Sie sind auf Seite 1von 69

DEMOGRAPHIE - BERICHT UETZE

Entwicklung - Perspektive - Gestaltung

Prof. Dr. Ruth Rohr-Zänker


unter Mitarbeit von
Dipl.-Geographin Bilge Tutkunkardes
Dipl.-Mathematiker Björn-Uwe Tovote

Hannover im Dezember 2010


STADTREGION
Büro für Raumanalysen und Beratung
Hornemannweg 5
30167 Hannover
Telefon: 0511 228 2165
Fax: 0511 228 2461
E-Mail: info@StadtRegion.net
URL: www.StadtRegion.net
Vorwort
Die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Städten und Gemeinden
haben sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Ein maßgeblicher Im-
pulsgeber für diese Veränderungen ist der demographische Wandel mit sei-
nen weitreichenden Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt und die Sied-
lungsflächenentwicklung, die Auslastung bestehender Infrastruktureinrichtun-
gen und die Anforderungen an zusätzliche Infrastrukturleistungen. Städte und
Gemeinden sind somit gefordert, sich den neuen Herausforderungen zu stel-
len und steuernd einzugreifen.

Die Gemeinde Uetze beabsichtigt, die Gestaltung des demographischen


Wandels auf alle politischen Handlungsfelder und Fachplanungen auszudeh-
nen. Als eine Grundlage für entsprechende kommunale Maßnahme- und Ent-
wicklungskonzepte dient ihr der Demographiebericht mit aktuellen und aussa-
gekräftigen Informationen über die demographische, soziale und wirtschaftli-
che Entwicklung sowie über die Versorgung ihrer Bürgerinnen und Bürger mit
öffentlicher und privater Infrastruktur. Zum besseren Verständnis der relativen
Stellung und der Perspektiven der Gemeinde Uetze wurde für ausgewählte
Aspekte eine vergleichende Betrachtung mit benachbarten Kommunen sowie
der gesamten Region Hannover vorgenommen; damit lassen sich Stärken und
Schwächen fundierter darstellen und die Richtung der weiteren Profilierung
besser steuern.

Die Erstellung des Demographieberichts erfolgte in Zusammenarbeit mit


VertreterInnen der Gemeinde Uetze und der Region Hannover. In mehreren
gemeinsamen Sitzungen wurden inhaltliche Schwerpunkte und Arbeitsschritte
abgestimmt und entschieden. Von der Region Hannover wurden zudem ein-
zelne Karten des Berichts erarbeitet.

Daneben haben zahlreiche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Gemeinde-


verwaltung Uetze und weiterer Institutionen, darunter insbesondere der Haupt-
schule Uetze und der Stötzner Schule wertvolle Zuarbeit geleistet, indem sie
Daten und Informationen speziell für diesen Bericht zusammengestellt und
aufbereitet haben.

Allen Beteiligten danke ich an dieser Stelle sehr herzlich.

Prof. Dr. Ruth Rohr-Zänker


Inhalt
1. Ursachen und Ausprägungen des Demographischen Wandels in
Deutschland....................................................................................................... 1
1.1 Ursachen des demographischen Wandels ................................................ 1
1.2 Folgen des demographischen Wandels..................................................... 2
2. Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung in der Gemeinde Uetze ............ 6
2.1 Einwohnerentwicklung ............................................................................... 6
2.2 Prognose der Bevölkerungsentwicklung.................................................. 11
2.3 Bevölkerungsstruktur ............................................................................... 13
2.3.1 Einwohner mit Migrationshintergrund.................................................. 13
2.3.2 Altersstruktur ....................................................................................... 14
2.4 Haushaltsstruktur ..................................................................................... 17
2.5 Zusammenfassung und Fazit................................................................... 20
3. Soziale Problemlagen ..................................................................................... 22
3.1 Arbeitslosigkeit......................................................................................... 22
3.2 Empfänger von Sozialleistungen ............................................................. 23
3.3 Alleinstehende Haushalte mit Kindern ..................................................... 24
3.4 Jugendhilfe .............................................................................................. 24
3.5 Problematische Schullaufbahnen ............................................................ 25
3.6 Zusammenfassung und Fazit................................................................... 27
4. Wohnungsmarkt.............................................................................................. 28
4.1 Wohnungsbestand ................................................................................... 28
4.2 Bautätigkeit .............................................................................................. 29
4.3 Entwicklung der Bauland- und Immobilienmärkte.................................... 31
4.4 Mietermarkt .............................................................................................. 33
4.5 Zusammenfassung und Fazit................................................................... 33
5. Wirtschaftliche Entwicklung .......................................................................... 34
5.1 Wirtschaftsstruktur ................................................................................... 34
5.2 Arbeitsplatzentwicklung ........................................................................... 37
5.3 Erwerbstätigkeit ....................................................................................... 38
5.4 Pendlermuster ......................................................................................... 39
5.5 Kaufkraft .................................................................................................. 39
5.6 Zusammenfassung und Fazit................................................................... 40
6. Kommunale Finanzen ..................................................................................... 41
6.1 Kommunaler Haushalt ............................................................................. 41
6.2 Kommunale Ausgaben für Schulen und Kindertageseinrichtungen......... 43
6.3 Zusammenfassung .................................................................................. 46
7. Versorgungssituation ..................................................................................... 47
7.1 Versorgung und Pflege für ältere Menschen ........................................... 48
7.2 Betreuungseinrichtungen für Kinder ........................................................ 49
7.3 Zusammenfassung .................................................................................. 50
8. Empfehlungen zur Gestaltung des demographischen Wandels in
Uetze .................................................................................................................51
9. Anhang .............................................................................................................57
10. Literatur ............................................................................................................63
1

1. Ursachen und Ausprägungen des Demogra-


phischen Wandels in Deutschland
1.1 Ursachen des demographischen Wandels
Die zentralen Ursachen des demographischen Wandels in Deutschland liegen
in der niedrigen Geburtenhäufigkeit, der steigenden Lebenserwartung und den
sinkenden internationalen Wanderungsgewinnen begründet.

Niedrige Geburtenhäufigkeit: Seit Ende der 1960er Jahre liegt die Zahl der
Geburten in Deutschland unter dem Niveau, das es braucht, die Bevölke-
rungszahl auf natürlichem Wege konstant zu halten. Mit dem sog. Pillenknick
sank die Geburtenhäufigkeit auf durchschnittlich 1,3 bis 1,4 Kinder je Frau.

Abbildung 1: Geburtenhäufigkeit in Deutschland


Kinder je Frau
3,0
Prognose
2,5

2,0

1,5

1,0
BRD
0,5 DDR
Deutschland
0,0
1955 1965 1975 1985 1995 2005 2015 2025

Datengrundlage: LSKN

Damit ist in Deutschland bereits seit Jahrzehnten jede Nachwuchs-Generation


um etwa ein Drittel kleiner als ihre Eltern-Generation und es gibt bisher kein
Anzeichen, das auf einen Wiederanstieg der Geburtenraten schließen lässt.

Steigende Lebenserwartung: Die durchschnittliche Lebenszeit hat sich in-


nerhalb von 100 Jahren verdoppelt.

Abbildung 2: Altersstruktur in Deutschland 1910 und 2005

Quelle: Statistisches Bundesamt


2

Die Pyramide erhält ihre Form, wenn in jedem Altersjahr Menschen in großer
Zahl sterben, d.h. Kinder und Jugendliche ebenso wie Erwachsene jeden Al-
ters ‚heraussterben’ und nur wenige Menschen die Chance haben, alt zu wer-
den.

Heute ist die Wahrscheinlichkeit, früh zu sterben, sehr gering und der aktuelle
Altersbaum verjüngt sich erst im oberen Drittel. Er ist das Ergebnis medizini-
scher und technologischer Fortschritte, einer umfassenden Gesundheitsver-
sorgung und einer massiven Verbesserung der hygienischen Lebensbedin-
gungen bzw. des Ausbaus der technischen Infrastruktur.

Sinkende Wanderungsgewinne: Die dritte Komponente des demographi-


schen Wandels sind die rückläufigen Wanderungsgewinne. Nach einem Auf
und Ab in den 1960er bis 1980er Jahren, das den Konjunkturzyklen und ent-
sprechenden politischen Maßnahmen zu Anwerbung und Rückführung aus-
ländischer Arbeitskräfte folgte, kam es nach dem Zusammenbruch des sozia-
listischen Systems Ende der 1980er Jahre zu massiven Zuwanderungen. Die-
se historische Ausnahmesituation ist lange überwunden; derzeit hält sich die
Zahl der Zuwanderer und Abwanderer fast die Waage.

Abbildung 3: Wanderungssalden Deutschland mit dem Ausland


Personen in Tsd.

1.000

800

600

400

200

-200

-400
1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010

Datengrundlage: Statistisches Bundesamt

1.2 Folgen des demographischen Wandels


Geringe Geburtenhäufigkeit, steigende Lebenserwartung und mäßige Wande-
rungsgewinne führen dazu, dass die deutsche Bevölkerung älter und gleich-
zeitig bunter wird, dass ihre Zahl sinkt und sie stärker vereinzelt lebt.

Einwohnerrückgang: Die Zahl der Einwohner in Deutschland ist seit 2003


rückläufig; Niedersachsen hat seinen Zenit 2004 erreicht. Der Rückgang wird
im Laufe der Zeit zunehmen, weil sich die Schere zwischen der Zahl der Ge-
burten und der Zahl der Todesfälle immer weiter öffnet. Damit entschwindet
die Möglichkeit, natürliche Verluste durch Wanderungsgewinne auszuglei-
chen.
3

Die Hochrechnungen des Statistischen Bundesamts kommen zu dem Ergeb-


nis, dass bei einer Fortsetzung der aktuellen Trends die Bevölkerungszahl bis
2025 auf unter 80 Millionen fällt und bis 2060 um weitere 10 bis 15 Millionen
abnimmt.

Abbildung 4: Bevölkerungshochrechnung für Deutschland bis 2060

Quelle: Statistisches Bundesamt 2009

Alterung der Gesellschaft: Die Alterung der Gesellschaft wird seit dem
Rückgang der Geburtenzahlen in den 1970er Jahren massiv verstärkt. Mitt-
lerweile sind etliche Jahrgänge der Älteren schon stärker besetzt als die von
Kindern und Jugendlichen und der Altersscheitelpunkt (an dem jeweils die
Hälfte der Bevölkerung jünger oder älter ist) schiebt sich mit den geburten-
starken Jahrgängen der 1960er Jahre immer weiter nach oben.

Abbildung 5: Veränderung von Altersgruppen 1970 bis 2050


in Mio.
25
unter 20 Jahre
65 Jahre und älter
20

15

10

0
1970 2010 2050

Quelle: Statistisches Bundesamt 2009


4

Zunehmende ethnische Vielfalt: Die Internationalisierung der Bevölkerung in


Deutschland ist bereits heute recht hoch. Bürgerinnen und Bürger mit Migrati-
onshintergrund machen fast 20% der Bevölkerung aus; unter den Jüngeren ist
ihr Anteil deutlich größer als unter den Älteren.

Die kulturelle Heterogenität wird weiter zunehmen; zum einen, weil das zu-
künftige Zuzugspotenzial immer weniger in Europa und immer stärker in au-
ßereuropäischen Räumen liegt und zum anderen aufgrund der Altersstruktur
der hier lebenden Migranten und Migratinnen. Sie sind deutlich jünger und
haben i.d.R. zumindest in der ersten und zweiten Generation mehr Kinder als
die Gesamtbevölkerung. Schon heute gehört etwa ein Drittel der Kinder unter
6 Jahren zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund.

Abbildung 6: Altersbaum 2008


nach Migrationshintergrund

Quelle: Statistisches Bundesamt

Damit schwächt die Internationalisierung der Bevölkerung die beiden anderen


Komponenten des demographischen Wandels ab; d.h. Alterung und Schrump-
fung befänden sich ohne die Zuwanderer bereits auf einem deutlich höheren
Niveau.

Zunehmende Vereinzelung: Immer weniger Menschen leben im Familienver-


bund oder in gemeinschaftlicher Wohnform und immer mehr leben allein. Der-
zeit sind 40% der Haushalte in Deutschland Einpersonenhaushalte; Drei- und
Mehrpersonenhaushalte machen nur mehr ein Viertel aus. Vor 15 Jahren stell-
ten Einpersonenhaushalte und Drei- und Mehrpersonenhaushalte noch jeweils
ein Drittel.
5

Abbildung 7: Haushaltsgröße 1993 und 2008


1993 2008

Haushalte mit 1 Person Haushalte mit 1 Person


18% 13%
Haushalte mit 2 Personen Haushalte mit 2 Personen
34%
Haushalte
13% mit 3 Personen 40% Haushalte mit 3 Personen

17% Haushalte mit 4 und mehr Haushalte mit 4 und mehr


Personen Personen

31% 34%

Datengrundlage: Statistisches Bundesamt Deutschland

Der Trend zur Haushaltsverkleinerung hält weiter an, denn mit der steigenden
Zahl älterer Menschen gibt es auch immer mehr kleine Haushalte; dabei steigt
sowohl die Zahl an Paar-Haushalten als auch die der - meist weiblichen - Al-
leinlebenden. Zudem hat sich das Single-Dasein als Lebensform durchgesetzt
und es werden immer weniger Kinder in eine Zwei-Eltern-Familie hineingebo-
ren.

Regionale Unterschiede: Der demographische Wandel ist räumlich sehr un-


terschiedlich ausgeprägt. Die Unterschiede sind weitgehend auf das Wande-
rungsverhalten der Bevölkerung zurückzuführen, das sich wiederum in erster
Linie am regionalen Arbeitsplatzangebot orientiert. Kleinräumliche Unterschie-
de hängen i.d.R. mit dem Wohnungsangebot bzw. der Wohnattraktivität ein-
zelner Orte zusammen.

Abbildung 8: Bevölkerungsprognose Niedersachsen 2009 bis 2030

Uetze

Bevölkerungsentwicklung 2009 bis 2030 in Prozent


unter -20
-20 bis unter -15
-15 bis unter -9
-9 bis unter -3
-3 bis unter 3
3 bis unter 9
9 und mehr
Datengrundlage: Bevölkerungsprognose StadtRegion, Bevölkerungsfortschreibung des LSKN
6

Aber trotz unterschiedlicher räumlicher Ausprägungen sind alle Regionen vom


demographischen Wandel betroffen; die natürliche Entwicklung ist überall ne-
gativ, d.h. die Zahl der Todesfälle übersteigt die der Geburten, alle Regionen
werden älter und kulturell heterogener, überall nimmt der Anteil kleiner Haus-
halte zu und in den wachsenden Regionen und Kommunen schwächt sich die
Wachstumsdynamik ab.

Wie für Gesamtdeutschland spiegelt sich auch innerhalb Niedersachsens die


gesamte Bandbreite der demographischen Entwicklung wider. Die Karte der
kleinräumigen Bevölkerungsprognose zeigt das Nebeneinander von Wachs-
tum, Stagnation und Schrumpfung in Niedersachsen; sie zeigt aber auch,
dass die regionalen Unterschiede zukünftig weniger in den Alternativen
„Wachsen“ oder „Schrumpfen“ liegen, sondern im Ausmaß von Bevölkerungs-
rückgang und Alterung. Nach der Prognose von StadtRegion verlieren 75
Städte und Gemeinden in Niedersachsen bis 2030 mehr als 15% ihrer Ein-
wohner, weitere 100 zwischen 10% und 15%.

2. Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung


in der Gemeinde Uetze
Der Entwicklung in Uetze liegen die bundesweiten Vorgaben der niedrigen
Geburtenhäufigkeit, der steigenden Lebenserwartung und der sinkenden
Wanderungsgewinne zugrunde.

2.1 Einwohnerentwicklung
Laut dem Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Nieder-
sachsen (LSKN; ehemals NLS), das die Bevölkerung stets nach dem Erst-
wohnsitz erfasst, wohnten am 31.12.2009 in der Gemeinde Uetze 20.247 Per-
sonen.

Abbildung 9: Einwohnerentwicklung in Uetze 1987 bis 2009


Einwohner
21.000

20.000

19.000

18.000

17.000

16.000
1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Datengrundlage: LSKN
7

In den 1970er und 1980er Jahren hatte Uetze eine weitgehend stabile Ein-
wohnerzahl. Erst die politischen Umbrüche in Osteuropa, in dessen Folge
Deutschland hohe internationale Zuwanderungsströme und die alten Bundes-
länder darüber hinaus Wanderungsgewinne aus den neuen Bundesländern zu
verzeichnen hatten, führten dazu, dass die Bevölkerungszahl innerhalb von 15
Jahren um nahezu 20% hochschnellte. Dabei hat Uetze sowohl von internati-
onalen und überregionalen Wanderungen als auch von der Stadt-Umland-
Wanderung innerhalb der Region Hannover profitiert. Diese historisch be-
dingte außergewöhnliche Wachstumsphase ist mittlerweile überwunden. Ihren
Höchststand hatte die Gemeinde im Jahr 2005 mit 20.413 Einwohnern er-
reicht; seitdem geht die Bevölkerungszahl leicht zurück.

Die Trends der Bevölkerungsentwicklung verliefen in der gesamten Region


ähnlich; in den 1970er und 1980er Jahren war die Einwohnerzahl weitgehend
stabil, Ende der 1980er Jahre stieg sie steil an und mittlerweile verharrt sie
weitgehend auf dem erreichten Niveau. Dabei war die Wachstumsdynamik in
Uetze überproportional stark ausgeprägt und hat verhältnismäßig lange an-
gehalten. Eine besondere Entwicklung nicht nur unter den Vergleichsgemein-
den sondern für die gesamte Region nimmt Sehnde. Die Wachstumsraten dort
liegen außergewöhnlich hoch und, wenngleich abgeschwächt, dauert der Zu-
wachs weiter an.

Abbildung 10: Einwohnerentwicklung in Uetze und


Nachbarkommunen 1987 bis 2009
Index: 1987=100
140

130 Sehnde

120
Uetze

110 Lehrte
Region Hannover
Burgdorf

100

90
1987
19871989 1991
19911993 1995
19951997 1999
19992001 2003
20032005 2007
20072009

Datengrundlage: LSKN

Die Differenzierung der Einwohnerentwicklung von Uetze in die natürliche und


die wanderungsbedingte zeigt, dass der hohe Einwohnerzuwachs in den
1990er und frühen 2000er Jahren fast ausschließlich auf Wanderungsgewinne
zurückzuführen war und die natürliche Entwicklung als Saldo von Geburten
und Sterbefällen wenig Einfluss genommen hat (vergl. Abbildung 11). Zum
Ende des Beobachtungszeitraums, d.h. ab 2006 führen Wanderungsverluste
und natürliche Verluste gemeinsam zum Bevölkerungsrückgang. Im Jahr 2009
lag dann der natürliche Saldo so hoch, dass die leichten Wanderungsgewinne
sie nicht mehr ausgleichen konnten.
8

Die sehr geringen Wanderungssalden der letzten Jahre bedeuten nicht, dass
die Wanderungsströme gänzlich zum Erliegen gekommen sind. Vielmehr hat
sich die Zahl der Zuzüge an die Zahl der Fortzüge angenähert.

Abbildung 11: Komponenten der Bevölkerungsentwicklung


in Uetze 1987 bis 2009
Personen
500
Wandersaldo
natürlicher Saldo
400
Gesamtsaldo
300

200

100

-100

-200
1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Datengrundlage: LSKN

In Abbildung 12 wird noch einmal deutlich, welch hohe Wanderungsmobilität


der Zusammenbruch des sozialistischen Systems ausgelöst hat.

Abbildung 12: Zuzüge und Fortzüge in absoluten Zahlen


in Uetze 1987 bis 2009
Personen

1.200

1.100

1.000

900

800

700

Zuzüge
600
Fortzüge

500
1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999
1999 2001
2001 2003
2003 2005
2005 2007
2007 2009

Datengrundlage: LSKN

1992 lag die Zahl der Zuwanderer nach Uetze fast doppelt so hoch wie noch
1987 und für etwa 10 Jahre hielt sie sich auf dem Niveau von 1.000 bis 1.100
Personen pro Jahr. Etwas zeitverzögert schnellten auch die Zahlen der Ab-
wanderer hoch; das führte dazu, dass in jedem Jahr etwa 2.000 Einwohner,
das sind etwa 10% der Bevölkerung, mit Hauptwohnsitz ausgetauscht wurden.
9

Die Zahl der Abwanderungen fiel aber bereits Mitte der 1990er Jahre wieder
zurück und bewegt sich seitdem relativ konstant zwischen 800 und 900 Per-
sonen pro Jahr. Seit 2006 liegt auch die Zahl der Zuwanderer in etwa dieser
Größenordnung, so dass sich ein Saldo von nahe Null ergibt. Die Wande-
rungsmobilität wirkt nicht nur auf die Zahl, sondern auch auf die Struktur der
Bevölkerung. Wanderungsmobilität konzentriert sich auf jüngere Altersgrup-
pen und nimmt mit zunehmendem Alter ab. Ein erster im Lebenszyklus maß-
geblicher Grund für einen Ortswechsel ist der Eintritt in die berufliche oder
Hochschul-Ausbildung, ein weiterer der Berufseinstieg bzw. ein Arbeitsplatz-
wechsel. Nach der beruflichen Konsolidierung erfolgen Ortswechsel häufig als
wohnungsbedingte Nahwanderungen.

