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Predigtmanuskript Pfr.

Jörg Wegner, Badische Landeskirche


Sonntag / Anlaß Text Thema
Vergebung
Ort / Datum Besonderes Notiz
Lieder
EL: 410, 1- 4 Christus, Licht der Welt
PS: 715.2
LL: 303, 1 Lobe den Herren
HL: 583, 1 – 3 Teures Wort
PL: 268, 1 – 5 Strahlen brechen
SL: 170, 1 – 4 Komm, Herr

Liebe Gemeinde,

acht Jahre lebte sie in einem Kerker, der selbst erfahrenen Journalisten einen
Schauer über den Rücken laufen ließ. Dreifach gesichert war das Loch und
schallisoliert, damit nicht etwas die Schreie des Mädchens an die Ohren der
Nachbarschaft drängen. Tatort eine gutbürgerliche Siedlung in Österreich.
Der Täter : der nette, hilfsbereite Mann von nebenan.

Natascha Kampusch war zehn Jahre alt, als sie der Täter in einen Lastwagen
zerrte und entführte. Unbeschreiblich ist, was er ihr in der Gefangenschaft
angetan hat.

Natascha Kampusch hat das und den Tag ihrer Selbstbefreiung vor Jahren in
einer Fernsehdokumentation noch einmal in Erinnerung gebracht.

Aber nicht nur das, hat mich ratlos gemacht angesichts dessen, was ein
Mensch fähig ist einem anderen anzutun.

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Irritiert hat mich noch eine andere menschliche Fähigkeit. Natascha
Kampusch verkörpert sie, wenn sie sagt: Von Anfang an war mir klar, das ich
das nur durchstehe, wenn ich W. Priklopil immer wieder verzeihe. (Auch von
Demütigungen berichtet sie, und wie sie Wolfgang Priklopil immer wieder
verzieh, weil die langen Jahre der Gefangenschaft für sie sonst noch weniger
auszuhalten gewesen wären. ARD Zitat)

Das fasse ich kaum, was sie da sagt, auch wenn doch Vergebung zum
Kerngeschäft unseres Glaubens gehört.
Zitate >

All das habe ich gehört. Und die Feindesliebe haben wir uns in der
christlichen Friedensbewegung immer auf die Fahnen geschrieben. Aber
was das bedeutet, beginne ich erst jetzt zu begreifen, nachdem ich von dem
gehört habe, was Natascha Kampus in schlichte Worte gefasst hatte.

Um klar zu werden, kann man sich ja mal objektiv informieren. Das Internet-
Lexikon wikipedia sagt es so:
Vergebung (gr. a·mnestia, "das Nicht-Gedenken", alternativ auch:
Verzeihung) ist ein Schlüsselbegriff des Christentums und zählt auch zu den
menschlichen Tugenden. Eine besondere, offizielle Art und Weise der
Vergebung ist die Begnadigung. Ein verwandter Begriff zur Vergebung ist die
Versöhnung.

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Na ja, das hilft uns nicht wirklich weiter und sagt nur noch einmal, das es um
einen unserer Schlüsselbegriffe geht.

Die uns bekannte Wendung „Vergessen und Vergeben “ geht wohl in die
Richtung des „Nicht – Gedenkens“ der Amnestie – der Begnadigung.

Falsch verstanden hieße das: die Opfer vergessen alles und darum vergeben sie.
Menschen wie Natascha Kampusch können natürlich nie vergessen, was
geschehen ist. Wie könnte sie da vergeben?

Richtig verstanden eröffnet sich mir damit ein Weg, das Wort Vergebung,
diesen Schlüsselbegriff zum Schlüssel meines Glaubens werden zu lassen.

Da deckt sich dann auch einiges mit dem, was die Psychologen für gut und
heilsam halten.

Vergebung ist ein Weg, ein manchmal harter Prozess, in dem ich selbst
mittendrin stecke. Natascha Kampusch hat sich damit aus der reinen Opferrolle
befreit. Sie hat mitten in der Hölle einen teuflischen Kreislauf durchbrochen.
Das berichten ähnlich andere Entführungsopfer wie Jan Phillip Reemtsma, oder
Insassen von KZs.

