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FLE NSBURG HIS TORIS CH M ARIT I M

ISSN 1610-2827

e r b a r !
wund
Und diesmal… Es war
ALEX auf großer Fahrt, Das erste Mal KONGELIG CLASSIC - KC 1855
Facelifting: LUNA VIII und VAAR, QUILTS im Schifffahrtsmuseum,
Portrait COELNAMARA, Farbengatt, maritime Termine...

Nr. 34 – September 2012


© RAINER PRÜSS
©RAINER PRÜSS
wo sonst?...
...und natürlich gibt es bei uns
auch den extrabreiten schwedischen
Schiffsboden, der aussieht, als
stammte er aus einem 200 Jahre
alten Reederei-Kontor.
(Passt auch gut zu Ihrem
...und wenn Sie für die Wand Ihres Designer-Sessel)
„Kapitänszimmers“ eine rustikale
eichene Schiffswand brauchen,
damit Ihr maritimes Chronometer
noch besser zur Geltung kommt, –
die haben wir natürlich auch. Gucken kost’ nix.
Sie werden begeistert sein!
(...und vielleicht finden Sie hier auch
den für Sie perfekten Kaminofen...)

Öffnungszeiten: Mo-Fr 7-18 Uhr · Sa 7.30-13 Uhr, gucken kost‘ nix, Rat holen auch nicht. Außerdem jeden Sonntag von 13-17 Uhr Schautag (keine Beratung, kein Verkauf
... aber in Ruhe gucken.) Sie finden uns in 24937 Flensburg · Am Industriehafen 3. Sie können sich auch einen Beratungstermin holen. Fon (0461) 1501-0 · Fax (0461) 1501-111
... oder kommen Sie einfach vorbei. Übrigens: JACOB CEMENT BAUSTOFFE ist eine Unternehmung der Jacob Sönnichsen AG

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Alle Vereine im Überblick Tonne 4
Übersichtsplan Tonne 5
Alexandra auf „Großer Fahrt“ Tonne 6
KONGELIG CLASSIC – Es war wunderbar! Tonne 10
QUILTS – „…und fuhren übers Meer!“ Tonne 16
Facelifting für alte Damen: LUNA VIII und VAAR Tonne 18
Bildbetrachtung – Von oben und von unten Tonne 22
Flensburger Impressionen Tonne 23
HISTORISCHER HAFEN: Endlich im eigenen Büro! Tonne 24
STAR FLYER zu Gast… Tonne 25
Klassische Yacht – COELNAMARA Tonne 29
Farbengatt Tonne 30
Veranstaltungen Tonne 32
Leserbriefe Tonne 33
Impressum Tonne 34

Liebe Leserin, lieber Leser …

es geht voran. Das Büro HISTORISCHER HAFEN FLENSBURG hat seine


Räume im ehemaligen Fährkroog neben dem Schifffahrtsmuseum bezogen und
seine Arbeit aufgenommen. Es konnten mit dreijähriger EU-Förderung reguläre
Arbeitslätze geschaffen werden. Arbeit gab es auch gleich genug, denn neben
den Aufgaben im täglichen Hafenbetrieb auf der Hafenwestseite gab es mit der
erstmals ausgerichteten KONGELIG CLASSIC von 1855 wirklich eine Menge
zu tun und es gab wenig Schlaf. Viel zu tun hatte auch die Werft von Christian
Jonsson in Egernsund, denn CHARLOTTE und DAGMAR AAEN waren zur
Frühjahrskur und FRIEDA, AURORA, LUNA VIII und VAAR erhielten über
lange Monate ein echtes umfangreiches Facelifting, worüber wir am Beispiel
LUNA VIII und VAAR in diesem Heft berichten, damit man eine Vorstellung
davon bekommt, was es bedeutet ein altes Holzschiff zu erhalten.
Ja, und ALEX war natürlich wieder unterwegs, worüber Kapitän Weyhausen
berichtet und das Schifffahrtsmuseum präsentiert zur Zeit maritime Arbeiten
in Textil. Also reichlich Stoff...

Wir wünschen viel Spaß beim Gucken und Lesen!

Rainer Prüß

Wir bedanken uns bei den Flensburger


Unternehmen, die mit ihrer Anzeige die
Herausgabe des Hafenblattes ermöglichten.
...mehr erfahren Sie unter
www.historischer-hafen.de

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In Flensburg entstand innerhalb der letzen 30 Jahre Der HISTORISCHER HAFEN FLENSBURG wird gebildet
ein einmaliges Ensemble fahrender historischer Segel- von verschiedenen Vereinen und Organisationen.
und Dampfschiffe, einer lebendigen Museumswerft und Sie restaurieren die historische Substanz und halten die
einem Schifffahrtsmuseum. Hier werden alte Schiffe Schiffe in Fahrt. Sie organisieren auch die historisch ma­
restauriert, gebaut und gefahren. ritimen Veranstaltungen wie Rum Regatta, DampfRund­
Vor der Altstadtkulisse der »Küste« mit ihren histo­ um, Apfelfahrt, Kongelig Classic usw.
rischen Gängen und Höfen ergibt dies einen Einblick Organisatorische Einheit ist die gemeinnützige GmbH
in die Seefahrts-, Arbeits- und Lebenskultur, der in die­ HISTORISCHER HAFEN FLENSBURG.
ser Kombination und im Zusammenhang mit den dazu
entwickelten maritimen Klein- und Großveranstaltungen
auch in europäischem Kontext einzigartig ist. www.historischer-hafen.de

Egal ob alleine, in der Familie oder in der Gruppe, ob


beruflich oder in der Freizeit – wer sich für alte Schiffe
interessiert, kann sich hier stunden- oder tagelang auf­
halten und auf spannende Entdeckungsreise gehen,
kann auf dem »Kapitänsweg« einen Tag im Leben eines
Segelschiffskapitäns nachvollziehen, kann Dampfer
oder Segelschiff fahren, oder einfach das knarrende
Holz, den Geruch von altem Tauwerk und die Atmosphä­
re historischer Seefahrt genießen.

WWWW
WWWWWWWWWWWWWW

Museumshafen Dampfer „Alexandra“ Flensburger Klassische Yachten Museumswerft Flensburg


Flensburg e.V. Das 1908 in Hamburg er­ Schifffahrtsmuseum Flensburg e.V. gemeinnützige GmbH
Der „Museumshafen Flens­ baute Schiff wurde 1975 Flensburg ist eine alte Ha­ Im Januar 2005 wurde der Die Museumswerft be­ treibt
burg e.V.“ ist eine private wegen Unrentabilität außer fen- und Handelstadt. Im Verein Klassische Yachten einen Ausstellungs- und
Initiative und wurde als ge­ Dienst gestellt. Der „Förder­ Schifffahrtsmuseum erfährt Flensburg ins Leben gerufen. Werk­­platz für traditionelle Tä­
meinnütziger Verein 1979 verein Salondamfer Alexand­ man alles über den Hafen Ziel des Vereins ist es, das tig­
keiten der maritimen
gegründet mit dem Ziel ra“. Der Fördeverein erhlält und die Kaufmannshöfe, Konzept Historischer Hafen Arbeits­welt und für histori­
der „Wiederherstellung und 1986 von der Fördereederei über Kaufleute und Reeder, mit einer Darstellung der Ent­ sche Segelschiffe. Auf der
Infahrt­haltung traditioneller den Dampfer geschenkt und über Werften und Schiffe, wicklung des Segelsports in Wer­ft werden Segel- und
Segelschiffe und anderer his­ verpflichtet sich, ihn wieder über Tauwerk und Takella­ der Westlichen Ostsee wei­ Arbeits­boote dieser Region
torischer Wasserfahrzeuge“, vollkommen instand zu setzen ge, über Maschinen und ter zu komplettieren, denn restauriert und nachgebaut.
Der Museumshafen will die und fahrtüchtig zu erhalten. Motoren, über Maschinisten der Regattasport wurde hier Es handelt sich um offene
traditionell in der Ostsee, in Seit nun mehr als 20 Jahren und Kapitäne und ihren Alltag 1855 mit der ersten Regatta Arbeitsboote der Förde- und
Belten und Sunden, im Katte­ arbeiten die Crewmitglieder an Bord – von der Förde bis in der Westlichen Ostsee be­ Küstenfischerei, kleine Fracht­
gat und Skagerrak beheima­ vom Heizer bis Kapitän nach Westindien und zurück gründet. Gesammelt und prä­ segler und Smakke-Jollen.
­
teten Schiffstypen erhalten ehren­amtlich am diesem über die sieben Weltmeere… sentiert werden Yachten, die So schafft die Museumswerft
und der Öffentlichkeit präsen­ Satzungsziel. Seit 1990 ist Die Ausstellungen bieten ein für die Entwicklung in diesem Arbeits- und Fort­ bildungs­
tieren, insbesondere die se­ im Denkmalbuch des Lan­ Erlebnis für alle Sinne. Sta­ Revier typisch waren. Auch plätze für Jugendliche und
gelnden Berufsfahrzeuge der des eingetragen und steht tionen zum Ausprobieren, hier sind die Schiffe in Privat­ Langzeitarbeitslose. Jugend­
Revier- und Küstenfahrt, d.h. als erstes fahrendes, mit Anfassen, Schauen, Hören besitz und werden von den liche und Schülergruppen
kleine Frachtsegler, Fischerei­ Dampf getriebenes, histori­ und Staunen machen den Mu­ Eignern in privater Initiative werden durch praktische
fahrzeuge sowie Dienstfahr­ sches Schiff in Schleswig- seumsbesuch zu einer span­ ohne Fördermittel restauriert Tätigkeit an die maritime
zeuge, wie z.B. Zoll-, Lotsen- Holstein unter Denkmal­ nenden Entdeckungsreise für und in Fahrt gehalten. Arbeitswelt herangeführt.
und Rettungskutter. schutz. kleine und große See(h)leute
gleichermaßen.
Museumshafen Flensburg e.V. Förderverein „ALEXANDRA“ Flensburger Schifffahrtsmuseum Klassische Yachten Flensburg e.V. Museumswerft Flensburg
Herrenstall 11 Schiffbrücke 22 | 24939 Flensburg Schiffbrücke 39 | 24939 Flensburg Küsterlücke 29 gemeinnützige GmbH
24939 Flensburg Postfach 16 16 | 24906 Flensburg fon 0461 85 29 70 24943 Flensburg Schiffbrücke 43-45
Tel. am Liegeplatz 0461 17190 schifffahrtsmuseum@flensburg.de 24939 Flensburg
fon 0461 2     22     58 während d. Fahrt 0171 3164007 www.schifffahrtsmuseum.flensburg.de fon 0461 18 29 439
fax 0461 2      20      27 www.facebook.com/ www.k-y-flensburg.de fon 0461 18 22 47
www.museumshafen-flensburg.de Spendenkonto Förderverein: schifffahrtsmuseum.flensburg fax 0461 18 22 48
Nord-Ostsee Sparkasse Spendenkonto
Spendenkonto Konto 88 005 889 · BLZ 217 500 00 Öffnungszeiten: Nord-Ostsee Sparkasse Förderverein Museumswerft e.V.
Nord-Ostsee Sparkasse Di.-So. 10:00 - 17:00 Uhr Konto 17 10 14 25 Heinrich-Voß-Str. 33
fon 0461 2 12 32 24939 Flensburg
Konto 8000 719 Eintritt: Erwachsene: 6,– BLZ 217 500 00
fax 0461 2     12     47
BLZ 217 500 00 Kinder unter 18 Jahren frei!
mobil 0171 316     40     07
email DampferAlexandra@aol.com Spendenkonto Förderverein:
www.dampfer-alexandra.de Nord-Ostsee Sparkasse
www.schleswig-holstein.de/ Konto 272 329 · BLZ 217 500 00
forum/freizeit/alexandra.html

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Übersichtsplan
Der HISTORISCHE HAFEN liegt an der West­
seite des Hafens vor der Häuserzeile der
Flensburger Altstadt mit ihren vielen
historischen Gängen und Höfen.

Hafen

Es gibt Parkmöglichkeiten in den nahege­


legenen Parkhäusern „Speicherlinie“ und
„Norderstraße“. Sie folgen einfach dem
Parkleitsystem.