Typische Wanderungsmuster für Gemeinden wie Uetze sind folglich Wande-


rungsverluste bei sehr jungen Erwachsenen, die mit dem Auszug aus dem
Elternhaus gleich auch die Gemeinde verlassen, sowie Gewinne durch den
Zuzug von jungen Familien bzw. Familiengründern aus der Kernstadt, hier
also der Stadt Hannover, oder dem regionalen Umfeld.

Allerdings hat sich der Umfang beider Ströme in den letzten Jahren verändert:
die Verluste bei den Berufseinstiegs- und Bildungswanderern sind erheblich
gestiegen und die Gewinne bei den Familienwanderungen gefallen (Bertels-
mann Stiftung: Wegweiser Kommune).

Aus der folgenden Abbildung der Wanderungsströme von Uetze im Jahr 2009
ist zweierlei zu erkennen. Zum einen die Konzentration von Wanderungsmobi-
lität in den Altersjahren zwischen 18 und 40, zum anderen die hohen Verluste
bei den 18- bis Mitte 20Jährigen und die moderaten Gewinne bei den 30- bis
40Jährigen sowie den Kindern unter 10 Jahren.

Abbildung 13: Wanderungen in Uetze 2009


Alter in Jahren

100
Männlich Weiblich
90
Zuzüge
80 Fortzüge

70

60

50

40

30

20

10

0
10 0 10
Datengrundlage: LSKN
10

Anders als der LSKN erfasst die Gemeinde Uetze neben den Einwohnern mit
Hauptwohnsitz auch die mit einem Zweitwohnsitz. Am 31.12.2009 betrug die
Zahl der wohnberechtigten Bevölkerung 20.981 Personen1.

Tabelle 1: Bevölkerung in Uetze nach Erst- und Zweitwohnsitz


Jahr Erstwohnsitz Zweitwohnsitz Gesamt

1987 17.461 512 (2,8%) 17.973


1998 19.312 637 (3,2%) 19.949

2009 20.199 782 (3,7%) 20.981


Datengrundlage: Gemeinde Uetze

Der Anteil der derzeit knapp 800 Einwohnerinnen und Einwohner mit Zweit-
wohnsitz ist mit unter 4% relativ gering. Allerdings zeigt der Vergleich über die
letzten 20 Jahre eine Wachstumsrate der Zweitwohnsitz-Bevölkerung, die
deutlich über dem Zuwachs der Bevölkerung mit Erstwohnsitz liegt. Wahr-
scheinlich lebt ein nicht unerheblicher Teil der Personengruppe mit Zweit-
wohnsitz schon lange nicht mehr in Uetze und hat nur versäumt, sich abzu-
melden2.

Mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt im Hauptort Uetze und ein gutes
Viertel in Hänigsen; von den übrigen sieben Ortschaften hat nur noch Dollber-
gen mehr als 2.000 und Eltze mehr als 1.000 Einwohner.

Tabelle 2: Einwohner in den Ortschaften 2009


Anteil an Anteil
Zahl der Gesamt- Neben-
Ortschaft
Einwohner bevölkerung wohnsitze
in Prozent in Prozent
Altmerdingsen 578 2,8 1,9
Dollbergen 2.323 11,1 3,7

Dedenhausen 900 4,3 3,7


Eltze 1.436 6,8 4,0
Hänigsen 6.064 28,9 3,2

Katensen 781 3,7 2,4


Obershagen 923 4,4 3,0
Schwüblingsen 618 2,9 3,6
Uetze 7.358 35,1 4,5

Gemeinde Uetze 20.981 100,0 3,7


Datengrundlage: Gemeinde Uetze

1
Der Vergleich der Bevölkerungszahlen mit Erstwohnsitz vom LSKN und der Gemeinde Uetze
zeigt minimale Abweichungen. Da beide unterschiedliche Systeme der Einwohner-Fort-
schreibung führen, kommen sie zwangsläufig zu unterschiedlichen Ergebnissen.
2
Die Beobachtung, dass große Anteile der mit einem Zweitwohnsitz gemeldeten Personen
tatsächlich nicht mehr vor Ort wohnen, wird in allen Städten und Gemeinden gemacht, die
eine Zweitwohnsitz-Steuer erheben. Die Zahl der Abmeldungen übertrifft i.d.R. die der
verbleibenden Einwohner mit zweitem Wohnsitz um ein Vielfaches.
11

Die Bevölkerungsdynamik der letzten 20 Jahre hat sich innerhalb der Ge-
meinde sehr unterschiedlich niedergeschlagen. Absolut gesehen fand der
Einwohnerzuwachs von insgesamt ca. 3.000 Personen seit 1987 vorwiegend
in den großen Ortschaften Uetze (plus 1.300 Personen) und Hänigsen (fast
950 Personen plus) statt. Die größte Wachstumsrate aber hatte Dedenhausen
mit 27,5% (vergl. auch Tabelle 16 im Anhang). Während sich die Einwohner-
gewinne in der Ortschaft Uetze kontinuierlich über den gesamten Zeitraum
hinzogen, fanden sie in Dedenhausen vor allem in der 2. Hälfte der 1990er
Jahre und in Hänigsen Anfang des 2000er Jahre statt.

Abbildung 14: Einwohnerentwicklung in den Ortschaften


1987 bis 2009

Altmerdingsen
Altmerdingsen

Dedenhausen
Dedenhausen

Dollbergen
Dollbergen

Eltze Eltze

Hänigsen
Hänigsen

Katensen
Katensen

Obershagen
Obershagen

Schwüblingsen
Schwüblingsen

Uetze Uetze

Insgesamt
Insgesamt

0 5 10 15 20 25 30
Bevölkerungsveränderung 1987 - 2009 in Prozent

Datengrundlage: Gemeinde Uetze

Das Ende des Bevölkerungswachstums, wie es für die gesamte Gemeinde


seit 2005 sichtbar ist (vergl. Abbildung 9), gilt fast flächendeckend; einzig Hä-
nigsen hat bis Ende 2009 noch an Einwohnern hinzugewonnen.

2.2 Prognose der Bevölkerungsentwicklung


Nach den Trend-Prognosen wird die Gemeinde Uetze zukünftig weitere Ein-
wohner verlieren. Auch wenn die unterschiedlichen Prognosen hinsichtlich des
Umfangs der Bevölkerungsverluste voneinander abweichen, stimmen sie in
der Richtung der Entwicklung doch grundsätzlich überein. Dabei fällt auf, dass
die jüngsten Abschätzungen zu stärker negativen Werten kommen als die
etwas länger zurückliegenden.

In der offiziellen Prognose, die die Stadt Hannover und die Region Hannover
2008 gemeinsam herausgaben3, wurde Uetze für den Zeitraum von 2006 bis
2014 ein Verlust von 1,4% bzw. knapp 260 Einwohnern mit Erstwohnsitz vor-
ausgesagt. Gemessen an der Prognose für die gesamte Region (minus 0,8%),

3
Region Hannover und Landeshauptstadt Hannover (2008): Schriften zur Stadtentwicklung,
Heft 102, Hannover
12

wurde Uetze damit ein überdurchschnittlich hoher Einwohnerrückgang zuge-


schrieben. Nach einer Erweiterung auf die gesamte wohnberechtigte Bevölke-
rung, d.h. inkl. der Einwohner mit Zweitwohnsitz, und einer Fortschreibung des
Prognose-Horizonts kommt die Prognose der Region Hannover für die Ge-
meinde Uetze auf minus 5% bis 2024 und die Abschätzung der weiteren Ent-
wicklung auf minus 11% bis 2034. Auch diese Verlustraten liegen wiederum
deutlich über denen für die gesamte Region Hannover und auch über denen
für die Nachbarkommunen.

Prognosen vom NIW (NBank 2008) und StadtRegion, die die Entwicklungs-
trends der letzten Jahre stärker einbeziehen, kommen zu etwas anderen Er-
gebnissen. Danach wird die Region Hannover durch rückläufige überregionale
Zuwanderungen deutlich mehr Einwohner verlieren; diese Verluste werden
sich aber aufgrund gleichzeitig sinkender Stadt-Umland-Wanderungen aus-
schließlich im Umland niederschlagen.

Nach der aktuellen Trend-Prognose von StadtRegion wird die Einwohnerzahl


in Uetze zwischen 2009 und 2030 um 7,5% auf etwa 18.700 absinken. Damit
würde die Einwohnerzahl in 2030 wieder das Niveau von 1995 erreichen.

Abbildung 15: Einwohnerentwicklung in Uetze 1987 bis 2030


Einwohner
21.000
Prognose

20.000

19.000

18.000

17.000

16.000
1987 19901992 1997 20002002 2007 2010
2012 2017 2020
2022 2027 2030

Datengrundlage: Bevölkerungsprognose StadtRegion, Bevölkerungsfortschreibung des LSKN

Der prognostizierte Bevölkerungsrückgang wird in erster Linie auf das an-


wachsende Geburtendefizit zurückgeführt. Durch den hohen Anteil älterer Be-
völkerungsgruppen wird die Zahl der Sterbefälle zunehmen, während die
ständig sinkende Zahl potenzieller Mütter zu einem Rückgang der Geburten
führt. In Zukunft müssten die Wanderungsgewinne also kontinuierlich steigen,
um die natürlichen Defizite auszugleichen. Für eine solche Entwicklung bietet
die Trend-Prognose aber keine Anhaltspunkte.

Im Vergleich zu der gesamten Region Hannover liegt Uetze nach dieser Prog-
nose im Mittelfeld und auf ähnlichem Niveau wie Lehrte. Eine stabile Einwoh-
nerzahl ist danach nur in der Kernstadt Hannover und den benachbarten Ge-
meinden Sehnde und Langenhagen zu erwarten.
13

Abbildung 16: Bevölkerungsprognose Region Hannover 2009 bis 2030

Datengrundlage: Bevölkerungsprognose StadtRegion, Bevölkerungsfortschreibung des LSKN

2.3 Bevölkerungsstruktur
2.3.1 Einwohner mit Migrationshintergrund
In der Gemeinde Uetze lebten Ende 2009 etwa 860 Personen mit ausländi-
scher Staatsangehörigkeit und 650 Personen, die neben ihrer deutschen eine
weitere Staatsangehörigkeit besitzen. Insgesamt machen diese beiden Grup-
pen 7,2% der Einwohnerinnen und Einwohner aus.

Tabelle 3: Einwohner nach Staatszugehörigkeit in Uetze 2009


davon mit davon mit
Einwohner ausländischer doppelter
Anteil Anteil
insgesamt Staatsbürger- Staatsbürger-
schaft schaft
20.981 858 4,1% 654 3,1%
Datengrundlage: Gemeinde Uetze

Zu der Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen offiziell auch die im Aus-


land geborenen deutschen Einwohner und ihre Kinder; ihre Zahl ist für Uetze
aber nicht bekannt. Aufgrund allgemeiner Kenntnisse über Durchschnitts-
werte, wonach die Zahl der Deutschen mit Migrationshintergrund leicht über
der Zahl der ausländischen Mitbürger liegt4, kann aber davon ausgegangen

4
Ebigt 2007; Statistisches Bundesamt 2008
14

werden, dass der Anteil der Zuwanderer und ihrer Kinder in Uetze etwa 9%
beträgt.

Innerhalb der Gemeinde Uetze sind die Bürger mit Migrationshintergrund auf
die beiden größeren Ortschaften konzentriert; so wohnen in Uetze etwa die
Hälfte und in Hänigsen etwa ein Drittel der Ausländer und Doppelstaatler
(vergl. Tabelle 18 im Anhang).

Die Entwicklung über Zeit lässt sich nur anhand der Daten für ausländische
Mitbürger ermitteln. Diese Daten zeigen, dass sich die Anzahl der Ausländer
in Uetze in den letzen fünf Jahren kaum verändert hat. Daraus darf aber nicht
der Schluss gezogen werden, dass die Bevölkerung mit Migrationshintergrund
nicht weiter anwächst. Vielmehr verschieben sich mit der Neuerung des Deut-
schen Staatsbürgerrechts die Anteile zwischen Ausländern und deutschen
Bürgern mit doppelter Staatsbürgerschaft.

Da die meisten von Ausländern in Deutschland geborenen Kinder deutsche


Staatsbürger sind, geht der Ausländeranteil unter den Kindern und Jugendli-
chen rapide zurück. Lt. Bürgeramt gibt es unter den 0- bis 5Jährigen derzeit
(Mai 2010) nur 10 ausländische Kinder. Gleichzeitig zeigt die Statistik, dass
etwa 90 der 560 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren, die eine Kindertagesein-
richtung besuchen, einen Migrationshintergrund haben; das ist ein Anteil von
15%. Diese Beobachtung belegt, dass Zahl und Anteil der Bevölkerung mit
nichtdeutschem ethnischen Hintergrund weiter anwächst.

Dennoch ist der Anteil der Migranten an der Gesamtbevölkerung in Uetze ver-
gleichsweise gering. Grundsätzlich konzentrieren sie sich in großen Städten
und Arbeitsplatzzentren; so war der Anteil von Ausländern und Doppelstaat-
lern in der Landeshauptstadt Hannover im Dezember 2007 mit 24% mehr als
dreimal so groß wie in Uetze. Aber auch im Vergleich zu Burgdorf (9,3%) und
Lehrte (9,8%) leben in Uetze relativ wenig Bürger mit ausländischer Staats-
bürgerschaft; und auch in Sehnde (7,9%) ist ihr Anteil höher als in Uetze (Re-
gion Hannover, Sozialbericht Nr. 6: 46).

2.3.2 Altersstruktur

Aktuelle Altersstruktur
Der aktuelle Altersbaum von Uetze zeigt, dass die Basis in den vergangenen
Jahren immer schmaler geworden ist und die am stärksten besetzten Alter-
gruppen die 40- bis 50Jährigen sind. Hierbei handelt es sich um die geburten-
starken Jahrgänge aus den 1960er Jahren. Dennoch ist Uetze eine ver-
gleichsweise junge Gemeinde.

Im Vergleich zur Altersstruktur in der gesamten Region Hannover zeichnet


sich Uetze einerseits durch einen relativ großen Anteil an Kindern und Ju-
gendlichen aus, anderseits ist die Altersgruppe der 20- bis Mitte 30Jährigen
sehr schwach besetzt. In dieser Struktur spiegelt sich die Funktion von Uetze
als Wohnstandort für Familien wider. Zur Familiengründung oder in der frühen
Familienphase siedeln sich Haushalte an, während die Heranwachsenden
bald nach Abschluss ihrer Schulausbildung in relativ großer Zahl wegziehen
(vergl. auch oben Kapitel 2.1). In den benachbarten Kommunen Burgdorf,
15

Lehrte und Sehnde ist der Altersaufbau ähnlich wie in Uetze; in Lehrte ist der
Anteil der jungen Erwachsenen etwas größer und der der Kinder etwas klei-
ner, in Burgdorf sind über 60Jährige etwas stärker, dafür Kinder etwas schwä-
cher vertreten.

Abbildung 17: Bevölkerungsaufbau Uetze


und Region Hannover 2007

Quelle: Region Hannover 2009, Demographiebericht

Ein Blick auf die Entwicklung der Altersstruktur in den vergangenen 20 Jahren
in der folgenden Abbildung verweist darauf, dass die Alterung der Bevölke-
rung in Uetze bisher sehr moderat verlaufen ist.

Abbildung 18: Altersstruktur Uetze 1987 und 2009


Anteile
100%
6 8 75 und mehr
60-74
13
17 45-59
80%
30-44
22 18-29
22 0-17
60%

21

40% 21

18
12
20%

20 20

0%
1987 2009

Datengrundlage: LSKN
16

Zwar gibt es einen deutlichen Schwund bei den 18- bis 30Jährigen und eine
entsprechende Zunahme bei den über 60Jährigen. Aber die Anteile von Kin-
dern und Jugendlichen und der mittleren Altersgruppen haben sich gar nicht
verändert. Diese Konstanz in der Besetzung der Altersgruppen wurde durch
den kontinuierlichen Zuzug junger Familien erreicht, der zur ständigen Verjün-
gung der ansässigen Bevölkerung führte. Dass diese Altersgruppenverteilung
nicht mehr lange gilt, zeigt ein Blick auf Abbildung 17: schon in den nächsten
Jahren wird es erhebliche Verschiebungen in den mittleren Altersgruppen ge-
ben.

Diese Altersstrukturverteilung gilt auch weitgehend für die einzelnen Ortschaf-


ten. Zwar ist in Eltze der Anteil der älteren Menschen ab 60 Jahren größer
(30%) und in Dollbergen kleiner (21%) als im Gemeindedurchschnitt (25%);
ansonsten sind die Abweichungen aber jeweils sehr gering (vergl. Tabelle 19
im Anhang).

Altersstrukturelle Veränderungen bis 2025


Die Alterung der geburtenstarken Jahrgänge und das Abschmelzen der po-
tenziellen Elterngenerationen führt mittelfristig zu erheblichen altersstrukturel-
len Veränderungen.

Abbildung 19: Altersaufbau Uetze 2009 und 2025


Alter in Jahren
100
Männlich
Männlich Weiblich
Weiblich
90

80

70

60

50

40

30

20
2009
2025
10

0
Datengrundlage: Bevölkerungsprognose StadtRegion, Bevölkerungsfortschreibung des LSKN

Der Vergleich der Altersbäume von 2009 und 2025 zeigt deutlich, wo die
Schwerpunkte dieser Veränderungen liegen werden. Die größten Zuwächse
erfahren die Mitte 50- bis Mitte 60Jährigen sowie die über 75Jährigen, die
größten Rückgänge die Mitte 30- bis Ende 40Jährigen sowie Kinder und Ju-
gendliche. Eine weitere Veränderung liegt in der zunehmenden Gleichvertei-
lung zwischen den Geschlechtern. Aufgrund ihrer hohen Kriegsverluste sind
Männer unter den Hochaltrigen zurzeit noch stark unterrepräsentiert. Zukünftig
werden deutlich mehr Männer ein hohes Alter erreichen.
17

In Abbildung 20 sind die erwarteten prozentualen Veränderungen nach Alters-


gruppen dargestellt. Danach ist bei den über 74Jährigen ein Zuwachs von
über 40% zu erwarten; ihre Zahl wird von derzeit knapp 1.700 auf nahezu
2.400 ansteigen, der Anteil von Männern dabei von 39% auf 43% zunehmen.
Den größten Rückgang (fast 25%) gibt es bei den 30- bis Mitte 40Jährigen;
ihre Zahl von etwa 4.200 (2009) wird sich um rund 1.000 verringern. Dieser
starke Schwund in der Altersgruppe, die die potenziellen Eltern stellen, wird
über das Jahr 2025 hinaus zwangsläufig zu weiterhin sinkenden Geburtenzah-
len führen.

Abbildung 20: Entwicklung nach Altersgruppen 2009 bis 2025

0 - 17 Jahre 0-17

18 - 29 Jahre18-29

30 - 44 Jahre30-44

45 - 59 Jahre45-59

60 - 74 Jahre60-74

75 Jahre und älter


75+

Gesamt Gesamt

-30 -20 -10 0 10 20 30 40 50


Bevölkerungsveränderung in Prozent

Datengrundlage: Bevölkerungsprognose StadtRegion, Bevölkerungsfortschreibung des LSKN

Nur durch die altersselektiven Wanderungsmuster schlägt die Alterung der


Bevölkerung nicht noch stärker durch. Die Gemeinde Uetze wird auch weiter-
hin Zielort junger Familien sein. Allerdings ist durch die allgemeine gesell-
schaftliche Alterung sowie durch Verschiebungen in den Wohnstandortprä-
ferenzen junger Familien von weiter rückläufigen Wanderungsgewinnen in
dieser Gruppe auszugehen.

2.4 Haushaltsstruktur
Auf Gemeindeebene gibt es keine offiziellen Daten für die Zahl der Haushalte,
so dass alle Angaben auf Abschätzungen beruhen. Die Haushaltsgenerierung
der Region Hannover für 2009 erbrachte für die Gemeinde Uetze eine Zahl
von 8.880 Haushalten mit eigener Haushaltsführung. Daraus ergibt sich ein
Durchschnittswert von 2,4 Personen pro Haushalt.

Dieser Wert von 2,4 liegt deutlich über dem Durchschnitt von 2,1 Personen
pro Haushalt, der für die gesamte Region Hannover ohne die Landeshaupt-
stadt gilt. Damit gehört Uetze, wie auch Sehnde zu den Gemeinden mit einem
relativ großen Anteil an Familienhaushalten. In Lehrte und Burgdorf sind Fa-
milienhaushalte dagegen deutlich schwächer vertreten.