Das ist beileibe keine „Schwamm-drüber“ Haltung. Vergebung geht tiefer, ist
ernsthafter und schmerzvoller. Da gehört, Hass mit hinein, Zweifel, Klage und
ganz klar all das, was einem widerfahren ist.

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Es wird nichts entschuldigt, nichts verklärt oder erklärt, um so die Täter etwas
freizusprechen. Doch es ist oft die einzige Möglichkeit, dem Rad in die Speichen
zu greifen, das auch die Opfer zu zermalmen droht.

Das ist immer noch nicht viel verständlicher.

Theoretisch komme ich da nicht weiter. Vergebung hat etwas von einem
Geheimnis. Man muss es erleben, etwas wagen, um es zu ergründen.
So suchte ich nach weiteren Berichten vom Vergeben.

Der erste stammt von Corrie ten Boom, sie hat Grauenhaftes im KZ Ravensbrück
erlebt. Sollte sie je den Tätern vergeben können?
Kurz nach dem Graue erlebt sie dies:

München im Jahre 1947: Ernste Gesichter starren mir entgegen. Ich habe
gerade in einer Kirche gepredigt und über meine Zeit im Konzentrationslager
gesprochen. Jetzt ist alles vorbei. Die Menschen verlassen wortlos den Raum.
Ein Mann kommt mir entgegen. Er arbeitet sich gegen die Menge zu mir nach
vorne.
In diesem Moment sehe ich den Mantel, den braunen Filzhut, dann die blaue
Uniform und ein Barett mit Totenschädel und gekreuzten Knochen. Ich sehe
den grossen Raum, in dem wir uns nackt ausziehen mussten. Die Schuhe und
die Kleider am Boden. Wir mussten nackt an ihm vorbeigehen. Ich erinnere
mich an die Scham, ich erinnere mich an meine ausgemergelte Schwester,
deren Rippen deutlich unter der pergamentartigen Haut hervortraten.

Mein Blut schien zu gefrieren. Er sagte: «Sie sprachen von Ravensbrück. Ich war
Wächter dort.» Er fuhr fort: «Ich bin Christ geworden.» Er steckte mir seine
Hand entgegen und fragte: «Werden Sie mir vergeben?»

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Sekunden stand ich wie gelähmt vor diesem Mann, doch es kam mir vor als
wären es Stunden. Ich kämpfte in meinem Inneren: Meine Schwester war
schliesslich im Konzentrationslager Ravensbrück elend und langsam gestorben.
Doch dann erinnerte ich mich an eine Bibelstelle: «Wenn ihr den Menschen
ihre Sünden nicht vergebt, dann wird der himmlische Vater im Himmel auch
euch nicht vergeben» (Matthäus 6,15).

Vergeben oder invalid bleiben?Nach dem Krieg hatte ich ein

Heim für Naziopfer eröffnet. Ich erlebte dort, dass die, die vergeben konnten,
innerlich frei wurden, egal welche körperlichen Schäden sie hatten. Die, die an
ihrer Bitterkeit festhielten, blieben jedoch Invaliden. Ich stand immer noch vor
dem Mann. Kälte umklammerte mein Herz. Doch Vergebung ist kein Gefühl,
sondern in erster Linie ein Akt des Willens. Ich betete und hob die Hand. Ich
betete darum, dass Gott mir das Gefühl der Vergebung schenken möge. Mit
einer mechanischen Bewegung legte ich meine Hand in die Hand, die sich mir
entgegenstreckte.

Dann geschah etwas Unglaubliches! Ein heisser Strom entsprang in meiner


Schulter. Er lief meinen Arm entlang und sprang über in unsere beiden Hände.
Mein ganzes Sein wurde von dieser heilenden Wärme durchflutet. Ich hatte
plötzlich Tränen in den Augen und konnte sagen:«Ich vergebe dir! Ich vergebe
dir von ganzem Herzen.»