Eine Promenade führt von der südlichen


Hafenspitze direkt am Wasser entlang.
Sie können alle Bereiche fußläufig
erkunden.
Die einzelnen Sammlungen sind mit
einführenden Texten beschildert.

www.historischer-hafen.de

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Alexandra auf „Großer Fahrt“
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Flensburg – Hamburg und zurück
D
as Druckmanometer auf der Brücke zeigte exakt 9 Bar, die Kom- Passagiere und Besatzung mit einem ordentlichen „Tuut“. Die haben dort
mandoelemente waren überprüft, das Schiff ordentlich bemannt und ein Signalhorn zur Verfügung, um damit befreundete Schiffe zu begrüßen.
die Reise von Flensburg nach Hamburg konnte beginnen. Pünktlich In Brunsbüttel prompt geschleust und schon war unser schöner Dampfer
am 1. August um 9.00 Uhr legte unser Dampfer mit Fahrgästen von der auf dem großen Fluss. Die „Elbe“ meinte es gut mit uns, wir hatten Strom
Dampferbrücke in Flensburg ab. Das Wetter war ordentlich, die Stim- mit. Über 11 Knoten zeigte unser GPS an. Wir mussten schon aufpassen,
mung gut und mit 8,8 Knoten passierten wir die Ochseninseln. Von hier dass wir nicht geblitzt wurden! Auf der Elbe zu dampfen heißt auch, die
aus waren es noch gut 140 Seemeilen bis zum Hafen Hamburg. Der erste große Welt ist dicht dabei. Was uns an Schiffen entgegen kam oder auch‚
Zielhafen unserer Reise war jedoch Rendsburg. Auf der Außenförde bei mal überholte, das war schon beeindruckend. Auch auf der Elbe, Anmel-
Leuchtturm „Kalkgrund“ wurde nach flotter Fahrt, die offene See erreicht. dung über Funk, und auf unseren Geräten konnten wir die vielen Dampfer
Die Seegrenze wird durch Linie Leuchtturm Kaegnes-Birknack (Geltinger identifizieren und den Gästen Erklärungen geben. Unsere Restauration
Birk) markiert. In 1 Seemeile Abstand passierten wir „Falshöft“, um dann hatte wirklich gut zu tun. Frühstück, Mittag, Kaffee und unsere berühmte
mit SSO-Kurs auf Schleimünde zu halten. Der markante schwarz-weiße Bockwurst, alles mit Liebe und einem Lächeln serviert, wie auf einem
Leuchtturm „Schleimünde“ markiert die Einfahrt zur Schlei nach Kappeln, 5-Sterne-plus-Kreuzfahrer. Einziges Manko an Bord, unsere Sitze sind
Arnis oder Schleswig. Für die ollen Wikinger war dieser Punkt einmal aus Holz. Aber die Ehefrau eines unserer Crewmitglieder hatte Kissen in
eine wichtige Einfahrt. Aber seitdem die Butterschiffe liebevoller Arbeit genäht, und somit blieb kein „Mors“
nicht mehr Kappeln anlaufen, ist es in Schleimünde, was auf harten Ecken sitzen. Zur Entspannung hatten wir
Berufsschifffahrt angeht, ordentlich ruhiger geworden. natürlich auch liquide Mittel anzubieten. Das „Flens“
Weiter ging unsere Seereise vorbei an Damp in Rich- mundet eigentlich immer vorzüglich. Die Jungens von
tung „Leuchtturm Kiel“. Bald schon konnte man die Deck sorgten dafür, dass an Bord alles lief, und unter-
vielen Schiffe, die in und aus der „Kieler Förde“ kamen stützten die Restauration. Auf dem Oberdeck spielten
bestaunen. Unser Speed war richtig gut, die Maschine Gäste aus Glücksburg Weisen von Wellen, Wind und
hatte wohl Freude an dieser Reise. Quer ab LT Kiel Meer. Die Maschine lief dank unserer Maschinenbe-
Anmeldung bei „Kiel Traffic“, um in das Gesamtverfah- satzung wie ein Uhrwerk. Eine Dampfmaschine hat ei-
ren Verkehr nach Kiel oder „Holtenau Schleuse“ einge- nen wunderbaren Klang. Die Heizer hatten es bei den
bunden zu werden. Quer ab „Leuchtturm Friedrichsort“ Temperaturen nicht leicht, und wenn der Wind dann
meldeten wir uns brav bei der Schleuse an und siehe da, auch noch nicht so richtig steht, dann ist Dampf machen
der Schleusenmeister war ein ehemaliger Kollege des keine leichte Aufgabe. Wir fahren so seit ewigen Zeiten,
Kapitäns aus schönen Zeiten bei der „Förde Reederei“. mit Gottes Hilfe und dem Geschick des Maschinisten!
Aber er hatte keine gute Nachrichten für uns. Die Nordschleuse war nicht Stade wurde passiert und so langsam kam Schulau in Sicht. Bei „Will-
in Betrieb und in der Südschleuse stauten sich die Schiffe. Fast 2 Stunden komm Höft“ die traditionelle Begrüßung mit Flagge und Deutschland-
warteten wir auf Einfahrt in die Schleuse. Geduld war also gefragt und die Lied. Wir grüßten freundlich mit unserer Dampfpfeife zurück. In Höhe
schöne Zeit, die wir auf See heraus gedampft hatten, komplett in „Dutt“. Blankenese zeigten Rauchwolken das Nähern des weißen Schwans von
Für in „Dutt“ hätte man auch ein anderes Wort nehmen können, aber wir Hamburg an. Die „Schaarhörn“ hatte extra Dampf aufgemacht, um die
sind ja wohl erzogen. Nach der Schleusung hatten wir eine Person mehr an „Alexandra“ zu begrüßen. So etwas nennt man Freundschaft. Zusammen
Bord, ein ehemaliger Lotse kam als Berater. Somit hatte es die Schiffsfüh- dampften wir weiter Elbe aufwärts. Vorbei an „Air-Bus“, Finkenwerder,
rung etwas leichter und weiter ging die Dampferfahrt Richtung Rendsburg. dem „Container Terminal“, der Großwerft „Blohm & Voss“ bis zum Haus
Dicke Pötte kamen uns entgegen, man hatte den Eindruck, die großen der 1000 Mängel, die „Elbphilharmonie“. Aber irgendwann werden diese
Schiffe werden immer mehr, vom Ufer grüßten nette Menschen herüber Mängel beseitigt sein und dann hat Hamburg eine weitere Sehenswürdig-
und die Kanalfähren grüßten mit ihrem Horn. An der Schiffsbegrüßung in keit. Zur Eröffnung wird bestimmt „Die Unvollendete“ von Franz Schubert
Rendsburg wurden wir herzlichst mit dem „Deutschland Lied“ begrüßt. gespielt. Vor dem „Cruise Terminal“ drehten wir und mit langsamer Fahrt
Kurz danach legten wir am Kreishafen an und unsere Gäste stiegen fröhlich erreichte unsere Lady die Landungsbrücken. Mit ordentlichem „Tuut“
in den wartenden Bus nach Flensburg. begrüßte die „Alexandra“ zusammen mit der „Schaarhörn“ die Hanse-
Der 1. Tag unserer Seereise war beendet, die Besatzung hatte einen guten stadt. Die Begrüßung durch Hamburger Hafenrundfahrtschiffe war da-
Job gemacht! gegen sehr verhalten. Das hätten wir in Flensburg freundlicher gemacht.
Die Menschen auf den „Sankt Pauli Landungsbrücken“ dagegen hatten
AM ZWEITEN TAG unserer Reise um 9.00 Uhr pünktliches Ablegen in ihre Freude an uns. Winken, freundliche Zurufe und Digitalkameras ohne
Rendsburg, vorher hatten wir uns bei der Kanalüberwachung angemeldet. Ende, begrüßten unseren Dampfer. Weiter ging unsere „Hafenrundfahrt“
Insgesamt gibt es 8 verschiedene Meldestellen für den Revierfunkdienst. Richtung „Museumshafen „Oevelgönne“. Das Anlegemanöver klappte
Heute geht nichts mehr ohne Überwachung. Das Schiff sehr gut besetzt, vorzüglich und mit 30 Minuten Verfrühung konnten die Gäste von Bord.
sogar Herrschaften der BG-Verkehr waren mit an Bord. Wetter spitze, Unisono war gute Stimmung angesagt. Das Aufwiedersehen, bye-bye,
kaum Wind, es konnte nicht besser sein. Mit 15 km/h dampfte die „Ale- Farewell und Moin Moin kam von Herzen. Jetzt hatte die „Alex“ erst
xandra“ Richtung Brunsbüttel. Als Berater hatten wir einen Hamburger einen Liegetag, denn die Rückfahrt war für den 4. August vorgesehen.
Kollegen mit Kanalkenntnissen an Bord. Übrigens freuen wir uns immer,
wenn dieser Kollege an Bord kommt. LIEGETAG IN HAMBURG.
Mit der „Schaarhörn“ war er schon oft in Flensburg und uns verbindet eine Freitag der 3.8. war nicht verplant, trotzdem war ein Teil der Besatzung
lange Freundschaft. Auf allen unseren Etappen wurden die Passagiere mit an Bord geblieben, um Besuchern das Schiff zu zeigen. Auch Besatzungs-
Seenot Rettungsübungen durch unseren ISM-Beauftragten (Safety Ma- mitglieder der im Museumshafen liegenden Dampfschiffe hatten sich zum
nagement) auf den Ernstfall vorbereitet. Bei Kilometer 24.5 stand der Fan- Besuch angemeldet. Zwischen der „Woltman“ und der „Alexandra“ besteht
club des Raddampfers „Freya“ extra für uns am Kanal und begrüßte Schiff, eine besonders herzliche Freundschaft. Andere Crewmitglieder gingen

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auf die „Cap San Diego“ und ließen sich von unserem Maschinisten die liefen der „Schaarhörn“ auf, fuhren nebeneinander, die analog und digital
Maschine genauestens erklären. Schon beeindruckend so eine große Ma- ausgerüsteten Fahrgäste konnten schöne Bilder machen. Das war schon
schine, obwohl diese Maschinenanlage für heutige Zeiten schon klein ein imponierender Anblick, diese beiden Kohle befeuerten Dampfschiffe
ist. Sollte man aus Versehen die Davidstraße in Richtung Reeperbahn zusammen auf dem Kanal zu sehen. Nach Plan legten wir im Kreishafen
hochgehen, empfehlen wir die Hausnummer 3. Über dem Eingang mit Rendsburg an. Die „Schaarhörn“ kam kurz danach auch an die Pier. Un-
großen Lettern: „Zur scharfen Ecke“. Nicht was sie womöglich denken, sere Gäste waren sicherlich zufrieden, denn ihr Applaus nach der Fahrt
nein, eine richtige Seemannskneipe, wie sie nur im Fernsehen vorkommt. war für die Besatzung das Zeichen, dass wieder alle Mann und Frauen an
Blanke Tische, Schiffsmodelle, Fotos von alten Schiffen, Knotenbretter – Bord ihren Job zur Zufriedenheit getan hatten. Auch die Busfahrer waren
kurzum – , alles was sich um die frühere Seefahrt dreht. Wir lernten am glücklich, dass alle ihre Schäfchen wieder den richtigen Bus fanden.
Nachbartisch englische Ingenieure kennen, die auf einem Forschungsschiff
im Dock von Blohm & Voss Bauaufsicht machen. So konnten wir unser SONNTAG, 5.8., die letzte Etappe unserer Seereise stand an.
erlerntes Englisch wieder ordentlich aufpolieren. Es hat nicht viel gefehlt, Wiederum pünktliches Ablegen und mit Kanalfahrt ging es Richtung Kiel.
und wir hätten gemeinsam „God save the Queen“ gesungen. Übrigens hat Das Wetter war gut und wir hatten den Eindruck, das unsere Gäste sich auf
diese schöne Kneipe auch eine nette Bedienung! Dieser Abend war rund diesen Teil unserer Rundreise freuten, denn die Musikmatrosen hatten
herum gelungen und wir versprachen beim Auslaufen unseres Schiffes, Gitarre und Akkordeon ausgepackt. Plötzlich erschien wie aus dem Nichts
dreimal laut zu tuten. Da wir am nächsten Tag wieder zur See fahren eine Meerjungfrau an Deck, knackig, griffig, langes dunkles Haar, grünes
sollten, mussten wir uns da verabschieden, wo es am Schönsten wurde. Top, grüner Bastrock und Seesterne als Zierde, wurden besonders die
Mit Bye Bye und Moin Moin, wurde die deutsch-englische Freundschaft männlichen Gäste aufgefordert, „Thetis“ doch ihren Tribut zu zollen. Dem
besiegelt. – Geht doch! Wunsche wurde sichtlich gerne und oft nach gekommen. Es gab dafür ein
Zeugnis, dass man jetzt richtiger Seefahrer ist. Nach 2,5 Stunden Fahrt
SAMSTAG, 4.8.2012. warteten wir vor der Schleuse Holtenau auf die Einfahrt. Dieses Mal muss-
Alle avisierten Gäste an Bord. Pünktlich um 9:00 Uhr legte die „Alex“ ab. ten wir nicht ganz so lange warten und nach dem Schleusen empfing uns
Zusätzlich dampfte die „Schaarhörn“ mit uns nach Rendsburg und sollte wieder das heimische Revier. Mit flotter Fahrt passierten wir Laboe. Da
nach unserem Ablegen in Oevelgönne Passagiere aufnehmen. Es dampften fällt einem immer das Lied von der „Waschfrau aus Laboe“ ein, denn dass
also zwei Traditionsdampfer, zudem noch im gleichen Jahr 1908 auf der unsere Heizer im Maschinenraum kein Kaffeekränzchen hielten, konnte
Werft Janssen & Schmilinsky in Hamburg gebaut, die Elbe abwärts Rich- man live und in Natur sehen. Die Restauration hatte wieder „lecker Menü“
tung Brunsbüttel. Zwei Traumdampfer auf der Elbe, was für ein Anblick. anzubieten, die Leute von Deck, rund um unseren Bootsmann, waren flott
Aber irgendwie war die „Alexandra“ immer 7 Seemeilen voraus, obwohl in Gang und auf der Brücke verabschiedeten wir uns mit einem Danke
die Maschine heizerfreundlich gefahren wurde. Leider machte das Wet- von „Kiel Traffic“. Eigentlich sollten wir einen Abstecher zur „Albatros“
ter auf der Elbe nicht so richtig mit, starker Regen, schlechte Sicht, wir in Damp machen. Das Schiff wurde dieses Jahr 100 Jahre alt. Aber eine
mussten also besonders aufpassen. In Höhe Glückstadt empfing uns der Woche vor unserer Abfahrt nach Hamburg bekamen wir Bescheid, dass
Schlepper „Flensburg“ mit Dampfergruß. Auch zwischen dem Schlepper alle Aktivitäten um die „Albatros“ eingestellt seien. Man bemühe sich
um einen Abwracker. Es gibt in Flensburg bestimmt einige Personen,
die traurig über diese Situation sind. Eine Restaurierung des Schiffes in
dieser Zeit und mit der heutigen Mentalität der Menschen, ist einfach
schlecht zu schaffen. Wir fuhren trotzdem dicht an Damp vorbei. Unser
Typhon grüßte ein letztes Mal, verbunden mit ein wenig Wehmut. Schnell
war Schleimünde quer ab und weiter ging unsere Seefahrt Richtung LT
„Kalkgrund“. Dann steuerten wir in die „Flensburger Förde“, das allzeit
bekannte Revier hatte uns wieder. Der letzte Kuchen, die hervorragenden,
knackigen, schmackhaften, allzeit beliebten Bockwürste wurden angeboten
und mit Nahrhaftem aus der Schankanlage wurde das Angebot abgerundet.
Wie gesagt, bei uns nur 5-Sterne-plus auf lackierten Holzbänken. Quer ab
von Glücksburg wurde schon mal der Festmacher für Flensburg informiert,
denn pünktlich um 19.00 Uhr sollte unsere „Alexandra“ in Flensburg anle-
„Flensburg“ und der „Alexandra“ besteht eine lange Freundschaft. Wir gen. Freundlich begrüßt von den Fahrgastschiffen auf der Förde, dampfte
haben uns natürlich tüchtig gefreut. Mit nochmals dreimal „Tuut“ wurden die „Alexandra“ zu Ihrem Liegeplatz an der „Dampferbrücke“. Ein Teil der
wir entlassen. Das Wetter besserte sich und bald war Brunsbüttel in Sicht. Gäste wäre gerne noch mit uns weiter gedampft, so gut war die Stimmung.
Die Schleusen waren klar und wir konnten in der Schleuse festmachen. Fazit: Die lange Reise gut und glücklich zu Ende gebracht, viele lie-
Keine Kanalfahrt ohne Bürokratie. Den Kanalbehörden musste unser be Gäste an Bord gehabt, fast 300 Seemeilen (555,6 km) versegelt. Alle
Schiffsmessbrief und die Bescheinigung, dass wir Traditionsschiff sind, Einrichtungen an Bord haben voll ihren Dienst getan, mit einem Wort:
vorgelegt werden. Aber die Bürokratie wurde ordnungsgemäß erledigt und Klasse! Somit hatte sich die Besatzung das Einlauf-„Flens“ wirklich ver-
wir legten nach der Schleusung zunächst an der Südpier an, um kleine tech- dient. – Danke!
nische Dinge zu regeln. Außerdem warteten wir auf die „Schaarhörn“ die
eine Schleusung später ankam. Dann dampfte die „Schaarhörn“ in voller Dem Hafenamt Rendsburg und dem Museumshafen Oevelgönne danken
Schönheit aus der Schleuse, der gemeinsamen Seefahrt stand also nichts wir für die freundliche Aufnahme. Über die mehr als umfangreichen Vor-
mehr im Wege. Die Fotografen hatten voll zu tun. Übrigens, während der bereitungsarbeiten zu dieser Reise, schreiben wir ein anderes Mal.
Fahrt auf der Elbe, kreuzte eine „Kiel Classic“, die „Feng Shui“, unseren Ob es sobald wieder eine „Hamburg-Fahrt“ gibt, das wissen nur die Götter.
Kurs. Dieses schöne Boot gehört einem Förderer der „Alexandra“. Was Zunächst steht das 11. „Flensburger Dampf Rundum“ vom 12.-14. Juli
lag da näher, als viele, viele Bilder zu machen, auf der Elbe sowie auf 2013 auf dem Programm. Kieken wi mol.
dem Kanal. Der Vater steuerte und der Sohn fotografierte was die Linse
hergab. Die CD’s haben wir im Büro, klasse Bilder. Bei Kilometer 24,5
waren unsere Freunde der „Freya“ wieder auf „stand by“. Fröhliches Tu-
ten und Winken und weiter ging die Fahrt der beiden Dampfer Richtung
Rendsburg. Irgendwann passte es mit dem Verkehr auf dem Kanal und wir Wolfgang Weyhausen
Kapitän Dampfer „Alexandra“

