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Kapitel III

Lektion 6
Thema: Börse
Lernziele: sich über die Börse und ihre Ziele informieren
sich über Börsengeschäfte erkundigen
über die Hervorsage der Aktienkurse diskutieren
die Anlageformen wählen
verschiedene Geldanlageformen vergleichen
die Information aus dem Text herausziehen und analysieren
Grammatiktraining: Infinitiv ohne „zu“ und mit „zu“

„Ich kann auf Sekunden und Zentimeter den Lauf der Gestirne berechnen.
Aber nicht, wohin eine verrückte Menge den Börsenkurs treiben kann“.
Isaac Newton, englischer Physiker und Hobby-Spekulant (1643-1724)

I.1. Was verbinden Sie mit dem Wort „Börse“? Tragen Sie die Wörter ein, die Ihnen spontan
einfallen.

1.2. Folgende Wörter sind international bekannt. Merken Sie sich diese Wörter und
bestimmen Sie das grammatische Geschlecht der Substantive.
Aktie, Aktionär, Kapital, Kurs, Makler, Order, Organ, Parkett, Person, Segment, Standard,
Transparenz.
I.3. Bilden Sie mit allen Wörtern des Schüttelkastens zusammengesetzte Wörter, die entweder
mit Börse- beginnen, oder auf -börse enden. Erklären Sie die Bedeutung der Wörter.
Aufsicht, Blatt, Devisen, Geschäft, Gesetz, Handel, Kurs, Makler, Platz, Parkett, Produkt,
Satz, Sitzung, Termin, Verein, Waren, Wertpapier, ….

Börsen_______ _______börse

I.4.Ergänzen Sie den Artikel der Substantive. Bilden Sie die Pluralform. Übersetzen Sie sie
ins Russische.
__Markt ___Ereignis ____Preis
___Maßnahme ___Ware _____Wertpapier
___Geschäft ____Zettel _____Anleger
___Anleihe ___Zulassung _____Bedarf
1.5. Finden Sie die Synonyme.
1.die Transparenz A. die Order
2.der Auftrag B. die Durchschaubarkeit
3.der Anbieter C. die Effekte (Pl.)
4.der Nachfrager D. die Güter(Pl.)
5.die Waren(Pl.) E. der Prozent
6.die Wertpapiere(Pl.) F. der Käufer
7. der Zins G. der Verkäufer
8. die Kursangabe H. die Notierung

1.6. Nennen Sie drei Grundformen der Verben. Vergessen Sie das Hilfsverb nicht.
abwickeln enthalten beitragen
feststellen vermitteln ermitteln
abschließen überlegen unterzeichnen
verringern steigern unterhalten
informieren sich spezialisieren sich zusammentreffen
verlangen veröffentlichen bestimmen
1.7. Bilden Sie Komposita mit dem ersten Wort Kurs, beachten Sie den Gebrauch des Artikel .
Schlagen Sie die Bedeutung des Wortes im Lexikon nach.
Angabe, Abschlag, Aufschlag, Börsen, Druck, Entwicklung, Erholung, Bericht,
Festsetzung, Kassa, Liste, Makler, Risiko, Stützung, Wert, Zettel

Kurs _______
I.8. Wie heißen die Nomen? Arbeiten Sie mit dem Wörterbuch. Ergänzen Sie die Tabelle.
Verb Partizip II Nomen
einschätzen
spekulieren
anbieten
nachfragen
festsetzen
handeln
abschließen
unterscheiden
rechnen
I.9. Lesen Sie den Text über die Spekulation an der Börse und ergänzen Sie die Präpositionen.
auf(4), in, mit, nach, um, unter, von