Vergebung für einen Teufel


Von Roman Heflik

Kann man jemandem vergeben, der einen vergiftet und die eigene
Zwillingsschwester getötet hat? Die Jüdin Eva Kor hat die Menschenversuche
von Josef Mengele, dem Todesengel von Auschwitz, überlebt. Und sie hat
ihren Peinigern vergeben - andere Holocaust-Überlebende sind entsetzt.

Eva Mozes Kor ist heute 71 Jahre alt, eine kleine rüstige Frau mit kurzer
weißblonder Lockenfrisur. An diesem Abend trägt sie ein blaues Kostüm mit
kurzen Ärmeln und Seidenschal. Auf ihrem freien linken Unterarm schimmert
noch immer die Tätowierung: "A-7063", die Häftlingsnummer in Auschwitz. Auf
Einladung der Körber-Stiftung ist Kor nach Hamburg gekommen, um einen

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Dokumentarfilm über ihr Leben zu präsentieren, den der amerikanische
Filmemacher Bob Hercules und die US-Historikerin Cheri Pugh gedreht haben.

Frieden schließen mit den Mördern

Was da über die Leinwand flimmert, ist keine der üblichen Geschichten über
den Holocaust, über Vernichtung und Schuld. Es ist eine Geschichte des
Verzeihens angesichts des unfassbaren Bösen - und zugleich eine Geschichte
der persönlichen Heilung. Der Inhalt könnte kaum kontroverser sein: "Forgiving
Dr. Mengele" lautet der Titel - "Doktor Mengele vergeben". Denn Eva Mozes
Kor hat ihren Frieden geschlossen mit den Menschen, die ihre Familie
ausrotteten und sie ermorden wollten.

Kors Weg zu diesem Frieden begann mit einer Reise in das Land ihrer Feinde.
Nur wenige Wochen nach dem Tod ihrer Schwester flog Eva nach Deutschland,
um sich mit einem deutschen Arzt zu treffen. Hans Münch hatte in Auschwitz
gearbeitet - als Kollege Mengeles. Von ihm, so hoffte Kor, könnte sie womöglich
mehr über Mengeles Experimente erfahren. Nach dem Krieg war der SS-
Mediziner als Kriegsverbrecher angeklagt, aber schließlich freigesprochen
worden. Im Gegensatz zu seinem berüchtigten Kollegen hatte Münch keine
Menschenversuche durchgeführt.

"Ich vergebe allen Nazis"

Aber die resolute Auschwitz-Überlebende ging noch weiter. Als im Januar 1995
der Befreiung ihres KZs vor 50 Jahren gedacht wurde, nahm Kor Münch mit. Auf
dem schneebedeckten Gelände des Vernichtungslagers verlas sie vor der
anwesenden Presse ein Schuldeingeständnis Münchs, das Kor als
Zeugenaussage gegen jede Art von Auschwitzlüge verwenden wollte. Und dann
sagte sie: "In meinem eigenen Namen vergebe ich allen Nazis."

Kann man dem Bösen wirklich vergeben? Entschuldigt man damit nicht
vielmehr die Täter von damals?

Doch die amerikanische Immobilienmaklerin mit dem harten rumänischen


Akzent ist sich heute sicher, dass sie das Richtige getan hat. "Ich fühlte, wie eine
ungeheure Last aus Schmerz von mir genommen wurde. Ich hätte nie gedacht,
dass ich so stark sein kann." Indem sie persönlich ihren schlimmsten Feinden
verzieh, habe sie endlich ihre Opferrolle abstreifen können. Ihre Vergebung sei

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kein Vergessen, betont Kor, die in ihrer Wahlheimat, in Terre Haute im US-
Bundesstaat Indiana, ein kleines Holocaust-Museum betreibt. "Denn was ein
Opfer tut, ändert nichts daran, was passiert ist." Doch jedes Opfer habe das
Recht auf Heilung, glaubt das ehemalige Opfer Kor. "Und das Gute an dem
Heilmittel Vergebung ist, dass es keine Nebenwirkungen hat. Und jeder kann es
sich leisten."

N. Kampusch, Corrie ten Boom, Eva Moses Kor – sie sind für mich
Kronzeuginnen einer radikalen Vergebung, wie Jesus sie praktiziert hätte.
Dennoch weiß ich: es kann immer nur meinen Weg der Vergebung
geben, meine Geschichte, mein Gegenüber...