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Der schwarze und der weiße Schwan auf dem Nord-Ostsee Kanal. Sie qualmen um die Wette. Früher konnte man kaum die Wäsche draußen aufhängen. Heute freuen sich alle.

Ein Liegetag in Hamburg....

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K O N G E L I G C L A S S I C

Colin Archers Spitzgatter GUDRUN III von 1918 hat sich gleich nach dem Start nach vorn gekämpft. Rechte Seite: Chillen mit englischen Understatement: WINIFRED

Colin Archers Rennkutter ANA ist nicht zu schlagen, aber auch Lachskutter und Postboote liefern sich zwischen den eleganten Yachten spannende Rennen.

Eine Ansammlung illustrer Damen beim Kampf um die strategisch beste Startposition in der Wasserslebener Bucht: GUDRUN III, WINIFRED, MISTRAL und 12mR Yacht THEA.

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K O N G E L I G C L A S S I C

30. AUGUS T - 2. SEP T E M BER 201 2

FLENSBURG · Sønderborg · AAbenraa

Es war wunderbar!
K
ommen da überhaupt welche? „Wieviel Trinkhorn“. Es war die erste Wettfahrt und da- die Luzie.“ Als das Zielschiff näher kommt, vor
sind denn gemeldet?“„Naja, so 60 un- mit der Beginn des Regatta-Segelsports in der dem Sønderborg-Schloss, hat mancher seine
gefähr!“ „Ich seh noch nix, wo soll’n gesamten Westlichen Ostsee. Und jetzt gibt es Meinung geändert über die alten Gaffler, aber
die denn alle sein?“ Es ist Donnerstag. wieder ein Trinkhorn. Eins? Nein, ganz viele, mancher Gaffler hat auch keine Chance gegen
Anreisetag. 14:00 Uhr. Bei den Klassischen aber ein großes mit echter R&B-Silbereinfas- die „Rennziegen“. Egal. Es war ein Traumtag
Yachten an der Flensburger Hafenspitze haben sung als Wanderpokal und kleine Kuhhörner, und er klingt ganz entspannt aus in den großen
sich die ersten Gastsegler zwischen die Stamm- um daraus Rum oder Gammeldansk zu trinken. Päckchen an der Promenade und vorm Schloss.
lieger gedrückt. Nein, es sieht tatsächlich nicht Aber soweit ist es noch nicht. Es liegt eine fried- Über Nacht wurden alle Zelte und die Spiel-
sehr voll aus, aber die meisten müssen ja auch volle Atmosphäre über dem Hafen. Kein lautes meile von Flensburg nach Sønderborg versetzt
noch arbeiten. Wie das wohl wird. An Land ist Gerummel. Man genießt ganz entspannt Wein und jetzt steht das „kongelige Zeltlager“ vorm
ein kleiner Markt aufgebaut. Kinder spielen und Crêpes, aber aus allen Gesprächen klingt Schloss. Heute Nacht muss wieder abgebaut
an den maritimen Spielstationen und werfen Neugier. Wie das wohl wird? „Und wie wollt werden für das große Hafenfest am Zielhafen
Wurfleinen in eine Torwand oder drehen am Ihr das mit den Klassen machen? Müssen wir Aabenraa. Aber morgen früh geht es erstmal den
Gangspill und an den Winschen um die Wette. auch gegen die dicken alten Zossen segeln? Die Sund hoch und dann Start an der Einmündung
Ein Jazzkornett swingt über den Kai. Sandro ham’ doch keine Chance!?“ Am nächsten Tag zum Als-Fjord. Wilde Jagd. Der Wind ist frisch.
verkauft italienische Pizza im Finkenwärder gehen in der Wasserslebener Bucht zwei „alte Es wird gekreuzt und hier trennt sich die chil-
Fischerhemd. „Soll ja alles maritim sein hier!“ Gaffel-Zossen“ als erstes über die Startlinie. lende Spreu vom taktischen Weizen. Als sich im
Gegen Abend ist es nur wenig voller, aber als Der Wind ist traumhaft. Es geht auf einem Bug Mellemhavn wieder alle im Päckchen versam-
nach zunehmender Dämmerung die Tangotän- durch die ganze Innenförde, dann Halsen, Top- meln ist es sonnenklar: Uns trennt nichts. Wir
zer ihre Lackschuhe über die offene Tanzfläche segel setzen oder Spinnaker raus, und ab geht segeln für unser Leben gern und wir haben alle
schieben, gleitet fast unmerklich eine Yacht nach mehr oder weniger alte Schiffe, mit mehr oder
der anderen in den Hafen und gegen 23:00 Uhr weniger Lack, die wir lieben und erhalten und
ist es plötzlich rappelvoll. die wir auch gegenseitig bewundern. Die Preis-
1855 gab es auf der Flensburger Förde die erste verleihung wird noch einmal zum Höhepunkt.
Segelregatta für Arbeits- und „Lustböte“. Und Mancher geht in der Einzel- und Gesamtwertung
weil der dänische König Frederik VII gerade sogar mit mehreren Hörnern nach Hause. „Pass’
wieder im Schloss Glücksburg weilte, spendete mal auf, dass Du nichts zwischen die Hörner
er als Auszeichnung ein „werthvolles silbernes kriegst...“, „De kan du tro!“

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K O N G E L I G C L A S S I C

Segel, Segel, Segel, in jeder Form und Variante, Flieger, Jager, Klüver, Fock, Groß und Besahnsegel, Spritstage, Stagsegel, Schonersegel, Rahsegel ... selbst ein Djunkensegel wurde gesichtet.

ROALD AMUNDSEN mit traditioneller Brigg-Besegelung.

JELØEN mit Spritstagesegel war aus Norwegen angereist. Ja, und auch Klassiker ohne Segel waren vor Ort. VEGESACK aus Bremerhaven mit Galeassrigg.

Ziel

Start

Ziel

Start

Und natürlich gab es auch sonne... ...und solche Hinterteile zu sehen!

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K O N G E L I G C L A S S I C

Zwischenstation Sønderborg. Man liegt z. T. in Zehnerpäckchen am alten Kai. 80 „Workingboats“ und „Lystseijler“ im entspannten Miteinander: „Skal du ogsa hav en Øl?“

Die Letzten werden mit Klatschen und lautem Hallo begrüßt. Viel Muße für den Anblick wunderbar restaurierter Schiffe.

Feuerschiff SUNTHORICE ist Flaggschiff und Kontaktbörse.

E
s war wunderbar und ich bedanke mich bei
allen, die Tag und Nacht auf dem Wasser
und an Land geholfen haben. Mit Köpfen,
mit Händen, mit Autos, mit Schiffen, mit Herz
und Verstand. Es war ein Experiment, ein Ver-
such, dieses grenzüberschreitende Konzept zu
realisieren. Es hat sich gelohnt. Es war eine pri-
ma Zusammenarbeit auch mit den Teams aus
Aabenraa und Sønderborg. Die Segler waren
begeistert und die Besucher auch. Wir seh’n
Schöne Stimmung in der kongeligen Zeltstadt Aabenraa. uns nächstes Jahr! 29. Okt. - 1. Sept. 2013 Nach der Regatta pfeifen alle aus dem letzten Loch...
Frank Petry

So sehen Sieger aus...

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K O N G E L I G C L A S S I C

Segeln lernen fängt oft mit Modellschiffen an. Wie muss man die Segel einstellen? Wie geht das mit „Kreuzen“? Abhauen konnten die Modelle nicht. Sie waren an der langen Leine...

„Kraftmeier“ heißen die vier Stationen, an denen man mit Hilfe von Gangspill, Talje, Winsch oder Coffee-Grinder mit den Rollkisten den Freund oder die Freundin „abschleppen“ konnte.

Den historiskE

8
kongelige
k l a s s i s k e
sejlregat ta

Gar nicht so einfach: Wie zielt man mit einer Wurfleine treffgenau zum Festmacher? Hier kann man mit einer einfachen Torwand endlos probieren. Aber die Zunge gerade halten...

Zwei 12 m lange Seecontainer wurden


zur Galerie für maritime Kunst,
organisiert haben das die Schifffahrts-
museen Flensburg und Aabenraa.
Die Wickelschiffe der Flensburger Apfelfahrt in modernerer „yachtiger“ Form. Aber das Prinzip ist das gleiche. Wickel, wickel, wickel... Erster!!

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K O N G E L I G C L A S S I C

Die schnellsten Yachten sind schon da und der Hafen in Aabenraa füllt sich. An Land herrscht bereits fröhlich maritimes Treiben mit Handwerk, maritimer Kunst und Spielstationen.