Wer sein Geld 1993 in die besten Aktien DAX investiert hat, dessen Vermögen hat sich in vier
Jahren verdoppelt bis verdreifacht.
Die Börse ist ohne Spekulation nicht denkbar. Das lateinische Wort "spekulare" bedeutet nichts
anderes als hoffen. Jede Einschätzung der zukünftigen Entwicklung beruht zu einem großen Teil
auf Spekulation, also auf Hoffnung, dass man die Voraussetzungen einer bestimmten
Entwicklung richtig erkannt hat. Nach jedem Kauf und Verkauf auf der Börse spielen
unterschiedliche Einschätzungen der zukünftigen Entwicklung eine Rolle. Die Spekulation
belebt also das Geschäft. Jede Spekulation ist natürlich mit dem Risiko einer raschen
Zukunftseinschätzung verbunden. Wer die Entwicklung falsch einschätzt, verliert. Wer sie
richtig beurteilt, gewinnt. Spekulation gibt es überall dort, wo Entscheidungen getroffen werden,
die die Zukunft reichen. So gesehen ist also auch jeder, der Aktien kauft oder verkauft, ein
Spekulant. Unter Spekulation im engeren Sinne versteht man aber meist nur kurzfristige
Transaktionen. Es werden vielmehr Wertpapiere gekauft, um möglichst kurzfristig Kursgewinne
zu realisieren. Man spricht auch von Berufsspekulanten. Es handelt sich dabei um
Börsenteilnehmer, die auf eigene Rechnung Geschäfte abschließen. Spekulierende Privatleute
spielen nur eine geringe Rolle.
I.10. Ergänzen Sie die Sätze. Gebrauchen Sie: steigen, fallen, sinken.
Bei einem Aufschwung ____die Produktion und Absatz. Löhne und Preise____. Die Aktienkurse
steigen bei der Hochkonjunktur. Arbeitskräfte werden gesucht. Es ist Vollbeschäftigung. Bei der
Rezession gehen Produktion und Absatz zurück. Die Aktienkurs steigen. Es ist Tiefstand. Löhne
und Preise___. Die Arbeitslosigkeit herrscht.
Infinitiv ohne „zu“ und mit „zu“

I.11. Infinitiv mit „zu“ oder ohne „zu“ . Setzen Sie „zu“ ein.
Muster: Der Händler will an der Frankfurter Börse___( teilnehmen). Der Händler will an der
Frankfurter Börse teilnehmen.
1. Der Unternehmer plant an der Börse ___(teilnehmen).
2. Die Anbieter und die Nachfrager können an der Börse mit Waren, Wertpapieren oder
Devisen______(handeln).
3. Sie planen, das Auslandsgeschäft___(erweitern).
4. Der Kurszettel hat eine Aufgabe über die Kursentwicklung der Wertpapiere am Börsentag
___( informieren).
5. Der Kurszettel muss einen umfassenden Überblick über die Marktlage___ (geben).
6. Die Informationen erleichtern den Interessierten sich an der Börse ____(orientieren).
7. Die Informationen müssen die komplizierten Börsengeschäfte leichter,
transparenter_____(machen).
I.12. Wandeln Sie diese aufgeführten Börsenziele in Sätze nach dem Muster um.
Muster: -eine gesteigerte Markttransparenz für Wertpapiere
Das Ziel der Börse ist die Markttransparenz für Wertpapiere zu steigern.
-die Steigerung der Effizienz und der Marktliquidität,
-die Verringerung der Transaktionskosten
-der Schutz vor Manipulationen.
I.13. Formen Sie die Sätze um.
Muster: Wir planen Kauf der Aktien. Wir planen, die Aktien zu kaufen.
1. Wir wollen unsere Exportmärkte aufbauen. Unser Ziel ist_________
2.Wir sind an dieser Kapitalanlage interessiert._________________________
3. Das Unternehmen plant die Teilnahme am Kapitalmarkt ___________
4. Wir planen Angebot eines neuen Produkts. ____________________
I.14. Lesen Sie den Text über die volkswirtschaftlichen Aufgaben der Börsen und machen Sie
