der
Regel werden die Heizrohre und die Auſsenwände wegen der guten Wärmeleitung
zwischen Wasser und Eisen annähernd dieselbe Wärme haben , wie das Kessel
wasser, sodaſs solche Anordnungen überflüssig erscheinen. Die Heizrohre ver
ankern die beiden Rohrwände mit einander, jede Beweglichkeit müſste daher nach
theilig wirken und die Rohre in den Wänden undicht machen .
Blechverbindungen. Die einzelnen Platten werden durch Nietung ver
bunden und zwar mit Ueberlappungsnaht oder mit einseitig oder doppelseitig an
gebrachten Laschen . Bei der Doppellaschennaht liegt eine schmale Lasche aufsen
Nota
231$
ineinander geschobene, Text
abb . 154 für gegeneinander
stofsende, mit äuſserer Ring
Stors rechts
lasche versehene Quernähte.
38
Die äuſseren Laschen werden
schmal gemacht, damit ihre
Kanten dicht verstemmt
werden können . Beide
Nietungen ermöglichen ge
105
naues Rundrichten der
Kesselringe.
Malsstab 1:15. Auch die Zackenlasche
Längsnaht mit Doppellaschen, Quernaht überlappt. hat unter dem Einflusse der
hohen Dampfspannungen
Abb . 154. Eingang gefunden . Text
abb . 155 stellt die Längs
lasche des vordern Schusses
am Kessel Textabb . 98 und
15
99 dar. Die angewendete
dreifache Nietung ergiebt
75
Nietverbindung. Am Rauch
15 kammerende ist der vordere
Kesselschuſs wegen der
104 104 Schwierigkeit des Stemmens
und Dichthaltens auf die
Malsstab 1:15. angegebene Länge ge
schweilst. Für Dome und
Längsnaht mit Doppellaschung, Ringnaht mit Auſsenlasche.
Abb . 155 .
-
Peillänge.
grin
29
C- a 1722
Kelle
matic
deren Untersätze, auch kleine Kesselringe wird Schweiſsung an Stelle von Nietung
vielfach ausgeführt. Groſse Lokomotivkessel mit geschweiſsten Längsnähten
BAUART DER EINZELTHEILE . 167
AD
Länge zwischen den Rohrwänden 3510
οοοοίοοο
00000000
оооо
OOOOOOOOO
оооо
ooo10
---
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C10
OOOOOOO
OIO
d
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0
7
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o
0
oo
to Abb. 158,
133
254-598
9104
152,4
----571-
Maſsstab 1:20.
Breiter Verstärkungslappen an der
Maſsstab 1 : 4. Rauchkammer -Rohrwand .
Abb. 159.
O
350
...
ol
0이
G
Obere Seitenwand -Ecken des Stehkessels. Oesterreichische
Nordwestbahn .
Maſsstab 1:32. Kessel der Lake
Shore und Michigan Süd -Bahn .
mit flacher Decke, wobei auch langes Gewinde für die Queranker gewonnen wird .
Die breite Ueberlappung der Decke und Seitenwände nach Textabb. 159 hat sich
bezüglich Dichtbleibens vorzüglich bewährt, trotzdem der innen liegende Blechrand
nicht verstemmt ist
Daſs die fortwährenden Verbie Abb. 161 .
gungen die Ursache der Undichtigkeiten
mangelhaft angeordneter Nietverbin
dungen sind, wird häufig nicht genügend
Sunset
beachtet. Eine gegen den Dampfdruck
nicht genügend verankerte und daher
dem Undichtwerden besonders ausge
setzte Stelle ist die Verbindung des
hintern Langkessels mit der vordern
und seitlichen Wand des Feuerkisten
mantels. Textabb . 161 zeigt eine Ver
stärkung dieser Stelle durch eine innere
Lasche bei dem Kessel der Pennsyl
vania - Bahn ( Textabb. 111 , S. 140 ).
Die Dampfdome werden meistens
mit breitem Unterflansche auf den aus
geschnittenen und durch einen Ring Maſsstab 1:15 .
verstärkten Kesselrücken gesetzt ( Text Verstärkung des Anschlusses des Langkessels
abb. 15 , Nr. 20, S. 16 und 29 , Nr. 34 , an den Feuerkistenmantel, Pennsylvania -Bahn.
S. 27 ). Textabb . 162 zeigt die Dom
verbindung der Pennsylvania -Bahn. Die Langnaht des Kesselringes liegt oben ;
der starke Domwinkelring überdeckt sie, setzt die äuſseren Laschen fort und ver
Abh . 162.
KO 13 735
stärkt die Oeffnung. Bei amerikanischen Kesseln wird im Uebrigen häufig nach
Textabb. 163 II die Langkesselwand in die Oeffnung des Domes ausgeflanscht und
Eisenbahn - Technik der Gegenwart I. 11
170 BAUART DER EINZELTHEILE.
mit diesem vernietet. Die ältere Verbindung nach Textabb. 163 III ist für die
heutigen Dampfspannungen nicht zuverlässig.
Die Fuſsringe der Feuerkiste haben meistens zwei Nietreihen. Die häufig
auftretenden Undichtigkeiten an den Ecken gaben Anlaſs zur Ausführung nach
Textabb. 1641 mit unten verlängerten Ecklappen und einer dritten enggetheilten
Abb . 163. Abb . 164.
II
I III
Malsstab 1:10
Domverbindungen. Feuerkisten - Fuſsringe.
Abb. 165. Nietreihe für die Aufsenwand. Man setzt auch oft zwei
Niete an den Ecken nebeneinander ( Textabh. 164 II) und
füllt die wagerechte Theilung der unter Reihe durch eng
ㅠ
Von hinten eingebrachte
Feuerkiste.
gesetzte Nietschrauben aus. Die kupfernen Feuerkisten er
halten in der Regel einreihige Nähte und eiserne Niete.
Bei sehr langen Feuerbüchsen, bei denen Deck- und
Seitenplatten nicht aus einem Stücke bestehen , legt man
Ueberlappungsnähte oder doppelreihige Längsnähte auſser
halb der Deckenstehbolzen in die oberen Ecken ( Textabb. 93, S. 123 ). Oben sehr
breite Feuerkisten werden von vorn eingebracht und dann wird die vordere
Auſsenwand angenietet, oder die Feuerkiste wird von hinten eingebracht. Die
äuſsere Hinterwand erhält einen Flansch nach aufsen ( Textabb. 165 ) und wird
nachher festgenietet.
Die Verankerungen der flachen Wände des Feuerkistenmantels bestehen
in der Regel aus Blechen, welche die Hinterwand mit den beiden Seitenwänden ,
oder der Decke und die vordere Rohrwand mit dem Langkessel verbinden , niemals
aber eine einzelne dieser Wände allein absteifen dürfen ( Textabb. 15, Nr. 20, S. 16,
und 67, Nr. 73, S. 51 ). Längsanker durch die ganze Kessellänge werden, abge
sehen von Kesseln mit breiter Feuerbüchse (S. 122 und 130 , Textabb . 97, S. 127
und 98, S. 128), nur noch in England ausgeführt ( Textabb. 30, Nr. 35, S. 28 .
Taf. II, Nr. 7, S. 8) , da sie sich nicht in derselben Weise strecken, wie der Kessel
und sich bei groſser Länge durchbiegen würden . In Amerika, neuerdings auch
auf europäischen Bahnen ( Textabb. 96, S. 126 ), wendet man in der Regel schräg
gelegte Längsanker ( Textabb. 111 , S. 140 ; 114, S. 142) an , welche die Endwände
mit dem Langkessel verbinden . Zur Versteifung der Seitenwände des Feuerkasten
mantels dienen Queranker, welche in auſsen aufgenietete, meist mit den Auswasch
öffnungen verbundene Verstärkungstücke ( Textabb. 166 ), oder in entsprechende
Preſsbeulen ( Textabb. 167) der äuſsern Lasche der Langnaht geschraubt und mit
Muttern versehen werden. Bei senkrechten Wänden werden sie durch aufgenietete
Verstärkungbleche oder Laschen geschraubt und aufsen vernietet, oder mit Muttern
versehen .
Stehbolzen. Die Stehbolzenbrüche sind meistens eine Folge von Ver
biegungen , welche durch die stärkere Ausdehnung der innern Feuerkiste gegen
BALART DER EINZELTHEILE. 171
den kühlern und meist aus anderm Metalle bestehenden Mantel hervorgerufen
werden . Die Feuerbüchse ist unten am Fuſsringe am steifsten, bei zunehmender
Erwärmung findet daher Bewegung der Wände nach aufwärts und nach beiden
Abb . 167.
Abb . 166 .
for
sem
Mitte
ES
Maſsstab 1:10 .
Hinsicht vorzuziehen ist ; ferner bilden örtliche Schlamm- oder Kesselstein - Ansainmel
ungen wegen der daraus folgenden stärkern Erhitzung und Dehnung eine häufige
Ursache der Brüche. Feuerbüchsen mit engem Wasserraume haben mehr Brüche auf
zuweisen, als solche mit weitem , ebenso hohe und lange Büchsen mehr, als niedrige
oder solche, welche sich im Grundrisse der quadratischen Form nähern , wie dies
bei den über den Rahmen verbreiterten Feuerbüchsen der Fall ist.
Zu den mechanischen Beanspruchungen der eisernen Stehbolzen auf Längs
spannung und Biegung kommt noch die Verschwächung durch Rost , welche
namentlich da stattfindet, wo das kühlere Wasser am Mantel herabflieſst, wie an
der Stehkessel -Vorderwand, und da, wo die im heiſsen Wasser sich bildende Rost
schicht durch die stattfindenden Biegungen immer wieder aufgebrochen wird. Je
härter und rostfähiger das Eisen ist, um so rascher werden die Stehbolzen zerstört.
An scharfen Ansätzen und scharfem Gewinde reiſsen alle Stehbolzen am leichtesten ;
solche sind daher zu vermeiden .
Der Bruch erfolgt in der Regel an der äuſsern Mantelplatte, wenn die Steh
bolzen aus Eisen sind . Kupferne Stehbolzen brechen meist an oder in der Feuer
kistenwandung. Die an der Mantelseite auftretenden, sichelförmigen Anbrüche
sind bei eisernen Stehbolzen mit den Spitzen der Längenmitte des Fuſsringes zu-,
bei kupferner von dieser abgewendet. Auf der Feuerkistenseite liegen sie
umgekehrt.
Die Ursache dieser Erscheinungen ist in den Festigkeitsverhältnissen des
Eisens und Kupfers bei Zug, Druck und bei höherer Wärme begründet. Durch
die erwähnte Verschiebung der Feuerkiste gegen den Mantel werden die Stehbolzen
hin und zurück verbogen. Da nun die Widerstandsfähigkeit des Eisens gegen Zug
höher ist, als gegen Druck , so werden eiserne Stehbolzen vorwiegend auf der Seite
der gedrückten Faser reiſsen. Beim Kupfer ist der Widerstand gegen Druck höher,
kupferne Stehbolzen reiſsen daher vorwiegend auf der Seite der gezogenen Fasern.
Ferner ist die Einspannung des eisernen Stehbolzens in der eisernen Mantelplatte
eine festere, als in der nachgiebigern Kupferwand; der Rils wird also im Schafte
an der Mantelseite rascher entstehen und fortschreiten , als auf der Feuerkistenseite .
Bei den kupfernen Stehbolzen tritt das Abbrechen in den meisten Fällen auf der
Feuerkistenseite ein, weil diese heiſser ist, hier also das Kupfer an Festigkeit
verliert. Je stärker die Kesselsteinablagerungen an der Feuerkistenwand sind, um
so eher wird der Bruch eintreten, und zwar meist in der Wand selbst.
Anrifsstellen kennzeichnen sich bei eisernen Stehbolzen durch die Rostspuren ,
bei kupfernen durch scharfe schwarze Linien , bei beiden auch durch Trennungen
des Kesselsteines.
Nach diesen Erfalırungen empfiehlt es sich, in den oberen Ecken die bieg
sameren Kupferstehbolzen, in den mittleren und unteren Theilen der Wände dagegen
eiserne Stehbolzen zu verwenden, wenn das Wasser nicht viel Kesselstein absetzt.
Bei schlechtem Wasser würden eiserne Stehbolzen schwer dicht zu halten sein .
Die oberen Stehbolzen sollten möglichst lang sein, um den Biegungswinkel zu
verringern.
Mehrfach werden auch an den dem Bruche zumeist ausgesetzten Stellen
Stehbolzen aus Mangankupfer oder Manganbronze verwendet. Dieser Stoff hat bei
annähernd derselben Nachgiebigkeit und Dehnung, wie Kupfer eine um 40 bis 50 %
BAUART DER EINZELTHEILE. 173
höhere Festigkeit 9 ), ist aber nach Versuchen bei den badischen Stnatsbahnen
gegen die Einwirkung der Stichflamme empfindlicher, was sich durch raschere Ab
zehrung der dem Feuer stark ausgesetzten Köpfe äuſsert.
Textabb. 98, Seite 129 giebt ein Beispiel für die Verwendung von Stehbolzen
aus Manganbronze an den hinsichtlich der Biegung schwierigsten Stellen der Feuer
büchse. Nickeleisen ist bisher nur versuchsweise, hauptsächlich in Amerika zu
Stehbolzen verwendet, und hat sich bei den preuſsischen Staatsbahnen nicht
bewährt.
Bei einzelnen amerikanischen Lokomotiven werden in den oberen Reihen
Zwischenstehbolzen angebracht. Textabb. 169 zeigt eine derartige Anordnung nach
Player. Hierdurch leidet zwar der Einblick in die Wasserräume, aber die Festig
Abb . 169.
Abb . 170.
0
o
C
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O 0 O
Malsstab 1 : 5.
o
Malsstab 1:20 .
Verlängerter Stehbolzen von Nixon.
keit der Verankerung gewinnt. Die Stehbolzen der oberen Ecken sind 25 mm , die
andern 22 mm stark. In anderer Richtung ist man bestrebt, den Stehbolzen so
groſse Beweglichkeit zu geben , daſs sie den Biegungen und Verschiebungen ohne
nennenswerthe Mehrbeanspruchung folgen können .' ) Hierher gehört zunächst der
verlängerte Stehbolzen von Nixon " ) ( Textabb. 170 ), welcher durch Hinzufügen
einer besondern Büchse im Feuerbüchsmantel verlängert ist und so bei eintretender
Biegung weniger beansprucht wird. Dieser Stehbolzen ist in gröſserm Umfange
auf der Pennsylvania- und der Union Pacific -Bahn in Gebrauch und soll sich gut
bewähren .
Auf einfachere Art soll nach Stone Abb . 171 .
Abb . 173.
110 10
Oto
Maſsstab 1:16 . Maſsstab 1:10.
Bewegliche Decken - Stehbolzen . Tragbügel für die vorderen Decken-Stehbolzen.
90 170 -
75 . 240 .
R.8
35
RO
Kesseiniitte
R - 285
Maſsstab 1 : 5.
Beweglicher Decken -Steh Malsstab 1:16.
bolzen, mexikanische Gewölbte Rippendecke, Bauart Polonceau.
Zentralbahn .
Das Reiſsen der Deckenstehbolzen kommt sehr selten vor und ist leicht zu
bemerken ; dem Anrosten der Schäfte bei weichem Wasser mit organischen Verun
reinigungen kann durch Ueberziehen mit galvanischem Kupferniederschlage begegnet
werden , dagegen brennen die unteren angestauchten Köpfe mit der Zeit ab. Daher
werden hier besser Muttern verwendet. Undichtwerden ist viel weniger zu be
fürchten, als bei Barrenankern, welche auch die Reinigung der Decke sehr erschweren.
Langbarrenanker werden in gröſserm Umfange nur noch auf englischen Bahnen
ausgeführt.
101) Railroad Gazette 1899, S. 891 .
176 BAUART DER EINZELTHEILE.
Die auf S. 133 zu Textabb . 105 bereits erwähnte Versteifung der Feuerkisten
decke nach Polonceau ohne Deckenstehbolzen zeigt Textabb. 178. Beim An
schlusse der Rippe an die Seitenwände müssen die Niete möglichst nahe an den
Rand gesetzt werden, um die Fuge an der Stirnwand der Rippe dicht zu erhalten.
Diese Bauart ist unter Verwendung von Martineisen und Kupfer bei der öster
reichisch -ungarischen Staatseisenbahngesellschaft an einer gröſsern Anzahl von
Lokomotiven mit Dampfspannungen bis zu 10 at in Verwendung und hat sich
auch wegen der leichten Reinhaltung der Decke gut bewährt.
Abb . 179.
Die Verbindung zwischen Rohrwand und
Langkesselboden erfolgt mittels genügend langer
Verbindungen , welche ein Verschieben der Rohr
wand nach oben zulassen , ohne die Verbindung
zu gefährden ( Textabb. 179).
Auswaschöffnungen. Grolse Oeffnungen
mit Linsenplatten aus Rothguſs und runden Deckeln
nach Textabb. 166, S. 171 werden an den Lang
Malsstab 1:20 .
seiten des Stehkessels so angebracht, daſs man in
die seitlichen Zwischenräume hineinsehen kann ; für
Verbindung der Rohrwand mit
dem Langkesselboden. lange Feuerkisten sind deren zwei auf jeder Seite
nöthig .
Bei der Auswaschöffnung der Kessel der württembergischen Staatsbahnen
( Textabb. 180) ist der Deckel wie eine Ueberwurfmutter aufgeschraubt, was die
Zugänglichkeit der Luke erhöht. Oeffnungen nach Textabb. 181 werden häufig
am Langkesselboden, besser oben auf dem hintern Langkesselringe angebracht, um
Abb . 180 .
Maſsstab 1 : 5 .
Auswaschöffnung, württembergische Staatsbahnen.
zwischen den Feuerrohren von oben nach unten durch waschen zu können . Wenn
sie unten am Langkesselboden angeordnet sind, müssen die Flanschen aus Metall
angefertigt werden , da sonst der Linsensitz durch Abrosten bald undicht wird.
Kleine Luken sind an den unteren Ecken des Feuerkistenmantels dicht über
dem Bodenringe so anzubringen , daſs man den Kesselstein von allen vier Seiten
heraus spülen und kratzen kann , ferner in den hinteren Ecken in Höhe der Kessel
mitte und in der Rauchkammerrohrwand unter und über den Heizrohren. Die
Eckluken nach Bauart der österreichischen Staatsbahnen zeigt Textabb . 182 ; sie
i !IVERS
CF
ALFOPNA
BAUART DER EINZELTHEILE . 177
erleichtern die Untersuchung der Stehbolzen und die Reinigung. Längliche Auswasch
luken nach Textabb. 183 mit eingeschraubten Rothgufsfuttern und Bleidichtungs
ringen verwenden die preuſsischen Staatsbahnen ; die Stege sind zum leichtern
Abb . 181 . Abb . 182 .
130
750
R.10
0
786 A.150
230
Oo
schplatters
Malsstab 1:10.
Eckluke mit Linsensitz, österreichische Staatsbahnen .
Maſsstab 1:10.
Abb. 183 .
Auswaschöffnung mit
Linsensitz am Kesselbauche.
DI
=
M
30
for
D
IV
HE
10
V VII
2 bis 3
Maſsstab 1 : 4. Kessel-Schutzbeläge.
Alle diese Schutzmittel haben sich bei guter Ausführung bewährt. Als Schutz
gegen die äuſseren Kesselanrostungen , namentlich unter angeschraubten , nicht ge
dichteten Bestandtheilen, unter denen sich Feuchtigkeit ansaugende Lagen von
Staub und Rufs ansetzen , werden mit Erfolg Zwischenlagen von Mennigkitt an
gewendet. Ein dauerhafter Anstrich der Kesseloberfläche ist leider nicht bekannt :
am besten hält ein solcher aus Steinkohlentheer auf den heiſsen Kessel aufgetragen.
Gegen das Abzehren der kupfernen Feuerkistenwände in Folge der Einwirkung
der Schwefelverbindungen der Kohle wird das Bestreichen mit Kalkbrei versucht.
RAUCHKAMMER, BLASROHR, LENKPLATTEN , FUNKENFÄNGER , SCHORNSTEIN . 179
20
730
Abb . 185 .
20 20
7.50..
Maſsstab 1:24. Sprühblech zur Wasserabscheidung. Mafsstab 1:24. Haube zur Wasserabscheid ung
Die Rauchkammer , welche früher nur eben lang genug hergestellt wurde,
um die Dampfleitungsrohre und den Schornstein bequem anbringen zu können ,
wird jetzt in der Regel länger ausgeführt, um Raum für die Ablagerung der
Flugasche und eine gröſsere Flächenausdehnung für die Funkensiebe zu gewinnen .
Einen merkbaren Ausgleich der Blasrohrwirkung für die Feueranfachung
bewirken diese groſsen Rauchkammern nicht, da hierfür die Druckschwankungen
180 RAUCHKAMMER , BLASROHR, LENKPLATTEN, FUNKENFÄNGER, SCHORNSTEIN.
zu gering sind. Eine Abschwächung der Dampfschläge kann man besser durch
Einschalten von Behältern zwischen die Ausströmungskanäle und das Blasrohr
erreichen, da hier die Druckschwankungen gröſser sind .
Die Blasrohrwirkung ist in den Jahren 1892 bis 1894 bei der Eisenbahn
Direktion Hannover an einer in natürlicher Gröſse ausgeführten Versuchsvorrichtung
und an fahrenden Lokomotiven verschiedener Gattung eingehend untersucht worden.103)
Hierbei wurde, wie zu erwarten , für die verschiedensten Schornsteinformen die
Beobachtung von Clark , Zeuner u . A. bestätigt, daſs die Luftverdünnung in
der Rauchkammer, gemessen in Millimeter Wassersäule, zum Blasrohrüberdrucke
gemessen in Millimeter Quecksilbersäule, in einem bestimmten , von den Abmessungen
u . s. w . abhängigen Verhältnisse, dem sogenannten Wirkungsgrade steht, welches
bei Lokomotiven in der Regel zwischen 1 und 1,2 liegt, an der Versuchsvorrichtung
aber zwischen 0,8 und 1,6 wechselte. Die für die Ausführung wichtigen Ergebnisse
dieser Versuche sind im Folgenden wiedergegeben .
Die Gestalt des aus der Blasrohrmündung austretenden Dampfstrahles und
die Form des Schornsteines haben auf die Gleichmäſsigkeit der Blasrohrwirkung
wesentlichen Einfluſs. Damit der Dampfstrahl die Rauchgase genügend ansauge,
muſs er den Schornstein zu angemessenem Theile ausfüllen und sich daher über
der Mündung des Blasrohres entsprechend ausbreiten .
Bei gewöhnlichen , nach oben schlank kegelförmig zulaufenden , glatten Blas
rohren, welche unmittelbar auf Kreuz- oder Knierohren mit seitlichen Zuströmungen
sitzen, bei welchen also die Geschwindigkeit des Dampfstrahles in senkrechter
Richtung gröſstentheils erst durch den im Blasrohre selbst herrschenden Druck
erzeugt werden muſs, ist die Spannung in der Ausströmungsebene noch ausreichend ,
um die nöthige Ausbreitung des Strahles zu erzielen ; durch Einsetzen des Rand
ringes in die Mündung kann sie noch etwas erhöht werden .
Bei Blasrohren dagegen, welche auf Standrohren, langen , senkrechten Aus
strömungsrohren, sitzen (Abb. 30, Nr. 35 , S. 28), ist die senkrechte Geschwindig
keit des Dampfstrahles schon unter dem Blasrohrkopfe um so mehr vorhanden , je
Abb . 187 .
enger das Ausströmungsrohr ist. Die Spannung
in der Ausströmungsebene ist also kleiner und die
12
Ausbreitung des Strahles ist geringer. In diesem
Falle muſs daher der Schornstein entsprechend
enger sein , oder es muſs eine ausreichende Aus
1
breitung herbeigeführt werden . Das einfachste und
wirksamste Mittel hierfür ist die Anbringung eines
Quersteges in der Mündungsebene nach Text
abb). 187, welcher durch seine keilförmige Gestalt
Quersteg in der Blasrohrmündung, ein Auseinandertreiben des Dampfstrahlesund
durch die Querschnittsverengung eine Steigerung der Spannung in der Austritts
öffnung bewirkt.
Auch die Weite des Blasrohres hat groſsen Einfluſs auf die Wirksamkeit des
Dampfstrahles. Weite Blasrohre wirken insofern ungünstig, als der Austritt des
Dampfschlages in kürzerer Zeit erfolgt, als bei engeren Rohren. Der Dampfschlag
103) v. Borries : Organ 1896, S. 14, 29 und 49. Troske: Ceber die zweckmäſsigste Form
der Lokomotivschornsteine. Glaser's Annalen 1895, Bd . 37, S. 47.
RAUCHKAMMER, BLASROHR , LENKPLATTEN, FUNKENFÄNGER, SCHORNSTEIN . 181
wirkt also im ersten Augenblicke heftiger, während die Geschwindigkeit des nach
strömenden Dampfes geringer ist. Enge Blasrohrmündungen bewirken dagegen
eine Verzögerung des Auspuffes und eine Steigerung der Geschwindigkeit des nach
strömenden Dampfes, ergeben daher namentlich bei mittlerer Umdrehungszahl der
Triebräder und starken Füllungsgraden eine gleichförmigere, aber so starke Blas
rohrwirkung, daſs die Schornsteine nur mäſsigen Wirkungsgrad haben dürfen.
Eine nennenswerthe Steigerung des Gegendruckes auf die Kolben bewirken die
engen Blasrohre bei mittleren Geschwindigkeiten nicht, da der Blasrohrdruck nur
einen geringen Theil des Gegendruckes im Zylinder ausmacht.
Die für den Wirkungsgrad besten Schornsteine mit starken Einschnürungen
und Erweiterungen nach oben bewirken Aufreiſsen des Feuers, starke Flugaschen
bildung und Funkenwerfen, also ungleichmäſsiges Verbrennen , während Schorn
steine mit gröſserer, mittlerer Weite und geringerer Erweiterung nach oben die
schädliche Wirkung des Dampfschlages abschwächen .
In stark eingeschnürten Schornsteinen mischt sich der aus dem Blasrohre
austretende und sich ausbreitende Dampfstrahl zwar gut mit den Rauchgasen, der
Dampfschlag tritt aber wie ein Pfropfen in den engsten Theil des Schornsteines
ein und saugt die Rauchgase plötzlich nach , so daſs die erwähnte heftige Ein
wirkung auf das Feuer entsteht. Bei weiteren Schornsteinen mischt sich der Dampt
allmälig mit den Rauchgasen , sodaſs die Wirkung sanfter ist. Weite Schorn
steine mit geringem Wirkungsgrade und engem Blasrohre sind daher für mittlere
Verhältnisse oft besser, als enge mit groſsem Wirkungsgrade und weitem Blas
rohre ; für Schnellzug - Lokomotiven mit starker Dampfdehnung ist groſser
Wirkungsgrad geringem Gegendrucke vorzuziehen. Alle Einrichtungen, welche
einen gröſsern Wirkungsgrad des Schornsteines bei weiter Blasrohrmündung
bezwecken, wie ringförmige oder mehrfache Ausströmung, Zwischendüsen u . s . w . ,
haben daher nur für Schnellzug-Lokomotiven mit starker Dampfdehnung eine
gewisse Bedeutung ; im Uebrigen sind sie nutzlos.
Für die Wirkung des Dampfstrahles im Schornsteine ist nur dessen oberer
Theil, mindestens 6/10 der ganzen Höhe von Oberkante Blasrohr bis Oberkante
Schornstein von Bedeutung, weil der Dampfstrahl erst in dieser Höhe eine Breite
und Rauheit der Oberfläche erlangt, welche ihn befähigt, mit den Feuergasen in
ausreichende Berührung zu kommen. Die Höhe des Schornsteines darf deshalb
nicht zu gering sein. Schornsteine, welche wegen der hohen Lage der Kessel
nicht in genügender Höhe ausgeführt werden können , müssen daher, falls
angemessene Verlängerung in das Innere der Rauchkammer nicht thunlich ist ,
behufs gehöriger Ausfüllung durch den Dampfstrahl etwas enger gemacht werden,
ebenso auch das Blasrohr, weil der Wirkungsgrad dabei geringer wird .
Aus den Ergebnissen der hannoverschen Versuche hat v . Borries folgende
Regeln für den Entwurf neuer Schornsteine abgeleitet.
Querschnitt des Blasrohres. Da das Verhältnis der Rostfläche R zum
Querschnitte der Heizrohre S wegen der Verschiedenheit der Heizstoffe sehr ver
schieden ist, so müssen beide in Betracht gezogen werden. Der Blasrohrdurch
messer d kann aus der Formel :
Sqm Rqm
Gl. 68 . d"
0,156 V Sam + 0,3R4m
182 RAUCHKAMMER , BLASROHR , LENKPLATTEN , FUNKENFÄNGER , SCHORNSTEIN .
bestimmt werden. In dieser Formel hat diejenige Gröſse S oder R den gröſsten
Einfluſs auf d , welche verhältnismäſsig am kleinsten ist, den Widerstand gegen
den Durchzug der Feuergase also vorwiegend verursacht.
Das Blasrohr erhält zweckmäſsig Kegelform mit Verengung nach oben im
Verhältnisse 1:10 und mit einer Höhe gleich dem obern Durchmesser, damit der
Dampfstrahl besonders bei Verbund -Lokomotiven mit einseitigem Knieuntersatze
ausreichende Führung erhält.
Abmessungen der Schornsteine. Die Höhe h über dem Blasrohre
und der obere Durchmesser D können nach v . Borries für Blasrohre auf kurzen
Kreuz- oder Knierohren zu h = 13d , D = 4,2 d , für Blasrohre auf senkrechten
Ausströmungsrohren zu h = 14 d , D = 3,8 d angenommen werden. Die Blasrohre
d
erhalten dann wirkliche Durchmesser di 1,06 d und Stege von Breite . Ohne
10
Stege müſste h = 15 d sein . Der obere Theil des Schornsteines erhält , wie
Textabb. 188 zeigt, auf 0,6 der ganzen Höhe h Kegelgestalt mit einem untern
Durchmesser in dieser Höhe von 0,8 D. Nach unten soll sich ohne Knick ein
schlanker Einlauf anschlieſsen.
Verkürzte Schornsteine erhalten geo
Abb . 188.
metrisch ähnliche Gestalt, wobei die Ober
kante in einem Kegel liegt, welcher die
Oberkante des berechneten Schornsteines mit
der Oberkante des Blasrohres verbindet. Der
Ooh Durchmesser des letztern ist um etwa 1/4 der
verhältnismäſsigen Verlängerung oder Ver
7-131 h = 14d kürzung des Schornsteines zu verkleinern .
0,87
Bei Blasrohren mit Steg kann der berechnete
0,4 h
obere Durchmesser beibehalten werden , indem
der Steg für je 25 mm Höhenverminderung
um etwa 1 mm breiter und das Blasrohr um
Schornstein - Verhältnisse. 0,7 mm weiter hergestellt wird. Kann der
Schornstein länger ausgeführt werden , so
verlängert man ihn in der berechneten Kegelgestalt nach oben .
Für jede Lokomotivgattung muſs es eine Schornstein- und Blasrohrweite
geben , bei welcher zwischen Gleichmäſsigkeit der Feueranfachung und Höhe des
Gegendruckes auf den Kolben das vortheilhafteste Zusammenwirken erzielt wird.
Man wird sich daher nicht mit den berechneten Abmessungen des Blasrohres
begnügen, sondern durch weitere Beobachtung im Betriebe die etwa noch zu
erreichenden Verbesserungen ermitteln . Wäre z . B. die Dampferzeugung zu
reichlich , so macht man das Blasrohr etwas weiter und umgekehrt; brennt das
Feuer vorwiegend vorn auf dem Roste , so stellt man das Blasrohr tiefer, oder
verbreitert Steg und Durchmesser ; brennt es vorn ungenügend, so stellt man das
Blasrohr höher, oder verringert Stegbreite und Durchmesser. Der Steg hat dabei
den Vortheil, daſs keine Veränderung der Höhenstellung des Blasrohres nöthig ist.
Ringförmige Blasrohre müssen höher gestellt werden , als gewöhnliche. Bei
richtiger Stellung des Blasrohres zum Schornsteine brennt das Feuer auf dem
ganzen Roste gleichmäſsig, ohne dal's an bestimmten Stellen Löcher gerissen
werden . Die Rauchgase ziehen bei gewöhnlichen Kesseln ohne Feuerschirme etwas
RAUCHKAMMER, BLASROHR, LENKPLATTEN , FUNKENFÄNGER , SCHORNSTEIN . 183
mehr durch die unteren Rohre, bei einem Feuerschirme in etwa einem Drittel
der Feuerkistenlänge ziemlich gleichmäſsig durch alle Rohre, bei längeren Feuer
schirmen nach englischer Bauart und bei Wellrohrkesseln mit einfachen Feuerbrücken
ohne weitere Einbauten mehr durch die oberen Rohre.
Im Folgenden sind einige der zahlreichen neueren Blasrohr-Anordnungen dar
gestellt.
Textabb. 189 zeigt das gewöhnliche unveränderliche Blasrohr mit auswechsel
barem Kopfe.
Abb. 190 .
Abb . 189.
0 共☆
Malsstab 1 : 20.
Unveränderliches Blasrohr mit auswechselbarer
Maſsstab 1:15.
Veränderliches Klappblasrohr.
Düse
Abb . 191 .
Abb . 192 .
VA
Textabb . 194 zeigt ein auf den Boden der Rauchkammer gestelltes Blasrohr
der sächsischen Staatsbahnen , Textabb . 30 , Nr. 35, S. 28 und Tafel II die in
England übliche Anordnung, Textabb. 195 ein Blasrohr amerikanischer Bauart mit
bis unter die Mündung reichender Scheidewand,
Abb. 193 . damit die beiden Dampfstrahlen einander mög
lichst wenig stören. Zu gleichem Zwecke werden
dort vielfach noch zwei ganz getrennte Blas
rohre angewandt.
Die Textabb . 196 und 197 stellen das
ringförmige Blasrohr mit innerm Saugrohre von
Adams in den Anordnungen der bayerischen
Staatsbahn ( Textabb. 196) und der französischen
Nordbahn ( Textabb. 197) dar.
Die Textabb . 198 und 199 zeigen eine
Maſsstab 1:30 . amerikanische Anordnung mit zwei einstellbaren
s mit getrennten Zwischendüsen , welche ein gleichmäſsiges An
Mündungen,Blasrohr
Veränderliche Bauart Kordina. saugen der Feuergase durch die Heizrohre be
wirken soll .
In Textabb. 200 ist ein Blasrohr mit vier Zwischendüsen von den Lokomotiven
der Schafbergbahn veranschaulicht ; es verdeckt die Feuerrohre ziemlich stark .
Abb . 195 .
Abb. 194.
3442
1240
NA
Maſsstab 1:32 .
Rauchkammer und Blasrohr mit veränderlicher Mafsstab 1:20.
Düse. Sächsische Staatsbahnen . Getheiltes Blasrohr, amerikanische Bauart.
RAUCHKAMMER, BLASROHR, LENKPLATTEN, FUNKENFÄNGER, SCHORNSTEIN. 185
Abb. 197.
Abb . 196.
-.372
1.
JI 21
-1981
20
Abb . 198 .
Abb . 199 .
508
968
152
1
19
dib
QO
Abb. 200.
330
Abb. 201 .
1743
544
1650
930
0.0
tvo
607
900 .
Abb. 202.
466
1
Maſsstab 1:32 . Verlängerte Rauchkammer, Pennsylvania -Bahn.
оооооо
85
O
DOO
оо
Maſsstab 2:57 . Bewegliches Funkensieb , Bauart Liepe.
In Textabb. 203 ist ein derartiges Funkensieb der Bauart Liepe , dargestellt,
dessen (mittlerer beweglicher Siebrahmen schräg auf den wagerechten Schenkeln
seiner Führungswinkel ruht, sodaſs er vorn einen senkrechten Hub von 85 mm
machen kann , während die
Abb. 204. hintere Kante nur etwa
10mm Spielraum hat. Dieser
Siebrahmen kann vom
ziemlich verhindert, die nicht oft nothwendige Reinigung kann mit einer Kratze
erfolgen. Die Dampferzeugung wird weniger beeinträchtigt, als durch Siebe, oder
gelochte Bleche.
RAUCHKAMMER, BLASROHR, LENKPLATTEN, FUNKENFÄNGER, SCHORNSTEIN . 189
In besonders hohem Maſse wird beides durch die Rauchkammer von Bell
bei der Baltimore- und Ohio - Bahn ( Textabb. 207) erreicht, bei welcher auch die
105) Railroad Gazette 1898, S. 427.
190 RAUCHKAMMER , BLASROHR, LENKPLATTEN, FUNKENFÄNGER, SCHORNSTEIN.
vor den Feuerrohren liegende Ablenkplatte aus zwei über einander liegenden, ge
lochten Blechen besteht 104).
Neben der Anwendung groſser und stark geneigter Siebe findet sich bei
neueren amerikanischen Lokomotiven auch das Bestreben nach Verkürzung der
Rauchkammer, so bei der Anordnung von Turner 107) ( Textabb. 208) . Die Rauch
kammer ist wenig mehr, als 1 m lang, die Ablenkplatte geht ziemlich tief hinab ;
über ihrem untern Ende beginnend füllt der Funkenfänger den ganzen Rauch
kammerquerschnitt bis oben aus. Die Einrichtung hat sich in Bezug auf Heiz
stoffverbrauch und Dampfentwickelung gut bewährt.
Abb . 208 .
181 -
Abb . 207 .
429
1054
16.2
2022
305x533
OI .
1
ra
38
656 978
994
394
Malsstab 1:40.
Abb . 209.
OOO
peeglid
werden und langsam zu Boden fallen , dabei rasch erkalten und nicht mehr zünden .
Die Textabb. 212 und 213 zeigen derartige Schornsteine österreichischer Bahnen.
Bei Textabb. 213 sind an der Lenkplatte noch Leitschaufeln angebracht , welche
den Gasstrom in Drehung versetzen und die Funken an die Aussenwände schleudern
sollen . An Stelle der Lenkplatten können für andere Heizstoffe leicht Rohrstücke
eingesetzt werden .
Abb . 212 .
Abb . 213.
Maſsstab 1:40.
AL
Malsstab 1 : 70 .
Funken -Ablenkteller Funkenfänger -Aufsatz mit
Leitschaufeln .
Textabb. 198 und 199 stellen einen Schornstein der mexikanischen Zentralbahn
für Holzfeuerung dar. Der Ablenkkegel trägt bogenförmige Flügel , welche die
Gase in drehende Bewegung und die Funken zum Verlöschen bringen . Ueber
diesen Kegel hinaus fliegende Funken werden durch den Saumwinkel der Schorn
steinmündung zurückgehalten.
Die Schornsteine werden vorwiegend aus Guſseisen hergestellt, weil Eisen
blech zu rasch verrostet. Der bequemen Bearbeitung wegen werden sie häufig
mit besonderen Füſsen versehen . Die Wandstärke beträgt bei Guſseisen 8 bis 10,
bei Blech 4 bis 7 mm , In England und Amerika werden die Schornsteine häufig
bekleidet, um die Farbe besser zu erhalten . Die Textabb . 1 bis 72 und Tafeln
I bis III zeigen die üblichen Ausführungen .
Verschlüsse. Damit die Rauchkammern dicht bleiben , müssen ihre Ver
schlüsse dauernd dicht halten. Die vorderen Thüren erhalten zu diesem Zwecke
kräftige Anschlagringe und Riegel , oder mittlere Zugschrauben mit Handrädern.
welche sie fest andrücken . Gegen das Verziehen durch die Wärme werden sie
BESCHAFFENHEIT DES BAUSTOFFES DER KESSEL. 193
innen durch Schutzbleche gesichert, wie die Textabbildungen 194, 200, 203 und
204 zeigen . Am Boden werden vielfach guſseiserne Abfallrohre mit von auſsen
bewegten Schiebern und Deckeln , oder mit inneren Deckeln angebracht. In
Amerika erhalten die Rauchkammern in der Regel seitliche Luken , welche das
Oeffnen der vordern Thür zum Reinigen meistens überflüssig machen . Auch Vor
richtungen zum Ausblasen der Flugasche durch Dampf oder Wasser findet man
dort angewandt.
Festigkeit kg /qmm 23,1 22,7 21,9 21,0 18,5 17,5 15,3 12,6 8,0 3,0 0
Das Kupfer bietet daher bei den heute üblichen Dampfspannungen und
bei Wärmestufen , welche die heute verwendeten übersteigen , namentlich wenn
194 BESCHAFFENHEIT DES BAUSTOFFES DER KESSEL .
die Innenfläche der Wände mit Kesselstein belegt sind, nur noch geringe Zu
verlässigkeit.
Hoher Schwefelgehalt des Heizstoffes zehrt die kupfernen Feuerbüchsen so
rasch ab, daſs oft schon nach einem Jahre Erneuerungen nöthig werden. Kosten
und Gewicht der starken Kupferplatten sind verhältnismäſsig grofs. Auch die
Bearbeitung ist von Einfluſs auf die Dauer, denn unter gleichen Verhältnissen
werden Feuerkisten aus gleichem Stoffe, aber verschiedener Herkunft sehr verschieden
abgenutzt. Welche chemischen und physikalischen Einflüsse die Dauerhaftigkeit des
Kupfers beeinflussen, ist noch nicht genügend festgestellt; sehr reines Kupfer ist
wenig dauerhaft, Nickel erhöht die Festigkeit, Blei vermindert sie. Wismuth
macht das Kupfer roth- und kaltbrüchig. Sauerstoff erzeugt Kaltbrüchigkeit und
zwar nach Muspratt schon bei einem Gehalte von 0,206 % , Arsen scheint die
Dauerhaftigkeit zu steigern , da es nach Muspratt das Aufsaugen der Polgase
verhindert und das Kupfer dicht und zäh macht.
Von gewöhnlichem Kupfer für Feuerkisten werden in geglühtem Zustande
mindestens 22 kg qmm Festigkeit, 35 bis 38 % Dehnung und 40 bis 45 % Quer
schnittseinschnürung verlangt. C. Heckmann in Duisburg fertigt für diesen Zweck
ein , Specialkupfer “, für welches geglüht 27 kg /qmm Festigkeit, 25 % Dehnung und
60 % Querschnittseinschnürung gewährleistet werden. Durch die Bearbeitung, Walzen
und Hämmern wird das Kupfer hart, durch Glühen und Abkühlen im Wasser wieder
weich und zähe. Manche Bahnen schreiben leichtes Abhämmern der Plattenober
fläche vor, was für gerade bleibende Wände nicht zu verwerfen ist. Für gebogene
Wandstellen aber, welche steten Hin- und Herbiegungen unterliegen, wie für die
Ecken der Feuerkisten und für Buckelbildungen wirkt diese Verdichtung der Platten
oberfläche schädlich, da sie leicht Hautrisse erzeugt, welche dann immer tiefer ein
dringen . Solche Platten werden mit Vortheil nach dem Biegen ausgeglüht und
in Wasser abgekühlt .
Fluſseiserne Feuerkisten haben wegen ihrer geringern Wandstärke
mäſsiges Gewicht. Sie zeigen groſse Widerstandsfähigkeit gegen Abzehrung durch
schwefelhaltige Kohle, aber groſse Empfindlichkeit gegen Anrisse, und erschweren
die Ausführung haltbarer Flicken .
Weitgehende Erfahrungen mit diesen Feuerkisten besitzen die amerikanischen
Bahnen , wo Eisen beispielsweise bei der Pennsylvania - Bahn seit 1861 aus
schlieſslich verwendet wird . Das dort verwendete Feuerbüchsflufseisen hat nach
der Vorschrift der Master mechanics association 39,5 bis 45,5 kg qmm Zugfestig
keit, 22 bis 30 % Dehnung auf 205 mm Länge gemessen und einen Kohlenstoff
gehalt von 0,15 bis 0,25 % . Es soll nicht zu weich sein, weil sonst die Stehbolzen
entfernung und die Nachgiebigkeit der Feuerkiste zu gering werden . Martinfluſs
eisen wird wegen seiner gröſsern Härte und geringern Neigung zu Rissen dem
uſseisen
Birnenfl vorgezogen .
Die Pennsylvania- Bahn verwendet für Dampfspannungen bis 9.8 at eine
Blechdicke von 1/4 " = 6,35 mm , für 9,8 bis 14 at 5/10 " = 7,94 mm . Bei Verwendung
von 3/8 " = 9,525 mm starkem Bleche trat baldige Zerstörung der Wandungen durch
Sprungbildung in Folge zu groſser Spannungsunterschiede ein .
Häufiger Wechsel zwischen Wärme und Kälte ist nach Möglichkeit zu ver
meiden. Lokomotiven mit Fluſseisenfeuerbüchsen sind also thunlichst selten anzu
BESCHAFFENHEIT DES BAUSTOFFES DER KESSEL. 195
heizen und möglichst lange unter Feuer zu lassen ; in dieser Beziehung kommt
somit auch die Beschaffenheit des Heizstoffes in Betracht, von der in letzter Linie
die Länge der ununterbrochenen Dienstdauer abhängt.
Beim Anheizen kalter Lokomotiven schlägt sich Wasser auf den Blechen nieder,
welches die Abrostung beschleunigt.
Kupfer- und Messingrohre sind bei flufseisernen Feuerbüchsen zu vermeiden ,
da sie galvanische, die Zerstörung der Bleche beschleunigende Erscheinungen her
vorrufen .
Das im Vergleiche zu dem des Kupfers geringere Wärmeleitungsvermögen
des Fluſseisens ist ohne Bedeutung, da der Widerstand gegen den Wärmeübergang
von den Feuergasen auf die Wände sehr viel gröſser ist, als der der Wände selbst.
Die Lebensdauer amerikanischer Fluſseisenfeuerbüchsen wird im Mittel zu 5
bis 7 Jahren, bei einzelnen Bahnen , so bei der Chicago-, Milwaukee- und St. Paul
Bahn, sogar bis zu 12 Jahren angegeben.
Auf europäischen Bahnen haben Versuche mit Flufseisenfeuerbüchsen bisher
zu keinem befriedigenden Ziele geführt, im Uebrigen aber die amerikanischen
Erfahrungen bestätigt.
Diejenigen Blechtheile, welche dem Feuer unmittelbar ausgesetzt sind, zeigen
nach längerer Benutzung geringere Zähigkeits- und höhere Festigkeitsziffern, als
solche aus derselben Platte , welche dem Feuer ferner liegen. Dies beweisen die
Versuche der Paris-Lyon -Mittelmeerbahn mit flufseisernen Feuerkistenplatten von
9 mm Dicke, welche nach einer Betriebsleistung von etwa 100 000 Lokomotivkilo
metern gerissen waren . Die Risse verliefen meist nahezu lothrecht und reichten
von der untersten bis in die sechste Stehbolzenreihe nach oben . Probestäbe aus
diesen Platten, nahe dem Roste entnommen , ergaben im Mittel aus 12 Proben
39,2 kg qmm Festigkeit und 20,5 % Dehnung, während eben so viele Proben aus
denselben Platten über dem Feuergewölbe entnommen 37,0 kg qmm Festigkeit und
27,7 % Dehnung ergaben .
Auch in der Richtung der Plattendicke scheint eine Veränderung stattzufinden .
Die in Zusammenstellung XVII bezeichneten Probestäbe sind bei der Eisenbahn
Direktion Hannover aus nach zweijährigem Betriebe gerissenen, fluſseisernen Feuer
kisten entnommen . Die mit g bezeichneten Stäbe entstammen der vollen , die w
genannten der halben Blechdicke auf der Wasserseite, die f genannten ebenso der
Feuerseite. Bei den Proben 1 , 2, 3 war die Festigkeit der Wasserseite um 2,35,
3,2 nnd 2 kg qmm höher, als die der Feuerseite, bei Probe 4 , welche weiter vom
Feuer entfernt genommen war, liegen die Festigkeitsziffern ziemlich nahe beisammen .
Nach den Proben 1 , 2, 3 sollte man annehmen , daſs die Wasserseite einer all
>
mäligen Härtung unterworfen sei, während die Feuerseite durch die fortwährenden
Erwärmungen lockerer wird. Die Folge hiervon ist eine Summenwirkung von
Spannungen, die um so gröſser ausfällt, je länger und dicker die Bleche sind und
schlieſslich zu Ritsbildungen führen .
196 BESCHAFFUNG DES BALSTOFFES DER KESSEL.
Zusammenstellung XVII .
Zerreilsversuche mit Fluſseisen alter Feuerkisten .
Ursprüngliche Durschnittsziffern
Zeichen Festigkeit Querschnitts Dehnung der ganzen Lieferung:
Nr . Einschnürung
des Stabes kg / qmm 010 Festigkeit Dehnung
%
kg/ mm %
Bei Abkühlung aus Dunkelrothglut in Wasser von etwa 25 ° C. hebt sich die
Festigkeit des Flufseisens sehr erheblich, die des Schweiſseisens weniger, wie die
Versuchsergebnisse der Zusammenstellung XVIII zeigen .