Spill

Talje Schleifbrett

Winsch

Es war wunderbar!
Die Idee zur Wiederauflage der alten Regat- es heute noch als kleine Vereinsveranstaltung.
Sehr beliebt: Die Laufschiffe. Klar zur Wende an der roten Tonne.
drängen konnten, auch Sønderborg mit ins Boot
ta von 1855 kam mir beim Jubiläum des FSC Im Jahr 2000 traf ich aber das erste Mal Gunnar zu nehmen. Ich bekam dann auch offiziell über
im Jahre 1990 als ich bei der Aufgabe der gra- Petersen aus Aabenraa. Er gehörte zur Auroras Gorm Casper den Auftrag, ein EU förderfähiges
fischen Gestaltung des Jubiläums im Archiv des Kanonlaug und hatte zur SAIL 2000, für die ich Konzept für eine solche grenz­überschreitende
Clubs durch Gerd Kall auf die Meldelisten und auch das Konzept geschrieben hatte, mit der Ka- Veranstaltung zu machen, auch den Namen und
Zeitungsberichte über diese alte Regatta hinge- none den Startböller geschossen. Gunnar sprach die Gesamtausstattung dafür zu entwickeln. In
wiesen wurde. Wir hatten aber im Verein Muse- mich an und wir waren uns einig: Wir müssen den darauffolgenden Jahren reifte für die Um-
umshafen genug zu tun mit dem Aufbau unseres doch endlich was zusammen machen über die setzung in den geschaffenen Gremien die EU-
Vereins, mit Rum Regatta, Apfelfahrt usw., so Grenze hinweg. Wir haben uns dann immer wie- Antragstellung und die Organisationsstruktur.
dass für neue Projekte kein Platz im Kopf war. der getroffen und haben alles mögliche überlegt, Die parallel dazu laufende Professionalisierung
Bis mir bei der Suche nach möglichen Themen bis mir die Idee kam, dass die Regatta von 1855 des Historischen Hafens Flensburg gGmbH bot
für das Hafenblatt im Jahre 2005 plötzlich klar eigentlich eine gute Möglichkeit der Zusammen- die erforderliche Office-Struktur. Ich entwickelte
wurde: Das sind ja jetzt genau 150 Jahre her mit arbeit wäre. Gunnar kontaktete die Kommune noch dies und das, wie z. B. die Ausstellungs-
der ersten Wettfahrt. Wir müssen das sofort ma- Aabenraa. Ich kontaktete unseren damaligen OB container „Kunst maritim“ und die Stationen
chen! Den Verein Klassische Yachten Flensburg Tscheuschner. Beide Seiten waren ganz allge- der maritimen Spielmeile, die im nächsten Jahr
hatten wir gerade gegründet, also klar, wer als mein interessiert an einer Kooperation. Es gab noch erweitert wird (es gibt nichts, was man
Veranstalter in Frage kam. So gab es dann die ein weiteres offizielles Treffen in Aabenraa, zu nicht optimieren kann), … ich bin jedenfalls
erste Wiederholung noch im Jahr 2005 unter dem dem auch die Bürgermeister Tove Larsen und sehr zufrieden.
Titel „Flensburger Regatta von 1855“. Die gibt Tscheuschner anwesend waren und wir darauf Es war wunderbar! Rainer Prüß

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Helene Fischer - Warten auf Fracht

Neueröffnung

Q U I L T S
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Rita Berghuis - Aqua Gisela Stumpenhausen - Ankommen in der neuen Welt Bärbel Lehrke - Titanic

„… und fuhren übers Meer“


Quilts der Gruppe MeerArt · Sonderausstellung im Flensburger Schifffahrtsmuseum vom 17. Juni bis 21. Oktober 2012

Zum zweiten Mal präsentierte das Flens­ neue Materialien wie Tyvek, Bondaweb, Angelina Dr. Anna Sophie Müller vom Institut für Ästhe­
burger Schifffahrtsmuseum Kunstquilts der oder Fotodrucke verarbeitet. Die Stoffe werden ge­ tisch-Kulturelle Bildung der Universität Flensburg
Gruppe MeerArt. Nach der erfolgreichen Ausstel­ färbt, entfärbt, bemalt, bedruckt, zerschnitten und beschrieb die künstlerische Leistung der Quilte­
lung „Mensch & Meer“, die 2008 in Flensburg zu wieder zusammengesetzt. Die Quiltstiche werden rinnen in ihrer Rede zur Ausstellungseröffnung im
sehen war, hatte die deutsch-niederländische Textil­ dabei geschickt in die Komposition mit einbezogen, Schifffahrtsmuseum am 17. Juni sehr treffend als
kunst-Gruppe diesmal ihre Arbeiten unter das Motto sodass durch das Absteppen besondere Oberflä­ einen „Akt der subjektiven Auseinandersetzung
„… und fuhren übers Meer“ gestellt. chenstrukturen mit Licht- und Schatteneffekten ent­ mit Inhalten, Themen, Gedanken und Emotionen,
stehen. Der Wechsel zwischen groben und feinen die während des Machens wieder neue Gedanken
Beteiligt waren sieben norddeutsche und sieben Stoffen, Handarbeit und Maschinen-genähtem so­ zum Laufen bringen.“ Und so unterstrich sie weiter,
niederländische Künstlerinnen, die zum Teil bereits wie unterschiedliche Stickereien bringen Spannung dass es heute nicht mehr um die die Funktionali­
in verschiedenen Ausstellungen und Wettbewerben in die Oberflächen und schaffen eine Materialität, tät der wärmenden Decke geht, sondern „vielmehr
international Anerkennung gefunden haben. Zusam­ die nur am Original wirklich erlebt werden kann. um das experimentelle Gestalten, den interpretati­
men eröffnen sie in ihren Arbeiten einen facetten­ Die Künstlerinnen der Gruppe MeerArt beherrschen ven Spielraum und das Sendungsbewusstsein der
reichen Blick auf die Welt der Seefahrt. Die Quilts diese handwerklichen Finessen meisterhaft. Ent­ (…) Künstlerinnen. Wir haben es hier und heute mit
erzählen von Abenteuern, Entdeckungen und Erobe­ scheidend aber ist die Narrativität ihrer lebendigen Textilkunst zu tun!“ Quilts als Kunstwerke eigener
rungen, von Auswanderung und Sklavenhandel, von Formensprache, die zu einer faszinierenden Verbin­ Qualität zu verstehen, erfordert eine neue Wahr­
glücklichen Reisen, gescheiterten Hoffnungen und dung von Tradition und Moderne führt. nehmung. „Wie können wir das Kunstwerk verste­
ewigen Sehnsüchten. Biographische Fundstücke hen“, fragte Anna Sophie Müller auch in ihrer Rede.
aus dem Leben einzelner Seefahrer finden ebenso „Müssen wir die Künstlerinnen fragen? Müssen wir
Niederschlag wie berühmte Persönlichkeiten und Beschreibungen lesen, müssen wir Rezensionen
große Ereignisse wie der Pirat Klaus Störtebecker besprechen? Nein, wir müssen das nicht, wir kön­
oder der Untergang der TITANIC. nen das tun, aber Verstehen von textiler Kunst geht
Rita Berghuis -Aqua
Der maritime Erzählstoff ist schier unerschöpflich, anders: der eigentliche Zugang ist ein subjektiver,
und die Gruppe MeerArt überzeugt einmal mehr individueller. Textile Kunst zeichnet sich dadurch
darin, die Fäden dieser Themen und Sujets auf ihre aus, dass wir den interpretativen Spielraum, den
ganz eigene Weise zu verknüpfen. Ihre Arbeiten die Künstlerinnen uns mit ihrem Werk bieten, zu
zeichnen sich durch eine ebenso kunstvolle wie unserem eigenen Raum der Rezeption, mit Phan­
experimentierfreudige Machart aus und repräsen­ tasie und Bedeutungszuschreibung machen. Ja, wir
tieren die eindrucksvolle Vielfalt an Ausdrucksfor­ dürfen uns in den Quilt hineinphantasieren, hineinin­
men der zeitgenössischen Quiltkunst. Diese hat terpretieren. (…) Wir können uns beim Betrachten
nur noch wenig mit den klassischen Quilts zu tun. der Quilts nicht ausschalten. Alle subjektiven Erfah­
Traditionell sind Quilts gesteppte Decken oder rungen sind mehr oder weniger bewusst in uns ‘an
Wandbehänge, die in der Regel aus drei Stofflagen Bord‘.“ Entsprechend forderte Anna Sophie Müller
bestehen: Aus einer Oberseite (Schauseite), einem die Zuhörer zum Schluss auf, ihre „Gedanken, Er­
Futter und einer Rückseite. Diese drei Lagen werden innerungen, Emotionen ‘auf große Fahrt gehen‘“ zu
durch Steppstiche („to quilt“ = steppen) von Hand lassen – und traf damit tatsächlich ganz wunderbar
oder mit der Nähmaschine miteinander verbunden. den Kern dieser Ausstellung: Eine Entdeckungs­
Die Oberfläche kann ein Stück Stoff, eine Patch­ fahrt für die Sinne ins weite Meer der maritimen
workarbeit oder eine Applikation sein. Die Tradition Geschichte und Geschichten. Wie schon die Aus­
der Quilts ist besonders durch die amerikanischen stellung „Mensch & Meer“ kam
Siedlerfrauen des 19. Jahrhunderts bekannt, die auch die Ausstellung „… und fuh­
„Flickendecken“ aus materieller Not als wärmende ren übers Meer“ aus dem Deut­
Decken herstellten. Aus der Notwendigkeit eines schen Sielhafenmuseum Carolinen­
Gebrauchsgegenstandes entwickelte sich seit den siel. Hoffen wir, dass es nicht der
1980er Jahren eine eigenständige künstlerische letzte textile Gruß von der Nordsee
Ausdrucksform. Neben den traditionellen Stoffen war!
wie Baumwolle, Seide und Leinen werden hier auch Gisela Stumpenhausen - Seemannsfrauen
Dr. Thomas Overdick,
Museumsleiter
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Facelifting für alte Damen
» LUNA VIII «
S
chon das Aufslippen war beeindru- typisch ist: Vorn und Achtern gibt das
ckend als sich der lange elegante Unterwasserschiff kaum Auftrieb und
Rumpf langsam aus dem Wasser darum hängen Bug und Heck wie Bal-
hob. Ein seltener Anblick. Wir kennen kons am auftriebsstarken Mittelschiff.
ja in Flensburg etliche 5,5er und 6er, Irgendwann fangen Nase und Heck
auch 8er und natürlich die 12mR Yach- leicht an zu hängen und der ursprüngli-
ten, aber 10er? Die 10mR-Yachten re- che Sprung, d.h. die Linie des Decks in
präsentieren einen Yachttyp vom Beginn der Seitenansicht verändert sich. Das ge-
des 20. Jahrh., der besonders im skandi- hört dann zum historischen Erbe. Wenn
navischen Raum lange Zeit sehr populär man das ausgleichen will, käme es fast
Raus aus dem Wasser und ab an die frische Luft.
war. LUNA VIII wurde 1934/35 auf der einem Neubau gleich. Aber wenn das
Bootswerft von Sophus Weber in Svend- Schiff weitgehend original erhalten ist,
borg im Auftrag des segelbegeisterten gibt es auch so genug zu tun. Wie man
dänischen Königs Christian X. für ein auf den Fotos unschwer erkennen kann,
„KDY Øresund Race“ gebaut. Die Werft mussten sämtliche Decksbalken und
zählte am Beginn des 20. Jahrhunderts in große Teile des Decks erneuert werden,
Dänemark zu den herausragenden ihrer ebenso etliche Spanten und die oberen
Art und brachte einige namhafte Interna­ Plankengänge des Rumpfes. Auch im
tionale Meteryachten hervor. LUNA VIII Unterwasserschiff wurden Planken teil-
trägt immer noch ihre alte Segelnummer weise ausgewechselt und große Teile der
„DEN 11“. Die Rumpfform ist in die- Beplankung neu befestigt.
ser 10mR-Klasse absolut selten, sie war Eigner Dietrich Lehmann: „Wir sind
wohl auch in Bezug auf Schnelligkeit Sehr elegante Linienführung ja seit Himmelfahrt hoch und trocken
und Seeverhalten ein Experiment und ist und hatten schon mal die Inneneinrich-
heute wie viele alte Yachten in der Konst- tung demontiert und ausgelagert, denn
ruktion überholt. Sie gehört in weitestem die Püttings und die Balkweger sollten
Sinne zu den „Plank på høj kant“ Typen, neu, aber wie es dann so ist, inzwischen
aus der Zeit als man dachte, Boote wie kommt das ganze einer Grundsanierung
ein aufrecht stehendes Brett müssten be- nahe. Die Saison ist auch vorbei und sie
sonders schnell sein. Gerade deshalb ist liegt immer noch oben. Vielleicht gehn
LUNA entwicklungsgeschichtlich inte­ wir auch erst nächstes Jahr wieder ins
ressant und sie ist zudem weitgehend ori- Wasser, denn der ganze Innenausbau
ginal erhalten. Wie viele dieses Typs lei- muss ja auch wieder rein. Aber wenn
det auch sie natürlich an einem Problem, das dann alles wieder schön ist freut man
dass für Schiffe mit langen Überhängen sich ja auch wieder aufs Segeln.“ RP
Ein seltener Anblick: Experimentelle Konstruktion 1934

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Restaurierung als Freiluftveranstaltung. LUNA VIII als Open Air Event. Wie immer ist der Umfang der notwendigen Arbeiten sehr viel größer als erwartet...

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Restaurierung als Indoor-Veranstaltung. Und auch hier: Wie immer ist der Umfang der Arbeiten größer als erwartet. Auch die halbe Hütte muss noch weg.