dann die Aufgaben.
In den Medien wird täglich über die Wertpapierbörse und ihre Entwicklung berichtet. Kein
Wunder, denn die Börse ist gemeinsam mit dem Bankensektor für die Versorgung der Wirtschaft
mit Kapital verantwortlich. Zudem gibt es mehrere Millionen Anleger, die ihr Geld in
Wertpapiere oder Investmentfonds angelegt haben, welche an der Börse gehandelt werden. Was
ist die Börse? Die Börse ist wie ein Marktplatz: Hier treffen sich Anbieter und Nachfrager. Wenn
man „Börse“ sagt, meint man in der Regel die Wertpapierbörse, an der Aktien, Anleihen und
andere Wertpapiere gehandelt werden.
Man unterscheidet vier Hauptfunktionen der Wertpapierbörse.
Marktfunktion
Die zentrale Aufgabe der Börse besteht darin, Käufer und Verkäufer von Wertpapieren an einem
Ort zusammenzuführen, also einen Markt zu bilden. Ohne diese „Vermittlungsstelle“ müssten
Käufer und Verkäufer direkt miteinander verhandeln, was einen hohen Such- und Zeitaufwand
verursachen würde. Der Vorteil des Marktes ist, dass alle Interessen an einem Wertpapier nur an
einem oder wenigen (virtuellen) Orten gebündelt werden. Dadurch ist es für Käufer und
Verkäufer leicht festzustellen, wie der Preis für das Wertpapier steht, bzw. wie viel zu einem
bestimmten Preis handelbar ist.
Mobilisierungsfunktion
Über die Börse erhalten Unternehmen die Möglichkeit, sich durch die Ausgabe von
Wertpapieren Kapital (oftmals bis zu mehreren Millionen Euro)zu beschaffen. Dieses Kapital
benötigen sie, um in ihr Unternehmen zu investieren. Selbst wenn jeder einzelne Anleger nur
Kleinstbeträge anlegen kann, ermöglicht die Börse durch die Bündelung der Beträge die
Schaffung der von den Unternehmen benötigten hohen Summen. Auch der Staat leiht sich über
die Börse Geld, indem er dort Anlegern Bundesanleihen oder Bundesschatzbriefe anbietet.
Substitutionsfunktion
Als „Substitutionsfunktion“ bezeichnet man die Gewährleistung der Verkaufs- und
Übertragungsmöglichkeit von Wertpapieren zu jeder Zeit. Die Börse ist so organisiert, dass alle
Geschäfte korrekt, transparent und zu gleichen Bedingungen für alle abgewickelt werden. Dies
dient in erster Linie dem Anlegerschutz.
Bewertungsfunktion
Über die laufende Feststellung der Kurse für das einzelne Wertpapier erfolgt eine Bewertung
durch die Marktteilnehmer. Ein festgestellter Kurs bedeutet, dass Angebot und Nachfrage bei
diesem Wertpapier ausgeglichen werden konnten. Warum verkauft aber jemand eine bestimmte
Aktie, wenn ein anderer sie gerade kaufen will? Der eine erhofft sich eine weitere Steigerung des
Kurses, also eine positive Entwicklung, der andere erwartet genau das Gegenteil.
Wertpapierkurse werden daher nicht nur durch objektive Sachverhalte (wie z. B.
Unternehmensmeldungen über Gewinne oder Branchenberichte), sondern auch durch rein
subjektive Bewertungen oder Erwartungen der Marktteilnehmer über die zukünftige
Entwicklung beeinflusst.
Notieren Sie die Definitionen der Hauptfunktionen der Wertpapierbörsen stichpunktartig in
eigenen Worten. Sofern die Möglichkeit besteht, können die weiteren Recherchen dazu im
Internet erfolgen. Füllen Sie die Tabelle aus.
Die Hauptfunktionen der Wertpapierbörse
Marktfunktion Mobilisierungsfunktion Substitutionsfunktion Bewertungsfunktion
zum Beispiel: Bereitstellung … Gewährleistung … Feststellung …
Zusammenführung
von Angebot und
Nachfrage.