Zusammenstellung XVIII .
Vergleichende Versuche mit Fluſs- und Schweiſseisen.
Hieraus ist zu ersehen , wie rasch die Festigkeit bei gröſseren Wärme
unterschieden steigt, und wie nothwendig es ist , fluſseiserne Feuerkistenplatten an
der Wasserseite möglichst rein von Kesselstein zu halten , das Auswaschen nur mit
heiſsem Wasser vorzunehmen und die Kessel vor jeder raschen Abkühlung zu be
hüten . Die Verschiedenheit der Betriebsweise erklärt es hiernach , daſs die fluſs
BESCHAFFUNG DES BAUSTOFFES DER KESSEL. 197
I. e) Laufwerk .
Bearbeitet von K. Gölsdorf.
ENTRES
78
Triebrad
JOL 7.- 1360
23
1600
Tüppelzapben *
190
32
SW
0
669 130
VE
1940
L
1880
2060
1106
Mal'estab 1:20.
Achssatz der 2/3 gekuppelten Personenzug-Lokomotive der preuſsischen Staatsbahnen .
Textabb. 214 veranschaulicht den Triebachssatz der 2/3 gekuppelten Personen
zug - Lokomotive der preuſsischen Staatsbahnen (Textabb. 15, Nr. 20 , S. 16) für
innen liegende Rahmen , innen liegende Allan - Steuerung und 13 t Achslast. Die
200 RÅDER UND ACHSEN .
Räder sind aus Schweiſseisen oder Stahlguſs, die Reifenbefestigung erfolgt durch
Sprengringe, vielfach ohne besondere Mittel gegen Verdrehung.
Textabb. 215 zeigt den Triebachssatz der 2/4 gekuppelten Schnellzug-Loko
motive der österreichischen Staatsbahnen (Textabb. 3, Nr. 4, S. 6) für Innenrahmen
mit Gegenkurbeln für aufsen liegende Heusinger - Steuerung und 14,3 t Achslast .
Abb. 215.
3561804
51 51
88
32
O D
119
O
00
20
120
22 ovale
Speicher
12
- 1410
264
096
281
-130-* 100
06
44
1200
30
021
33
150
4
60
3004
1907
-206
92
$
50-70-55
13
-27
14
1-15
* 225
7125
*586 1004930 57 40
783 22 22 68
w7501 H 1920
1504
715
145 -2150
-17
24904 3
702
90-1360
17 +410214 21
80
Maſsstab 1 : 4 .
Maſsstab 2:41 .
Die Räder sind aus Stahlguſs, haben Reifbefestigung mit Sprengring und Füllstücken
gegen das Verdrehen . Die in den Textabb. 214 , 216 , 217 , 218 und 219 dargestellte, an
der Speichenseite nach einem Kreisbogen abgerundete Querschnittsform des Radkranzes
entspricht der Bearbeitungsweise schweiſseisener Sterne durch die Rundstoſsmaschine.
Bei den neueren Lokomotiven der österreichischen Staatsbahnen und anderen ist
sie durch eine Dreieckform ersetzt, welche bei gleicher Widerstandsfähigkeit ge
ringeres Gewicht ergiebt und das Gegengewicht dadurch wirksamer oder leichter
RÅDER U'ND ACHSEN . 201
macht, daſs die innerhalb des ältern , flachen Ringquerschnittes auſserhalb der
Flanken des dreieckigen Querschnittes liegenden Theile ( Textabb. 215 ) als Gegen
gewicht aufzufassen sind
Textabb . 216 giebt Triebachssatz und Kuppelachssatz der 4/4 gekuppelten
Verbund -Güterzug-Lokomotive der preuſsischen Staatsbahnen ( Textabb. 38, Nr. 43,
S. 33) für Innenrahmen, innen liegende Allan - Steuerung und 13t Achslast an .
Abb. 216 .
160
Triebraad
6
102
315
100
310
1180
180
170 220 200 -480
260
1220i170
-315
1660
Neigung 1:10 Neigungt:20,
i5 16010-1 1033 110 l 460
1115
10
7*
%6
140
- 140 - * . - 1760
2040
100
kuppelrad
1360
102
als Beispiel für kleine Räder. Die starken Kurbelzapfen nähern sich der Um
grenzungslinie bis auf 2 mm . Die Kuppelachsen haben statt der Ansätze warm
aufgezogene Bundringe nach amerikanischem Muster. Die Abbildung zeigt auch
die Reifen-Querschnittsform der preuſsischen Staatsbahnen.
Textabb. 217 zeigt einen Triebachssatz für Güterzug -Lokomotiven der Lemberg
Cernowitz -Jassy - Bahn mit auſsen liegenden Rahmen und innen liegender Steuerung.
Die Kurbelhälse bilden nach Hall's Anordnung die Laufschenkel. Kurbeln und
Zapfen bestehen hier aus einem Stücke, die Räder aus Schweiſseisen .
Textabb. 218 stellt den Triebachssatz für die 2/4 gekuppelte Schnellzug
Lokomotive der badischen Staatsbahnen mit Innenrahmen , Innenzylindern, innerer
Heusinger - Steuerung und 15 t Achslast dar. Die inneren Kurbelarme sind
kreisrunde Scheiben von 530 mm Durchmesser nach Worsdell's Bauart ( Taf. II ) .
Die Räder sind aus Stahlguſs .
Textabb. 219 zeigt die Triebachse der 25 gekuppelten Vierzylinder- Verbund
Schnellzug -Lokomotive der badischen Staatsbahnen . Sie unterscheidet sich von der
Achse Textabb. 216 dadurch , daſs die inneren Kurbelarme durch ein in einer
Ebene liegendes Uebergangstück von rechteckigem Querschnitte ersetzt sind. Diese
zuerst von Maffei in München ausgeführte Form ergiebt geringeres Gewicht und
bessere Zugänglichkeit der Triebstangenköpfe, ist aberschwieriger zu bearbeiten.
Eisenbahn-Technik der Gegenwart I. 13
202 RÅDER UND ACHSEN .
Abb . 218 .
Abb . 217.
90
32
35
1274
-166 100
80
1068 33
-30 0 970
nas
1936
160
1158 190
-
:
006
4
715
-002
Trieb 03 2
1941
-ras
96
210
Raď
10
boy
-*W105
003
3
con
Kuppels
330
165 H 1001 -2393 Rad
234 | 100 16'2
-150
TO 材 和 170
y2 $20
140 -140
Maſsstab 1:20 . Maſsstab 1 : 20 .
Trieb- und Kuppelachssatz der 3/3 gekuppelten Güterzug Triebachssatz der 2/4 gekuppelten
Lokomotive der Lemberg -Cernowitz- Jassy - Bahn. Schnellzug -Lokomotive der badischen
Staatsbahnen .
Abb . 219 .
s
slink
--- 1360-
ht
gewic
-- 1509 -
Geigtetne
M
900
30
135
sto
90
0
62
082
880-
-01<
Achslänge 1765
rechts icht
gew
r( egteenr
1* 22
Mit
215
so
00
-+ -- 256
2.30
-1310
180-50
2050
Rad
50.60
20 Arme 2.27 140 454
094->
1
Mafsstab 1 : 23.
Triebachssatz der 215 gekuppelten Schnellzug-Lokomotive der badischen Staatsbahnen.
RÅDER UND ACHSEN. 203
Textabb. 220 zeigt eine Triebachse für Innenzylinder und dreifache Lagerung
in zwei auſsen liegenden und einem mittlern Rahmen für 2/4 gekuppelte Schnellzug
Lokomotiven der Main - Neckar - Bahn , welche nach dem Muster der belgischen
Abb. 220.
_300_.-.sk
140
. 50
1
110
130 . * 132.4 4402_180.
1867
SI
183 225
登上等
。
178
1926
90490
Maſsstab 1:20.
Triebachse der 2/4 gekuppelten Schnellzug-Lokomotive der Main -Neckar - Bahn.
Schnellzug - Lokomotive Textabb. 6, Nr. 9, S. 9 gebaut sind . Die starke Bean
spruchung auf Biegung erfordert groſse Stärke des mittlern Theiles und der inneren
Kurbeln ; die Bauart ist vieltheilig und kostspielig.
Abb . 221 .
-1920
22C
1760
Aso HA
Maſsstab 1:20.
Textabb. 221 stellt den Triebachssatz der leichten 3/3 gekuppelten Tender
Lokomotive (Textabb. 67, Nr. 73, S. 50 ) der preuſsischen Staatsbahnen dar, als
Beispiel für geringe Abmessungen bei nur 10 t Achslast. Die Gegenkurbel trägt
zwei Exzenter für auſsen liegende Allan - Steuerung, die Gegengewichte werden
neuerdings eingeschweiſst oder eingegossen.
13 *
204 RÄDER UND ACHSEN .
1679
Maſsstab 1:20 .
665
Triebachse der 2/3 gekuppelten Personenzug
Lokomotive der französischen Westbahn .
Maſsstab 1 : 20 .
Triebachse der 2/4 gekuppelten Personenzug
Lokomotive der Bosna-Bahn.
801
109 F1206 316 Schiffsmaschinen , aus den einzelnen
Achsentheilen und Kurbelarmen zu
-1680
sammengebaut.
-1407
Textabb . 224 zeigt den Laufachs
1360
satz der 2,4 gekuppelten Schnellzug
Lokomotive der preuſsischen Staats
Malstab 1 : 20 . bahnen ( Taf. I, Nr. 1 , S. 5 ) mit
Laufachssatz der 24 gekuppelten Schnellzug Bundringen und fast ganz glattem
Lokomotive der preuſsischen Staatsbahnen . Schafte, neuerdings mit festen Bunden .
1. P. Räder.
Die seit 10 bis 15 Jahren übliche Herstellungsweise und die damit zusammen
hängende Formgebung der Räder hat alle früheren Mängel so gründlich beseitigt,
daſs die heute noch in Anwendung stehenden älteren Ausführungsarten , wie guſs
RÄDER UND ACHSEN. 205
stets hohl. Die in England von Webb eingeführten guſseisernen Sterne haben
Speichen von I-Querschnitt ; um dichten Guſs zu erhalten, werden die Formen
während des Gieſsens in rasche Umdrehung versetzt.
In neuester Zeit werden die Räder für schnellfahrende Lokomotiven auch in
Amerika aus Stahl-Formguſs hergestellt.
Abb. 226 .
|
--
1676
mm
welche insbesondere bei Stahlguſsrädern am Platze ist, sind die besten Formen.
Bei Berechnung des wirksamen Theiles der Gegengewichte sind die hineinfallenden
Speichentheile in Abzug zu bringen.
Die in Oesterreich und Amerika in den letzten Jahren vielfach ausgeführte
Durchbohrung der Gegenkurbeln und Kuppelzapfen mit Lochdurchmessern von 40
bis 60 mm (Textabb . 215) vermindert die Festigkeit der Zapfen nicht, ergiebt aber,
insbesondere bei den Kuppelzapfen eine beträchtliche Verminderung der im Kreise
bewegten Massen , also leichtere Gegengewichte.
1. 7. Achsen .
Die an den Achsen vorkommenden Bunde werden mit der Achse aus einem
Stücke geschmiedet; auf ihre Gestalt wird schon beim Ausschmieden des Rohstückes
Rücksicht genommen. Warm aufgezogene Ringe aus Schweiſseisen an Stelle der
Bunde, welche billigere Herstellung beim Schmieden und weniger Abfall beim
Fertigdrehen ergeben , sind in Amerika fast durchweg in Gebrauch, und auch in
Deutschland in Anwendung ( Textabb. 216, 222 und 224).
Die aus dem Ganzen geschmiedeten Bunde sind , abgesehen von der gröſsern
Sicherheit gegenüber der Lösung aufgeschrumpfter Bunde bei Heiſslaufen der Lager,
schon darum am Platze , weil die Durchmesser in den einzelnen Theilen der Achse
der Beanspruchung und Abnutzung entsprechend verschieden sein sollen. Eine
glatte Achse mit aufgezogenen Bunden wird bei gleicher Widerstandsfähigkeit
gegen Bruch im Nabensitze immer schwerer, als eine Achse mit angeschmiedeten
Bunden .
Gl. 69) .
dmm = 6.VP (Dmm + 500)
angenommen werden, worin P die ganze Achslast bezeichnet. Der Schaft kann
208 RIDER UND ACHSEN.
Anbrüche auch das Abpressen der Kurbeln erfordern, wobei ein groſser Theil durch
Abreiſsen einzelner Halstheile untauglich wird. Bei starken Schnellzug - Lokomotiven
werden diese Kurbeln beim Bremsen der Räder und beim Sandgeben häufig lose .
Die Verbundlokomotive mit zwei Dampfzylindern schlieſst die Anwendung
von Auſsenrahmen mit Kurbeln wegen der Gröſse der Niederdruckzylinder aus.
Bei Lokomotiven mit Innenrahmen , bei denen die Zylindermitten 1850 bis 2100 mm
Abstand haben, lassen sich die Lagerhälse, sowie die Trieb- und Kuppelzapfen so
lang machen, daſs beträchtlich geringere Flächendrücke erzielt werden , und das
Heilslaufen selbst bei der gröſsten Geschwindigkeit vermieden werden kann .
1. E. Radreifen.
Räder, bei denen Radscheibe und Radreifen aus einem Stücke bestehen .
Schalenguſsräder und Vollräder aus Guſsstahl, finden nur bei Lokomotiven für
Klein- und Anschluſsbahnen, Förderbahnen u . s . w . Anwendung. Sonst wird der
Radreifen stets aus einem andern Stoffe hergestellt, als das Rad, und mit diesem
in zweckentsprechender Weise verbunden. Die Querschnittsform des Radreifens
ist bei den deutschen Vereinsbahnen einheitlich : auch die in Frankreich, England
und Amerika angewandten Querschnitte sind von der genannten ( Textabh. 216 )
wenig verschieden.
An den Mittelrädern drei- und mehrachsiger Fahrzeuge wird der Spurkranz
oft schwächer gedreht, um den Lauf in Krümmungen zu erleichtern ( S. 94 ) .
Radreifen ohne Spurkranz an nicht führenden Mittelrädern, welche das Klemmen
in scharfen Krümmungen verhüten sollen ( S. 98) , sind in Amerika namentlich am
ersten Kuppelräderpaare der 3/5 gekuppelten Lokomotiven mit Drehgestell ohne
Seitenverschiebung, sowie am zweiten Kuppelräder- und Triebräderpaare der 4/5
und 4/6 gekuppelten Lokomotiven in Gebrauch . Auch bei den 4/4 gekuppelten
Güterzug -Lokomotiven der französischen Nordbahn erhalten nichtführende Räder
210 RÄDER UND ACHSEN .
Wegen der groſsen Bedeutung der Beschaffenheit der Radreifen für die Betrieb
sicherheit geben die Bahnverwaltungen eingehende Vorschriften . Als Beispiele
können folgende Angaben dienen.
Zusammenstellung XIX,
Reifenstärke).
Preuſsische Tenderreifen mindestens 50 Schlagmoment 3000 mkg.
Staatsbahnen Flufsstahl höchstens 60
1
Einsenkung 12 % des innern Durchmessers .
Französische mindestens 55 18
Westbahn
Die Bauart der Rahmengestelle hängt in erster Linie von der Lage der Haupt
rahmen innerhalb oder auſserhalb der Räder ab . Weitere Unterschiede werden
durch den Zweck bedingt. Es giebt Hauptrahmen, Rahmen für Drehgestelle und
Rahmen für besondere Zwecke, wie Lagerung von Zahnrädern , Drehgestellen u . S. W.
Die Tafeln I bis III und die Textabbildungen 1 bis 72 zeigen die allgemeine
Bauart der Rahmen für die verschiedensten Lokomotivgattungen , Taf. IV das voll
ständige Rahmengestell der 2/4 gekuppelten Verbund -Schnellzug -Lokomotive ( Taf. I.
Nr. 1 , S. 5), der preuſsischen Staatseisenbahnen .
Lokomotiven mit innen liegenden Hauptrahmen sind leichter, billiger in der
Herstellung und wegen Wegfalles der Kurbeln auch billiger in der Instandhaltung.
als solche mit Aufsenrahmen. Auſsenrahmen werden daher nur noch da angewandt.
wo die Werkstätten von langer Zeit her für Kurbeln eingerichtet sind, oder die
Anbringung und Durchbildung der Triebwerktsheile bei Innenrahmen Schwierig
keiten macht, was namentlich bei Schmalspur- und Zahn - Lokomotiven vorkommt.
Für Verbund -Lokomotiven mit zwei auſsen liegenden Zylindern würden Auſsen
rahmen zu groſse Gesammtbreite ergeben.
In vielen Fällen läſst sich der Auſsenrahmen nicht so fest versteifen, wie der
Innenrahmen , so bei 24 oder 2/3 gekuppelten Schnellzug - Lokomotiven, wo die
hinteren Räder und der weit vorgreifende Feuerkasten die Anordnung einer Quer
verbindung ausschlieſsen . Die in solchen Fällen während des Laufes eintretenden
Schwingungen des Rahmentheiles zwischen den gekuppelten Achsen finden einen
Knotenpunkt in dem hier befindlichen Stehkesselträger, führen zum Rinnen der
Befestigungschrauben dieses Trägers und rufen Abfressungen des äuſsern Feuer
kastenmantels an der Wasserseite der Befestigungstellen hervor. Besonders
schwerfällig wird bei diesen Lokomotiven der hintere Zugkasten, da er hinter den
Rädern herumreichen muſs und seine Breite hier sehr beschränkt ist.
Bei Aufsenrahmen sind die Federn der Trieh- und Kuppelachsen sehr bequem
über den Lagern anzubringen, während sie bei Innenrahmen weniger zugänglich
sind. Auch der Aschkasten ist bei Auſsenrahmen leichter zugänglich und ab
nehmbar. Sehr einfach gestaltet sich bei Aufsenrahmen das vordere Kopfstück
mit Buffer und Zugvorrichtung wegen Wegfalles der bei Innenrahmen nöthigen
Eckversteifungen .
Das gröſsere Gewicht des Untergestelles mit Aufsenrahmen wird theilweise
aufgewogen durch die bei Innenrahmen etwas schwereren Dampf -Zylinder. Auch
die seitlichen Gangbleche, Raddeckel, Träger für die Gangbleche u . s. w . sind der
geringeren Ausladung wegen bei Aufsenrahmen leichter und einfacher anzubringen .
Die Wahl der einzelnen Querschnitts-Abmeſsungen kann nur durch Vergleich
mit bewährten Ausführungen erfolgen, da sich die durch Unregelmäſsigkeit des Ober
baues, heftige Stöſse beim Anfahren gegen den Zug, unvorsichtiges Anfahren u. s. w .
auftretenden Kraftäuſserungen jeder Berechnung entziehen . Als schwächste
Stellen im Rahmen sind die Ausschnitte für Achslager anzusehen , besonders der
jenige, welcher zwischen Dampfzylinder und Geradführungsträger liegt. Es empfiehlt
RAHMEN UND RAHMENGESTELLE. 213
sich, eine Probeberechnung für den Fall anzustellen , daſs die Lokomotive vorn
und hinten am Rahmen gehoben wird ; dabei darf die Beanspruchung auf Biegung
nicht über 10 kg/qmm betragen, was zweckmäſsig durch einen sonst nicht tragenden
Stützwinkel an der Hinterwand des Feuerkastens vermieden wird .
Auf die Mitwirkung der Unterzugeisen ist nicht zu rechnen , weil sie beim
Heben entfernt sind und auch sonst nie so fest sitzen, daſs sie voll als tragend
betrachtet werden könnten. Läist sich der Rahmen über den Ausschnitten nicht
genügend hoch machen, so ist die nöthige Widerstandsfähigkeit durch aufgenietete
Versteifungsplatten mit gedrehten , kalt eingetriebenen Nieten oder durch ge
schlossene Achslagerrahmen aus Stahlguſs ( Textabb. 229) herzustellen .
Abb . 229 .
152 133
304
hard
4304
-200
g맵
Maſsstab 1:10.
Abb. 230.
-260 98
36 36
(1 1
Mafsstab 1:10. Doppelrahmen mit Triebachslagerführung.
Abb . 231.
ogloddbood
00000000OOS
Bleche zu einem steifen Kasten verbunden, der meistens gleichzeitig als Wasser
kasten dient. An den Aussparungen für die Achslager sind auſsen Versteifungs
platten aufgenietet.
Abb . 232.
. -12
00
1100 ----
2730 1850
--17005
--875
RE 1105
Maſsstab 1:55.
Rahmen der 2/4 gekuppelten Schnellzug -Lokomotive der belgischen Staatsbahnen.
Abb . 234 .
coс
oo
0
0 o o
o
O o
o
C
Abb. 235.
o
org
0
. . .
Abb. 236.
Lollo.......
o ० 10 ० ०
o . . ० ०
lo
sterkindurigsschrauben
190
-2400
200
400
KOI
400
10
Sod
on-
hoz
thi
a
O O
-240
--1
----
Malsstab 1:30. Barren- und Platten -- Rahmen .
Eisenbahn - Technik der Gegenwart J. 14
218 RAHMEN UND RAHMENGESTELLE .
ist nicht mit dem Kessel verschraubt, sondern es ist ein Flacheisenband über den
Kessel gelegt und mit den Rahmen verbunden , um deren Durchbiegen nach unten
beim Hochnehmen zu hindern.
Abb . 237 .
-OS
--602
set
O
I-
O
39.5
e
0
- 3.2
-140
1-50
1
Maſsstab 1:20.
Barrenstück an Plattenrahmen, österreichische Staatsbahnen .
Die Kopfstücke werden entweder aus zwei wagerecht gelegten U-Eisen und
zwei senkrechten Blechplatten (Taf. I, Nr. 1 , S. 5 und Textabb . 29, Nr. 34,
S. 27), oder durch eine senkrechte Platte mit unter den Buffern angeordneten
Eckwinkeln (Textabb . 15, Nr. 20, S. 16) gebildet. Um sie vom Zuge des Zug
hakens zu entlasten , empfiehlt es sich, den Widerhalt für den Zughaken an der
Rahmenverbindung anzubringen
Bei Auſsenrahmen - Lokomotiven ist kein besonderes Kopfstück nöthig, weil
der Bufferabstand mit dem Rahmenabstande nahezu zusammenfällt, die Stöſse also
von den Rahmen unmittelbar aufgenommen werden .
2. 8. Feuerkastenträger.
Die Feuerkastenträger sollen nicht allein einen Theil des Kesselgewichtes auf
die Rahmen übertragen, sondern auch den Kessel mit dem Rahmen gleitend ver
binden, so daſs die Ausdehnung des Kessels durch die Wärme nicht gehindert ist ;
sie sollen ferner ein Abheben des Kessels vom Rahmen bei Entgleisungen ver
hindern. Die Lage der Rahmen innen oder auſsenbedingt auch die Form der
Feuerkastenträger. Man unterscheidet einfache Gleitträger mit übergreifender Leiste
gegen das Abheben , Taschenträger, Pendelträger und federnde Blechträger.
14 *
220 RAHMEN UND RAHMENGESTELLE .
Abb . 240 .
695
Maſsstab 1:10 .
Textabb . 240 stellt einen einfachen billigen Träger der Lokomotive Textabb. 67 ,
Nr. 73, S. 51 dar, der bei Wasserkasten - Rahmen oft ausgeführt wird . Der lange, mit
Stiftschrauben am Feuerkasten befestigte Tragwinkel gleitet auf einer Metallplatte ;
ein schweilseisernes Falzstück hindert das Abheben des Kessels.
Abb. 241 .
Der Taschenträger Textabb. 241
ist bei Innenrahmen - Lokomotiven mit
überhängenden Feuerkasten , bei 3/3 ge
kuppelten Güterzug - Lokomotiven am
Platze. Er besteht aus Tragplatte am
Abb . 242.
o
Kessel, Gleitbeilage am Rahmen und einer Deckplatte, die einerseits mit der Trag
platte, anderseits dem Bodenringe des Feuerkastens verbunden ist.
Ein Feuerkastenträger für Aufsenrahmen ist in Texta bb 242 dargestellt. Der
Zwischenraum zwischen Feuerkasten und Rahmen wird durch ein Tragblech aus
gefüllt, das mit einer Nase auf der Gleitplatte am Rahmen aufliegt und mit einer
Nase unter den Bodenring
Abb . 243 .
des Feuerkastens greift. Die
Tragplatte ist mit Winkeln
am Kessel und am Rahmen
versteift; die Winkel sind
behufs Erleichterung des
Abnehmens bei Ausbesser
ungen mit der Platte ver
schraubt. Die Deckplatte
ist nur mit den Versteifungs
winkeln verbunden .
Abb . 244.
MIN
997
Rahmen
Maſsstab 1:20.
Einfacher noch , und ebenso gut wirkend, sind die ebenfalls in den letzten
Jahren zuerst in Amerika ausgeführten Feuerkastenträger aus federnden Blechen
( Textabb. 245) ; die erste Ausführung dieser Art auf dem europäischen Festlande
an einer 3/4 gekuppelten Personenzug - Tenderlokomotive der österreichischen Staats
bahnen zeigt Textabb . 246 zu der Lokomotive Textabb . 55, Nr. 61 , S. 44.
Abb . 245 .
30
Mafsstab 1 : 1 ).
Feuerkistenträger amerikanischer Bauart.
Abb . 246.
-2200
Maſsstab 1 : 20 .
Federnder Feuerkistenträger, österreichische Staatsbahnen
ACHSLAGER UND FÜHRUNGEN. 223
Preuſsische Staatsbahnen . 84 14 2
Ungarische Staatsbahnen . 78 13,6 2 6,4
Kaiser Ferdinands Nord -Bahn 83 17
Oesterreichische Staatsbahnen 6 84 10
Preuſsische Staatsbahnen . 6 79 15
Kaiser Ferdinands Nord - Bahn 10 75 13
-150 3
72
55
107
Maſsstab 1:10.
Achslager der 3/3 gekuppelten Güterzuglokomotive der preuſsischen Staatsbahnen .
Hängt die Feder unter dem Lager, was bei den Triebachsen der Schnellzug
Lokomotiven in der Regel, bei Güterzug -Lokomotiven oft der Fall ist, so muſs
die Tragfeder bei Erneuerung oder Untersuchung der im Unterlager befindlichen
Schmierwolle oder des Schmierpolsters abgenommen werden . Diesem Uebelstande
ist bei dem Lager Textabb . 248 der 2/4 gekuppelten Schnellzug-Lokomotive der
österreichischen Staatsbahnen (Textabb. 3, Nr. 4, S. 7) durch einen am Unter
lager angebrachten Deckel abgeholfen, welcher so gestellt ist, daſs auch Unter
suchung des Lagerhalses möglich ist. Aehnliche Formen des Unterlagers finden
sich bei allen neueren Lokomotiven der österreichischen Staatsbahnen , welche unter
dem Lager befindliche Tragfedern aufweisen. Das Gehäuse ist im Einsatze ge
härtet, die Gleitflächen haben daher kein Futter. Die Lagerschale besteht aus
Rothguſs mit Weiſsmetall-Ausguſs.
ACHSLAGER UND FÜHRUNGEN . 225
Abb. 248 .
100
120
238 270
-180
Maſsstab 1:10.
Achslager der 2/4 gekuppelten Schnellzug -Lokomotive der österreichischen Staatsbahnen.
330
Abb . 249 .
8
22
381-------
3. B. Achslagerführungen.
Die Form der Achslagerführungen hängt in erster Linie von der Bauart der
Rahmen ab . Bei den Trieb- und Kuppelachsen der Vollbahn - Lokomotiven ist
meistens der hintere Backen nachstellbar eingerichtet. Textabb. 230, S. 214 stellt
die Triebachslagerführung bei einer Auſsenrahmen - Lokomotive mit Doppelrahmen
dar. Die Rahmenmitte fällt mit dem Lagermittel zusammen . Die Verstellung des
hintern Backens erfolgt durch einen geführten Keil mit unterer Stellschraube.
Dieselbe Anordnung wird in Oesterreich auch bei einfachen Rahmen angewandt. Keil
und Befestigungsflanschen liegen dann an der Innenseite des Rahmens. Textabb. 229,
S. 213 zeigt die sonst bei einfachen Rahmen meist übliche Anordnung ; die Stell
schraube liegt entweder oben oder unten .
Um dem Rahmen über der Achse gröſsere Widerstandsfähigkeit zu geben.
werden in neuerer Zeit beide Führungsbacken zu einem Rahmen , meistens aus
Stahlguſs, vereinigt, wie Textabb. 229, S. 213 und Taf. IV zeigen.
Die Stellschraube soll ein besonderes in den Keil eingelegtes Stück sein, um
Brüche auszuschlieſsen. Ueber den Werth der Stellkeile sind die Anschauungen
getheilt. Vielfach , namentlich neuerdings in Amerika, werden sie für unzweck
mäſsig gehalten, weil sie häufig unrichtig eingestellt werden und dann entweder
zum Klopfen der Lager an den Führungen oder zu hartem Gange der Lokomotive
ACHSLAGER UND FÜHRUNGEN. 229
Anlaſs geben. Bei ausreichender Gröſse der Gleitflächen, Fernhaltung des Staubes
und guter Schmierung halten gut eingepaſste Triebachslager auch ohne Stellkeile
lange genug aus.
Die Lagerbacken werden bei einfacher Form ( Textabb. 230, S. 214) meistens
aus Schweiſs- oder Fluſseisen hergestellt und im Einsatze gehärtet. Naturharter
Stahl ist zu weich und giebt starke Abnutzung. Bei billigen Ausführungen wird
auch hartes Guſseisen angewandt.
Die Verbindung unter den Abb . 253 .
Achslagern, der Steg, ist in der
Form abhängig von der Anord
nung der Federn , bei oben
liegenden Federn einfach ein ge
rades Schmiedestück mit Nasen,
welche Ansätze an den Rahmen
blechen umfassen ( Textabb. 229 und
230) ; bei Innenrahmen und unten
liegenden Federn ein Schmiede
stück.
Kolbendruck und Stöſse
wirken lockernd auf den Steg ein : Maſsstab 2:15.
eine weitere Lockerung dieser Verbindung der Achsgabeln durch Schrauben und
wichtigen Verbindung tritt durch Zwischenstück .
wiederholtes Abnehmen ein . Diese
Stege sind daher nie so gut schlieſsend zu halten , wie die in Textabb. 253
dargestellte Verbindung durch Schrauben und Zwischenstücke. Eine Ausführung
mit zwei Schrauben ohne Zwischenstücke, welche auch bei kleinen Rädern die An
bringung der Tragfedern unter den Achslagern ermöglich , ist in Textabb. 254
dargestellt.
Abb . 254 .
R
2
Malsstab 1:10.
Untere Verbindung der Achsgabeln mit zwei Schrauben, österreichische Südbahn.
230 TRAGFEDERN UND AUSGLFICHHEBEL, BAUART DER FEDERN.
Der feste Zusammenhalt der Blätter wird stets durch einen warm aufge
zogenen Bund (Textabb. 257 und 258) bewirkt, welcher an der der Besichtigung
zugänglichen Seite oft eine Aussparung zur Auffindung von Brüchen hat.
Die Tragfedern werden unter der Abb . 258 .
ruhenden Last in der Regel mit 50
bis 55 kg /qmm beansprucht. Die Be
rechnung erfolgt nach der Formel : Abb . 257 .
Gl. 75) . · Pl = 1/3 s.b.d?.n
oder
3.P.1
Gl. 76) n =
s.b.de
worin P die in der Mitte der Feder
wirkende Last , 1 die halbe Länge der
Feder , b die Blattbreite, d die Blatt
dicke, n die Anzahl der Blätter und s
die Spannung bezeichnet. Bei Aufsen
00Maſsstab 1:10 . Maſsstab 1:10.
Federbund . Federbund .
rahmen , bei denen die Schwankungen
von längeren Hebelarmen aufgenommen werden und daher mit verminderter Kraft
auf die Feder einwirken , bei langen weichen Federn und bei Lokomotiven mit
Ausgleichhebeln kann die Beanspruchung der Feder auf s = 55 bis 60 kg/ qmm
gesteigert werden . Federn, die wegen zu hoher Spannung oft brechen , können
häufig durch nachträgliche Anbringung von Ausgleichhebeln in betriebsichern
Zustand gebracht werden .
Die Einsenkung e der Feder unter der Last P in der Mitte beträgt bei Voll
bahn -Lokomotiven 40 bis 50 mm , bei kleinen Tenderlokomotiven 25 bis 40 mm .
Zur Berechnung dient die Formel :
12.s 3 P13
Gl. 77) . e =
d. E nbd E
worin die Elastizitätszahl E von der Güte des Federstahles abhängt und mit
20000 bis 23000 kg qmm einzusetzen ist . Die Formel läſst die Bedeutung der
einzelnen Abmessungen , insbesondere der Länge, für die Wirksamkeit der Feder
erkennen .
Die Tragfedern sind meistens mit den Enden nach oben gekrümmt. Die
Pfeilhöhe der unbelasteten Feder ist in der Regel 55 bis 75 mm , so daſs unter
der ruhenden Last eine Pfeilhöhe von 20 bis 30 mm bleibt. Die vorlängerer
Zeit auf den belgischen Staatsbahnen von Belpaire eingeführten Tragfedern sind
der leichtern Ausführung wegen ohne anfängliche Krümmung hergestellt, so daſs
sich die Feder unter der Last mit den Enden nach unten biegt. Die Länge der
Federn beträgt bei Vollbahnlokomotiven 800 bis 1200 mm, in Belgien 1500 mm :
für Schnellzug -Lokomotiven sind Federn von 1100 bis 1200 mm Länge zu em
pfehlen.
Bei den Triebrädern englischer Lokomotiven und an den Enden der über den
Achslagern angebrachten Ausgleichhebel amerikanischer Lokomotiven werden häufig
Federn aus schraubenförmig gewundenem Vierkant- oder Formstahle angebracht
(Tafel II, Nr. 7, S. 8 und Textabb. 36, Nr. 41 , S. 33 ). Sie sind oft leichter
unterzubringen , haben aber wegen ihrer geringen Masse gröſsere Neigung zum
232 TRAGFEDERN UND AUSGLEICHHEBEL, BAUART DER FEDERN.
Abb . 261 .
Abb . 259 .
Malsstab 1:10 .
a Maſsstab 1:10.
!
Mafsstab 1:10.
Federende Federende
mit Wulst und Schlitz. Federende mit gerolltem Auge. mit geschmiedetem Auge .
Maſsstab 1:50 .
LO Amerikanische Federgehänge .
dargestellt.
Abb. 263.
und
der
2/3-.
Sie
DOC
tou
70
180
--
310
Maſsstab
Maſstab 1:10.
-390 -780
1:20.
Feder - Hängebolzen .
170 -9$ 259 . 45 125
Abb . 264.
-2000
Abb.
265.
719
12
12 23
43
317 31
NIE
415
1767
Antanamera
On
meteocacion
1940
Mafstab 1:10.
-719-
Feder - Hängebolzen
L
Abb.
267.
15 *
TRAGFEDERN UND AUSGLEICHHEBEL, BAUART DER FEDERN.
305.
20
1106
327
Maſsstab6.1:
Schnellzug
Verbund
2/4-
gekuppelten
der
Federaufhängung
österreichischen
Staatsbahnen.
Lokomotive
der
dritten
Achse
der
Tragfedern
den
Querhebel
Maſsstaban
1:10.
Staatsbahnen
österreichisch
Güterzug
Lokomotiveen-.
der
gekuppelten
3/3
236 BEWEGLICHE LAUFACHSEN .
Textabb. 268 stellt eine Ausführung dar, welche in Oesterreich und Frankreich
bei fast allen 3/3 und 4/4 gekuppelten Güterzug-Lokomotiven mit überhängender
Feuerkiste an der hintern Kuppelachse vorkommt. Diese Anordnung vermeidet
alle Uebelstände der unten liegenden Federn und gestattet die Anwendung voll
ständig gleicher Achslager und Federn für alle Achsen.
Bei der Berechnung der Ausgleichhebel können Spannungen von 10 bis
12 kg/qmm unter ruhender Last angenommen werden. Im Allgemeinen sollten
solche Federn, welche die Last beider Lager einer Achse aufnehmen, vermieden
werden, da sie ihrer groſsen innern Reibung wegen stets harten Gang der Loko
motive bewirken .
e) 5. Bewegliche Laufachsen .
Abb. 269.
Itt
89
TH
Maſsstab 1:20. Malsstab 1:10 .
13 50
1.690 200
16 S
200
....
1.689
R.2005
-...
Mafsstab 1:20.
Einstellbare Laufachse der 4/5 gekuppelten Güterzug -Lokomotive der preuſsischen Staaatsbahnen.
Abb. 270.
Đ
中國
-1160-
பரன்
$200
PAARAAR
165 HIBITH
0
Maſsstab 1:20.
Einstellbare Laufachse der 3/4 gekuppelten Güterzug-Lokomotive
der österreichischen Staatsbahnen ; die Rückstellfeder ist nachträglich entfernt.
Abb. 271 .
BH llenaron
19
Parton
পুষ্টিগুণ্ঠ ।
TRR
ww
AN
31
Mafsstab 1 : 20 . Einstellbare Führung von Laufachslagern, preuſsische Staatsbahnen.
BEWEGLICHE LAUFACHSEN . 239
An den zwangläufig einstellbaren Achsen findet man häufig, wie die Text
abb. 271 und 272 zeigen, Schenkel mit mittleren Bunden angewendet. Diese kost
spielige und schwierige Bauart ist überflüssig, da die seitlich wirkenden Kräfte
geringer sind, als bei den fest gelagerten Achsen .
Freie Lenkachsen finden bisher für Lokomotiven wenig Verwendung ; bei
Tender - Lokomotiven der Reichsbahnen in Elsaſs -Lothringen , bei den hinteren
Laufachsen der 2/5 gekuppelten Schnellzug -Lokomotive der pfälzischen Bahnen
( Textabb. 10, Nr. 13. S. 12), der Kaiser Ferdinand-Nordbahn und der Warschau
Wiener Bahn sind sie zur Ausführung gelangt.
Abb . 272.
-7905
Schnitt E -F Schnitt G -H
-828
213 160
00
7-180 00 00
- 340
106
230 ..
E
30
Maſsstab 1:10.
Vorderachslager der 21+ gekuppelten Schnellzug -Lokomotiven der belgischen Staatsbahnen.
Einach sige Drehgestelle mit Deichsel haben eine im Hauptrahmen
gelagerte Deichsel, welche am vordern Ende einen besondern kleinen Rahmen zur
Aufnahme des Laufräderpaares trägt. Ihre Wirkungsweise ist von den zwang
läufig einstellbaren Laufachsen nicht verschieden. Die Rückstellung in die Mittel
lage erfolgt entweder nach amerikanischem Muster durch eine Wiege oder durch
Federn , Keilflächen u . s. w.
240 BEWEGLICHE LAUFACHSEN.
Abb . 273.
Ollo
01
OMMUN
like
110
To oo
Cara
మం. $ 30
Abb . 274.
1
1130
11.36
1300
0
650
.
e) 6. Zweiachsige Drehgestelle.
Die zweiachsigen Drehgestelle haben den Zweck, die Sicherheit des Ganges
in den Geraden und Krümmungen zu erhöhen und die Last auf eine gröſsere An
zahl von Achsen zu vertheilen, oder die Unterbringung eines groſsen , leistungs
fähigen Kessels zu ermöglichen. Verhalten und Wirkungsweise sind in den Ab
schnitten c. 7 ) S. 101 und c . 8 ) S. 104 eingehend erläutert.
Die Drehgestelle haben , einige alte Ausführungen abgerechnet, stets zwei
Achsen , die in einem Rahmengestelle gelagert und um einen zwischen den Achsen
gelagerten Zapfen drehbar mit dem Hauptrahmen verbunden sind . Die alten
zweiachsigen Drehgestelle mit Deichsel, deren Drehpunkt hinter der Endachse des
Drehgestelles liegt, haben einen gezwungenen und bei groſser Geschwindigkeit
unruhigen Gang, sind daher nur noch wenig in Gebrauch .
Verschiedenheiten der Bauart treten hauptsächlich in der Anordnung des
Mittelzapfens mit oder ohne seitliche Beweglichkeit, in der Art der Unter
stützung der Lokomotive durch das Gestell und in der Anordnung der Tragfedern
hervor .
Drehgestelle ohne Seitenbewegung erfordern keine Federn, Keilflächen oder
Gehänge zur Rückstellung in die Mittellage, sondern nur eine Begrenzung des
« Irehenden Ausschlages, um im Falle des Bruches eines Radreifens die vollständige
Querstellung des Gestelles zu verhindern .
Seitliche Verschiebbarkeit wird bei 2/4 gekuppelten Lokomotiven mit groſsem
Gesammtachsstande und groſser Fahrgeschwindigkeit oft gegeben. Bei 3/4 , 3/5
112) Organ 1896, S. 231 ; 1897, S. 243.
242 ZWEIACHSIGE DREHGESTELLE .
Hys
rek H.
des
25
91
1353
2290 re ?
1727
102-4
934
12
1930
199
91
278
2179
11 : 7
wirkt .
500
Mittelzapfen ist zwischen zwei Rahmen -Querverbindungen gelagert und trägt eine
Kugel, welche Bewegungen des Gestelles nach allen Richtungen erlaubt. Die
seitlichen Auflager bestehen aus zwei Halbkugeln, welche mit dem Hauptrahmen
verbunden sind und sich auf Gleitplatten stützen , die in zwei am Drehgestelle
angebrachten Pfannen gleiten . Die Halbkugeln und Gleitplatten sind im Einsatze
gehärtet. Die Form der seitlichen Auflager erlaubt dem ganzen Gestelle eine
Drehung um die Halbkugeln auch in senkrechter Längsebene, so daſs keine Aus
Maſssta25
b,:1
österreichischen
Staatsbahnen,
Lokomotiven
gekuppelten
Drehgestell
Schnellzug
35
920
Verbund
350
102
der
2/4-
1260
272 392
-3805
Abb.
277.
2700
520
1030 25
0447
362 458
1835
다.
244 ZWEIACHSIGE DREHGESTELLE .
gleichhebel zwischen den vier Federn des Drehgestelles nöthig sind . Die Stützung
findet an zwei, für die ganze Lokomotive also in vier Punkten statt. Der Achs
stand ist sehr grofs: 2,7 m, der Drehzapfen liegt etwas hinter der Mitte des Ge
stelles. Die Vortheile dieser Anordnung sind auf S. 101 ausgeführt. Dieselbe
Bauart zeigt das Drehgestell der 2/5 gekuppelten Vierzylinder -Verbund-Schnellzug
Lokomotive derselben Bahn, Textabb . 11 , Nr. 14, S. 12.
Abb . 278.
toda
800
900
1200
830 70 1360
974
1000 1000
Maſsstab 3 : 100.
Drehgestell der 2 3 gekuppelten Schnellzug -Lokomotiven der italienischen Mittelmeerbahn
Textabb. 278 zeigt das Drehgestell der Schnellzug -Lokomotiven der italienischen
Mittelmeerbahn. Die Lagerung des Mittelzapfens erlaubt seitliche Verschiebung.
An zwei Querverbindungen des Hauptrahmens ist eine Kugelhaube mit schräg
gestellten Pendeln aufgehängt, welche sich auf eine in der Drehgestellmitte auf
gesetzte Halbkugel stützt. Seitenschwankungen der Lokomotive werden durch
zwei seitliche, senkrecht stehende Buffer beschränkt. Auſser der Seitenverschiebung
des Mittelzapfens haben die Achslager noch einen seitlichen Spielraum von 12 mm
nach jeder Seite .
Abb. 279.
Maſsstab 1:30.
Drehgestell der 2/4 gekuppelten Schnellzug -Lokomotiven der sächsischen Staatsbahnen .
245
Hello
ZWEIACHSIGE DREHGESTELLE.
2140
Abb
280.
Maſsstab
1:20.
Drehgestell
Bauart
der
mo Adams,
englische
London-
Südwestbahn.
und
+
+
246 ZWEIACHSIGE DREHGESTELLE.
16.0
160
S
Maſsstab 1:32. Drehgestell der Bauart Stirling, englische Südostbahn.
Abb.
282.
247
Drehgesten
linder
B
ZWEIACHSIGE DREHGESTELLE .
UNIVERSITY
indon !!
LIBRARY
000
OU משעלי
OF THE
113 ILO
OF
Tech
LL
D
No.
Maſsstab
25.1: Staatsbahnen
preuſsischen
2/4-.
Lokomotive
Schnellzug
gekuppelten
Drehgestell
der
248 ZWEIACHSIGE DREHGESTELLE .
INDWA
09€
die Mitte gelegt. Die Unterstützung
erfolgt durch zwei seitliche Gleitplatten
auf Winkeln möglichst unmittelbar,
unter welchen die Bunde der gemein
schaftlichen Tragfedern liegen . Das
Gestell zeichnet sich durch Einfachheit
und geringes Gewicht aus.
Textabb. 283 zeigt das Dreh
Drehgestell
Littelmeer
007 T2Z
rahmen und Seitenverschiebung zeigt
Toro
Maſsstab
WWW
Maſsstab
25.1:
Helmholtz
Drehgestell
Kraul's-
Bauart
der,
Abb
284,.
NAS
I. f ) Triebwerk.
Bearbeitet von Leitzmann und von Borries .
HITE
T TIT
00
ARE poo
TOU
DO
bleibt soviel Raum , daſs man bequem zu allen bewegten Theilen gelangen kann .
Aehnlich ist das Triebwerk Textabb. 233 , S. 215 der älteren Schnellzug -Lokomo
tiven (Textabb. 6, Nr. 9, S. 9) der belgischen Staatsbahnen gebaut.
Abb . 286.
TO
bl o DO
18 원
Maſsstab 1:40. Verschiedene Anordnungen innen liegender Zylinder.
Abb. 287 .
410
7194
460
2,100
345
7051
0802
LOL6
490
910
-2001
400
530
2101 172-410
300
Hud 6002
02
3706
22
190
120
Eine Anordnung mit Innenzylindern und Joy - Steuerung Querschnitt zu Abb. 287.
der englischen Nordwestbahn zeigt Textabb. 288 Sie läſst
gleichfalls den Raum zwischen den Schubstangen frei. Bei
der in England am meisten verbreiteten Anordnung, Tafel II,
und Textabb. 289 mit in der Mitte liegender Stephenson
Steuerung sind alle inneren bewegten Theile bequem nur von
auſsen über die Rahmen hinweg, sonst schwer zugänglich.
Bei der 1900 in Paris ausgestellten 2/4 gekuppelten
Schnellzug - Lokomotive der Schweizerischen Nordostbahn
(Textabb. 5, Nr. 6, S. 8) 113) sind die Rahmen vorn aus
einander gezogen, um Raum für die grofsen innen liegenden
Verbund-Zylinder zu gewinnen . Bei einigen Lokomotiven
der englischen Nordostbahn ( Textabb . 22, Nr. 27 , S. 20 und
Textabb. 290) liegen die Zylinder nach unten, die Kolben- al
schieber nach oben zu schräg. Zweckmäſsiger liegen die
Zylinder bei der Great - Central- Bahn oben , die Kolbenschieber Malsstab 3 : 100.
unten .
Abb . 288 .
BOOT
HO
Abb . 289 .
H배
a. B) Die Bauart Klose 115 ) hat einen innern Hochdruck- und zwei äuſsere
Niederdruckzylinder, deren Kolben die vordere Triebachse treiben .
Gleiche Anordnung haben die Lokomotiven Textabb. 26, Nr. 31 , S. 23,
der Jura - Simplon - Bahn und eine versuchsweise von Worsdell bei
der englischen Nordostbahn 1 ! ) ausgeführte Lokomotive.
1. P. Lokomotiven mit vier Zylindern.
P. A ) Die Bauart Drummond 117 ) hat Hochdruckwirkung in allen vier Zy
lindern Jedes Kolbenpaar treibt eine der beiden Triebachsen . Sie ist
nur versuchsweise , und wie vorauszusehen war , ohne Erfolg ausgeführt.
115) Erste Auflage, Textabb. 2, S. 5.
116) Engineering 1901. II . S. 13.
117) Engineering 1898, II , S. 358.
DIE VERSCHIEDENEN ANORDNUNGEN DES TRIEBWERKES. 255
Abb. 291 .
2500
9882
oszy
3730
mit
druckzylinder tragen
1 des Triebgestell. Da
nur ein Rohrgelenk mit
Drehung in einer Ebene
vorhanden ist, und in
diesem nur die geringe
Verbinder - Spannung
herrscht, so kommen
Störungen kaum vor .
Auch der Gang ist
ruhiger, als bei Meyer
und Fairlie .