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Facelifting für alte Damen
» VAAR «
E
s war Herbst. Mein alter Lachskutter Da gibt es auch keine Alternative, denn
VAAR wurde aufgeslippt und sollte wir haben schließlich den Anspruch,
zu Christian in die Halle. „Was soll’n historische Substanz in genau diesem
wir machen?“ „Naja“, sag’ ich, „das Deck handwerklichen Sinne zu erhalten und
im Heckbereich muss endlich neu, kannst zu erneuern. Inzwischen war Juli und die
ja mal sehn... und die Leibhölzer im Heck, Arbeiten fast abgeschlossen. Dann klin-
also so ungefähr der Bereich hinter dem gelte das Telefon wieder: „Das iss sso
Versaufloch.“ – so heißt bei diesen alten heiß und trocken, du musst kommen, dein
Bootstypen das, was der moderne Segler Schiff muss dringend ins Wasser, sssons
„Plicht“ nennt, also das Loch, wo man gehen die Nähte auf.“ Wir juckelten mit
beim Segeln drin sitzt. Irgendwann später Trecker und Trailer zur Klappbrücke und
Aufslippen mit dem schweren Slipwagwagen in Egernsund
klingelte das Telefon. „Rainer, Du musss dann setzte der LKW-Schwerlastkran die
ma komm, ...sssieht nich sso gut aus.“ VAAR mit ihren 5,76 BRT ins nasse Ele-
Es sah tatsächlich nicht gut aus. Das ment. „Kommt da viel Wasser?“ „Nöö,
Elend kann man auf dem Foto links un- geht so...“ Christian nahm sie mit der
ten sehen. Der Pilz hatte zugeschlagen. Barkasse an die Schleppleine und wir
Alles musste weg und raus. Tage später schipperten zurück zur Werft. Es wurde
klingelte das Telefon wieder. Ich ahnte dann aber doch Zeit, die Pumpe anzu-
schon Schlimmes. Der Decksbalken auf werfen, denn der Wasserstand im Schiff
dem die Hüttenrückwand ruhte, war auch näherte sich langsam den Bodenbrettern.
massiv befallen. Ebenso die Hüttenrück- Nach zwei Tagen war jedoch alles vor-
wand. Am Ende musste das gesamte Deck bei. Dicht! Die Planken waren nach der
bis Mitte Schiff und ein Drittel der Hütte Der typische sog. Langkieler, gutmütig und kursstabil. langen Trockenzeit wieder aufgequollen
erneuert werden. Um den rotten Decks- und hatten die Nähte damit zugequetscht!
balken auszuwechseln, wurden auch die „Nur noch“ Mast setzen und aufriggen.
oberen Planken des Rumpfes entfernt, nur Spieren dran, Segel anschlagen, nebenbei
so konnte man den neuen Decksbalken ölen, lackieren. 14 Tage von morgens bis
seitlich durchstecken. Und nicht nur das, spät abends schleifen, malen, schrauben.
selbst die runde Einfassung des Versauf- Zwischendurch kleinen Schnack mit Ole
loches war hinüber, obwohl sie noch gut von AURORA, Rainer von der FRIEDA,
aussah, aber von unten und hinten war mit Dieter von CHARLOTTE und den
nicht sichtbar alles vergammelt. Diese Leuten von der LUNA, die zur gleichen
Einfassung ist kein formverleimtes Teil, Zeit bei Christian Jonsson in Egernsund
sondern massive Eiche. Die wird stun- lagen und z.T. noch viel umfangreicher
denlang in heißem Dampf „gekocht“ getroffen waren, aber ... dann endlich,
und dann mit großer Kraft und vielen Puh...!, gerade rechtzeitig segelfertig zur
Schraubzwingen in Form gebogen. scharf geschnitten und schnell: Bornholmer Lachskutter Kongelig Classic. Rainer Prüß
gezeichnet von Eggert Benzon aus Nykøping im Jahr 1867

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Ein Bild mit vielen Unbekannten. Wenn Sie mehr über dieses Foto wissen, über Details zu Wasser oder zu Lande, dann freuen wir uns mit dem Flensburger Schifffahrtsmuseum über Hinweise.

Von oben und von unten...


Bildbetrachtung

Nein, Flensburg ist keine Radfahrerstadt. Wie sagte neulich denn anstelle eines sog. Stechschildes hängt am überaus kunstvoll
ein Radwanderer: „Das ewige rauf und runter in Flensburg geschmiedeten Kragarm ein großer Schlüssel, der auf den Handwer-
macht einen ganz fertig, sind Sie schon mal die Toosbüystraße ker verweist. In der Haustür der gegenüberliegenden »Schiffshandlung
hochgestrampelt?“ Ganz so schlimm ist es im »Herrenstall« H.P. Thomsen« steht ein Paar in der Tür, wahrscheinlich der Händler
noch nicht, aber wie man auf den Fotos sieht, kann man selber, denn solche Fotos waren in der Regel wegen der langen Belich-
auch hier schon rauf und runter gucken. Herrenstall? Hier tungszeiten bestellt und gestellt. „Alle mal stillhalten!“ Weiter unten
hatten wohl die Herren von Duborg Ihre Stallungen und hier unterhalten sich zwei junge Mädchen am offenen Fenster und zwei
waren sicher nicht die „feinen Leute“ zu Hause, sondern eher Kutscher Damen in langen, weiten, dunklen Röcken, wollen wohl gerade ins
und Hufschmiede. Die Kinder auf dem linken Foto spielen genau vor Haus eintreten. Unten am Wasser sind kaum Schiffe auszumachen,
dem Haus Herrenstall 11, das ist heute das „Clubheim“ des Vereins aber ein Pferd zieht offensichtlich einen Wagen, denn die Deichsel
Museumshafen e.V. Es ist genau zu identifizieren, Tür rechts, links ist knapp zu sehen. Das Eckhaus unten rechts steht noch heute. Es ist
zwei Fenster, oben drüber drei Fenster und im Dach ein kleiner Giebel. die verwahrloste Kneipe, die früher mal »Kogge« hieß und schon auf
Das ist heute noch so. Hier befindet sich unter dem Dach das Büro, im uralten Stichen zu sehen ist. Auch das untere Gebäude links steht noch.
1. Stock der Takelboden als Versammlungsraum – wegen der niedrigen Es ist auch auf dem rechten Foto am überstehenden 1. Stock leicht zu
Deckenbalken auch „Beulensaal“ genannt – und im Erdgeschoss ist das erkennen: Herrenstall 19. Heute gelb bemalt mit braunen Fachwerk be-
eingerichtet, was die Skipper hier „Kneipe“ nennen. Es ist aber offiziell grenzt es den Hofplatz des ehemaligen Fährkroogs. Der ist jetzt hellblau
in der Behördensprache nur eine »Trinkstelle«, weil man zum Bier ab- und beherbergt das Büro HISTORISCHER HAFEN. Weiter hoch ist der
lassen über den kleinen Hof muss und dort bei Regen nicht trockenen kleine Fenstergiebel im Dach des Vereinshauses zu erkennen und auch
Fußes die 3 m entfernte Hoftoilette erreicht. auf diesem Foto scheint die Sonne auf‘s Haus. Wahrscheinlich ist dies
Licht gelangt kaum in den Gang, nur im Bereich der Baulücke, die Foto jünger, denn der Schlüssel und das Schild von H.P. Thomsen sind
man mit einem Zaun verschlossen hat, erwärmt die Sonne das Pflaster. verschwunden. Dafür ist auf der linken Gangseite am
Die Gören haben sich hier den schönsten Platz ausgesucht. Die Jungs offenen Fensterflügel ein sog. »Spion« zu erkennen, die
natürlich barfuß mit kurzen Hosen und Schiebermütze, die Mädchen beliebte Spiegelkonstruktion, mit der man um die Ecke
mit Kittelschürze, Zopf und Haarschleife. Der Photograph hat die Jun- gucken kann – damit man rechtzeitig sehen kann, wer
gens wahrscheinlich aufgefordert irgendwie aktiv zu sein. Die Deerns kommt. Wir sind ja nicht in der Marsch...
müssen zuschauen. Hier im Gang ist offenbar ein Schlosser zu Hause,
Rainer Prüß

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Flensburger Impressionen

E in Nordelbischer Probst konstatierte in den


’80ern, man müsse eigentlich die Christi-
anisierung Schleswig-Holsteins als gescheitert
kunst à la Reichstag ist angesagt und allein die
Christo-Lizenzen dürften Hunderttausende ver-
schlungen haben. Im integrierten Journal werden
betrachten. Darüber kann man sicher trefflich sicher in chronologischer Buchführung die Kosten
steiten. Unbestritten ist, dass in Flensburg die der edlen Verkunstung akribisch festgehalten. Wie
„Christoisierung“ laufend fortschreitet. Nach sagte ein bayrischer Tourist: „Dös ist a Kreuz mit
dem Beschluss der Stadt, die Kultur wg. Sønder- derana Schiefbrücke!“ Eins? Fünf Kreuze, gekrönt
borg 2017 mit mindestens 1 Mille elementar zu von Dachsparren in Merkelscher Fingerhaltung.
fördern, hat die Fördertechnik jetzt endlich auch Was will uns das sagen? Kostet das etwa auch
an der Schiffbrücke zugeschlagen. Verpackungs- Lizenzen? RP

Nein, nicht »REICHSTAG« , eher »Armstag«

D ie Hochwassergefahr für die Keller am Flensburger


Hafen sollte nach den vergangenen Maßnahmen
des Deich- und Sielverbandes eigentlich gebannt sein,
chende Benachrichtigungen an Ratten und Kamele sind
bereits ergangen. Um gegen alle Eventualitäten des mög-
lichen Abschmelzen des Nord- oder Südpols gewappnet
aber der Klimawandel kann eben auch zur Katastrophe zu sein, wurden die zwei Archen auch nach Norden und
werden. Da ist Weitblick angesagt und vorausschau- nach Süden ausgerichtet. Auch konnte mit der Sänge-
endes Handeln im Sinne von Noahs Arche. Nein, kein rin Noa bereits ein Vertrag zur Truppenbetreuung abge-
tierisch großer Kreuzfahrer, auch kein tiefergelegter schlossen werden, um den überlebenswilligen Kreaturen
Manta, sondern zwei höhergelegte sog. Norsche Kähne mit ihrer animalischen Stimme ihre Hits „Beautiful That
warten auf ihre historische Rettungsaufgabe. Entspre- Way“ und „Eye In The Sky“ vorzutragen. RP

Noah lässt grüßen

Eigentlich hätte man als Handwerks-Unternehmer was anderes zu tun,


aber worum muss man sich kümmern? Um die Zusammenrechnung von
mehreren Mini-Jobs, um die Option des Arbeitnehmers zur Rentenver-
sicherungspflicht, um höhere Pauschalabgaben für gewerbliche Mini-
Jobs, Auswirkungen der Erhöhung der Pauschalabgaben auf die Gleit-
zone, um Baulohnabrechnung, Saison-Kurzarbeitergeld, Erstattungen bei
Krankheit von Arbeitnehmern, Arbeitsleistungen in Dänemark, Beitrags-
fälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge, usw. … usw. …

Unser Vorschlag: Lassen Sie es doch einfach sein.


Wir haben ein eigenes Kompetenzzentrum für das Handwerk.
Wir machen das.
© RAINER PRÜSS

Lise-Meitner-Straße 17 | 24941 Flensburg | Fon: 0461 / 99 60-0 | Fax: 0461 / 99 60-102 | email: flensburg@hpo-partner.de

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HISTORISCHER HAFEN: Endlich im eigenen Büro!
V
on drinnen fällt der Blick durch die Spros- gleich mit Volldampf los. Landseite Rum Regat- Zuwendungsbescheid liegt auch noch nicht vor.
senfenster auf die Galeass RYVAR und ta, Unterstützung der Nautics, Organisation der Alles dauert seine Zeit, denn die Antragstellung
das Bohlwerk des Museumshafens. Wei- KONGELIG CLASSIC, und dann noch den Ha- zur EU-Förderung der Professionalisierung der
ter rechts liegt das Feuerschiff SUNTHO- fenbetrieb!“ Er wiegt den Kopf: „Das war heftig! gemeinnützigen GmbH HISTORISCHER HA-
RICE. Ein schöner Ausblick auf den Hafen. Wir Und jetzt die ganzen Abrechnungen...“. FEN FLENSBURG ging schon 2010 raus. Die
sitzen drinnen an einer elliptischen Glasplatte, Am 1. Juli sind sie eingezogen in das neue Büro Zustimmung der Stadt zur operativen Bewirt-
der Sitzungstisch für ca. 12 Personen. Erst auf im alten »Fährkroog« an der Schiffbrücke. Ein schaftung der Hafenwestseite erfolgte im Früh-
den zweiten Blick merkt man, dass die Glasplatte angemessener Platz als Anlaufstelle für Schip- jahr 2011 und der Bescheid zum vorläufigen
auf einem alten Beiboot liegt. »Oevel« steht am per und Touristen. Das Vermieter-Ehepaar Böh- Maßnahmenbeginn erging im April 2012. Der
Spiegelheck des kleinen Bootes. Es war mal ein me aus dem Herrenstall hatte die Entwicklung Ministerialbescheid liegt auch schon vor.
Geschenk des Museumshafens Oevelgönne zum des Museumshafens seit 1980 verfolgt und ist 379.900,- EUR sind die Gesamtkosten. Davon
10-jährigen Jubiläum in Flensburg. Die ersten dem Projekt überaus wohlgesonnen. Kay Pe- beträgt die Fördersumme 189.950,- EUR, der
Jahre schipperte es noch im Museumshafen, ters hat wunderbare Büromöbel gebaut und Rest muss über erwirtschaftete Eigenmittel
jetzt vereint es als Tischsockel die maritime das neue Schild für den geschmiedeten Krag- finanziert werden. Aber EEP hat als Wirt-
Tischrunde. „Kaffee?“ Heidi guckt fragend. schaftsprüfer für uns sauber nachgerechnet.
Na, gut, sag ich, ich weiß ja, dass Du hier nicht Auch TTP hat das ganze für die Stadt nochmal
nur die Kaffeetante bist. Heidi macht hier al- geprüft. Jetzt hat die Stadt mit der Hist. Hafen
les. Ein Glücksgriff für das Büro. Heidi heißt gGmbH nur noch einen Ansprechpartner für
Breuer, war schon vorher bei der ALEXANDRA die gesamte Hafenwestseite von Hafenspitze
ehrenamtlich aktiv. Jetzt hat sie hier als Projekt­ bis Polizeibrücke. Das Büro kassiert von al-
assistenz eine Stelle, regulärer Bürojob, wie auch len Liegern inkl. der Weißen Flotte auch die
die der anderen drei Angestellten, wobei man Hafengebühren, kümmert sich um Ver- und
Heidi natürlich auch bei der Standeinweisung Entsorgung, vermarktet die Traditionsschiffe
von Marktbeschickern beobachten kann. Klare und entlastet die ehrenamtlichen Vorstände der
Ansage, klares Controlling. Heidi Breuer weiß arm an der Fassade hat Luise Janke auch schon Vereine von vielen Verwaltungsaufgaben. In
wie es geht. Frank Petry ist Geschäftsführer und geschnitzt. Einen Einweihungsempfang wird drei Jahren muss die Eigenwirtschaftlichkeit
freut sich: „So langsam kriegen wir doch alles es natürlich geben, dazu war bisher noch kei- erreicht sein. Es gibt viel zu tun, aber das war
auf die Reihe, aber nach dem Einzug ging es ja ne Zeit in all dem Trubel, aber der endgültige ja auch der Grund für die Professionalisierung.
RP