I.15. Ohne funktionierende Börse ist eine Volkswirtschaft heute nicht mehr denkbar.
Diskutieren Sie gemeinsam , warum Anleger, Unternehmer und der Staat die Börse brauchen.

I.16.Versuchen Sie, den Begriff „Börse“ mithilfe der Definitionen (Zitate 1 und 2) in eigenen
Worten zu umschreiben. Erläutern Sie dabei auch die Begriffe „Angebot“ und „Nachfrage“.
I.17. Der Börsenhandel ermöglicht viele Vorteile, ist aber auch nicht frei von Risiken. Welche
Vorteile und Risiken werden in den Zitaten 3 bis 6 thematisiert? Diskutieren Sie die Aussagen
in Gruppen.
1. „Die Börse führt Angebot und Nachfrage (…) marktmäßig zusammen und gleicht sie durch
(…) Festsetzung von Preisen (Kurse) aus. Die Feststellung der Kurse oder Preise der
gehandelten Objekte richtet sich laufend nach Angebot und Nachfrage“. (www.wikipedia.de)

2. Als ich Auto fahren lernte, sagte einmal der Fahrer zu mir: „Sie werden nie wirklich Auto
fahren können.“ – „Warum?“ fragte ich erschrocken. „Weil Sie immer nur auf die Motorhaube
schauen. Heben Sie den Kopf und schauen Sie dreihundert Meter voraus auf die Straße.“ So ist
es auch an der Börse. Vorstellen muss man sich nicht, was morgen oder übermorgen sein kann,
sondern man muss die Zukunft erforschen, auf Jahre voraus denken.“ (André Kostolany,
Börsenexperte)