Dennoch gilt auch für Uetze, dass die kleinen Haushalte weit in der Überzahl
sind, wie Abbildung 21 zeigt. Haushalte mit drei und mehr Personen machen
weniger als 40% aus, Haushalte mit Kindern sogar nur noch ein gutes Viertel.
18

Zwar liegen keine Vergleichswerte aus den 1990er oder frühen 2000er Jahren
vor, es kann aber mit Blick auf den Altersbaum (vergl. Abbildung 17) davon
ausgegangen werden, dass der Anteil an Drei- und Mehrpersonenhaushalten
bzw. der Anteil von Familienhaushalten mit Kindern in früheren Jahren deut-
lich größer war.

Abbildung 21: Haushaltsstruktur 2009

Einpersonen-
haushalte
20% Einpersonen-
haushalte
30% Zw eipersonen- 30%
haushalte
44% Mehrpersonen-
haushalte mit Kindern
Dreipersonen-
18%
haushalte
Mehrpersonen-
26% haushalte ohne Kinder
Haushalte mit vier
33% und mehr Personen

Datengrundlage: Region Hannover, Team Statistik

Von den 2.300 Haushalten mit Kindern sind knapp 20% der Eltern alleinerzie-
hend5. In den weitaus meisten Fällen handelt es sich dabei um Frauen mit ei-
nem Kind. Männer machten 2007 etwa 14% der Alleinerziehenden aus (Re-
gion Hannover; Sozialbericht Nr. 6).

Unter den Einpersonenhaushalten nehmen ältere Menschen einen überpro-


portional großen Anteil ein. Nahezu 40% der allein lebenden Personen sind 60
Jahre oder älter; fast 20% haben bereits das 75. Lebensjahr überschritten. Bei
ihnen handelt es sich ganz überwiegend um Frauen. Junge Menschen, die
Lebenszyklus bedingt sehr häufig allein leben, sind in Uetze stark unterreprä-
sentiert, so dass ihr Anteil an den Einpersonenhaushalten unter 10% liegt.
Den größten Anteil bilden somit die 30- bis 60Jährigen; sie machen etwa die
Hälfte aller Einpersonenhaushalte aus. Diese Zahlen machen deutlich, dass
sich das Alleinleben in den letzten Jahrzehnten auch in Uetze immer mehr zu
einer Lebensform für Erwachsene jeden Alters herausgebildet hat.

Die verschiedenen Haushaltstypen sind weitgehend gleichmäßig über das


Gemeindegebiet verteilt. Wie schon bei der Altersstruktur weicht auch die
Haushaltsstruktur zwischen den Ortschaften nur wenig voneinander ab.

5
Dieser Anteil ist ähnlich hoch wie in den Nachbarkommunen. 2007 lag der Anteil der allein-
stehenden Haushalte mit Kindern in Uetze bei 19%, in Lehrte betrug er 19%, in Burgdorf
22%, in Sehnde 14%. Der Durchschnittswert für die Region Hannover betrug 21% , ohne die
Stadt Hannover etwa 16%, für die Stadt Hannover 26% (Sozialbericht Nr. 6, Berichtsjahr
2007).
19

Tabelle 4: Haushaltstypen nach Anteilen in den Ortschaften 2009


Anteil in Prozent
Personen Ein-
Haushalte Alleinste- Ein- Haushalte
Ortschaft pro personen- insgesamt
Haushalt mit hende mit personen-
haushalte
Kindern Kindern haushalte
75 plus
Altmerdingsen 2,4 27 6 27 5 244
Dedenhausen 2,4 27 6 29 4 380

Dollbergen 2,4 27 4 27 6 969

Eltze 2,5 26 4 32 6 587

Hänigsen 2,4 28 5 29 6 2.497


Katensen 2,3 25 5 29 4 338
Obershagen 2,3 25 4 29 3 397
Schwüblingsen 2,3 27 4 33 6 273
Uetze 2,3 25 6 32 6 3.195

Gemeinde Uetze 2,4 26 5 30 6


Haushalte
2.366 444 2.677 494 8.800
insgesamt
Datengrundlage: Region Hannover, Team Statistik

Für die zukünftige Entwicklung ist von einer weiteren Zunahme kleiner kin-
derloser Haushalte auszugehen. Nach einer Prognose des NIW für die Region
Hannover werden Zahl und Anteil der Drei- und Mehrpersonenhaushalte mit-
telfristig erheblich abnehmen. In vielen Familienhaushalten werden die Kinder
ausziehen und einen eigenen Haushalt gründen, während gleichzeitig immer
weniger Kinder in junge Haushalte hineingeboren werden; damit schmilzt die
Zahl der größeren Familienhaushalte kontinuierlich ab.

Abbildung 22: Abschätzung der Haushaltsgrößen-Entwicklung


Region Hannover ohne Landeshauptstadt 2007 bis 2025

fghdfgh
insgesamt
Haushalte mit vier und
mehr Personen

Haushalte mit vier und


mehr Personen

Dreipersonenhaushalte

Zweipersonenhaushalte
Einpersonenhaushalte

Einpersonenhaushalte

-30 -20 -10 0 10 20


Zu-/Abnahme in %

Datengrundlage: NBank/NIW 2008


20

Diese Entwicklung trifft vor allem die Gemeinden, in denen der Familienanteil
derzeit noch relativ hoch ist, d.h. auch die Gemeinde Uetze. Somit wird es
trotz leicht sinkender Einwohnerzahlen voraussichtlich zu einem weiteren
Wachstum an Haushalten kommen. Dieses Haushaltswachstum erfolgt aber
ausschließlich durch die Zunahme der kleinen Haushalte auf Kosten der grö-
ßeren Haushalte.

2.5 Zusammenfassung und Fazit


Die Gemeinde Uetze hat in den 15 Jahren von 1990 bis 2005 einen Einwoh-
nerzuwachs von nahezu 20% erlebt. Dieses hohe Wachstum ist fast aus-
schließlich auf Zuwanderungen von jungen Familien zurückzuführen. Mittler-
weile ist das Wachstum an sein Ende gekommen und die Gemeinde muss
sich darauf einstellen, dass die Entwicklung eine andere Richtung genommen
hat und sich die Verluste verstetigen.
Der Einwohnerrückgang wird sich auf einem vergleichsweise moderaten Ni-
veau bewegen und bei weitem nicht zu den Problemen führen, mit denen viele
andere niedersächsischen Gemeinden im Süden, Nordwesten und Nordosten
des Landes konfrontiert sind.
Gravierendere Auswirkungen auf die mittelfristige Entwicklung der Gemeinde
sind von den Veränderungen der Bevölkerungsstruktur und dabei insbeson-
dere von der Altersstruktur zu erwarten. Am Beispiel der Altersbäume 2009
und 2025 lassen sich maßgebliche Herausforderungen für die Anpassung und
Gestaltung des demographischen Wandels unmittelbar herausstellen.

Zukünftig gibt es immer weniger Nachwuchs. Schon in wenigen Jahren wer-


den die Kapazitäten der Grundschulen und der Kindergärten nicht mehr aus-
gelastet sein. Mit dieser Perspektive müssen Optionen entwickelt und disku-
tiert werden. Erfahrungen zeigen, dass die besse-
Männlich Weiblich
ren Lösungen politisch eher um zusetzen sind,
wenn die Probleme frühzeitig diskutiert werden.

Weniger Kinder heißt später auch weniger Schul-


abgänger und Berufseinsteiger. Die lokale Wirt-
schaft, aber auch der öffentliche Dienst muss mit
weniger jungen Arbeitskräften rechnen, obwohl in
manchen Branchen bereits heute qualifizierter
Nachwuchs fehlt. Zudem wird der Nachwuchs für
soziale und familiäre Netzwerke fehlen, sowie für Sportvereine und andere
Einrichtungen, in denen Jugendliche aktiv sind, wie z.B. die Freiwillige Feuer-
wehr.

Wenn die lokale Wirtschaftskraft und die soziale Leistungsfähigkeit in der Re-
gion, aber auch in jeder einzelnen Gemeinde gehalten werden soll, müssen
die wenigen Jungen zukünftig mehr leisten. Mit dieser Perspektive gehören
eine bessere Bildung und frühkindliche Förderung zu den maßgeblichen Her-
ausforderungen des demographischen Wandels. Die Gruppe derer, die be-
sonderer Förderung bedürfen, ist angesichts eines hohen Anteils an Kindern,
deren Muttersprache nicht deutsch ist und / oder die in alleinerziehenden
Haushalten leben, recht groß.
21

Eine weitere wichtige Aufgabe liegt zudem darin, zukünftig mehr junge Men-
schen nach Abschluss ihrer Schulausbildung in Uetze zu halten. Die Abwan-
derungsraten haben sich in den letzten Jahren deutlich erhöht und damit auch
auf diesem Weg den Nachwuchs erheblich geschwächt.
Die zweite stark schrumpfende Gruppe sind die Mitte 30- bis Mitte 40Jährigen.
Diese Altersgruppe war in der Vergangenheit durch Zuwanderung und durch
Familienbildung maßgeblich für das Bevölker-
Männlich Weiblich ungswachstum verantwortlich. Mit ihrem Rück-
gang sinkt nicht nur die Zahl der potenziellen El-
tern; es bricht auch die Nachfrage auf den Bau-
land- und Immobilienmärkten ein. Diese Alters-
gruppe schrumpft überall und gehört überall zu
den wichtigsten Zielgruppen kommunaler Politik.
Um in der interkommunalen Konkurrenz zu be-
stehen, ist es somit wichtig, dieser Altersgruppe
i
eine hohe Wohn- und Lebensqualität zu bieten.
Eine ganz beträchtliche Zunahme ist bei den sog. jungen Alten zu erwarten.
Die Menschen der geburtenstarken Jahrgänge sind jetzt um die 45 Jahre alt.
2025 werden sie um die 60 Jahre alt sein. Da nicht mehr so viele Jüngere
nachkommen, ist es umso wichtiger, die Fähig-
Männlich Weiblich
keiten, das Wissen und die Energie dieser
Generation möglichst lange und gründlich zu
nutzen. Sie bietet ein beträchtliches Potenzial für
Freiwilligenarbeit und bürgerschaftliches Enga-
gement, das aber häufig erst mit Hilfe professio-
neller Unterstützungsstrukturen aktiviert werden
kann. Dabei müssen für unterschiedliche Ziel-
gruppen (nach Ethnien, Geschlecht, fachliche
i Fähigkeiten etc.) u.U. jeweils spezifische Zu-
gänge entwickelt werden.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, die wachsende Zahl der älteren Men-
schen möglichst gut in die Gesellschaft einzubinden und ihre Selbsthilfekräfte
zu stärken. Je stärker sie gesellschaftlich aktiv und sozial eingebunden sind,
desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch im höheren Alter eigen-
ständig leben können. Eine möglichst lange selbständige Lebensführung ist
zum einen Wunsch der meisten Menschen, zum anderen im Interesse der
Sozialkassen und kommunalen Haushalte.

Zwar ist die absolute Zahl der Hochaltrigen auch 2025 noch gering, aber rela-
tiv gesehen sind sie die am stärksten wachsende
Männlich Weiblich Altersgruppe. Über 2025 hinaus, wenn die ge-
burtenstarken Jahrgänge nachrücken, wird auch
ihre absolute Zahl immens steigen.

Auf diese Perspektive muss Uetze mit einer pro-


aktiven Seniorenpolitik reagieren. Mit steigendem
Lebensalter vergrößert sich das Risiko, pflegein-
tensiv zu erkranken; somit ist diese Altersgruppe
grundsätzlich immer in hohem Maße auf Unter-
22

stützung und Pflege angewiesen. Gleichzeitig schwächt sich die Leistungsfä-


higkeit der familiären Netzwerke ab, so dass immer weniger pflegebedürftige
Menschen in der Familie versorgt werden können.

Neben den Veränderungen in der Altersstruktur prägen die weiteren struktu-


rellen Veränderungen, wie die zunehmende ethnische Vielfalt und die Zu-
nahme kleinerer auf Kosten der größeren Haushalte, die Entwicklung der Ge-
meinde. Sie sind als wichtige Eckpunkte in Konzepte zur Gestaltung des de-
mographischen Wandels einzubeziehen.

Innerhalb der Gemeinde Uetze gibt es in Hinblick auf die Bevölkerungsstruktur


wenig Unterschiede. Allerdings hat sich der Einwohnerzuwachs in den letzten
15 Jahren sehr unterschiedlich verteilt und zur weiteren Konzentration in den
großen Ortschaften geführt.

3. Soziale Problemlagen
Die Gestaltung des demographischen Wandels stellt die Gemeinde Uetze vor
die Herausforderung, auch mit weniger Ressourcen eine hohe Wohn- und
Lebensqualität zu sichern. Dafür müssen die vorhandenen Potenziale besser
genutzt werden. Bei der Entwicklung von Strategien und Maßnahmekonzep-
ten sollten die Verbesserung der sozialen Situation und die Stärkung von
Selbsthilfepotenzialen besonders unterstützungsbedürftiger Bevölkerungs-
gruppen daher zu den wichtigsten Zielen zählen. Im Folgenden werden diese
Gruppen beschrieben.

3.1 Arbeitslosigkeit
In der Gemeinde Uetze waren Ende 2009 etwa 700 Personen (zu fast glei-
chen Anteilen Männer und Frauen) als arbeitslos gemeldet. Das waren 50
weniger als ein Jahr und 100 weniger als zwei Jahre zuvor6. Somit hat der
Auftrieb am Arbeitsmarkt ab Mitte des Jahrzehnts auch in Uetze zu sinkender
Arbeitslosigkeit geführt.

Tabelle 5: Arbeitslose nach Rechtskreisen SGB II und SGB III in Uetze


Verringerung Verringerung
Arbeitslose davon SGB II davon SGB III
2007-2009 2007-2009
2009 695 460 235
-8% -13%
2007 803 499 304
Quelle: Bundesagentur für Arbeit (BfA)

Von den Ende 2009 arbeitslos gemeldeten Personen bekam ein Drittel Leis-
tungen aus der Arbeitslosenversicherung (SGB III) und zwei Drittel Arbeitslo-
sengeld II (Hartz IV), war also bereits längerfristig arbeitslos. Der Vergleich mit
2007 zeigt, dass die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld nach SGB III
stärker zurückging als die der Hartz IV-Empfänger. Daraus kann der Schluss
gezogen werden, dass Langzeitarbeitslose grundsätzlich schwerer in den Ar-

6
Zahl der Arbeitslosen jeweils im Dezember: 2009 = 695, 2008 = 741; 2007 = 803. Quelle BfA
23

beitsmarkt zu integrieren sind und ein Großteil auch in Aufschwungphasen


weiterhin auf Sozialleistungen angewiesen bleiben wird. Dieses Muster gilt
nicht nur für Uetze sondern ist ein allgemeines Phänomen.

Innerhalb der Region Hannover gehört Uetze zu den Gemeinden mit einem
vergleichsweise geringen Anteil an Arbeitslosen (Abbildung 23). Nicht nur
2008, auch in den vorangegangenen Jahren lag das Niveau der Arbeitslosig-
keit unter den Werten für Niedersachsen, der Region Hannover und insbe-
sondere der Stadt Hannover; es entspricht damit weitgehend einem mittleren
Niveau für die Umlandgemeinden der Region Hannover (NIW und NordLB
2003).

Abbildung 23: Vergleich des Arbeitslosenanteils* in Uetze mit


Nachbarkommunen und der Region Hannover 2008
in Prozent
16

14

12

10

0
Uetze Burgdorf Lehrte Sehnde Region
Hannover

* Anteil der Arbeitslosen an der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten


plus der Arbeitslosen am Wohnort
Datengrundlage: Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Kommune

3.2 Empfänger von Sozialleistungen


Etwa 1.400 bis 1.500 Einwohner von Uetze bezogen 2008 Sozialleistungen
nach SGB II (Hartz IV). Gemessen an der Zahl der unter 65Jährigen ergibt
sich daraus eine Quote von knapp 9%.
Dieser Wert liegt deutlich unter dem Durchschnittswert von 13% für die Regi-
on. Wird aber die Landeshauptstadt mit ihrer hohen Quote von fast 17% außer
Acht gelassen, befindet sich Uetze etwa im Mittelfeld.

Die Bezieher von Hartz IV-Leistungen verteilten sich in den letzten drei Jahren
auf etwa 650 bis 680 Haushalte. Über 20% dieser Bedarfsgemeinschaften
stellen Alleinerziehende und ihre Kinder; in weiteren knapp 20% leben Kinder
zusammen mit zwei oder mehr Erwachsenen. Damit sind in 40% der Bedarfs-
gemeinschaften Kinder zu versorgen. Unter der Gesamtheit an Haushalten in
Uetze machen Haushalte mit Kindern insgesamt nur 26% aus (vergl.
Abbildung 21). Hier zeigt sich also sehr deutlich die Konzentration von Haus-
halten mit Kindern und insbesondere von Alleinerziehenden unter den Hartz
IV-Empfängern.
24

Abbildung 24: Bedarfsgemeinschaften nach Haushalts-Typ 2009

21%
ohne Kinder

Alleinerziehende
61% 18%
Partner mit Kindern

Quelle: Bundesagentur für Arbeit (BfA)

Der überproportionale Anteil von Familien unter den Bedarfsgemeinschaften


führt dazu, dass 13% der Kinder in Uetze auf Sozialhilfe angewiesen sind. Ihr
Anteil liegt damit erheblich über dem der Erwachsenen.

Die soziale Problematik der Kinderarmut wird auch dadurch deutlich, dass
jedes dritte Kind in den Kindertagesstätten durch wirtschaftliche Jugendhilfe
finanziert wird (Gemeinde Uetze 2010: Tagespflege- und Kindertagesstätten-
bedarfsplanung 2010/2011).

3.3 Alleinstehende Haushalte mit Kindern


Für Alleinerziehende besteht gesteigerter Unterstützungsbedarf, weil für sie
die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Kindererziehung sehr häufig be-
sonders schwer zu bewerkstelligen ist und nicht erwerbstätige Alleinerziehen-
de oft von Einkommensarmut betroffen sind.

In der Gemeinde Uetze waren Ende 2009 gut 440 der 8.880 Haushalte Allein-
stehende mit Kindern. Die allermeisten von ihnen sind Frauen; 2007 gab es
63 alleinerziehende Männer in Uetze; das ist ein Anteil von knapp 15% (Sozi-
albericht Nr. 6, Berichtsjahr 2007).

Von den 440 alleinstehenden Haushalten mit Kindern zählten 138 zu den Be-
darfsgemeinschaften in der Gemeinde. Das bedeutet folglich, dass über 30%
der Alleinerziehenden Hartz IV-Leistungen beziehen7.

3.4 Jugendhilfe
In der Region Hannover sind die Fallzahlen der öffentlichen Jugendhilfe in den
letzten Jahren besonders in der Altersgruppe der 6- bis 14Jährigen erheblich

7
Im Bundesdurchschnitt liegt die Quote noch weit höher: 41% der Alleinerziehenden in
Deutschland erhalten Hartz IV-Leistungen (BMFSFJ Internetredaktion; Pressemitteilung Nr.
40/2010 vom 28.06.2010).
25

angestiegen. Diese Konzentration im Schulalter deutet darauf hin, dass die


Bedarfe erst nach der Einschulung auffallen (Region Hannover, Hilfen zur Er-
ziehung 2008).

In der Gemeinde Uetze ist die Jugendhilfe offenbar besonders häufig gefor-
dert, Kindern und Jugendlichen sowohl ambulante als auch stationäre Hilfen
zu leisten. Nach einem regionsweiten Vergleich gab es im Jahr 2008 im Mittel
33 Hilfefälle pro 1.000 Kinder und Jugendliche bis 21 Jahren; in Uetze lag die
Quote mit 37 Fällen pro 1.000 um mehr als 12% über dem Regionsdurch-
schnitt. Insgesamt bezog sich die Zahl der Hilfen im Berichtsjahr auf 171 Kin-
der und Jugendliche bis 21 Jahren, davon waren 155 unter 18 Jahre alt.

Gut zwei Drittel der Hilfen erfolgten im ambulanten Bereich und vier Fünftel
dieser Adressaten waren zwischen 6 und 14 Jahre alt. Bei den Unterstüt-
zungsleistungen handelte sich schwerpunktmäßig um sozialpädagogische
Familienhilfe sowie um Hilfe bei Lese-, Rechtschreib- und Rechenstörungen.