Vergebung kann man nicht fordern, man kann sie nicht machen. Sie ist ein
Weg, den man gehen muss.

Nur eines weiß ich: ich lebe davon, dass auch mir vergeben wird im Großen
und im Kleinen.

Mit den Worten Jesu heißt das: Vergebt einander, so wie auch euch vergeben
wird. Amen

Lied: Wie ein Fest nach langer Trauer EG 666

Die Tipping-Methode der Radikalen Vergebung ist eine ungewöhnliche


Synthese aus psychologischer und spiritueller Arbeit. Sie unterstützt
Menschen dabei, mit sich und der Welt in Frieden zu kommen. Die Methode
wird in Seminaren, Workshops und Vorträgen vermittelt. Die deutsche
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Ausgabe des Buches von Colin C. Tipping ist unter dem Titel “Ich vergebe -
Was Vergebung NICHT ist.

Vergebung ist NICHT leicht. Sie ist in der Tat eines der schwierigsten Dinge, die
wir jemals tun.

Vergebung bedeutet NICHT, dass wir über die schlechte Sache, die uns jemand
angetan hat, Freude empfinden. Laut Lewis B. Smedes gibt es vier Stadien:
Verletzung, Hass, Heilung und Zusammenkommen. Wenn du deine Verletzung
anerkennst, ist das der erste Schritt in Richtung Vergebung.

Vergebung ist NICHT das Verleugnen von Gefühlen wie Zorn und Hass. Sie
bedeutet vielmehr, diesen Gefühlen ins Auge zu schauen. Sie ist eine
Entscheidung für die Liebe. Sie bedeutet aber auch, dass diese schlechten
Gefühle zurückkommen können; du musst dir immer wieder vergeben. Du
musst in dir selbst Vertrauen aufbauen, wie auch den anderen Menschen die
Gelegenheit geben, die Beziehung zu dir auf Vertrauen aufzubauen.

Vergebung bedeutet NICHT, Ausreden für jemanden zu finden. Wir


entschuldigen Menschen, wenn wir verstehen, dass sie nicht zur Verantwortung
zu ziehen sind. Vergebung ist notwendig, wenn wir jemanden für das, was
passiert ist verantwortlich machen können. Vergebung hält die Person
verantwortlich, aber sie bedeutet das Löschen der Vorkommnisse durch eine
entsprechende Entscheidung.

Vergebung ist NICHT vergessen. Wir vergessen kleine Verletzungen, die zu


geringfügig sind, als dass man sich daran erinnerte. Wenn du eine Verletzung
nicht vergessen kannst, dann ist die Notwendigkeit zur Vergebung gegeben.
Verletzungen, an die wir uns erinnern, sind wie aufbewahrter Schmerz.
Vergebung ist der Weg, wie wir diesen Schmerz loswerden. Vergebung ist auch
ein Prozess – vielleicht können wir immer nur einen kleinen Teil davon
behandeln. Wir müssen auch unseren eigenen Anteil in der
zusammengebrochenen Beziehung betrachten, unsere Fehler anerkennen, sie
zugeben und die Konsequenzen akzeptieren, die sich daraus ergeben, und
Gerechtigkeit suchen.

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Vergebung ist NICHT ein Gefühl. Vergebung ist eine Wahl, die wir treffen,
nämlich eine Person als Freund zu behandeln – selbst, wenn wir das nicht gerne
tun. Sie ist die Wahl, die wir treffen: einer anderen Person eine Verletzung nicht
mehr vorzuhalten. Sie ist das Auslöschen einer aufgezeichneten Sünde.
Vergebung ist NICHT etwas, was wir tun können. Vergebung ist ein Geschenk
Gottes. Sie ist ein "herausragender, unmöglicher Akt". Sie ist etwas, was wir
nicht ohne die Kraft Gottes tun können. Lewis B. Smedes, "Vergib und Vergiss"

Was Vergebung ist.