3. „Börse: Organisierter Markt, auf dem (…) Wertpapiere, Waren oder Devisen nach bestimmten
Regeln gehandelt werden. Die Feststellung der Kurse oder Preise der gehandelten Objekte richtet
sich laufend nach Angebot und Nachfrage.“ (www.bundesbank.de)
4. „Beim Kurssturz ist ein Wertpapier auf dem Weg zu seinem Papierwert.“ (Ron Kritzfeld,
deutscher Chemiekaufmann)
5. „Ich kann die Bahn der Himmelskörper auf Zentimeter und Sekunden genau berechnen, aber
nicht, wohin die verrückte Menge einen Börsenkurs treiben kann.“ (Isaac Newton, englischer
Physiker)

6. An der Börse kann man 1.000 % gewinnen, aber nur 100 % verlieren.“ (Markus M. Ronner,
Publizist und Journalist)

Haben Sie es gewusst?


Der Begriff Börse im Sinne eines Geldbeutels stammt vom mittellateinischen
bursa „Ledertasche, Geldsäckchen“ ab. Von der Antike bis zum Mittelalter
lässt sich also ein Bedeutungswandel vom Material zum daraus bestehenden
Behältnis an sich feststellen.
Die Bezeichnung der Börse als Treffpunkt für Händler entstand spätestens
zur Zeit des europäischen Frühkapitalismus im 16. Jahrhundert. Die in
Brügge ansässige Kaufmannsfamilie van der B(e)urse, (deren Wappen drei
Geldbeutel zeigt) unterhielt in ihrem Haus regelmäßig stattfindende
geschäftliche Zusammenkünfte mit italienischen Kaufleuten. So ging das
niederländische Wort borse vom Haus über auf die Treffen selbst.

I.18. Lesen Sie den Text über Börsenarten und berichten Sie darüber nach der Tabelle unten.
Warenbörsen waren die ersten Börsenarten. Gegenstand des Handels waren importierte und
heimische landwirtschaftliche Erzeugnisse. Später entstanden spezialisierte Produktbörsen und
Spezialbörsen. Sie spezialisierten sich auf bestimmte Welthandelsgüter wie Edelmetalle oder
Kaffee.
Gegenstände der Börsen sind: Wertpapiere (Wertpapierbörse), Waren, Produkte und Rohstoffe,
Devisen, Dienstleistungen, Derivate, elektrischer Strom (Strombörse – eine spezielle Art einer
Terminbörse), CO2 und andere Emissionen und Software.
An den Terminbörsen oder Warenterminbörsen werden Warentermingeschäfte abgewickelt und
wird mit Derivaten gehandelt.
Wertpapierbörsen oder Aktienbörsen sind für den Handel mit Aktien und festverzinslichen
Wertpapieren. Devisenbörsen für den Handel von Fremdwährungen.
Weiter existieren börsenähnlich organisierte Märkte, beispielsweise Dienstleistungsbörsen für
Geschäfte im Verkehrs- und Versicherungsbereich, zum Beispiel Schifffahrtsbörsen.
Die klassische Form der Börse ist die Präsenzbörse (auch Parketthandel genannt). Dort treffen
sich die Makler und schließen durch Gespräche ihre Geschäfte ab. Dies geschieht entweder im
Eigenhandel oder im Auftrag ihrer Kunden.
Bei Computerbörsen wie dem Handelssystem Xetra übernimmt ein Computerprogramm die
Berechnungen und die Kommunikation. Hier werden Eingaben über Computer gemacht, das
Computersystem wickelt den Handel ab und errechnet die Kurse (z. B. den Tageskurs). Der
Hauptanteil des Umsatzes wird gegenwärtig weltweit über computergestützte Börsen
abgewickelt. Die Makler sitzen selbst am Bildschirm.
Börsenart Gegenstand des Handels

I. 19. Ordnen Sie die Verben passend zu. Bilden Sie dabei Beispiele!
die Aktien ____________ vermitteln
die Börsengeschäfte _____________ veräußern
die Eigengeschäfte _____________ abschließen
die Händler ____________ zulassen
eine Anlage ____________ bevorzugen
eine Tätigkeit ______________ ausüben
I.20. Ordnen Sie die untenstehenden Bezeichnungen für die Börse
passend zu:
der Kursmakler, der Insider, der Börsenhändler, der freie Makler, die Börse, der
Börsenkommissar

1.______ : hier werden die Waren als Gattung gehandelt.