Fast ein Drittel der geleisteten Hilfen für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre
entfiel auf den stationären Bereich, d.h. dass die Kinder und Jugendlichen aus
ihren Familien herausgenommen wurden und in stationäre Einrichtungen, wie
Heime und Wohngruppen oder zu Pflegefamilien gekommen sind. Die statio-
nären Hilfen bezogen sich überwiegend auf ältere Kinder und Jugendliche.
Sowohl ambulant als auch stationär geleistete Hilfen fielen zu überproportional
hohen Anteilen auf Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund8. Bei
den stationär geleisteten Hilfen machten sie sogar mehr als 40% (22 von 52)
aus. Nach Aussage der Jugendhilfeplanung der Region Hannover erschweren
häufig sprachliche Barrieren, geschlossene Familiensysteme und traditionell
geprägte Erziehungsvorstellungen die Kooperation zwischen Eltern und der
Jugendhilfe. Häufig wird erst bei massiven Problemen die Unterstützung der
Jugendhilfe akzeptiert, dann aber die Unterbringung in einer stationären Ein-
richtung unumgänglich (Region Hannover, Hilfen zur Erziehung 2008, Seite
23).

3.5 Problematische Schullaufbahnen


Das Niveau der Bildungsabschlüsse der Schulabgänger einer Kommune kann
als Indikator für ihre Entwicklungs- und Innovationsfähigkeit sowie ihre Attrak-
tivität als Wohnstandort für die Mittelschicht herangezogen werden. Umge-
kehrt verweisen Informationen über eine hohe Zahl problematischer Schul-
laufbahnen auf Entwicklungshemmnisse.

Haupt- und Förderschulabgänger


Nach einer Analyse der Schüler, die in den Jahren 2005 bis 2009 von der
Hauptschule Uetze und von der Stötzner Schule, der Förderschule in Uetze,
abgegangen sind, schlossen gut 15% der Jugendlichen in Uetze ihre Schulzeit
in der Hauptschule und knapp 10% in der Förderschule ab. Wenngleich dieser
Anteil an jugendlichen Schulabgängern mit geringer Schulbildung insgesamt
schon recht hoch ist, zeigt die Differenzierung nach kulturellem Hintergrund

8
hier definiert als: „mindestens ein Elternteil ist im Ausland geboren“.
26

und Geschlecht eine starke Benachteiligung der Jugendlichen mit Migrations-


hintergrund und einen deutlich schlechteren Bildungsstand von Jungen als
von Mädchen.

Tabelle 6: Schulabgänger 2005 bis 2009


davon
Abgänger Migrations-
gesamt männlich
hintergrund
Hauptschule 198 52% 19%
Förderschule 115 63% 36%
Quelle: Hauptschule Uetze und Stötzner Schule

Insbesondere in der Förderschule sind Kinder aus Migrantenfamilien sehr


stark vertreten; zudem ist ihr Anteil in der Hauptschule überproportional hoch.
Daraus kann gefolgert werden, dass ihre Bildungschancen und die Wahr-
scheinlichkeit, eine weiterführende Schule besuchen zu können, sehr viel ge-
ringer sind als für deutschstämmige Kinder. Darüber hinaus verweist auch der
Vergleich zwischen den Geschlechtern auf eine relative Benachteiligung; der
Anteil der Jungen in der Förderschule ist fast doppelt so hoch wie der der
Mädchen.

Nach Beendigung ihrer Schulzeit hatten etwa 20% der Hauptschüler keinen
Abschluss erreicht; auch in dieser Gruppe waren Migranten wiederum stark
überrepräsentiert. Und die Möglichkeit, die Förderschule mit einem Haupt-
schulabschluss zu verlassen, haben zwar zwei Drittel der deutschstämmigen
Schüler aber nur 1/3 der Schüler mit Migrationshintergrund wahrgenommen.

Tabelle 7: Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss


2005 bis 2009
ohne
Hauptschul-Abschluss

ohne mit
Abgänger Migrations- Migrations-
gesamt hintergrund hintergrund
Hauptschule 198 19% 24%
Förderschule 115 34% 61%
Quelle: Hauptschule Uetze und Stötzner Schule

Übergänge zwischen Schulformen


In den wenigen Vergleichen zur Schullandschaft innerhalb der Region Hanno-
ver belegt Uetze eher hintere Plätze (vergl. Sozialbericht Nr. 6). Dabei geht es
zum einen um die Schulform in der Sekundarstufe I, zum anderen um die Be-
rechtigung zum Wechsel in die Sekundarstufe II.

Im Schuljahr 2007 / 2008 hatten in Uetze nur knapp 30% der Kinder eine
Empfehlung für den Übergang in das Gymnasium. In allen anderen Städten
und Gemeinden in der Region Hannover war der Anteil der Kinder mit einer
solchen Empfehlung deutlich höher; in den Nachbarkommunen Burgdorf,
Lehrte und Sehnde lag er um die 40%.
27

Da letztlich nicht die Grundschule sondern die Eltern über die Schulform ent-
scheiden, sind in Uetze schließlich nicht 30% sondern 40% der Grundschul-
kinder dieses Jahrgangs ins Gymnasium gewechselt. Aber auch mit diesem
Anteil bildet Uetze das Schlusslicht in der Region Hannover. Allerdings ist der
Abstand zu anderen Städten und Gemeinden nicht mehr so groß; Lehrte be-
legt mit etwa 45% den vorletzten Platz.

In einem anderen interkommunalen Vergleich wird dargestellt, wie viele Schü-


lerinnen und Schüler mit ihrem Realschulabschluss im Schuljahr 2007 / 2008
gleichzeitig die Berechtigung zum Wechsel in die 11. Klasse erworben haben.
Mit einem Anteil von unter 50% der Sek II Berechtigten gehört Uetze zusam-
men mit Lehrte und Pattensen wiederum zu den letzten drei, in Burgdorf wa-
ren es 55% in Sehnde 56% der Schüler (Sozialbericht Nr. 6, S. 35). Und von
denen, die die Berechtigung hatten, aus der Sek II in die 11. Klasse zu wech-
seln und einen höheren Schulabschluss anzustreben, nahmen in Uetze nur
etwa 70% diese Möglichkeit wahr; auch dieser Wert liegt wiederum weit unter
dem Regionsdurchschnitt9. In Lehrte wechselten 80% in die Sekundarstufe II,
in Sehnde 85% und in Burgdorf 94%.

Die Ergebnisse dieser beiden Quervergleiche sind nicht sehr belastbar, weil
sie sich ausschließlich auf den Schuljahrgang 2007 / 2008 beziehen; dennoch
sind die durchgehend negativen Ergebnisse für Uetze alarmierend.

3.6 Zusammenfassung und Fazit


Arbeitslosigkeit und Einkommensarmut sind in Uetze sehr präsent, die Quoten
liegen aber eher im unteren Mittelfeld und soziale Problemlagen treten in Uet-
ze bei weitem nicht so konzentriert auf wie in den stärker verstädterten Lagen
der Region.
Wenngleich Uetze also im Vergleich der Sozialindikatoren noch eine relativ
solide Position einnimmt, ist die Entwicklungsperspektive der Gemeinde ins-
besondere durch die Lebens- und die Bildungssituation der Kinder vor Ort
alles andere als zufriedenstellend.
Die Konzentration von Familien mit Kindern, und dabei insbesondere von Al-
leinerziehenden, unter den Empfängern von Sozialhilfeleistungen verlangt
besondere Anstrengungen, um den betroffenen Kindern und Jugendlichen
vielfältige und umfassende Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten zu bie-
ten. Dafür muss zum einen die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in-
tensiviert werden, zum anderen sollten die Eltern darin unterstützt werden,
ihre Abhängigkeit zu überwinden bzw. von vornherein gar nicht erst in diese
Abhängigkeit zu geraten. Zudem weist die relativ große Zahl an öffentlichen
Jugendhilfeleistungen in Uetze auf besondere Bedarfe in der Qualifizierung
und Unterstützung junger Eltern hin.
Von den sehr begrenzten Mitteln, die den Kommunen dafür zur Verfügung
stehen, ist die Förderung und Betreuung von Kindern ab dem Krippenalter
langfristig gesehen die wirkungsvollste. Da ihre Zahl zukünftig sehr deutlich

9
Zwar beziehen sich alle Angaben auf die Schulstandorte und nicht auf die Wohnstandorte
der Schülerinnen und Schüler; die Überlappung ist aber vermutlich sehr groß.
28

zurück geht, gehört die frühkindliche Bildung und Förderung aller Kinder zu
den größten Herausforderungen des demographischen Wandels. Dies ist
auch vor dem Hintergrund wichtig, Lernschwächen nicht erst in der Schule zu
entdecken, sondern ihnen schon vorher durch gezielte Hilfeleistungen entge-
genzuwirken und diesen Kindern damit beim Schuleintritt bessere Startbedin-
gungen zu geben.

Die verfügbaren Informationen zur Bildungssituation in Uetze lassen den


Schluss zu, dass es an Chancengleichheit und Bildungsförderung derzeit
noch mangelt. Die Anteile an Schülern und Schülerinnen, die eine höhere
Schulbildung anstreben, sind verhältnismäßig gering, die Quoten der Schul-
abgänger ohne Abschluss bzw. nur mit einem Abschluss aus der Förder-
schule relativ hoch. Unter denen, die die Schule mit den geringsten Qualifika-
tionen verlassen, sind Jugendliche mit Migrationshintergrund weit überpropor-
tional vertreten. Für ihre Integration und Motivation für eine solide Schul-
ausbildung sind offenbar besondere Anstrengungen nötig.

Die Gemeinde Uetze muss davon ausgehen, dass sie, anders als urbane
Zentren, den Mangel an Bildung und Innovationspotenzialen der nachwach-
senden Generationen zukünftig nicht durch selektive Zuwanderungen ausglei-
chen kann. Sie muss diese Ressourcen also sehr viel stärker aus sich selbst
heraus entwickeln, d.h. mit den Menschen vor Ort.

4. Wohnungsmarkt
Auf dem Wohnungsmarkt bildet sich die Dynamik der Bevölkerungs- und
Haushaltsentwicklung ab. Gleichzeitig gehört das Wohnungsangebot zu den
maßgeblichen Kriterien, an denen die Wohn- und Lebensqualität einer Ge-
meinde gemessen wird.

4.1 Wohnungsbestand
In der Gemeinde Uetze gab es Ende 2009 lt. LSKN 8.931 Wohnungen, davon
8.734 in 5900 Wohngebäuden und 197 Einheiten in Nichtwohngebäuden10.
Allerdings dürfte der tatsächliche Wohnungsbestand etwas unter der amtli-
chen Fortschreibung liegen, da Veränderungen wie bauliche Zusammenle-
gungen und Nutzungsveränderungen nicht immer statistisch erfasst werden.

Wie in allen Umlandgemeinden ist das Familienheim die dominierende Wohn-


form. Fast die Hälfte des Wohnungsbestands in Uetze besteht aus Wohnun-
gen in Einfamilienhäusern, ein weiteres Drittel aus Wohnungen in Zweifamili-
enhäusern aus. Entsprechend klein ist der Anteil an Wohnungen, die sich in
Mehrfamilienhäusern befinden; damit spielt der Mietermarkt nur eine nachran-
gige Rolle.

10
Wohnungen in Nichtwohngebäuden befinden sich in Gebäuden, die überwiegend für gewerb-
liche, soziale, landwirtschaftliche oder kulturelle Zwecke genutzt werden.
29

Abbildung 25: Wohnungsbestand nach Art des Gebäudes 2009

Wohnungen in
20% Einfamilienhäusern

46% Wohnungen in
Zweifamilienhäusern

34% Wohnungen in
Mehrfamilienhäusern

Datengrundlage LSKN; Wohnungen in Wohngebäuden

Aufgrund des hohen Anteils an Ein- und Zweifamilienhäusern sind große


Wohnungen ganz deutlich in der Überzahl. Fast 60% des Bestands (ca. 5220
Wohneinheiten) hat mindestens vier Wohnräume. Die etwa 1.470 Ein- und
Zweizimmerwohnungen bringen es nur auf gut 15%.

Abbildung 26: Wohnungsbestand nach Größe 2009


in Prozent

35

30

25

20

15

10

0
1-Zimmer- 2-Zimmer- 3-Zimmer- 4-Zimmer- 5 und mehr
Wohnung* Wohnung Wohnung Wohnung Zimmer-
Wohnung

Datengrundlage: LSKN
*inkl. 2-Zimmer-Wohnung ohne separate Küche

4.2 Bautätigkeit
Die Bautätigkeit befindet sich derzeit landesweit auf einem sehr niedrigen Ni-
veau. Nach dem Bauboom in den 1990er Jahren ist die Zahl neuer Wohnun-
gen in diesem Jahrzehnt flächendeckend und kontinuierlich zurückgegangen.
In der Region Hannover betrug die durchschnittliche Baufertigstellungsdichte
in den 1990er Jahren gut 5 Wohnungen pro 1.000 Einwohner, im letzten Jahr-
zehnt lag sie bei 2 Wohnungen pro 1.000 Einwohner.
30

Abbildung 27: Jährliche Baufertigstellungsdichte 1991 bis 2009


(fertiggestellte Wohnungen pro 1.000 Einwohner)
Baufertigstellungen pro 1.000 EW
12
Region Hannover
Burgdorf
10 Lehrte
Sehnde
Uetze
8

0
1991 bis 1999 2000 bis 2009

Datengrundlage: LSKN

In Uetze lag die Bauaktivitäten in beiden Vergleichs-Zeiträumen über dem


Regionsdurchschnitt, und der Rückgang ab dem Jahr 2000 fiel vergleichswei-
se gering aus. Zwar lag die Baufertigstellungsdichte in Sehnde auch in jüngs-
ter Zeit über der von Uetze, aber der Abstand ist sehr viel kleiner geworden.

In den Jahren von 1991 bis 2009 wurden in Uetze insgesamt 2.027 Wohnun-
gen fertig gestellt; mehr als drei Viertel davon in Ein- und Zweifamilienhäu-
sern. Damit hat die Gemeinde ihren Wohnungsbestand in dieser Zeit um fast
30% aufgestockt. Die Bautätigkeit fand vor allem in Dedenhausen, Dollbergen,
Hänigsen und Uetze statt; entsprechend erlebten diese Ortschaften auch den
größten Einwohnerzuwachs.

Aus der folgenden Abbildung lässt sich der kontinuierliche Rückgang der Bau-
tätigkeit ablesen.

Abbildung 28: Baugenehmigungen und Baufertigstellungen


von Wohnungen 1991 bis 2009
absolut
200
Baufertigstellungen
180
Baugenehmigungen
160

140

120

100

80

60

40

20

0
1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Datengrundlage: LSKN
31

In den ersten Jahren lag die Zahl der Fertigstellungen zwischen 100 und 180
Wohnungen, nach 2000 schwankte sie für einige Jahre um 100 Einheiten und
seit 2007 geht der Wert gegen Null.

Auch für die nächsten Jahre gibt es kein Zeichen für ein Wiederanziehen der
Neubauaktivitäten. Die Zahl der Baugenehmigungen, die als Indikator für die
zukünftige Bautätigkeit herangezogen werden kann, befindet sich nach dem
großen Ausschlag im Jahr 2006 auf einem absoluten Tiefpunkt. Dieser Aus-
schlag und der dann folgende Absturz erklären sich mit der Abschaffung der
Eigenheimzulage und können nicht als Trendumkehr interpretiert werden. Pa-
rallel zur rückläufigen Nachfrage nach Wohnbauland wurde in den letzten Jah-
ren auch weniger Bauland ausgewiesen; dennoch ist die Flächenreserve ge-
wachsen.

Tabelle 8: Neuausweisungen von Wohnbauland 2004 bis 2009


und Wohnbaulandreserven für Familienhausbau*
Neuausweisun- Reserven
gen in Hektar in Hektar
2004 6,6
2005 0,0 10,0

2006 9,1

2007 2,2 16,7

2008 0,0
2009 0,6 17,2
Daten der Gemeinde Uetze
* keine Ausweisungen und Reserven für Geschosswohnungsbau

Zu Beginn des Jahres 2010 verfügte die Gemeinde Uetze über gut 17 Hektar
planungsrechtlich gesichertes Wohnbauland. Die gesamte Reserve ist für Ein-
und Zweifamilienhäuser vorgesehen, sie bieten Flächen für etwa 180 Famili-
enheime.

4.3 Entwicklung der Bauland- und Immobilienmärkte


Mit der nachlassenden Dynamik im Wohnungsneubau ist die Bedeutung der
Baulandmärkte gesunken und die Aktivitäten auf dem Wohneigentumsmarkt
konzentrieren sich immer stärker auf den Bestand.

2008 sind beim Gutachterausschuss für Grundstückswerte insgesamt 151


Kaufverträge aus Uetze eingegangen. Den größten Posten mit 102 Verträgen
machten bebaute Grundstücke aus, in 41 Fällen handelte es sich um unbe-
baute Bauflächen, in den restlichen 8 Verkaufsfällen um Eigentumswohnun-
gen bzw. Teileigentum (Grundstücksmarktbericht 2009: 28). Anfang des Jahr-
zehnts lag die Zahl der verkauften Grundstücke für den individuellen Woh-
nungsbau noch fast dreimal so hoch.
32

Abbildung 29: Anzahl der Verkäufe 2002 bis 2008


Anzahl
120
Unbebaute Bauflächen
Bebaute Grundstücke
100
Wohnungs- und Teileigentum

80

60

40

20

0
2002 2004 2006 2008

Datengrundlage: Grundstücksmarktberichte für die Region Hannover 2002 bis 2009

Der Immobilienmarkt hat sich besser behauptet. Die Zahl der Verkäufe von
Ein- und Zweifamilienhäusern und Eigentumswohnungen war 2008 sogar um
etwa 20% höher als 2002.

Ein Vergleich mit den Nachbarkommunen zeigte, dass auch dort die Verkäufe
von Bauland im Verlauf der letzten Jahre immer weiter zurückgegangen sind.

Preisentwicklung für Bauland


In der vom Gutachterausschuss jährlich beschlossenen Bodenrichtwertkarte,
die auf Kaufpreissammlungen beruht und als Orientierungswert für Käufe und
Verkäufe gilt, liegen die Preise in Uetze jeweils am unteren Ende der Preis-
skala für die Region Hannover und um die Hälfte bis ein Drittel unter denen in
Burgdorf, Lehrte und Sehnde. Damit entsprechen sie eher dem Preisniveau
der angrenzenden Gemeinden in den Landkreisen Celle, Gifhorn und Peine.

Tabelle 9: Bodenrichtwertniveau für Ein- und Zweifamilienhäuser


2002 bis 2008 (Euro pro qm)
Jahr Uetze Burgdorf Lehrte Sehnde

2002 64 117 111 95


2004 63 117 111 95
2006 64 120 113 96
2008 65 119 113 94
Quelle: Grundstücksmarktberichte für die Region Hannover 2002 bis 2009

Der zeitliche Vergleich in obiger Tabelle zeigt zudem, dass sich das Preisni-
veau sowohl in Uetze als auch in den Nachbarkommunen seit Anfang des
Jahrzehnts kaum verändert hat. Aufgrund der geringen Dynamik auf den Bau-
landmärkten sind auch zukünftig keine Preissteigerungen zu erwarten.
33

4.4 Mietermarkt
Der Mietwohnungssektor spielt in Uetze eine nachgeordnete Rolle. Dennoch
prägt er einzelne Quartiere vor allem in den großen Ortschaften Uetze und
Hänigsen; zum anderen ist eine nicht unerhebliche Zahl an Einwohnern auf
Mietwohnungen angewiesen.
Der Mietwohnungsmarkt ist derzeit offenbar weitgehend ausgeglichen. Es
gibt weder strukturelle Angebots- noch Nachfrageüberhänge, damit auch kei-
ne strukturellen Leerstände.
Allerdings hat sich nach Aussage eines Vertreters der Kreissiedlungsgesell-
schaft, die über eine größere Zahl an Mietwohnungen in Uetze und Hänigsen
verfügt, die Vermietungssituation in den letzten Jahren tendenziell ver-
schlechtert. Für viele Wohnungen, die in den letzen Jahren durch den Auszug
der älteren Mieter mit sehr langfristigen Mietverhältnissen frei geworden sind,
erfordert die Neuvermietung trotz Modernisierung und Sanierung der Gebäude
einen großen Aufwand.
Eine Erklärung für die sinkende Nachfrage nach Mietwohnungen sind die
günstigen Bedingungen für den Eigentumserwerb. Nachdem die Preise für
Bestandimmobilien in den letzten Jahren erheblich gesunken und die Finan-
zierungskonditionen weiterhin sehr günstig sind, sehen sich immer mehr
Haushalte in der Lage, ins Eigentum zu wechseln. Da das Eigenheim insbe-
sondere für Familien die präferierte Wohnform ist, sinkt auf dem Mietermarkt
die Nachfrage durch Familien und damit nach größeren Familienwohnungen.