Die Drei von der „Tankstelle“:


Frank Petry, Martin Schulz und Heidi Breuer.
Sie professionalisieren den Alltag der Hafenwestseite im
HISTORISCHEN HAFEN FLENSBURG
Der „Archivar“ Gerd Büker holt sich mal wieder
Schiffsdaten und einen Kaffee und das Zeesbootmodell
von Adi Born hat endlich einen angemessenen
Platz gefunden.

»
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Pfingsten in Flensburg! Neue Liegeplätze
Es ist amtlich: Das jährliche Pfingsttreffen der Der Schwimmsteg der »Dampfersammlung« an
dänischen Holzschiffsvereinigung TRÆSKIBS der bisher die kleine Fähre OKSEØ und die Bar-
SAMMENSLUTNINGEN wird zu Pfingsten kasse SOLITÜDE liegen, hat zwei neue Pfähle
2013 in Flensburg stattfinden. Alles sehr prak-
tisch, denn die Rum Regatta ist eine Woche vor-
STAR FLYER zu Gast erhalten. Sie erweitern den Steg in Richtung
Wasserseite. Damit wurden Liegemöglichkei-
her am Himmelfahrtswochenende, so dass man ten für zwei weitere historische Maschinenfahr-
sich schon mal auf den Weg machen kann. Zu zeuge geschaffen. Es gibt bereits Gespräche mit
verdanken haben wir diese demokratische Be- Eignern, so dass hier in absehbarer Zeit Zuwachs
schlussfassung wohl auch der nachdrücklichen zu erwarten ist.
Argumentation dieses bärigen und sangesfreu-
digen Vorstandsmitgliedes. Nis Edwin Petersen, Feuerschiff SUNTHORICE hat derzeit seinen
seines Zeichens Skipper der SOLVANG hatte Liegeplatz am Schiffbrückkai. Nach dem Fort-
gute Argumente, denn Flensburg war schließ- gang der STÖRTEBEKER ist damit ein neuer
lich 400 Jahre unter der dänischen Krone und Blickpunkt an der Hafenwestseite entstanden,

K
die dänische Minderheit wird sich auch freuen. ommt sie jetzt öfter nach Flensburg? Ka- der auch die Möglichkeiten für einen Besuch
pitän Jürgen Müller Cyran und die 4-Mast der Bordterrasse bietet. Die Eigner wollen versu-
Barkentine waren am 9. August 2012 zu chen, diesen Liegeplatz außerhalb ihrer Charter-
Gast im Flensburger Hafen. Auf Initiative des touren zu nutzen. Es wär doch wunderbar, wenn
Historischen Hafens konnte er Flensburgs Ober- das Feuerschiff als zusätzlicher Besuchermagnet
bürgermeister Simon Faber an Bord begrüßen, wirken könnte. SUNTHORICE hat sich ja schon
der sich hocherfreut über den Besuch des ein- bei der KONGELIG CLASSIC als Treffpunkt
drucksvollen Großseglers äußerte. In einem Ge- und Bordkneipe gut bewährt.“
spräch mit Kapitän Müller Cyran und und dem
geschäftsführenden Gesellschafter der STAR
CLIPPERS KREUZFAHRTEN GmbH wurden
mit OB Simon Faber und drei Vertretern des
Historischen Hafens die überaus guten Möglich-
keiten erörtert, die Flensburg als touristisches
Ziel auszeichnen. Die Reederei prüft derzeit
die Möglichkeiten, Flensburg als Zielhafen der
Nis Edwin Petersen Ostsee-Kreuzfahrten anzubieten. Feuerschiff SUNTHORICE

S egelm ac her ei
T uchw er k statt
Segel und Ausrüstung
für Traditionsschiffe
und klassische Yachten
Segelneubau, moderner
und klassischer Schnitt
Segelreparaturen
und -änderungen
Dschunken-Segel
Sonnensegel und Planen

Deck schrubben?
...oder die Milchschläuche der Espressomaschine reinigen?

Segeltuchtaschen
und Takelbeutel
Handwerkerbürsten, Massagebürsten, Haarbürsten, Schiffspolster
Klosterbürsten, Nagelbürsten, Kleiderbürsten, Flaschen-
bürsten, Gemüsebürsten, Tierbürsten, Kinderbürsten,
Bootsverdecke
Pinselbürsten, Bürsten, Bürsten, Bürsten ... (und natürlich
auch Natur-Bimsstein)
www.tuchwerkstatt.de
Und natürlich auch die Bürste, die Sie

Der kleine Laden


schon immer gesucht haben ...

Ingeborg Becker
Norderstraße 18 · 24939 Flensburg · Tel/Fax 0461 22024

25
Das Kompagnietor
I m letzten Heft berichteten wir über die Geschichte des »Kompagnie­
tors«, von den Gründern, die „Gemeinen Kaufleute und Schiffer“,
von den Verheerungen durch Wallensteins Söldner, der Nutzung als
S eit einiger Zeit kann man jetzt auch geschäftlich oder ganz pri-
vat den schönen Seeamtssaal mieten, z.B. für die standesamtliche
Trauung, den Empfang zum Jubiläum oder auch das geschäftliche
Seehandelsbörse und als Seeamt sowie als Festsaal des Schifferge- Presse­gespräch oder ein Meeting mit Geschäftsfreunden. Selbst für
lags. Wer mehr über die spannende Geschichte dieses Baudenkmals kulturelle Veranstaltungen wie z.B. Lesungen oder kleine Konzerte
wissen möchte, findet das im Flensburger Schifffahrtsmuseum. ist der historische Saal geeignet. Der schöne alte Kachelofen und die
Dort kann man so Manches aus dem Alltag der alten Schiffer und Wandbemalungen, die gedrechselten Holz-
Kaufleute erfahren. Hier kann man auch den Silberschatz einbauten und die getäfelte Decke geben
des Schiffergelags und die schiffige Punschbowle be- dem Saal eine ganz besondere Atmosphä-
staunen. re. Hier kann man eindrucksvoll Flensbur-

H eute hat das ECMI seinen Sitz im histori-


schen Kompagnietor. Hinter der Abkür-
zung verbirgt sich das »EUROPEAN CENTRE
ger Geschichte spüren.
Wenn sie sich für Ihre
eigene Nutzung den Saal
FOR MINORITY ISSUES« oder das europäische ansehen möchten und
»Minderheitenzentrum«, wie die Flensburger alles über Termine und
sagen. Als man 1996 beschloss, das ECMI in Kosten erfahren möch-
Flensburg anzusiedeln, lag einer der Gründe ten, dann rufen Sie am
in der Möglichkeit, das Kompagnietor als besten an oder mailen.
historisches Objekt und Zeugnis deutsch- Das geht auf Deutsch
dänischer Regionalgeschichte nutzen zu können. Ein historisches Denk- oder Dänisch und natürlich auch auf Englisch.
mal der Son­der­klasse mit einem wunderschönen Konferenzraum, dem Maj-Britt Risbjerg Hansen
„Seeamtssaal“. Dieser Saal wird vom ECMI für internationale Seminare, hansen@ecmi.de
Konferenzen und Workshops oder auch als Ausstellungsraum genutzt.

Alle Tafeln verweisen auf die lange Geschichte des Tores von 1603. Der Anbau erfolgte 1718.

Der historische Seeamtssaal im Kompagnietor mit seinen alten Holzvertäfelungen. Lebendige Geschichte, nutzbar für geschäftliche oder private Anlässe.

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BÜCHERSCHAPP

Immer wieder: „Wir Ertrunkenen“...


Es gibt ja doch noch Fans maritimer Ge- türlich, aber es ist zur gleichen Zeit ein Buch derbar erzählt, dass man es kaum aus der Hand
schichte, die den dicken Wälzer immer noch über Beziehungen. Beziehungen von Jugend- legen mag. „Wir Ertrunkenen“, das ist große
nicht gelesen haben. Dabei gehört „Wir Er- lichen in ihren „Pear-Groups“, von Schülern Erzählkunst über Seefahrt, Leben und Liebe.
trunkenen“ sicher zu den aufschlussreichs- und Lehrern, Kapitänen und Mannschaften,
ten Büchern der Geschichte der Region, der von jungen und alten Liebenden in allen Natürlich kann man das Buch im Internet
Seefahrt und der Menschen, die je gedruckt möglichen und vermeintlich unmöglichen bestellen, aber wer den örtlichen Buchhandel
wurden. Wer das Bewusstsein und den Alltag Formen, beschrieben mit einer sensiblen Be- und die Arbeitsplätze erhalten will, bekommt
der Menschen in Marstall und vergleichbarer obachtungsgabe, und einer Erzählung, der es in unseren Buchläden.
maritim geprägter Kleinstädte nachvollziehen es gelingt, auch die leisesten Geschehnisse
will, sollte sich dieses Buch nicht entgehen eindrücklich zu vermitteln. Ein Buch voller Carsten Jensen, Wir Ertrunkenen
lassen. Es ist ein Buch über die Seefahrt, na- Menschlichkeit und Weisheit, dabei so wun- Albert Knaus Verlag, München, 784 Seiten, 24,95 EUR

DAMPFER „ALEXANDRA“
Förderverein Salondampfer „Alexandra“ e.V.
Der Förderverein Salondampfer „Alexandra“ e.V. hat es sich zur Auf-
gabe gemacht, das Schiff zu erhalten, den Schiffsbetrieb zu sichern
und zu dokumentieren. Der Verein hat ca. 500 fördernde Mitglieder
und wird vom Kuratorium Salondampfer „Alexandra“ unterstützt.
Alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich bei der Durchführung der
Vereinsaufgaben.

Das Schiff als fahrfähiges, technisches Kulturdenkmal zu erhalten,


erfordert neben dem großen persönlichen Einsatz, eine Menge
Geld. Helfen Sie mit, dieses schöne Schiff zu erhalten. In der Sai-
son von Mitte Mai bis Anfang Oktober können Sie bei öffentlichen
Fahrten Dampfschifffahrt erleben. An Deck, im Salon oder in der
Restauration werden Sie zurückversetzt in die „gute alte Zeit“ der
„Petuhtanten“. Übrigens trugen damals fast alle Damen einen Hut
und sprachen das für Flensburg typische „Petuh“.

Wäre die „Alexandra“ nicht da, hätten Sie garantiert gesagt: Sie
fehlt! Die „Alexandra“ kann für Gästefahrten oder maritime
Weg! INIA ist verschwunden. Ihr Platz in der Sammlung Großveranstaltungen gechartert werden. Für den Service an Bord
sorgt die Besatzung. Auf Wunsch Vollservice (Bustransfer, Hotel-
KLASSISCHE YACHTEN ist verwaist. „Peter Kunst“ ist auf Tour. Der
reservierung, Programm, Musikunterhaltung, Catering ...)
Eigner und renommierte Meister der Landschaftsmalerei Peter Möbus
„Maler des Lichts“ ist unterwegs nach Frankreich. Über die Kanäle und
Binnenschifffahrtsstraßen tuckert er mit gelegtem Mast in Richtung Preise nach Vereinbarung. Willkommen an Bord!
der alten Kriegsschauplätze des Ersten Weltkrieges von Verdun, Reims
Laon, Soissons usw. Er will die immer noch sichtbaren Spuren der
Schlachtfelder malen, „Spurensuche“. Unterstützt wird er auf seiner
Mal-Expedition von Sponsoren, wie DEUTSCHLANDFUNK, YACHT-
Magazin und FILMLOOK Köln.