2.______ : sie betreiben selbst keine Geschäfte für eigene Rechnung bzw. sie dürfen an keinem
Unternehmen beteiligt sein.
3.______ : sie üben eine selbständige Tätigkeit an der Börse aus.
4._____ : sie tätigen an der Börse entweder Eigengeschäfte, indem sie im Namen und für Rechnung ihrer
Banken abschließen, oder sie handeln für Rechnung der Bankkundschaft.
5.____ : sie sind als Organe der Landesregierungen ernannt, die den Geschäftsverkehr und die Befolgung
der Börsengesetze bestimmen.
6. : diese Person hat Zugang zu kursrelevanten Informationen.
I.21. Lesen Sie den Text über den Weg der Unternehmen an die Börse. Klären Sie die Ihnen
unbekannten Begriffe. Antworten Sie auf die Fragen:
- Warum geht man als Unternehmen an die Börse? Recherchieren Sie aktuelle
Neuemissionen (z. B. bei der Deutschen Börse) und informieren Sie sich im Internet über die
Emittenten.
- Welche Gründe werden angegeben?
Wie kommt ein Unternehmen an die Börse?
Viele hundert deutsche Unternehmen sind bisher an die Börse gegangen. Jedes Jahr kommen
neue hinzu. Es handelt sich dabei überwiegend um größere Unternehmen, die mehr Kapital
benötigen als sie alleine verdienen oder über Bankkredite aufbringen können. Mit dem Erlös der
verkauften Aktien wird es den Unternehmen möglich, neue Investitionen zu tätigen und ihr
Wachstum anzukurbeln. Aktien verbriefen Anteile am Eigenkapital eines Unternehmens. Wer
eine Aktie über die Börse kauft, beteiligt sich mit seinem Geld an diesem Unternehmen. Dies
geht aber nur, wenn das besagte Unternehmen an der Börse notiert ist und Aktien ausgegeben
hat.
Bevor ein Unternehmen an die Börse gehen kann, braucht es eine Zulassung. Diese wird aber nur
erteilt, wenn das Unternehmen sehr vielen Anforderungen nachkommt und die Einhaltung
sämtlicher Vorschriften gewährleisten kann. Eine Reihe von Gesetzen und Verordnungen (z. B.
das Börsengesetz und die Börsenzulassungsverordnung) regeln die Bedingungen. Das
entscheidende Dokument für die Zulassung ist der sogenannte „Prospekt“, den das Unternehmen
den Gremien der Börse vorzulegen hat. In dem umfangreichen Dokument, das oft 200 bis 300
Seiten stark ist, wird über die Geschäftslage, die Produkte, die Herstellungsverfahren, die
wichtigsten Personen und die bisherige Entwicklung der Vermögenslage berichtet. Wurde ein
Unternehmen von der Börse zugelassen, macht der Emittent die Anleger z. B. im Rahmen einer
Pressekonferenz auf den Verkauf der Aktien aufmerksam und teilt der Öffentlichkeit mit, wie
viel die Aktien kosten werden. Dabei wird kein fester Preis, sondern eine Preisspanne genannt (z.
B. 12 bis 14 Euro je Aktie), um zunächst das Interesse der möglichen Käufer an den Aktien zu
testen. Innerhalb einer mehrtägigen Frist melden Interessenten, wie viele Aktien sie zu welchem
Preis kaufen würden. Am letzten Tag der Zeichnungsfrist wird dann der endgültige Preis (auch:
Emissionspreis) festgelegt. Je nachdem, wie hoch die Nachfrage ist, liegt er am oberen oder
unteren Ende der Preisspanne. Nachdem die ersten Käufer der Aktien (auch: Zeichner) den
Emissionspreis bezahlt haben, erhalten sie die georderten Aktien und das Unternehmen den
Erlös. Die Notierungsaufnahme ist der Tag, an dem die Aktien erstmals an der Börse gehandelt
werden und damit der Börsengang abgeschlossen ist.
I.22. Erläutern Sie drei Phasen bis zum Börsengang nach der Tabelle unten.
Bis der Börsengang eines Unternehmens (dem Emittenten) abgeschlossen ist, können mehrere
Monate, oftmals auch Jahre vergehen. Am zeitaufwendigsten ist die Vorbereitungsphase.
Vorbereitungsphase (mehrere Zeichnungsfrist (ca. 2 Notierungsaufnahme
Monate) Wochen)
• Der Emittent prüft alle • Der Emittent geht mit einer • Am Morgen der Notierung
Vorschriften, stellt Pressekonferenz an die erfolgt die erste
Informationen über das Öffentlichkeit; große Kursfeststellung an der Börse
Unternehmen zusammen und Unternehmen schalten • Ab diesem Moment kann
holt sich Rat bei Experten zusätzlich TV-Spots oder jeder Anleger diese Aktien
• Der erforderliche Anzeigen in Zeitungen kaufen bzw. wieder verkaufen
Zulassungsprospekt wird • Die an den Aktien • Der Börsengang ist
verfasst interessierten Anleger melden abgeschlossen
• Der Prospekt wird bei der ihre Nachfrage über die
Börse zur Prüfung eingereicht Banken
• Die Zulassung durch die • Am letzten Tag der
Börse wird erteilt Zeichnungsfrist wird der
endgültige Preis der Aktie
festgelegt (hängt von der
Nachfrage ab)
• Die Aktien werden gegen
Bezahlung an die Zeichner
übertragen
•Die angebotenen Aktien sind
verkauft und der Emittent
erhält sein Kapital