Die Bauart Hagans
( Textabb . 292 und 293 )
hat in der Regel eine
vordere feste und eine
hintere bewegliche Rad
Triebwerk
.Hagans
gruppe, deren Gestell
um einen zwischen
beiden liegenden Zapfen
drehbar ist. Die ge
kuppelten Achsen des
Drehgestelles werden
durch eine Parallel
Hebelverbindung ange
trieben . Die Kraftüber
tragung erfolgt vom
Kreuzkopfe aus mittels
Maſsstab
Abb
. 92
1:50
003
350
11
Abb.
293.
SMO
Triebwerk
Hagans.
Maſsstab
1:40.
195
260 Ix KROMMUNGEN EINSTELLBARE TRIEBWERKE.
rahmenstücke drehbar angeordnet, und der am untern Ende durch die Stange mit dem
Drehgestelle oder einer Gegenkurbel an dessen erster Achse verbunden ist. Der Leit
hebel d wird in Bahnkrümmungen durch die Drehung des Gestelles so verstellt, daſs
die zweite Kurbelstange stets die richtige Länge behält. Diese Drehung erfolgt
völlig frei, da sich die wagerechten Kräfte und Momente in der zweiten Kurbelstange
und der Verbindungstange e stets ausgleichen. Diese einfache Hebelverbindung ent
hält keine auſsergewöhnlichen Formen und erfordert keine erheblichen Unterhaltungs
kosten. Textabb. 293 zeigt die Ausführung für eine 5/5 gekuppelte Lokomotive.
Durch die Nachgiebigkeit der eingeschalteten Hebel ist die Kuppelung weniger starr,
als bei einer gewöhnlichen + / 4 gekuppelten Lokomotive, wodurch die Bewegungs
widerstände in den todten Punkten der Kurbeln vermindert werden . Durch An
bringung von Pendeln , besser von Gleitstücken , mittels welcher das Lokomotiv
gewicht auf dem Drehgestelle ruht, wird die Beweglichkeit in der Geraden auf das
gewünschte Mals beschränkt. Der hintere Zughaken ist am Drehgestelle ange
bracht, damit sich der folgende Wagen zwanglos einstellen kann . Die Bauart
erfordert keine gegliederten Dampfrohre und eignet sich für Zwillings- und Ver
bundwirkung, ferner für zwei bewegliche Gestelle sowie für reinen und gemischten
Zahnbetrieb .
Hagans hat diese Bauart auf Leitzmann's Anregung nach Textabb . 294
auch so ausgeführt, daſs das bewegliche Gestell nach vorn und der Zylinder nach
der Mitte verlegt sind. Eine Lokomotive dieser Bauart ist für die Halle- Hett
städter Bahn und eine zweite für die Braunschweig - Schöningener Bahn gebaut.
Durch diese Anordnung ist der Druck der Kreuzköpfe und das Zylindergewicht
dem Schwerpunkte nahe gebracht und die Führung im Gleise für den Vorwärts
gang verbessert .
Bei allen Lokomotiven mit Trieb -Drehgestellen muſs beachtet werden , daſs
die über den Drehzapfen hinaus liegenden , auf dem beweglichen Gestelle seitlich
verschiebbaren Massen des festen Gestelles beim Durchfahren von Bahnkrümmungen
nicht zu starke schlingernde Trägheitskräfte entwickeln .
Auch die Bauart Johnstone 128) ( Textabb . 295) ist der Hag ans'schen ähnlich.
Sie ist bislang nur auf der mexikanischen Zentralbahn zur Anwendung gelangt.
Jede Kolbenstange der vier fest am Hauptrahmen liegenden Zylinder trägt einen
langen Ausgleichhebel, dessen unterer Bolzen die Hauptkurbel, dessen oberer mittels
eines zweiarmigen Zwischenhebels die Gegenkurbel treibt. Die Längen sind so ge
wählt, daſs sich beide Kräfte aufheben , jedes Gestell also frei drehbar ist. Die
Steuerung erfordert eine ähnliche Uebertragung. Die Lokomotive hat zwei getrennte
Kessel , welche mit den Feuerkisten gegen einander stoſsen . Die Anordnung ist
vieltheilig und hat keine weitere Verbreitung gefunden .
Da die bisher beschriebenen Bauarten je zwei Gestelle mit festen Achsständen
haben, so erfolgt die Einstellung in Krümmungen nach Maſsgabe dieser Achsstände,
wie bei zwei- oder dreiachsigen Lokomotiven mit gleichen Achsständen, bei Mallet
Rimrott und Hagans unter gegenseitiger Beeinfluſsung, welche die Drucke der
führenden Spurkränze verringert.
Bei den folgenden Bauarten findet dagegen eine Einstellung der einzelnen
Achsen in die Richtung des Krümmungshalbmessers statt.
128) Organ 1894, S. 223.
197
Abb
294..
17530 152
IN KRŪMMUNGEN EINSTELLBARE TRIEBWERKE .
ACY
+
11
2164 26 4000
15.
4250
10806
1050
1200 1200 2100 1200
Hub
550
sta
500
Liet
11960
Boge
Ablenkungsbe n
i180m
2
Maſsstab
2:83. Gelenktriebwerk
Hagans,-
Leitzmann
262 IN KRÜMMUNGEN EINSTELLBARE TRIEBWERKE.
Abb . 295 .
VIS
1330
1422 4805 12,2 1-1620
3210
-
166C
1660
38 762
2460 3460 1270 $20 1981 -- 762
--8736 T 8736
1.3952
Bauart Klose ( Textabb. 296 ). Die Achsbüchsen der Endachsen sind durch
gabelförmig umfassende Lenker a , b , sowie durch Hebel c, d und e so mit einander
verbunden, daſs sie sich gegen die Mittelachse in entgegengesetzter Richtung ver
schieben können. Diese Verschiebung wird durch einen Umkehrhebel auf die
andere Seite der Lokomotive so übertragen, daſs sich die Achsbüchsen hier um
gleich viel in entgegengesetzter Richtung bewegen . Die Kuppelstangen greifen ,
um diese Bewegungen zu gestatten , an der auf dem Triebzapfen drehbaren Scheibe f
Abb . 296.
130
19
%
Mafsstab
320
1:26.
2230
AMHEID
790
Ola
Triebwerk
CDI
Klose
von.
Abb.
297.
HP
US
1000
tos
1250
-14907
150 150
pa
264 IN KRÜMMUNGEN EINSTELLBARE TRIEBWERKE.
Abb . 298 .
2
Z
6
a
c
Tog
Abb . 301 .
Abb . 300.
Kuppelstange
n Sriebsł
ange
AS
AN
Wuppelotanga
Tricks
tange
Abb . 303.
B있 ht
Malsstab 1:30.
Triebwerk Klien - Lindner , sächsische Staatsbahnen .
derart, daſs je nach der Achsenzahl eine oder beide Endachsen nach dieser Bauart
ausgeführt werden . Die Endachsen sind dann endweder freie Lenkachsen und mit
einer Rückstellvorrichtung versehen , oder sie sind durch Lenker zwangläufig mit
einander verbunden . Die Mittelachsen können auch seitlich verschiebbar hergestellt
und so mit den nicht verschiebbaren Endachsen verbunden werden , daſs , wie bei
Klose , eine zwangläufig richtige Einstellung stattfindet. Die Bauart fordert für
die Hohlachsen auſsen liegende Lager.
Die Beobachtungen an drei vierachsigen Lokomotiven nach der Bauart
Textabb . 303 auf einer Schmalspurbahn von 0,75 m Spur zeigten , daſs sich die
Endachsen richtig einstellen und daſs die Hinterachse sogar an der Auſsenschiene
läuft. Vorzüge dieser Bauart sind : Gleicher Raddruck beider Räder, daher erhöhte
Sicherheit gegen Entgleisen ; geringe Abnutzung der Radreifen und Schonung des
Oberbaues. Die Abnutzung der Spurkränze der vordern Hohlachse dreiachsiger
Schmalspur -Lokomotiven betrug nach sechsjährigen Beobachtungen der sächsischen
Abb. 304.
17 *
Abb
305..
IN KRÜMMUNGEN EINSTELLBARE TRIEBWERKE.
4
40
12
2480 1990 1470 2300
2500
T
Maſsstab
50.1:
Staatsbahnen
an-.
sächsischen
der
Lokomotiven
gekuppelten
Lindner
Klien
Hohlachse
4/5
Bauart
268 IN KRÜMMUNGEN EINSTELLBARE TRIEBWERKE.
Abb . 306 .
OND
1090
Maſsstab 1 ; 30 .
Die Bauart von Helmholtz ( Textabb. 307) bewirkt die Veränderung der
Stangenlängen zwangläufig ohne Rückstellung. Die Endachsen c, C sind in
Drehgestellen G , G gelagert, welche sich um die Zapfen d , d drehen , an den Enden
durch den Zapfen b zu gemeinsamer Einstellung verbunden sind und durch die
seitlich verstellbaren Mittelachsen a, a mittels der Zapfen e, e geführt werden.
Die Endachsen werden also durch die in Krümmungen eintretende seitliche Ver
schiebung der Mittelachsen eingestellt. Die Kuppelstangen f, f der Mittel
achsen tragen Winkelhebel 1, 1, deren äuſsere Arme mit den Kuppelstangen k , k
der Endachsen verbunden sind , während ihre inneren Arme durch die Gleitstücke y , y
und die Stangen i , i mit dem Mittelstücke h verbunden sind . Jede seitliche Ver
schiebung der Mittelachsen bewirkt also durch die Winkelhebel 1, 1 entsprechende
Verlängerung und Verkürzung der Kuppelstangen k, k. Das Mittelstück h ist
senkrecht verstellbar und wird durch einen Langträger in Höhe der Achsmitten
erhalten. An den zahlreichen Verbindungen mit zwei Drehrichtungen sind Kugel
gelenke angebracht. Die ganze Anordnung ist ziemlich vieltheilig, soll sich aber
bei der Bosnabahn bisher bewährt haben .
Welcher der verschiedenen Bauarten der Vorzug gebührt, wird sich erst durch
längere Erfahrungen feststellen lassen , zum Theil auch von den Anforderungen des
Betriebes abhängen. In vielen Fällen wird man ebenso gut zwei 3/3 oder 3/4 ge
kuppelte Tenderlokomotiven mit den Feuerkasten zusammenkuppeln und sie mit
gemeinsamem Führerstande als eine einzige Lokomotive benutzen .
269
Abb
307..
f
IN KRÜMMUNGEN EINSTELLBARE TRIEBWERKE.
STRO
G
G
。日 P.
4100 k
2
Maſsstab
1:33.
Helmholtzvon.
Bauart
Triebwerk,
Einstellbares
270 DIE STEUERUNGEN .
f) 3. Die Steuerungen.
Die an die Dampfvertheilung zu stellenden Anforderungen sind : Gleichheit
der Wirkungen vor und hinter dem Kolben , ausreichende Veränderlichkeit des
Füllungsgrades, genügend groſse Einströmungsöffnungen , gröſste Dampfdehnung,
geringster Rückdruck und zweckmäſsige Zusammendrückung.
Diese Bedingungen werden durch die gewöhnlichen Steuerungen nur unvoll
kommen erfüllt. Man war daher schon frühzeitig bemüht, sie besser auszugestalten .
Das Bestreben, die Einströmung zu verbessern, die Vorausströmungen und die Zu
sammendrückung zu vermindern, führte zu den Doppelschiebersteuerungen von
Gonzenbach , Borsig , Meyer , Polonceau und Anderen , die aber wegen
ihrer Vieltheiligkeit und schwierigen Einstellung wieder verlassen wurden.
Die Lokomotivsteuerungen können unterschieden werden : nach ihrer Lage
oder Anordnung in innere, äuſsere und solche mit Zwischenwelle; nach der Zahl
der Exzenter in solche mit zwei , mit einem und ohne Exzenter. Bei äuſseren Zy
lindern ist die Wahl der Lage der Steuerung frei. der Zugänglichkeit wegen wird
die äuſsere Lage manchmal vorgezogen . Geneigte Lage der Steuerungen nach
Textabb. 64, S. 49 ermöglicht zwar unmittelbaren Antrieb , leidet aber unter dem
nachtheiligen Einflusse des Federspieles. Die senkrechte Lage der Schieberflächen
nach Textabb. 15, S. 16 ist für die Schmierung günstig ; die Lage der Schieber
kasten unter den Zylindern nach Textabb. 286, S. 252 hat den Vorzug voll
ständiger Entwässerung.
mit abnehmender Füllung zu und bei gekreuzten ( Textabb. 309) ab. Die Anord
nung verlangt in der Längsrichtung wenig Raum , weil die Schieberschubstange
keine bestimmte Länge erfordert, so daſs die Exzenterstangen lang hergestellt
werden können . Die Steuerung zeichnet sich durch groſse Einfachheit aus und
DIE STEUERUNGEN . 271
wird bei wagerechter Lage durch das Spiel der Tragfedern nicht beeinfluſst; sie
wird vorwiegend in England und Amerika , sonst bei kleinen Lokomotiven an
gewandt.
Abb. 309.
sroo
1300
2985
MINUS KINIKINST
1100
Abb . 311 .
2300
23001
HA
JO
10,27
Tas 125
0000
705
trorz
Malsstab 1:30.
so stark , daſs man sie bei ausgelegter Steuerung 0 oder kleiner machen muſs ,
um sie bei den am meisten gebrauchten Füllungsgraden nicht zu groſs werden zu
lassen . Bei gekreuzten Stangen sind diese Verhältnisse umgekehrt und daher noch
weniger zweckmäſsig. Man kann sie aber für den Vorwärtsgang dadurch ver
bessern, daſs die Exzenter nach Textabb. 308 verschiedene Voreilungswinkel 180)
erhalten .
Abb . 312.
Maſsstab 1:30.
Stephenson - Steuerung mit innerer Schwinge und Zwischenwelle, Dubs & Co., Glasgow .
06
Textabb. 314 eine solche für Auſsensteuerung, Die Gooch'sche Steuerung ist
weniger standfest und mehrtheiliger als die Stephenson'sche und dem Einflusse
des Federspieles mehr unterworfen.
Abb . 314.
barer Uebertragung. Sie vermittelt die Fehler der beiden vorgenannten Steuerungen
und hat den Vorzug, eine einfache, gerade Schwinge zu besitzen. Bei geneigter
Lage ( Textabb. 66, S. 50) ist aber der Einfluſs des Federspieles besonders bei
Tender -Lokomotiven mit stark wechselnder Achsbelastung bedeutend und störend .
Abb . 315.
Allan - Steuernng.
Das Gesetz , nach welchem das Heben und Senken der Schwinge und der
Schubstange erfolgen muſs, ergiebt sich nach Textabb . 315 mit genügender An
näherung wie folgt:
x? = y.21, = 221
c = (yy + z) 21 und
X
b lo
a
1,
C-X
a с
1, Il + 1+
1-1)
Gl. 78 .
* = (1+ 1+ 1)
3. d. Die Steuerung von Heusinger.
Die Heusinger Steuerung ( Teztabb . 316) gelangte zuerst in Belgien unter
dem Namen Walscha ert zur Anwendung, wird jetzt aber auch in Deutschland,
Oesterreich und Frankreich vorwiegend angewendet und hat die drei vorgenannten
dort fast vollständig verdrängt.
Die Schieberbewegung wird zu einem Theile durch eine Kurbel a erzeugt.
welche rechtwinkelig zur Triebkurbel steht und mittels einer fest gelagerten
Schwinge b die veränderliche Füllung, sowie Vor- und Rückwärtsgang bewirkt;
zum andern Theile durch eine Bewegung entgegengesetzt zur Triebkurbel mittels
des Gegenhebels c, welcher die unveränderliche Voröffnung herstellt.
Die Schwinge dreht sich um fest gelagerte Zapfen, erleidet daher keine seit
liche Ausweichung. Alle Theile liegen in derselben lothrechten Ebene, so daſs
die ganze Bauart sehr haltbar und dauerhaft ist . Das Federspiel ist ohne Einfluss.
DIE STEUERUNGEN . 275
Abb . 316.
t누
la
Heusinger - Steuerung.
Im Ganzen ist die Steuerung aber vieltheiliger, als die von Stephenson, Gooch
und Alla n .
Tafel I läſst die Anordnung der Steuerung für die 2/4 gekuppelte Schnellzug
Lokomotive der preuſsischen Staatsbahnen erkennen , Textabb. 287 , S. 252 zeigt
die innen liegende Steuerung von de Glehn für die Schnellzug-Lokomotiven der
badischen Staatsbahnen , die zweckmäſsigste Anordnung für Innenzylinder , da
die Schieberkasten im Gegensatze zu den englischen Lokomotiven leicht zugäng
lich bleiben .
Abb . 317 .
Rülorărts. Vorwärts .
eigingbuto
429.2
Vitte
Cylinder
Steuerung
Die Schwinge kann nach der Bauart Helmholtz - Krauſs (Textabb. 318)
auch gerade ausgeführt werden, wenn der Stein an einem Zwischenhebel angreift,
der mit dem Hebel auf der Steuerwelle und der Schieberschubstange eine senk
rechte Geradführung für den Stein bilden würde.
Abb. 318.
HUIU
WW
102N
Die Bewegung der Schwinge kann auch nach einer belgischen Anordnung
von dem Kreuzkopfe der andern Maschinenseite abgeleitet werden , doch sind dazu
Abb . 319. zwei lange Zwischenwellen
nöthig und die Unregel
mäſsigkeiten aus der end
lichen Länge der Schub
stangen machen sich stark
bemerkbar.
Die Bewegung der Schwinge ist nach Textabb . 319 auch von der Schub
stange abgeleitet worden , wobei die Dampfvertheilung aber wieder stark unter dem
Federspiele leidet .
Die Winkelhebel - Steuerung von Gölsdorf (Textabb. 320) ist eine
Abart der Heusinger - Steuerung . deren Schwinge durch den im Drehpunkte
fest gelagerten Winkelhebel ersetzt ist. Der Hebelarm a wird durch die Exzenter
Abb . 320 .
3
0
stange angetrieben, der Endpunkt f des andern Hebelarmes b ist durch den Lenker c
und den Bolzen d mit der Schieberschubstange e verbunden. b und c ersetzen die
Schwinge und ertheilen dem Schieber genau dieselbe Bewegung, wie diese. Die
Ausführung erfordert einen doppelten Hebel w, w und fällt etwas vieltheilig aus ,
erspart aber die Unterhaltung der gekrümmten Schwinge.
3. ε . Ellipsen -Steuerungen.
Ellipsen - Steuerungen sind solche, bei welchen die Schieberbewegung von
einem in elliptischer Linie bewegten Punkte der Schubstange, Kuppelstange oder
Exzenterstange abgeleitet ist.
Die am meisten , vorwiegend in England, angewandte Steuerung dieser Art von
Joy 131 ) zeigt Textabb. 321. Die veränderliche Vor- und Rückwärtsbewegung wird
durch Umwandelung der senkrechten Bewegung des Haupthebels ed mittels der
stellbaren Gleitführung h , die Voreilung wie bei Heusinger durch den obern
Hebelarm ef erhalten. Der Haupthebel ed bildet mit dem Gegenlenker ad b eine
wagerechte Geradführung für den Punkt a , damit a und e gleichartige senkrechte
Bewegungen ausführen . Die Dampfvertheilung wird durch das Federspiel nach
Abb. 321 .
hoo
UTO
zur Amsteuerung
Schicher
: = 1190 1430 olange
Oih
1300
읽
Xolben .
stange
Teigung 8,2%
999
8250 630
50
980 360
01 o
1 u qe jom
Malsstab 3 : 100. Steuerung von Klose.
Abb . 323.
Abb. 324 .
北部 no
OOK
Abb. 325.
Ausströmung
Beginn
Beginn
der
der
Alle diese besonderen Steuerungen haben bisher trotz ihrer theoretischen Vor
züge keine weitere Verbreitung gefunden, weil man ihre Vieltheiligkeit scheut.
jeweils zweckmäſsig
sten Füllungsgrade ,
und sind während o
15
handhaben . Für den -800
Verschiebedienst
233ESIKU
haben sie vor den *-785
Schrauben den Vor
theil rascherer Malsstab 1:20 . Steuerhebel.
Handhabung.
Textabb. 327 stellt die bei den preuſsischen Staatsbahnen übliche Steuer
schraube dar, welche 90 mm Ganghöhe hat, also nur 4 Drehungen für den ganzen
Abb . 327 .
RE
HD
Weg von 360 mm erfordert. Die Steuerschraube gestattet eine genauere Ein
stellung des Füllungsgrades als der Steuerhebel. Die Theilung sollte nicht ober
flächlich , wie das oft geschieht, sondern genau die durchschnittlichen Füllungsgrade
angeben.
Die vielfach versuchten Umsteuerungen mit Vereinigung von Hebel und
Schraube haben sich ihrer Vieltheiligkeit wegen nicht bewährt.
Die Dampf
Abb. 328 . umsteuerungen
müssen auſser dem
Dampf
kleinen Dampfzy
linder noch einen
mit Glyzerinwasser
B
oder Oel gefüllten
Zylinder haben ,
Wasser. B dessen Kolben die
Cylinder.
Steuerung festhält.
Die Steuerung beider
wird, wie Textabb .
328 zeigt zweck
Dampfsteuerung mäſsig so eingerich
tet, daſs sie jeder
Verstellung des Handhebels folgt, sich dann aber wieder feststellt. Textabb. 329
zeigt eine ebenso wirkende Hülfsumsteuerung der württembergischen Staatsbahnen
mit Feststellung durch die Hebelklinke.
Die einfachste Hülfsvorrichtung ist ein kleiner Luftzylinder
mit Dreiweghahn, dessen Kolben das schwierige Zurücklegen
der Steuerung durch Druckluft aus dem Hauptbehälter der
N Bremse nach Bedarf unterstützt. Im Allgemeinen sind aber
Schirmiorfierkante
Hülfsvorrichtungen
Abb . 329 . nicht erforderlich ,
M namentlich nicht bei
310 -380
entlasteten Dampf
schiebern .
Die Steuer
welle , an welcher
385
die Schwingen
B hängen , ist mit der
Umsteuerung durch
eine Schubstange
stark sein, da die Steuerungen , besonders die auſsen liegenden, mit langer Welle
sonst bei starker Leistung in unzulässiger Weise zittern .
Einige Steuerungen , wie die von Stephenson , Gooch und Heusinger
erfordern eine Ausgleichung der einseitig wirkenden Gewichte, der Schwingen und
sonstigen Theile , welche nach Textabb . 311 , 312, S. 272 ; 313, S. 273 ; 317, S. 275
durch Gegengewichte an der Steuerwelle, neuerdings vielfach nach amerikanischen
Muster (Textabb. 36, S. 32 ; 310, S. 271 ) durch Federn geschieht, welche auf kurze
Hebel an der Welle wirken .
Abb. 331 .
375
5
19
130
65
Abb. 332 .
THE
356
405
312
275
256
Abb . 333 .
Abb . 335.
fol
-20.3
80
to
301 201 -
LO
Malsstab 1 : 10. Klotzschwinge.
$ %
86
5
49
8
36
Abb . 336.
SAMO
65 2012 47.2 . 63
.72
380
1173
161
39
Abb . 334. 735
கான
0751
SA
00;
10
37 1675
565
CD 39 .
190
.
3
.)831.
$ IT01:
3335
Coll
58
130
09
1163
200
485
...
260
476 . 20
4711
U
56
ངུ ཅུ
56|
37 .
120
37.)
2it .
15._ . 75. 12:23 431! 23.18 6992
103
。国
60
10.19
Coll
30 451 30
Maſsstab 1 : 5 . Taschenschwinge.
Für die Heusinger - Steuerung hat v. Borries an der Stelle der Taschen
schwinge die in Textabb . 338 dargestellte Schlitzschwinge mit besonderen seitlichen
Zapfenschildern eingeführt, um die schwierige Ausführung nach Textabb. 337 zu
vermeiden. Die eigenartige, aus einem Stücke hergestellte, gabelförmige Schwinge
von Helmholtz ist in Textabb. 318 S. 276 abgebildet. Bei dieser Steuerung muſs
die Schwinge fest gelagert und die Lager mit den Schieberkasten verbunden sein .
Texatbb. 285 S. 251 zeigt eine zweckmäſsige Verbindungsgabel aus Stahl
formguſs von Maffei in München, welche die Schwingenlager enthält und die
Schieberstangenführung bildet.
Textabb. 339 zeigt die bisherige amerikanische Bauart, die mehrtheilig und
mit einseitiger Aufhängung versehen ist . Neuerdings werden dort auch eintheilige
Schwingen mit zweiseitiger Aufhängung und kurzer Schubstange angewendet.
Sämmtliche Bolzenlöcher der Steuerungen erhalten fest eingepreſste, später
ersetzbare Büchsen , in welchen sich die Bolzen, soweit möglich, frei drehen können .
Auf diese Weise wird die geringste und gleichmäſsigste Abnutzung erzielt.
AUSFÜHRUNG DER TRIEBWERKSTHEILE. 287
Abb . 338 .
Abb . 339 .
11
76
6322
503
991
102
25,264
B
192
28
122
to B
Bis Hauptruhmea 4 $ 5. 643.
HO
120 67
120 102
Abb. 342.
O
I
Maſsstab 1:15 . Entlasteter Schieber der „ Balance-Valve “ -Gesellschaft, Amerika.
Abb . 343.
welches weicher ist, als das
des Zylinders. Wenn beide gut
zu einander passen , sind die
guſseisernen Schieber sehr
dauerhaft. Wenn dies nicht
zu erreichen ist und bei nicht
entlasteten Schiebern ist Roth
guſs vorzuziehen , für den sich
folgende Zusammensetzung em
pfiehlt : 84 % Kupfer, 14 %
Zinn und 2 % Zink . In Eng
land und Frankreich wird nur
Rothguls, in Amerika nur Gufs
eisen verwendet. Ausfütter
ungen der Schieber mit Weiſs
metall, welche Schonung der
Fläche und Verminderung der
Reibung bewirken, schmelzen
auf längeren Gefällen leicht aus.
Kolbenschieber. Da
die Entlastungsvorrichtungen
die Schieberreibung nur theil Malsstab 1 : 7 . Entlastungsring von v. Borries.
weise beseitigen 138) , so finden
138) Veber vergleichende Versuche der Nord -Pacific -Bahn zwischen Flachschiebern mit und
ohne Entlastung und Kolbenschiebern, bei denen besonders die Bewegungswiderstände gemessen
und bildlich dargestellt sind : Railroad Gaz. 1895 , S. 675.
290 AUSFÜHRUNG DER TRIEBWERKSTHEILE .
entsprechend, sind sehr dauerhaft und neuerdings die völlig entlasteten Kolbenschieber
zunehmende Anwendung. Sie erfordern nur geringe Bewegungskraft, ver -ringern die
Abnutzung der Steuerungstheile daher billig zu unterhalten. Sie werden in der
Regel mit innerer Einströmung ausgeführt, um die Stopfbüchsen der Stangen vom
Dampfdrucke zu entlasten . Die Steuerkolben laufen stets in besonders eingesetzten
Büchsen mit Rippen in den Einströmungsöffnungen ; die Theilfugen der Ringe
werden so gestellt, daſs sie auf diesen Rippen laufen.
Abb. 344 .
169 ho
12-16-02
Abb . 346 .
C
Maſsstab 2:15. Englischer Kolbenschieber von Smith .
Abb. 347.
Pich
Abb 348 .
Schieberhub - 116
-50 102 32 50 80 18-10
312
W
H
O
1210
06
772
Abb . 319.
AT
--16 16
Abb. 350.
mondd
S
WO
ko 340
sta
tao
Hinten Vorn
32 64,72.77 94
770
777
980
001
7 480
Hic
140- .
058 10.kernen
VA
371
SchnittAB .
70
RE
HO
UR
55- *
Maſsstab 1 : 20 .
410
1342-17
71
% 30 30
Ras
ti
Malsstab 1:20.
Textabb . 351 zeigt einen Zylinder für gleiche Lage und Steuerung mit
Schieberdeckelflansch in gleicher Richtung mit der Schieberfläche, was für die Be
arbeitung und richtige Anbringung von Entlastungsflächen am Deckel zweckmäſsig
ist. Der Schieberrahmen kann nach Abnehmen beider Führungen schräg heraus
139) Organ 1887, S. 170, Zeitschr. d. Ver. Deutsch. Ing. 1889, S. 1161 .
294 AUSFÜHRUNG DER TRIEBWERKSTHEILE.
-200
210
9068 90,00 一开
1614
154 10
pony
240
1000
Cylinders
VÁL
+370
-704
450 en
-950
160
chraub
140
stiffscnr: 1"Stifts
4300
950 125
1106 +50
490_ -615
420
Maſsstab 1 : 20.
Niederdruckzylinder der Verbundlokomotive Textabb. 29, Nr. 34, S. 27.
Schiebes
Zu Abb . 353.
Die bisher übliche amerikanische
Yach hinten Bauart mit halbem Quersattel und be
sonderm Schieberkasten mit Entlastung
310
zeigt Textabb. 354. Die Ein- und Aus
20231S strömungsrohre sind eingegossen und
2 52016 münden in die Rauchkammer. Neuer
dings werden die Rahmen auch zwischen
einem besondern Mittelstücke und den
180 so Zylindern durchgeführt ( Textabb. 234 ,
Cub c 30
S. 216 ; 235, S. 217 ) . Die Zylinder er
Mitte
Abb 354.
o
ors.
Coureer
280 ).
Die besonders
geformten Zylinder € 三日
derVierzylinder-und
Heiſsdampf - Loko
motiven werden in
den Abschnitten
368 388
Alg und A Ih be
schrieben . 930
475
670
8961
470
890
382
sic
332
415
.
117,5
278
278 240
518
Maſsstab 1:20.
Zylinder mit vier Drehschiebern von Durant-Lencauchez.
Abb . 357 .
20
25
50
146
Malsstab 1 : 6.
Zylinderdeckel mit
Stopfbüchse und Kolben ,
sächsische Staatsbahn.
AUSFÜHRUNG DER TRIEBWERKSTHEILE. 297
Der Rauminhalt der Schieberkasten sollte nach den Versuchen der französi
schen Westbahn 140) nicht unter 40 % des Zylinderinhaltes bemessen werden, um
die Druckschwankungen herabzumindern , welche aus der ungleichförmigen Be
wegung der Dampfmasse in den engen Einströmungsrohren entstehen und 0,75 bis
1 at betragen können. Die französische Nordbahn hat auf Grund ihrer Versuchs
ergebnisse 141) die bisher üblichen Schieberkästen mit einem Inhalte von 30 % des
Zylinders erheblich vergröſsert. Dasselbe kann durch recht weite Einsrömungs
rohre erreicht werden , was namentlich bei Kolbenschiebern mit kleinen Schieber
räumen zweckmäſsg ist.
Der Spielraum der Kolben vor den Deckeln beträgt 8 bis 10 mm . Die Zy
linder müssen mit Beibehaltung der Deckel um 8 bis 10 mm nachgebohrt werden
können . Der hintere Deckel kann als Boden mit dem Zylinder aus einem Stücke
hergestellt werden , wodurch eine Dichtungsfläche erspart wird , oder geringern
Durchmesser erhalten . Runde Deckel werden zweckmäſsig durch schweiſseiserne
Ringe nach Textabb . 357 befestigt , um sie aufschleifen zu können . Andere werden
durch geriffelte Kupferblechstreifen gedichtet . In England werden die Deckel
stellenweise hohl gegossen .
Dem Zylindermetalle werden gegen die Abnutzung stellenweise 3 % Zinn zu
gesetzt. Einige Bahnen schreiben für Zylinderguſs eine Festigkeit von mindestens
16 bis 18 kg/qmm vor , wodurch gute Beschaffenheit gesichert wird. In Amerika
werden die Zylinder zur Vermeidung übermäſsiger Abnutzung durch die schweren
Kolben härter hergestellt. Zur Erzielung geringern Gewichtes kann für Zylinder
ein Aluminium -Mischmetall und für die hinteren Zylinderdeckel Stahlformguſs ver
wendet werden .
Abb . 358 .
95
75
100
27-16+
115.
180
146
-66
-676-
680
100
fache hohle und doppelwandige Kolben aus Stahlformguſs verursachen den gering
sten schädlichen Raum und bieten die kleinste dampfberührte Fläche.
In Amerika giebt man dem Kolben stellenweise die in Textabb. 359 darge
stellte Form mit besonderm , ersetzbarem Ringe. Die Dichtungsringe werden mit
quadratischem Querschnitte aus weichem , zähem Gusse oder auch aus kalt ge
Abb . 360. zogenem Tiegelstahle
4871301
hergestellt. Im Uebri
Abb . 359 . gen sind dort noch vor
wiegend ein- und mehr
107 theilige hohle Kolben
aus Guſseisen in Ge
brauch .
Zwischen Ring- und
Kolbenkörper pflegt
man unten Zwischen
760
150
e CO
ΖΙΑ
Abb . 363.
Durch geeignete Wahl
der Metallmischung
können Brüche und Aus
schmelzungen der
Dichtungsringe verhütet
werden . Eine für Text
abb. 331 geeignete
Amerikanische
Mischung besteht aus
89 % Zinn, 7 % Antimon Kolbenstangen
7 Packung.
und 4 % Kupfer, die für
Textabb . 363 bestimmte
weiche und billigere aus
19 *
300 AUSFÜHRUNG DER TRIEBWERKSTHEILE.
83,4 % Blei , 8,3 % Zinn und 8,3 % Antimon . Die Kolbenstangen müssen gleich
mäſsige Durchmesser haben und blank sein. Die Schmiergefäſse mit Saugedochten
werden zweckmäſsig von den Stopfbüchsen getrennt angebracht.
Die Geradführung wird mit einer , zwei , oder vier Schienen hergestellt.
Die Kreuzköpfe entsprechen der Bauart der Gleitschienen . Die einschienige
Geradführung wird gewöhnlich nur angewendet, wo es , wie bei kleinen Rädern ,
an Raum mangelt.
Abb . 364.
470
137
OEE
30 * 30-4
120
120 1.30
230
-OG:
95
Abb. 365.
940
30
lots
180
130
25
ook
004
174
91190 : 48
150
WS
222
mn m
3
OO
508
254
so
203
-330
30 .
Abb . 369.
153
JYOT
190
1201
601
Kla X
222
H26.
23
10 i 60 125
100
138 14
다.
-140
991
2004
782
.
zo
153
136
Mafsstab 1:10. Kreuzkopf deutscher Bauart. Malsstab 1:10 . Kreuzkopf aus Stahlformguſs.
Schuhen mit Rothguſseinlagen dar , Textabb. 369 einen solchen aus einem Stücke
Stahlformguſs. Diese Form ergiebt das geringste Gewicht. Eine amerikanische
Ausführung mit zwei oben liegenden Schienen zeigt Textabb. 370 , die nach oben
drückende Fläche hat die volle verfügbare Breite.
Abb. 371 .
464,57
Abb . 370.
151
)(5:577
39.
1
1220
Maſsstab 1:10.
Amerikanischer OOM
Kreuzkopf für zwei
Schienen .
QOJI
Malsstab 1:11 . Engliche Geradführung mit vier Schienen .
Die Geradführung mit vier Schienen ( Taf. II, Textabb. 288 bis 290, S. 253
und 254, und 371) ist in England bei innen liegenden Zylindern vorwiegend üblich , in
Amerika stellenweise, namentlich bei den Verbund -Lokomotiven der Bauart Vauclain.
Sie zeichnet sich durch grofse Standfestigkeit gegen Verdrehen um die Längsachse
aus, hat aber wegen ihrer Vieltheiligkeit keinen allgemeinen Eingang gefunden .
AUSFÜHRUNG DER TRIEBWERKSTHEILE. 303
Textabb. 372 zeigt einen Kreuzkopf für vier Schienen, Textabb . 373 den der
Vauclain - Lokomotive von 760 mm Länge. Bei einer ältern amerikanischen
Bauart (Textabb. 374) liegt die Führungsmitte über der Stangenmitte, um, wie bei
"Textabb. 366, Raum für die Laufräder zu lassen .
Abb . 372 .
Dort-
28
a
242
1778
102
G
22
771
115
692
89
**
Yol
Da der Druck der Kreuzköpfe beim Vorwärtsgange stets nach oben gerichtet
ist, so ist es wichtig, die obere Gleitfläche des Kreuzkopfes, wie bei Textabb . 367,
möglichst groſs herzustellen.
Abb. 373.
lol
760
Gleitschuhe aus Hartguſs zeigen sehr geringe Abnutzung , sind aber gegen
Staub empfindlich . Futter aus Rothguſs geben stärkere Abnutzung , solche
aus Weiſsmetall scheinen die besten zu sein. In Amerika wird das Weiſsmetall
vielfach nur in einer 3 mm starken Schicht aufgelöthet.
Abb . 374. Die Bolzen werden
-102
entweder nach Text
102
abb . 368 von innen
------
67
51
1373
geschnittenen Ring
-146
-203 und Mutter fest ange
Maſsstab 1:10. Amerikanischer Kreuzkopf für vier Schienen . zogen , oder nach Text
abb . 364 von auſsen
Abb . 375
eingeschoben und mit einer
Scheibe und Schrauben ge
sichert.
Die Stärke der Schienen
richtet sich nach dem Drucke
der Kreuzköpfe und ihrer
Länge. Sie sind so zuberechnen ,
daſs die Durchbiegung etwa
0,5 mm nicht überschreitet. Die
Herstellung geschieht am besten
aus Flufseisen mit gehärteter
Oberfläche, die durch Schleifen
zu bearbeiten ist. In Amerika
werden sie auch aus gewalzten
Stäben hergestellt. Zum Nach
stellen dienen Zwischenlagen
Maſsstab 2:11 . Geradführungsträger.
an den Befestigungstellen .
Abb . 376 .
ou
178
254
Troy
0h
ना
T
Kuppelstangen
Lokomotive
Die Gerad-- -200
Textabb
50
preuſsische
Trieb-
führungsträger
Staatsbahnen.
der
Satz
und-
29,.
werden nach Text
Mafsstab
Nr.
34,
26,
S.
abb . 375 am besten
1:10.
auf etwa zwei Drittel
110
der Schienenlänge
angebracht und
ihrer zusammenge 160
140
wie die Textabb . 36 , 50+ 190
Nr. 41 , S. 33 und 44 ,
Nr. 50, S. 38 er 166
Abb.
377.
kennen lassen .
Kurbel- und
Kuppelstangen .
Die Länge der 168
Kurbelstangen sollte
mindestens gleich
der sechsfachen
Kurbellänge sein, da
sonst durch ጊzu
groſsen Kreuzkopf
druck unruhiger
Gang entsteht. 21
Abb. 378.
Kopflänge 380
SARANAS
--Splint 5min
KRAAN
321 181 ----
tie
178
፡፡
S1*0
130
32
---
88775
2051 ho
-4144
194
95
93 85 130
-76
o * 60
-95 65
-08
-40
--
-4R 0
140
90
1
13
0
6
2
0
70
110
Maſsstab 1:10.
Mafsstab 1:10. Kuppelstangen Kuppelstangen -Kopf mit eingepreſsten Lagerschalen.
Kopf mit Keilstellung.
Abb . 381 .
S. 27 , Textabb. 378 die Kurbelstangenköpfe der
24 gekuppelten Schnellzug - Lokomotive Taf. I ,
Nr. 1 , S. 5. Der Stangenschaft ist vorn 80 mm ,
auf zwei Drittel der Länge 110 mm , hinten 95 mm
hoch, der offene Kurbelkopf durch Schraube und
Füllstück geschlossen ; Textabb . 379 zeigt einen
Stangenkopf mit dem noch vielfach üblichen Stell
keile, Textabb . 380 und 381 solche mit runden ,
fest eingepreſsten Lagerbüchsen für Kuppel
Mafsstab 2:15.
ol
Kuppelstangenkopf,
stangen , welche sehr einfach und namentlich im
Auslande in Gebrauch sind .
französische Westbahn.
AUSFÜHRUNG DER TRIEBWERKSTHEILE. 307
**36 +20
60
258 1128
32
343
0
21 12
011
201
13.5 135
for
10
122
Textabb. 382 einen gut bewährten Kopf mit zwei Schrauben der Vierzylinder
Lokomotive der Bauanstalt Linden , Textabb. 383, den unten geschlossenen Kopf
von Klose .
In Amerika werden die bisher
Abb . 383 .
üblichen Schubstangen - Köpfe mit
Bügeln vielfach durch bessere Formen
nach europäischen Mustern ersetzt.
Textabb. 384 zeigt die Schubstange
der Lokomotive Textabb. 14 , Nr. 18,
S. 15. Für stark staubende Strecken
werden die Stangenköpfe nach Text
abb. 385 mit Verschluſs deckeln aus
geführt
Die Schmiervorrichtungen werden
Maſsstab 1 : 5.
in der Regel so eingerichtet, daſs sie
nur während der Bewegung wirken.
Kurbelstangenkopf mit offener Gabel,
Bauart Klose. Zum Füllen dient in Deutschland ein
308 AUSFÜHRUNG DER TRIEBWERKSTHEILE .
Abb. 384 .
51
270
B
2
09-
35 .
re
2
--------
.- 22 114
152
175
111
254
151
163
...
K60-178
다
Malsstab 1:10. Schieberstangenkopf der Pennsylvania-Bahn.
Abb. 386.
Abb . 385.
-172 100
221
30
10
100
90
15
120
K - 89
10-16
kleines Ventil mit Federn, an dessen flach angefeiltem Führungstifte das Oel
nur während der Bewegung zum Zapfen herabläuft. Einen Verschluſs mit
Klappdeckel zeigt Textabb. 381 , S. 306 ; stellenweise sind noch die alten einge
schraubten Holzpfropfen in Gebrauch . Die Oelzuführung geschieht vielfach durch
AUSFÜHRUNG DER TRIEBWERKSTHEILE . 309
oben auf 2 bis 3 mm verengte Robre, in welchen ein etwas spielender Draht
steckt.
In Amerika sind allgemein Ventilstifte nach Textabb . 384 und 386 üblich, die
im Oelrohre 1 bis 1,5 mm Spielraum haben. Ihr Hub wird durch die Stellschraube
im Deckel so eingestellt, daſs ausreichende Schmierung stattfindet. Diese Einrich
tung ist sehr zweckmäſsig und schmiert so sparsam , dafs kleine Schmiergefäſse
für die längsten Fahrten ausreichen . Zum Füllen wird stets der Deckel abge
schraubt. Bei dem Kopfe Textabb. 382 ist hierfür ein Ventil angebracht. Text
abb. 386 zeigt den Ventilstift mit Verschluſsschraube für den Kopf Textabb. 378
in gröſserm Maſsstabe.
Die Stangenlager bestehen in der Regel aus hartem Rothgusse, beispielsweise
82 % Kupfer, 17 % Zinn und 1 Blei. Sie erhalten zweckmäſsig Weiſsmetallfutter
auf mindestens die Hälfte des Umfanges und müssen fest vor einander liegen,
damit keine Lockerung eintritt. Die eingepreſsten Büchsen werden in Oesterreich
vielfach ganz aus Weiſsmetall hergestellt.
Als Stoff für die Stangen wird zäher Fluſsstahl von 50 bis 60 kg /qmm Festig
keit und 20 %, Dehnung verwendet. Da sich die Sitzflächen der Lager leicht aus
schlagen , so ist eine gewisse Härte erwünscht, welche in England bei eisernen
Stangen durch Einsetzen der Köpfe hergestellt wird.
Berechnung der Trieb- und Kuppelstangen Die Stangen werden
durch den Kolbendruck P auf Zug und Druck , durch die Schwungkraft C auf
Biegung beansprucht und sind dem entsprechend auf zusammengesetzte Festigkeit
zu berechnen .
Für den Kolbendruck P ist bei den Triebstangen der volle Dampfdruck ein
zusetzen . Der Schwung ist annähernd
Gl. 79 ) C = a.4 . Gks . rm.nº,
worin G das Gewicht des Schaftes, r den Kurbelhalbmesser, n die Umdrehungs
zahl in 1 Sec . bezeichnen . à ist wegen der ungleichmäſsigen Schwungkraft der
Kurbelstangenmasse etwa = 3. zu setzen ; weiter ist zu berücksichtigen , daſs der
gefährliche Querschnitt ungefähr bei 1/3 der Länge vom Triebzapfen entfernt liegt.
Die Kuppelstangen werden mit den betreffenden Antheilen der Kolbenkraft,
aber der vollen Schwungkraft für a = 1 beansprucht.
Der Berechnung ist fünffache Sicherheit zu Grunde zu legen und n des
Schleuderns wegen nicht unter 5 anzunehmen . Gegenwärtig wird besonders in
England und Amerika nicht mehr viel gerechnet , sondern nach bewährten Vor
bildern gearbeitet. Die Formeln dienen dann zum Vergleichen.
Um das nicht abgefederte, unmittelbar auf den Schienen ruhende Gewicht der
Lokomotive und der bewegten Triebwerksmassen möglichst gering zu halten, ver
wendet man zu den Triebwerkstheilen Stoffe von groſser Festigkeit und Zähigkeit. 142)
In letzter Zeit sind zwei Metalle eingeführt, die eine gewisse Umgestaltung in
der Bauart und Herstellung der Triebwerkstheile herbeigeführt haben .
142) Näheres hierüber bringt Band V.
310 AUSFÜHRUNG DER TRIEBWERKSTHEILE.
Der Nickelstahl. Durch Zusätze von 5 bis 15 % Nickel und Chrom wird
dem Stahle eine bis 30 % erhöhte Festigkeit bis zu 80 kg/qmm und eine bis 75 %
erhöhte Dehnung verliehen . Er wird wegen seiner Unempfindlichkeit gegen Quer
schnittsänderungen und Stöſse vielfach zu gekröpften Triebachsen verwendet. Weitere
Anwendung bei anderen Theilen wird vorläufig durch den hohen Herstellungspreis
beschränkt. In Amerika sind Versuche 143) angestellt worden, die auch eine wesent
lich geringere Anfressung bei Kesselblechen nachgewiesen haben.
Der Stahlformguſs hat heute ausreichende Festigkeit, genügende Gleich
förmigkeit und Zähigkeit, so daſs er in groſsem Umfange zu Rädern , Wellen ,
Achsbuchsen, Geradführungen , Kolben und Kolbendeckeln , Steuerwellen, Hebeln
u . s .w. verwendet wird . Bei der Formgebung ist darauf zu achten, daſs das Erkalten
keine ungleichen Zusammenziehungen und inneren Spannungen hervorruft. Die
preuſsischen Staatsbahnen verlangen für Radgestelle 37 bis 41 kg /qmm Festigkeit
bei 20 % Dehnung, für andere Theile 50 bis 65 kg /qmm Festigkeit und 12 %
Dehnung auf 100 mm Meſslänge.
In Frankreich hat man den Stahlformguſs nach zahlreichen Versuchen in vier
Klassen getheilt ud zwar :
Zusammenstellung XXI .
Klasse
Festigkeit Dehnung
Verwendung
kg/ mm 00
Wellen , Kurbeln , Kreuz
1 Weich 45 15 köpfe, Geradführungen,
Achsbuchsführungen .
2 Halbweich 50 Triebwerkstheile.
1
Bei beträchtlicher Bean
3 Halbhart 60 3
spruchung.
Hart Für besondere Zwecke.
B
öffnungen werden am
zweckmäſsigsten durch die
sogenannte Schieber
schaulinie beurtheilt.
Bei der Untersuchung - NC
einer vorhandenen Steue
rung sind in der Regel
gegeben ( Textabb. 387 ) :
der Füllungsgrad I, der
-a
Schieberhub 2r, die äuſsere A
P
halbe Schieberhub. Aus dieser einfachen Darstellung kann alles Nöthige abgeleitet
und eine neue Steuerung unter gegebenen Bedingungen entworfen werden. Sind bei
spielsweise der Füllungsgrad I, die lineare Voröffung a, und die gröſste Oeffnung a
gegeben , so können die anderen Maſse : der Schieberhub 2r, die Deckung d, der Vor
eilungswinkel d u. s. w. auf Grund der Textabb. 387 leicht durch folgende bild
Abb. 388.
liche Darstellung ermittelt
werden : In Textabb. 388
ist der Winkel BDC = 2
E B gegeben, also das Dreieck
BDE bekannt und von dem
gesuchten Kreise die Linie
FD und die Berührende FA ,
wodurch die Aufgabe ge
löst ist .
Sie kann auch leicht
4
M ohne Rechnung, mit Hülfe
des Zeuner'schen Schieber
kreises gelöst werden ( Text
abb . 389). Hier ist der
Winkel CFE = CAB = A - 9
als Ergänzungswinkel von 9
bekannt. Man zeichnet da
her das Dreieck FAG so ,
dass der Winkel FAG =
1-0 und FG = a, ist ; dann
Ermittelung einer Steuerung aus Füllungsgrad, Voröffnung liegt M in der Winkelmittel
und gröſster Schieber-Oeffnung.
linie FM und der Kreis be
Abb. 389. rührt die Geraden FC und
FE, sowie den aus G mit a als
Halbmesser beschriebenen Kreis .
Die weitere Ausführung erfolgt
G
in bekannter Weise .