Vergebung bedeutet, jemand anderen aus deinem persönlichen Gericht zu


entlassen. In ihrem Buch "Something More" sagt Catherine Marschall, dass
Vergebung geschieht, wenn man jemand anderen aus seinem persönlichen
Gericht entlässt. Wenn man mit der persönlichen Beurteilung eines Menschen
Schluss macht, heißt das nicht, dass man dem, was er sagt oder tut, zustimmt.
Es bedeutet nur, dass du dich nicht zum Richter machen willst. Du willst nicht
einen Schuldspruch über ihn sprechen.

Vergebung bedeutet: Ich spiele nicht Gott bezüglich einer Person. Die Bibel
sagt: "Es liegt an mir zu rächen; Ich werde zurückzahlen", sagt der Herr. (Römer
12, 19) Weil er sich darum kümmern wird, muss ich es nicht tun. Vergebung
befreit die Menschen von dem persönlichen Richtspruch.

Vergebung bedeutet, sich selbst etwas Gutes tun. "Wenn wir einem Kind, das
uns verletzt hat, Vergebung anbieten und erhalten, wenden wir unsere
Aufmerksamkeit von dem Schmerz weg und dem Leben zu. Wir befreien unsere
Gedanken von dem Stachel, immer und immer wieder über das Ereignis
nachzudenken. Wir lösen uns von verletzten Erinnerungen, die die Wunde
immer nur vertiefen können. Jemandem zu vergeben ist ein Akt der Liebe an
uns selbst. Wenn der andere in diesem Prozess frei ist, soll es so sein. Er ist
noch immer verantwortlich für das, was er getan hat. Er hat sich noch immer
vor Gott zu verantworten." Karen O`Connor, "Wiederherstellung der Beziehung
mit den erwachsenen Kindern", S. 173

Vergebung ist eine Entscheidung. Wir müssen die Vergebung nicht fühlen,
damit sie gültig ist. Es genügt, wenn wir uns entscheiden zu vergeben. Das
Gefühl wird folgen. Aber dass wir uns gut fühlen, ist nicht das einzige Ergebnis,
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auf das wir hinarbeiten sollen. Jene, die vergeben, haben ein größeres Ziel. Sie
freuen sich auf die Wiederherstellung der Beziehung. ebd "Eines unserer
größten Hindernisse zu lieben ist unser Versagen loszulassen und zu vergeben.
Wenn wir an unserer Bitterkeit festhalten, vergiftet das unsere Gesundheit und
hindert uns, die Menschen jetzt in der Gegenwart zu lieben. Eine der größten
Möglichkeiten, die dich befreien können um Liebe zu empfangen und zu geben
- und zwar hier und jetzt - ist, vergangene Verletzungen zu vergeben. Das
griechische Wort für vergeben ist: loslassen." Edie Ensley, "Gebete, die unsere
Gefühle heilen", S. 23, 24

Vergebung heißt die Zukunft betrachten und nicht die Vergangenheit. "Wenn du
Vergebung gibst und empfängst, so konzentriere dich auf die Wiederherstellung
der Beziehung, auf das Zusammenkommen und darauf, das Vergangene
vergangen sein zu lassen. Vergebung bedeutet nicht, dass man die
Aufzeichnungen richtigstellt. Es bedeutet, emotionale Last, Schuld, Scham und
das Gefühl, Recht zu haben, hinter sich zu lassen."

"Wenn es dir mit deinem Wunsch ernst ist, dir selbst und anderen zu vergeben,
wirst du keine Zeit damit verlieren, frühere Gespräche neu zu konstruieren,
Erklärungen deiner Position zu geben, Anklagen und Gegenanklagen
aufzustellen oder Verantwortung auszuteilen dafür, wer, was, wann und wo
gesagt hat. Die Versuche, vergangenen Kummer wieder auferstehen zu lassen,
erweitern oftmals die Kluft zwischen Menschen, statt sie zu schließen.
Konzentriere dich auf die Beziehung und deinen Wunsch, sie
wiederherzustellen. Lass den Rest den Herrn machen." Karen O`Connor,
"Wiederherstellung der Beziehung mit den erwachsenen Kindern", S. 173

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