I.23. Sie sind gebeten, ein paar Zahlen und Fakten aus dem folgenden Text
zusammenzustellen. Ergänzen Sie die Angaben nach dem Text.
Die Frankfurter Wertpapierbörse und die deutschen Regionalbörsen haben die folgenden sechs
überregionalen Börsenpflichtblätter für die Jahre 2013 und 2014 festgelegt: Börsen-Zeitung,
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Handelsblatt, Süddeutsche Zeitung,
Die Welt.
Nach Art der Abwicklung des Handels unterscheidet man Termingeschäfte und Kassageschäfte.
Bei den Handelszeiten an allen Börsen wird unterschieden zwischen dem Parketthandel und dem
Computerhandel. Kleinere Börsen verfügen oftmals nur über den Parketthandel. Der
Parketthandel beginnt an den Börsen Frankfurt und Stuttgart um 08:00 Uhr Ortszeit (bezogen auf
Deutschland), an den Börsen Berlin, Düsseldorf und München ebenfalls um 08:00 Uhr, er endet
um 20:00 Uhr Ortszeit und in Stuttgart um 22 Uhr. Der Xetra beginnt um 9 Uhr und endet bereits
um 17:30 Uhr Ortszeit. Die Handelszeiten der NASDAQ, der größten elektronischen Börse in
den USA, und der NYSE sind von 9:30 bis 16:00.
 Börsenpflichtblätter  __________
 Handelsart bei kleineren Börsen  __________
 Börsengeschäfte nach der Abwicklung des Handels  __________
 Handelszeiten der Xetra  __________
 Handelszeiten der NASDAQ  __________
I.24. Kaufen oder Verkaufen? Das sind zwei wichtigste Fragen an der Börse. Lesen Sie den
Text und antworten Sie auf die Frage:
- Sind Kurse an der Börse vorhersehbar?
Börsenkurse analysieren
Die größten Gewinne am Wertpapiermarkt macht derjenige, der zum niedrigsten Kurs einsteigt
und genau dann verkauft, wenn der Kurs der Aktie am höchsten ist. Leider sind Börsenkurse
jedoch nicht vorhersehbar und ihre Entwicklung lässt sich nicht allein durch Vernunft erklären.
André Kostolany, berühmter Börsenguru, fasst die Unvorhersehbarkeit von Kursentwicklungen
folgendermaßen zusammen: „Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles
andere ist Psychologie.“ Selbst Profis mit jahrelanger Erfahrung schaffen es nicht immer, die
Entwicklungen richtig vorherzusagen. Mithilfe verschiedener Methoden gelingt es ihnen aber,
recht zuverlässige Prognosen zu erstellen.
Um herauszufinden, ob ein Wertpapier grundsätzlich kaufenswert ist, ziehen Fachleute die so
genannte „Fundamentalanalyse“ heran. Sie beruht auf der Annahme, dass Kurse von
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen (Konjunktur, Preisentwicklung), politischen
Verhältnissen (Regierungsprogramme, Unruhen), Branchenbesonderheiten (Auftragslage,
Branchenzyklus, Wettbewerb) und schließlich von Gewinn- und Wachstumsmöglichkeiten
(Innovationen, neue Produkte) des jeweiligen Wertpapiers beziehungsweise Unternehmens
abhängen. Im ersten Schritt untersuchen die Fundamentalanalysten die gesamtwirtschaftlichen
und branchenspezifischen Entwicklungen. Aus diesen Informationen versuchen sie eine
allgemeine Trendaussage zu ermitteln. Dann betrachten sie das einzelne Unternehmen und
analysieren seine Strategie, seine Ertragssituation und mögliche Chancen und Risiken aus der
konkreten Geschäftsentwicklung. Aus diesen Daten leiten die Fachleute schließlich die
Kursprognosen ab.
Fundamentanalyse
Globalanalyse Branchenanalyse Unternehmensanalyse
➜ Konjunktur ➜ Auftragslage ➜ Strategie
➜ Zinsen ➜ Branchenentwicklung ➜ Managementqualität
➜ Preise/Inflation ➜ neue Technologien ➜ Wachstum/Gewinn
➜ Markteintrittsbarrieren
Eine weitere wesentliche Analysemethode ist die „Technische Analyse“ (auch: Chartanalyse).
Sie wird vor allem zur Bestimmung des richtigen Zeitpunkts für den Kauf oder Verkauf von
Wertpapieren herangezogen. Dabei wird versucht, anhand vergangener Kursverläufe die künftige
Kursentwicklung von Wertpapieren vorherzusagen. Es gibt noch eine Reihe weiterer Methoden,
die bei der Kursanalyse zum Einsatz kommen. Sie werden ständig verfeinert und Anleger und
Analysten bedienen sich dabei der verschiedensten Informationsquellen und Hilfsmittel.
I.25. Welche Ereignisse beeinflussen die Situation an der Börse?
Faktoren, die bei der Fundamentalanalyse eine Rolle spielen, da sie Auswirkungen auf die
Kursentwicklung am Wertpapiermarkt haben können:
 gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen (Konjunktur, Preisschwankungen)
 politische Verhältnisse (Regierungsprogramme, Unruhen)
 Branchenbesonderheiten (Auftragslage, Branchenzyklus, Wettbewerb)
 Gewinn- und Wachstumsmöglichkeiten (Innovationen, neue Produkte)
Aufgabe1. Ordnen Sie in der Tabelle „Einflussreiche Ereignisse“ die Ereignisse danach, wie
sie sich möglicherweise auf einen einzelnen Wertpapierkurs („Unternehmensereignisse“),
bestimmte Branchen („Branchen-Entwicklungen“) oder die Mehrheit von Wertpapieren
(„konjunkturelle/ politische Entwicklungen“) auswirken. Versuchen Sie, Ihre Zuordnung zu
begründen.
Führen Sie bitte Ihre eigenen Beispiele an.
1. Ein Unternehmen meldet volle Auftragsbücher.
2. Bundesnetzagentur verbietet Stromerzeugern die beantragte Strompreiserhöhung.
3. Ein Unternehmen konnte den erhofften Großauftrag aus China nicht gewinnen.
4. Die Ölpreise fallen.
5. Europäische Zentralbank erhöht den Leitzins.
6. Konjunktur bricht überraschend ein.
7. Automobilbranche meldet weiter steigende PKW-Zulassungen.
8. Pharmabranche gelingt Durchbruch in der Genanalyse.
9. Ein Unternehmen meldet die erfolgreiche Markteinführung eines neuen Produkts.
10. Gestiegene Rohstoffkosten belasten insbesondere Stahlindustrie.
11. Regierung beschließt Senkung der Unternehmenssteuern.
12. Ein Unternehmen nimmt sein Hauptprodukt wegen Mängel vom Markt.
Füllen Sie Tabelle aus.
Einflussreiche Ereignisse
Auswirkungen Kurs(e) steigen Kurs(e) fallen
Einflussgröße
Unternehmensereignisse 3
Branchen-Entwicklungen
Konjunkturelle/ Politische Entwicklungen 4