KR - 4
a
Die Darstellung der Schieber
bewegung mittels der Zeuner
с
schen Schieberkreise geschieht am
einfachsten und übersichtlichsten
durch v. Borries' bildliches Ver
fahren.145) Textabb . 390 stellt eine
t
Bв M allgemeine Schwingensteuerung
dar, bei der Schwinge und Schieber
stange gleichzeitig gehoben und
gesenkt werden . Der Schieber
erhält seine Bewegung durch den
Schieberkreis nach Zeuner.
Punkt E. Denkt man sich die
Kurbel B, und den Endpunkt D der Schwinge festgehalten , so wird C durch die Kurbel
DE cty
B, A,, E im Hebelverhältnisse D C 2 c verkleinert durch eine Kurbel B , F
B, F DE
bewegt, so daſs
B , A, DC
=
2c
c + y ist. Die wirkliche Bewegung des Punktes E
setzt sich dann aus denen der Kurbeln B, F und B, M zusammen , wird also nach
der Regel über die Zusammensetzung von Kurbelbewegungen durch die Kurbel MF
bewirkt .
Abb. 390.
ES
f
Y
B
Hierbei ist indes zu berücksichtigen, daſs wegen der Neigung der mittlern
Lage MC MD der Exzenterstangen gegen die Mittellinie um den Winkel y die Be
r
wegung der Endpunkte C und D der Schwinge auf CO vergröſsert wird und
SY
daſs die Voreilungswinkel der Exzenterkurbeln MA , MB für offene oder gekreuzte
Stangen um die Winkel B. , B2 vergröſsert oder verkleinert werden müssen . Um
die wirksamen Kurbelpunkte zu Abb . 391 .
erhalten, legt man daher an Abb . 392.
die wirkliche Kurbel MA nach
Textabb. 391 den Winkel y
an und erhält mit MA1 die
wirksame Kurbellänge, legt
ferner die Winkel P, und , ver Bay
$ 377 Lá olz
gröſsernd oder verkleinernd an
die Voreilungswinkel d an und M
erhält schlieſslich mit MA ,MB,
die bei der betreffenden
Schwingenstellung y wirksamen
Kurbelpunkte. Die Kurbeln
-s
MA ,, MB , liegen jeweilig so, als Bo
ob sie Voreilungswinkel 0 +7
bätten, aber jeweilig um ß.- » ,
also entgegengesetzt zu y verdreht seien. Hält man nun wieder den Kurbelpunkt B.
fest, so ergiebt sich für die wirkliche Bewegung des Punktes E ( Textabb. 390 )
nach Textabb. 392 aus den Kurbeln ML = B , M und MN = MO.-DE mittels des
DC
Eisenbahn-Technik der Gegenwart I. 20
314 DIE WIRKUNGSWEISE DER SCHWINGENSTEUERUNGEN.
Abb. 393 .
Parallelogrammes MLNF die Kurbel MF. Auf
diese Weise kann man sämmtliche Punkte F er
olee mitteln , also die Linie F, F, (Textabb. 393 ), auf
welcher die Durchmesserenden der Schieberkreise
liegen.
Denkt man sich diese Linie nach Text
abb. 393 durch das Parallelogramm als Mechanis
mus erzeugt, so daſs sich der Punkt N längs OM
bewegt, unter gleichzeitiger Drehung von OM
B -y ! und ML um M, so sieht man aus der Richtung
der Drehung, daſs die Durchmesserlinie nach M hin
F bei offenen Stangen hohl, bei gekreuzten Stangen
gewölbt sein muſs. Wenn keine Drehung statt
findet, so ist sie eine Gerade. Für die Mittellage
der Schwinge fällt der Punkt F nach F.; bleibt.
nun der Winkel B unveränderlich = y, so bewegt
sich der Punkt N auf 0, M. Die Durchmesserlinie
wird in diesem Falle eine Gerade .
Wird also die Schwinge nicht gehoben und gesenkt, so bleibt die Voröffnung
bei gleichen Voreilungswinkeln unveränderlich .
Aus der Drehungsrichtung ergiebt sich schlieſslich, daſs die Schwinge in ihrer
gesenkten Lage bei offenen Stangen dem Vorwärtsgange, bei gekreuzten Stangen
dem Rückwärtsgange der Lokomotive entspricht. Das ganze Verfahren erklärt die
Schwingenbewegung in einfachster Weise.
Dampfvertheilung. Mit diesen Hülfsmitteln läſst sich der Einfluſs der
einzelnen Abmessungen einer Schiebersteuerung auf die Dampfvertheilung ermitteln.
Die Gröſse der Oeffnungen für den Ein- und Austritt des Dampfes wird vorzugs
weise durch den Schieberhub und die äuſsere Deckung bedingt. Der Schieberhub
wächst mit dem Hube der Exzenter, der entsprechend gröſser sein muſs, wenn der
Schieberhub durch die Bauart der Schwinge verkürzt wird. Mit einer Vergröſserung
des Exzenterhubes bei gleicher Voröffnung ist eine Verkleinerung des Voreilungs
winkels verbunden , wie aus Textabb. 394 hervorgeht. Hierdurch entstehen also
gröſsere Schieberöffnungen und Füllungsgrade für die Endlagen der Steuerung.
Ein groſser Schieberhub bewirkt anderseits bei einigen Steuerurgsarten
gröſsere Veränderlichkeit der Voröffnung und gröſsere Ungleichheit der Schieber
öffnungen vor und hinter dem Kolben ; er steigert die Bewegung des Steines in
der Schwinge, wenn nicht gleichzeitig die Exzenterstangen und die Schwinge ent
sprechend verlängert werden . Auch die Inanspruchnahme der Hängestangen wird
gesteigert und die Reibungsarbeit der Schieber durch Vergröſserung des Schieber
druckes und des Reibungsweges erhöht. Indes müssen diese Nachtheile bis zu
einer gewissen Grenze gegenüber den unbestreitbaren Vortheilen ausreichend groſser
Schieberöffnungen zurücktreten .
Die Gröſse der Voröffnung ist für die Nutzwirkung des Dampfes von groſser Be
deutung. Beginnt der Dampfeintritt zu früh vor dem todten Punkte, so wird auch der
volle Druck auf den Kolben zu früh erreicht, und damit auf die Kurbelzapfen und
Achsschenkel ein entsprechender Druck ausgeübt, welcher hier erhebliche Stöſse
und Reibung erzeugt, noch ehe der Kolben durch Vorwärtsbewegung nützliche
DIE WIRKUNGSWEISE DER SCHWINGENSTEUERUNGEN . 315
öffnungswinkel BMd im
Falle I doppelt so groſs ist,
wie im Falle II . Das vom
Deckungskreise , Schieber
kreise und der Linie MB
eingeschlossene Dreieck ,
welches man passend als „ Voröffnungsfläche“ bezeichnet, ist im Falle I mindestens
viermal so groſs, wie im Falle II. Man darf also sagen : Die Wirkung der Vor
öffnung auf die Dampfeinströmung nimmt ungefähr mit deren Quadrate zu und ab,
daher erklärt sich ihre ausschlaggebende Bedeutung .
Die Abbildung läſst auch den weitern geometrischen Zusammenhang der
einzelnen Abmessungen und deren Wirkung auf die Dampfvertheilung erkennen .
Bei gegebener äuſserer Deckung ist der Schieberkreis durch die Voröffnung , den
Schnittpunkt mit AMB, den Abschluſspunkt im Strahle Ma und den Mittelpunkt M
vollständig festgelegt. Bei weiter gegebener innerer Deckung ist also die ganze
Dampfvertheilung für den betreffenden Füllungsgrad vollständig bestimmt. Wie
20 *
316 DIE WIRKUNGSWEISE DER SCHWINGENSTEUERUNGEN.
12
W-
K2
Abb. 398.
R2
V2 M
RA
indem auch der Aufhängepunkt aus der Mittellinie gebracht wird (Textabb. 398).
Soll der Vorwärtsgang noch mehr begünstigt werden, so wird der Aufhängepunkt
an das betreffende Schwingenende verlegt.
Bei Tender -Lokomotiven sollte die Schwinge stets in ihrer Mitte aufgehängt
werden . Auch die Lage des Aufhängepunktes der Schwingenhängestangen beein
318 DIE WIRKUNGSWEISE DER SCHWINGENSTEUERUNGEN .
Fahrgeschwindigkeit Einheit
Gegenstand +
klein groſs
Hiernach :
Kanalbreite b . 0,075 0,075
Kolben - Durchmesser d
Kanallänge . 0,75 0,90 }
Halber Schieberweg für die
Mittelstellung der Steuerung 0,75 0,80
Vollschieber 0,08
Voröffnung {Kanalschieber . 0,08
Kanalbreite b
Aeuſsere Vollschieber 0,67
Deckung Kanalschieber . 0,72
Innere Deckung 0,10 -0,05
Diese Angaben gelten zunächst für Allan - Steuerung mit gekreuzten Stangen.
Bei Stephenson - Steuerung mit offenen Stangen müssen Schieberweg und Vor
öffnung etwas gröſser angenommen werden, um für die mittleren Füllungsgrade
die richtigen Verhältnisse zu erhalten . Wenn hierbei die Voröffnung für die End
stellungen verschwindet, so ist das ohne Nachtheil. Bei der Heusinger - Steuerung
für Personen- und Schnellzug - Lokomotiven wendet man zweckmäſsig folgende Ver
hältnisse an : halber Schieberweg = 0,9 b , äuſsere Deckung = 0,82 b . Für Verbund
Lokomotiven , welche noch kleinere Voröffnungen erhalten, sind die betreffenden
Angaben im Abschnitte Alg , Verbund -Lokomotiven “ enthalten.
Zum sichern Anfahren bei ungünstigen Kurbelstellungen ist eine gröſste
Füllung von mindestens 75 % , besser 80 % erforderlich , welche bei Allan- und
Heusinger - Steuerung einen Schieberweg gleich etwa dem doppelten desjenigen
für die Mittelstellung, bei Stephenson - Steuerung mit offenen Stangen etwas
weniger erfordert und durch Einzeichnen der betreffenden Schieberkreise mit den
Durchmessern MF,, MF, in die Textabb. 393 leicht ermittelt werden kann.
Der Hub der Exzenter ist bei Schwingen, welche keine Verkürzung der Be
wegung ergeben , gleich dem gröſsten Schieberwege, bei Schwingen mit Verkürzung ent
sprechend gröſser anzunehmen . Exzenterhub und Voreilungswinkel können nach Text
abb. 393 aus den gröſsten Schieberkreis -Durchmessern MF , MF, festgestellt werden.
Zusammen
XXIII
Textabb
).101 stellung
Steuerung
E
L rgebnisse
der
gekuppelt
Personen
-2/3 sen
zug
okomotiv e
320
preuſsisc
Staatsbah
.der hen
nen
Vor
r
äw ts r
wäRü
ck ts
sic :
während
Kolbenweg während
:
Kolbenweg
des des
Dampf Dampf
0041
austrittes austrittes
Füllungsgrad
Voröffnung
1330
Voröffnung
133
der Dehnung
0
Gröſste Oeffnung
Schlagunterschied
Zurück
Hin Zurück
Hiri
des Dampfeintrittes
der Dampffüllung
1380
der Druckzunahme
des Gegendampfes
dem
vor 380
100 4
+ 49
461/
441
44
8441/
471K
81/2
43
+
4 00
91/2
1008 olb
22 en 196 196 382
4+ 4+ 431
471/
4+
+
4hint er
45 2/29
10 10
54
:9431/2
1/2
36
47 380
4+ 461/2
171/2
90
36
31/2
371/2
5+
59 vor
17
2
41 90
/2+44614+37 59 37
4
%
20 5+
4
+ 4581/2
371/2
3512
4412
20 20
35
45
hinter
4+5+
58 38
4
3000 4
+ 281/2
441/2
31
6612
7027 21/2
6+ vor
26
80
451/2
281/2
67
4
+6+
21/2
301/2
016
4+ +
6301
/261 4241 hinte
21/2
311/2
612
31
661/266
1 r
/2+6281
42
4+
30
28 21/2
4+ 79
221/
361/
/26
41 71
10 22
9+726
2 10
+5
36
+0
742
4 22 73 1251/2
'1/2
4090 vor
47.4 112
hinter
25
7312
23
37
40
Abb . 401 .
9.79 94+-79 25
23
37
40
731/2 112
4
+ 361
47
/120
1210
96
+ 7
1 8 1
21 vor
361/2
47
30
781/2
2012
1161/21
1+94+0
50
% 8
+
12 181/2
80
3112
4-14 /2121
1150
50
32
18
80 9
+84+hinter 19 1
%
00 4
+ !8
2|12
591
14 3
812
+616
10 /2+641
60
82712
"30
121/2
11151/2 31
112
431/2
vor
4+ 4
+
16
2
131
261/2
851/2
131/
+
17 60
+hinte
13121/2 21
131/2
60
3441/2 1r
ENTWURF NEUER LOKOMOTIVSTEUERUNGEN .
191/2
8721/2
1:20 14
700
% +
/241
41 20 88 11/211/2 vor 5+ 72
10
191/2
81/2
8820
111/2
1/2
1+
4 23 10
hinter
90
20
70
1
5+
9 241/2 20
70
90
10
91/2
1/2
301 30
10 9 32,5
5+ 25 00781'2
15
901/29
612 1 vor 5+ 0977
161/2
6
90
;1/2 12
24
91/2
750
0 141
/2+41 28 18
75
17 3
71/2
92
5+hinter 164
75
811
281/2911
2 /2 :1!8*9/211/2
Gröſster
Schieberhub
mm
92,5 11 Gröſster
Schieberhub
91
mm
107
Bauart
A Steuerung
lla
gekreuzten
nm:der
it
.Stangen
Kurbellänge
Exzenter
der
mm
64 Aeuſsere
Deckung
Schiebers
des
mm
20
Voreilungswin
r{ ückwärts kel
300 Innere 1,5
mm
.
Länge
1825
Triebstange
der
32,5 9.10
ENTWURF NEUER LOKOMOTIVSTEUERUNGEN . 321
Steuerungsmodell.
Die Länge der Schwinge pflegt man gleich dem 2,5 bis 3 fachen Exzenter
hube zu wählen .
Um auch für den Betrieb gleichförmige Wirkung der Steuerungen sicher zu
stellen , empfiehlt es sich, nach jeder Zusammensetzung der Lokomotive die in Zu
sammenstellung XXIV enthaltenen Angaben aufzunehmen und in ein in der be
treffenden Werkstätte geführtes Buch einzutragen. Dann kann jederzeit übersehen
werden, ob mangelhaftes Arbeiten einer Lokomotive etwa der Steuerung zuzu
schreiben ist.
Zusammenstellung XXIV.
Lokomotive Nr..
Links Rechts
vorn hinten vorn hinten
1. Voröffnung
Vorwärts . 4 4 4 4
1/4 Füllung vorwärts 3 2 3 2
Mitte .. 3 2 3 2
1/4 Füllung rückwärts 3 2 3 2
Rückwärts 4 3 4 3
2. Kolbenweg
für 1/4 Füllung vorwärts . 131 132 130 133
Desgleichen rückwärts .
3. Spielraum
des Kolbens vor den Deckeln 10 11 9 10
322 UNTERSUCHUNGEN DER DAMPFWIRKUNG ETC.
beliebigen Schaulinie
den meist unbekannten
Mariotte'sche Hyperbel p .v schädlichen Raum zu
ermitteln .
Sättigungslinie p.v.1,0646
Textabb . 105 zeigt
Linie gleicher Arbeitp.v 113
B die Schaulinie einer
Heiſs - Dampfmaschine
für den gemessenen
Wass erve rbrauch im
Vergleiche zur
Dehnungslinie gleicher
Arbeit der eintretenden
"Theoretische Dampfdehnung -Schaulinie.
UNTERSUCHUNGEN DER DAMPFWIRKUNG ETC. 323
Abb . 406 .
W
T
no
g. 7 K
0
B 50 700
Umfangskraft.
Abb . 407 .
с
D'
B'
EA B
10 20 so 40 60 70 80 90
30
AH
Die Strecke x giebt daher ein Maſs für die Geschwindigkeit w und der Bruch
dx
dt ein solches für die gesuchte Beschleunigung. Wird auf die endliche Länge 1
der Kurbelstange keine Rücksicht genommen , so sind die gröſsten Werthe an den
Hubenden + ro” gleich und die bildliche Darstellung erfolgt durch die Gerade
AB ( Textabb. 408). Die wirkliche Beschleunigungslinie ist aber A'B' , und die
gröſsten Werthe an den todten Punkten weichen erheblich von einander ab.
326 UNTERSUCHUNG DER KRAFTÜBERTRAGUNG.
rdq
Für den äuſsern todten Punkt A ' kann dx : (1 — r ) = rd q ( 1 — 2),
1
rda
für den innern B'
1
(1 + r) = rd 0 (1 + 2) gesetzt werden ; daher ist die
Beschleunigung bei A ' rw (1--2), bei B' rwº ( 1 + 2).
Der ausgleichenden
Abb. 408 . Wirkung des Beschleuni
B'
gungsdruckes auf die
Kurbelkraft ist es zu ver
30 % danken, daſs man bei
groſser Geschwindigkeit
mit kleinen Füllungs
graden von 10 bis 20 %
fürt's fahren kann, ohne daſs
und rw 1.1-1
die Reibung an den Kurbel
zapfen und Achslagern
unverhältnismäſsig groſs
wird .
70 92 100
20 30 40 80
Die in jeder Kurbel
stellung wirkende Dreh
kraft wird am besten dar
gestellt, indem man sie
auf den verlängerten Halb
.4-7
Abb . 410.
Abb . 412.
3
5
2웃
10
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 %
o
2
1
Durch Ueberein Abb. 411 .
anderzeichnen der 15
In Textabb . 407
sind CD und FD die
Ueberdrucklinie des
Dampfes und A ' B' die
Beschleunigungslinie 9
Für innerhalb der Räder liegende Massen M ist m ' negativ, liegt also auf
der gegenüberliegenden Seite.
Da die einzelnen Massen verschiedene Querabstände a, a ' haben, so sind die
Gegengewichte M, M ' und m , m' für jede auszugleichende Masse M nach Gröſse
und Lage für jedes Rad einzeln zu bestimmen . Dabei sind die drehend bewegten
Massen : Kurbeln , Zapfen, Exzenter und die betreffenden Theile der Stangen, an
jedem Rade voll zu berücksichtigen , wobei diejenigen der Kurbeln, Exzenter u . s. w .
ebenfalls auf den Kurbelhalbmesser bezogen werden. Der auszugleichende Theil
der geradlinig bewegten Massen wird auf die Trieb- und Kuppelräder jeder Seite
gleichmäſsig vertheilt.
152) Die Vertheilung des Triebstangengewichtes kann man genauer erhalten , indem man den
andern Kopf fest auflegt und den auszugleichenden abwiegt.
BERECHNUNG, ANBRINGUNG UND FLIEHKRAFT DER GEGENGEWICHTE ETC. 329
ju r
1
Mafsstab 1:30. Sichelförmiges Gegengewicht.
a
V ?() +
P
b
tg y =
a+b
für Aufsenzylinder ist y nach der andern Kurbel hin abzutragen. Für a = 2000 mm ,
b = 1500 mm ist der Wurzelwerth = 1,2, tg y = 0,14 . Die Rechnung ist für Trieb
und Kuppelräder bezüglich des Werthes G getrennt auszuführen .
Ueberschüssige Fliehkräfte. Die zum Ausgleiche der geradlinig bewegten
Massen dienenden Gegengewichtstheile erzeugen in senkrechter Richtung über
schüssige Fliehkräfte, welche den Druck der Räder auf die Schienen vermehren
und vermindern . Nach den T. V. 108,3 darf diese Fliehkraft nicht mehr, als 15 %
der ruhenden Radlast betragen.
Ist M, das ausgleichende Gewicht der geradlinig bewegten Massen, so würde
der entsprechende Gewichtsantheil G der Gegengewichte G aus Gl. 86 ) bestimmt
werden können. Dabei ist aber für a der wirkliche Abstand der Zylindermitten,
also für Auſsenzylinder etwa a = 2000 mm , für Innenzylinder a == 500 mm zu setzen,
so daſs sich der Wurzelwerth zu 1,2 und 0,75 ergiebt. Die Fliehkraft von G, bei
n -Umdrehungen in 1 Sek, ist :
G
C = . p . (n . 2 7 ) = 4.G, .p.n ?,
g
wofür also für Auſsen- oder Innen -Zylinder
Gl . 87 ) C = 4.M.r.n . ( 1,2 oder 0,75
gesetzt werden kann .
Bei der schon auf S. 107 als Beispiel angenommenen 2/4 gekuppelten Schnellzug
Lokomotive der preuſsischen Staatsbahnen sind nur 16 % der geradlinig bewegten
Gewichte von 270 kg ausgeglichen, also M = 0,16 .270 = 43 kg. Bei 90 km /St
Fahrgeschwindigkeit ist n = 4, also C etwa gleich 1000 kg oder 6,6 % der Trieb
radlast von 15200 kg jeder Seite. Wären die Gegengewichte für M, nicht gleich
mäſsig auf beide Räder vertheilt, sondern nur an je einem Triebrade angebracht,
so würde die Belastungsänderung auf 13,2 % steigen . Hätte die Lokomotive innen
liegende Zylinder, so wäre C = 620 kg, oder rund 4 % der Triebradlast.
Erheblich gröſser werden die Lastveränderungen bei dreiachsigen Lokomotiven
mit kurzem Achsstande , welche verhältnismäſsig schwerere Gegengewichte bei
kleineren Triebrädern erfordern . Bei der 2/3 gekuppelten Personenzug-Lokomotive
der preuſsischen Staatsbahnen wiegen die auszugleichenden Massen auf jeder Seite
etwa 180 kg. Bei Ausgleich der Hälfte mit M, = 90 kg ergiebt sich dann für
90 km /St Geschwindigkeit n = 4,6, C = 2400 kg oder fast 20 % der Radbelastung.
Noch ungünstiger wirken schwere Triebwerkstheile, wie sie namentlich die
amerikanischen Verbund -Lokomotiven der Bauart Vauclain haben. Bei einer
154) Organ 1898, S. 10, Formeln von Angier.
BERECHNUNG, ANBRINGUNG UND FLIEHKRAFT DER GEGENGEWICHTE ETC. 331
2/4 gekuppelten Lokomotive dieser Art von 48 t Gewicht wiegen die möglichst
leicht ausgeführten wagerecht bewegten Theile auf jeder Seite rund 420 kg, wovon
48000
nach amerikanischer Regel (S. 107) nur = 120 kg nicht ausgeglichen bleiben ,
400
also M , 300 kg auszugleichen sein würden. Für r = 0,305 und n 4 ergiebt
sich C = 7000 kg oder 46 % der Triebradlast von 15 t jeder Seite.
Vierzylinder -Lokomotiven mit entgegengesetzt gerichteten Kurbelpaaren zeigen
weder Drehen noch Zucken, bedürfen also keines Ausgleiches der geradlinig be
wegten Massen und erzeugen keine überschüssigen Fliehkräfte.
Bei der Festsetzung der zulässigen Geschwindigkeiten von Lokomotiven mit
zwei auſsen liegenden Zylindern ist stets zu untersuchen, ob nicht die zulässige
Fliehkraft überschritten wird. Nöthigen Falles ist die gröſste zulässige Um
drehungszahl unter die nach den T. V. 108,1 zulässigen Werthe zu ermäſsigen.
Ist L, die Belastung der Triebräder einer Seite, so ergiebt sich die zulässige
Umdrehungszahl aus Gl . 88.
Gl. 88) . 0,15 L 0,031 L
1,2
4 M ,.r.1,2 M, .r
Wird M, nicht gleichmäſsig auf alle Räder vertheilt, so ist n , für die Räder
zu berechnen , welche den gröſsten Antheil von M , erhalten .
Bei abgenommenen Kurbel- und Kuppelstangen, bei Beförderung kalter Loko
motiven wird die überschüssige Fliehkraft noch entsprechend gröſser und kann
leicht eine bedenkliche Gröſse erreichen. Solche Lokomotiven dürfen nur langsam
laufen .
21
332 BEMERKUNGEN ZUR GESCHICHTE DER VERBUND - LOKOMOTIVEN .
I. A. g) Verbund-Lokomotiven.
Bearbeitet von E. Brückmann .
Bauart Vauclain und den zweizylindrigen nach den Bauarten der übrigen Loko
motivbauanstalten. Neuerdings ist auch dort die Tandem - Bauart mehrfach aus
geführt.
Bei den Anfahrvorrichtungen sind die durch den wechselnden Dampf
druck selbstthätig wirkenden Anordnungen verlassen und an deren Stelle die von
Hand oder zwangläufig von der Steurung aus bewegten Vorrichtungen getreten .
Der Grund hierfür war, daſs die selbstthätigen Anordnungen sorgsame Aus
führung und Unterhaltung erforderten , während die von Hand oder durch die
Umsteuerung zwangläufig bewegten einfach in der Bauart und billig in der Unter
haltung sind , daher weit sicherer und zuverlässiger wirken.
Daher verwenden heute an Zweizylinder -Verbundlokomotiven zum Anfahren :
die preuſsischen Staatsbahnen Wechselventile mit Handstellung nach Dultz,
Magdeburg, und v. Borries, welche die Lokomotive nach Belieben mit
Zwillings- oder Verbund - Wirkung arbeiten lassen ;
die bayerischen Staatsbahnen Wechselventile nach Maffei mit Umstellung von
Zwillings- auf Verbund -Wirkung durch das Verlegen der Steurung aus den
Endlagen auf die Fahrstellungen ;
die sächsischen , württembergischen, badischen , Österreichischen, ungarischen,
russischen und schwedischen Staatsbahnen , sowie die holländischen Kolonial
bahnen vorwiegend die Lindner'sche und die Gölsdorf'sche Anfahr
einrichtung, durch welche dem Niederdruckzylinder bei voll ausgelegter
Steurung Frischdampf von verminderter Spannung zugeführt wird.
Die Wechselventile gestatten 155) die Ausübung gröſserer Zugkraft in Nothfällen,
bieten aber dem Dampfdurchgange in ihren bisherigen Bauarten erheblichen Wider
stand, wodurch die Leistungen der Lokomotive beim Fahren mit Verbundwirkung
verringert werden .
Die geringere Anzugkraft der Vorrichtungen von Lindner und Gölsdorf
kommt anderseits um so weniger in Betracht, je gröſser die Dampfzylinder im Ver
hältnisse zur Triebachslast und je kleiner die Triebräder sind, da die Kolben bei
Beginn der Bewegung dann um so schneller in günstigere Stellungen kommen .
Bei den Vierzylinder-Verbundlokomotiven wurde anfangs die Anordnung von
Wechselvorrichtungen beispielsweise nach de Glehn für nöthig gehalten, welche
den Abdampt der Hochdruckzylinder beim Anfahren nach auſsen und Frischdampf
verminderter Spannung zu den Niederdruckzylindern leiteten. Die Erfahrung der
letzten Jahre hat aber gelehrt, daſs für die Vierzylinder -Lokomotiven die einfachste
Form einer Anfahrvorrichtung genügt, nämlich ein einfacher Hahn oder Schieber,
welcher beim Anfahren Frischdampf in die Niederdruckzylinder läſst.
Bei den Vierzylinder - Lokomotiven der preuſsischen Staatsbahnen nach der
Bauart v. Borries wird hierfür der eine Kanal des kleinen Regler -Schiebers
benutzt, von welchem die Hülfs-Dampfleitung ausgeht. Die 2 , 5 gekuppelten Loko
motiven der sächsischen Staatsbahnen haben die Lindner'sche Anfahrvorrichtung,
die 3/5 gekuppelten der bayerischen Staatsbahnen einen einfachen Dampfhahn,
welcher beim Anfahren zwangläufig von der Steurung aus bewegt wird, die
315 gekuppelten der badischen Staatsbahnen einen kleinen Hülfsregler, welcher
nach Bedarf von Hand bethätigt wird . Die württembergischen Staatsbahnen haben
155) Organ 1500, S. 298.
3:34 UEBER DIE URSACHE UND GRÖSSE DER DAMPFERSPARNISSE
keine besondere Anfahrvorrichtung. Auch in Frankreich haben die Vierzylinder
Lokomotiven der Paris-Lyon -Mittelmeer - Bahn in neuester Zeit nur einfache Dampf
hähne erhalten , welche vom Führer bedient werden .
Alle diese einfachen Einrichtungen genügen , um sicheres Anfahren zu bewirken.
Gleiche Arbeitsvertheilung auf beide Maschinenseiten ist trotz
aller Anstrengungen nicht in dem erhofften Maſse erreicht. Es ist eben nicht
möglich, beim Anfahren mit vollem Kesseldrucke und beim Schnellfahren gleich
gute Arbeits - Vertheilung herzustellen , doch ist man heute so weit , daſs die
Ungleichmäſsigkeit der Arbeitsvertheilung ein gewisses unschädliches Maſs nicht
überschreitet. Genau gleiche Arbeitsvertheilung wird nur bei den Vierzylinder
Bauarten erreicht. Da diese Bauart überdies vorzügliche Kraft- und Massen
ausgleichung erzielen läſst, namentlich , wenn alle vier Kolben auf eine Achse
wirken , so bildet sie ohne Zweifel die künftige Bauart der Schnellzuglokomotive,
und wird , wenn noch der Kessel mit einem Ueberhitzer ausgerüstet wird, die
sparsamst arbeitende Lokomotive sein ,
Die äuſsere Abkühlung, welche nicht nur durch die Gesammtoberfläche der
Dampfzylinder, sondern auch durch die wechselnd an die Auſsenluft tretenden
Kolben- und Schieberstangen hervorgerufen wird , und ein allgemeines Sinken der
Spannungen an jeder Stelle der Dampfzylinder mit sich bringt, ist im Verhältnis
zur Gesammtwärmeabgabe ziemlich gering, sie macht nach zahlreichen Versuchen
kaum 1 % aus. Sie ist um so geringer, je kleiner die Oberfläche der Zylinder im
Verhältnisse zu ihrem Rauminhalte ist und je besser Zylinder, Schieberkasten und
Zylinderdeckel gegen Wärmeverluste geschützt sind.
Abb . 417.
lä
m 1
R91 TITU
TI
d
1 di
9 es
h
-H
Dampfdrucklinie.
Schädlicher
Abb . 418 .
1.0 0.7 0.4 0.25 0.1
Raum
9%
Geschnindigkeit 30 km / St.
Dampfdruck -Schaulinien für 10, 25, 40 und 70 % Füllung.
Weiter ist zu beachten, daſs das Verhältnis der Eintrittspannung zur Nutz
leistung in jedem Zylinder der Verbund - Lokomotive erheblich kleiner ausfällt, als
bei der Zwillingswirkung, daſs also , wie aus den Betrachtungen S. 314 hervorgeht,
auch das Verhältnis der Maschinenreibung zur Nutzleistung günstiger ist.
Endlich haben etwaige Undichtigkeiten bei dem geringen Spannungs-Unter
schiede vor und hinter den Kolben und Schiebern weniger Einfluſs, als bei der
Zwillingsmaschine.
Die Ursachen der Dampfersparnisse bei den Verbund -Lokomotiven sind daher
vorzugsweise: 1. Die verminderte innere Abkühlung; 2. die bessere Dampf
vertheilung in Folge der Anordnung gröſserer Füllungsgrade in den einzelnen
Zylindern ; 3. die Anwendung höherer Gesammtdehnung; 4. die verringerte
Maschinenreibung ; 5. die Verringerung des Einflusses der Undichtigkeiten an
Kolben und Schiebern.
Eine Bestätigung dieser Schlüssse geben die Textabb . 419 bis 432, welche
Dampfspannung - Schaulinien von der 3/3 gekuppelten Verbundgüterzuglokomotive
Textabb. 29, Nr. 34 , S. 27 und einer gleichartigen Zwillingslokomotive der
Abb. 419 ,
Schädlicher
12
11 11 Abb . 420 .
Schädlicher
Baum
10 10
30 %
M
Lin glaericiot Damsc
9
Raus
2% 19 %
11.50
Verbund -Hochdruck -Schaulinie . Verbund -Niederdruck -Schaulinie.
BEI ANWENDUNG DER VERBUNDWIRKUNG . 337
Abb. 425.
11
158
Mar 10
Raum
iot 9
tes L
ona
c 8
Lin glei he inie
o
7
ie cher Da 0 1 2 3 4 5 6 7 8 10
Dampfwärme, Verbund-Hochdruck.
%
Abb . 426 .
menge
Zwillings -Druckschaulinie.
mittlere Wärmestuſe
. ,26
140
Abb. 422 .
Wärmestu
'Cels
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
in
.fe
Dampfwärme, Zwilling.
130,8
183.0
178,9
186,9
100
Abb . 427 .
157
•
,
1270
1
Uberdruck in Atm . Wörmation
4 5 6 7 8 9 10 11 12 Bunda
milllere
Zusammengehörige Ueberdrucke und
Wärmestufen .
145
°
! 1
11 1
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Abb . 423 .
5 6 Wärme in den Punkten b und d (Textabb. 423) , Verbund -Hochdruck .
Kurbel -Kreis. 8
Abb . 428 .
1 1
millere Wörmestuſe
142,8
Q
Költenhub. d
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Kolben- und Kurbelweg . 4 5 6 7 8 9 10
Wärme im Punkte c (Textabb. 423), Verbund-Hochdruck.
Abb . 429 .
Abb . 424.
mililin
B und Warmestue
1 2 4 5 6 7 8 9 10
Kolbenbreite. Wärme in den Punkten b und d ( Textabb . 423), Zwilling.
Abb. 430 .
mittlere Wärmestufe
.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Wärme in Punkt c ( Textabb. 423), Zwilling.
338 UEBER DIE URSACHE UND GRÖSSE DER DAMPFERSPARNISSE
Zusammenstellung XXV.
Aus Textabb. 419 und 421 sind die Linien für die Dampfwärme ( Text
abb. 425 und 426 ) entworfen, indem an Stelle der Dampfspannungen die ent
sprechenden Dampfwärmestufen nach Textabb. 422 gesetzt sind , wobei indes die
Abszissen nicht dem Kolben- sondern dem Kurbel-Wege ( Textabb . 123) entsprechen .
Dies hat den Zweck, die Zeitdauer, während welcher die Zylinderwandungen der
Einwirkung der verschiedenen Wärmestufen ausgesetzt sind, richtig darzustellen .
Die beiden Linien vor und hinter dem Kolben sind um die Kolbenbreite x
( Textabb. 424) gegen einander verrückt, da die Zylinderenden wegen der Kolben
157) Die Zylinder werden seit 1895 mit 480 m und 680 mm ausgeführt.
BEI ANWENDUNG DER VERBUNDWIRKUNG . 339
stärke nie mit dem Dampfe hinter dem Kolben in Berührung kommen können .
Aus den Wärmelinien Textabb. 425 und 426 können für die Punkte a b c d und e
der Zylinderwandungen ( Textabb. 423) weitere Schaulinien Textabb. 427 bis 430
abgeleitet werden, welche die wechselnden Wärmestufen zeigen, denen jene Zylinder
punkte während einer Kurbeldrehung ausgesetzt sind .
Bestimmt man aus diesen Schaulinien die mittleren Wärmestufen, so ent
stehen schlieſslich die Textabbildungen 431 und 432, welche die mittleren Wärme
stufen der inneren Zylinderwandungen der Zwillingslokomotive und des Hochdruck
zylinders der Verbund -Lokomotive darstellen . Aus den Textabb. 431 und 432
ist ersichtlich , daſs die mittlere Zylinderwärme für die in Betracht gezogenen
Füllungen bei der Verbund -Lokomotive nicht unter 142,80 = 4 at, bei der Zwil
lingslokomotive aber bis auf 119,60 = 2 at sinkt. Hieraus ist erklärlich , daſs die
Eintritts- und Dehnungslinie bei der Verbund - Lokomotive ( Textabb. 419) verhältnis
mäſsig höher liegt, als bei der Zwillingslokomotive ( Textabb. 421 ) . Eine aus den
Dampfspannungslinien vorgenommene Nachrechnung der Dampfgewichte zu Ende
des Eintrittes und der Dehnung bestätigt dieses Ergebnis. Die betreffenden Werthe
sind mit den anderen errechneten Angaben über die Leistung und den Dampf
verbrauch , also mit den Ersparnissen der Verbund -Lokomotive in Zusammen
stellung XXVI enthalten .
Zusammenstellung XXVI.
Zwillings Verbundlokomotive
Lokomotive
kleiner Zylinder 1 groſser Zylinder
Lokomotive • 00 19,3
340 UEBER DIE URSACHE UND GRÖSSE DER DAMPFERSPARNISSE
Schädlicher
Schädlicher
Kesseldruck Tesseldruck
Raumi
2 P
Raum
1 4.9
T
1 750
1
at muhsat
771
Parol
0
Abb . 436 .
Ranm cher
Tesseldruck
Schädlicher
ty
Abb . 435 .
Schädli
13
Raum
J7519
598
4,20 mt
Lipm - 1625 at
13
0
Schädlicher
Abb . 437 .
Raum
56
Apotest twat
02271
Schaulinien von 2/4 gekuppelten Zwillings-, oder Zweizylinder-Verbund- und der Vierzylinder
Verbund -Schnellzug -Lokomotiven der preuſsischen Staatsbahnen .
Diese Schaulinien geben auf den Radumfang bezogen nahezu gleiche Zug
kräfte. Die in Betracht kommenden Abmessungen und Verhältnisse der drei Loko
motiven sind in der Zusammenstellung XXVII enthalten .
BEI ANWENDUNG DER VERBUNDWIRKUNG . 311
Zusammenstellung XXVII.
Zwillings- Zweizylinder -Verbund Vierzylinder -Verbund
Lokomotive Lokomotive
Loko
kleiner groſser kleiner groſser
motive
Zylinder Zylinder Zylinder Zylinder
Zylinderdurchmesser . mm 430 460 680 330 520
Kolbenhub 600 600 600 600 600
scheinbar 1 : 2,185 scheinbar 1 : 2,485
Zylinderraumverhältnis wirklich 1 : 2,12 wirklich 1 : 2,40
Triebraddurchmesser . mm 1980 1980 1980
Eintrittspannung at 11,3 11,6 11,0
Schädliche Räume % 8,3 11,3 13 9,27
Scheinbare Füllung 29 35 49 59 37,5 56
Wirkliche 40 51,1 62 44,7 59,7
Scheinbare Dehnung 2,86 2,04 1,70 2,666 1,786
Wirkliche 2,50 1,84 1,61 2,237 1,674
Scheinbare Gesammtdehnung 2,86 3,468 4,761
Wirkliche 2,50 2,962 3,745
Kanal Kanal Renal Kolben Renal
Schieber- Bauart . schieber schieber schieber schieber schieber
Gröſste Oeffnung des Eintritts
kanales mm 13 + 10 22 + 12 9,3 15,7 + 11
Kanalbreite .. 375 555 12 x 30 450
Verhältnis des Oeffnungsquer
schnittes zum Zylinderquer
schnitte 1 : 18,9 1 : 19.4 1 : 25,5 1 : 17.6
g. 3) Berechnung.
Die theoretische Dampfspannung - Schaulinie einer Einzylinder-Maschine hat
die allgemeine Gestalt a b c d g (Textabb . 438). Die Nutzarbeit ist
V 8.V
Gl. 89) .
B
2 xV1-- d ,
d
19 de Ip = 9
0
14 -2.2 XV,
Die Dehnungs- und Ausströmungs- Linie laufen in diesem Falle in eine Spitze d aus
( Textabb. +39 ). Bei einem Gegendrucke von g = 1,2 at ergeben sich hiernach für
die bei Lokomotiven gebräuchlichsten Eintrittspannungen von 11 bis 16 at folgende
Füllungs- und Dehnungsgrade:
Zusammenstellung XXIX.
Wirkliche Eintrittspannung p. at 11 12 13 14 15 16
VO
9,2
V
Dehnungsgrad vo
9,2 / 10 10,8 11,7 12,5 13,3
Zusammenstellung XXX.
Wirkliche Eintrittspannung po . at 11 12 13 14 15 16
V
Vortheilhafter Dehnungsgrad 9,2 10 10,8 11,7 12,5 13,3
Vo
Zusammenstellung XXXI.
A ulsen liegende Zylinder 2/4 gekuppelte Schnellzug- Lokomotive 500 760 1 : 2,31
und Auſsenrahmen der österreichischen Staatsbahnen
Aufsen liegende Zylinder 4/6 gekuppelte Güterzug -Lokomotive 546 838 1 : 2,35
und Innenrahmen der Chicago- und Ost -Illinois-Bahn
Auſsen liegende Zylinder 4/5 gekuppelte Güterzug -Lokomotive 584 889 1 : 2,31
und Innenrahmen der New - York -Zentral- Bahn
Aulsen liegende Zylinder 4/5 gekuppelte Güterzug -Lokomotive 597 915 1 : 2,35
und Innenrahmen der Rio Grande West-Bahn
Bei den Verbindermaschinen wird durch den erwähnten Fortfall der Arbeits
fläche d, d d, der Punkt c (Textabb. 439) , welcher die Füllung für den Niederdruck
159) Das Verhältnis 1 : 2,93 kommt zum ersten Male an den 2/5 gekuppelten Vierzylinder
Schnellzuglokomotiven der österreichischen Staatsbahnen zur Anwendung, deren Zylinder-Durch
messer 350 und 600 mm betragen.
Eisenbabn- Technik der Gegenwart I. 22
346 BERECHNUXG .
fc
zylinder angiebt, nur wenig verrückt, und zwar übertrifft der Füllungsgrad V
die
Zusammenstellung XXXII.
Nutzdruck verhältnis P1
P
A. Güterzug -Lokomotiven.
10 0,180 0,520 0,543
20 0,265 0,325 0,400 0,465 0,490 0,530
30 0,258 0,303 0,367 0,421 0,460 0,502
40 0,228 0,260 0.305 0,314 0,416 0,483
B. Personenzug - Lokomotiven.
30 0,265 0,325 0,385 1 0,440 0,488 0,503
40 0,260 0,310 0,305 0,121 0,449
50 0,250 10,290 0,350 0,410 0,420
60 0,240 0,290 0,335 0,40.5
70 0,235 0,260_ 0,320 0,390
1
80 0,230 0,215 0,310 0,355
90 0.210 0,230 0,260 0,285
100 0,205 0,220 0,210 0,250)
Diese Werthe sind die gröſsten , auf welche überhaupt zu rechnen ist ; sie
werden nur bei mäſsiger Geschwindigkeit erreicht. Für die Berechnung der
dauernd zu leistenden gröſsten Zugkraft am Umfange der Triebräder ist der mittlere
nutzbare Druck auf die Niederdruckkolben in Theilen des Kesselüberdruckes nach
Zusammenstellung XXXIII anzunehmen, welchen Verhältniswerthen ein Füllungs
grad im Hochdruckzylinder von etwa 60 % entspricht.
Zusam
ammenstellung XXXIII.
Zylinderraum verhältnis
Diese Werthe gelten für Fahren mit Verbundwirkung. Auf Grund dieser
Nachprüfung ist der Niederdruckzylinder nöthigen Falles zu vergröſsern 160) ; ist das
nicht ausführbar, so empfiehlt es sich, wenn die gröſste Zugkraft nur ausnahms
160) Zusammenstellung XII , S. 79.
22 *
348 BERECHNUNG .
weise, etwa auf einer einzigen Steigung der Bahnstrecke verlangt wird, die Ver
bund-Lokomotive mit einem Wechselventile auszurüsten, so daſs die gröſste Zugkraft
P. steigt in diesem Falle
mit Zwillingswirkung erreicht wird . Der Verhältniswerth
P
für die Fahrt für Güterzuglokomotiven auf 0,6 , für Personen- und Schnellzug
lokomotiven auf 0,5, wie bei Zwillingslokomotiven. Wird die gröſste Zugkraft oft
verlangt, so sind vier Zylinder anzuordnen , oder bei Güterzuglokomotiven das
Triebwerk zu theilen, Doppeldrehgestell-Lokomotiven.
Ist der Durchmesser des groſsen Zylinders festgestellt, so muſs noch die
Wahl des Zylinderraumverhältnisses, danach die Bestimmung des Durch
messers des Hochdruck -Zylinders erfolgen. Hierbei kommt die Anfahr
vorrichtung in Betracht, denn je nachdem, ob der Verbinder während des An
fahrens gar nicht, oder nur zeitweilig, oder dauernd vom Hochdruck - Zylinder
abgesperrt werden kann, ist nach S. 351 die Anzugkraft kleiner oder gröſser.
Bei einer Anfahrvorrichtung der ersten Art muſs daher der Hochdruck -Zylinder,
um aus ungünstigen Kurbelstellungen mit ihm allein eine bestimmte Anzugkraft
leisten zu können , einen gröſsern Durchmesser erhalten , als bei einer solchen der
zweiten oder dritten Art.
Ein Bild von der wechselnden Gröſse der Anzugkraft während der ersten
ganzen oder den ersten anderthalb Umdrehungen der Triebachse geben die Text
abbildungen 440 bis 447 , sowie die Zusammenstellung XXXIV.
110 16
9 15
790m
17
wohg
+-e/gmcm
kg
14
Abb . 440.
6 12 18
mille Anzughra 4,
5100
2 3 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
4 10 16
3 15
bygd
usg
Abb. 442.
our
6 12 14 118
4 10 16
Abb . 143 .
Cylinderraumverhältnis 1:2.
Milene Anzugkraftur
15140
0077
0009
7097
2500
2500
4900
2500
3 4 5 6 10 11 12 14 15 16 17 18 19
negative Arbeit
Cylinderraumverhältnis 1:3.
malere Anxugkraft
48780
_35094
4800
3300
3300
0087
1 2 3 4 5: 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
negative Arbeit
Auf den Kurbelkreis bezogener Umfangsdrnck während 11/2 Umdrehungen , Verbund I. Art.
10 18
נמוך
15
114
Abb . 444 .
Veroinderinhat Verbinderinhall
1,5xInhalt d.Ri.chgl 2,5* Jahat d...tml.
2 6 8 14 18
12
/em
15
g
4 10 16
5100
5500
0891
3700
3100
3000
.oo
carlo
4 5 6 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
Auf den Kurbelreis bezogener Umfangsdruck während 11/2 Umdrehungen , Verbund II. Art.
18
15
Abb . 417 .
Ar
1.
7440
6220
6850
6700
4800
5700
4800
006G
2 3 5 6 7 8 9 10 11 12 13 15 16 10 1E 19
Auf den Kurbelkreis bezogener C'mfangsdruck während 11 /, Umdrehungen, Verbund III. Art.
Die Textabb. 440, 442, 444 und 446 stellen abgewickelte Spannungs-Schau
linien, 441 , 443, 445 und 447 auf den abgewickelten Kurbelkreis bezogene Um
fangsdrucklinien dar, während die Zusammenstellung XXXIV die wichtigsten, zur
Berechnung der Anzugkraft nothwendigen Werthe von a P
= aus der Formel
P
bmm
Gl. 96 . Z kg = a.pat . (dem ) ? Dmm
enthält, worin d den Durchmesser des Hochdruck - Zylinders bedeutet und in dem
Werthe a alle aus den Umfangsdrucklinien rückwärts bestimmten Einflüsse enthalten
sind, welche sich bei Uebertragung der Kolbenkräfte durch das Kurbeltriebwerk
auf den Radumfang bemerkbar machen .
Zusammenstellung XXXIV .
Werthe von a = P1
P
erste balbe zweite halbe dritte halbe | 1 Um- 11/2 Um mittlerer
kleinster
dreh
Ba u art Umdrehung Umdrehung Umdrehung drehung ungen
Zwillingslokomotive 0,80 1,07 0,92|0,75 1,16 0,9710,75 1,05 0,875 0,75 0,95 0,75 0,92
Verbundlokomotive mit Anfahr-Vorrich
tung I. Art .
Zylinderraumsverhältnis 1 : 2 0,39 0,81 0,700,39 0,93 0,770,39 0,80 0,66 0,39 0,74 0,39 0,71
.
1 : 3 0,51 0,86 0,76 |0,51 0,98 0,82 |0,51 0,86 0,75 0,51 0,790,51 0,77
Verbundlokomotive mit Anfahr-Vorrich
tung II. Art.
Verbinderinhalt 1.5 des Hochdruck
Zylinders . 0,80 1,07 0,92 0,47 1,00 0,80 Verbund- 10,47 0;86 Verbund
Verbinderinhalt 2,5 des Hochdruck . wirkung wirkung
Zylinders 0,80 1,07 0.920,60 1,06 0,87|0.48 0,83 0,72 0,60 0,900,48 0,84
Verbundlokomotive mit Anfahr-Vorrich
tung III , Art .. 0,80 1,07 0,920,75 1,16 0,97 0,75 1,05 0.875 0,75 0,95 0,75 0,92
BERECHNUNG . :: 51
Zwillirgslokomotiven 1 1 1
Verbundlokomotiven J. Art.