4.5 Zusammenfassung und Fazit


Die Gemeinde Uetze hat über viele Jahre eine expansive Ausweisungspolitik
betrieben, die zusammen mit günstigen Baulandpreisen zu einer hohen Bau-
tätigkeit und einem deutlichen Zuwachs der Einwohnerzahlen geführt hat. Zwi-
schen 1990 und 2005 hat der Wohnungsbestand um 30%, die Bevölkerung
um 20% zugenommen. Diese Wachstumsdynamik ist aufgrund allgemein
nachlassender Nachfrage mittlerweile an ihr Ende gekommen. Zwar wird trotz
leicht sinkender Einwohnerzahlen die Zahl der Haushalte und somit auch die
Nachfrage nach Wohnungen weiter anwachsen, aber das Ausmaß dieser zu-
sätzlichen Nachfrage hält sich in engen Grenzen. Dies umso mehr, als dass
die nachfragedynamische Altersgruppe, die 30- bis Mitte 40Jährigen, weiter
schrumpft11.

In einer solchen Situation muss sehr bedächtig mit weiteren Baulanderschlie-


ßungen umgegangen werden. Selbst bei zügiger Bebauung belasten die Fol-
gekosten den Gemeindehaushalt häufig in erheblichem Maße, ohne dass die
zusätzlichen Einnahmen die Defizite auch nur annähernd kompensieren kön-
nen (Gutsche und Schiller 2008; Schmidt-Eichstaedt und Zimmermann 2008).
Wenn aber neu erschlossene Gebiete nur schleppend bebaut werden, fallen
die Haushaltsbelastungen entsprechen höher aus.

11
Auf diese Altersgruppe konzentrieren sich ca. 50% der Erwerbsfälle von Wohneigentum.
34

Die Erschließung und Besiedelung neuer Baugebiete bei nur geringem Nach-
fragedruck führt zudem immer zur Entdichtung der Bestandsgebiete; damit
wächst die Gefahr der Abwertung älterer Wohnquartiere und Siedlungskerne
sowie die Gefahr der sozialen Segregation. Bei nachlassender Wachstums-
dynamik sollte es daher vorrangiges Ziel sein, die Nachfrage in hohem Maße
im Bestand oder zumindest innerhalb der bestehenden Siedungsflächen ab-
zudecken.

Ein anderer wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit dem demographischen


Wandel ist die Frage, wie weit der Wohnungsbestand dem Bedarf in qualitati-
ver Hinsicht entspricht. Mit dem Zuwachs an kleinen Haushalten und alten
Haushalten und mit der steigenden Attraktivität neuer Wohnformen bilden sich
Präferenzen auf dem Wohnungsmarkt heraus, die nur bedingt mit denen der
traditionellen Kleinfamilie übereinstimmen. Deckt der Bestand diese Nachfra-
ge nicht ab, kann es innerhalb von Teilmärkten gleichzeitig zu Angebots- und
Nachfrageüberhängen bzw. auch zu wohnungsbedingten Abwanderungen
kommen.

Auffällig in diesem Zusammenhang ist die Diskrepanz zwischen Haushalts-


größen und Wohnungsgrößen bzw. Wohnungstypen in Uetze. 30% der Haus-
halte sind Einpersonenhaushalte, weitere 33% Zweipersonenhaushalte, ihre
Zahl und ihre Anteile werden weiter ansteigen. Gleichzeitig haben 60% der
Wohnungen vier und mehr Räume und 80% befinden sich in Ein- und Zwei-
familienhäusern. Hier liegt die Vermutung nahe, dass das Angebot für kleine
Haushalte unzureichend ist, und dass die Wohnsituation für ältere Menschen
zunehmend zu Problemen führen wird.

Vor diesem Hintergrund wäre es für die Attraktivität in der Gemeinde sicher
förderlich, wenn sich die Aktivitäten auf den Wohnungsmärkten auf Anpas-
sungen des Bestands an sich ändernde Nachfragemuster und auf die Erweite-
rung der Angebotsvielfalt für neue Wohnformen konzentrieren würden.

5. Wirtschaftliche Entwicklung
Uetze ist in erster Linie ein Wohnstandort. Die meisten erwerbstätigen Be-
wohner haben ihren Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde. Dennoch setzt die
wirtschaftliche Entwicklung wichtige Eckpunkte für die Handlungs- und Ge-
staltungsspielräume der Gemeinde und gibt zudem Auskunft über ihre Stand-
ortqualität und die Innovationskraft der Wirtschaftsakteure.

5.1 Wirtschaftsstruktur
Die Zahl der Arbeitsplätze für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Uet-
ze liegt bei etwa 2.730 (Stand 2009). Damit erreicht die Gemeinde eine Ar-
beitsplatzzentralität von 0,4. Dieser Wert, der das Verhältnis von Erwerbstä-
tigen unter der Wohnbevölkerung und Arbeitsplätzen vor Ort12 ausdrückt, ist
nicht nur in den Nachbarkommunen sondern in sämtlichen Städten und Ge-
meinden der Region Hannover höher als in Uetze.

12
2.730 SVB am Arbeitsort gegenüber 6.750 SVB am Wohnort.
35

Tabelle 10: Arbeitsplatzzentralität von Uetze und Nachbarkommunen 2009


Uetze Burgdorf Lehrte Sehnde

2009 0,40 0,56 0,68 0,57


Datengrundlage: LSKN; SVB am Arbeitsort und Wohnort

Die Wirtschaftsstruktur in Uetze wird überproportional stark von Produktions-


betrieben und landwirtschaftlichen Betrieben geprägt. Zwar hat der Dienst-
leistungssektor in den letzten Jahren vor allem auf Kosten des produzierenden
Gewerbes erheblich an Bedeutung gewonnen und stellt statt 50% im Jahr
2000 mittlerweile 57% der Arbeitsplätze. Dennoch hat Uetze den sektoralen
Strukturwandel bisher in deutlich geringerem Umfang vollzogen als viele an-
dere Städte und Gemeinden. Dies zeigt sich auch im Vergleich zum nieder-
sächsischen Durchschnitt, nach dem die Arbeitsplätze im primären Sektor
(Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei) 1,2%, im sekundären Sektor (pro-
duzierendes Gewerbe) 32% und im tertiären Sektor (Dienstleistungen) 67%
ausmachen.

Tabelle 11: Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen 2009


Anteile in Prozent

Primärer Sekundärer Tertiärer


Absolut Sektor Sektor Sektor

Uetze 2.726 2,8 40 57


Burgdorf 5.224 0,7 20 79
Lehrte 10.386 0,5 31 69
Sehnde 4.594 0,7 19 81
Region Hannover 426.035 0,3 22 78
Datengrundlage: LSKN, SVB am 30.06.2009

Die offizielle Arbeitsplatzstatistik bezieht nur sozialversicherungspflichtig Be-


schäftigte ein. Damit bleiben Selbständige, mithelfende Angehörige, ge-
ringfügig Beschäftigte und Beamte unberücksichtigt. Aus einer Arbeitsplatz-
statistik der Region Hannover, in der der Umfang dieser Gruppen geschätzt
und einbezogen wurde, lässt sich die wirtschaftliche und soziale Bedeutung
dieser Tätigkeiten erkennen. Danach gab es im Jahr 2008 in Uetze 3.715 Ar-
beitsplätze. D.h. die Selbständigen, mithelfenden Angehörigen, geringfügig
Beschäftigten und Beamten brachten es auf etwa 1.000 Arbeitsplätze; das ist
über ein Drittel mehr als die offizielle Statistik der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten (vgl. Tabelle 11) ausweist.
36

Tabelle 12: Arbeitsplätze nach Wirtschaftsbereichen 2008


Anteil in
Absolut
Prozent
Landwirtschaft 236 6,4
Produktion 1.243 33
Handel, Gaststätten, Verkehr 1.098 30
Private Dienstleistungen 739 20
Öffentlicher Dienst 399 11
Gesamt 3.715 100
Datengrundlage: Region Hannover, Fachbereich Verkehr 2008

Die meisten dieser „verborgenen“ Arbeitsplätze befinden sich im Dienstleis-


tungssektor (plus von fast 700) und werden vermutlich vor allem von Selb-
ständigen und geringfügig Beschäftigten in den Bereichen „Handel, Gaststät-
ten und Verkehr“ sowie „Private Dienstleistungen“ besetzt. Auch die Landwirt-
schaft verzeichnet ein deutliches Plus von 160 Personen13. Vermutlich sind
darunter viele Selbständige und mithelfende Angehörige; damit nimmt die
Landwirtschaft für die Wirtschaftskraft und die Kultur der Gemeinde einen
deutlich größeren Stellenwert ein als die offiziellen Zahlen vermuten lassen.

Die kleinräumliche Spezifizierung der Lage zeigt, dass die Arbeitsplätze stär-
ker konzentriert sind als die Einwohner und insbesondere im Hauptort, der
Ortschaft Uetze, überproportional viele Beschäftigte tätig sind (vgl. Tabelle 2).

Tabelle 13: Arbeitsplätze in den Ortschaften 2008


Anteil in
Absolut
Prozent
Altmerdingsen 81 2,2
Dollbergen 522 14,1
Dedenhausen 195 5,2
Eltze 211 5,7
Hänigsen 926 25,9
Katensen 43 1,2
Obershagen 110 3,0
Schwüblingsen 64 1,7
Uetze 1.562 42,0
Gemeinde Uetze 3.715 100,0
Datengrundlage: Region Hannover, Fachbereich Verkehr 2008

In den meisten Ortschaften konzentrieren sich jeweils Betriebe bestimmter


Wirtschaftsbereiche. In Schwüblingsen und Katensen stellt die Landwirtschaft
mehr als ein Viertel der Arbeitsplätze, in Obershagen und Altmerdingsen sind
fast drei Viertel bzw. die Hälfte der Beschäftigten im Bereich „Handel, Gast-
stätten und Verkehr“ tätig und in Dollbergen, Dedenhausen und Hänigsen
gehören überproportional viele Tätigkeiten dem produzierenden Sektor an. Im

13
Für das Jahr 2009 weist der LSKN 76 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im primären
Sektor aus.
37

Hauptort Uetze ist der öffentliche Dienst konzentriert, er stellt etwa ein Fünftel
aller Arbeitsplätze dieser Ortschaft.

5.2 Arbeitsplatzentwicklung
Die Zahl der Arbeitsplätze in Uetze schwankt in den letzen 20 Jahren kon-
junkturbedingt zwischen 2.500 und knapp 3.000.

Abbildung 30: Arbeitsplatzentwicklung in Uetze 1987 bis 2009


Anzahl SVB
3.000

2.500

2.000

1.500
1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Datengrundlage: LSKN; SVB am Arbeitsort

Nach der Grenzöffnung Ende der 1980er Jahre profitierte Uetze sehr deutlich
von dem Wirtschaftsaufschwung; innerhalb weniger Jahre hatte die Gemeinde
mehr als 300 Arbeitsplätze hinzugewonnen. Mitte der 1990er Jahre lag ihre
Zahl bei über 2.900, nach der Jahrhundertwende fiel sie wieder ab, hat sich
aber zurzeit bei über 2.700 stabilisiert.

Abbildung 31: Arbeitsplatzentwicklung in Uetze und


Nachbarkommunen 1987 bis 2009
Index: 1987=100
170

160 Sehnde

150

140

130

120
Lehrte
110 Uetze
Region Hannover
100 Burgdorf

90
1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Datengrundlage: LSKN; SVB am Arbeitsort


38

Der Vergleich mit der Region Hannover und den Nachbargemeinden zeigt
weitgehend ähnliche Verläufe; er zeigt zudem, dass die Schwankungen in
Uetze weniger ausgeprägt waren und sich die Arbeitsmarktsituation in den
letzten Jahren relativ stabil gehalten hat. Ganz außergewöhnlich verlief aller-
dings die Entwicklung in Sehnde14.

Aussagen zum weiteren Verlauf der Arbeitsplatzentwicklung sind bekannter-


maßen nur mit großer Vorsicht zu verwerten; dies gilt umso mehr, wenn sie
sich auf kleine Raumeinheiten beziehen. Eine Abschätzung der Arbeitsplatz-
entwicklung für Niedersachsen durch das NIW erbrachte für die Region Han-
nover weitgehend stabile Werte; kleinräumliche Differenzierungen wurden
dabei nicht vorgenommen (NBank 2008). Anders die Abschätzung durch die
Region Hannover15, die sich auf die Gesamtzahl der Erwerbstätigen bezieht
(siehe Tabelle 12) und den Zeitraum von 2008 bis 2025 abdeckt. Sie sieht für
Uetze einen Rückgang um 15% vor. Diese 15% sind ein stark überproportio-
nal hoher Wert; für die Nachbarkommunen wurde ein Rückgang zwischen 5%
(Sehnde) und 10% (Lehrte) errechnet, für die Region ohne Landeshauptstadt
ein Rückgang von 9% und für die Stadt Hannover von 4%. Nach dieser Ab-
schätzung würden sich die Arbeitsplatzverluste in Uetze auf die Landwirtschaft
und das produzierende Gewerbe konzentrieren. Starke Arbeitsplatzverluste
wären demnach gleichzeitig mit einem Strukturwandel verbunden.

5.3 Erwerbstätigkeit
Von den 21.000 Einwohnern mit erstem Wohnsitz in Uetze sind etwa 6.750
sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gemessen an der Altersgruppe der
18- bis 64Jährigen ist das ein Anteil von etwa 55%. Dieser Wert ist ähnlich
hoch wie in Lehrte (57%) und Sehnde (56%) und deutlich höher als Burgdorf
(51%)16.

Wie, mit Ausnahme von Großstädten, allgemein üblich, liegt die Erwerbstäti-
genquote der Frauen unter der der Männer in Uetze. Allerdings ist der Anteil
erwerbstätiger Frauen in der letzten Dekade überproportional angestiegen und
der Abstand zur Stadt Hannover und damit zum Regionsdurchschnitt ge-
schrumpft.

Tabelle 14: Anteile von Frauen an den Erwerbstätigen


der Wohnbevölkerung 2009
Region Stadt
Uetze
Hannover Hannover
2009 43,8 47,8 49,2
1997 41,4 46,4 48,3
Datengrundlage: LSKN; SVB am Wohnort

14
Der starke Anstieg der Arbeitsplätze seit Ende der 1990er Jahre ist u.a. auf die Ansiedlung
der Justizvollzugsanstalt sowie das Wachstum des Logistikgewerbes zurückzuführen; zudem
hat der überproportional große Einwohnerzuwachs vermutlich zu Wachstum im Versor-
gungsgewerbe geführt.
15
Fachbereich Verkehr
16
Daten aus „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann Stiftung für 2008.
39

Diese Entwicklung zeigt, dass Erwerbstätigkeit und die Orientierung auf beruf-
liche Aktivitäten für die weibliche Bevölkerung in Uetze zunehmend an Be-
deutung gewonnen hat. Da auch das aktuelle Ausgangsniveau noch relativ
niedrig liegt, kann auch zukünftig ein überproportionaler Anstieg an Frauener-
werbstätigkeit erwartet werden.

5.4 Pendlermuster
Die Bedeutung der Gemeinde Uetze liegt in ihrer Funktion als Wohnstandort;
entsprechend groß ist die Zahl der Berufs-Auspendler. Mehr als drei Viertel
der 6.750 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben ihren Arbeitsplatz
andernorts. Gleichzeitig wird aber auch fast die Hälfte der rund 2.730 Arbeits-
plätze in Uetze von Einpendlern eingenommen.

Abbildung 32: Einpendler und Auspendler 2009


Beschäftigte
7.000

6.000

5.000

4.000 5.300
Auspendler
3.000
1.270
2.000 Einpendler

1.000
1.450 Beschäftigte wohnen am Arbeitsort
0
2.730 inArbeitsplätze
Uetze Beschäftigte 6.750 in Uetze
(Arbeitsplätze) wohnende Beschäftigte

Datengrundlage: LSKN; SVB am Arbeitsort und am Wohnort

Im Zuge der allseits wachsenden Mobilität hat sich auch in Uetze das Pend-
leraufkommen erhöht. Zwölf Jahre früher lag der Anteil der Einpendler mit
42% noch fünf Prozentpunkte unter dem Niveau von 2009 und auch der Anteil
der Auspendler war etwas geringer (75% in 1997 gegenüber 79% in 2009).

Die Pendlerströme sind vermutlich, ähnlich wie im Jahr 1999 (NIW und
NordLB 2003: I-25), überwiegend auf die Stadt Hannover und darüber hinaus
zu großen Anteilen auf Burgdorf und Lehrte gerichtet. Die Berufseinpendler
kamen seinerzeit zwar vorrangig aus benachbarten Gemeinden der Region
Hannover, aber auch aus den Landkreisen Celle und Peine.

5.5 Kaufkraft
Die Kaufkraft in der Gemeinde Uetze betrug 2008 pro Haushalt 40.250 Euro17.
Gegenüber den Nachbarkommunen ist dies ein relativ geringer Wert.

17
Daten aus „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann Stiftung für 2008.
40

Abbildung 33: Kaufkraft pro Haushalt 2008 in Uetze


und Nachbarkommunen
Euro
50.000

45.000

40.000

35.000

30.000

25.000

20.000
Uetze Burgdorf Lehrte Sehnde Region
Hannover

Datengrundlage: Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Kommune

Auch in der Kaufkraftdynamik fällt Uetze zurück; während die Haushaltskauf-


kraft in Burgdorf, Lehrte und Sehnde in den letzten fünf Jahren um jeweils
mehr als 10% anzog, betrug die Steigerungsrate in Uetze nur 8%.

Der geringe Wert von 38.000 Euro für die gesamte Region Hannover ist maß-
geblich auf die Haushaltsstruktur in der Landeshauptstadt zurückzuführen; in
der Regel verfügen große Städte aufgrund ihres sehr hohen Anteils an Ein-
und Zweipersonenhaushalten über eine geringere Kaufkraft je Haushalt und
eine größere Kaufkraft je Einwohner.

Wird also die Kaufkraft pro Kopf herangezogen, die 2008 bundesweit 18.730
Euro betrug18, liegt Uetze aufgrund seines vergleichsweise hohen Anteils an
größeren Haushalten unterhalb des Regionsdurchschnitts und fällt gleichzeitig
gegenüber den Nachbarkommunen weiter zurück19.

5.6 Zusammenfassung und Fazit


Uetze ist eine Wohngemeinde mit hohen Auspendlerzahlen. Ihre Wirtschafts-
kraft ist wie die Kaufkraft ihrer Bewohner gegenüber den Nachbarkommunen
in der Region Hannover vergleichsweise schwach. Allerdings zeichnet sich
der lokale Arbeitsmarkt durch eine relativ positive Entwicklung und eine relativ
große Stabilität hinsichtlich der Zahl der Arbeitsplätze aus.
Diese Stabilität könnte durch einen beschleunigten sektoralen Strukturwandel
gefährdet werden. Wenn in der Landwirtschaft und im produzierenden Sektor
weiterhin Arbeitsplätze verloren gehen, müsste sich der Dienstleistungssektor

18
Werte der GfK Marktforschung GmbH
19
Die Kaufkraftkennziffer, die sich auf die Kaufkraft je Einwohner bezieht und mit dem bundes-
deutschen Durchschnittswert (Bundeswert = 100) ins Verhältnis gesetzt wird, beträgt lt. IHK
Hannover (2010) für Uetze nur 101, dagegen für die Stadt Hannover 103, für Burgdorf 110,
für Lehrte 106 und für Sehnde 104.
41

deutlich dynamischer entwickeln als in den letzen Jahren; nur darüber wären
die Arbeitsplatzverluste zu kompensieren.

Landwirtschaft und Produktion stellen nicht nur gemeindeweit jeweils einen


relativ hohen Anteil an Arbeitsplätzen, sondern prägen durch ihre räumliche
Konzentration einzelne Ortschaften. Arbeitsplatzverluste in diesen beiden Be-
reichen würden sich auf diese Ortschaften also sehr direkt und stark auswir-
ken und wahrscheinlich gleichzeitig die Arbeitsplatzkonzentration auf die gro-
ßen Ortschaften vorantreiben.

Obwohl Uetze vorrangig eine Wohngemeinde und in höherem Maße von tra-
ditionellen Familienstrukturen geprägt ist als die Arbeitsplatzzentren, gehören
der Bevölkerung viele erwerbstätige Frauen an; zudem hat sich die Frauener-
werbstätigkeit in den letzen Jahren sowohl in Uetze als auch in der gesamten
Region weiter erhöht. Diese Entwicklung belegt, dass die Orientierung von
Frauen auf Beruf und Erwerbsarbeit ständig zunimmt. Damit steigt zwangs-
läufig die Notwendigkeit, Familie und Beruf im Alltag vereinbaren zu können.

Gemeinden, die sich als attraktive Wohnstandorte für Familien profilieren oder
ihre hohe Standortattraktivität sichern wollen, müssen sicherstellen, dass aus-
reichend viele Plätze zur Betreuung und Förderung von Kindern vom Krippen-
alter an zur Verfügung stehen, so dass Eltern ihren beruflichen Tätigkeiten
nachgehen können.