Feste feiern auf GESINE


Feiern im HISTORISCHEN HAFEN
Das historische Frachtschiff
GESINE hat alles was man zum
Feiern braucht. Entweder für
Selbstversorger oder mit Service.
Für alle Anlässe vom Geburts-
tag bis zur Firmenfeier mit viel
Platz unter Deck. Was das kostet?
Kommt drauf an.
Einfach anrufen. Fragen kost nix!

Tel. 0461 851888



HISTORISCHER HAFEN
Frank Petry

27
Ob Skagerrak oder Eckernförder Bucht.
Oft sind Fischer nur mit Komass und der
richtigen Nase zum Fischen gefahren,
Sie kannten ihr Revier und wussten durch
Wellenbildung und Wasserfärbung wo sie
sich befanden.
Heute finden wir mit Hilfe von
Satellitennavigation und präzisen
Seekarten überall den richtigen Weg.

Uns finden Sie in Zukunft in Eckernförde.

NV Seekarten und Handbücher


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Seekarten und Handbücher · Kompetenz aus Arnis


Sammlung Klassische Yachten
Manche Boote fallen durch ihr besonderes Aussehen auf. Dieses kommt an Deck daher wie ein Buckelwal, ist aber im Rumpf
ein reiner Knickspannter und ermöglichte so eine preisgünstige Bauweise. Der Wal hat sich hier im Revier schnell verbreitet.

COELNAMARA
Typ: Walboot Nr. 13
Konstrukteur: Adolf Heldt

gebaut: 1959
Werft: Eigenbau Uhrmacher Eckstein Eckernförde

Länge ü. Deck: 8,50 m


Wasserlinie: 7,20 m
Breite: 2,20 m
Tiefgang: 1,30 m
Großsegel: 21,40 qm
Fock: 8,00 qm
Genua: 23,00 qm
Verdrängung: 1300 Kilogramm
Kielgewicht: 650 Kilogramm

COELNAMARA
1932 wurde bei Matthiesen & Paulsen in „...wo es darauf ankommt, dass der Segler
Arnis das erste Walboot gebaut. Zurück geht die eine Yacht unter den Füßen fühlt, auf die
Idee des Walbootes auf den seinerzeit bekann- er sich trotz der Kleinheit unbedingt verlas-
ten Markendesigner und Segler Hans Domizlaff, sen kann.“ Ideengeber für den Typennamen
der unter Einfluss von Henry Rasmussen1932 war sicher das gewölbte Deck, dass wie ein
ein Konzept vorlegte, das die Schaffung einer Walbuckel daherkommt und unter Deck
günstigen Kielklasse für Küstengebiete zum Ziel mehr Raum gibt, aber auch beim Arbeiten in
hatte, um so den Segelsport einer breiteren Be- Luv das Deck weniger schräg sein lässt. Die
völkerungsschicht zugänglich zu machen. Das Knickspantbauweise sorgte zudem für einen
Walboot sollte in erster Linie ein Fahrtenboot günstigen Preis und die Segeleigenschaften
sein, das: „...nicht für die 90 % aller schwach- waren für diese Zeit revolutionär, so dass
windigen Sommertage erdacht, sondern für Ein echter WAL in der Sammlung. Matthiessen & Paulsen in den ersten drei
die 10 % der ungemütlichen Stunden...“ ist, ee
Jahren gleich 10 Boote bauen konnte.
für die Namensgebung war
sicher das gewölbte Deck
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29
FARBENGATT
Bunte Mischung aus allen Töpfen. Reste aus allen Eimern. Das letzte aus allen Ecken der kleinen runden Welt.

Rentnerbank
Ein sog. »Hochlehnenmodell« wurde
beim Neubau des Lütt­fischer Jollen­
hafens am Nordende des Bohlwerks
installiert. Mit Unterstützung des
Sozialministeriums soll hier der
Rentnertreff der Altvorderenskipper
HUGO entstehen, die von hier aus sehn­
Immer wieder springen nächtens süchtig auf die Innenförde schauen
angeheiterte Discogänger in das können.
erfrischende Hafenwasser, nicht Eine historische Wickelmaschine
Lutscherfisch
ohne dabei kräftig zu schlucken. für das Seemannsgarn wurde vom
Wie rezitierte Klaus Kinski: Ich bin
Von Seiten der Hafenverwaltung wird Schifffahrtsmuseum gespendet.
so wild nach deinem Erdbeermund.
erwogen zwei Säcke Pfefferminz- RP
Jetzt wurde klar, was er gemeint
blätter und 16,5 Eimer Hulunder- haben könnte: Dieser südameri­
Neue Bar?
blütensirup ins Wasser zu geben und kanische Lutscherfisch hat ihm
Nein, das Schiff an den Pfählen beim
das Ganze als »Hugo« zu verkaufen. bei den Aufnahmen zum Film
alten Krahn ist eine Barkentine und
Der Hafenkapitän: „Aperol Sprizz FITZCARRALDO wohl den Kopf ver­
nicht die neue Bar-Kantine, wie böse
ist dagegen ein Witz!” dreht und angetörnt. RP
Zungen behaupten. Darum gibt es
RP
hier auch keine Caipirinhas, sondern
höchstens Kai-Piranhas. Obama
möchte beide Schiffe als
Wal-Helfer einstellen. RP

RKF im Jubiläumsfieber
Suchbild Große Planungsarbeit beim RKF, dem Ruderklub Flensburg. Pünktlich zum
Im Hafen von Kopenhagen wurde 100-jährigen Jubiläum im Jahre 2014 soll ein neuer Bootstyp die Reihe der
dieses Passagierschiff mit dem traditionellen 4er und 8er erweitern. Neben dem Einer-Canadier soll jetzt der
Namen Arno III entdeckt. Handelt es Zweier-Rotarier ohne Steuermann entwickelt werden, um als sog. Vorwärts-
sich hierbei möglicherweise um einen Rückwärtsskiff zwischen Ost- und Westufer des Innenhafens einen Bahnen­
alten Fördedampfer? Die Meinungen lauf mit Wendemarke zu ermöglichen. RP
in der Redaktion gehen auseinander.
Wir haben rumgefragt, aber die
einhellige Meinung war, das könne
gar nicht sein, denn dann würde
der Rumpf weiß sein. Wir bitten um
sachdienliche Hinweise. SIE

Sehsack
Findige Segelmacher haben in Erwei­
terung ihres Fertigungsprogamms
neben dem traditionellen Seesack
auch den Fernsehsack für alte Säcke
im Angebot. Er bietet Platz für einen
batteriebetriebenen Flachbildschirm
mit dem die beliebten Flachwasser­ Das nächste HAFENBLATT
fahrten mit RTL und SAT 1 im erscheint im Frühjahr 2013
seichten Wattengebiet verfolgt
werden können. RP

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FARBENGATT
Bunte Mischung aus allen Töpfen. Reste aus allen Eimern. Das letzte aus allen Ecken der kleinen runden Welt.

Ich bin…
ein Sammler!
Und wie wir wissen: Er sammelt
Geld. Nicht einfach aufsammeln, was Kreuzung
so rumliegt, nein, am liebsten zieht Die Fischer klagen über den ausblei­
Knut Rittberger es den Leuten aus benden Kabeljau. Nach Gesprächen
der Tasche. Und das mit ziemlichem mit Angeliter Bauern wollen diese
Erfolg, denn er sammelt für das ihre Erfahrungen aus der Rinderzucht
Schifffahrtsmuseum – mit freund­ Yardstick? an die Fischer weitergeben. Eine
licher Miene, aber mit Nachdruck. Bei der KONGELIG CLASSIC soll es Kreuzung aus Hering, Beißfisch und
Was die Wenigsten wissen: Er hält es beim Streit um die Verrechnungs­ Stint soll neue Erträge bringen. Die
mit Hans Albers, der ja sang: „Wir ha­ werte zwischen zwei Regattacrews ersten Kreuzungsversuche wurden in
Handelsbeziehungen hoch her gegangen sein. der Innenförde gesichtet. Die Zucht­
ben die ganze Welt gesehn, die Welt
Offenbar haben die Flensburger Verrechnung nach Portsmouth oder ergebnisse werden im November
ist überall rund!“ Knut kann das be­
Rumhändler den Rum sogar bis nach Lingdö? Yardstick oder Catstick? erwartet. RP
stätigen, denn er und seine Frau sind
Schwaben gekarrt, denn diese Karre Es wird behauptet, auch Lippstick
doch glatt allein über den Atlantik ge­
entdeckten wir im Schwäbischen hätte eine Rolle gespielt. Als der
segelt, Nordamerika, Südamerika...
Bauernhausmuseum. Ist ja klar, die Protest abgewiesen wurde, regelten
und er kann bestätigen: „Das Geld ist
Schwaben gelten zwar als sparsam, die Beteiligten die Angelegenheit
überall rund!“ RP
aber sie haben auch Rumgesoffen unter sich. Ergebnis? Siehe oben.
und die Flensburger konnten sich das RP
Geschäft doch nicht entgehen lassen.
So kreierten sie den One-Tonner und
erfanden das gleichnamige Rennen.
RP
Koloss
Aus Sympathie mit Griechenland soll
jetzt an der Hafeneinfahrt zwischen
Werft und Harniskai eine Nachbildung
des »Koloss von Rhodos« gebaut
werden. Das Maß für die notwendige
Schritthöhe wurde bei der RYVAR
genommen. Skipper Joachim hält
allerdings die knappe Durchfahrts­
höhe für eine ziemlich kitzelige
Angelegenheit. RP

Modell Kaiserhof
Es geht voran an der Schiffbrücke. Es gab die ersten Versteigerungen und
auch Interessenten für die Drecksmeile an der Flensburger Schiffbrücke.
Huch?
Die international tätigen Investoren Ramsch & Schitt legten bereits ihre
ALEXANDRA wurde unlängst beim
Planungen für die vorgeschriebene zweigeschossige Bauweise vor. Die Rund­
heimlichen Segelsetzen beobachtet.
bogenfenster des Erdgeschosses des alten Hotels Kaiserhof sollen danach
Es hieß, die Kohlepreise wären
erhalten bleiben. Im zweiten Geschoss soll in einer öffentlichen Arkadenreihe
inzwischen so immens hoch, dass
eine behutsame und an die Umgebung angepasste leichte Veränderung der
die ALEX in Zukunft als Traditions­
Traufhöhe vorgenommen werden.
segler über die Förde segeln muss.
Kommentare aus den Parteien: Andere wiederum behaupten, man
die Grünen: finden die Pergola-Fassade besonders geeignet für Begrünung... wolle sich nur bei den Gaffelseglern
die Sozis: freuen sich über Arkaden als Erweiterung des Öffentlichen Raumes... als gleichgesinnt einschmeicheln...
die Schwarzen: sehen es als angemessenen Ort für Ratsversammlungen... HH
die WiF: möchte das Gebäude sofort als Kailagerhaus und Markthalle nutzen...
den Linken: fehlen die rechten Worte...
der FDP: gefällt das eh...
nur die Akopol find’ das nicht so doll!...

wer rechtzeitig die Reißleine ziehen möchte, kann das hier tun: RP

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Veranstaltungen von September bis Dezember 2012