Zylinderraumverhältnis 1 : 2 . 1,555 1.131 1..5 :55 1,140
>> 1 : 3 . 1,212 1,195 1,212 1,195
Verbundlokomotiven II . Art .
Verbinderinhalt -- 1,5 des Hochdruck -Zylmers . 1,261 1,048 Verbundwirkung
2,5 1,118 1,029 1,219 1,048
kraft von Verbundlokomotiven II. Art um so gröſser wird, je gröſser der Raum
inhalt desjenigen Verbindertheiles ist, welcher beim Anfahren mit dem Hochdruck
Zylinder in Verbindung bleibt. Die Anfahrvorrichtungen II. Art sind daher
möglichst nahe an die Schieberkasten des Niederdruck -Zylinders zu setzen .
Unter Berücksichtigung dieser Umstände hat man den geringsten Durchmesser
des Hochdruck -Zylinders aus der Gl . 96, S. 350
GI. 97 ) dem Z kg .Dmm
v a . pat hmm
so zu bestimmen , daſs die nöthige Anzugkraft geleistet , oder die Triebachsbelastung
voll ausgenutzt wird . Das wird aber, ohne zu unzweckmäſsigen Zylinderraumverhält
nissen zu gelangen, nur bei Anfahrvorrichtungen III. Art und auch hier nur in.
demselben Maſse, wie bei Zwillingslokomotiven gelingen .
Erheblich gleichförmigere Anzugkraft für alle Kurbelstellungen ergeben die
Vierzylinder -Verbinder -Lokomotiven Textabb . 18, Nr. 23, S. 18 und Tafel III,
Nr. 16 , S. 13, wenn die Kurbeln der beiden Triebwerke so gegen einander gestellt
sind, daſs die schwächste Leistung des einen durch die stärkste des andern aus
geglichen wird . Für diese Lokomotiven genügen nach den Erfahrungen der letzten
Jahre Anfahrvorrichtungen I. Art, oder einfache Frischdampfzuleitungen zu den
Niederdruckzylindern .
Wechselvorrichtungen haben sich als unnöthig erwiesen .
Der wirkliche Wasser- und Dampf - Verbrauch (S. 83) läſst sich nach
Versuchen der preuſsischen Staatsbahnen 162) für die mittlere Leistung einer Ver
bundlokomotive aus der Zusammenstellung XXXVI bestimmen. Weicht die in Be
tracht zu ziehende Leistung von der mittlern ab, so ist für Arbeiten mit der gröſsten
Füllung der in Zusammenstellung XXXVI angeführte Dampfverbrauch um 5 % zu
vermindern, für Arbeiten mit der kleinsten Füllung aber um 70% zu vergröſsern.
Zusammenstellung XXXVI.
km /St Vierzylinder
Zweizylinder- Verbundlokomotive Verbundlokomotive
Güterzug - Lokomotive Schnellzug -Lokomotive Schnellzug -Lokomotive
kg
Art
kg kg
10 9,80
-
20 8,80
30 8,10 9,20 8,10
40 8,60 8.60 7,60
I ILL
50 8,48 7,50
60 8,61 7,60
T
70 8.81 7,80
80 9,33 8,20
90 10,27 9,00
100 11,45 10,00 165 )
Der wirkliche Dampfverbrauch für eine Pferdestärke und Stunde ist hiernach,
wie bekannt, für mittlere Fahrgeschwindigkeiten am geringsten. Bei gröſserer
Geschwindigkeit bewirken die gröſsere Dampfnässe, die Verminderung der Eintritt
spannung und die gröſseren Reibungsverluste, bei geringeren die gröſsten Füllungs
grade höhern Dampfverbrauch.
Eine 2/5 gekuppelte Vierzylinder- Schnellzug -Lokomotive soll auf einer wage
rechten, 130 km langen Strecke ohne Anhalten einen Zug aus vierachsigen Wagen
von 300 t Gewicht aufser Lokomotive und Tender mit 100 km St befördern. Die
bisher gebräuchlichen Räder von 1980 mm Durchmesser und 330 mm Kurbelhalb
messer sollen beibehalten werden .
Bei der Annahme, daſs die Lokomotive 66 t und der Tender 44 t Dienst
gewicht haben werden, beträgt der Zugwiderstand für 100 km St nach Abb. 73,
S. 64 w = 110.15,6 + 300.6,7 = 3730 kg, ferner der Durchmesser der Nieder
druckzylinder unter Annahme eines Kesselüberdruckes von 15 at und etwa 55/759%
Füllung nach Gl. 95 und Zusammenstellung XXXII, S. 347 bei Vierzylinder -An
ordnung
3730.2 . 1980
d = 0,24 . 15.660.2
55,5 cm.
betragen müſste.
Der Dampfverbrauch in der Stunde wird nach Zusammenstellung XXXVI,
S. 352 1380 X 10 = 13800 kg sein , also für die 130 km lange Strecke rund 18000 kg
betragen, also muſs der Tender etwa 20 cbm Wasser fassen und bei 5 t Kohlen
raum und rund 19 t Leergewicht ein Dienstgewicht von 44 t haben, während die
Lokomotive bei 32 t Triebachsbelastung etwa 20 t Drehgestell- und 14t Laufachs
Belastung, also rund 66 t Dienstgewicht haben wird.
354 AUSFÜHRUNG DER VERBUND - LOKOMOTIVEN .
Aus diesen kurzen Betrachtungen ergiebt sich, daſs zwischen der Gröſse der
schädlichen Räume, der Voröffnung und der innern Deckung der Schieber an den
Hochdruckzylindern einerseits und der Gröſse der Füllungsgrade an den Niederdruck
zylindern anderseits ein Zusammenhang besteht, der die Arbeitsvertheilung und den
leichten Lauf beeinfluſst. Im Allgemeinen wird man nun das Füllungsverhältnis
nicht nach der Gröſse des schädlichen Raumes und der innern Deckung, sondern
diese nach jenen einrichten .
Vielfache Versuche haben weiter ergeben , daſs auch die mittlere Fahr
geschwindigkeit der Lokomotive bei der Wahl der Füllungsverhältnisse berück
sichtigt werden muſs, da groſse Geschwindigkeiten verhältnismäſsig gröſsere
Füllungen im Niederdruckzylinder verlangen, als kleine. Von Einfluſs ist schlieſs
lich das Zylinderraumverhältnis.
Eine Uebersicht der für verschiedene Zylinderraumverhältnisse und Geschwindig
keiten bewährten Abmessungen und Verhältnisse von Zweizylinder- Verbund-Loko
motiven findet sich in den Spalten 1 bis + der Zusammenstellung XXXVII , während
die Zusammenstellungen XXXVIII bis XLI und die Textabb . 148 bis 451 die
wichtigsten Angaben über die betreffenden Steurungen enthalten 165).
Nach diesen Zusammenstellungen und den neuesten Beobachtungen 166 ) er
scheint es zweckmäſsig, die Gröſse der schädlichen Räume der Hochdruckzylinder
zu 10 bis 12 % , der Niederdruckzylinder zu 7,5 bis 99% des Kolbenhubes, die Vor
öffnung zu rund 0,1 der äuſsern Schieberdeckung, den innern Ausschnitt der Hoch
druckschieber je nach der Fahrgeschwindigkeit zu 0,2 bis 0,25 der äuſsern Deckung
anzunehmen und endlich bei Festhaltung dieser Verhältnisse die gröſsten Kanal
öffnungen an den Niederdruckzylindern möglichst groſs herzustellen . Auf Erfüllung
der letzten Bedingung wird noch zu wenig Werth gelegt, obgleich sie namentlich
bei schnellfahrenden Lokomotiven von gröſster Wichtigkeit ist.
Ueber die zusammengehörigen Füllungen an den Hoch- und Niederdruck
zylindern für annähernd gleiche Arbeitsvertheilung und gröſste und vortheilhafteste
Arbeit ist nach den neuesten Erfahrungen Folgendes zu sagen .
Die Gesammtleistung nimmt bei test liegender Hochdruckfüllung mit der Ver
gröſserung der Niederdruckfüllung zunächst zu, wobei der Nutzen dieser Ver
gröſserung bei groſsen Fahrgeschwindigkeiten verhältnismäſsig gröſser ist, als bei
geringen.
Eine bis zu 15 % verschiedene Arbeitsleistung beider Dampfkolben hat keinen
Nachtheil auf den Gang der Lokomotive. Grade bei groſser Niederdruckfüllung
und geringerm Arbeitsantheile des groſsen Zylinders arbeitet das Triebwerk
besonders ruhig :
Nach den letzten Beobachtungen bei den preuſsischen Staatsbahnen ist die
Anwendung der in Zusammenstellung XLIV aufgeführten, zusammengehörigen
Füllungsgrade zu empfehlen, da hierdurch bei Wahl günstiger Zylinderraumverhält
nisse und groſser Kanalöffnungen an dem Niedruckzylinder erreicht wird, daſs
dessen Kolben nicht überwiegende Arbeit leistet, was stoſsenden Gang des Trieb
werkes verursacht, sondern etwas geringere Arbeit, als der Hochdruckkolben .
165) Die Steuerungslisten gelten für Vorwärts -Gang.
166) ,Organ “ 1994, S. 108 ; 1895, S. 175, 195 und 215 ; 1897, S. 123 ; 1899, S. 14.
XXXVII
.Zusammenstellung 356
- okomotiven
LZweizylinder LVierzylinder
- okomotiven
1 2 3 4 5 6
gekuppelte
215
2/4
3/5
3/4
gekuppelte
4/4
25Schnell
erbund
-V.chnell
Verbund
erson-
Verbund
-Püter-
GVerbund
-zug
zug
Lzug
L-
zug
zug okomotive
okomotive
okomotive
okomotive
sächsischen
der
preuſsischen
der
preuſsischen
norwegisehen
der
preuſsischen
der
Staatsb
,Staatsb
, ahnen
ahnen
Staatsb
,
,Staatsb ahnen
ahnen Staatsb
,Staatsbaahnen
hnen
Textabb
.492 Textabb
9,.
.29
Textabb Textabb
,.3T253extabb .I,
Taf
Nr .4
3.,S27 Nr
,S.3.8
30 Nr
.,S3.0
23 Nr
.1,s5 ,S.
493
und
391 .1.2
,SNr
11
Glehn
de
Bauart
v.Borries
Bauart
kleiner
kleiner
groſser
kleiner
groſser
|Zylinder
Zylinder
Zylinder
Zylinder
-Durchmesser
Triebrad m
• m
1250 1350 1445 1980 1980 1980
gröſ
Fahr
Zuge gescene
/St ste
km lass hwin45digkeit 60 75 90 100 120
.
Zylinderdurch messer mm 500
750
530 450 460
670
630
2X350
2X360
2X560
2X555
Zylinderraumverhältnis 21: ,00 1:2,26 1:2,21 2:1 ,18 21: ,42 1:2,51
Durchmesser
des
Dampfeingangs
mm
rohres 180
140
165
170
120 140 140
2X2
180
110 12
Dampfausgangsrohres 200
170 160
165
210
215
160
140
2X210
210
Dampfeinströmkanales
des
Abmessungen |34X400
52X550
37x374
47X500
33x400
40X440
48X550
40X450
70X400
32X300
50X460
ה
Dampfausströmkanales 65X450
70X460
80X400
64X374
70X500
66X400
70X440
70X550
84X400
65X300
hnitt
ltnis
uerscfein
Verhä
Damp
-Qdes es rohr
gang
-Querschnitte
Zylinder
.zum :6|1::1936,54,3
2,8
9,4
0,8
4,2
7,3
,6
4,0
0,1
,5
Verhältnis
-Querschnittes
Dampfausgangrohr
des
uerschnitte
-Zylinder
Qzum 0,5
,44
,25
0,1
2,2
,2
,43
,8
,7
4,0
61|::1:8|:71:9161,5
,9
desuerschnittes mkanal
Dampfeinströ
-QVerhältnis
.- uerschnitte
QZylinder
zum 1
1::7|1
1:1:0,76,7
2,3
6,7
,48
0,0
2,05
5,0
2,7
2,0
,64
:811,1
desuerschnittes mkanal
Dampfausströ
-QVerhältnis
-Querschnitte
Zylinder
.zum ,6
1,5
,8
,81
,02
,5
1,47
,5
:71:3|68|1:4:1:7:419,17
,2
,93
,4
AUSFÜHRUNG DER VERBUND - LOKOMOTIVEN .
dZylinderinhaltes
in
Räume
Schädliche
%imes
Mittel 10,68 7,01 9,48 6,05 9,7 7,3 10,0 7,75 12,2 13,69 9,20 9,45
Schiebe
Aeursererdeckung mm 3+0 20
+ 2+8 2+8 3
+2 3+1 28
+ 3+5 3
+5 3
+5 2+8 2
+8
Innere mm --7 2
- 8- 2
- -4 2
- 8
- 2- -4 -1 6- 1-0
,-IVerbind
des
Vvom ielfach
Inhalte
nhalt eres
kleinen
Zylinders 2,03 2,49 2,95 2,68 1.60 2,80
Bauart
der
Steuerung Allan Heusinger Heusinger Heusinger Heusi nger
Heusinger-
Joy
B
v. orries
Steuerung
und
Hoch-
am
Niederdruckzylinder
ungleich ungleich ungleich ungleich ungleich
ungleich
Anfahrvorrichtung AIII
Dultz
. rt B
.v orries .Art
III
Dultz Frischdampf
Lindner
I.Art
II
.Art Regler
vom
AUSFÜHRUNG DER VERBUND - LOKOMOTIVEN. 357
Zusammenstellung XXXVIII.
Hochdruck - Zylinder
vor 3 30 64 80 19 41/2 + 412 1 : 54.4
30
hinter 3 30 67 82 171/4 5+5 1 : 49,0
vor 3 40 70 84 151/2 71/4 + 74/4 1 : 33,8
40
hinter 3 40 721 , 87 121/2 71/2 + 71/2 1 : 32,7
vor
50
3 50 7412 871/2 121/4 91/2 + 91/2 1 : 27,2
hinter 501,2 7812 89 103/4 10 + 10 1 : 24,5
vor 3114 6012 82 90 9718 14 + 10 1 : 20,4
60
hinter 33/4 59 80 91 97/8 15 + 10 1 : 19,6
Niederdruck - Zylinder
vor
30 33 4 41 80 80 191/2 10 + 10 1 : 40,1
hinter 31/2 42 76 82 171/2 12 + 12 1 : 33,4
167) Für Vorwärtsgang sind die Füllungen unter 30 % / nicht, für Rückwärtsgang nur
solche über 70 % zu benutzen !
358 AUSFÜHRUNG DER VERBUND - LOKOMOTIVEN.
Abb . 448.
Hochdruckschieber
1 183 rechts
1 18.10 351 149 351918
1798
LT
1.020
1: 12
6
!1 00
613
1.
6
40135 65 40
s
wärt
069
1740 rück
1501 150
1378
208 Niederdruckschieber
315 75 Neigung 1:20 links
294
75 vorw
1740 ärts 12.6 47 144 ነ47 16.12
3375 wagerecht
46 48 35 48
2775 Pleuelstange
Abb . 449 .
Hochdruckschieber
rechts
# 10 36 276
r.230 36 19
Olha
3.95
1380 22
04
1265
.r400
Vr10
006
1210
078
Miederdruckschieber
SOS
1070
Neigung 1:20 links
2018
tange 46 1624
350
112 16 46 1.50
UP
+ 48 38 18
tu 44 T
Valsstab 1:47. Nr. 2. Zusammenstellung XXXVII . Malsstab 2:15.
Steuerung der Lokomotive Textabb . 33, Nr. 28, S. 30.
Zu Zusammenstellung XXXIX .
Abb . 450.
71,9 100
R. 2 V
Hochdruckschieber
12 BAJO S$ 412
T.305
345
7.457
2030 90
351
80
52 X3 33 66 33 33 52
r: 225 r 905
530
1255 7.875
Niederdrackschieber
001
094
- 1130
875
1213 51 160 31 01 ?
2800 Pleuelstange
HII
005
20548
0
10
6
O
455 50 4738 38 97 $ 0
Zusammenstellung XXXIX.
Verhältnis
Füllung In Theilen des Kolbenweges Gröſste des gröſsten
Vor oder im Hoch
Kanal. Oeffnungs
hinter dem druck Ein Aus- Zusammen
zyilnder168) Oeffnung zum
Kolben strömung Dehnung strömung drückung Zylinder
40 mm % So 00 % mm Querschnitte
Hochdruckzylinder
vor 31/2 30 62 811/4 1734 8+ 8 1 : 27,9
30
hinter 31 . 301 , 641 2 84 151/2 7+ 7 1 : 31,9
Niederdruckzylinder
168) Für Rückwärtsgang sind die Füllungen der Niederdruckzylinder unter 60°% kleiner,
als die der Hochdruckzylinder, von 60 bis 789 % aber erst gleich groſs, so daſs nur Füllungen
über 70 % benutzt werden dürfen .
360 AUSFÜHRUNG DER VERBUND - LOKOMOTIVEN .
Zusammenstellung XL.
Poröffnung
Hierzu Textabb. 450.
Verhältnis
Füllung In Theilen des Kolbenweges Gröſste
Vor oder
des gröſsten
im Hoch
Kapal Oeffnungs
hinter dem druck Ein Aus- Zusammen
zylinder 169) Oeffnung zum
Kolben strömung Dehnung strömung drückung Zylinder
00 mm % % % % mm Querschnitte .
Hochdruckzylinder.
vor 3 20,0 63,1 72,0 27,2 5,6 + 5,6 1 : 35,5
20
hinter 3 20,4 63,2 72,5 26,8 5,6 + 5,6 1 : 35,5
vor 30.0 70,1 77,9 21.5 8+ 8 1 : 24.8
30
hinter 30,6 20,9
gleich
vor
40 39,5 75,3 81,9 17,7 10,8 + 10,2 1 : 18,9
hinter 40.4 74.9 82,6 17,1 11,3 + 9,7 1 ; 18,9
vor
50 49,5 80,4 85,7 14.0 14,7 + 6,3 1 : 18,9
hinter 50,2 79.8 86,6 13,2 15,5 + 5,5 1 : 18,9
vor
60
60,0 85,2 89,4 10,4 20,3 + 0,7 1 : 18.9
hinter 60,2 84,8 90,4 9.8 21,5 1 : 18.5
Niederdruck zylinder
vor
40
54,0 83,8 85,5 14,1 17 + 13 1 : 23,5
hinter 55,3 83,1 86,1 13,6 18,5 + 13 1 : 22,4
)
0
(
5
169) Für Rückwärtsgang weichen die Füllungsgrade beider Zylinder nur um 0 bis 21/2 %
von einander ab, sind also unbeschränkt zu gebrauchen.
AUSFÜHRUNG DER VERBUND -LOKOMOTIVEN. 361
Zusammenstellung XLI .
Verhältnis
Vor oder Füllung In Theilen des Kolbenweges gröſste
im
des gröſsten
1
hinter dem Hochdruck
Kanal Oeffnungs
Ein Aus Zusammen zum
Zylinder 170) Dehnung drückung Oeffnung
Kolben strömung strömung Zylinder
00 mm 0/0 00 % lo mm Querschnitte.
Hochdruck -Zylinder
vor 3,5 19,5 53 77 23 5 +5 1 : 44,4
20
hinter 3,5 20,8 54,6 77,5 22,5 5,5 + 5,5 1 : 40,4
vor 29,7 61,7 82 18 7+7 1 : 31,7
30
hinter 30,2 62.2 83 17 7,5 + 7,5 1 : 29,6
gleich
VOJ
40
39,7 69 86 14 10,5 + 10 1 : 21,7
hinter 40,3 70,6 87,5 12,5 11 + 10 1 : 21,1
vor 49,7 747 89 11 13,5 + 10 1 : 18.9
50
hinter 50,3 75,3 90,3 9,7 14,5 + 10 1 : 18,1
vor 59,5 79,8 91,5 8,5 18.5 + 10 1 : 15,6
CO
hinter 60,5 81,8 93 7 20 + 10 1 : 14.8
Niederdruck - Zylinder
vor 3 40,5 77,2 81,2 18,8 12 + 12 1 : 27.5
20
hinter 3 42 77,3 81,5 18,5 13 + 12 1 : 26,4
vor
30 50,7 81,4 81,7 15,3 16 + 12 1 : 23,5
hinter 51,3 82,6 86 14 18 + 12 1:22
gleich
170) Für Rückwärtsgang sind nur die Füllungen von 7000 und darüber zu benutzen.
Abb . 451 .
Hochdruckschieber
--1625 rechts
1240
144 ***
320
N'37 22 04
Pleuelstange2550
Niederdruchschieber
300
Tinks
1647r.
16437.
360r:
9161
CARA
K
一**
10-- tissitszesen
Toot . 3122
90
1783
Abb . 452.
2030
Hochdruckschieber
400
318
8 65 138 65
10.7
730
310
1015 + tt
83
15
69 1.30 69
3001
001
1053
V10 1730 Pleuelstange 325
096
2030
Niederdruckschieber
310
58 2.4
555
Make 58
130
4
630
325
Zusammenstellung
ות XLII.
Verhältnis
Füllung In Theilen des Kolbenweges gröſste
Vor oder des gröſsten
im
hinter dem Hochdruck Kanal Oeffnungs
Ein Aus- Zusammen zum
Dehnung Oeffnung
Kolben Zylinder171) strömung strömung drückung Zylinder
% mm % 00 % % mm
Querschnitte.
Hochdruck - Zylinder
vor
40
4012 75 841/2 15 12 1 : 21,2
hinter 401/2 771/2 8112 18 121/2 1 : 20,3
vor 501/2 7912 88 12 151/2 1 : 16,4
50
hinter 5012 821/2 85 1412 17 1 : 14,4
vor 63 85 91 9 2212 1 : 11.3
60
hinter 61 87 891/2 10 24 1 : 10,6
vor 3 7012 87 93 7 28 1 : 9,08
gröſste
hinter 3 6712 891 . 911/2 81/2 30 1 : 8,48
Niederdruck - Zylinder
vor 68 89 92 8. 25 + 12 1 : 14.5
50
hinter 68 91 90 10 32 +5 1 : 14,5
vor 3 84 94 96 4 47 1 : 11,4
gröſste
hinter 3 8012 951/2 9412 512 50 1 : 10,7
171) Für Rückwärtsgang sind die Füllungen in nahezu gleichem Maſse verschieden, können
daher unbeschränkt benutzt werden .
23 *
364 AUSFÜHRUNG DER VERBUND - LOKOMOTIVEN .
Zusammenstellung XLIII.
Sunugg1011
Hierzu Textabb . 457..
Verhältnis
Vor oder
Füllung In Theilen des Kolbenweges gröſste
im
des gröſsten
hinter dem Hochdruck Kanal Oeffnungs
Ein Aus- Zusammen zum
Dehnung Oeffnung
Kolben Zylinder172) strömung strömung drückung Zylinder
% mm % % 040 % mm Querschnitte.
Hochdruck - Zylinder
vor 3 19,8 58.9 1 74,7 24.4 5.1 + 5,1 1 : 31,4
20
hinter 3 20,9 59,2 74.6 24,3 5,2 + 5,2 1 : 30,8
vor
30 30,0 66,3 79,7 19,7 7+ 7 1 : 22.8
hinter 30,6 66,1 80 19,4 7,2 + 7,2 1 : 22,3
gleich
Niederdruck -Zylinder
172) Für Rückwärtsgang sind die Niederdruckfüllungen kleiner, als die Hochdruckfüllungen,
sodaſs nur die Hochdruckfüllungen von 650jo an aufwärts benutzt werden sollen
AUSFÜHRUNG DER VERBUND - LOKOMOTIVEX. 365
Abb. 453 .
Rückw Vorw
004
330
1195 110
105
18 1095
1225 2
720
245
915
1| 95
JJO 2230
105
Hochdruckschieber
1210 Pleuelstange 187
400
100 19. B. 32
804 102
Rückan Vorw 48 32 '30 65 130 32146
1260
1240 Viederdruckschieber
Oos
R 1260 55 180 55
30 1235
* Pleuelstange 2130
89.5
10 38 84 38 10 43
0
37
1785
550
Zusammenstellung XLIV .
Zylinderraumverhältnis
1 : 2,0 1 : 2,2
Güterzug Schnellzug
Lokomotive Lokomotive
Abb. 454.
Niederdruckcylinder
Hochdruckcylinder
Oonto
1
с
Schnitt a bcd.
SX
1
J
+
NE
Rechte
Seite
Eine neuere Umsteuerung von Kuhn,
Link
Setie
bei welcher der Füllungsgrad am Niederdruck
zylinder für beide Fahrrichtungen stets erhalten
bleibt 178 ), ist neuerdings eingeführt.
Um bei auf beiden Seiten gleich aus
geführten Steuerungen am Hoch- und Nieder
druckzylinder verschieden groſse Kanalöffnungen zu erreichen, sind die Kanalbreiten
verschieden grofs zu wählen. Der Schieberweg ist am Hochdruck- Zylinder so
groſs zu machen , daſs er am Niederdruck -Zylinder genügend öffnet.
Im Allgemeinen sind
die Austrittskanal - Quer
Abb. 455.
schnitte genügend groſs
zu wählen , alle Vereng
ungungen und plötzlichen
5,5ATMOSPH ÜBERDRUCK
Abbiegungen , auch in den
Anfahrvorrichtungen ,
85
möglichst zu vermeiden.
Die Zylinder und Rohr Hub
leitungen sind durch
Wärmeschutzmasse
und Blechmäntel gegen
Wärmeverluste nach auf
95 Hub
sen möglichst zu schützen . forum .
Das Niederschlagwasser,
100
142
Dampfmäntel an den Zylindern haben sich, auch abgesehen von der groſsem
Gewichtsvermehrung, nicht bewährt. Am Verbinder oder Niederdruck -Schieberkasten
ist ein Luftsaugeventil anzubringen, um das Einsaugen von Rauchgasen zu ver
meiden ; ebenso ein Sicherheitsventil, wenn in der Anfahrvorrichtung keine selbst
thätige Druckverminderung stattfindet, um zu verhüten , daſs der Druck im
Niederdruck -Zylinder die dem Zylinder- Raumverhältnisse entsprechende Höhe
übersteigt. Ein Beispiel für ein vereinigtes Sicherheits- und Luftsaugeventil bietet
Textabb . 155 .
g) 6. Anfahrvorrichtungen .
Wie bereits auf S. 348 und 351 ausgeführt wurde, sind, je nachdem beim
Anfahren der Niederdruck -Zylinder garnicht, zeitweilig oder dauernd vom Hoch
druck -Zylinder abgesperrt wird, drei Arten von Anfahrvorrichtungen zu unter
scheiden . Bei denjenigen der III . Art unterscheidet man zwei Unterarten, je
nachdem sie nur beim Anfahren und sehr geringer Geschwindigkeit, oder auch
bei mittlerer Fahrgeschwindigkeit, also in jedem gewünschten Falle , Zwillings
wirkung herstellen sollen .
In der Regel werden die Anfahrvorrichtungen nur für geringe Geschwindigkeit
eingerichtet und benutzt, da das Ingang bringen der Züge vortheilhafter mit der
Verbund wirkung geschieht.
Bei allen Anfahrvorrichtungen muſs dafür gesorgt werden , daſs die Dampf
spannung im Niederdruck - Schieberkasten zu der Eintrittspannung im Hockdruck
zylinder thunlichst im umgekehrten Verhältnisse der Kolbenquerschnitte steht,
damit die Zugkraft beim Anziehen möglichst gleichmäſsig ist, und Rucken oder Ab
reiſsen der Züge vermieden wird. Zu hohe Spannung bewirkt ruckweises Anziehen ,
Schleudern der Triebräder und Ueberlastuug der Niederdruck -Zylinder und ihres
Triebwerkes, wodurch häufig Beschädigungen entstehen. Bei Anfahrvorrichtungen,
welche nur für geringe Geschwindigkeit dienen , genügt es, in der Frischdampf
leitung zum Niederdruck -Zylinder eine Verengung auf etwa 1,25 % bis 10% des
Kolbenquerschnittes und am Schieberkasten ein Sicherheitsventil vom zehnfachen
Querschnitte anzubringen , um ausreichende Druckverminderung zu erzielen und
Ueberlastung zu vermeiden . Wechselvorrichtungen für Zwillingswirkung bei
mittlerer Geschwindigkeit erfordern dagegen eine selbstthätige Druckverminderung
in bestimmtem Verhältnisse, um gleichmäſsige Zugkraft zu sichern .
Wie schon 174 ) bemerkt, sind die durch den wechselnden Dampfdruck
selbstthätig wirkenden Anfahrvorrichtungen der II . Art gröſstentheils verlassen .
und an ihre Stelle die von Hand oder zwangläufig von der Steuerung aus bewegten
Vorrichtungen getreten.
174) S. 333.
ANFAHRVORRICHTUNGEN. 369
Zusammenstellung XLV .
vorrichtung
Oesterreich, Ungarn ,
8. I. Karl Gölsdorf No. 75 023 vom 8. April 1893 Baden , Ruſsland ,
Wien Schweden , Türkei.
9. III . Otto Dultz No. 83386 vom 16. August 1894
Königsberg
10. No. 33 925 vom 15. September 1894
11 . v. Borries No. 95 148 vom 27 , September 1896 Preuſsische
Hannover
Staatsbahnen .
12 . No. 114787 vom 10. Februar 1900
13 . 22 No. 117 209 vom 14. Februar 1900
14 . Henschel und Sohn No. 125 631 vom 18. October 1900
Cassel
Abb. 457.
Abb . 456 .
H _الل R
]
7
Mafsstab 1:40.
vi f
Anfahrvorrichtung von Lindner.
verlässig. Abnutz En
Vorzüge sind die Einfachheit und die zwangläufige Wirkung. Eine eigent
liche Anfahrvorrichtung ist nicht vorhanden . Gegen- und Rückdruck auf den
Hochdruckkolben wirken nur, während die Bohrungen offen sind ; bei den übrigen
Kurbelstellungen entsteht kein Gegendruck auf den Hochdruckkolben .
Soll weiter die Zugkraft bei Verbundwirkung einigermaſsen veränderlich sein .
so darf das Oeffnen der Bohrungen m erst bei Füllungen über 60 % und das
Schlieſsen erst bei 75 bis 80 % eintreten . In Folge dessen muſs die gröſste Füllung
beider Zylinder beim Anfahren 90 bis 94 % betragen, was bei den Steuerungen
von Allan , Stephenson , Gooch und Joy schwer, bei der Heusinger
Steurung leichter zu erreichen ist. Wird das Theilungsverhältnis am Lenker der
Hochdrucksteuerung gröſser gemacht, als an der Niederdrucksteuerung, um der Nieder
druckseite gröſsere Füllungen zu geben, als der Hochdruckseite, so vermindert sich
dadurch die gröſste Füllung der Hochdrucksteuerung auf etwa 85 % . Durch An
bringung von Einkerbungen im Schieberlappen ( Textabb. 459), oder in der Schieber
fläche ( Textabb. 460 ), oder durch Bohrungen nach Textabb. +61 kann die Füllung
der Hochdrucksteuerung wieder auf 90 % gebracht werden.
Abb . 459 . Abh. 460 . Abb . 461.
I
Maſsstab 1:16. Maſsstab 1:16.
Einkerbungen Einkerbungen Maſsstab 1:10. Bohrungen im Schieberrande .
im Schieberlappen. in der Schieberfläche.
OK
Milte Kessel
00
00 00
0 00
ANNN
02
HE
Hub :80 %
60
780
17
Abb. 464.
20NTGE
Schirirgefäss .
208
Stutzen
-2
400+ 198 180
50
Kolbar
Boara
Kite
0
Fischdan
Kessel
9315 64 bals2235-100
280
1194--055-55-99-
281 -210 190 - 126
Wor 3167
traverbinder
245
-170 !
170 150
Verbund
550
650
06
51
Abb . 466.
ਦੇ
zum
groſsen IC
Zylinder 105-50
100
vankleinen
zum
Blasrohre verkleinen
Zylinder
Frischdampf Zylinder
C
160
den Kolben nach hinten ( Textabb. 466, Grundriſs ). Dann strömt der Auspuffdampf
des Hochdruckzylinders durch a in das Blasrohr, der Frischdampf von d durch c
nach dem Niederdruckzylinder. Die Querschnitte sind hierbei so groſs gewählt,
daſs dauernd mit Zwillingswirkung gefahren werden kann . Beim Fahren mit
Verbundwirkung wird der Kolben nach vorn geschoben , wodurch a und d abge
sperrt, b und c in Verbindung gesetzt werden .
Diese Vorrichtung wirkt zuverlässig und ist leicht beweglich , da die Kolben
gleichen Durchmesser haben , also entlastet sind. Seit 1896 sind bisher gegen
Abb. 467 ,
frischer Dampf
zum Verbinder
с.
6
60
091
Habtop
von Hochdrokzvanute
frischerDampf
nach dem erhinder
b d с
zum Blasrohre
Abb . 468 .
Frisch damp
60
von Vertinder
Frischdampf
13 153
HA
zum Wechsewentit
1900 Lokomotiven mit ihr ausgerüstet. Wegen der Gröſse der Querschnitte für
den Frischdampf wird aber der Niederdruckzylinder mit seinem Triebwerke häufig
zu groſsem Dampfdrucke ausgesetzt, wodurch die auf S. 368 angeführten Nachtheile
entstehen. Die Zuströmung ist daher vielfach mit einer Linse von 25 mm Weite
verengt worden .
Der Wechselschieber der Eisenbahn - Direktion Magdeburg
(Textabb. 467 und 468 ) ist zur Vermeidung dieser Nachtheile mit einem besondern
Druckminderungsventile versehen. Im Uebrigen gleicht er dem von Dultz. In der
gezeichneten Stellung für Zwillingswirkung strömt der Abdampf des Hochdruck
zylinders von a durch den Kolbenschieber und b nach dem Blasrohre, frischer
Dampf durch d und die Schieberhöhlung nach dem Verbinder c. Wird der Schieber
nach links gezogen , so schlieſst er b und d ab und öffnet von a nach c, sodaſs
Verbundwirkung eintritt.
An dem Druckminderungsventile ( Textabb. 468 ) sind besondere Kolben e, f
angebracht, auf welche links der frische Dampf, rechts die Verbinderspannung
wirkt, sodaſs seine Einstellung nicht durch die wechselnden Dampfspannungen an
den beiden in der Mitte liegenden, entlasteten Abschluſskolben g beeinträchtigt wird. .
Das Wechselventil von v. Borries mit Dampfum ste urung führen
die Textabb . 469 bis 471 vor. Bei a tritt der Auspuffdampf vom Hochdruck
zylinder ein, b führt zum Blasrohre, c zum Niederdruckzylinder, bei d tritt der
Frischdampf ein. Das Umsteuern wird durch Heben oder Senken des Steuer
ventiles f bewirkt. Wird es gehoben, so verbindet es durch i , den Raum links
hinter dem Kolben mit dem Verbinder c ; der durch d eintretende Frischdampf
schiebt den Kolben nach links und strömt durch g in den Verbinder. Seine
Spannung wird hier auf der Hälfte der Frischdampfspannung erhalten, da sie, auf
den Querschnittsunterschied der beiden Kolben nach rechts drückend, dem Drucke
des frischen Dampfes auf den rechtsseitigen Kolbenansatz das Gleichgewicht hält
und dessen Zuströmung nach Bedarf regelt. Der Auspuffdampf des Hochdruck
Abb , 469.
100 --
--
-- 170
1535 25 -- * iso.
ja
Frischdamp
te
zylinders gelangt durch h und b zum Blasrohre. Senkt man das Steuerventil f,
so strömt der Frischdampf von d durch i und i , hinter die linke Seite des Wechsel
kolbens und drückt ihn nach rechts. Dabei sperrt der Kolbenansatz mit seinem
Ventilsitze den frischen Dampf von a ab, die Oeffnungen h werden geschlossen,
aber a durch g mit c verbunden ; die Lokomotive arbeitet dann mit Verbundwirkung.
Abb . 470.
Handzuy
715
775
b
a î
( 50/55g
Abb . 471 .
10
Maſsstab 1 : 4.
Dampfumsteuerventil zum Wechselventile Textabb. 469.
Abb . 472.
no
h
k
po
170
d fa
Maſsstab 1:40 . Wechselventil D mit Handumsteuerung Henschel und Sohn.
Zwilling
Verbund
Maſsstab 1:10. Einbau des Wechselventiles D mit Handumsteuerung, Henschel und Sohn .
ist, durch b zum Blasrohre. Der durch d eintretende Frischdampf strömt durch
die freigegebenen Bohrungen e und den hohlen Kolbenschieber nach c zum Nieder
druckzylinder. Der Schaft i der Kolbenstange, welcher sich in der Hülse h und
am Mitnehmer k etwas bewegen kann , bewirkt in Verbindung mit den Kolben
ansätzen g und f eine selbstthätige Druckminderung des Frischdampfes, indem auf
den Ringquerschnitt g - i die Frischdampfspannung nach rechts, auf f die Ver
binderspannung nach links drückt. Hierdurch wird f so eingestellt, daſs der
Frischdampf nach Bedarf durch ee nach c strömt Wird der Kolbenschieber
nach links verschoben, so geht die Hülse h mit, und der auf ihren Ausschnitt
wirkende Dampfdruck unterstützt die Verschiebung. Der Kolbenschieber sperrt
b ab und giebt den Weg von a nach c frei; f schliefst den Frischdampf bei l ab ;
die Lokomotive arbeitet also mit Verbundwirkung weiter. Bei dieser herrscht im
Verbinder nur etwa ein Drittel der Frischdampfspannung, so daſs der Dampfdruck
auf den Ringquerschnitt g- (i + f) wieder das Umstellen auf Zwillingswirkung
unterstützt. Wegen der groſsen und günstig gestalteten Querschnitte ist der
24 *
380 ANFAHRVORRICHTUNGEN .
Widerstand gegen den Dampfdurchgang bei diesem Ventile nicht gröſser, als bei
Tellerventilen .
Im Uebrigen haben alle Wechselvorrichtungen den groſsen Nachtheil, daſs
sie beim Fahren mit Verbundwirkung dem nach dem Verbinder überströmenden
Dampfe um so gröſsere Widerstände bieten, je mehr Richtungsänderungen und enge
Querschnitte er durchströmen muſs. Im Schnellzugdienste der Station Hannover
wurde beobachtet, daſs die Lokomotiven mit Wechselventilen durchschnittlich 6 %
mehr Kohlen gebrauchten und erheblich weniger leisteten, als die mit Tellerventilen .
In dieser Beziehung haben die Vierzylinder -Lokomotiven gegenüber den zwei
zylindrigen den Vortheil, daſs sie keiner Wechselventile bedürfen Anfangs wurden
sie stets mit dem Servo -moteur“ von de Glehn (Textabb . 474 und 475),
Abb. 474 .
rom
Hochdruckzylinder
bei 90
Drehung
Blasrohr
Maſsstab 1 : 20 .
Doppel -Drehschieber mit Dampfumsteuerung von de Glehn „ Servo-Moteur“.
Abb . 475 .
Steuerzylinder
-180
zum Hochdruck-Zylinder
I Y
Frischdampf Auspuf a
Frischdampf
hinten at
Oelbremse
GRID
Wechsel
* Ventu
12²
h.
zum Nieders
druckzylinder
7
Auspuff`
findet.
Abb . 477 .
Stellung 1.
B
FrischeLuft
777
B
Stellung 11.
Textabb. 477 zeigt das Ventil der Richmond -Werke von Mellin 178) . In
einem Hohlraume am Dampfzylinder befinden sich zwei Ventile A A, in welchen
sich zwei durch eine Stange verbundene Kolben B frei bewegen können . Die
Endbohrungen sind mit dem Schieberkastenraume S verbunden , während die
mittleren Kanäle in die Haupt -Dampfkanäle a a, münden ; x ist eine Bohrung,
durch welche frische Luft eintreten kann. Beim Fahren unter Dampf , Stellung II “
werden beide Ventile A durch den Dampfdruck auf ihre Sitze gedrückt. Wird der
Dampf abgesperrt, so entsteht durch die saugende Wirkung des Kolbens im Schieber
kasten ein geringer Unterdruck , durch welchen A A zurückgezogen und die Ver
bindung a a , hergestellt wird (Stellung I ). Dabei wird durch Bohrung x etwas
kalte Luft zum Abkühlen eingesaugt. Die Kolben B sollen rasche Bewegungen der
Ventile a hindern .
Die Anfahrvorrichtung I. Art der Baldwin - Werke ( Textabb. 478 )
für die Lokomotiven der Bauart Vauclain ( Textabb. 487, S. 389) besteht
aus einem Dreiweghahne A, der beim Oeffnen der Zylinderablaſshähne oder für sich
so eingestellt wird, daſs die Rohre a a , die beiden Damptkanäle c c, des Niederdruck
zylinders mit einander verbinden. Ein Theil des in der gezeichneten Schieberstellung
bei ç , eintretenden frischen Dampfes gelangt dann mit verringerter Spannung
durch a , a , c und den Schieber in den Dampfkanal d, des Niederdruckzylinders
und treibt dessen Kolben an . Beim Oeffnen der Zylinderhähne öffnet sich auch
der Wasserabfluſs b .
Abb . 478 .
la
Schieber
at
னை
மோ
B
В.
pousta
FC -lly
16
nach der andern Kolbenseite über und mit verminderter Spannung zum Niederdruck
zylinder. Die Lokomotive fährt dann mit beiden Kolben jeder Seite an . Wird
der Kolbenschieber e nach links gezogen , so hört das Ueberströmen von a durch
d nach a, auf. Der volle Dampfdruck in b hält die Ventile c geschlossen. Bei
Leerlauf fallen sie herab und verbinden a durch b wieder mit an , wirken also als
Umströmvorrichtung .
In Amerika wird also bei den Vierzylinder-Lokomotiven ebenso wie im V. D.
E. V. nur Hülfsdampf zum Anfahren mit dem Niederdruckkolben verwendet.
0 0
85 -
63
610
173.2
der englischen Nordost-Bahn darstellt, bei welcher beide Zylinder und damit beide
Triebwerke gegeneinander geneigt angebracht werden muſsten , um den groſsen
Niederdruck-Zylinder unterbringen zu können.
Besser ist es, den beiden Triebwerken gleiche Richtung zu lassen, und die
Rahmen vorn etwas auseinander zu ziehen , was bei der Lokomotive Textabb . 5 ..
Nr. 6, S. 8 geschen ist.
Abh. 482 .
Bequemer lassen sich
innen liegende groſse Zy
linder bei Auſsenrahmen an
ordnen . Als Beispiel hierfür
giebt Textabb . 481 den Zy
linderquerschnitt einer 3/3
gekuppelten Verbund -Güter
zug -Lokomotiven der fran
zösischen Ostbahn.
Bei Innenrahmen und
auſsen liegenden Zylindern
weisen nach Zusammen 1.540
0
5
8
päischen die 5/5 gkuppelten 56
0
Abb. 483.
100
HET -K 00
5
0
50
0 0
59 54
Maſsstab 1:40 .
7. A. Tandem - Bauart.
Die Tandem-Bauart mit je einem Hochdruck- und einem Niederdruckzylinder
hinter einander mit gemeinsamer Kolbenstange ist in Frankreich und Ungarn
wieder aufgegeben worden ; zur Zeit wird sie nur in Ruſsland und Amerika ver
wendet .
Abb . 484.
4953
DOO 2350
12at.
3915 too
CH2
547 -365
11
610
2004
1040
600
Malsstab 1 : 80 .
In Ruſsland 181) stellt die 2/4 gekuppelte Vierzylinder- Tandem -Verbund -Loko
motive (Textabb. 484) für gewisse Staatsbahnstrecken die Regel - Bauart dar.
Die Kolbenschieber sind fest miteinander verbunden und werden durch je eine
Heusinger - Steuerung bewegt. Bei einem Zylinderraumverhältnisse von 1 : 2,25
erhalten beide Zylinder gleiche Füllungen, wobei keine gute Dampfausnutzung zu
erreichen ist .
Abb . 485 ,
158 at.
2.260 4876 -1952
00
2514 9
1829 16 76 - 76 76 16.25 ---> 1168
7874
7974
Maſsstab 1 : 100.
4/5 gekuppelte Tandem -Verbund -Güterzug - Lokomotive der Nord-Pacific Bahn , Schenectady -Werke.
Abb . 486.
CLIEU
lir
AM
71
-53
HE
2286
In Amerika bürgert sich die Tandem-Bauart bei einigen Bahnen immer mehr
ein . Die Bauarten der Schenectady- und der Baldwin- Werke sind einander ähnlich ,
deshalb soll hier nur die 4/5 gekuppelte Verbund -Güterzug -Lokomotive der Nord
Pacific - Bahn (Textabb. 485 und 486), erbaut in Schenectady, vorgeführt werden.
Bei dem auſsergewöhnlich groſsen Zylinderraumverhältnisse von 1 : 3,48 haben beide
Zylinder gleiche Füllungen. Bemerkenswerth ist, daſs die Hochdruck - Zylinder
innere, die Niederdruck-Zylinder äuſsere Einströmung haben, wofür die Dampfkanäle
der Hochdruck -Zylinder umgekehrte Richtung erhalten muſsten. Die Abmessungen
weiterer Ausführungen amerikanischer Tandem - Lokomotiven giebt die Zusammen
stellung XLVI, S. 398 .
Abb . 487 .
3029
Schnitt a - a
0
66
THE
Oo
4
39
2.362
149
a
Maſsstab 1:32.
Zylinder der 4/5 gekuppelten Woolf -Verbund-Güterzug-Lokomotive der Baltimore- und Ohio -Bahn.
Die wechselnde und verschiedene Druckkraft auf die beiden Kolben erzeugt
an den Kreuzköpfen starke Drehmomente in senkrechter Ebene und erfordert
auſsergewöhnlich groſse Abmeſsungen der Kolbenstangen und Kreuzköpfe, deren
Gleitstücke meistens 762 mm Jang sind . Die wagerecht bewegten Triebwerksmassen
fallen daher entsprechend groſs aus und bedingen schwere Gegengewichte in den
Triebrädern, die wieder starke überschüssige Fliehkräfte erzeugen (S. 329) . Sonst
ist die Bauart einfach und gedrängt.
7. C. Verbund -Bauarten.
Bei den vierzylindrigen Verbund -Lokomotiven im engern Sinne, das heiſst
mit Verbindern , sind die drei Haupt-Bauarten von de Glehn , von Borries
und Webb ( Textabb . 488 bis 490 ) nach Anordnung der Zylinder und Steuerung
zu unterscheiden .
Abh. 488.
H过
Bei der Bauart de Glehn , 1893, (Textabb. 488, Taf. III, Nr. 16, S. 15
und Textabb. 42, Nr. 47, S. 36 ) liegen die Niederdruckzylinder in der Regel innen ,
die Hochdruckzylinder aufsen , nach Bedarf auch umgekehrt. Jedes Kolbenpaar
treibt eine der beiden Triebachsen und jedes Zylinderpaar hat vollständige getrennte,
oder gekuppelte Steuerungen.
390 BAUART DER VERBUND - LOKOMOTIVEN .
Abb . 489.
111
Bei der Bauart von Borries , 1897, ( Textabb. 489) liegen die Hochdruck
zylinder in der Regel innen , die Niederdruckzylinder auſsen . Alle vier Kolben
wirken auf dieselbe Triebachse. Auf jeder Seite liegt nur eine Steuerung, welche
beide Dampfschieber bewegt (S. 13).
Abb. 490.
Bei der Bauart Webb , 1899, ( Textabb. 490) liegen die Niederdruckzylinder
innen , die Hochdruckzylinder aufsen , die Kolben wirken ebenfalls auf dieselbe
Triebachse. Es sind auch nur zwei Steuerungen vorhanden .
Abb . 491.
15 Itm .
.30
K270 4700 11950
009.
0
8
19
350
660
660
1055
Malsstab 1 : 100.
2/5 gekuppelte Verlund - Schnellzuglokomotive, Bauart de Glehn , sächsische Staatsbahnen .
Textabb. 9, Nr. 12, S. 11 .
Die Ausführung der Bauart de Gleh n zeigt Tafel III, welche Längs- und
Querschnitte der 2, 5 gekuppelten Schnellzuglokomotive der französischen Nordbahn
wiedergiebt, ferner Textabb. 191 und 9 , Nr. 12, S. 11 , welche die 25 gekuppelte
BAUART DER VERBUND- LOKOMOTIVEN . 391
o 2느
Bei der Bauart von Borries ( Textabb. 489 und 492) werden die innen
liegenden Hochdruckkolbenschieber durch eine gewöhnliche Heusinger - Steuerung
bewegt, welche mittels Hebel und schwingender Welle auch die Niederdruckschieber
antreibt. An den Hebelarmen der schwingenden Welle hängen die Gegenlenker,
welche derart verschieden getheilt sind, daſs die Hochdruckschieber gröſsere Voreil
bewegung und gröſsere Deckung, demnach entsprechend geringere Füllungsgrade
haben, als die Niederdruckschieber. Die Zusammenstellung XLVI, S. 398 weist
beispielsweise einen mittlern Füllungsunterschied von 20 % nach, wodurch gute
Dampfausnutzung erreicht wird . Bei einem Zylinderraumverhältnisse von 1 : 2,42
leisten die Hochdruckkolben etwa 50 % mehr Arbeit, als die Niederdruckkolben .