6. Kommunale Finanzen
Die kommunale Finanzsituation ist eine wichtige Rahmengröße für den Hand-
lungsspielraum zur Gestaltung der demographischen Entwicklung. Anhand
der Einnahmen aus Steuern und Zuweisungen einerseits und der Entwicklung
der großen Ausgabeposten für Schulen und Kindertageseinrichtungen wird
dieser Handlungsspielraum skizziert.

6.1 Kommunaler Haushalt


Im Vergleich zu den anderen Städten und Gemeinden in der Region Hannover
nimmt Uetze bei den meisten Indikatoren zur Finanzkraft und den finanziellen
Handlungsspielräumen eine schwache Stellung ein (Bertelsmann Stiftung:
Politikfeld ‚Finanzen’ im Wegweiser Kommune). Auch in einer Untersuchung
von NIW und NordLB aus dem Jahr 2003 wurde die finanzielle Situation der
Gemeinde Uetze insgesamt als schlecht beschrieben (Seite I–63).

Die Gründe für die Finanzschwäche finden sich vor allem in der unterdurch-
schnittlichen Steuereinnahmekraft. Diese ist sowohl auf vergleichsweise ge-
ringe Gewerbesteuereinnahmen zurückzuführen als auch auf die relative Ein-
kommensschwäche der Bevölkerung (vergl. Abbildung 33) und das somit ge-
ringe Aufkommen aus der Einkommensteuer.

Der Vergleich mit den Nachbarkommunen verdeutlicht die Steuerschwäche


der Gemeinde Uetze. Zwar erhält sie als Ergänzung zu den kommunalen Ein-
nahmen höhere Schlüsselzuweisungen, um die Bedarfslücke zu vermindern,
ihre relative Finanzschwäche wird damit aber nicht aufgehoben.
42

Abbildung 34: Haushaltseinnahmen in Uetze und Nachbarkommunen


(Durchschnittswert 2006-2008)
Euro pro Einwohner
400
Gewerbesteuer
350 Einkommensteuer
Schlüsselzuweisungen
300

250

200

150

100

50

0
Uetze Burgdorf Lehrte Sehnde

Datengrundlage: Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Kommune

Die Konsequenz geringer Finanzkraft ist ein enger Handlungsspielraum. Die-


ser zeigt sich anhand weiterer Indikatoren. Sowohl bei den Sachinvestitionen
als auch bei den Ausgaben der laufenden Verwaltung pro Einwohner nahm
Uetze gegenüber den Nachbarkommunen in den Jahren 2006 bis 2008 je-
weils den letzten Platz ein.

Abbildung 35: Sachinvestitionen und Ausgaben laufender Verwaltung in Uetze


und Nachbarkommunen (Durchschnittswert 2006 bis 2008)
Euro pro Sachinvestitionen Ausgaben laufender Verwaltung
Euro pro
Einwohner Einwohner
350 1.500

300
1.400
250

1.300
200

150
1.200

100
1.100
50

0 1.000
Uetze Burgdorf Lehrte Sehnde Uetze Burgdorf Lehrte Sehnde

Quelle: Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Kommune

Die kommunalen Einnahmen sind von der allgemeinen wirtschaftlichen Ent-


wicklung abhängig und damit über Zeit häufig sehr großen Schwankungen
unterworfen. Aus der folgenden Abbildung lässt sich die Entwicklung der größ-
ten Einnahmeposten, der Steuereinnahmen und Zuweisungen, über einen
Zeitraum von 10 Jahren ablesen. Nach einer stagnierenden Phase Anfang
des Jahrzehnts hat der konjunkturelle Aufschwung der Gemeinde ab 2007
deutlich höhere Einnahmen beschert. Diese vergleichsweise günstige Situati-
on hat sich aber nach der Finanzkrise 2008 wieder abgeschwächt.
43

Abbildung 36: Einnahmen im Gemeindehaushalt 2000 bis 2010


in Mio. Euro
14

12

10

6 Zuweisungen

Gewerbesteuer
4
Einkommensteuer

2 sonstige Steuern

Grundsteuer
0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 *

Datengrundlage: Gemeinde Uetze, *Prognose lt. Verwaltung


Berücksichtigt sind nur die Nettoeinnahmen

Den größten Einfluss auf Schwankungen im Gesamtaufkommen hat die Ge-


werbesteuer. Zwar ist, wie Abbildung 34 zeigt, die Gewerbesteuer als Ein-
nahmequelle in Uetze wie auch in den benachbarten Wohngemeinden Burg-
dorf und Sehnde weniger wichtiger als die Einkommenssteuer20, aber von der
Gewerbesteuer hängt es letztlich ab, ob der kommunale Haushalt besser oder
schlechter ausgestattet ist. Während die Schwankungsbreiten der anderen
Steuerarten relativ eng sind, hat sich das Gewerbesteuereinnahmen in Uetze
in der letzten Dekade des Öfteren von einem Jahr auf das andere verdoppelt,
verdreifacht oder auch umgekehrt auf weniger als die Hälfte verringert.

Auch wenn für 2010 nochmals ein erhöhtes Gewerbesteueraufkommen prog-


nostiziert wird, ist die weitere Entwicklung schwer abzusehen. Allerdings wird
die demographische Entwicklung das Einkommensteuerniveau wahrscheinlich
senken; dafür ist vorerst vor allem die Alterung verantwortlich, denn mit dem
Übergang in den Ruhestand werden viele Bürgerinnen und Bürger über deut-
lich weniger zu versteuerndes Einkommen verfügen.

6.2 Kommunale Ausgaben für Schulen und Kinderta-


geseinrichtungen
Zu den größten Ausgabeposten gehören die Aufwendungen für den laufenden
Betrieb von kommunalen Schulen und Kindertageseinrichtungen. Im Jahr
2009 summierten sie sich auf über 5,6 Millionen Euro; das ist fast ein Drittel
der gesamten Steuereinnahmen und Zuweisungen von 18 Millionen. Dabei
sind Investitionen in Gebäude und Ausstattung nicht berücksichtigt. Diese
Ausgaben haben sich im Laufe der Zeit deutlich erhöht und die Steigerungsra-
te für die letzten 10 Jahre liegen jeweils zwischen 60% und 70%.

20
Nur in Lehrte, der Stadt mit einer höheren Arbeitsplatzzentralität, lagen Einkommensteuer-
aufkommen und Gewerbesteueraufkommen 2006 bis 2008 fast auf gleichem Niveau.
44

Abbildung 37: Laufende Kosten für Schulen und Tageseinrichtungen


2000 bis 2010
in Tsd. Euro
3.500
Schulen
3.000 Tageseinrichtungen

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 *

Datengrundlage: Gemeinde Uetze, *Prognose lt. Verwaltung

Bei den Tageseinrichtungen sind die Ausgabensteigerungen sowohl auf die


Gründung neuer als auch auf steigende Bedarfe der bestehenden Einrichtun-
gen zurückzuführen. Bei den Schulen sind die Ausgaben vor allem im Schul-
zentrum Uetze und in der Stötzner Schule gestiegen.

Abbildung 38: Laufende Kosten für Schulen nach Schulart 2000 bis 2010
in Tsd. Euro
3.500

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000
Grundschulen
500 Stötzner Schule

Schulzentrum Uetze
0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 *

Datengrundlage: Gemeinde Uetze, *Prognose lt. Verwaltung

Perspektivisch ist vor allem für die Erweiterung der Plätze in Tageseinrichtun-
gen mit weiteren Ausgabensteigerungen zu rechnen. Zwar ist der Versor-
gungsgrad der 3- bis 5Jährigen mittlerweile sehr hoch, aber die Nachfrage
nach Krippenplätzen ist bei weitem noch nicht gedeckt und der Bedarf an
Ganztagsbetreuung wird voraussichtlich weiter zunehmen. Die sinkende Zahl
an Kindern führt also nicht zu Einsparungen bei den Tageseinrichtungen.

Auch in den kommunalen Schulen führen Geburtenrückgänge nicht automa-


tisch zu sinkenden kommunalen Ausgaben. Der weitaus größte Posten sind
Fixkosten für die Bewirtschaftung der Gebäude und Grundstücke und hängt
nur in geringem Maße von der Zahl der Schüler ab.
45

Anhand der Grundschulen lässt sich die Entwicklung nachvollziehen. In den


Jahren 2004 bis 2007 hatte Uetze mit über 1.000 Grundschülern die seit Jahr-
zehnten höchste Zahl an Kindern dieser Altersgruppe. Seitdem sinkt ihre Zahl
wieder; 2009 betrug sie noch 920. Die Geschwindigkeit dieser Entwicklung
lässt sich aus Tabelle 15 ablesen. Die Jahrgänge der derzeitigen Grundschul-
population sind deutlich kleiner als die Jahrgänge der Schüler und Schülerin-
nen in der Sekundarstufe I. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen.

Tabelle 15: Jahrgangsstärke von Kindern und Jugendlichen 2009


0–2 3–5 6–9 10 – 13 14 – 15
Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre
Durchschnittliche
165 179 230 256 247
Jahrgangsstärke
Quelle: Gemeinde Uetze, Bürgeramt

Die Jahrgänge der 3- bis 5Jährigen sind um etwa 20% und die jüngsten drei
Jahrgänge (0 bis 2Jährige) um fast 30% schwächer besetzt als die derzeitige
Grundschulpopulation. Selbst wenn die Zahl der Kinder im Vorschulalter durch
den Zuzug junger Familien noch etwas ansteigt, ist allein für die nächsten fünf
Jahre ein erheblicher Einbruch bei den Schülerzahlen absehbar. Mittel- und
längerfristig wird die Dynamik dieser Entwicklung zunehmen.

Sinkende Schülerzahlen führen bei Aufrechterhaltung des Schulangebots zu


steigenden spezifischen Kosten pro Schüler. Nimmt man die Ausgaben der
letzten Jahre für die fünf Grundschulen in Uetze als gegeben und verteilt sie
auf die absehbare Zahl der Schüler in vier bis fünf Jahren, würden sie statt
derzeit zwischen 1.250 bis 1.400 Euro pro Schüler und Jahr auf 1.550 bis
1.750 Euro ansteigen21. In diesen überschlägigen Abschätzungen sind Investi-
tionskosten noch gar nicht einbezogen.

Abbildung 39: Ausgaben pro Grundschüler


in Euro
1.800

1.700

1.600

1.500

1.400

1.300

1.200

1.100

1.000
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2015 *

Datengrundlage: LSKN und Gemeinde Uetze


* Schätzwert

21
Bei einem etwa 30%igen Rückgang an Schülern steigen die spezifischen Kosten um etwa
25%, vergl. Rohr-Zänker und Müller 2010.
46

Da die Zahl der Kinder nicht nur in den Grundschulen sondern auch in der
Sekundarstufe I und II immer weiter abnimmt, ist dort mit denselben Effekten
zu rechnen.

6.3 Zusammenfassung
Die Gemeinde Uetze gehört aufgrund ihrer wirtschafts- und bevölkerungs-
strukturellen Bedingungen zu den finanzschwachen Kommunen in der Region.
Das derzeitige relativ hohe Niveau der Steuereinnahmen ist aufgrund der gro-
ßen Schwankungsanfälligkeit bei der Gewerbesteuer nicht gesichert, kann
also nicht Grundlage der weiteren Planung sein. Mittel- und längerfristig wird
zudem die Alterung der Bevölkerung zu sinkenden Einnahmen aus der Ein-
kommensteuer führen. Damit sind die Handlungsspielräume für Politik und
Verwaltung eher eng und die Gestaltung des demographischen Wandels ver-
langt von vornherein klare inhaltliche Schwerpunktsetzungen.

Zu den Begleiterscheinungen von Bevölkerungsrückgang und Alterung gehört


also eine zunehmende Belastung der kommunalen Haushalte. Diese rührt
zum einen daher, dass mit einer abnehmenden Zahl an einkommensteuer-
pflichtigen Bürgern tendenziell das Steueraufkommen sinkt. Zudem gehen mit
der Zahl der Nutzer auch die Einnahmen aus Gebühren und Beiträgen zurück,
es sei denn, die Ausfälle werden durch Gebührensteigerungen ausgeglichen.
Auf der anderen Seite steigen die Anforderungen und damit die Kosten sozia-
ler Infrastrukturleistungen für die zunehmende Zahl alter Menschen, ohne
dass es zu Entlastung an anderer Stelle kommt. Viele öffentliche Aufgaben
müssen trotz rückläufiger Nachfrage im gleichen Umfang aufrechterhalten
bleiben. Die Kosten für fast alle technischen Netz-Infrastrukturen, aber auch
für Schulen, Sporteinrichtungen und Schwimmbäder entstehen weitgehend
unabhängig von der Zahl der Nutzer. Sinkt deren Zahl, verteilen sich diese
Fixkosten auf weniger Köpfe (Remanenzkosteneffekt).
Es ist daher wichtig, intelligente und innovative Lösungen zu finden, um Quali-
täten zu erhalten oder zu verbessern. Dazu gehören die Flexibilisierung von
Einrichtungen oder partielle Einschränkungen von Leistungen, gezielte Zu-
sammenarbeit mit privaten Trägern, Kooperationen mit anderen Kommunen,
um Ressourcen zu bündeln und Reserven zu aktivieren. Dennoch wird bei
sinkenden Bevölkerungszahlen auch der Abbau von Leistungen anstehen.
Zu den wichtigsten Handlungsfeldern bei der Gestaltung des demographi-
schen Wandels gehören Bildung, Förderung und Betreuung von Kindern. In
diesen Bereichen sind die Ausgaben der Gemeinde im letzten Jahrzehnt er-
heblich gestiegen und die erforderliche Erweiterung der Betreuungsleistungen
wird zusätzliche Kosten nach sich ziehen.
Vor diesem Hintergrund muss die größtmögliche Kosteneffizienz in der Infra-
strukturversorgung angestrebt werden. Es wäre also zu überprüfen, wie mit
der rückläufigen Zahl an Kindern eine hohe Qualität in der Schulausbildung
gesichert und gleichzeitig auch Kosten für die Bewirtschaftung der kommuna-
len Schulen eingespart werden können. Zu den Optionen gehören dabei so-
wohl die Verringerung der Ausgaben des laufenden Betriebs und die Generie-
rung bzw. Erhöhung der Einnahmen durch z.B. Mehrzwecknutzung wie auch
die Zusammenlegung schulischer und vorschulischer Einrichtungen und letzt-
lich die Schließung unterausgelasteter Schulstandorte.
47

7. Versorgungssituation
Die meisten kommunalen Infrastrukturen sind demographie-sensibel, d.h. Be-
darf und Nachfrage hängen unmittelbar mit Zahl und Struktur der Einwohner
zusammen. Vor allem die sich ändernde Bevölkerungszusammensetzung mit
weniger Kindern und mehr Älteren erfordert neue Anstrengungen für ein be-
darfsgerechtes Infrastrukturangebot.
Die wachsende Zahl älterer Menschen und dabei insbesondere die stark
wachsende Zahl an Hochaltrigen führt zu steigendem Bedarf in den Bereichen
Prävention, Gesundheit und Pflege und erfordert weitreichende Unterstüt-
zungsstrukturen zur Sicherung der eigenständigen Lebensführung und gesell-
schaftlichen Integration älterer Menschen.
Gleichzeitig verlangt die Abnahme von Kindern und Jugendlichen leistungs-
starke kommunale Infrastrukturen, durch die die Bildungspotenziale besser
genutzt und die persönliche Fähigkeiten zum Lernen gesteigert werden. Zu-
dem bedarf es Einrichtungen, durch die die Vereinbarkeit von Familie und Be-
ruf unterstützt wird, so dass sich die Entscheidung für ein Kind und die Ent-
scheidung für berufliches Fortkommen nicht länger als Gegensätze gegenü-
berstehen.

Ausgangspunkt für Konzepte zur Sicherung und Weiterentwicklung der Infra-


strukturversorgung ist die Beurteilung der derzeitigen Situation. In den Karten
(siehe Anhang) sind Umfang und Standorte von Einrichtungen für
Nahversorgung
Gesundheit und Pflege für ältere Menschen
Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen
sowie die Verbindungen des Öffentlichen Nahverkehrs in der Gemeinde Uetze
dargestellt.
Danach gibt es in der Gemeinde ein relativ breites Angebot im Bereich der
Grundversorgung. Die größte Vielfalt befinden sich im Hauptort Uetze, aber
auch Hänigsen ist Standort zahlreicher Einrichtungen der öffentlichen und
privaten Daseinsvorsorge. Die Konzentration der Versorgungsangebote und
Einrichtungen in den großen Ortschaften Uetze und Hänigsen hat den Vorteil,
dass die Vielfalt und die Nähe von sich ergänzenden Einrichtungen zu einer
größeren Besucherdichte führen und die Standorte damit besser gesichert
sind als dies bei einem weit verzweigten Versorgungsnetz der Fall wäre.
In den kleinen Ortschaften der Gemeinde finden sich fast nur Einrichtungen
der Kinderbetreuung. Allerdings ist dort das Versorgungsangebot durch mobi-
le Händler erweitert worden; sowohl die Häufigkeit der Bedienung als auch die
Breite des Angebots haben in jüngster Zeit zugenommen. Gleichzeitig verfügt
Uetze über ein Busnetz, das die Ortschaften im Stundentakt miteinander ver-
bindet, so dass die zentralen Einrichtungen in Uetze und Hänigsen relativ gut
zu erreichen sind.
Die Versorgung mit spezialisierten Einrichtungen der Daseinsvorsorge, wie
z.B. Facharztpraxen, und Waren des mittelfristigen und aperiodischen Be-
darfs, wie z.B. Kleidung und Möbel, ist in Uetze unzureichend. Für diese Leis-
tungen und Angebote müssen die Bürger in die benachbarten Mittelzentren
48

oder das Oberzentrum Hannover fahren. Über den Öffentlichen Verkehr sind
insbesondere Burgdorf (per Bus) und Lehrte, Hannover sowie Gifhorn (per
Bahn) durch stündliche Verbindungen relativ gut angeschlossen.

Im folgenden werden die Aussagen der Karten durch zusätzliche Informatio-


nen zur Versorgungssituation und Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen
und die Betreuungssituation für Kinder ergänzt.

7.1 Versorgung und Pflege für ältere Menschen


Eine Untersuchung der Region Hannover zur öffentlichen Daseinsvorsorge
bestätigt den Eindruck, den die Karten ‚Nahversorgung’ und ‚Gesundheit und
Pflege für ältere Menschen’ nahe legen; danach ist die Gemeinde Uetze mit
Einrichtungen des Lebensmitteleinzelhandels, mit Ärzten, Apotheken, Post
und Bank gut ausgestattet (Region Hannover 2009).

Allerdings hängt die Versorgungsqualität für Menschen, deren Mobilitätsradius


stark eingeschränkt ist, weniger von der Vielfalt der Angebote in der Gemein-
de ab als von ihrer Erreichbarkeit. Vor allem in den kleinen Ortschaften könn-
ten sich daher für ältere Menschen durchaus Probleme ergeben.

Ein weiterer Mangel, der insbesondere ältere mobilitätseingeschränkte Men-


schen trifft, ist das Fehlen öffentlicher Treffpunkte. In den meisten Ortschaften
gibt es keinen Ort und keine Räumlichkeiten, in denen sich die Bewohner tref-
fen und austauschen oder in denen sie Unterstützung und Beratung erwarten
können. Dabei sind öffentliche Treffpunkte für die soziale Einbindung und die
Unterstützung der Eigenständigkeit für diese Zielgruppe sehr wichtig; sie kön-
nen der Vereinsamung und Isolierung, die mit dem Rückzug aus dem Berufs-
leben und der Familienarbeit häufig eintritt, entgegenwirken und Begegnungen
zwischen den Generationen ermöglichen. Zwar gibt es in allen Ortschaften ein
reges Vereinsleben, aber es fehlen öffentliche trägerneutrale Kommunikati-
onszentren. Da die Neigung zum Vereinsleben wahrscheinlich weiter ab-
nimmt, gewinnen trägerneutrale Kommunikationseinrichtungen für die soziale
Integration und Unterstützung älterer Menschen eine immer größere Bedeu-
tung.

Für die Betreuung von pflegebedürftigen älteren Menschen innerhalb und au-
ßerhalb von Pflegeeinrichtungen gibt es in Uetze derzeit ausreichend viele
Plätze. Nach dem 2. Pflegebericht der Region Hannover reichten die Kapazi-
täten der ambulanten Pflegedienste im Jahr 2006 um etwa zehn Prozent über
den Bedarf hinaus22. Auch die drei Pflegeeinrichtungen mit insgesamt 125
vollstationären Dauerpflegeplätzen waren nicht voll belegt23. Zwischenzeitlich
ist sowohl der Bedarf als auch die Zahl an Pflegeplätzen gestiegen; statt drei
gibt es mittlerweile fünf Pflegeeinrichtungen mit insgesamt 232 vollstationären
Pflegeplätzen in der Gemeinde, darunter auch ein Angebot an Kurzzeitpflege.
Eine Einrichtung hält darüber hinaus 20 Tagespflegeplätze für Menschen mit
Alzheimer- und Demenzerkrankungen vor. Zudem wurde 2007 eine Anlage für

22
Die ambulanten Pflegedienste in der Gemeinde Uetze betreuten 363 Personen, davon 208
Frauen (2. Pflegebericht der Region Hannover von 2008).
23
2006 betrug die Belegungsquote ca. 90% (2. Pflegebericht der Region Hannover von 2008).
49

betreutes Wohnen in Uetze eröffnet, deren Kapazitäten bislang noch nicht voll
ausgelastet sind.