„Estonia“ 1994 haben sich tief


September Oktober November
in unser kollektives Gedächtnis
eingeschrieben und weisen als
Flensburger Schifffahrtsmuseum Flensburger Schifffahrtsmuseum Flensburger Schifffahrtsmuseum
Symbol weit über das tatsächliche
23. September 2012 12. – 14. Oktober 2012 4. November 2012 Ereignis hinaus. Doch es ist vor
Sonntag, 10.30 Uhr 10 – 17 Uhr Sonntag 14 – 17 Uhr allem das alltägliche Wagnis der
Rum & Zucker Meile 7. Knotenmachertreffen Erlebnis Technik Seefahrt, das die Mentalität der
Rundgang mit Gisela Mikolajewicz Palstek, Hundspint, Affenfaust Dampfmaschine, Dieselmotor und Seeleute, Hafen- und Küstenbe-
Anmeldung: Tel. 0461/85-2970 oder und Türkischer Bund: Brückensimulator. Die technische wohner geprägt und als Motiv auf
schifffahrtsmuseum@flensburg.de Ganz schön kniffelig... Crew des Schifffahrtsmuseums vielfältige Weise in die bildenden
Teilnahme 5,– E Eintritt 6,– E, Kinder und Jugend- gibt spannende Einblicke in
Treffpunkt: Schifffahrtsmuseum liche unter 18 Jahren frei den technischen Bordbetrieb.
Teilnahme frei!
23. September 2012 14. Oktober 2012
Sonntag, 10.30 – 13 Uhr Sonntag, 10.30 Uhr 18. November 2012
und 14 – 17.30 Uhr Mürwik und die Marine Sonntag, 15 Uhr
ZuschauWerkstatt Rundgang mit Gisela Mikolaje- Teeverkostung
der Gruppe MeerArt wicz Second Flush, Orange Pekoe,
Im Rahmen der aktuellen Sonder- Anmeldung: Tel.: 0461/85-2970 Jade… Die Welt des Tees ist von
ausstellung „... und fuhren übers oder schifffahrtsmuseum@ einer faszinierenden Vielfalt.
Meer“ bietet die Gruppe MeerArt flensburg.de (Teilnahme 5,– E) Rainer Schmidt, Tee-Experte,
eine ZuschauWerkstatt nach dem Treffpunkt: Tor, Kelmstraße. präsentiert exklusive Tee-Spezi-
niederländischen Vorbild des Inloop- Bitte Ausweis mitbringen! alitäten aus aller Welt, darunter
wokshops an. Besucherinnen und ausgesprochene Raritäten.
Besucher haben die Möglichkeit, den 16. – 19. Oktober 2012 Teilnahme: 10,– E, Anmeldung
Quilterinnen bei der Arbeit zuzu­ Dienstag – Freitag unter Tel. 0461/85 29 70 oder
sehen und sich auch selber einmal SCHIFF AHOI! schifffahrtsmuseum@flensburg.de Ausstellung: Der Tod und das Meer
an verschiedenen Möglichkeiten der Kinder-Herbstferienprogramm
Textilgestaltung auszuprobieren. im Schifffahrtsmuseum. Karton- 20. November 2012 Künste und die Literatur Eingang
modelle bauen, Taue schlagen, Dienstag 19.30 Uhr gefunden hat. Die Ausstellung
25. September 2012 Knoten machen, Simulator fa- Mit Containern um die Welt über den „Tod und das Meer“
Dienstag,19.30 Uhr hren, Malen, Basteln, Entdecken! Film von Friedrich Nielsen zeigt, wie über Jahrhunderte im
Das nasse Grab des Seemanns Programmübersicht und Eintritt: 5,– E Wechselspiel zwischen Mentalität,
Oder: Warum Bruno Pichner – Cap Anmeldung ab 1. Oktober. Kunst und Technik die Erfahrung
Hornier, Kapitän, Zeichner und 25. November 2012 von Bedrohung, Angst, Abenteuer,
ein bemerkenswerter Flensburger Museumshafen Flensburg e.V. Sonntag, 11.30 Uhr Ungewissheit, Unglück, Kata-
Junge – in der trockenen Erde unter Ausstellungseröffnung strophe, Tod, Hoffnung, Rettung
19. – 21. Oktober 2012 und Trauer rund um die Seefahrt
einem Baum und auf keinen Fall APFELFAHRT Der Tod und das Meer
ins kalte Wasser wollte! Lieder, Bilder 25. Nov. 2012 bis 27. Jan. 2013 tradiert und verarbeitet wurde.
und Geschichten in Gedenken an ein Flensburger Schifffahrtsmuseum Wie das Meer die Menschen
bewegtes Seefahrerleben von und mit ernährte, so mussten sie lernen,
Christian de la Motte. Eintritt frei 21. Oktober 2012 mit dessen Gefahren umzugehen. Dezember
Sonntag, 15 Uhr Denn seit jeher sind Seesturm
Teeverkostung und Schiffbruch eine konstante 2. Dezember 2012
Oktober Second Flush, Orange Pekoe, Erfahrung und Bedrohung der Sonntag, 14 – 17 Uhr
Jade… Die Welt des Tees ist von Seefahrt. Trotz stetig wachsender Erlebnis Technik
7. Oktober 2012 einer faszinierenden Vielfalt. Erkenntnisse in Schiffbau und Dampfmaschine, Dieselmotor und
Sonntag, 14 –17 Uhr Rainer Schmidt, Tee-Experte, Navigation ist die Unsinkbarkeit Brückensimulator. Die technische
Erlebnis Technik Dampfmaschine, präsentiert exklusive Tee-Spezi- bis heute ein unerfüllter Traum. Crew des Schifffahrtsmuseums
Dieselmotor und Brückensimulator. alitäten aus aller Welt, darun- Die Naturgewalt des Meeres gibt spannende Einblicke in den
Die technische Crew des Schifffahrts- ter ausgesprochene Raritäten. bleibt dem Menschen stets über- technischen Bordbetrieb.
museums gibt spannende Einblicke Teilnahme: 10,– Euro, Anmeldung legen. Spektakuläre Schiffskata- Teilnahme frei!
in den technischen Bordbetrieb. unter Tel. 0461/85 29 70 oder strophen wie der Untergang der
Teilnahme frei! schifffahrtsmuseum@flensburg.de „Titanic“ 1912 oder der Fähre 2. Dezember 2012
Sonntag, 18 Uhr
Jahresausklang des
Schifffahrtsmuseums
...wir bauen einen Jollenponton und suchen für den Aufbau unser
Jollensammlung historische Jollen, wie z.B. 9. Dezember2012
Sonntag, 19.30 Uhr
OK-Jolle, O-Jolle, Fin-Dinghi, Pirat, Letters to Stories
Der Freundeskreis der Stadtbiblio-
Sharpie-Jolle, 12-Fuß-Dinghy ... thek Flensburg und das Flensbur-
ger Schifffahrtsmuseum laden zu
oder andere, die für die Entwicklung einem neuen Abend mit der freien
Lesereihe „Letters to Stories“ ins
der Jollensegelei typisch sind. Wer als Eigner seine Jolle bei den Schifffahrtsmuseum ein. Zuhören
Klassischen Yachten präsentieren möchte, bitte melden bei: oder vorlesen, beides ist möglich.
Geboten wird eine abwechslungs-
reiche Mischung aus Prosa und
rainer-duthel@k-y-flensburg.de Lyrik, Lieblingsgeschichten und
Tel.: 04639/7485 eigenen Werken. Themenschwer-
punkt heute Abend ist - passend
zur aktuellen Sonderausstellung –
„Der Tod und das Meer“. Wer
etwas vortragen möchte, kann
sich unter der Tel. 0461/21796
anmelden. Eintritt 5,– E

Museumshafen Flensburg e.V.


26. Dezember 2012
GROGTÖRN
ugust

32
Es schrieb uns…
Karsten Geyer, Oldenburg Sachen, von denen wir noch gar nichts wussten,
Hallo Herr Prüß, z.B. in der letzten Ausgabe, der Artikel über den
ich bin ganz begeistert vom „Hafenblatt“! Modellbauer Adolf Born, fazinierend zu lesen ...
Zufällig lag es auf Deck 1 der ALEXANDRA. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auch die
aktuelle Ausgabe schicken könnten ... ein Hauch
Margot Schmidt, Hamburg von Heimat in der Großstadt, vielen Dank.
Liebes Hafenblatt-Team,
ich fahre reglmäßig in meine zweite Heimat Redaktion
nach Flensburg und mache dort Urlaub. Meist Liebe Frau Schmidt, Spitzgatt?
im Sommer, wenn die ganzen Hafenfeste stattfin- das machen wir gerne und bedanken uns für Ihre
den. Der Hafen ist wirklich einzigartig, das sagt netten Zeilen. Ein Ahoi aus Flensburg. Rundgatt?
auch mein Kuddel, was mein Mann is. Wir beide
freuen uns das ganze Jahr drauf und jedes Mal, Plattgatt?
wenn wir dann an der Förde sind, fällt uns son
tolles HAFENBLATT in die Hände. Da schmo- Boote haben kein Heck. Sie
kern und blättern wir drin und immer finden wir enden mit dem Steven oder Spiegel.
Unsere dänischen Nachbarn legen fest:
Übrigens… ist der Winkel unter 120 Grad, ist es
Wir freuen uns über Leserbriefe. Wenn Sie uns Wissenswertes zu Flensburgs maritimer Geschichte ein „Spitzgatt“. Ist der Winkel über 120
mitteilen wollen, Anmerkungen, Anregungen, Kritik oder Wünsche haben, schreiben Sie uns oder Grad ist es ein „Rundgatt“. Ein „Gatt“
ist niederdeutsch ein „Mors“. Auch
mailen Sie uns. Bitte Absender anzugeben, sonst können wir die nicht abdrucken. Unsere Adresse
eine Jagt, Jagtgaleass oder Jachtschoner
finden Sie im Impressum auf Seite 34. Leserbriefe können aus Platzgründen gekürzt werden.
(dän. Jagtskonnert) haben kein Heck,
ebenfalls Kuff, Mutte und Ewer nicht.
Da hängt das Ruder außen am Steven.
Ist der Ruderschaft aber durch eine
Bohrung im Achtersteven geführt,
wird das von den Yachtbauern auch
als Kanuheck bezeichnet. Das ist
zwar nicht ganz richtig, mag aber
durchgehen, denn ein Heck ragt immer
über den Achtersteven hinaus.

Auch das Wort „Heck“ ist eigentlich


plattdeutsch und heißt Zaun. Den haben
nur Schiffe mit weit überhängendem
Hinterteil, z.B. Großsegler wie
GORCH FOCK.
Hängt das Ruder außen dran,
kann man schlussfolgern:
Dieses Schiff hat kein Heck.

Gerd Büker

E
r war von der ersten Rum Regatta an Jetzt wird er nicht mehr kommen. Wir haben Schiffshistorisches Archiv Flensburg
dabei. Seit 1980 haben wir ihn mit den ihn in der kleinen Dorfkirche bei Hov zu Grabe www.schiffshistorisches-archiv.de
schändlichsten Preisen unter der nordi- getragen. In dieser vermutlich kleinsten Kirche
schen Sonne beglückt: „1. Preis bei den großen Dänemarks hängt ein schönes Kirchenschiff,
Frachtseglern: BRITA LETH...Otto komm´ ran!“ Otto Leths BRITA LETH. Otto, wir werden Dich
Dann drängelte er sich durch die Menschen- sehr, sehr vermissen. Rainer
massen und kopfschüttelnd und laut lachend
nahm er immer wieder den geschmacklosesten
Trödel entgegen. Seine BRITA LETH war Vor-
bild für das Restaurieren dänischen Kultur-
gutes. ER war Vorbild für gute Seemannschaft
und den Umgang mit der Mannschaft – mit
Menschen. Über 30 Jahre ist er immer wieder
gekommen. Es hätte was gefehlt, wenn OTTO
nicht gekommen wäre.

33
33
IMPRESSUM
Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich
geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Geneh­
migung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder
übernimmt die Redaktion keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete
Artikel geben die Meinung der Autoren wieder. Diese muss nicht mit der
Auffassung der Redaktion übereinstimmen. Erfüllungsort und Gerichtsstand
ist Flensburg.
ISSN 1610-2827
Herausgeber: Rainer Prüß, wirtschafts- und kulturkonzepte
Norderstraße 20 A | 24939 Flensburg
fon (0461) 90 21 9-0 fax (0461) 90 21 9-21
info@rainer-pruess.de | www.hafenblatt.de
Erscheinungsweise: 3 x jährlich über Auslage
IHRE RECHTSANWÄLTE Redaktion: Rainer Prüß (verantw.)
Layout: Rainer Prüß, Norgard Siegmund
IM EUROPA HAUS
Erscheinungstermin der nächsten regulären Ausgabe: Frühjahr 2013
Anzeigenschluss: 1. März 2013, Anzeigenbestellung bitte ü. obige Adresse
Druck und Verarbeitung: Druckhaus Leupelt GmbH & Co KG, Weding
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Bildnachweis:
24937 FLENSBURG Titelfoto: CAROL und MISTRAL, B. Mattick
IM HOF Seite 3+5 R. Prüß
Seite 6-9 Archiv Alexandra
Seite 10 alle B. Mattick, außer Mitte: Gerd Büker, unten K.V. Sørensen
TELEFON: 0461 14141-0 Seite 11 oben B. Mattick, Trinkhorn M. Schulz
TELEFAX: 0461 14141-24 Seite 12-13 alles B. Mattick außer 5,6,8,10: K.V. Sørensen
Seite 14-15 alles Th. Overdick, Zeichnungen R. Prüß
Seite 16-17 Archiv Schifffahrtsmuseum
E-MAIL: info@brink-partner.de Seite 18-21 R. Prüß
WEB: www.brink-partner.de Seite 22 Archiv Michael Krebs
S
RPREI
Seite 23 R. Prüß
um SONDE R 18,90 Seite 24-25 R. Prüß, Portrait N.E. Petersen: H. Harpke
Jetzt z von E U Seite 26 Archiv ECMI
Seite 27 R. Prüß
Seite 29 Archiv Klassische Yachten FLensburg e.V.
Seite 30-31 Archiv R. Prüß, Foto Alexandra: H. Harpke
Logos der Stadt Flensburg, Flensburger Schifffahrtsmuseum, Museumswerft,
Historischer Hafen, Klassische Yachten Flensburg, KC 1855: © Rainer Prüß

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Hat Ihr Floß ein Leck?
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Zuviel Ballast ?
...Frau weg? ...oder Mann weg ...Stress im Beruf?
Ganz gleich, ob Trennung oder Verlust, Burnout,
alleinerziehend, Prüfungsangst oder Mobbing,
es wichtig, gut für sich zu sorgen und klar zu bleiben.
Manchmal helfen dabei gute Freunde,
manchmal hilft auch das nicht.
A n z e i g e Ta n j a J o h a n n s e n
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Gestalttherapeutin (HPG)

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35
R e G i S T e R e d T R a d e m a R k

So was
Gutes spricht
sich Rum 

 1755 stach der erste Westindiensegler aus Flensburg in Richtung karibik in See. es kam der Rum in die Stadt
und sogleich begannen die Flensburger Rumhäuser, von denen es einst über 200 gegeben hat, um die vielfältigsten Sorten,
die interessantesten Flaschen, die schönsten etiketten und die längste Tradition zu wetteifern.
dabei ist nur eines bis heute wirklich wichtig – die Qualität.
Probieren Sie Braaschs echten Rum nach altem Flensburger Chef-Rezept. Und dann urteilen Sie einfach selbst 
Wein- & Rumhaus Braasch · Rote Straße 26-28 · Große Straße 24 · 24937 Flensburg · Tel. 0461 - 14 16 00 · www.braasch.sh/shop

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