182 ) Organ 1901 , S. 30, Nr. 4 und S. 31 , Nr. 5 ; 1900, S. 234, Nr. 8.
392 BAUART DER VERBUND -LOKOMOTIVEN .
Die neueste Ausführung des Triebwerkes von von Borries an einer 2/5 ge
kuppelten Schnellzug - Lokomotive der preuſsischen Staatsbahnen zeigen die Text
abb. 493 und 494 (Zusammenstellung XLVI, S. 398).
Abb . 493 .
4230
158837 44.50 20 2200
005
%
360
600
590
1050
690
20
06
700 2950 2100 1900 2000 650 650
8950
10950
Malsstab 1 : 100.
2/5 gekuppelte Vierzylinder -Verbund -Lokomotive, Bauart v. Borries , preuſsische Staatsbahnen .
Abb . 496.
00
4150
16 lat
2750
--
1
1956 - 4800 2496
00
21 335 / 620
570 620
600 3950
fe 2200 1820 2450 1000-675
10920
12695
Maſsstab 1 : 100.
2,5 gekuppelte Vierzylinder-Verbund -Schnellzug -Lokomotive, Bauart Courtin,
badische Staatsbahnen .
15ata
4570
350
1780
12
603
1050
680
41034
-840 1900 2800 1880 2420 10.32-580
9000
1145.2
Maſsstab 1 : 100.
2/5 gekuppelte Vierzylinder- Verbund -Schnellzug -Lokomotive. österreichische Staatsbahnen .
Eine weitere Abart von Gerstner, ausgeführt 1902 an den 3,5 gekuppelten
Vierzylinder - Lokomotiven der österreichisch- ungarischen Staatsbahn - Gesellschaft
zeigt Textabb . 498. Die Heusinger - Schwinge ist auf jeder Seite doppelt aus
geführt und enthält für den Hochdruck- und den Niederdruckschieber je einen
besondern Stein . Diese Steine können mittels der doppelten Steuerschraube nach
französischem Muster unabhängig oder gemeinsam verstellt werden, so daſs jedes
Verhältnis der Füllungsgrade hergestellt werden kann. Die inneren Zylinder liegen
schräg, ihre Kurbeln sind entsprechend verstellt.
2
25
Vierzylinder
,BLSVierzylinder
esellschaft
öVgekuppelten
.-GuGerstner
Staatsbahn okomotive
ngarische
-Steuerung
Steuerungchnellzug
394 BAUART DER VERBUND -LOKOMOTIVEN.
erbund
auart
Joy
-Lokomotiven
für
EE
der
3/5
.Verbund
Webb
von
o
Abb
. 99
4
-002
085
Mafsstab
1:50
.
Webb 184) wendet ein
Zylinderraumverhältnis von
nur 1 : 1,86 an. Die Steue
rung ist nach Textabb . 499
Maſsstab
vier Kolben wirken auf dieselbe Triebachse. Je ein zusammengehöriger Hoch- und
Niederdruckzylinder werden durch einen Kolbenschieber gesteuert (Zusammen
stellung XLVI, S. 398.)
Abb. 500 .
-OEL+
-2794
-U 794
2
241
123 2362 1930
4292 3353 1980
8635
12650
Abb. 501 .
لا O
ا لان
0
3E1
Wu
w
Maſsstab 1:50. Endansicht nnd Querschnitt zu Textabb 500.
Die Bauarten von Borries , Webb und Va uºclain haben vor der von
de Glehn den Vorzug, daſs alle Kolben- und Massenkräfte an derselben Achse
angreifen, sich also unmittelbar ausgleichen ; die Lokomotiven arbeiten daher
ruhiger, auch liegt der Kessel gegen die gekuppelten Achsen weiter hinten , so daſs
breite, seitlich über die Rahmen hinausragende Feuerbüchsen angewandt werden
können. Das innere Triebwerk ist zwischen den Schubstangen leicht zugänglich ,
während bei der Bauart de Glehn der Verbindungskasten der Hochdruckzylinder
die inneren Schwingen verdeckt.
25 *
396 SAHLUSSWORT.
g) 8. Schluſswort.
Aus den vorhergehenden Betrachtungen kann gefolgert werden, daſs die
Mängel, welche die Verbundlokomotiven zu Anfang ihrer Einführung aufwiesen ,
bei eingehenden Versuchen nach Ursache und Wirkung richtig erkannt sind, und
daher heute leicht vermieden werden können . Ungenügende Erfolge unter sonst
geeigneten Verhältnissen sind in der Regel mangelhafter Beschaffenheit der Steuerung,
bisweilen auch mangelhafter Blasrohrwirkung zuzuschreiben .
SCHLUSSWORT. 397
ng
1 8 9
Erbauu
2 || 3 || 4 5 6 7 10 11
Anzahl
Dampf
der
Jahr
der
Triebwerk
Zahl
der
Zylinder
der
zur
der
Dampfzylinder
Achsen
Durchmesser
.
mm mm mm
d di h D
I. Drei- Zylinder
1. 2/4 Midland - Bahn, England 1902 Bahnwerkstätten || 1 X 483 2 X 533 661 1 : 2,43 2134
3,4
2. Jura - Simplon -Bahn 1896 Maschinen - Bauanstalt Winterthur 1 X 500 2 X 540 600 1 : 2,33 1520
b) Verbund
9. 25 4 Preuſsische Staatsbahnen 1902 Maschinen - Bauanstalt Linden 360 560 600 1 : 2,42 1940
10. Badische Staatsbahnen 1902 J. A. Maffei, München 335 570 620 1 : 2,89 2100
11 . >> Französische Nordbahn 1900 ' Maschinen -Bauanstalt Belfort 340 560 640 1 : 2,72 2010
12 . i Oesterreichische Staatsbahnen '1901 Böhmisch - Mährische Maschinen 350 600 680 1 : 2,93 2140
1 Bauanstalt Prag
13. Sächsische Staatsbahnen +
1902 Hartmann , Chemnitz 350 555 660 1 : 2,51 1950
14. Chicago, Burlington und 1901 Baldwin -Lokomotivwerk 381 635 660 1 : 2.78 2140
Quincy - Bahn
15 . 315 Preuſsische Staatsbahnen 1901 Maschinen - Bauanstalt Grafen 350 550 640 1 : 2,47 1730
staden
16 . Reichsbahnen in Elsaſs-Loth- 1901 Maschinen -Bauanstalt Grafen 340 560 640 1 : 2,72 18:50
ringen staden
17 . Württembergische Staats- 1900 Maschinen - Bauanstalt Eſslingen 380 600 560 1 : 2,49 1650
bahnen
18. Oesterreichisch - Ungarische 1902 Bahnwerkstätten Wien 350 580 650 1 : 2,75 180
Staatsbahn -Gesellschaft
19. Plant-Bahn, Nord-Amerika 1902 Baldwin -Lokomotivwerk 381 635 660 1 : 2,7 % 1931
1
20. 4/5 Französische Südbahn 1901 Maschinen - Bauanstalt Belfort 390 600 650 1 : 2,36 1401
21 . > Baltimore und Ohio - Bahn 1900 Baldwin -Lokomotivwerk 394 660 762 1 : 2.50 1379
SCHLUSSWORT. 399
stellung XLVI.
Verbund - Lokomotiven.
Dienstgewicht
12 13 14 15 | 16 17 18 1911 20 21 22 23 24
Heizfläche
überdruck
achslast
Triebachs
1t rieb
| Heizfläche, innere | im Dienste
Ganzen
Kessel
Tfür
büchse
Rost
rohre
Feuer
Feuer
für
für
1m
1t
+m
leer
q
1.p.d.2.1
i
last
Ba u art
2.D
Verbundlokomotiven .
13,7 2,42 | 13,9 | 134,5 148,4 || 54,9 38,9 59,5 6030 40,6 101 1155 Johnson - Smith .
14 2,3 12,3 116,6 128,9 | 49,5 41,5 54,8 8060 62.5 147 181 Winterthur .
Verbundlok o motiven.
Bauart .
12 2,62 13.7 119,7 133,4 30 56,5 5475 41,4 97 1 182 Mallet -Rimrott.
14 2,46 15,3 | 145,4 160,7 55,8 76,7 7590 47,2 99 136 Pitkin .
1:
15,8 4,86 14,5 234,6 249,1 79,5 89,9 17250 69,2 192 217 Pitkin .
15,5 7,09 18,5 i 232,1 250,6 84,3 94,9 19290 77 203 229 Player.
15,8 5,53 19,1 371,7 390,8 105 118 21900 56 185 ! 209 Pitkin .
15,5 5,43 19,5 | 427,9 447,4 108 121,7 23450 52,4 i 192 217 Vauclain 1891.
1
Bauart.
--
14 2,70 10,6 152,5 163,1 54,2 31,3 60,2 6000 36,7 v. Borries .
83
16 3,87 13,6 196,5 210,1 31,8 74 6140 29,2 193 Courtin - v. Borries.
16 2,74 15,5 200,5 216 60 65,5 6610 30,6 ' 101 200 de Glehn .
15 3,53 16,6 186,1 | 202,7 60,6 29 68,3 6865 33,8 100 236 Gülsdorf - v. Borries .
15 147,5 160,6 61,3 31,6 68,7 6930 43,1 101 219 de Glehn.
2,42 13,1
14.8 4,10 14,5 234,5 | 249 43,5 83 7135 28,6 86 164 Vauclain 1891 .
14 2,40 11,3 128,2 139,5 55,6 43,6 61,1 7000 50 114 Oy de Glehn .
160
1
16 2,75 11,7 194,3 / 209 61,7 48 68 7290 35 107 152 de Glehn.
14 2,30 12,1 149,9 162 57,3 45 61,5 7700 47,5 | 119 171 de Glehn .
1
13 3,10 13,0 155 168 58,4 42,0 64,9 6100 36 94 122 Gerstner - v. Borries.
14 2,53 11,9 220,1 232 57,6 80,1 9645 41,6 120 167 Vauclain 1902.
15 2,77 15,9 235,5 251,4 64,5 64,5 71,8 11280 44,8 157 175 de Glehn .
14 3,13 16,7 177 193,7 74,2 82.8 13550 70 16+ 182 Vauclain 1891.
400 ANWENDUNG ÜBERHITZTEN DAMPFES BEI ORTSFESTEN MASCHINEN.
I. h ) Heifsdampflokomtioven .
Bearbeitet von Patté .
galt es, die Ueberhitzerrohre vor den schädlichen Einwirkungen zu hoher Wärme
der Heizgase zu schützen. Schmidt erreichte dies, indem er den Gleichstrom
( Textabb. 502) mit dem Gegenstrome ( Textabb. 503) vereinigte. Der Dampf tritt
in den Ueberhitzer ( Textabb. 504) da ein , wo die Heizgase diesen verlassen und
Abb . 502 . Abb . 503. Abb . 504,
280 0
4500 2800
350"
180 ° 350
180 °
个 个↑
750 ° 750 °
750
Gleichstrom Gegenstrom Gleich und Gegen
strom
Gleichstrom -Ueberhitzer. Gegenstrom - L'eberhitzer. Gleich- und Gegenstrom
Ceberhitzer.
wandeln oder Wasser zu verdampfen. Gesättigter Dampf hat mithin nicht die
Eigenschaften der Gase.
Enthält gesättigter Dampf keine Wassertheilchen , so nennt man ihn trocken
gesättigt. Führt man trocken gesättigtem Dampfe Wärme zu, so entsteht überhitzter
Dampf, der die Eigenschaften der Gase besitzt. Der überhitzte Dampf zeichnet sich
vor dem gesättigten hauptsächlich dadurch aus, daſs er ein schlechter Wärmeleiter ist
und sich daher im Dampfzylinder auch dann noch nicht niederschlägt, wenn
ihm gröſsere Wärmemengen entzogen werden . Die durch Abkühlung an den
Zylinderwandungen entstehenden Wärmeverluste sind daher erheblich geringer, als
bei gesättigtem Dampfe.
Der überhitzte Dampf erzielt ferner bessere Wirkung, weil er einen gröſsern
Raum einnimmt, als gesättigter von gleicher Spannung . Je höher die Ueberhitzung,
um so geringer ist mithin der Dampfverbrauch bei bestimmter Zylinderfüllung.
Die Vortheile des überhitzten Dampfes ergeben sich aus physikalischen
Gesetzen . Es besteht die Gleichung:
Gl . 98) kg/qm . V cbm/kg B tº - Сра
р
worin p die Spannung, v den Raum eines kg in cbm und tº den Wärmegrad des
Dampfes bezeichnen . Nach Zeuner sind
Abb . 505 .
die Werthe B = 50,93, C = 192,5 und
n = 0,25 zu setzen. Gleichung 98) läſst
a erkennen, daſs der Raum v bei gleicher
Spannung pin geradem Verhältnisse
zum Wärmegrade wächst.
Pi
7
Läſst man in einem Dampfzylinder
ohne schädlichen Raum 1 kg trockenen
1p gesättigten Dampfes sich von der Span
7. nung p , und dem Raume v, bis zur End
spannung p mit dem Raume v bei gleichem
Dehnung und Arbeitsleistung geſättigten, Gegendrucke p2 ausdehnen, so ist nach
trockenen Dampfes. Zeuner die geleistete Arbeit (Text
abb. 505)
kg /qm vi cbm + 1 kg'qm
Gl. 99) L mkg - P1 (P.
cbm
р kg /qm y cbm) – P2 kg/qm pebm.
lu 1
welcher sich 1 kg gesättigten Dampfes ausdehnen würde , wenn der Dampf bei
dieser Dehnung stets trocken gesättigt bliebe, und die nach Zeuner der
Gleichung
Gl. 102) kg/qm
(v cim /k8) 1,0646 1,7617
р
folgt. Die Arbeitsleistung von 1 kg überhitzten Dampfes ergiebt sich aus der
Gleichung
1
Gl. 103 ) L'kgm/kg = P kg/qm vʻ, cbm /ks + (p . kglqm v ' cbmn /kg Pokgqm , cbm kg ) +
X 1
1
(P. kg/qm V , cbm kg pkg/qm y ' cbm/kg ) - P2 kg/qm vi cbm kg
u -1
in welcher Po, y, und vi ' aus den Gl. 100, 101 und 102 zu berechnen sind.
Die Leistung in P.S. ergiebt sich aus der Dampfarbeit L eines Kolbenhubes
bei n Umdrehungen zu
Lmks n
Gl . 104) . NP.S.
60.75
der Dampfverbrauch in kg P.S.St. ist
Dkg n . 60.60.75 270 000
Gl . 105 ) N P.S.St. Imks n Lmkg
189) Nach Untersuchungen von Bach , Z. V. D. J. 1902, S. 328 ist die spezifische Wärme
des überhitzten Dampfes zu etwa 0,6 anzunehmen .
190) Z. V. D. J. XXXXI, 1897 , S. 1403.
101 EIGENSCHAFTEN UND VORTHEILE DES ÜBERHITZTEN DAMPFES. BERECHNUNG .
Zusammenstellung XLVII.
Dampf- und Kohlenverbrauch für verschiedene Ueberhitzung.
| Er Er Er Er Er- 11 Er Er Er
Ver Ver Ver Ver Ver- , Ver Ver Ver
spar | spar spar spar spar spar spar spar
brauch brauch brauch brauch brauch branch brauch brauch
nis nis nis nis nis nis nis nis
|
kg P.S. / kgP.S. kg P.S. º ! kg P.S. 00 kg P.S. 00 kg P.S. ºo ſkg P.S. " kg: P.S. 00
Gesättigter Dampf 6,93 0 0,76 0 6,27 0 0.69 0 12,71 0 1.39 0 10,65 0 1,17 0
1
2000 | 6,45 7.0 , 0,72 52 5,76 8.1 0.65 5,8 11,43 10,0 1,28 7,7 9,42 11,6 1,0.1 12.6
l'eberhitzter 2500 5,88 15,1 1 0.68 10,5 5,24 16,4 061 11,610,27 19.2 1,19 14,1 8,15 235 0,94 20,0
1
Dampf von 3000 5.32 23,2 0,64 15,7 4,74 24,4 0,57 17,4 8,71 31,5 1.05 24,7 7,26 31,9 0,86 26,5
1
8500 4,81 30,7 0.60 21,0 1.26 32,0 0,53 ' 23,2 7,65 39,8 0,95 31,6 6,41 39,8 0,79 32,
Zusammenstellung XLVIII .
Dampf- und Kohlen verbrauch einer Heifsdampflokomotive mit 13 at Kessel
spannung für verschiedene Ueberhitzungen und 11 at Anfangspannung.
ärme
-2ampf
Dampf- Kohlen
W
D
Arbeit
verbrauch für verbrauch für
Vi oder
VO V
von 1 kg D W.D eine Stunde eine Stunde
vi ' ро Dampf N N
und P. Si 191 ) und P. Si
L
Ersparnis Ersparnis
cbm cbm kg / qm cbm mkg kg P.S. W. E kg %
kg : 0!
Gesättigter
Dampf . . 40156 6,72 4398 9,41 1,03
190 0,166
Ueberhitzter
Dampf . . | 200 0,1976 0,398 4,70 1,318 41250 6,54 4308 8,83 6,1 0,97 6,0
ת 250 0,219 0,673 2,683 1,867 46842 5,76 3935 7,49 20,4 0.85 17,4
300 0,240 1,006 1,755 1,396 51944 5,19 3670 6,48 31,1 0,76 26,2
350 0,261 1,603 1,467 54560 4,8 3500 5,7 39,4 0,69 ! 33.0
P. .
V p v'
1.135
1,135
V ---
Po Vo
р
die innere Kammer, strömt durch die inneren Rohre nach hinten und durch die
äuſseren wieder nach vorn in die äuſsere Kammer, welche durch die Dampfein
strömungsrohre mit den Zylindern verbunden ist.
Abb . 506.
Re
gl
Vom en
Die Heizgase werden dem Leberhitzer durch ein 305 mm weites, unten
zwischen die Heizrohre eingebautes Flammrohr zugeführt. Der Kessel erleidet
192) Organ 1902, S. 56 , 75 und 93.
193) Organ 1901, S. 34, No. 23.
AUSFÜHRUNG DER HEISSDAMPF -LOKOMOTIVEN . 409
25-
an der innern Rauch
-4-
kammerwand so her
520
umgeführt sind , daſs
sie je drei Ringe bilden .
Maſsstab
Oben befinden sich
an beiden Seiten der
Rauchkammer Dampf 100.3:
kammern , in deren
Böden die Ueberhitzer
rohre eingewalzt sind.
生
。
Die innere Ringreihe
ist unten von den
Rauchkammer
Abb
507.
-305
-283
einem abgeschlossenen -1525
st
habenden Klappen an
gebracht.
Die rechtsseitige
Dampfkammer hat in
der Mitte eine Scheide
wand. Der gesättigte
Dampf strömt vom
30 Rohre in die vordere Kammer der ersten Seite und weiter durch das Dampf
einströmungsrohr in die Zylinder. Die Heizgase umspülen bei geöffneten Klappen
sämmtliche Ueberhitzerrohre von unten nach oben, und ziehen dann mit den übrigen
Heizgasen durch den Schornstein ab . Die Wirkung dieser Umspülung hängt von
der Oeffnung der Klappen ab und steht in geradem Verhältnisse zur Verdampfung.
Zur Unterbringung des Veberhitzers ist die Rauchkammer in Länge und
Durchmesser um etwa 200 bis 250 mm vergröſsert. Die Verlängerung ist erforder
lich , um hinter der Rauchkammerthür genügenden Raum für Löschablagerung
zu erhalten . Im Uebrigen weicht die Bauart nicht von der gewöhnlichen ab.
Zu Ausbesserungen kann der Leberhitzer mit dem obern Rauchkammermantel
herausgenommen werden . Beschädigte Rohre müssen durch Verkeilen an
beiden Enden in der Dampfkammer ausgeschaltet werden . da zur Erneuerung die
umständliche Herausnahme des ganzen Ueberhitzers nöthig wäre. Die schadhaften
Rohre können durch Füllen mit Wasser aufgefunden werden .
Zur Verhütung übermäſsiger Erhitzung der in der Rauchkammer liegenden
Theile sind die Leberhitzerklappen so mit dem Hülfsbläser verbunden , daſs sie bei
geöffnetem Hülfsbliser geschlossen sind.
Zur Reinigung des Ueberhitzers von Ruſs und Schmutz ist eine vom Führer
stande aus anstellbare Ausblasevorrichtung angebracht. Durch Oeffnen eines
Ventiles wird Preſsluft aus dem Hauptluftbehälter in zwei seitlich in der Rauch
kammer liegende, mit kleinen Löchern versehene Rohre geleitet und zwischen die
Ueberhitzerrohre geblasen. Ursprünglich wurde hierfür Dampf verwendet, der aber
in Verbindung mit den Gasen aus dem Löschtrichter Rostschäden an den unteren
Rohren bewirkte .
Zur Beseitigung der durch das Flammrohr mitgerissenen , im untern Theile des
Ueberhitzerkastens angesammelten Lösche dient ein besonderes Abfallrohr. Eine
weitere Reinigung und Untersuchung läſst sich durch die mit Klappen verschlossenen
Oeffnungen in den inneren Wänden des Ueberhitzerkastens bewirken . Diese
Reinigungseinrichtung hat sich als nothwendig erwiesen, da mitunter erhebliche
Ansammelungen von Flugasche zwischen den Rohren stattfinden, welche dann die
l'eberhitzung stark vermindern.
Nach Beseitigung der bezeichneten Mängel hat die im Directionsbezirke
Hannover im December 1899 in Betrieb gestellte 24 gekuppelte Heifsdampf
Schnellzug -Lokomotive bis zum Sommer 1902 anstandslos gearbeitet. Dann traten
erhebliche Undichtigkeiten an der Verbindung des Flammrohres mit der hintern
Rohrwand auf, hervorgerufen durch schadhafte Nietlöcher und lose Niete. Auch
nachdem das Flammrohr vorgeschuht war, stellten sich nach etwa zweimonatlichem
Betriebe an jener Stelle wieder Undichtigkeiten ein . Derselbe Uebelstand trat
bei später gebauten Lokomotiven hervor. Diese der vollen Hitze der Flamme aus
gesetzte Verbindung bildet eine schwache Stelle des Kessels. Das am hintern
Ende auf 200 mm eingezogene, höher liegende Flammrohr des Langkesselüberhitzers
ist diesen Beanspruchungen weniger ausgesetzt und hat sich gut gehalten.
Ferner sind durch Abreiſsen mehrerer Rohre an den Befestigungstellen einige
Betriebstörungen eingetreten . Diese Unfälle wurden fehlerhafter Herstellung
zugeschrieben. Durch derartige Schäden wird die Lokomotive stets dienstuntauglich,
da der ausströmende Dampf theilweise durch das Flammrohr in die Feuerkiste tritt,
ein Zukeilen der Rohre aber im Betriebe unmöglich ist. Bei geöffneter Feuerthür
schlägt in solchen Fällen eine lange Flamme in den Führerstand .
AUSFÜHRUNG DER HEISSDAMPF - LOKOMOTIVEN . 111
Abb . 508.
OOSI
--
S1:
-2200 4180 --1500
5204
DOSZ
7630
1550
1600 ---* -2000 2000 2300 --1270---
650
-6300 198
-10018
Maſsstab 1 : 100.
3/4 gekuppelte Heifsdampf-Personen- und Güterzug -Lokomotive, preuſsische Staatsbahnen .
Textabb . 508 stellt eine 3/4 gekuppelten Personenzug- und Güterzuglokomotive
mit Rauchkammer -Ueberhitzer dar, bestimmt, die 2/4 gekuppelte Schnellzug- und
Personenzuglokomotive im Hügellande zu ersetzen . Sie bildet den Uebergang von der
Schnellzug- und Personzuglokomotive zu der Güterzuglokomotive und hat 90 km St.
Höchstgeschwindigkeit, 1600 mm Triebrad-, 530 mm Zylinderdurchmesser, 2,25 qm
Rostfläche, 135,8 qm Heizfläche und 30,9 qm Ueberhitzerfläche. Das Betriebsgewicht
beträgt 56 t. Trotzdem die Schläge des Blasrohres durch den groſsen Raddurch
messer erheblich verlangsamt werden , hat sich auch bei Güterzügen noch genügende
Feueranfachung ergeben.
Abb. 509.
1500
550/5
60
7550
650 -1560 -- * --1420 - 1520 2070 < 650
- 4500 198
10068
Maſsstab 1 : 100 .
Abb . 510 .
AZZEI
00
-3900 1600
2500
IN -1950
U. 520 /
7630
11500 -
Maſsstab 1 : 100.
Die Kolbenringe zeigten anfänglich starke Abnutzung, weil der hoch über
hitzte Dampf die oberen Zylinderwände unmittelbar berührte und erhitzte. Durch
sachgemäſse Oelzuführung und bei weiteren Ausführungen durch Trennung der
Wände des Schieberraumes vom Zylinder nach Textabb. 511 und 512 wurde dieser
Mangel beseitigt. Die Arbeitskolben werden nach vielfachen Versuchen als ge
wöhnliche Kolben mit drei nicht tragenden Dichtungsringen ausgeführt. Der Kolben
wird vor der vordern Stopfbüchse durch eine besondere Führung hinten durch den
Kreuzkopf geführt. Tragende Dichtungsringe haben sich nicht bewährt, wie zu
erwarten war.
Für die Stopfbüchsen erwiesen sich Asbest-Dichtungen als ungeeignet. Nicht
tragende Dichtungsringe aus 8,25 %, Zinn, 74 % Blei und 17,75 % Antimon, welche
zur Erzielung wirksamer Abkühlung möglichst weit nach auſsen gelegt sind, halten
sich gut.
Die Dampfschieber sind Kolbenschieber mit innerer Einströmung, um die
Stopfbüchsen vom Dampfdrucke und der Hitze zu befreien . Sie haben bei
den ersten Lokomotiven mehrtheilige federnde Dichtungsringe erhalten, welche
aber nicht die wünschenswerthe Dichtigkeit hatten . In Folge des steten
Wechsels der Dampfwärme traten vermuthlich verschiedene Ausdehnungen der
Schieberkörper gegen ihre Führungen ein, welche Undichtigkeiten und häufiges
Festsetzen der Ringe verursachten . Dichtigkeitsversuche bei Mittelstellung der
Schieber ergaben einen stündlichen Dampfverbrauch von 400 bis 450 kg gesättigten
Dampfes bei 11 at entsprechend rund 10 % des mittlern stündlichen Dampfver
brauches. Im Betriebe sind diese Dampfverluste wegen ungleicher Erwärmung der
theils im Heiſsdampfe von über 300 °, theils im Auspuffdampfe von 100 ° liegenden
Dichtungsringe noch gröſser . An einem entlasteten Hochdruckschieber der
AUSFÜHRUNG DER HEISSDAMPF - LOKOMOTIVEN. 413
Abb . 511 .
375
Maſsstab 1:20.
Heiſsdampfzylinder mit Kolbenschieber.
11 GO -
Keilloch nurin der Stange
20 Aus einem Rohrstück
anzufertigen '
©DieAusschnitteschmiegen
sich den Rundungen lan
58
olce
0
15
33
150
28
0
209
163
Maſsstab 2:15 .
Getheilter Kolbenschieber ohne Dichtungsringe von Schmidt.
3. ε. Schmierung.
Zum Schmieren der unter Dampf gehenden Theile wurde ursprünglich ein
theures Zylinderöl von 350 Viscose mit einem Flammpunkte von 280 ° C. zum
Preise von 950 Mk. t. benutzt. In Hannover angestellte Versuche zeigten jedoch ,
daſs auch Mischöl je zur Hälfte aus dickflüssigem Mineralöle und rohem Rüböle
anstandslos verwendet werden kann . Dies Mischöl hat einen Flammpunkt von
304 ° und kostete nur 370 Mk.t.
An Stelle von Auftriebölern werden bei den Heiſsdampf-Lokomotiven durch
weg Schmierpressen mit sechs Stempeln von verschiedenen Durchmessern verwendet,
welche jeder Schmierstelle die richtige Oelmenge durch besondere Leitung zu
führen 195) . Jeder Kolbenschieber wird besonders geölt, so daſs vier Stempel mit
Leitungen für die Schieber und zwei für die Dampfkolben vorhanden sind. Diese
Pressen der Bauart Michalk oder Ritter werden vom Triebwerke aus mittels
Kugel- oder Reibungs -Schaltwerk angetrieben.
3. 9. Beschaffungskosten.
Die Beschaffungskosten der 2/4 gekuppelten Heiſsdampf-Lokomotive sind um
etwa 8000 M. höher, als die der Sattdampf-Zwillingslokomotiven, um 6000 M.
höher, als die der Zweizylinder -Verbundlokomotiven gleicher Art und denen der
Vierzylinder - Verbundlokomotiven etwa gleich. Für Heifsdampf - Lokomotiven
können wegen des geringern Wasserverbrauches kleinere Tender verwendet werden.
Anderseits treten bei den Heifsdampf -Lokomotiven die Unterhaltungskosten der
Ueberhitzer - Einrichtung hinzu, wodurch sich die laufenden Ausgaben gegenüber
gleichartigen Verbund- oder Zwillingslokomotiven erhöhen .
Auch die Unterhaltung des Triebwerkes wird wegen der gröſseren Anfangs
drucke auf die Kolben voraussichtlich theuerer sein .
Bis Ende 1902 sind auf den preuſsischen Staatsbahnen 28Heiſsdampf-Lokomotiven
und zwar : 10 2/4 gekuppelte Schnellzug- und Personenzug -Lokomotive, 1 3/4 ge
kuppelte Personen- und Güterzug -Lokomotive, 13 4/4 gekuppelte Güterzug-Loko
motiven, 4 3/4 gekuppelte Tenderlokomotiven in Betrieb genommen . Für 1903 sind
weitere Lokomotiven in Bestellung gegeben.
h) 4. Betriebs -Ergebnisse.
4. Q. Versuche der Eisenbahn direktion Hannover.
Zur Feststellung der Sparsamkeit und Leistungsfähigkeit, der Vor- und Nach
theile der Heiſsdampf-Lokomotiven im Vergleiche mit den Sattdampf-Lokomotiven
sind neben der dauernden Beobachtung besondere Versuche angestellt worden .
Die Maschinen - Inspection Hannover I hat seit Beginn des Jahres 1900 genaue
Aufschreibungen über die Leistungen , den Heiz- und Schmierstoff-Verbrauch für
die Lokomotiven der Schnellzug -Abtheilung geführt, in welcher die 1898 gelieferte
Heifsdampf- Lokomotive No. 86 mit Rauchkammerüberhitzer läuft.
Die Ergebnisse sind aus Zusammenstellung XLIX zu ersehen. Sie geben
ein einigermaſsen zutreffendes Bild, da sich im Laufe zweier Jahre die Einflüsse
der zufälligen Umstände ausgleichen. Die Werthe verschieben sich noch etwas zu
Gunsten der Vierzylinder- und Heifsdampf-Lokomotiven dadurch , daſs diese nur
ganz vereinzelt, die übrigen Lokomotiven aber häufiger Vorspann beanspruchten ,
in welchem Falle nur die Hälfte des Heizstoffverbrauches angerechnet wird.
Vergleichende Versuchsfahrten fanden während der Sommermonate 1901 und
1902 auf der Strecke Stendal-Hannover 196) bei den D-Zügen No. 7 und 8 statt ,
welche auf dieser Strecke nicht halten , und so stark belastet sind, daſs sie die volle
Leistungsfähigkeit der 2,4 gekuppelten Verbund - Lokomotiven der Bauart Taf . I.
196) Organ 1901 S. 208, 1902 S. 11 , 1903 S. 14.
BETRIEBS -ERGEBNISSE . 417
Zusammenstellung XLIX.
Heiz- und Schmierstoff - Verbrauch der Schnellzug - Lokomotiven
der Station Hannover im regelmäſsigen Betriebe.
Schmierstoffverbrauch
Bezeichnung Tägliche Kohlen auf 1000 km
Beobachtungs Leistung verbrauch für das für unter
der einer Lo- für im
zeit
Trieb- Dampf
komotive | 1000 km Juud Lauf- gehende Ganzen
Lokomotiven
werk Theile
km kg kg kg kg
Dezember 1900
Vierzylinder -Verbund bis 252 10,69 21,3 7,57 31,87
Lokomotive mit 14 at
31. August 1902
1. Berechnete durchschnittliche
Leistung 9 P.S. 911 865 734
4. 1 t Lokomotivgewicht ohne
Tender leistete Stunden- P.S. 9,15 9,26 8,81
Möhringen bei Stendal bis Block 191 bei Lehrte berechnet, auf der die Lokomotiven
ununterbrochen mit voller Leistung arbeiteten. Die Ziffern der Reihen 5 und 6
gelten für die ganze Strecke. Die Heiſsdampf-Lokomotiven haben, ebenso wie im
gewöhnlichen Betriebe, die gröſsten Leistungen gezeigt, hauptsächlich wegen der
stärkern Verdampfung und Verbrennung nach den Reihen 5 und 6 , aber bei gröſserm
Kohlenverbrauche. Ueberhitzungen von 3000 wurden nicht erreicht; bei höheren
Wärmegraden würden noch etwas bessere Leistungen erreicht sein .
Anderseits scheint nach den bisherigen Erfahrungen die jetzige Bauart bei
dauernd starker Inanspruchnahme höhere Ueberhitzungen nicht zu ergeben , da im
0
regelmäſsigen Betriebe und bei anderen Versuchsfahrten Ueberhitzungen bis 325
nur ausnahmsweise unter günstigen Umständen bei gut durchgebranntem Feuer
und hohen Geschwindigkeiten erzielt wurden .
Die Heifsdampf- Lokomotiven zeigten namentlich bei groſser Geschwindigkeit
stark stoſsendes Arbeiten des Triebwerkes, hauptsächlich wegen der Gröſse des
Anfangsdruckes auf die Dampfkolben. Dieser Uebelstand wird bei der Zwillings
wirkung in zwei Zylindern vermuthlich nicht zu beseitigen sein 197) .
4. P. Versuche der Eisenbahndirektion St. Johann - Saarbrücken .
Bei der Direction St. Johann -Saarbrücken wurden vom 1. Mai bis Ende
Juni 1902 vergleichende Versuchsfahrten von vollbelasteten Zügen mit 4/4 gekuppelten
Heifsdampf- und 4/4 gekuppelten Verbund -Güterzuglokomotiven auf der Moselbahn
mit Steigungen bis 10400 angestellt. Für gleiche Leistungen verbrauchten die
Heifsdampf- Lokomotiven an Wasser 8,74 % , an Kohlen 6,326 % weniger, als die
Verbundlokomotiven . Die Ausgaben an Schmierstoff, bezogen auf 1000 Lastachsen
stellten sich dagegen bei den Heifsdampf-Lokomotiven um 22 % höher.
Im gewöhnlichen Zugdienste auf der Nahebahn ergaben beide Lokomotiv
gattungen während dreimonatlicher Beobachtung denselben Kohlenverbrauch von
0,187 t auf 1000 Lastachs-Kilometer.
H. 7. Versuche der Reichseisenbahnen in Elsaſs - Lothringen.
Bei der Generaldirektion der Reichseisenbahnen wurden im Mai 1902 ver
gleichende Versuche ausgeführt mit einer 315 gekuppelten Vierzylinder -Verbund
Schnellzuglokomotive Nr. 634, einer 2/4 gekuppelten Zweizylinder -Verbund -Schnell
zuglokomotive Nr. 775 der Bauart Taf . I , Nr. 1 , S. 5 und einer 2,4 gekuppelten
1901 gebauten Heifsdampf-Zwillingslokomotive Nr. 782. Diese Versuche muſsten
nach 14 Tagen eingestellt werden, weil sich herausstellte, daſs der Raddruck der
Triebachsen der Heifsdampf-Lokomotive rund 9 t betrug.
Wegen der erheblich höhern Leistungsfähigkeit der 315 gekuppelten Loko
motive wurde die Zugstärke für diese auf 10 Achsen , für die beiden anderen auf
33 Achsen bemessen. Während der Versuchszeit wurden von jeder Lokomotive
rund 5850 km zurückgelegt.
Die gefundenen Verbrauchswerthe sind aus Zusammenstellung LI ersichtlich .
Der Kohlenverbrauch zeigt bei den drei Lokomotiven keine wesentlichen Unter
schiede; die Heiſsdampf-Lokomotive steht etwas hinter den anderen , im Wasser
verbrauche ist sie dagegen um 17 bis 18 % sparsamer. Die Heifsdampf-Lokomotive
zeigte die werthvolle Eigenschaft, daſs sie sowohl beim Anziehen, als auch während
der Fahrt stark überlastet werden kann , ohne daſs Ueberreiſsen von Wasser statt
Zusammenstellung LL
Versuchsfahrten der Reichsbahnen in Elsal's -Lothringen .
Verbrauch in kg a n :
findet . Bei Sattdampf-Lokomotiven tritt dies leicht ein, und ist einer erheblichen
Steigerung der Leistung hinderlich. Bei gleich sparsamer Ausnutzung des Heiz
stoffes sind die Leistungen der Heifsdampf-Lokomotive die geringeren, ihre höchsten
Leistungen bei gleichem Kesseldrucke etwas höher.
Der Kraft- und Massenausgleich im Triebwerke ist bei der Heifsdampf-Loko
motive wegen der hohen Kolbendrucke und des schweren , auſsen liegenden Trieb
werkes ungünstiger, als bei den anderen, namentlich der Vierzylinder -Lokomotive,
welche sich durch sehr ruhigen Gang auszeichnet.
Der Oelverbrauch ist am günstigsten bei der Zweizylinder -Verbundlokomotive.
Der höhere Verbrauch der Heilsdampf-Lokomotive ist durch die unter überhitztem
Dampfe arbeitenden Theile bedingt, welche reichlicher Schmierung bedürfen .
Die Generaldirektion hält hiernach, Haltbarkeit des Ueberhitzers voraus
setzend, die Heiſsdampf-Lokomotive für kleine und mittlere Abmessungen und Fahr
geschwindigkeiten geeignet. Für Lokomotiven schwerster Art und hohe Fahr
geschwindigkeiten hat die Vierzylinder -Lokomotive so wesentliche Vortheile, daſs
die Zwillingsanordnung nicht mehr in Frage kommt. Die Vortheile der Heiſsdampf
Zwillings -Lokomotive, der geringe Wasserverbrauch, das kräftige Anziehen und die
Fähigkeit, zeitweise beträchtliche Ueberlastungen zu ertragen , werden bei Tender
Lokomotiven für Nebenbahnen am meisten zur Geltung kommen.
4. 8. Dampf- Schaulinien .
Von der Eisenbahndirektion Berlin wurden im Jahre 1901 mit der von
Borsig gelieferten Lokomotive Nr. 74 198) und im April 1902 mit der zu den
Versuchsfahrten Hannover -Stendal herangezogenen Heiſsdampf -Schnellzuglokomotive
Nr. 440 Untersuchungen der Wirkungsweise des Dampfes in den Zylindern ausgeführt.
198) Organ 1902 S. 75 , Taf, XII .
420 SCHLUSSBETRACHTUNGEN .
Textabb. 514 bis 517 zeigen einige Schaulinien von der Lokomotive Nr. 140,
die einen sehr günstigen Verlauf und sehr geringen Gegendruck bei der Ausströmung
aufweisen . Es wurden Dampfleistungen bis 1000 P.S. bei 130 mm Luftverdünnung
in der Rauchkammer erreicht, die indes nicht als Dauerleistungen anzusehen sind .
Bei einer Versuchsfahrt wurde eine durchschnittliche Ueberhitzung von 350 " etwa
15 Minuten lang unterhalten , ohne daſs sich Anstände bei den unter Dampt
gehenden Theilen ergeben hätten.
Abb . 514 . Abb. 515.
11
10 10
Pine 38 pim - 3 38
11
10
10
Ni 292,8 Pim 185
Ni-330,75 pi 2687
h) 5. Schluſsbetrachtungen .
Die Entwickelung des gesammten Lokomotivbaues läſst erkennen, daſs es nicht
an Bestrebungen gefehlt hat, den Wirkungsgrad und die Leistungsfähigkeit unter
Beibehaltung einfacher Bauarten zu erhöhen . Mit der Erhöhung des Dampfdruckes
auf 16 at und der Dampfdehnung in zwei Zylindern scheint man indes an die
Grenze des Erreichbaren gelangt zu sein . Von höheren Kesselspannungen wird
abgesehen werden müssen , weil die höheren Anschaffungs- und Unterhaltungskosten
nennenswerthe Vortheile nicht mehr erwarten lassen .
ing
ListDET
!
UNIVEG 31TY
i) 1. Kesselbekleidung .
Die zum Schutze gegen Wärmeverluste in einem Abstande von 30 bis 40 mm
über Kessel, Dom , Feuerkasten . Ein- und Ausströmrohre und Dampfzylinder gelegte
Verkleidung besteht in der Regel aus 1 bis 1,5 mm starkem Eisenbleche. Die
Gestaltung der Decke ist aus Tafel I bis III , und Textabb . 15 , Nr. 20, S. 16 ;
29, Nr. 34, S. 27 und 30, Nr. 35, S. 28 zu erkennen .
Die Anordnung und Theilung der einzelnen Tafeln muls, um blasende Niete
und Fugen nachstemmen zu können , so durchgeführt werden , daſs sich die einzelnen
Stücke ohne weitgehendes Abschrauben von Zügen und Ausrüstungstücken leicht
abnehmen lassen . Gröſsere Ausschnitte in der Bekleidung wie an den Flanschen
für die Reglerwelle, Speiseköpfe, Reinigungslöcher sind mit Saumwinkeln einzu
fassen, um das Eindringen kalter Luft thunlichst zu verhindern.
Zu Verkleidungsblechen des Kessels und des Feuerkastens werden Blechtafeln
von rund 1500 mm Länge und 1000 mm Breite genommen , welche an den Längs
nähten durch uutergenietete Flacheisenstreifen von rund 45 x 3 mm Querschnitt
verbunden sind . An den Querstöſsen werden die Bleche
stumpf gegen einander stoſsend auf eiserne Unterreifen Abh . 518 .
50
führung
Dampf
Staat
Durch
isches
Kappe
eines
Mafssta
rohres
durch
Die durch die Rauchkammer
die
für
1:20.b
die
bahnen.
wände geführten Dampfrohre
Abb.
521.
müssen in diesen Wänden abge
dichtet werden , was in der Regel
durch gut angepaſste einfache oder
doppelte Deckbleche geschieht.
Besser sind besondere Kappen
nach Textabb. 521 , wie sie die
österreichischen Staatsbahnen ver
wenden .
in
40
0)
207
i) 2. Führerstände.
Staatsbahnen
Rückwänden,
Führerhaus
preuſsische
2800
1.3500
mit
9601
geschlossenen Führerhause bei
460
ungünstigem Wetter gebotene 14601
Wärme und Behaglichkeit leicht
zu Unaufmerksamkeit und Schlaf
Maſsstäbe
1252
verleitet werden , ist als unbe 430
304
1:40
und1:5.
Abb
522..
Strecke verrichten .
31513322011._150
sitzend zu
10673
450
zurückreichenden Seitenwänden
und Decken sowie Seitenthüren
nach Taf. I werden auch in Eu
ropa seitliche Rückwände mit auf
klappbaren Fenstern nach ameri
kanischem Muster verwendet (Text
abb . 522), welche gegen Luftzug
und Wetter von hinten schützen
und mit festen oder umlegbaren
Sitzen versehen sind. Die Seiten
wände erhalten meistens Schiebe
fenster ( Textabb . 523 und 521).
Eisenbahn- Technik der Gegenwart I. 27
126 FCHRERSTANDE .
IKUTI
360
065
275
+19
203 1
JOO 11 11
300
374 374
760
625
AN
Malsstab 1:20. Maſsstab 1 : 4.
Schiebefenster, österreichisch -ungarische Aufhängung des Fensterrahmens
Staatseisenbahngesellschaft. Textabb. 523.
Die Seiten- und Vorderwände bestehen in der Regel aus 3 bis 4 mm dickem
Eisenbleche. Das Dach wird aus 2 bis 3 mm dickem Eisenbleche, oder besser zur
Vermeidung des starken Dröhnens nach Taf. I und Textabb. 522 aus 25 mm
starken, gefalzten Brettern hergestellt, welche mit 1 mm starkem Bleche belegt,
oder wie bei Wagen mit Deckleinen bezogen werden . Ausführungen, welche den
obern Dachrahmen aus Winkeleisen vermeiden , sind in Textabb. 525 und 526 von
den österreichischen Staatsbahnen und der englischen Great- Northern - Bahn dar
gestellt.
Abb . 525.
850
-4296
P
2'110
56
(3
228
1625
00D
stat
2034
10 3735
groſsen Kesseldurchmessers
von 1600 mm zu wenig
--2350
00
16 Platz zwischen Kessel und
Führerhaus - Seitenwand er
geben. Die Seitenwände
wurden daher nach Textabb .
'8036 527 ausgebaut.
코
Zweche die Fensterrahmen und Führungen aus Holz hergestellt , was sich gut
bewährt hat. Die amerikanischen Führerhäuser wurden früher in der Regel ganz
aus Holz, jetzt meistens aus Blech hergestellt. Das Dröhnen und Klirren der
Wände wird oft durch groſses Gewicht des Daches verursacht, welches bei der
Bauart nach Textabb. 525 möglichst gering ausfällt.
Um dem Führer und Heizer gefahrloses Betreten der seitlichen Gangbleche
zu gestatten, sind fast bei allen amerikanischen, und in neuerer Zeit auch bei
deutschen Lokomotiven in der Führerhaus - Vorderwand Thüren nach Textabb. 522
und 528 und 529 angebracht. Die Thür kann mittels Stangen und Klemm
schrauben in etwas geöffneter Stellung festgestellt werden, um bei warmem Wetter
mehr Lüftung zu geben.
Abb. 528. Abb. 529.
AL
CON
735
OS 4r
OS
Malsstab 1 : 5.
+00
302
Abb . 530 .
70, 28 70
136
128
-118
- 00
5
1
LE
UUT
-282
sind in Angeln gehängt und mit Vorreiber verschlieſsbar, oder um zwei Zapfen
drehbar augeordnet ( Textabb. 530 ). Beide Anordnungen gestatten das oft nöthige
Abwischen der Glasscheiben während der Fahrt.
Die festen Fenster in den Vorder- und Seitenwänden erhalten einfache Rahmen
aus Rothguſs, Guſseisen ( Textabb. 531 , 532) oder Flacheisen, welche mit der oft
durch einen Flacheisenrahmen gesäumten
Abb . 531 . Abb . 532 .
Führerhauswand verschraubt werden . Um
33
das Klirren der Glastafeln von rund 5 mm W
405 1095 ,
:2
kanischen Lokomotiven
65
2-1: 50
200
Abb. 535 .
19
Abb . 536 .
Ganze
Länge
Säule
1919
350 1425
,der
-320
COE
33
!
Maſsstab 1:20.
325
210
一本
503
a ಖಾತಿಕ ssanಸರಸಂಘ EO
240
955
1100
945
650
பதி
FÜHRERSTĂNDE.
190 --
2013
2011 200
80
Maſsstab
1:20.
765
Seitenthüre,-
österreichisch
Führerhaus
200 Staatsbahnen.
330
130
Maſsstab
1:12. Gefederter
Reitsitz
Führer
für.,
preuſsische
Staatsbahnen
432 REGLER .
Führerhause in Angeln drehbar und wird durch einen an der Führerhaus- oder
Tender-Seitenwand angebrachten, federnden Vorreiber geschlossen gehalten . Um
das nöthige Spiel in den Krümmungen zu erlauben , sind dem Reiber gegenüber
in der Thür Aussparungen vorgesehen.
Die ähnliche Seitenthür der preuſsischen Staatsbahnen zeigt Textabb. 537 .
Sie ist zweitheilig, damit sie am Bremshebel des Tenders vorbeigeht.
i) 3. Regler.