7.2 Betreuungseinrichtungen für Kinder


Das Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder in der Gemeinde Uetze diffe-
riert je nach Altersgruppe sehr stark. Während die Versorgungsrate für die 3-
bis 6Jährigen sehr hoch ist, gibt es für Kinder unter drei Jahren und Schulkin-
der im Grundschulalter nur ein eingeschränktes Angebot.

Für die sogenannten Kindergartenkinder (3 bis 6 Jahre) stehen 656 Plätze in


Kindertageseinrichtungen und rund 30 Plätze bei Tagesmüttern zur Verfü-
gung. (Stand: 01.01.2010); damit erreicht die Versorgungsrate mehr als 100%.
Die Tagespflege bei den Kindergartenkindern kommt überwiegend für die
Randbetreuungszeiten am Abend oder an den Wochenenden in Betracht. In
den weitaus meisten Fällen werden von den Eltern Betreuungszeiten zwi-
schen fünf und sechs Stunden täglich, zunehmend mit Mittagsverpflegung in
Anspruch genommen. Nur etwa zehn Prozent der Kindergartenplätze sind für
eine Ganztagsbetreuung eingerichtet worden.

Mit Ausnahme von Altmerdingsen gibt es in allen Ortschaften Kindertagesstät-


ten. Die größten Einrichtungen mit jeweils mehr als 100 Plätzen befinden sich
in Uetze und Hänigsen, dort sind auch die Ganztagsgruppen angesiedelt. In
einigen Ortschaften sind nicht alle Plätze belegt; dadurch ergibt sich auf Ge-
meindeebene ein Überangebot von rund 100 Betreuungsplätzen. Diese über-
zähligen Plätze könnten zum Ausbau der Betreuungsplätze für unter 3Jährige
genutzt werde.

Insgesamt betrachtet, ist der Betreuungsbedarf der 3- bis 6Jährigen in der


Gemeinde offenbar gedeckt. Die Ausweitung von Plätzen mit Ganztags-
betreuung ist grundsätzlich möglich, derzeit jedoch nicht nachgefragt.

Im Gegensatz dazu gibt es bei den unter 3Jährigen noch kein bedarfsgerech-
tes Betreuungsplatzangebot. Zwar wurde die Zahl der Krippenplätze in den
letzen vier Jahren von 6 auf 53 erheblich aufgestockt, aber selbst mit den zu-
sätzlichen 72 Plätzen bei Tagesmüttern kommt die Gemeinde nur auf einen
Versorgungsgrad von 25% in dieser Altersgruppe.

Von den 53 Krippenplätzen sind 18 für eine Ganztagsbetreuung ausgelegt.


Die Krippenplätze befinden sich in Dollbergen, Obershagen, Eltze und Uetze,
in nahezu allen Ortschaften gibt es Betreuungsplätze bei Tagesmüttern.

Die Gemeinde verfolgt die Strategie, die Zahl der Krippenplätze dadurch zu
erhöhen, dass die schon derzeit nicht mehr nachgefragten Kindergartenplätze
entsprechend umgewidmet werden. Nach der Ausbauplanung würden im Kita-
Jahr 2013/2014 damit 105 Krippenplätze zur Verfügung stehen. Zudem ist
beabsichtigt, die Tagespflege zu erhalten. Damit würde die Versorgungsquote
bei gut 35% liegen.

Auch die Zahl der Hortplätze deckt den Bedarf nicht. Zwar wurden die Betreu-
ungsplätze für Grundschulkinder in den letzten Jahren von 20 im Jahr
2005/2006 auf derzeit 110 erheblich aufgestockt. Aber die Versorgungsrate
von 12% ist offenbar nicht ausreichend. Dennoch gibt es derzeit keine Pla-
50

nung, die Zahl der Hortplätze aufzustocken. Stattdessen soll aber auch an den
Grundschulen ein ganztagsspezifisches Angebot aufgebaut werden.

Zur Qualität der Bildung und Förderung von Vorschulkindern in den Tagesein-
richtungen kann hier nur auf einen Aspekt eingegangen werden. Von den be-
treuten 3- bis 6Jährigen haben 88 Kinder bzw. 15% eine nichtdeutsche Mut-
tersprache24. Viele dieser Kinder kommen mit unzureichenden Deutschkennt-
nissen in den Kindergarten; nach Einschätzung der zuständigen Verwaltungs-
vertreter in Uetze wird ihr Sprachvermögen mit einer sehr effektiven Sprach-
förderung erheblich verbessert. Diese Förderung erhalten darüber hinaus
auch deutschsprachige Kinder mit Sprachdefiziten. Für die Krippenkinder gibt
es keine vergleichbaren Leistungen. Allerdings benötigen die meisten von
ihnen auch keine derartige Förderung. Die Krippenkinder kommen ganz über-
wiegend aus deutschsprachigen Mittelschichtfamilien.

7.3 Zusammenfassung
Derzeit kann die Grundversorgung in der Gemeinde Uetze als auch die Aus-
sicht, dieses Niveau zu halten, als relativ gut bewertet werden.

Die räumliche Konzentration von Handel und Diensten zusammen mit den
kommunalen Angeboten im Hauptort Uetze ist eine gute Voraussetzung dafür,
das vielseitige Versorgungsangebot in der Gemeinde mittelfristig weitgehend
zu erhalten. Durch ihre Nähe stützen sich Dienste und Einrichtungen gegen-
seitig, indem sie für eine Besucher- und Kundenfrequenz sorgen, die einzelne
Anbieter nicht generieren könnten. Bei einer Zersplitterung über das Gemein-
degebiet würde die Gefahr wachsen, dass sich eine Reihe von Einrichtungen
nicht halten könnten und damit der Gemeinde insgesamt verloren gehen. An-
dererseits erschwert die Konzentration von Versorgungseinrichtungen ihre
Erreichbarkeit. Für Gruppen, deren Mobilitätsradius stark eingeschränkt ist,
also vorrangig alte Menschen, müssen gegebenenfalls schon kurzfristig Lö-
sungen für die Sicherung einer ausreichenden Versorgungsqualität gefunden
werden.

Im Bereich der Betreuung und Förderung von Kindern und Jugendlichen hat
die Gemeinde einen großen Nachholbedarf bei Krippenplätzen und Hortplät-
zen. Durch ihre Knappheit werden vor allem die Krippenplätze überwiegend
von Kindern berufstätiger Eltern belegt. Damit sind die Möglichkeiten, die be-
sonders förderungsbedürftigen Kinder frühzeitig in Tageseinrichtungen zu be-
kommen, völlig unzureichend.

Perspektivisch gesehen werden die Tragfähigkeitsprobleme vieler Einrichtun-


gen und Dienste zunehmen. Um dennoch die Chancengleichheit der Bürger
und die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde zu sichern, bedarf es besonderer
Anstrengungen vor allem für die Bereiche Bildung, Gesundheit und verkehrli-
che Erreichbarkeit. Die Gestaltung dieser drei Bereiche der öffentlichen Da-
seinsvorsorge durch innovative und integrierte Konzepte wird im Zuge des
demographischen Wandels immer wichtiger.

24
Die Erfassung erfolgt durch das Personal in den Einrichtungen.
51

8. Empfehlungen zur Gestaltung des demogra-


phischen Wandels in Uetze
Der demographische Wandel wirkt sich auf alle Politik- und Handlungsfelder
aus und den Herausforderungen kann nicht mit einfachen und eindimensiona-
len Lösungen begegnet werden. Er verlangt vielmehr einen Perspektiven-
wechsel, bei dem nicht mehr die Steuerung von Bevölkerungswachstum son-
dern die Gestaltung des Vorhandenen und die optimale Nutzung von Res-
sourcen im Vordergrund steht.

Die Gemeinde Uetze hat verhältnismäßig gute Voraussetzungen zur Gestal-


tung des demographischen Wandels. Ihre Bevölkerung ist relativ jung und die
Einwohnerzahl bislang weitgehend stabil; zudem gibt es in der Gemeinde ein
breites Spektrum an Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Die vorrangigen Ziele einer weitsichtigen pro-aktiven kommunalen Entwick-


lungssteuerung, die die demographischen Trends und ihre Auswirkungen auf
Haushalts- und Familienstrukturen berücksichtigt, sollten für Uetze als Wohn-
gemeinde vor allem darin liegen,
ein attraktiver Wohnstandort für die Familien zu bleiben. Angesichts lan-
desweit kontinuierlich sinkender Zahlen potenzieller Familiengründer und
steigender interkommunaler Konkurrenz um diese Bevölkerungsgruppe
werden dafür in Zukunft aber größere Anstrengungen nötig sein.
allen Kindern die Chance auf eine gute Bildung zuzusichern sowie Kinder
und Jugendliche stärker an die Gemeinde binden. Die angestiegenen
Wanderungsverluste bei den sehr jungen Menschen deuten auf ihre gerin-
ge Zufriedenheit mit den Wohn- und Lebensbedingungen in Uetze hin.
ältere Menschen darin zu unterstützen, möglichst lange ein selbständiges
und eigenständiges Leben zu führen und gleichzeitig ihre Fähigkeiten
möglichst lange zum Wohle der Allgemeinheit zu nutzen. Mit der steigen-
den Zahl hochaltriger Menschen wächst die Notwendigkeit, eine zukunfts-
orientierte Seniorenpolitik einzuleiten.
Die im Folgenden fünf hier herausgehobenen Handlungsfelder erheben kei-
nen Anspruch auf Vollständigkeit, geben aber sicher die wesentlichen Impulse
zur Bewältigung der beschriebenen Entwicklungen und zum Erreichen der
Ziele:
1. Siedlungsplanung und Wohnungsbestand an die demographische
Entwicklung ausrichten
2. Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche sichern
3. Selbständigkeit im Alter unterstützen
4. Bürgerschaftliches Engagement stärken
5. Regionale und interkommunale Kooperationen ausbauen.

In den Handlungsfeldern gibt es eine Reihe von Überschneidungen, so dass


die jeweiligen Strategien und Maßnahmekonzepte nicht nur sektor-spezifisch
sondern als Ergebnis abgestimmter und integrierter Politik entwickelt werden
sollten.
52

ad (1) Siedlungsplanung und Wohnungsbestand an die demographische


Entwicklung anpassen
Auf dem Wohnungsmarkt wird die Nachfrage nach zusätzlichen Wohnungen
und damit ein gewisser Neubaubedarf mittelfristig anhalten. Zum einen wird es
als Folge der fortschreitenden Haushaltsverkleinerungen auch bei leicht sin-
kenden Einwohnerzahlen zu einem weiteren Anwachsen der Haushaltszahlen
und damit der Wohnungsnachfrager kommen. Zum anderen gibt es immer
auch Ersatzbedarf, d.h. es werden neue moderne Wohnungen nachgefragt
und gleichzeitig alte vom Markt genommen. Insgesamt aber wird die Nachfra-
ge-Dynamik auf einem sehr geringen Niveau verbleiben.

In einer solchen Situation muss sehr bedächtig mit der Erschließung weiteren
Baulands umgegangen werden. Das schlechteste Szenario für einen zuneh-
mend entspannten Wohnungsmarkt ist die Ausdehnung der Siedlungsfläche
durch Wohnungsneubau bei gleichzeitiger Vernachlässigung des Wohnungs-
bestands. Diese Entwicklung birgt die Gefahr, dass
es in weniger attraktiven Wohngebieten zu Abwertungen und Leerständen
kommt
die alten Siedlungskerne geschwächt werden
die Baulanderschließung den Gemeindehaushalt längerfristig mit hohen
Folgekosten belastet
die Auslastung bestehender technischer Netzinfrastrukturen durch Ent-
dichtung abnimmt und dadurch zusätzliche Kosten generiert werden.
Die Nachfrage nach Wohnungen bzw. Immobilien sollte daher in hohem Gra-
de auf den Bestand gelenkt oder zumindest innerhalb der bestehenden Sied-
lungsflächen abgedeckt werden.

Außenentwicklung sollte zur Ausnahme werden und nur noch auf der Grund-
lage einer Abschätzung der Folgekosten und einer Absicherung ihrer Finan-
zierung möglich sein.

Durch Umbau, Zubau, Abriss und Ersatzbau innerhalb des Siedlungskörpers


ließen sich sowohl Anpassungen des Bestands an sich ändernde Nachfrage-
muster als auch eine Erweiterung der Angebotsvielfalt auf dem lokalen Woh-
nungsmarkt erreichen. Das wachsende Interesse für neue Wohnformen, dabei
insbesondere für gemeinschaftliches Wohnen und Mehrgenerationenwohnen,
sollte aufgegriffen und mit attraktiven Angeboten auf integrierte Standorte ge-
lenkt werden. Insbesondere wenig attraktive aber gut gelegene Wohngebiete
aus den 1960er/1970er Jahren könnten mit einer solchen Strategie längerfris-
tig robuster gemacht werden und den anstehenden Generationenwechsel
leichter bewerkstelligen.

Die nötige Anpassung des Bestands an sich ändernde Nachfragemuster kann


die Gemeinde selbst nicht leisten, sie kann aber durch Maßnahmen im Wohn-
umfeld und darüber hinaus als Impulsgeber und Moderator die weitere Profi-
lierung der Gemeinde als attraktiver Wohnstandort vorantreiben.
53

(ad 2) Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche sichern


Kinderfreundlichkeit wird hier aus zwei Perspektiven gesehen. Zum einen aus
der Sicht der Familie. Die Profilierung als attraktiver Wohnort für Familien ver-
langt nicht nur, dass die Wohnumwelt lebenswert und kinderfreundlich ist,
sondern auch, dass es hochwertige Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder
und Jugendliche gibt. Zudem hängt sie zukünftig immer stärker auch davon
ab, ob Eltern mit einem partnerschaftlichen Rollenverständnis und Alleinerzie-
hende die Möglichkeiten haben, durch bedarfsgerechte und qualifizierte Kin-
derbetreuung entlastet zu werden. Mit der in Uetze überproportional steigen-
den Erwerbsquote von Frauen wachsen auch die Anforderungen an die Ver-
einbarkeit von Familie und Beruf.

Zwar sind die Wanderungsgewinne von Familien mit Kindern ein deutlicher
Beleg für das familiengerechte Wohnungsangebot in Uetze. Zukünftig wird
aber das Wohnungsangebot allein nicht mehr reichen, Familien zur Zuwande-
rung zu motivieren; ihre Wohnstandortwahl wird in größerem Maße auch von
der Bildungsqualität und der Betreuungsqualität für Kinder abhängen.

Die zweite Perspektive ist die der Gemeinde. Da der Nachwuchs schrumpft,
muss er immer besser auf die zukünftigen Aufgaben vorbereitet, d.h. besser
qualifiziert und sein Humanvermögen besser genutzt werden. Aufgrund der
hohen Zahl an Kindern, die aus einkommensschwachen Familien oder aus
Migrantenfamilien kommen, sind besondere Anstrengungen nötig, um ihre
Ausgangsbedingungen für einen guten Schulstart zu verbessern. Derzeit ver-
weist die relativ schlechte Qualifikation der Schulabgänger mit Migrationshin-
tergrund und der geringe Anteil an Kindern, die einen höheren Schulabschluss
anstreben, auf erhebliche Defizite in der Bildung und Förderung von Kindern
in Uetze. Die Gemeinde sollte daher versuchen, diese Defizite abzubauen,
allen Kindern gute Bildungs-Chancen zu geben und alle Kinder frühzeitig zum
Lernen zu befähigen und zu motivieren. Da bekanntermaßen die ersten ein-
einhalb Jahre für die Sprachentwicklung und Lernfähigkeit entscheidend sind,
ist die frühkindliche Förderung auszubauen. Um dabei vor allem die Kinder
aus bildungsfernen Familien zu erreichen, müssen die Eltern angesprochen
und in Förderkonzepte eingebunden werden.

Bildung und Förderung muss aber auch darauf zielen, die soziale Kompetenz
und das soziale Engagement von Jugendlichen zu stärken. Dazu bedarf es
attraktiver Angebote in Bereichen wie Sport, Kultur und Umwelt außerhalb der
Schulen oder in Zusammenarbeit mit den Schulen. Und eine stärkere Vernet-
zung von Jugendhilfe und Schulen könnte zudem dazu beitragen, besonders
gefährdete Jugendliche frühzeitig aufzufangen.

Um sich als kinder-, jugend- und familienfreundlicher Wohnstandort zu profilie-


ren, sollte die Gemeinde Uetze
Ganztagsschulen einrichten
die Betreuungsangebote für Kinder unter 3 Jahren deutlich erhöhen
in Tageseinrichtungen die Versorgung für unter 3Jährige aus sozialen
Zielgruppen deutlich erhöhen
vermehrt flexible Betreuungszeiten für Kinder berufstätiger Mütter anbieten
54

die qualifizierte Bildungsarbeit in Kinderkrippen und Tagespflegestellen


ausbauen
die qualifizierte Jugendarbeit ausbauen und das Angebot attraktiver Frei-
zeitaktivitäten erweitern
ein Integrationskonzept für Migranten erstellen, dessen Schwerpunkt die
Sprach- und Bildungsförderung von Eltern und Kindern ist.

(ad 3) Selbständigkeit im Alter unterstützen


Es liegt im persönlichen Interesse der meisten Menschen ebenso wie im ge-
sellschaftlichen Interesse, dass Ältere möglichst lange selbständig in der ei-
genen Wohnung leben können. Durch die gesellschaftlichen und wirtschaftli-
chen Entwicklungen, wie die Auflösung traditioneller Unterstützungsnetze aus
Familie und Verwandtschaft und den Rückzug von Handel und Diensten aus
der Fläche wird die Umsetzung dieses Ziels aber häufig eingeschränkt.

Bei der steigenden Zahl älterer Menschen wächst somit die Herausforderung,
neue Formen von Integration, Kommunikation und Unterstützung für das Alter
zu entwickeln, die
alten Menschen einen besseren Zugang zu gesellschaftlichen Einrichtun-
gen eröffnen und sie befähigen, möglichst lange gesellschaftlich aktiv zu
bleiben
Versorgungsangebote gut erreichbar oder selbst mobil machen, z.B. Ge-
sundheitsdienste, Bildungsangebote etc.
niedrigschwellige Unterstützungsnetzwerke fördern
Selbsthilfekräfte der Älteren stärken.
Um möglichst frühzeitig Lösungen für absehbare Probleme zu entwickeln und
die Selbsthilfekräfte zu stärken, sollte die Gemeinde Uetze
in jeder Ortschaft einen trägerneutralen Begegnungsort für Kommunikation
und gemeinschaftliche Aktivitäten einrichten
eine zentrale Anlaufstelle für Beratung, Information und Koordination ein-
richten
in Kooperation mit den wichtigen lokalen Akteuren ein örtliches Altenhilfe-
konzept entwickeln.
An eine bei der Gemeinde angesiedelten zentralen Anlaufstelle könnten sich
ältere Menschen und ihre Angehörigen mit Fragen zur Pflege, Gesundheit und
Prävention, Wohnraumanpassung, Alltagsbewältigung etc. wenden. Sie würde
Informationen weiterleiten, eine Erstberatung bzw. die Vermittlung an zustän-
dige Institutionen übernehmen und der Seniorenpolitik in der Gemeinde wich-
tige Impulse geben können.

Die Entwicklung eines örtlichen Altenhilfekonzepts wäre als Daueraufgabe zu


verstehen; damit ließen sich die vor Ort vorhandenen Ressourcen besser er-
schließen und die Altenhilfe koordiniert und abgestimmt umsetzen. Vorausset-
zung für ein solches Konzept wäre, dass die Politik in der Gemeinde die Zu-
ständigkeit übernimmt und die wichtigen lokalen Akteure eingebunden wer-
den. Die prioritären Handlungsfelder wären zusammen mit den Betroffenen zu
bestimmen; das mögliche Spektrum reicht vom altersgerechten Wohnen bzw.
der Wohnungsanpassung über kulturelle Aktivitäten, Versorgungsinfrastruktur
55

und Orte für lokale Kommunikation bis zur Gesundheitsprävention und Unter-
stützung pflegender Angehöriger.