An neueren Lokomotiven findet man fast ausschlieſslich Regler, welche
im Dampfdome liegen , und durch einen an der Feuerkastenrückwand oder im
Führerhause angebrachten Hebel und auſsen am Kessel liegende Zugstangen
gehandhabt werden . Als eigentlicher Regler für die Dampfzuführung dient in
den meisten Fällen ein Flach
Abb. 539. schieber . Um vorsichtiges An
fahren zu ermöglichen und die
Handhabung des Regler -Schiebers
zu erleichtern, wird bei europä
ischen Lokomotiven auf dem
Hauptschieber in der Regel ein
kleiner Schleppschieber ange
bracht. Bei den österreichischen
Bahnen sind mäſsig groſse, ein
fache Flachschieber auf dreieckiger
Oeffnung üblich, welche anfangs
eine kleine Dampfeinströmöffnung
ergeben , mithin vorsichtiges An
123 fahren gestatten und nicht schwer
beweglich sind. Daſs diese kleinen
Flachschieber ohne Entlastung mit
gröſster Oeffnung von 4 % bis
3,3 % des Zylinderquerschnittes
vollkommen ausreichen , ist neuer
dings durch eingehende Versuche
der französischen Westbahn nach
gewiesen und wird dadurch be
und
Malsstab 1:10.
O
Reglerschieber, französische Orléansbahn und
österreichisch -ungarische Staatsbahn -Gesellschaft
auch deutsche Lokomotiven haben
an Stelle des Schiebers guſseiserne
Doppelspitz -Ventile, welche wegen
nahezu vollständiger Entlastung
leichtes Oeffnen erlauben.
REGLER . +33
Bei Lokomotiven ohne Dome, die nur noch selten gebaut werden, wird der
Reglerschieber in einem besondern Gehäuse untergebracht, in welches ein langes,
oben mit Schlitzen versehenes Dampfsammelrohr mündet.
Textabb . 539 zeigt den Regler der Schnellzug -Lokomotiven der französischen
Orléansbahn und der österreichisch -ungarischen Staatseisenbahn -Gesellschaft. Der
auf geneigter Grundfläche liegende Grundschieber besteht aus Rothguls, der kleine
Entlastungschieber aus Stahl ; das Mitnehmen des Grundschiebers wird durch den
Schlitz mit Bolzen bewirkt. Die Einströmungsrohre liegen nicht in der Rauch
kammer, sondern zweigen von einem auſsen am Dome angebrachten Kreuzrohre
ab. Die Bewegung der Schieber erfolgt durch eine kurze Quer - Welle, auſsen
liegende Zugstange und im Führerhause seitlich gelagerten Handhebel.
Abb . 540 .
25 160
720
-230
740 13
12
Maſsstab 1 : 5 .
Textabb. 540 zeigt einen Regler der preuſsischen Staatsbahnen mit einfacherer
Bauart. Der Grundschieber wird vom kleinen Schieber durch Ansätze mitgenommen .
Die Bewegung erfolgt durch eine im Kessel gelagerte Welle und Hebel an der
Feuerkastenrückwand nach englischem Muster. Einen Regler mit einfachem Schieber
der 3/3 gekuppelten Güterzug-Lokomotive der österreichischen Südbahn zeigt Text
abb. 541. Die oben dreieckige Oeffnung in der Grundfläche gestattet langsames
Oeffnen. Die Bewegung erfolgt durch eine anſsen am Kessel gelagerte Zugstange
und einen langen Hebel am Steuerungsbocke (Textabb. 542).
434 REGLER.
Abb . 541 .
70
1
130-14
129
Abb. 543.
00
00
00
00
0
G
Maſsstab 1:10 .
Eine englische Anordnung mit Doppelsitzventil der Nord -West- Bahn zeigt
Textabb. 544. Das Doppelsitz - Ventil wird durch ein Exzenter bewegt.
Die Regler der 4/4 gekuppelten Verbund -Güterzug -Lokomotive der preuſsischen
Staatsbahnen ( Textabb. 38, Nr. 43, S. 33) haben Doppelsitzventile (Textabb. 545)
nach amerikanischem Muster. Der Dampfeintritt erfolgt nur von oben und zwar
bis zu 7 mm Hub durch nur vier Oeffnungen von je 20 mm Breite, um langsames
Oeffnen zu gestatten .
436 REGLER .
Abb . 545 .
-120
110
120
811
160
Hog's
120
to
Maſsstab 1 : 5 .
Doppelsitzventil-Regler der 44 gekuppelten Verbund-Güterzug -Lokomotiven der preuſsischen
Staatsbahnen .
Abb. 546 .
31 MB
Malsstab 1 : 2 . Regler im Kreuzrohre der Rauchkammer.
REGLER . 437
Bei älteren Ausführungen in England und von Krauſs in München ist das
in der Rauchkammer liegende Kreuzrohr nach Textabb. 546 als Regler -Gehäuse
ausgebildet. Die Flach- oder Drehschieber werden durch die im Dampfsammelrohre
liegende Zugstange oder Welle bewegt.
Abb . 548 .
Abb . 547 .
20 20
to
SIM
Maſsstab 1 : 4 .
3530
Abb . 549 . Abb . 550 .
65
16
50
20 18
232
3013:30
29
In den Textabb. 549 und 550 sind einfache Zylinderhähne gezeichnet, wie sie
allgemein gebräuchlich sind. Textabb. 550 ist für Lokomotiven mit kleinen Rädern
und groſsen Zylindern bestimmt. Die im Hahnwirbel gezeichnete Eindrehung wird
nur an Niederdruckzylindern ausgeführt, um das Niederschlagwasser abzuleiten ,
ohne die Hähne öffnen zu müssen .
Abb . 552 . Um die häufigen Nach
arbeiten an den Hähnen zu
1 vermeiden und bei Leerlauf
Abb . 551 .
etwas Luft einsaugen zu
20-15.30-
34
TVO Luft auch Staub angesaugt
οιΩ!
28
finden sich an fast allen amerikanischen Lokomotiven . Diese Ventile werden durch
eine wagerecht durch die Untertheile geführte Stange bewegt, an der schiefe Ebenen
angebracht sind , welche die unteren Ventilstifte anheben .
Für Stadtbahnen und ähnliche Zwecke, wo das Ausblasen des Dampfes un
statthaft ist, werden die Oeffnungen der Hähne oder Ventile durch Rohre mit
Sammeltöpfen von groſsem Querschnitte verbunden, aus denen das Wasser nach
unten, der Dampf in die Ausströmungsrohre abzieht.
Abb . 553. Abb . 554 .
190
136
oo
m Malsstab 1 : 5.
Maſsstab 1 : 5. Lufteinlaſs - Ventil yon Ricour. Lufteinlal's - Ventil von Smith.
Puthnunn
TIE
Bei Verbund -Lokomotiven wird, wie bereits auf S. 368 bemerkt ist, am
Niederdruckschieberkasten oder Verbinder häufig ein Ventil angebracht, welches
verhindern soll , daſs der Druck daselbst eine bestimmte Höhe überschreitet und
das Gestänge der Niederdruckseite übermäſsig beansprucht werde. Dieses Ventil
wird mit dem Lufteinlaſs- Ventile in einem Gehäuse vereinigt, wie Textabb. 455,
S. 367 und 556 zeigen. Aehnliche Ventile nach der in Textabb. 557 dargestellten
Ausführung kommen in Amerika auch an den meisten neueren Lokomotiven mit
einfacher Dehnung vor.
Abb . 557 .
-117
Abb . 558 .
00
ablabloin
VA
67
6+
हट
sto
29 Maſsstab 1:10.
Malsstab 1 : 5.
Ablaſshorn für Nioderschlagwasser
Amerikanisches Lufteinlaſs- und Sicherheits am Ausströmkanale ,
Ventil am Zylinder. sächsische Staatsbahnen .
zösischen Orléans
Abb. 560.
Bahn in Gebrauch . Zum Anstellen ist das
Dampfventil zu öffnen, dann die Spindel
zurückzuziehen. Die Einstellbarkeit der
Fördermenge ist gering, die Druckdüse nicht
ersetzbar, das Ventil unzugänglich .
Besser ist die Anordnung von W Strube
( Textabb. 560 ), bei den preuſsischen Staats Maſsstab 1 : 10.
bahnen verwendet, bei welcher Dampfventil Strahlpumpe von W. Strube.
Eisenbahn-Technik der Gegenwart I. 28
442 STRAHLPUMPEN UND ZUBEHÖRTHEILE .
und Saugespitze vereinigt sind und mit einem Griffe bewegt werden . Der doppelte
Ueberlauf dient zum Ansaugen, verursacht aber starkes Geräusch beim Arbeiten ;
die Einstellbarkeit ist gering.
Abb . 561 .
書城
மோசாத்தாக
.
JURA
In Amerika werden nur' saugende Pumpen angewendet und zwar früher viel
fach diejenige von Sellers mit verschiebbarer, selbstthätig einstellender Mischdüse,
jetzt die „Monitor“ -Pumpe von Friedmann ( Textabb. 561 ). Alle haben einstell
baren Dampf- und Wasser - Zufluſs mit bequem angebrachten Handgriffen und
gestatten daher eine Regelung der Fördermenge. Bei dem „Monitor“ geschieht
das Ansaugen durch eine besondere kleine Dampfdüse im Ueberlaufrohre, die An
stellung erfordert daher drei Griffe.
Abb. 562.
Maſsstab 1 : 8.
Nichtsaugende Strahl
B
pumpe von Friedmann.
Abb . 564.
Abb. 563 .
C K
014 m
229
Maſsstab 1:10,
Strahlpumpe von Schau. Maſsstab 1 : 5. „ Universal- Injektor “ von Körting.
Die sehr einfache und billige nichtsaugende Pumpe der preuſsischen Staats
bahnen , Bauart Schau , welche warmes Wasser bis 40 ° C. speiſst, zeigt Text
abb. 563, den in Deutschland früher viel verwendeten sogenannten „ Universal
Injector“ von Körting Textabb. 564. Der volle Druck wird hier durch zwei
hinter einander geschaltete Strahlpumpen hergestellt und bei der geringen Erwärmung
in der ersten warmes Wasser bis zu 70 ° C. gespeiſst. Diese Eigenschaft hat einige
deutsche Bahnen zur Vorwärmung des Wassers durch Abdampf veranlaſst, aber
ohne erheblichen Erfolg. Gegen Stöſse bei rascher Fahrt ist diese Pumpe ziemlich
empfindlich, sie gestattet auch keine Einstellung der Fördermenge .
Alle vorstehend genannten Anordnungen haben den Nachtheil, daſs die
Wirkung bei raschem Halten , Eindringen von Luft in die Zuleitungen und Ueber
laufventile aufhört, die Pumpe absetzt, und dann
Abb . 565.
nicht sofort wieder angelassen werden kann . Ferner
ist eine Einstellung der zu fördernden Wassermenge
nur in engen Grenzen möglich und wird daher
meistens durch Unterbrechen des Speisens bewirkt.
Diese Uebelstände sind bei den neueren selbstan
Sie Speiseux WA
ziehenden (restarting) Strahlpumpen beseitigt.
besitzen entweder eine bewegliche Mischdüse, oder
Dampf
Dampfm
Ventil
liche Abnutzung der beweglichen Theile stört aber die Wirkung dieser Strahl
pumpen im Laufe der Zeit.
Abb . 566 .
home
al
UGURA
Malsstab 1 : 8 . Selbstanziehende Strahlpumpe von Schäffer und Buddenberg
Dieser Mangel ist bei den neueren Anordnungen von Sellers , Körting
( Textabb. 567) und Friedmann ( Textabb. 568) vermieden , welche eine doppelte
Dampfdüse besitzen , deren äuſserer ringförmiger Theil mit dem ersten Theile der
Mischdüse eine saugende Strahlpumpe für sich bildet. Die nöthige freie Aus
strömung erfolgt bei Körting durch
Abb . 568.
den obern Ueberlauf mit Klappe, bei
Friedmann durch die drei schmalen
Ueberläufe ohne jeden beweglichen
Theil . Die Fried ma n n 'schen
HE
OS
Lulu
Maſsstab 1 : 8.
Maſsstab 1 : 8.
Selbstanziehende Strahlpumpe
von Sellers und Körting. Selbstanziehende Strahlpumpe von Friedmann n .
führung bis auf die Hälfte der gröſsten Leistung verringern . Eine saugende
Friedmann'sche Ausführung (Textabb. 569) für Anbringung an der Feuerkasten
rückwand ist der Gresh a m'schen äuſserlich ähnlich. Der Ansatz über dem Dampf
ventile verschlieſt die Hauptdampfdüse so lange, bis die ringförmige angesaugt hat.
STRAHLPUMPEN UND ZUBEHÖRTHEILE. 445
Abb. 569.
i) 6. Kesselausrüstung.
Die Anordnung der Kesselausrüstung im Führerhause zeigt Te bb. 572
für die 4/4 gekuppelte Verbund-Güterzuglokomotive Textabb. 38, Nr. 43, S. 34
der preuſsischen Staatsbahnen, und Textabb. 526, S. 427 nach englischem Muster.
Um sie einfach zu gestalten und viele Anbohrungen des Feuerkasten-Mantels zu
vermeiden , werden die meisten Theile : Dampfpfeife, Dampfventile der Strahlpumpen ,
Ventile für Dampfheizung, Hülfsbläser, Dampfschmiervorrichtung, Hähne für Druck
zeiger u . s. w., möglichst an einem aus Guſseisen oder Rothgufs hergestellten
Abb . 572 .
EN
AR
Abb. 573.
85
* 84
Maſsstab 1:20.
Dampfstutzen österreichische
Staatsbahnen.
Malsstab 1:40.
wird auch das lästige Absetzen der Strahlpumpen beim Anhalten vermieden und
die Dampfheizung erheblich wirksamer. Dieses Verbindungsrohr ist bei den neuesten
groſsen Lokomotiven nöthig, wenn der Dampfstutzen an der Feuerkasten -Rückwand
angebracht wird .
Dampfpfeifen. Die Stärke des Tones hängt von der Menge der schwingenden
Luft, also dem Inhalte der Glocke, die Höhe von der Länge der Schwingungswellen,
also der Höhe der Glocke ab. Kleine, niedrige Glocken ( Textabb . 574) geben daher
einen hellen , schrillen, lange Glocken ( Textabb. 575) einen tiefen Ton . In jeder
walzenförmigen Glocke treten neben dem Grundtone noch sogenannte Obertöne
auf, der Ton ist daher nicht ganz rein . Reinere, für das Ohr angenehmere Töne
Abb. 574 . Abb . 576 .
ᏓᎻ
ᎠᎾᎥ
t
ᎯᎠ
Abb . 575 .
ww
you
:
-o
25 23
332
645
76
143
154
1201
geben die Dampfpfeifen mit kugelförmiger Glocke ( Textabb. 576 ), in welcher die
Luft von einem Mittelpunkte aus nahezu gleich lange Schwingungen nach allen
Seiten ausführt. Die Höhe und Stärke des Tones hängt von der Gröſse der Glocke
ab . Die Pfeife Textabb. 574 hat am Ventile einen Ansatz von 7 mm Höhe,
welcher bei geringem Ziehen des Hehels nur wenig Dampf zuströmen läſst, der
einen entsprechend schwachen Ton erzeugt, so daſs je nach Umständen stark oder
schwach gepfiffen werden kann .
Die in Amerika üblichen Heulpfeifen haben im Verhältnisse zum Durchmesser
sehr groſse Glocken , werden dort aber nur auf freier Bahn benutzt, da in der
Nähe von Stationen und Städten die nöthigen Signale mit einer groſsen Glocke
gegeben werden. Einen besonders, angenehmen Ton geben die „ single bell chimes
Pfeifen von Crosby , bei denen die Glocke durch drei senkrechte Wände in drei
KESSELAL'SRÜSTUNG . 419
Räume von verschiedener Höhe getheilt ist, und daher einen Zusammenklang von
drei Tönen giebt. Um die Gattung eines herannahenden Zuges anzuzeigen , erhalten
bei vielen Bahnen , unter anderen den österreichischen Staatsbahnen , die Personen
zuglokomotiven hell, die Güterzuglokomotiven tiefer tönende Pfeifen.
Einige englische Bahnen verwenden zwei Dampfpfeifen , von denen die kleinere
in den Bahnhöfen, die gröſsere auf freier Strecke benutzt wird .
Die Dampfpfeife wird entweder auf einem langen, in den Dampfstutzen ge
schraubten eisernen Pfeifenrohre, oder am Dache des Führerhauses angebracht und
mit dem Dampfstutzen durch ein nachgiebiges, gewundenes Kupferrohr verbunden.
In England wird die Pfeife meistens vor dem Führerhause auf der Feuer
kastendecke, in Amerika in der Regel am Dampfdome angebracht.
Der an der Spindel des Pfeifenventiles angebrachte Druckhebel ( Textabb. 574
und 575) wird entweder unmittelbar mit Zugstange und Handgriff von Kugelform
gezogen, oder es sind Zugstangen und Winkelhebel angebracht, welche den Hand
hebel dem Führer bequem zur Hand bringen . Zur Bethätigung der Dampfpfeife
mittels der Zugleine ist an der Zugstange meistens noch ein Winkelhebel mit
Schnur oder Drahtseil angebracht, in deren Haken die Zugleine eingehängt wird.
Dampfventile für Strahlpumpen. Sicheres Anlassen der nichtsaugen
den und vieler saugenden Strahlpumpen ist nur dann möglich, wenn das Anlaſs
Ventil allmälig geöffnet wird. Bei der in Deutschland üblichen Bauart Text
abb. 577 wird das gröſsere Ventil erst gehoben , wenn das an die Spindel
angedrehte kleine geöffnet ist. Diese Zweitheilung kehrt fast überall wieder ;
verschieden ist nur die Form des Gehäuses und die Bethätigung des Ventiles
mittels Hebel oder Schraubenspindel. Hähne an Stelle der Ventile kommen nur
vereinzelt vor und sind unzweckmäſsig.
Abb . 577 .
353
+ ---- 130
Abb. 578 .
10
Maſsstab 2 : 15.
Malsstab 1:10.
Dampfventil für Strahlpumpen ,
preu!sische Staatsbahnen. Speisekopf, preuſsische Staatsbahnen .
derjenige der österreichischen Staatsbahnen (Textabb. 579) eine Kugel als Rück
schlagventil. An einem der Speiseköpfe ist in Deutschland und Oesterreich in
der Regel ein Spritzhahn mit Handzug (Textabb. 578) zum Einspritzen von Wasser
in die Rauchkammer angebracht.
Abb . 579.
Abb . 580 .
Abb. 581 .
229
59
19 Maſsstab 1:10.
Speisekopf,
-146
Maſsstab 1:10.
80
Amerikanisches Speiseventil.
Top
Malsstab 1 : 5.
Amerikanisches Schraubventil
österreichische Staatsbahnen . mit Griffschreibe aus Holz.
38
-89
T 37
-----
23
18 zullen
115
HL 40 Ence
LE402
5-80
PS*-
170
இன் 05
58.-
.
1.4
----
---
66
23
WAZA
NAME
Mafsstab 1 : 5.
Amerikanisches Wasserstandsglas.
1:34 -**-25
40
24
2
Abb . 589.
+
--25-
*18
Maſsstab 1 : 5. Maſsstab 1 : 5.
Wasserstandshahn mit Abschluſskugel Wasserstandshahn von Dreyer, Rosenkra n z
von Roever und Neubert. und Droop .
KESSELAUSRÜSTUNG . 453
23
Metallrahmen mit eingelegten Hart
u
glasplatten. Textabb. 590 zeigt die Maſsstab 1 : 8.
-0
bei den österreichischen Staatsbahnen
Schutzkorb an Waſser
übliche Anordnung mit drei, Text standsgläsern, öster
abb . 591 die der preul'sischen Staats- reichische Staatsbahnen .
bahnen mit nur zwei Glaspatten,
welche die Sichtbarkeit des Wasserstandes von den Plätzen
der Mannschaft aus nicht beschränkt. Auch ganz aus
Siemens schem Hartglase hergestellte Schutzkörbe von
R. Schwartzkopf , in welche ein Drahtgeflecht einge
gossen ist, werden verwendet. Die bei der englischen Nord
West - Bahn und in Amerika verwendete Umwickelung des
UU
Glases mit Stahldrahtwindungen ( Textabb. 585) giebt keinen
ausreichenden Schutz.
Die Versuche, das Glasrohr ganz zu beseitigen , haben
bisher keinen Erfolg gehabt.
Maſsstab 1 : 5.
Einige Verbreitung haben Wasserstandsgläser gefunden,
Schutzkorb an
in welche ein roth oder blau gefärbter Emailstreifen ein Waſserstandsgläsern .
geschmolzen ist, der vermöge der verschiedenen Lichtbrechung preuſsische
Staatsbahnen .
in Wasser und Dampf die Höhe des Wasserstandes auch bei
schlechter Beleuchtung gut sichtbar macht.
Abb. 593.
Abb . 592 .
པ 93
Maſsstab 1 : 5.
Coro
Cute
Amerikanisches Probeventil.
Maſsstab 1 : 5 .
Tropfbecher für Probehähne, österreichische Staatsbahnen .
Die Probehähne sind in der Regel so angeordnet, daſs sie den T. V. ent
sprechend in gerader Linie durchgestoſsen werden können . Wie alle Dampfhähne
sind auch die Probehähne schwer dicht und gangbar zu halten, namentlich wenn
die Hahngehäuse zu schwach sind. In Amerika werden daher allgemein Probe
ventile nach Textabb. 592 angewandt. Für jeden Probehahn oder für alle
zusammen wird ein Tropfbecher angebracht, oder sie erhalten ein gemeinsames Ab
laufrohr. Bei österreichischen Bahnen wird der Tropfbecher nach Textabb . 593 an
454 KESSELAUSRÜSTUNG .
80
Abb . 597 .
5.445!
O
180
OS
Maſsstab 1 : 5.
Einzelöler,
Malsstab 1 : 5. Bauart de Limon.
Einzelöler nach Ramsbottom .
Von den Einzelölern haben sich diejenigen bewährt, bei welchen das
in einem dünnwandigen Behälter befindliche Oel durch den aus Schieberkasten
oder Zylinder eintretenden und niedergeschlagenen Dampf verdrängt wird. Text
abb. 596 zeigt die viel nachgebildete Bauart Ramsbottom , Textabb. 597 die
von de Limon, welche gleichmäſsigere Wirkung ergiebt. In England werden
diese Schmiergefäſse oft neben der Rauchkammer an den Dampfeinströmrohren
angebracht behufs Erzielung sogenannter Dampfschmierung. Bei kleinen Lo
komotiven findet das Keſsler'sche Schmiergefäfs oft Anwendung.
456 SCHMIERVORRICHTUNGEN FÜR SCHIEBER, KOLBEN UND RÄDER.
Abb . 599.
A
Dampf
Has ser
ਉH
TIET
bet
Wasser
Wusso
das Ueberlauf-Rohr übertritt und in die untere Bohrung gelangt. Steigt das Wasser im
obern Gefälse, bis es die Bohrungen in den Ueberlauf-Rohren erreicht, so flieſst es durch
diese in die Schaugläser ab. Durch den Druck der Wassersäule gelangt das Oel
bei geöffneten Stellventilen in die Schaugläser, steigt hier in Tropfenform auf und
gelangt bei offenen Absperrventilen zu den Oeffnungen , welche in die Schmierröhre
münden . Hier trifft es mit dem aus dem obern .Gefäſse durch die beiden Rohre
strömenden Dampfe und überschüssigen Niederschlagwasser zusammen , mischt sich
mit diesen und wird in die Schmierrohre getrieben .
Ebenso wirkt der Oeler von
Abb . 60.
de Limon ( Textabb . 600) , welcher
an Stelle der Glasröhren runde,
flache Schaugläser hat, die sicherer
gegen Zerspringen sind , aber
weniger gute Beobachtung der
Oeltropfen zulassen .
Diese von einer Stelle aus
wirkenden Oeler (Textabb. 599
und 600) werden an der Feuer
kasten -Hinterwand angebracht.
Die Rohrleitungen sind bei Zwil
Halo
52
开
l
o
Fo
to
Die neueren Schmierpressen 199) dieser Art haben vier bis sechs, ja zehn Kolben 2'0 ).
von verschiedenen Durchmessern, sodals jeder Schmierstelle die geeignete Oelmenge
sicher zugeführt wird. Textabb. 601 zeigt die Schmierpresse von Ritter in Altona
mit vier Kolben. Der Antrieb erfolgt durch den Hebel O, drei Reibungsklinken
M , Schneckengetriebe und eine Schraubenspindel, das Füllgefäls befindet sich im
obern Theile des Gehäuses und ist mit jedem Druckzylinder durch einen Zweiweg
hahn verbunden . Textabb. 602 veranschaulicht die Schmierpresse von Michalk
in Deuben gleichfalls mit vier Kolben, sehr zuverlässig wirkender Kugelsperrung
im Antriebe und Kugellagerung der Spindel und Mutter. Der untere Stiel des
199) Organ 1903, S. 1 .
20) 2/5 gekuppelte Vierzylinder -Verbund -Schnellzug -Lokomotive der badischen Staatsbahnen .
Organ 1903, S. 17 und 38.
SCHMIERVORRICHTUNGEN FÜR SCHIEBER, KOLBEN UND RÄDER. 159
Füllgefäfses bildet den Wirbel eines Achtweghahnes, der mit einem Griffe auf
Füllung und Wirkung gestellt werden kann.
Bei der neuesten Schmierpumpe von Friedmann wird das Oel durch mehrere
von zwei Exzentern bewegte Paare von Druckkolben p und Steuerkolben q nach
den Schmierstellen gepumpt ( Textabb. 603). Abb . 603 .
Abb. 602.
KUNI O
96
60
Malsstab 1 : 5 .
100
i) 8. Läutewerke.
Die Anbringung von Läutewerken ist in Deutschland für alle Lokomotiven
auf Neben- und Seitenbahnen vorgeschrieben. Für einfache Verhältnisse genügt hierzu
eine Glocke von etwa 200 mm unterm Durchmesser und Höhe, welche am besten
seitlich am Dache des Führerhauses fest angebracht wird und deren Klöppel der
Führer mittels eines Lederriemens nach Bedarf handhabt. Im Uebrigen sind für Neben
und Kleinbahnen , die durch Ortschaften führen und unbewachte Wegeübergänge
haben, Dampfläutewerke in Gebrauch, unter welchen sich dasjenige von Latowski201)
(Textabb. 607) durch Einfachheit und sichere Wirkung auszeichnet. Der Klöppel
der festen Glocke wird durch einen selbststeuernden Kolben bewegt, welcher zunächst
durch den langsam zuströmenden Dampf gehoben wird, dann den Dampf entweichen
201) Organ 1888, S. 292 ; 189 ), S. 22 ; 1897, S. 236 ; 1900, S. 300.
SANDSTREC -VORRRICHTUNGEN, 161
läſst und mit dem Klöppel zurückfällt, welches Spiel sich so lange wiederholt, wie
der Dampf in geeigneter Menge zuströmt. Dies Läutewerk sollte stets auf dem
Kessel oder am Schornsteine, nicht auf dem Führerhausdache angebracht werden.
da es hier durch sein Dröhnen für die Mannschaft sehr lästig wird.
Abb. 608.
Abb . 607.
396
419
Maſsstab 1:20.
Dampfläutewerk von Latowski . Malsstab 1 : 20 .
Amerikanische Lokomotivglocke.
In Amerika sind alle Lokomotiven auf den Langkesseln mit groſsen, meist
durch Handseile hewegten Glocken ( Textabb . 608) versehen , welche vor und während
aller Bewegungen auf Bahnhöfen benutzt werden und hier, wenn mehrere Loko
motiven in Bewegung sind , oft einen betäubenden Lärm verursachen . Auch für
Bewegung dieser Glocken werden vereinzelt kleine, mit Dampf bethätigte Vorrich
tungen benützt.
i) 9. Sandstreu - Vorrichtungen.
Bei Ausführung der Sandkasten wird nicht nur auf die Zweckmäſsigkeit,
sondern auch auf das Aussehen Rücksicht genommen .
Bei englischen Lokomotiven wird der Sandkasten fast ausnahmslos unter die
seitlichen Gangbleche oder an die Radkasten gelegt , wobei das Aussehen nicht
leidet, das Füllen erleichtert und eine für Dampf- Sand - Streuer vortheilhafte, geringe
Sandrohrlänge erreicht wird. Die Sandkasten ersterer Art ( Tafel II) werden aus
Guſseisen hergestellt.
Abb. 609 .
650
650
Diese einfache Anordnung ist bei auſsen liegenden Zylindern und Steuerungen
nicht am Platze, weil beim Füllen der Kasten leicht Sand in die Triebwerkstheile
fällt. An solchen Lokomotiven wird der Sandkasten meist auf dem Kessel gelagert,
wo die ausstrahlende Kesselwärme den Sand trocken hält. Textabb . 609 zeigt einen
solchen Sandkasten nach deutschem , Textabb . 610 nach französischem Muster. Bei
Lokomotiven mit hoch liegendem Kessel wird der Sandkasten häufig auf den Rad
kasten angebracht ( Textabb. 3, Nr. 4, S. 6).
Abb. 610 .
600
SO
S
T
750
250
O
200
1600
colade
Die auf dem Kessel liegenden Sandkasten ( Textabb. 609 und 610 ) haben bei
Schnellzug -Lokomotiven einen Inhalt von rund 1001, bei Güterzug - Lokomotiven
von 200 bis 300 1. Der Kasten besteht meist aus 2 mm dickem Eisenbleche, nur
das Ausfluſs - Stück ist aus Guſseisen . Ameri
Abb . 611 .
kanische Sandkasten ( Textabb . 611) sind in
der Regel zum Theil aus Guſseisen hergestellt.
Die Sandschieber sind wagerecht (Text
abb. 610) oder senkrecht ( Textabb. 611 ) an
geordnet. Es empfiehlt sich , beide Sand
711
Schieber zu kuppeln, um beim Sandgeben
Verbiegungen der Kuppelstangen , hervor
gerufen durch plötzliche Vergröſserung der
737 Reibung auf einer Maschinenseite, zu ver
meiden .
Stehen die Wellen zur Bewegung der
Sandschieber senkrecht, so muſs das Ein
dringen von Wasser durch kappenartige
Ausbildung der Bewegungshebel verhindert
Mafsstab 1:20.
Amerikanischer Sandkasten auf dem Kessel. werden ( Textabb. 612).
Die Sandkasten der Tender- Lokomotiven
müssen zum Streuen in beiden Fahrrichtungen eingerichtet sein. Der Schieber
muſs also zwei Oeffnungen mit Sandrohren haben ( Textabb. 613). An Stelle der
Schieber werden auch Ventile angewandt, welche aber häufig ungenügend ah
schlieſsen und Sand verlieren lassen .
SANDSTREC - VORRICHTUNGEN. 103
Abb , 612,
Loo
800
260
TO
TO5
850
Maſsstab 1 : 20 .
Abb , 613.
10
265
100
220
Eine Hauptbedingung für die gute Wirkung jedes Sandstreuers ist die Ver
wendung reinen , trockenen, scharfen Sandes. Da die Oefen zum Trocknen des
Sandes und die Einrichtungen zum Durchsieben nicht immer hinreichen , sind bei
manchen Bahnen unter der Einfüll-Oeffnung im Sandkasten selbst noch Siebe
angebracht. Bei einigen österreichischen Bahnen wird, um dem Sande jede Feuch
tigkeit zu nehmen, der Boden des Sandkastens mit weichem Hirnholze belegt. Das
Verstopfen der Sandrohre bei , oben “ liegenden Sandkasten ist durch steile Führung
und Bemessung der Sandrohre auf 40 bis 50 mm Weite zu vermeiden .
464 SANDSTREU - VORRICHTUNGEN.
Abb . 615.
2
0
மார் 1
4 OBE
of
Maſsstab 1 : 30 .
Sandstreuer
von v . Helmholtz.
SANDSTREU -VORRI
- CHTUNGEN. 465
Dieser Uebelstand ist bei den Sandkasten der Bauart v. Helmholtz ( Text
abb . 615) vermieden , an welchen die Förderschnecke den Antrieb von irgend einem
schwingenden Theile der Steuerung erhält. Die Schaltvorrichtung ist indes viel
theilig und beim Anfahren nicht brauchbar, so daſs auſserdem ein Handantrieb
angebracht werden muſs.
Alle Sandstreuer, bei welchen der Sand nur durch die eigene Schwere auf
die Schienen fällt, haben den Nachtheil, daſs schon ein leichter Wind die Sand
lage wegweht, und daſs groſse Sandmengen unnütz verbraucht werden , weil der
Sand selten genau auf die Schienenmitte, noch weniger zwischen Schiene und Rad
gelangt. Zuverlässigere Wirkung und geringerer Sandverbrauch werden durch die
neueren Sandblasevorrichtungen erzielt, bei welchen der Sand- durch Dampf- oder
Preſsluft aus dem Sandkasten angesaugt und mit groſser Geschwindigkeit zwischen
Schiene und Rad geblasen wird.
Die Dampfsandstreuer wirken so gut, daſs einige englische Bahnen wieder
ungekuppelte Schnellzug -Lokomotiven einführten . Vorbedingung für die Wirksam
keit ist völlig trockener, lehmfreier Sand, am besten gewaschener Quarzsand oder
Sand aus gepochter Hochofenschlacke. Die gröſste Verbreitung hat bisher der
Abb. 616. Abb . 617 .
69
30
1
4
57
Maſsstab 1 : 5. Maſsstab 1 : 5.
Sandtreppe nach Holt -Gresha m . Dampfbläser für den Sandstreuer
von Holt -Gresham .
E
S
S
te
z en
Z u off
Maſsstab 1 : 5.
Maſsstab 1 : 5.
Düse desösterreichische
Dampfsandstreuers von Rihosek ,
Staatsbahnen . Dampfhahn zum Dampfsandstreuer Textabb. 618.
der Bremsen auf glatten Schienen durch reiches Sandgeben zu erhöhen . Die seit
einiger Zeit an vielen Lokomotiven der österreichischen Staatsbahnen und der
österreichischen Südbahn verwendeten Holt -Gresham ' schen Sandstreuer wurden
daher nach Rihosek derart abgeändert, daſs auch durch den Sandschieber allein
gesandet werden kann. Die Sandtreppe ist fortgelassen ; die Düse hat unten eine
Oeffnung für das freie Herausfallen des Sandes bei Bethätigung des Schiebers allein
( Textabb. 618) . Wird der Dampfhahn geöffnet, so hindert die durch die Oeffnung
in die Düse eintretende Luft das Herausfallen des Sandes; der Sand wird durch
den Dampf und die Luft mitgenommen , und zwischen Rad und Schiene geblasen .
Der Dampfhahn (Textabb. 619) ist so gebaut, daſs bei geschlossener Stellung etwa
durchblasender Dampf nach oben ins Freie gelangt.
allen Sandblasevorrichtungen sollte der gewöhnliche Sandkastenzug bei
behalten werden , um den Sand während des Sandgebens aufrütteln zu können .
Abb. 620.
Maſsstab 1:60.
So
Luftsandstreuer von Brüggeman n .
SANDSTREU - VORRICHTUNGEN 467
Sand Sand
Zum Rade
Druckluft
Textabb . 623 und 624 zeigen den in Amerika viel eingeführten Leach
Luftsandstreuer „Form D “ . Die der Brüggemann'schen ähnliche Blasvorrich
tung hat eine einstellbare Luftdüse D und ein Rückschlagventil B. Sie wird
202) Organ 1893, S. 130.
403 BREMSEN AN LOKOMOTIVEN.
Bei den 2/3 und 2/4 gekuppelten Lokomotiven der deutschen Bahnen wird
vielfach jedes Rad mit zwei Klötzen gebremst, wobei diese mäſsig, die Achslager
und übrigen Theile wenig beansprucht werden . Sonst, namentlich in England und
Amerika erhält jedes Rad nur einen Bremsklotz, dessen Druck sich auf das nächst
liegende Achslager überträgt. Es ist zweckmäſsig, die Klötze in gleicher Richtung
und möglichst auf alle Räder wirken zu lassen , damit nicht durch Zusammen- oder
Auseinanderdrängen der Räder unerwünschte Beanspruchungen und Brüche der
Kuppelzapfen und -Stangen entstehen . Bei drei und vier Kuppelachsen ist für
doppelte Bremsklötze meist kein Raum ; oft können auch nur zwei bis drei
Achsen gebremst werden.
Abb. 625.
LO
Abb . 627 .
9
.
Maſsstab 1 : 40 .
Abb . 628.
Maſsstab 1:23 .
Triebradbremse mit einseitigen Klötzen für Güterzug-Lokomotiven, österreichische Staatsbahnen .
BREMSEN AN LOKOMOTIVEN. 171
Abb. 629 .
tone
140
CS
09
3
SIRI
台
जह
Wirkung der Drehgestellbremse wird noch gröſser, wenn nicht alle Achsen des
Zuges gebremst sind. Bei der Ausführung nach Textabb. 629 werden 60 % der
Drehgestell-Last gebremst.
Alle Tenderlokomotiven müssen nach den T. V. neben der etwa vorhandenen
durchgehenden oder Dampfbremse auch mit einer Handbremse versehen sein .
Aehnliche Handbremsen finden sich auch an Lokomotiven mit Tendern , welche
beim Drehen auf kurzen Drehscheiben vom Tender abgekuppelt werden müssen ,
und bei vielen Gebirgslokomotiven.
Bei den Tenderlokomotiven der deutschen Voll- und Nebenbahnen und bei
den Klein- und Straſsenbahn - Lokomotiven fast aller Länder ist die Handbremse
als Hebelbremse nach Bauart Exter ausgeführt (Textabb. 630). Der Handhebel
wird meistens quer zur Längsachse der Lokomotive an der Rückwand des Führer
hauses angebracht, um den Raum im Führerstande nicht zu beengen.
Abb . 630 .
ugo
INOI
is
ooi
Maſsstab 1:30 .
Bremsgetänge möglichst unnachgiebig sein, der Drehpunkt des Hebels 800 bis
900 mm über dem Fuſsboden angebracht, und sein Drehwinkel nicht unter 1500
bemessen werden .
Die auf den meisten österreichischen Bahnen übliche Ausführung der Hand
bremse mit Schraubenspindel weicht von derjenigen für Tender nur in der Anord
nung der einzelnen Theile ab .
Güterzuglokomotiven ohne durchgehende Bremsen erhalten stellenweise Dampf
bremsen , bei welchen die Bremskraft durch einen Dampfkolben ausgeübt wird. Die
Steuerung erfolgt durch ein kleines Ventil oder einen Dreiweghahn , welcher dem
Führer zur Hand liegt, und eng sein muſs, damit
Abb. 631 .
die Wirkung nicht zu plötzlich eintritt. An dem
Dampfzylinder oder der Zuleitung muls ein Ent
wässerungsventil angebracht werden . Textabb . 631
zeigt den Dampfbremszylinder der Lokomotive
Textabb. 38 Nr. 43, S. 34 der preuſsischen Staats
bahnen ; der schwere , eingeschliffene, mit einem
Dichtungsringe versehene Kolben wirkt als Gegen
gewicht zum Lösen der Bremse mit. 30
I. k) Tender.
In erster Auflage bearbeitet von A. Halfmann, 203)
in zweiter Auflage bearbeitet von E. Weiſs.
St. Johann - Saarbrücken war verhindert, diesen Abschnitt wieder zu bearbeiten , da er inzwischen
die Mitarbeit am Bande V übernommen hat. Die Schriftleitung.
921
Zusammenstellung
LII.
Achs Fassungs
Rad -Durchmesser
30 *
Rahmen
Bauart
der
Eisenbahn-
Nr.Verwaltung
Wasser
Kohlen
messer
Durch
Länge
durch und
Gestelle
Hand
gehenden
bremse
cbm t t Bremse
mm mm mm
t
Staatsbahnen
Preuſsische
1. 33300
980 200 110
12,0
15 11 1,258
15,1 HebelLuftdruck
Rahmen 2
aus
einfachem
Bleche
Staatsbahnen
2.1
Bayerische 1006
2304*)
3350 120 1,05
22,0
6,0
21,0
99 >
3.
Staatsbahnen
Badische 3500
1095
3 240 130 5
12,0 14 1,167
Spindel
2
BAUART DER TENDER.
>
4. 35504*)
1006
180 1,124
125 22,71
20,0
6,5 Flacheisen
mit
Drehgestelle
rahmen
5..
Staatsbahnen
Oldenburgische 2 3100
113 160 4
9,0
110 9,3
1,033 Hebel 1 v.
Wasserkastenrahmen
Kraul's
11
Staatsbahnen.
Württembergische
6. 10452
3000 220 10,0
1406| 1,17
11,7 Spindel2
Luftdruck Doppelblechrahmen
7.
Oesterreichische
Staatsbahnen 3 3240
995 200 12,0
110
4,8
15| 1,25 Sauge
bremse
Staatsbahnen
Ungarische
8. 105
3 3200 200 |8|
17,0
128 0,912
15,5 Luftdruck'1 einfachem
Rahmen
Bleche
aus
West9.-,
Bahn
Highland
England 1219
36603 205 127 11,56 16 1,39 1
>
10.,-
Bahn
Südwest
und
Glasgow-
England. 1180
3660
3 247,5
127 9,5
3 15 1,575
a
11.,-
Midland
Bahn
England 12803
3300 228 140 14,73 20 1,355 Sauge
.
il bremse
12.,-
Nord
Baltimore-
Bahn
Ohio
and
amerika 4 203*)
3660
913 15,9
0,97
15,4
108
4,5 Luftdruck Flacheisen
1 mit|
Drehgestelle
99
rahmen
Norfolk-
13.,-
West
und
Nord
Bahn 4 3660
913
208*) 102 0,885
18,2
16,1
5,4 Flacheisen
1 mit
Drehgestelle
amerika. rahmen
Der
der
zu*)
vierachsigen
Achsstand
Tender
von
ist
Mitte
Drehgestell
gemessen.
476 BESCHREIBUNG EINZELNER TENDER, DEREN BAUART UNE AUSRÜSTUNG .
Abb . 632.
017
Do to
AL
011
Поо
108
10
175
O
Ololo
Ooio
ODA
OHIBI
ons
Oil
DO
OO
SER
000
Ois
이
1ood.
요
350 1600 350
200
הונדורס
I 1500
OOO
1765
1600
Maſsstab 1 : 25 .
Drehzapfen und der seitlichen Pfannen für die Kugelzapfen dient ein Querträger.
Der Wasserkasten von 21 cbm Inhalt ist durch angenietete Winkel am Rahmen
gestelle festgeschraubt. Die Seiten- und Stirnwände sind 6 mm , Boden und Decke
7 mm stark. Die Decke ist nach vorn geneigt und bildet den Boden des Kohlen
behälters. Die auf alle Räder mit gleichem Drucke wirkenden Bremsklötze werden
durch den Exter'schen Hebel und durch die Luftdruckbremse bethätigt; jedes
Rad hat nur einen Bremsklotz.
478 BESCHREIBUNG EINZELNER TENDER, DEREN BAUART UND AUSRÜSTUNG .
Abb. 633 .
SEON
6148
mer
母
875 ----- 875 -1600 875 ** 875 --- *
6925
3350
te 6148
Maſsstab 1:60 .
Abb
634..
BESCHREIBUNG EINZELNER TENDER, DEREN BAUART UND AUSRÜSTUNG .
| 313-15
-675 300
150
6340
199
860
2750
180
1470
1040 ” halbrollem Tender
3050ml
1062 ” leerem Tender
1018bei vollem Tender
8804
-710
1230
-503
R
GA
900-900 875 875
1800
5,94
Leergewicht 1800
5,75 5,59 5,34
Dienst» 12,43 12,18 12,14 12,02
Maſsstab
1:40.
Långsschnitt
Staatsbahnen.
S.,-.
badische
393,
Lokomotive
Textabb.
496,
Schnellzug
gekuppelten
Verbund
Tender
der
2/5
480 BESCHREIBUNG EINZELNER TENDER, DEREN BAUART UND AUSRÜSTUNG .
375 375
1200 200
11
"O000
150.00
-087
750
Os +
150.159
1520
389
Kleiderkasten
SKID
Grundriſs
Textabb
wa
OAS
.634
zu
Windenkasten
290
Abb
.635
3051
914
Maſssta b
1369
1:40
CKD
.
--0002
-099
100001001
KILLI
CD 00
Fosz1
1750
BESCHREIBUNG EINZELNER TENDER, DEREN BAUART UND AUSRÜSTUNG. 481
Abb . 636.
3020
2000
125/180
1956
+735
7360
Maſsstab 1:40 .
Kopfansicht und Querschnitt zu Textabb. 634 .
598
T0"
420
160 sod
750
17201
1600
124
.
.
120
650
21754
630
H623_ 2646 872
661 662 1661 625
.636
4.50
3100 JOP
all
we
.
2316
29
95322
368
350
800
76
1930
Maſsstab 1:50.
Der Wasserkasten von 12 cbm Inhalt, 4,74 m Länge und 2,52 m Breite ist mit
den Rahmen der Länge nach durch 4 Winkeleisen verbunden und reicht zwischen
die Räder in 1240 mm Breite 500 mm tief hinab. Die Decke ist nach vorn gleich
mäſsig geneigt. Rahmen und unterer Wasserkastentheil sind durch lothrechte , mit
Winkeleisen gesäumte Bleche verbunden, wodurch die nöthige Steifigkeit des Unter
gestelles erreicht wird. An diesen Verbindungen hängen auch die Bremsgehänge.
Die auf alle Räder zweiseitig wirkenden Bremsklötze werden bei den Personenzug
tendern durch die Luftsaugebremse, sonst mit der Spindelbremse bethätigt.
Die englischen Tender haben meist einfache Plattenrahmen von 18 bis
22 mm Stärke mit Verbindungen durch senkrechte und wagerechte Bleche, sie ruhen
BESCHREIBUNG EINZELNER TENDER, DEREN BAUART UND AUSRÜSTUNG. 483
Abb. 638.
K4560
1-090
1090
.
4669
370
24 . 1263
0
1032
1970 1770
0001 3279 1204
3356
---
1250
2.524
ALE
Maſsstab 1:50. Dreiachsiger Tender, österreichische Staatsbahnen .
auf drei Achsen ohne Verbindung der Federn. Vierachsige Tender sind selten . Der
Bremsdruck wirkt fast stets einseitig auf die Räder in der Richtung nach vorn .
Der in Textabb. 639 dargestellte Tender der Glasgow- und Südwest - Bahn ,
Nr. 10 der Zusammenstellung LII, kann als Muster gelten. Für das Durchfahren
langer Strecken ohne Aufenthalt werden neuerdings auch gröſsere Tender mit 18
bis 20 cbm Wasserraum gebaut.
Bei den amerikanischen Tendern sind die Untergestell-Längsträger in
der Regel aus Formeisen gebildet, die Kopfbalken aber oft noch aus Holz mit
Eisenbeschlag hergestellt. Der in Textabb. 640 dargestellte Tender, gebaut von den
Schenectady-Lokomotivwerken, hat vier Längsträger aus [ -Eisen 165x102x16 mm
mit den im Grundrisse angegebenen Querversteifungen. Der hufeisenförmige, aus
6 mm starken Blechen gebaute Wasserkasten von 12 cbm Inhalt ruht auf einem
Holzroste und ist durch 22 mm starke Schrauben mit dem Untergestelle verbunden .
Die beiden zweiachsigen Drehgestelle haben feste guſseiserne Drehpfannen
und quer liegende Holzoberbalken, welche mit Schraubenfedern auf die Drehgestell
rahmen drücken ; bei dem hintern Drehgestelle sind auſserdem noch zwei seitliche
484 BESCHREIBUNG EINZELNER TENDER , DEREN BAUART UND AUSRÜSTUNG .
1066
-5500
Brems
Hülls Bch
12
1170 1830 -1830 -1170,52
1066
Abb , 639.
2200
HOP
Malsstab 1:50.
Dreiachsiger Tender, englische
Glasgow- urd Südwest-Bahn.
203
Stützen angebracht. Die Drehgestellrahmen sind, wie bei Güterwagen, aus Flach
eisen nach der , Diamond --Form hergestellt. Die auf alle acht Räder einseitig wirkende
Bremse wird durch die Luftdruckbremse und eine Kettenspindelbremse mit Handrad
und Sperrklinke bethätigt.
Bei neueren Tendern wird der Wasserbehälter vielfach mit flacher, nach vorn
abfallender Decke nach deutschem Muster hergestellt. Bei Verschiebe - Lokomotiven
erhält er eine von der Mitte ab nach hinten abfallende Decke, damit der Führer
den hinten auf einem Laufbrette stehenden Kuppler sehen kann.
Tender nach Bauart Vanderbilt 205) (Textabb. 641 bts 643) verwendet
neben anderen seit Kurzem die Illinois -Zentralbahn . Der Wasserbehälter von 19 cbm
205) Railroad Gazette 1901 , XXXIII , S. 366 ; Organ 1902, S. 102, Taf . XIV, Abb. 3.
BESCHREIBUNG EINZELNER TENDER, DEREN BAUART UND AUSRÜSTUNG . 485
1118
ht
UAB
-5486
BAS
za
1321 po 1321
4432
-5975
1695 1416
-2753 -2138
-2375
الا
Abb . 640.
Maſsstab 1:48 .
1905
Abb . 641 .
Petroleum
Wasser
sieb. Zur Abscheidung des im Oele enthaltenen Wassers ist im Boden eine durch
einen Hahn geschlossene Vertiefung angebracht, aus welcher das hier angesammelte
Wasser nach Bedarf abgelassen wird. Zur Vermeidung des Verstopfens der Rohr
leitung zur Lokomotive muſs das Oel durch das zweite Sieb am Boden des Behälters
strömen, um welches die Heizschlange gelegt ist.
Bei der sonst ähnlichen Anordnung der englischen Great-Eastern-Bahn von
J. Holden 208) wird das Oel in zwei rohrförmigen Behältern von 2,7 cbm Gesammt
inhalt mitgeführt. Eine neuere amerikanische Ausführung 209) zeigt einen Behälter
mit gewölbter Decke, der in seiner vordern Abtheilung das Oel , in der hintern
das Wasser enthält.
2001
160
200
c
Maſsstab 1:10. Eintheilige Achsbüchse.
Abb . 647 .
*
Tender Locomoti
ve
das innere Hinterrad frei, oder an der Innenschiene läuft. Diese Stellung, welche
nach der Zusammenstellung XIV, S. 95 in scharfen Krümmungen eintritt, ist in
Textabb. 647 für dreiachsige Lokomotiven und Tender dargestellt. Die Abstände c
und d des Schnittpunktes A der Mittellinien beider Fahrzeuge von den nächsten
Achsen ergeben sich für die Vorwärtsbewegung aus der Gleichung
(c + 2) + ( R -- y ) = (d + 5—2,)? + (R—y. )?.
Da R gegenüber y sehr groſs ist, auch y und y, fast gleich sind, so folgt :
c + z = d + b - 21
Nach Gl . 45) S. 94 ist :
a ?—2R , 2s b2_2R.2s 1 1 a-b
also : c -- d = 2.R . +
Z =
2a
z
2b co
S
a b ) 2
a -b
Der Schnittpunkt A liegt also um R.s + b hinter der Mitte des
4
Abschnittes zwischen der Hinterachse der Lokomotive und der Vorderachse des
Tenders, oder bei freiem Laufe in der Mitte zwischen den Hinterachsen beider
Fahrzeuge. Für Rückwärtsfahrt werden die Vorderachsen zu Hinterachsen , der
a+b
Schnittpunkt verschiebt sich also für Freilauf um nach vorn .
2
Zwecke muſs der Kuppelungspunkt in der Fahrrichtung vor dem aus Gl. 108) oder
109) berechneten Schnittpunkte liegen. Dies wird jedenfalls erreicht, wenn man
in Gl . 109) s = 0 setzt, also
1 a- b 1 a-b
Gl . 110 ) C de +
2 4 2 4
annimmt. Ein Punkt zwischen diesem und dem nach Gl . 109) berechneten er
scheint hiernach als der geeignetste .
Zweckmäſsiger ist es, die Kuppelung mit einer gewissen Rückstellkraft, welche
zur Entlastung der Spurkränze genügt, seitlich verstellbar zu machen , um un
nöthiges Zwängen zu vermeiden . Der gröſste erwünschte Werth dieser Kraft kann
aus Gl. 49) S. 97 berechnet werden .
Die Kuppelung selbst besteht in der Regel aus einer starren Zugstange,
welche an jedem Fahrzeuge mit ihrem Auge einen Bolzen umfaſst. Die in dieser
Stange wirkende Zugkraft drängt Lokomotive und Tender, soweit die Rückstell
kraft dies nicht schon besorgt, in eine mittlere Stellung zum Gleise, welche auch
von der Fliehkraft, der entgegengesetzt auftretenden Seitenkraft des Gewichtes
in Folge der Schienen - Ueberhöhung und der Reibung zwischen Rad und Schiene
abhängt. Ob die vordere Achse des Tenders von der äuſsern , oder die hintere
Achse der Lokomotive von der innern Schiene abgezogen wird, hängt vorwiegend
von der Lage dieser Hinterachse hinter oder vor dem Feuerkasten und von der
jeweiligen Gröſse der Zugkraft ab .
Die Schlingerbewegungen der Lokomotiven mit kurzem Achsstande verringert
man mittels der Kuppelung dadurch, dal's man den Tender an diesen Bewegungen
theilnehmen läſst und sie durch dessen Masse und stetigen Lauf entsprechend ab
schwächt. Derartige Vorrichtungen gegen das Schlingern sind bei Lokomotiven
mit überhängender Feuerbüchse erforderlich ; bei langem Achsstande haben sie
weniger Werth, dienen dann aber oft dazu , die Tender mit kurzem Achsstande
durch die ruhig gehenden Lokomotiven am Schlingern bei groſser Fahrgeschwindig
keit zu hindern . Die amerikanischen Lokomotiven haben diese Vorrichtungen
nicht, die englischen nur zum Theil.
Eine in Deutschland allgemein übliche Kuppe
Abb. 618 .
lung ist in Textabb. 618 dargestellt. Die gegen
750 ) seitige Einstellung der Fahrzeuge in gerader
Strecke, wie in Krümmungen wird durch zwei
Neig. 1 Stofsbuffer mit flach -keilförmigen Köpfen beein
fluſst, welche durch eine an den Tenderkuppel
bolzen gehängte Blattfeder gegen entsprechende
Platten an der Lokomotive gedrückt werden . Die
25 1240
Neigung der schrägen Flächen ist 1 : 3 . Der Druck
der Blattfeder beträgt etwa 2000 kg, so daſs die
10 pa Rückstellkraft gegen seitliches Ausweichen 600 bis
700 kg beträgt. Die Blattfeder hat auf die Ein
Maſsstab 1:50. Tenderkuppelung .
preuſsische Staa en . stellung bei Bewegung der Fahrzeuge in Krümm
ungen keinen Einfluſs, da sie stets beide Buffer
mit gleicher Kraft andrickt. Die Kuppelung hat sich gut bewährt und gestattet
bei guter Schmierung ausreichende Bewegung der Bufferköpfe in den Pfannen .
AUSFÜHRUNG DER EINZELTHEILE. 491
Die Stofsbuffer und Pfannen werden am besten aus Fluſseisen hergestellt und
durch Einsetzen an der Oberfläche gehärtet. Die Augen der Kuppelstange müssen
ausgerundet sein , um die nöthige Bewegung zu gestatten. Da die Bolzen und
Tenderzugkasten beim Zurücksetzen und Anstoſsen stark beansprucht werden und
dann häufige Ausbesserungen erfordern , so erhalten die Zugstangen häufig vorn
längliche Augen , damit die Stöſse von der Querfeder aufgenommen werden .
Abb . 649.
Do
Abb . 651.
Maſsstab 1:50.
Tenderkuppelung. österreichische Südbahn.
Abb . 650.
k45 IE
POOF
Maſsstab 1:40.
Ma'sstab 1 : 20 . Tenderkuppelung, württembergische
Tenderkuppelung, sächsische Staatsbahnen. Staatsbahnen .
und die Wolf'sche Kuppelung der Oldenburgischen Staatsbahnen , bei der die
Seitenbewegung durch eine unter der Hauptkuppelung liegende Stangenverbindung
mit Drehpunkt an der richtigen Stelle unter dem Zugkasten der Lokomotive ver
bindert wird . Die richtige Lage des Drehpunktes bezweckt auch die Kuppelung
von v. Borries mit schräg gestellten Stofsbuffern 31'), welche geringe Nach
giebigkeit geben, und die von Hartmann mit Rollen am Tender, welche sich
an entsprechend gekrümmten Stücken an der Lokomotive bewegen . Ohne seitliche
Beweglichkeit sind ferner die Kuppelungen der Englischen Nord -Ost-, der Penn
sylvania- und anderer Bahnen, bei welchen ein einfacher Zahn am Tender in eine
entsprechende Falle an der Lokomotive greift.
Alle diese Anordnungen geben in gerader Strecke ruhigen Gang, führen aber
in scharfen Krümmungen zu gewaltsamer Einstellung der Fahrzeuge, wodurch
Lockerungen der Gestelltheile und Abnutzung der Achsschenkelbunde hervorgerufen
werden . In England giebt
Abb . 652.
man bei Anwendung dieser
Kuppelungen den vorderen
48 18 0 Tenderachslagern seitlichen
Spielraum , wodurch das
101 Zwängen vermieden wird.
Viele Kuppelungen be
schränken die Seitenbe
wegungen gar nicht. Sie
bestehen dann in der Regel
aus der mittlern Zugstange,
einer Blattfeder und zwei
Buffern mit flachen , etwas
gewölbten Köpfen und
flachen Stofsplatten , sind
sonst ähnlich Textabb . 648
angeordnet. Eine Aus
führung der russischen Süd
ostbahn , bei welcher die Zug
+ 457 stange zum Anspannen ein
gerichtet ist, und die guſs
eisernen Buffer groſse
1024 370
Abnutzungsflächen haben,
zeigt Textabb. 652. Solche
Spannvorrichtungen sind
besonders dann zweckmäſsig ,
wenn der Tender beim
Drehen gelegentlich abge
kuppelt werden muſs.
Einzelne englische Aus
führungen zeigen an Stelle
Maſsstab 1:20. Tenderkuppelung, russische Südostbahn. der Blattfeder zwei gewöhn
liche Buffer. Vorrichtungen gegen Schlingern sind bei den groſsen Achsständen
der englischen Lokomotiven und Tender nicht erforderlich . Am einfachsten sind
die amerikanischen Kuppelungen, welche oft nur eine einfache Zugstange und feste
Stofsplatten aus Holz oder Guſseisen zeigen .
Die durch die T. V. geforderte Nothkuppelung zwischen Lokomotive und
Tender besteht in der Regel aus zwei seitlichen Zugstangen mit länglichen Augen ,
oder Ketten . Im Allgemeinen ist es zweckmäſsig, die Druckkraft der Lokomotive
vorwiegend durch die Stofsbuffer, weniger durch die Kuppelstange auf den Tender
zu übertragen , da diese bei verschiedener Höhenstellung beider Fahrzeuge und
Gleisunebenheiten namentlich bei geringer Länge und zu grofsem senkrechtem
Spielraume der Augen in den Zugkasten leicht in stark geneigte Lage kommen
kann, so daſs die starke Druckkraft eine gefährliche Entlastung des höher stehen
( len Fahrzeuges bewirken würde.
Der Zwischenraum zwischen Lokomotive und Tender wird in der Regel durch
eine Brücke aus Riffelblech überdeckt, welche an der Lokomotive mit Angeln an
gebracht ist .
Die Speisewasserzuführung erfolgt für jede Strahlpumpe durch eine
besondere Leitung von 40 bis 50 mm Weite, welche in der Regel an einem ver
tieften Topfe am Boden des Wasserbehälters beginnt und hier mit Sieb und Ventil
versehen ist. Taf. VI zeigt diese Anordnung am Tender der preuſsischen Staats
bahnen . An Stelle des Ventilhebels wenden manche Bahnen Schraubenspindeln
mit Kurbel an . Die Rohrkuppelung wird jetzt vorwiegend durch US,
oder U - förmige Gummischläuche bewirkt, welche mit Draht- oder Leinewandein
lagen versehen sind. Die Befestigung des vordern Schlauchmundstückes an der
Lokomotive erfolgt am
besten durch Ueber Abh . 653.
schnelles Abkuppeln
gestattet . Die alten
Rohrverbindnngen mit
Kugelgelenk und Stopf
büchsen oder Trom
petenrohr mit Gummi
ringen haben sich nicht
bewährt. Eine gute
Anordnung dieser Art
von Friedmann in
Wien mit Kugelstopf
büchse aus zwei Ringen
mit Gummizwischen Maſsstab 1:20. Speiserohr-Kuppelung, Bauart Friedman n.
lage zeigt Textabb. 653.
Füllvorrichtungen . Der Wasserkasten erhält in der Regel eine Füll
öffnung auf der hintern Mitte der Decke von solcher Gröſse, daſs sie als Einsteige
öffnung benutzt werden kann. Die Breite wird neuerdings bis zu 1000 mm gewählt,
um möglichst groſsen Spielraum für die Stellung der Lokomotiven an den Wasser
491 AUSFÜHRUNG DER EINZELTHEILE.
krähnen zu erhalten, was namentlich dann erwünscht ist, wenn die Lokomotiven
mit den Zügen an den Krähnen halten müssen .
In Oesterreich wird an jeder Seitenwand ein Fülltrichter angebracht. Neuere
Tender der österreichischen Staatsbahnen erhalten seitliche Füllkasten in voller
Länge der Wasserbehälter, um den bezeichneten Spielraum zu erhalten . Textabb . 654
stellt den halben Querschnitt des Wasserbehälters mit einem Füllkasten dar.
In die für gewöhnlich durch Deckel verschlossenen Füllöffnungen werden
vielfach Trichtersiebe zum Auffangen grober Unreinigkeiten eingehängt.
Abb . 654.
Abb . 655 .
79261 410
2177,5
255
IZIT
220
0
59
1.2375 600
2004
1875
800Y15
Um bei rasch fahrenden Zügen das Anhalten zum Füllen des Tenders zu
sparen, wenden mehrere englische und amerikanische Bahnen die Ramsbottom'sche
Füllvorrichtung ( Textabb. 655) an , bei welcher ein Fangrohr mit beweglichem
Mundstücke das Wasser während der Fahrt aus flachen Trögen schöpft. Nach
Gebrauch wird das Mundstück hinter ein Schutzblech in die gestrichelte Lage
gezogen. Die in Gleis -Mitte angebrachten Schöpfkanäle der Englischen Nordwest
bahn sind 457 m lang, 432 mm breit, 153 mm tief und werden 102 mm hoch mit
Wasser gefüllt. In wenigen Sekunden ist der Tender gefüllt.
Bei der New - York Zentral- und der Michigan Zentral-Bahn 211) werden die
Mundstücke durch Luftdruck bewegt, können aber auch von Hand verstellt
werden . Textabb. 656 zeigt die Einrichtung der Michigan Zentral-Bahn. Das be
wegliche Mundstück A des Fangrohres ist kurz gehalten, um leicht aus dem Wasser
gehoben werden zu können ; beim Anheben von A wird das mit dem Füllrohre
des Tenders verbundene Gelenkstück B nach kurzem Spiele mitgenommen.
211 ) Organ 1902, S. 250.
AUSFÜHRUNG DER EINZELTHEILE. 195
Abb . 656 .
o
202
olano DEGOMA
חן
540
B
343
781
133
A
पI 305
Maſsstab 1:25.
Tenderfüllvorrichtung mit Preſsluftbewegung, Michigan Zentral-Bahn .
sodaſs im Betriebe jede Lokomotive ihren Tender hatte. Durch die erhöhte Aus
nutzung der Tender ergab sich eine buchmäſsige Ersparnis bei 5500 M. Neuwerth ,
500 M. Altwerth, 300 M. jährlicher Unterhaltungskosten und bei 4 % Verzinsung
und Abschreibung des Werthes der 92 ersparten Tender von jährlich 92 { (5500 + 5000)
0,044 + 300 } = 66240 Mark.
Vorbedingung für eine derartige Ausnutzung der Tender ist die ausreichende
Uebereinstimmung ihrer Bauart, besonders der Kuppelungstheile.
A. II . Vorschriften für den Bau der Lokomotiven
und Tender
Bearbeitet von v . Borries .
Für den Bau und die Einrichtung der Betriebsmittel sind verschiedene Vor
schriften maſsgebend, welche theils als Gesetze und Verordnungen von den staat
Tichen Behörden erlassen sind, um die Betriebsicherheit und die aus anderen staat
lichen Rücksichten erforderliche Einheitlichkeit zu wahren , theils zwischen gröſseren
Gruppen von Eisenbahnverwaltungen behufs Erleichterung des Verkehres vereinbart
wurden. Im Foigenden ist ein Auszug aus den für die Eisenbahnen Deutschlands
geltenden Vorschriften : den T. V. des V. d. E. V., für fast sämmtliche europäische
Bahnen angenommen, den am 15. Mai 1886 in Bern festgesetzten 213) „ Bestimmungen
betreffend die technische Einheit im Eisenbahnwesen “ (T. E.), der Bt. 0. für die
Haupteisenbahnen Deutschlands, den „ Nrm . für die Konstruktion und Ausrüstung
der Haupteisenbahnen Deutschlands “, der „ Bhn. ( . für die Nebeneisenbahnen
Deutschlands“, den Bestimmungen über die „ Vorlage der Typenpläne und die
Bauart von Fahrbetriebsmitteln der Oesterreichischen und Ungarischen Eisen
bahnen “ (Oe. U.) und dem Uebereinkommen betreffend die gegenseitige Wagen
benutzung des V. d . E. V. (U. g. W.) enthalten, soweit sie für den Bau und die
Einrichtung der Lokomotiven in Frage kommen . Die einzelnen Bestimmungen
sind nach Gegenständen in der Reihenfolge der T. V. geordnet. Die allgemeinen,
auch für Wagen geltenden Bestimmungen sind gleichzeitig mitgetheilt, um die
gleichartigen Gegenstände nicht zu trennen ; die besonderen Bestimmungen für
Wagen folgen später.
a) 2. Räder .
T. V. 67
T. E. 8
Räder bremsbarer Wagen müssen aufgezogene Reifen und Rad -Sterne, oder
V. g .W.7 Scheiben aus Schweiſseisen , Fluſseisen oder Fluſsstahl besitzen ; Guſseisen ist für
Naben und ganze Radscheiben ausnahmsweise zulässig .
Holz-, Papier- und gegossene Fluſsstahl-Scheibenräder sind nur unter Wagen
ohne Bremse zulässig, Hartguſsräder nur unter Güterwagen ohne Bremse.
Schalenguſsräder brauchen in Züge mit mehr, als 35 km St Geschwindigkeit
nicht übernommen zu werden .
T. V. 69
750 750
weichungen bis zu 3 mm .
Nrm . 3
Bis zur Höhe von 100 mm über
l' . g. W.7
S. 0. darf , abgesehen von den Gegen
25-36 gewichten, kein Theil über die innere
. 20
- 10-25 kleinstes Mal bei Seitenfäche des Reifens vorragen .
cinseitiger Abnutzung
1410-1425
143
Maſsstab 1:10 .
Abstand der Räder einer Achse, Radstand
Die Stärke bei Lokomotiven, Tendern , Personen-, Post- und Gepäckwagen Bt. 0. 12
ist mindestens 24 mm , bei allen übrigen Fahrzeugen mindestens 20 mm ; bei Rädern
mit Befestigungsnuth gelten diese Maſse für die schwächste Stelle .
Auf Vollspurbahnen muſs bei Lokomotiven und Tendern die Stärke der Rad- Bhn.0.17
reifen an der schwächsten Stelle mindestens 20 mm , bei Wagen 16 mm , auf Schmal
spurbahnen bei Lokomotiven und Tendern 12 mm , bei Wagen 10 mm betragen.
Die Breite der Reifen soll höchstens 150 mm , mindestens 130 mm , für Wagen T. E. ?
C.g.W.7
125 mm bei 1360 mm Radabstand betragen. Die Stärke der Reifen für Wagen
räder im schwächsten Punkte soll mindestens 20 mm , die Breite nicht unter 125 mm ,
nicht über 150 mm sein .
a ) 6. Spurkränze.
Die Höhe der Spurkränze unter S. O. ist höchstens 36 mm , mindestens 25 mm . T. E. 6
Abb . 660.
zub
-200 Sob ... 228 2801
172
- 1860
2006
80
1251
170 - to -233
--110
12
230.035 260 !
Mafsstab 1:20.
Wagenachse, preuſsische Staatsbahnen.
Zusammenstellung LIII .
Der Durchmesser in der Nabe mindestens mm 100 105 110 115 120 125 130 135 140 145
62 66 70 74 78 82 86 90 94 98
Des Achsschenkels | Durchmesser mindestens $9
Länge höchstens 99 150 156 162 166 ' 170 174 178 182 185 188
Die gröſste Gesammtachslast kg 4300 5000 5800 6600 7500 8500 9600 10700 12000 13200
!
1070 mm ; bei gröſster Belastung sind 940 mm , für vorhandene Fahrzeuge 900 mm
zulässig, jedoch brauchen Wagen unter 940 mm Bufferhöhe in Züge mit Personen
beförderung nicht eingestellt zu werden.
Güterwagen müssen federnde Zug- und Stofsvorrichtungen haben . Die Zug- U. g. W.6
vorrichtung besteht aus Zughaken, Schraubenkuppelung und zwei Notketten oder
Sicherheitskuppelung .
Die Höhe über S. 0. muſs bei beladenen Wagen mindestens 940 mm , darf
bei leeren höchstens 1065 mm sein . Für fremde Wagen sind 900 bis 1070 mm
zulässig.
Zug- und Stofsvorrichtungen müssen federn, Ausnahme ist nur bei Arbeits- T. V. 75 ;
Bhn . 0.12 ;
zügen zulässig. Nrm. 30
Die Höhe über S. 0. ist für leere Fahrzeuge auf 1040 mm mit 25 mm Spiel
raum nach oben und unten festgesetzt ; bei der gröſsten Belastung muſs die Höhe
940 mm , bei Personenwagen mit Uebergangsbrücken und Faltenbälgen 980 mm
bleiben .
a) 11. Zugvorrichtung.
Die Länge, um welche die Zugvorrichtung gegen die Kopfschwelle vorge- T.Nrm.
V. 76;
31
zogen werden kann, soll mindestens 50, höchstens 150 mm , bei Personenwagen
mit Uebergangsbrücken höchstens 65 mm betragen .
a) 12. Zughaken.
Der Vorsprung der Angriffsfläche des nicht angezogenen Zughakens vor der T. E. 15
Stirn des nicht eingedrückten Buffers ist höchstens 400 , mindestens 300 mm .
Zulässige Maſse sind für vorhandene Personenwagen höchstens 130 mm , Güter
wagen höchstens 130 mm , mindestens 223 mm .
Der Vorsprung, ge U.g. W.6
wzbemsavestay
geschlossenen
Abb . 662.
ypaiquant,
130 mm zulässig.
50
a) 13. Kuppelung.
T. E. 16 Die Länge der Kuppelungen von Stirnseite der Buffer bis Innenseite des Ein
hängebügels ist bei gestreckter Kuppelung höchstens 550, mindestens 450 mm ; für
vorhandene Wagen sind keine Maſse festgesetzt .
T. E. 17
Der kleine Durchmesser des Einhängebügels am Berührungspunkte des Zug
hakens ist höchstens 35 mm , mindestens 30 mm .
Zulässig sind für vorhandene Güterwagen 25 mm , Personenwagen 22 mm .
U. g. W.6 Bügel an fremden Wagen sollen einen kleinsten Durchmesser von mindestens
25 mm , höchstens 35 mm haben .
T. V. 78 ; Alle Fahrzeuge müssen Schraubenkuppelungen nach Textabb . 663 haben .
Nrm . 33
Andere Kuppelungen sind zulässig, wenn sie mit der in Textabb. 663 dar
gestellten gleiche Widerstandsfähigkeit besitzen , in demselben Maſse verkürzt und
verlängert werden können und sich mit dem Zughaken ( Textabb. 662) verbinden
lassen .
Für Wagen in Arbeitszügen gelten diese Bestimmungen nicht.
Vorhandene Schraubenkuppelungen von bisher zulässiger Form können ver
wendet werden .
Abb . 663.
Schwengel
았 ---图
ohne
belon
65
[
230
1370
HE 4435
mon. 354
151 寧, 四
B
Buffer
Mitte
Kendurchmesser num
Steigung 7mm
Anordnung A mitScreere
B " Bügel
2
+ 1100
a) 14. Buffer.
Der Mittenabstand der Buffer ist höchstens 1760, mindestens 1710 mm . Ist T. E. 12
der Abstand geringer, als 1720 mm , so muſs der Durchmesser der Bufferscheiben
mindestens 350 mm sein. Für vorhandene Wagen sind höchstelis 1800, mindestens
1700 mm zulässig .
Der Durchmesser der Bufferscheiben ist mindestens 340 mm ; für vorhandene T. E. 13
Wagen sind mindestens 300 mm zulässig.
Der Mittenabstand der Buffer ist mindestens 1725, höchstens 1775 mm , für Uig.W.6
fremde Wagen 1700 bis 1800 mm . Der Durchmesser der Bufferscheiben ist min
destens 340 mm , bei fremden Wagen 300 mm .
Der Mittenabstand der Buffer beträgt 1750 mm mit + 10 mm Abweichung, der T. V. 79 ;
Abstand der Bufferfläche von der Kopfschwelle bei völlig zusammengedrückten Nrm. 32
Buffern mindestens 370 mm .
Vom Fahrzeuge gesehen muſs der linke Buffer eben, der rechte gewölbt sein .
Der Pfeil der Wölbung soll neu > 25 mm , der Scheibendurchmesser 340, bei
Drehgestellwagen 5 400 , bei Wagen mit Uebergangsbrücken und Faltenbälgen
< 450 mm sein .
a) 16. Bremskurbeln. T. E. 21 ;
U.g W.4 ;
Die Kurbeln müssen zum Festbremsen rechts gedreht werden . T. V. 81 ;
Nrm . 28
s
KI Mar
rs
KI.Maks
aa
30 80
0
Kl
16-25
16.25
M2M 50 * KeinsiesMalt300 --
a ) 19. Dampfheizung .
T. V. 84 Abb . 665. Die Schlauchkuppelung ist mit Kegeldichtung
Buffer
Mille -06-092
-460-470
Dis Vorderflache Buffer.
200-270
Wagenmitte
Die eingerahmien maſse sindbindend .
Mafsstab 1 : 15.
Schlauchkuppelung der Dampfheizung.
Abb. 666 .
(0)
-50 God
28
49
Maſsstab 1:10.
FO
mit Uebergangsbrücken erhalten an jeder Stirnseite zwei Schläuche in 480 bis
800 mm Abstand von Wagenmitte, empfohlen wird ein Abstand von 650 mm.
Für jeden Schlauch ist eine Leerkuppelung, eine Stütze und ein Absperrhahn
anzubringen, dessen Griff geöffnet in der Längsrichtung steht. Kuppelungschläuche
am Vorderende der Lokomotiven werden empfohlen .
-7
Abb. 667.
00 birmusch
-7
30
;
zugstanga
mitiz
] 500-35
500-750
Malsstab 1:35.
i
350-00
Zugstonganmilte
FFCHE offer
32 *
508 LOKOMOTIVEN .
Abb. 668.
a ) 21. Kuppelungen für Luftsaugebremsen .
? ugstangennkie
T. V. 86 Kuppelungschläuche und Mundstücke werden nach
Textabb . 668 (T. V., Tafel X) mit Hardy'schen Muffen
-77
Gu
mm
0-8
versehen .
bla c
is
uch
*
70
a ) 22. Schraubengewinde.
T. V. 87 Whitworth 'sches Gewinde wird empfohlen.
300-670
Ž Wagenmitte
Malsstab 1:30 .
Kuppelungschlauch der II. b) Lokomotiven .
Luftsaugebremse.
b) 1. Breiten- und Höhenmaſse.
T. V. 88 Abb. 669. Die Umgrenzung der festen
1520
Theile ist in Textabb. 669 (T. V. ,
760 700
755
R
755
Blatt XI . Fig. 1 ) angegeben .
700 1510 700 Ueber 4300 mm über S 0 .
1400 dürfen nur Lokomotivschornsteine
009-
3150
4300
- 1625
3250
1625 streuer, Sicherheitsketten , Kuppe
- Hongroazung des fichten Raumes. lungen und die dem Federspiele
fortakomoliusshornsteine
00CE
1320 1320 -
1190 1190 bis 50 mm , die übrigen bis 60 mm
1140 1140
über S. 0 .
760
1090 1090
1063
4- 30
Bt . 0. 12
1357 Kuppelungen und Ver
1170 1170 bindungsvorrichtungen müssen
1520 1520
Die gestrichelieb -Jumgrenzung hal vorlautig sochGulligkeit, dis die der Einführung herabhängend beim niedrigsten
der schrägen ingreniung entgegenstehenden Hindernisse beseitigt sini. Bufferstande noch mindestens
Einschränkung für die I'mgrenzung von Lokomotiven und Tender.2.
wekhe auf Lahastăngenbahnen iibergeben sollen ,
75 mm über S. 0. bleiben .
300 300
Nrm. 23
Schienen Oberkante Die Umgrenzungslinie ist
250 250
Umgrenzung des lienten Raumes
durch Textabb 670 festgelegt.
für die dem Federspiele nicht folgenden Theile , die Schornsteine von gröſserer
Sicherheitsbellen und Kuppelungen.
Höhe müssen entsprechend ge
l'mgrenzungslinie fürLocomoliven und Tender. kürzt werden können .
Maſsstab 1:70.
LOKOMOTIVEN. 509
Abb . 670.
0,200 m 0.2007
-0,450m
04001400
+0,300
0.830 in + 0,350m
-0,450
1,700 m
-T
- 1,300 m 1,300m
- 2,600 m
- 1650
-1575
4,280
-3,200
m-4,150
1330
m
867,5 Ungrenzungs.
m
-335
8315 linun tur rege?
380
Surige scheme
-048.
6785
Vistalesenbahn wel
1305 Verschillekon. bis 27 .
100
ནས་འཚམས་པ་ Tih ས
14,35 717,5 1325
-1350
-3,150 m Emm
R50 mm 2.640 m Malsstab 1:30.
R 50min 2,180 m R 50 mte
1,435m Umgrenzungslinie für Güter- und
Verschiebe - Lokomotiven.
Umgrenzung der gröſsten zulässigen Breiten .
und Höhenmaſse der Eisenbahnfahrzeuge.
Maſsstab 1:65.
Umgrenzungslinie für Eisenbahın -Fahrzeuge.
b) 2. Achsstand.
Lokomotiven sollen um so gröſsere Achsstände erhalten, je gröſser die Fahr- T. V.89,1
geschwindigkeit ist 214) .
Für Bahnen mit vielen Krümmungen werden folgende festen Achsstände
empfohlen .
Zusammenstellung LIV.
Feste Achsstände
Nach den Bahnverhältnissen sind möglichst lange Achsstände zu wählen, für Nrm . 24
Güterzuglokomotiven mit festen Achsen höchstens 4,5 m .
214) S. 87 .
510 LOKOMOTIVEX .
b) 4. Gewichtsvertheilung.
T. V. 92
Empfohlen wird, die führende Achse weniger zu belasten, als die folgenden .
Zur Ausgleichung der Radbelastung werden Hebel empfohlen.
b) 5. Kessel
T. V. 93 Der Langkessel erhält kreisförmigen Querschnitt, die Walzrichtung der Bleche
steht rechtwinkelig zur Kesselachse, Längsnähte erhalten doppelte Nietung und
sollen nicht im untern Theile des Kessels liegen. Laschennietungen für Längsnähte
werden empfohlen. Die Wärmeausdehnung darf nicht gehindert werden .
Oe. U. 5 Für die Bauart sind die gesetzlichen und behördlichen Vorschriften maſs
gebend.
b) 6. Befestigung der Feuerbüchsen.
T. V. 94 Die Aufhängung der Deckenträger flacher Decken an den äuſsern Kessel
und die Anwendung von Deckenstehbolzen wird empfohlen, letztere sollen die Aus
dehnung der Rohrwand gestatten .
b) 7. Dampfspannung.
T. V. 95 Höhere Spannungen als 11 at. werden empfohlen .
b) 8. Sicherheitsventile.
T. V. 96 ; Die Lokomotiven erhalten wenigstens zwei Sicherheitsventile, von denen eines
Bt. 0. 8 ; nicht zu überlasten sein daaf. Sicherung gegen Wegschleudern ist nothwendig.
Bhn.0.10
Die senkrechte Bewegung ist > 3 mm .
b) 9. Druckmesser.
T. V.97 ; Jede Lokomotive hat einen Druckmesser mit Bezeichnung der gröſsten zu
Bt. 0.8 ;
Bhn . U.10 lässigen Dampfspannung und eine Einrichtung zum Anschlusse eines Prüfungs
Druckmessers.
215) S. 104.
216) S. 10.5.
LOKOMOTIVEN . 511
b) 10. Wasserstandszeiger .
Es müssen wenigstens zwei unabhängige Vorrichtungen zur zuverlässigen T. V. 98 :
Erkennung des Wasserstandes vorhanden sein, eine zum Erkennen ohne besondere Bhn. 0.10
Proben mit Bezeichnung des niedrigsten zulässigen Wasserstandes.
Wenn Probe - Hähne oder Ventile angeordnet sind , so sollen sie zu zweien
über einander, der untere 100 mm , oder mehr über dem höchsten Punkte der
Feuerbüchse angebracht sein.
Die Bohrungen müssen in gerader Richtung durchstoſsen werden können ,
bei den Wasserstandsgläsern wenigstens dann , wenn Probehähne nicht vor
handen sind.
Wasserstandsgläser sind mit einer Schutzvorrichtung zu versehen und so
einzurichten, daſs sie ohne Gefährdung der Mannschaft abgestellt werden können.
Der niedrigste Wasserstand für wagerechte Bahn und für 25 % , oder die etwa Oe. U. )
steilere stärkste Steigung muſs bezeichnet sein . Vorrichtungen gegen Umherfliegen
der Splitter und Ausströmen des Wassers beim Platzen der Gläser sind anzubringen .
b) 11. Speisevorrichtungen.
Zwei unabhängige Speisevorrichtungen sind erforderlich, davon eine unab- T. V. 99:
Bt . 0.8 ;
hängig von der Bewegung der Lokomotive wirkend, jede zum Speisen des Kessels Bhn 0.10
ausreichend. An der Einmündung in den Kessel sind selbstthätige Rückschlag
Ventile anzubringen, besondere Abschlüsse zwischen diesen und dem Kessel werden
empfohlen.
b) 14. Aschkasten.
Unter dem Feuerkasten ist ein dicht schlieſsender, mit Klappen versehener T. V. 102
Aschkasten anzubringen. Vom Führerstande aus muſs sich mindestens die vordere,
bei Tenderlokomotven auch die hintere Klappe öffnen und schlieſsen lassen .
Das Herausfallen von glühender Kohle bei offenen Klappen muſs verhütet
werden .
Jede Lokomotive muſs mit verschlieſsbarem Aschkasten und mit Vorrichtungen Bt. 0. 10 ;
Bhn. 0.13
versehen sein , welche den Auswurf glühender Kohlen aus Aschkasten und Schorn
stein verhüten .
b) 16. Bahnräumer.
T. V. 104 ;
Bt . 0. 10 ; Vor den Vorderrädern sind kräftige Bahnräumer anzubringen, bei Tender
Bhn.0.13 lokomotiven an beiden Enden .
T. V. 107 ;
b) 20. Bremsen.
Bt. 0. 11 ; Jede Tenderlokomotive muſs aufser anderen Bremsvorrichtungen mit einer
Bhn . 0.14
Handbremse versehen sein .
Bt. 0. 11 Lokomotiven zur Beförderung von Personenzügen mit mehr als 60 km St
müssen mit durchgehenden Bremsen versehen sein .
Oe. U. 7, An Lokomotiven für Schnell- und Personenzüge müssen mindestens die Trieb
11
räder mit mindestens 50 % des Raddruckes, bei Tender - Lokomotiven mit mindestens
70 % des Raddruckes bei halben Vorräthen durch die durchgehende Bremse ge
bremst werden , wobei ein Kolbendruck bei Luftsaugebremsen von 0,65, bei Luft
druckbremsen von 4 at. anzunehmen ist. Dasselbe gilt für andere Lokomotiven
mit durchgehenden Bremsen . Die Hauptleitung soll auch vorn eine Kuppelung haben .
Zusammenstellung LV
Innen oder
Dampfzylinder: Auſsen
innen und auſsen
vor der
Hintere Achse : Unter oder hinter der Feuerkiste
Feuerkiste
Gekuppelte Achsen 1/4 2/4 1/3 2/3 2/3 3/3 1/4 2/4 2/2 1/3 2/2 + 2/2 2/2 + 2/3 2/2 2/3 3/3 4/4
Alle Achsen 2/5 3/5 2/5 3/5 2/3 3/3 2 X 2/2 2/2 X 2/3 2/4
2/4 3/4 4/4 5/5
315 4/5
Zweiachsiges
--
Ja Ja
Drehgestell
1
Gröſste
Umdrehungszahlen 360 310 280 320 260 200 180 240 220 180
in der Minute
Zusammenstellung LVI.
Lokomotiven mit
b ) 22. Dampfwagen.
T. V. 109 Für Lokomotiven , mit welchen Wagen oder Räume zur Beförderung von
Personen und Gütern fest verbunden sind, gelten die unter b) 21 aufgeführten
Bestimmungen .
b) 24. Bezeichnung.
Oe. U. 8
, Eigenthums“ -, , Serien " - und , Kategorie-
2000 Bezeichnung, im Führerhause das Geschwindigkeits
Maſsstab 1:70 . Schild sind vorgeschrieben .
Begrenzungslinien für die Dampfrohr
Verbindung nach den Speisewasser
Hebevorrichtungen.
II. c ) Tender.
C) 2. Achsstand .
T. V. 115 Dieselben Maſse, wie für Wagen werden empfohlen .
c) 3. Achsbelastung.
T. V. 116 Das Verhältnis der Belastungen der Achsen soll bei verschiedenen Füllungen
des Tenders möglichst gleich bleiben . Bei dreiachsigen Tendern wird empfohlen,
die Mittelachse weniger zu belasten , als die Endachsen. Zur Ausgleichung der
Radbelastung werden Ausgleichhebel empfohlen.
4. Wasserbehälter.
T.V.117 ;
Nrm . 25 Der höchste Punkt der Eingüsse soll nicht höher, als 2,75 m über S. O liegen .
Oe. U. 12 Die Räume sollen für Hauptbahnen mindestens 10 cbm Wasser und 6 cbm
Heizstoff fassen . Für Secundärzüge, Verschiebe- und besondere Lokomotiven sind
TENDER. 515
kleinere Räume zulässig . Die Gröſsen sind an die Langseiten anzuschreiben . Vor
richtungen zum Erkennen des Wasserstandes sind anzubringen . Diese Bestimmungen
gelten auch für Tender -Lokomotiven .
C ) 5. Bremsen.
Die Handbremse mit Spindel oder Hebel muſs auf sämmtliche Räder wirken. T. V. 118
Bei durchgehender Bremse muſs der Druck der Bremsklötze 70 bis 80 % des
Raddruckes mit halben Vorräthen betragen . Das Uebersetzungsverhältnis der
Spindelbremse soll mindestens das 20 fache des Raddruckes mit vollen Vorräthen
sein. Hebelbremsen sollen gleich wirksam sein . Das Gestänge muſs gleichmäſsiges
Andrücken aller Klötze bewirken, Ausgleichbremse.
Gefordert wird eine Handbremse, die, auch wenn der Tender von der Loko- Bt. 0. 11
motive getrennt ist, leicht und schnell angezogen werden kann.
Das Uebersetzungsverhältnis der Handbremsen soll bis 50 km/St Geschwindig- Oe. U. 11
keit das 7 fache, für höhere Geschwindigkeiten das 8,5 fache des Gewichtes der
Lokomotive mit vollem Tender betragen. Ebenso verhält es sich bei Tender-Loko
motiven. Im Uebrigen gilt die T. V. 118.
c ) 6. Bahnräumer.
An der Tender - Rückseite sind Bahnräumer anzubringen . T. V. 119
Buchstäblich geordnetes
Sach- und Namen -Verzeichnis.
A. Blasrohr 180.
Achsbelastung 514. Boedecker , Wirkung zwischen Rad und
Achsbüchsen 487 . Schiene 95 , 97.
Achsen 199, 207, 487, 502. Bohler, Oelfeuerung 154.
Achsen , bewegliche 510. Bonnefond , Steuerung 279.
Achslager 223. v. Borries, Darstellung der Schieberbe
Achslagerführungen 228. wegung 312.
Achsstand 509, 514. v. Borries , Kolbenschieber 291.
Adams, einachsiges Drehgestell 236. Schieberentlastung 288 .
einstellbare Laufachsen 236, 256 . Schwinge 286.
Ringblasrohr 184. Tender -Kuppelung 492.
zweiachsiges Drehgestell 246. Triebwerk 255.
Adelsberger, Funkenfänger 191 . Vierzylinder-Verbund -Lokomotive 6 , 13,
Allan , Steuerung 273. 366, 390.
Anfahren, Beschleunigungs -Arbeit 67. Wechselventil 373 , 377 .
Anfahrvorrichtungen 333, 368, 381. Zugwiderstände 65.
Anker, Stoff 198. Bourden , Schmierpresse 458.
Anzugkraft der Verbund -Lokomotiven 348. Breckenridge, Verdampfungs - Versuche
Arbeits-Vertheilung auf beide Lokomotivseiten 119 .
334. Breitenmaſse 508, 514.
Aschenkasten 158, 511 . Bremse, Drehgestell- 471 .
Ashton , Sicherheits - Ventil 453. Bremsen 512, 515.
Ausblashahn 438 . Bremsen der Lokomotiven 468 .
Ausgleich der hin und her gehenden Massen 328. Bremshebel 472 .
Ausgleichhebel 234, 488. Bremsklotz 473.
Wirkung 88. Bremskuppelung 506.
Auswaschluken 176. Bremskurbeln 505 .
Bremszylinder, Dampf- 473.
Brown , Steuerung 279.
B.
Brüggemann , Luftsandstreuer 466.
Bahnräumer 512, 515. Buchanan - Feuerung 141 , 144.
Balance - valve, Schieber 289 . Buddenberg , Strahlpumpe 443.
Barbier , Zugwiderstände 66. Buffer 505 .
Barrenrahmen 216. Busse , einachsiges Drehgestell 241 .
Bekleidung der Kessel 423. Triebachslager 226.
Beleuchtung 496. „ By-pass valve “ 382.
Bell Funkenfänger 190 .
Belpaire , Feuerkiste 122, 124, 132, 139. C.
Lokomotive 9 .
Clark , Zugwiderstand 63, 70.
Berechnung der Lokomotiven 63. Coale , Sicherheitsventil 453.
Bezeichnung der Lokomotiven 514 . Courtin , Vierzylinder -Verbund-Lokomotive
Bissel , einstellbare Laufachse 256, 266. 392.
518 SACH- UND NAMEN - VERZEICHNIS.
D Einzelöler 455.
Dampfbläser für Sandstreuer 465. Eisenach , Funkenfänger 189.
Dampfdehnung 322. Ellipsen -Steuerung 277.
Dampfdruck -Schaulinien 322, 325 , 335. Entlastung der Schieber 288.
Dampfdruck -Schaulinien der Heilsdampf Exter , Bremshebel 472, 476.
Lokomotiven 419. Exzenter 283.
Dampfersparnis bei Verbundwirkung 334.
Dampfheizung 506. F.
Dampfheizungs -Ventil 451. Fahrgeschwindigkeit 512 .
Dampfkolben 297 . Fairlie , einstellbares Triebwerk 257.
Dampfleitung nach dem Wasserkasten 511. Gelenklokomotive 25.
Dampfpfeife 448, 511. Vierzylinder- Verbund -Lokomotive 396.
Dampfregler 432. Federgehänge 232, 233.
Dampfschieber 287. Federn 230, 488.
Dampfspannung 1 , 76, 121 , 510. Wirkung 88.
Dampfstutzen 447. Feldbacher , Schutzbeläge 177.
Dampfumsteuerung 282. Feuerbüchsen , Befestigung 510.
Dampfventil für Strahlpumpen 449 . Feuerkastenträger 219.
Dampfverbindung mit Wasserhebevorrich Feuerkistenmantel , Stoff 193.
tungen 514 . Feuerkisten , Stoff 193.
Dampfverbrauch 83. Feuerthür 160.
Dampfverbrauch der Verbund -Lokomotien 352. Feuerungen 144.
Dampfverbrauch der Heilsdampf-Lokomotiven Fliehkräfte, überschüssige 330.
403 .
Frank , Zugwiderstände 65.
Dampfvertheilung 314. Friedmann , Dampfheizungsventil 451.
Dampfwagen 514. Schmierpumpe 459.
Dampfzylinder 293. - Speiserohrkuppelung 493.
Dampfzylinder, Gröſse 77. --- Strahlpumpe 442, 444, 445.
Deckenstehbolzen 174. Führersitz 430, 512.
Desdouits, Zugwiderstände 65. Führerstand 425, 512.
Dienstgewicht 77 . Füllvorrichtung für Tender 493.
Dom 122 . Funkenfänger 187, 511 .
Doppelsandstreuer von Leach 467.
Drehen 107 .
G.
Drehgestelle 1 , 101.
Drehgestell-Bremse 471 . Garbe, Heifsdampf 408 .
Drehgestell, einachsig 236, 239, 241 . Gegengewichte 328, 512.
.- Tender- 477 . Gelenklokomotiven 25, 26 .
zweiachsig 241 . Gerade Strecke, Bewegung in der -n 84 .
Dreiachsige Tender 489. Geradführung 300.
Dreizylinder -Verbund -Lokomotiven 385. Geradführungsträger 305.
Dreyer , Wasserstandshahn 452. Gerstner , Vierzylinder-Verbund-Lokomotive
Droop , Wasserstandshahn 452. 393.
Druckanzeiger 451. Geschweiſste Kessel 197.
Druckmesser 510. Geschwindigkeits -Widerstand 63.
Druckschaulinien 322, 335 . Gewichtsvertheilung 510.
Drummond , Kessel 132. de Glehn , Doppel-Drehschieber 380.
Triebwerk 251. Steuerung 275.
Dultz , Wechselschieber 374. Triebwerk 251 , 255.
Durant, Steuerung 279. 295. Vierzylinder - Verbund - Lokomotive 7, 18,
389.
Glück - Curant, Radreifenbefestigung 210.
E. Gölsdorf, Anfahrvorrichtung 371 , 372, 373 .
Ehrhardt, geschweilste Kessel 197. Steuerung 277 .
Kesselschweiſsung 122, 167 . - Vierzylinder - Verbund -Lokomotive 393.
Eigenschwingungen der Lokomotive 106. Gollmer , Funkenfänger 189.
SACH- UND NAMEN - VERZEICHNIS. 519
L.
U. Wasserstandzeiger 11.
der Tender 1955 .
L'eberhitzer im Langkessel 106 .
in der Rauchkammer 408.
Wasserumlauf 119.
Wasserverbrauch 83 .
Umfangskraft 324.
der Verbund -Lokomotiven 3.12.
Umsteuerung 291 .
Umströmventil 3-2. Webb , Dreizylinder -Verbund-Lokomotive S.
einstellbare Laufachsen 2:36 .
l'rquhart, Oelfeuerung 1:51.
Feuerthür 162.
Radstern aus Gulseisen 206 .
V. Triebwerk 253, 25.1.
Vauclain , Anfahrvorrichtung 352. Vierzylinder- Verbund -Lokomotive 390 , 394.
Kolbenschieber 2:12. Wasserstandsglas 451 .
Kreuzkopf 303. Wechselschieher 374, 377 .
Triebwerk 255. Wechselventil 36 , 37 , 374, 377.
Verbund -Lokomotiven 388 , 394. Weil's , Leistung der Lokomotiven 71 .
Vanderbilt, Kessel 142. Werkzeug auf dem Tender 195 .
- Tender 481 . Werkzeugkasten 49.3.
Verbrennung, 111 , 113. Westinghouse, Triebradbremse 469.
Verbund -Lokomotiven 3:32. Widerstände, Bewegungs- der Lokomotiven 6:3.
Ausführung 354 , 384, 389 . Wootten , Feuerkiste 122, 142.
Berechnung 342, 353. Woolf . Dampfwirkung 2.5.).
Hauptabmessungen 346 , 3.3 , 398. Tandem - Lokomotive 13.
mit zwei Triebgestellen :396 . Verbund-Lokomotiven 387.
Verbund -Wirkung 2. Worsdell - kessel 13.).
Verdampfung 111 , 113, 114. Triebradkurbel 201.
Verschiebbarkeit der Achsen 227 .
Vétillard . Oelfeuerung 154. 2.
Vierzylinder - Verbund -Lokomotiven 3:33 , 365, Zerstäuber 1.10 .
387.
Zeuner , Schieberkreis 312.
Vorfeuerung 12:2. Zucken 106.
Vorschriften für Lokomotiven und Tender 499 ,
Zughaken 503.
Vorspannachse 255.), 256. Zugkasten 219.
Zugkraft der Lokomotiven 74.
W.
Zug- und Stofsvorrichtung 488, 502.
Wanken 91, 106 . Zugwiderstände 63, 65, 66.
Wartung der Heilsdampf-Lokomotive 414. Zweizylinder -Verbund - Lokomotiven 394.
Wasserabscheider 179. Zylinder 293.
Wasserbehälter 514. Zylinderhahn 43% .
Wasserdruck - Schaulinie 325. Zylinderinhalt 79.
Wasserreinigung 121 . Zylinderraumverhältnis 341 , 394.
Wasserstandsgläser +31 .
BERICHTIGUNGEN. 523
Berichtigungen.
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Eisenbahn - Technik der Gegenwart 2 Aufl.I. Verbund - Schnellzug Lokomotive
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