(ad 4) Bürgerschaftliches Engagement stärken


Der Umgang mit dem demographischen Wandel ist für alle Beteiligten und alle
Entscheidungsträger neu; es gibt keine allgemeingültigen Lösungen oder Ver-
fahren und erfordert zum Teil grundsätzlich neue Ideen und neue Herange-
hensweisen. In dieser Situation sollten sich Politik und Verwaltung der Unter-
stützung der Bürger versichern, ihre Mitwirkungsbereitschaft und ihre Kreativi-
tät nutzen, ihnen im Gegenzug aber Unterstützung und Handlungsfreiheiten
zugestehen.

Mit der Alterung, der sozialen und ethnischen Ausdifferenzierung der Gesell-
schaft auf der einen Seite und dem engen finanziellen Handlungsspielraum
der Gemeinde auf der anderen Seite gewinnen Selbsthilfe, ehrenamtliche Tä-
tigkeiten und Freiwilligenarbeit eine immer größere Bedeutung für die Bewälti-
gung sozialer Aufgaben und die Unterstützung kultureller Aktivitäten. Insbe-
sondere die sog. jungen Alten bilden ein großes und wachsendes Potenzial
für ehrenamtliches Engagement. Um aber ihre Fähigkeiten zum größtmögli-
chen Nutzen für das Gemeinwesen zu aktivieren, braucht es professionelle
Koordinations- und Unterstützungsstrukturen. Diese müssen von der Gemein-
de aufgebaut und gepflegt werden; andernfalls ist die Chance, dass sich eine
effektive Freiwilligenarbeit verstetigt, sehr gering.

Die Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements sollte auch unter dem As-


pekt der lokalen Bindung von Kindern und Jugendlichen ausgeweitet werden.
Steigende Abwanderungsraten von Jugendlichen sind u.U. auf eine geringe
Identifikation mit ihrem Wohnort zurückzuführen. Wenn Kindern und Jugendli-
chen frühzeitig Einfluss auf ihre Lebensbedingungen, Verantwortung für ihre
Umwelt sowie Frei- und Gestaltungsräume zugestanden werden, ließe sich
vermutlich die Lebensqualität für Jugendliche erhöhen und lokale Bindungen
intensivieren.

Das dritte Argument für die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements


zielt auf die politische Legitimation von Entscheidungen, die zur Einschrän-
kung öffentlicher Leistungen führen. Angesichts enger Finanzierungsspiel-
räume wird sich die Gemeinde entscheiden müssen, wo sie einspart und wo
sie Leistungen ausbaut. Wenn die Bürger in den Entscheidungsprozess der
Mittelverwendung eingebunden werden und in Alternativen denken müssen,
erhöht sich vermutlich die Akzeptanz für notwendige Einschränkungen öffent-
licher Leistungen.

Zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements sollte die Gemeinde Uetze


einer Koordinationsstelle für ehrenamtliche Tätigkeiten und bürgerschaftli-
ches Engagement aufbauen
bürgerschaftliches Engagement öffentlich würdigen (Ausbau einer Aner-
kennungskultur)
öffentlich zugängliche Orte für Projektarbeit, Kommunikation und Kultur
bereitstellen
einen Jugend- und Kinder-Gemeinderat sowie andere Beteiligungsformen
einrichten, wie z.B. Wettbewerbe, Anhörungen, aktivierende Befragungen,
56

Zukunftswerkstätten etc. und den Kindern und Jugendlichen Freiräume


zusichern (z.B. Graffiti-Rechte; Gestaltung von Sportstätten oder Schulhö-
fen etc.)
die Einführung eines „Bürgerhaushalt“ prüfen, bei dem Bürger vorschla-
gen, wofür Geld ausgegeben und wo es eingespart werden soll.

(ad 5) Interkommunale und regionale Kooperation ausbauen


Wie Uetze sind auch die benachbarten Kommunen vom demographischen
Wandel betroffen. Überall werden die Finanzierungsspielräume enger und die
durch den demographischen Wandel hervorgerufenen Herausforderungen
größer.

In dieser Situation sollte die Gemeinde Uetze aktiv werden und sowohl mit
den Nachbarkommunen als auch mit der Region Hannover eine Kooperations-
initiative starten.

Anhand von demographie-sensiblen Schwerpunktthemen können zuständige


Experten aus den Gemeinden und der Region Kooperationsverfahren ab-
stimmen, um die Qualitäten der Daseinsvorsorge nachhaltig zu sichern und
die Angebote stärker zielgruppenspezifisch auszurichten. Aufgaben und Ein-
richtungen, die sich für die Bündelung von Ressourcen und ein arbeitsteiliges
Vorgehen anbieten, liegen u.a. in den Bereichen Gesundheit und Pflege, Eh-
renamt und Selbsthilfe, Kultur, Jugendhilfe und Jugendarbeit bzw. Bildung und
Qualifizierung von Jugendlichen.

Für Uetze könnte eine stärkere Kooperation mit benachbarten Städten und
Gemeinden z.B. die Versorgung in der Altenhilfe verbessern (Tagespflege-
plätze, Hospizleistungen), ohne dass neue Leistungen in der Gemeinde ange-
boten werden müssen.
57

9. Anhang
Tabelle 16: Einwohner nach Ortschaften
1987 und 2009

Ortschaft Verände-
1987 2009
rung in %
Altmerdingsen 553 578 +4,5
Dollbergen 1.980 2.323 +17,3
Dedenhausen 706 900 +27,5
Eltze 1.386 1.436 +3,6
Hänigsen 5.128 6.064 +18,3
Katensen 704 781 +10,9
Obershagen 837 923 +10,3
Schwüblingsen 614 618 +0,7
Uetze 6.065 7.358 +21,3
Gemeinde Uetze 17.973 20.981 +16,7
Quelle: Gemeinde Uetze

Tabelle 17: Haupt- und Nebenwohnsitze in den Ortschaften am 31.12.2009


Anteil Anteil
Bevölke- Haupt- Neben- Neben- Neben-
Ortschaft
rung wohnsitze wohnsitze wohnsitze wohnsitze
1987 2009
Altmerdingsen 578 567 11 1,9 1,9
Dollbergen 2.323 2.238 85 2,3 3,7
Dedenhausen 900 867 33 2,6 3,7
Eltze 1.436 1.379 57 2,2 4,0
Hänigsen 6.064 5.868 196 2,1 3,2
Katensen 781 762 19 0,8 2,4
Obershagen 923 895 28 2,1 3,0
Schwüblingsen 618 596 22 1,9 3,6
Uetze 7.358 7.027 331 4,0 4,5
Gemeinde Uetze 20.981 20.199 782 2,7 3,7
Quelle: Gemeinde Uetze

Tabelle 18: Ausländische Bevölkerung in den Ortschaften am 31.12.2009


Deutsche Ausländer Doppelstaatler
Ortschaft Gesamt
gesamt gesamt in % gesamt in %
Altmerdingsen 558 14 2,4 6 1,0 578
Dollbergen 2.235 49 2,1 39 1,7 2.323
Dedenhausen 865 14 1,6 21 2,4 900
Eltze 1.399 22 1,5 15 1,0 1.436
Hänigsen 5.572 314 5,2 178 2,9 6.064
Katensen 768 10 1,3 3 0,4 781
Obershagen 889 22 2,4 12 1,3 923
Schwüblingsen 599 12 2,0 7 1,2 618
Uetze 6.586 401 5,5 373 5,1 7.358
Gemeinde Uetze 19.471 858 4,1 654 3,1 20.981
Quelle: Gemeinde Uetze
58

Tabelle 19: Altersstruktur in den Ortschaften am 31.12.2009 in Prozent

Ortschaft 0-17 18-29 30-44 45-59 60-74 75 Jahre


Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre und älter Gesamt
Altmerdingsen 20 10 20 24 17 9 100
Dollbergen 19 13 22 25 16 5 100
Dedenhausen 19 12 22 25 16 7 100
Eltze 17 11 18 24 18 12 100
Hänigsen 20 12 23 20 16 8 100
Katensen 17 13 21 25 16 8 100
Obershagen 19 9 23 24 19 6 100
Schwüblingsen 18 11 22 23 16 9 100
Uetze 18 13 20 22 18 8 100
Gemeinde Uetze 19 12 21 23 17 8 100
Quelle: Gemeinde Uetze

Tabelle 20: Altersstruktur in den Ortschaften am 31.12.2009 in absoluten Zahlen

Ortschaft 0-17 18-29 30-44 45-59 60-74 75 Jahre


Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre und älter Gesamt
Altmerdingsen 114 58 116 136 101 53 578
Dollbergen 437 268 504 579 373 162 2.323
Dedenhausen 173 119 197 221 144 48 902
Eltze 248 157 266 344 256 168 1.439
Hänigsen 1.232 723 1.415 1.244 995 468 6.077
Katensen 136 103 162 195 122 63 781
Obershagen 175 87 213 223 173 52 923
Schwüblingsen 114 68 139 145 99 53 618
Uetze 1.348 985 1.474 1.653 1.293 614 7.367
Gemeinde Uetze 3.977 2.568 4.486 4.740 3.556 1.681 21.008
Quelle: Gemeinde Uetze
leichte Abweichungen gegenüber Tabelle 16 beruhen auf einer leichten zeitlichen Verschiebung bei der
Erhebung durch die Gemeinde Uetze
59

Tabelle 21: Altersstruktur in den Ortschaften am 31.12.2009


75 und
Alter in Jahren 0-2 3-5 6-9 10-13 14-15 16-17 18-29 30-44 45-59 60-67 68-74 Gesamt
älter
Altmerdingsen 16 19 27 27 16 9 58 116 136 48 53 53 578
Dollbergen 46 52 100 100 70 69 268 504 579 187 186 162 2.323
Dedenhausen 20 29 32 50 19 23 119 197 221 78 66 48 902
Eltze 19 31 61 75 23 39 157 266 344 115 141 168 1.439
Hänigsen 174 181 313 302 127 135 723 1.415 1.244 538 457 468 6.077
Katensen 17 17 30 39 17 16 103 162 195 54 68 63 781
Obershagen 18 19 31 51 29 27 87 213 223 88 85 52 923
Schwüblingsen 24 18 27 25 11 9 68 139 145 56 43 53 618
Uetze 162 170 299 355 183 179 985 1.474 1.653 631 662 614 7.367
Gemeinde Uetze 496 536 920 1.024 495 506 2.568 4.486 4.740 1.795 1.761 1.681 21.008
Quelle: Gemeinde Uetze
leichte Abweichungen gegenüber Tabelle 16 beruhen auf einer leichten zeitlichen Verschiebung bei der
Erhebung durch die Gemeinde Uetze

Tabelle 22: Altersstruktur in den Ortschaften 2006 und prognostiziert für 2024
Alter in Jahren 0-17 18-29 30-44 45-59 60-74 75 und älter Gesamt
jew. 31.12. d. J. 2006 2024 2006 2024 2006 2024 2006 2024 2006 2024 2006 2024 2006 2024
Altmerdingsen 105 74 62 49 118 88 109 112 87 107 38 63 519 493
Dollbergen 477 337 282 224 536 399 495 510 398 486 173 288 2.362 2.243
Dedenhausen 181 128 107 85 203 151 187 193 151 184 66 109 894 850
Eltze 299 211 177 140 336 250 311 320 250 305 109 181 1.482 1.408
Hänigsen 1.134 801 671 531 1.273 948 1.176 1.211 946 1.156 412 684 5.612 5.331
Katensen 153 108 90 72 171 128 158 163 127 156 55 92 755 718
Obershagen 257 182 152 120 289 215 267 275 215 262 93 155 1.272 1.209
Schwüblingsen 125 88 74 59 140 105 130 133 104 127 45 75 619 588
Uetze 1.542 1.089 913 723 1.732 1.290 1.600 1.647 1.288 1.573 561 931 7.635 7.254
Gemeinde Uetze 4.273 3.018 2.529 2.003 4.798 3.575 4.431 4.563 3.567 4.356 1.553 2.578 21.150 20.092
Quelle: Region Hannover
60

Nahversorgung

Obershagen Einrichtungen für die


Nahversorgung in der
ze
(
!
öÿ
Æ Gemeinde Uetze

(
! Uetze
Ernährung
(
!
(
!
(
! öööööö
(
! (
! ö ööööö
(
! ÿ
ÆÿÆÿ
ÆÿÆÿ
Æ
Weferlingsen
(
! (
! !
( (
! öö
Sonstige
(
!
(
!
Irenensee
(
!
.J
I KI
#I#I
#I#
öÿ
Æ
Hänigsen (
!
Ernährung Altmerdingsen (
! Eltze
(
! Ernährung
öööööööö (
!
(
! (
! (
!
!
( (
!
ööö
(
! ö öÿ
ÆÿÆÿ
ÆÿÆ (
! (
! ( !
! (
(
! öö ö
gensen
(
! Sonstige Sonstige
(
! (
! Nahversorgungsmöglichkeiten
KI
J #I
# (
! (
! K
J in der Gemeinde Uetze

Dachtmissen
(
!
Bäckereien
(
!
ö
Krätze (
!
ö !
(
Fleischerei
ö Katensen
(
!
(
! (
! ÿ
Æ Gaststätten
Hülptingsen öÿ
Æ Dedenhausen #
I Geldautomat
ÿ
ÆÿÆI
. #
I Geldinstitut

ö Hofläden
Hotels
(
! (
!
(
! .
I
Burgdorf
(
! !
(
(
!
ö Kioske

ö Lebensmittel
Post/Postservice
Schwüblingsen
K
J
Buslinie
öÿ
Æ (
! Bushaltestelle
!
(
(!(
Straßen
Dollbergen
!
(
! Ernährung Bahnlinie
(
!
Bahnstation
(
!
(
! ö ö öÿ
ÆÿÆ !
(
(
! (
! Sonstiges Gemeindegrenze
(
!
(
! KI
J #I
. Daten: Erhebung Gemeinde Uetze, 2010

Quelle:
2.000!
( 1.000 0 2.000 Meter Daten: Gemeinde Uetze
Auswertung und Layout: Region Hannover,
(
! Fachbereich Verkehr, Tanja Göbler
!
( (
! Kartengrundlage:
Auszug aus Geobasisdaten
!
(
(
!
Arpke
(
!
61

Gesundheit und Pflege

Gesundheits- und pflegerelevante


Einrichtungen
in der Gemeinde Uetze
(
! Obershagen

Gesundheit und Pflege


Uetze
(
!

G Allgemeinmediziner
(
!
(
! t
®t® t
® t
®t®t
®t®t®t®t®
(
!
t
® Altenpflegeheime
(
! (
! GG G G GG G t
®t®
(
! t
® Ambulante Pflege
Weferlingsen
(
! (
! !
( (
! GG G G GG
Apotheken
(
!
GG G G GG G G G G
Betreutes Wohnen
(
! (
! t
®
Altmerdingsen Fachärzte
Hänigsen G
t
®t®t
®t®t
®t® (
! t
® Physio-, Ergoth., Massage
GGGGG (
!
t
® Tagespflege
Eltze
GGGGG (
!
(
! !
( (
! G Zahnärzte
(
!
(
! (
! (
!
(
! (
!
( !
! ( t
®
(
!
t
®t® Buslinie
nsen
(
! (
! (
! Bushaltestelle
(
!
(
! (
! Straßen
Bahnlinie
Dachtmissen
(
! (
!
(
!
! Bahnstation
( !
(
(
!
(
! Gemeindegrenze
(
!
Hülptingsen
Katensen Dedenhausen
Demographischer Trend
(
! (
!
(
! 2008:
Burgdorf
(
! !
(
(
! Personen ab 65

2035:
Personen ab 65
Schwüblingsen

!
(
!!( Blauer Balken:
Dollbergen
(
entspricht 1.000 Personen
(
!
(
! (
!
®G
t
(
!
(
! (
!
(
!
(
! Daten: Erhebung Gemeinde Uetze, 2010

Quelle:
Daten: Gemeinde Uetze
(
! Auswertung und Layout: Region Hannover,
2.100 1.050 0 2.100 Meter Fachbereich Verkehr, Tanja Göbler
!
( Kartengrundlage:
(
! (
! Auszug aus Geobasisdaten
!
(
(
!
Arpke
62

!
(
(
!
Bildungs- und Jugendhilfeeinrichtungen für Kinder und Jugendliche

Bildungs- und Betreuungs-


einrichtungen für Kinder
und Jugendliche in der
Obershagen Gemeinde Uetze

Otze
(
! jj Bildung und Jugendhilfe

(
! j Großtagespflege
j Kinderkrippe ganztags
j Kinderkrippe
Uetze
(
! (
!
Kindergärten
(
!
(
! (
! j jj j j j j j j
(
! j Kindergärten ganztags
Weferlingsen
(
! (
! !
( (
! Schule
j Schulkindergärten
(
!
(
! (
!
¹¹¹¹¹ j Jugendtreff
j Hort
Hänigsen Altmerdingsen
¹ Grundschulen
j jjjj (
!
Schulen
(
! Eltze ¹ Hauptschulen
(
! jjjjj ¹ Realschulen
¹ (
!
(
! (
! (
!
!
( (
!
Schulen
( ! ¹ Gymnasien
(
! (
! (
! ! (
rgensen
(
!
(
! ¹ Förderschulen
(
! (
! ¹
(
! (
! Buslinie

Dachtmissen ( Bushaltestelle
(
! (
!
!
(
! Straßen
!
(
Katensen Bahnlinie
(
!
(
! (
!
!
(
(
! Hülptingsen j Dedenhausen !
( Bahnstation
(
! j Gemeindegrenze
(
!
(
! (
!
(
!
Burgdorf
(
! !
(
(
! Demographischer Trend
2008:
Personen unter 18 Jahre
2035:
Schwüblingsen Personen unter 18 Jahre
jj
!
(
!!(
Dollbergen
(
blaugrüner Balken:
(
! j jj j entspricht 1000 Personen
(
! (
!
(
! Schulen
(
! (
! ¹
(
! (
! Daten: Erhebung Gemeinde Uetze, 2010

Quelle:
Daten: Gemeinde Uetze
(
! Auswertung und Layout: Region Hannover,
2.000 1.000 0 2.000 Meter Fachbereich Verkehr, Tanja Göbler
!
( Kartengrundlage:
(
! (
! Auszug aus Geobasisdaten

!
(
(
!
63

10. Literatur
Bertelmann Stiftung: Wegweiser Kommune. www.wegweiser-kommune.de
Ebigt, Sascha 2007: Menschen mit Migrationshintergrund in Niedersachsen.
In: Niedersächsisches Landesamt für Statistik (Hg): Statistischer Monats-
hefte Niedersachsen 10/2007, S. 580-584
Gemeinde Uetze 2010: Tagespflege- und Kindertagesstättenbedarfsplanung
2010/2011
Gutachterausschuss für Grundstückswerte Hannover: Grundstücksmarktbe-
richte für die Region Hannover, div. Jahrgänge, Hannover
Gutsche, Jens-Martin; Schiller, Georg 2008: Das Kostenparadoxon der Bau-
landentwicklung. Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Hg),
Wissenschaftliche Plenarsitzung 5, Berlin
Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) und NORD/LB
2003: Standortentwicklungskonzept für die Gemeinde Uetze, Hannover
NBank Investitions- und Förderbank Niedersachsen (Hg) 2008: Wohnungs-
marktbeobachtung 2008 - Aktuelle Marktlage und Perspektiven 2025, Han-
nover
Region Hannover 2009: Demographiebericht. Beiträge zur Regionalen Ent-
wicklung, Heft Nr. 118
Region Hannover; Fachbereich Jugend 2008: Sozialbericht Nr. 6, Berichtsjahr
2007
Region Hannover; Fachbereich Jugend, o.J.: Hilfen zur Erziehung, Berichts-
jahr 2008
Region Hannover; Fachbereich Soziales 2008: 2. Pflegebericht der Region
Hannover, Berichtsjahr 2007
Region Hannover; Fachbereich Verkehr 2008: Verkehrszellen in der Region
Hannover
Region Hannover 2006: Integrierte Verkehrsentwicklungsplanung, Strukturda-
tenatlas Region Hannover
Region Hannover und Landeshauptstadt Hannover 2008: Einwohnerentwick-
lung 2007 bis 2015/2020. Prognosen für die Region, die Landeshauptstadt
Hannover und die Städte und Gemeinden des Umlandes. Schriften zur
Stadtentwicklung, Heft 102, Hannover
Rohr-Zänker, Ruth; Müller, Wolfgang 2010: Auswirkungen von Siedlungsent-
wicklung und demographischem Wandel auf Auslastung und Kosten von
Infrastrukturen. Hg. Forum zur Stadt- und Regionalplanung im erweiterten
Wirtschaftsraum Hannover
Schmidt-Eichstaedt, Gerd; Zimmermann, Thomas 2008: Fiskalische Wir-
kungsbilanz „Wohnsiedlung Stolper Weg“, Berlin
Statistisches Bundesamt 2008: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölke-
rung mit Migrationshintergrund – Ergebnisse des Mikrozensus 2006. Fach-
serie 1, Reihe 2.2., Wiesbaden

Das könnte Ihnen auch gefallen