Aufgabe 2. Rufen Sie auf www.onvista.de den DAX-Performance-Index auf. Klicken Sie
unterhalb des Charts auf „Weitere Chartfunktionen“ und wählen Sie die Zehn-Jahresansicht
der Kursentwicklung aus. In welchen Monaten waren besonders starke Kurseinbrüche zu
beobachten? Recherchieren Sie im Internet (zum Beispiel in Börsenkommentar Archiven),
welche Ereignisse für die sinkenden Kurse verantwortlich gewesen sein könnten.
Ständig aktualisierte Kurse, Prognosen und Marktberichte finden Sie bei der Deutschen Börse
und Onvista: www.deutsche-boerse.de, www.onvista.de. Auf der Börsenseite der ARD können
vergangene Ereignisse, die das Börsengeschehen beeinflusst haben, nachgeschlagen werden
unter www.ard.de/boerse im Bereich „Was war am …“.

I.26. Diskutieren Sie in Kleingruppen, welche aktuellen wirtschaftlichen und politischen


Ereignisse Kursschwankungen hervorrufen können und belegen Sie Ihre Annahmen mit
konkreten Beispielen aus der Vergangenheit.

I.27. Was ist DAX? Lesen Sie den Text darüber. Recherchieren Sie im Internet Informationen
über andere Aktienindizes.
Indizes sind so etwa wie die Wetterfrösche an der Börse. Sie zeigen auf einen Blick die
Grundstimmung am Aktienmarkt. Der Leitindex der Deutschen Börse AG umfasst die 30
größten umsatzstärksten Aktienwerte (Unternehmen). Die Aufgabe des DAX besteht darin, ein
umfassendes und zugleich repräsentatives Bild des deutschen Aktienmarktes zu zeichnen. Sein
Punktestand wird an Handelstagen im Sekundentakt neu berechnet und spiegelt damit das
Marktgeschehen zeitnah wider. Die Ermittlung des Indexstandes erfolgt anhand der Gewichtung
der einzelnen Unternehmen im Index in Abhängigkeit von deren Kursentwicklung.
I.28. Willkommen im Club: die Börsenspieler. Lesen Sie den Kurztext. Füllen Sie danach die
Tabelle aus.
In Analogie zum Schauspiel am Theater werden die drei professionellen Gruppen von
Börsenteilnehmern (amtliche Makler, freie Makler und Händler) als die Kulisse oder das Parkett
bezeichnet.
Demgegenüber wird die Masse der kleinen und größeren Anleger bzw. Bankkunden als das
breite Publikum genannt. Im Gegensatz zum breiten Publikum werden die Banken,
Versicherungen und Investmentgesellschaften als „institutionelle Anleger“ bezeichnet.

Ordnen Sie zu:


Börsenbesucher Kennzeichnung
1.Amtliche Kursmakler A. sind in der Regel Kreditinstitute oder ihre
Börsenvertreter. Große Kreditinstitute haben mehrere
Vertreter mit Handelsbefugnis, die zum Teil auf
einzelne Märkte spezialisiert sind.
2.Freie Makler B. sind Hilfspersonen und Gäste, die zur Teilnahme am
Börsenhandel zugelassen sind.
3.Händler C. werden vom Börsenvorstand zugelassen. Sie sind
nicht vereidigt und wirken an der amtlichen Kurstellung
nicht mit.
4.Börsenbesucher ohne D. werden von den zuständigen Aufsichtsbehörden
Handelsbefugnis bestellt und entlassen.

I.29. Recherchieren Sie die Bedeutung der Symbole „Bulle und Bär“, und ordnen Sie ihnen
in einer Tabelle die folgenden Wörter zu:
Hausse – Baisse – Kursgewinn – Kursverlust – Bearish – Bullish – Kursrückgang –
Kursanstieg.

Bulle Bär

I.30.Was passt? Markieren Sie.


1. Ein Börsenplatz ist ___
a) der Platz vor der Börse b) eine Stadt mit der Börse
c) ein Sitz in einer Börse d) ein Börsenkrach
2. Welches Wort passt nicht zu den anderen?
a) Devisenbörse b) Warenbörse
c) Geldbörse d) Wertpapierbörse
3. Bei einer Präsenzbörse wickeln die zugelassenen Börsenmakler und Aktienhändler ihre
Geschäfte .... ab.
a) auf dem Parkett
b) an der Tafel
c) im Depot
d) im Salon
4. Wie nennt man den Marktpreis für die an einer Börse gehandelten Wertpapiere, Devisen und
Waren?
a) Nominalwert
b) Kurs
c) Dividende
d) Festgeld
5. Was lässt sich nicht unter dem Oberbegriff „Wertpapier“ fassen?
a) Pfandbriefe
b) Aktien
c) Devisen
d) Anleihen
6. Einen länger anhaltenden , starken Kurs- und Preisanstieg nennt man ...
a) Hausse
b) Empore
c) Bastard
d) Baisse

II.1.Welche Anlageform ist die richtige?


Auf diese oft gestellte Frage gibt es eigentlich nur
eine Antwort: Das kommt ganz darauf an!
Lesen Sie den Text über verschiedene Anlageformen.
Ergänzen Sie die Tabelle nach dem Text und erläutern Sie die
Unterschiede verschiedener Anlageformen.

Was für den einen maßgeschneidert ist, ist für den anderen womöglich völlig falsch. Bei der
Auswahl der richtigen Geldanlage kommt es unter anderem an auf ...
- die individuelle Risikoneigung (Welcher Anlegertyp bin ich?),
- die Lebenssituation, in der man sich befindet,
- den Risikogehalt der Geldanlage,
- die Höhe des Geldbetrags und die gewünschte Laufzeit.
Jeder Mensch hat eine individuelle Einstellung zu Sicherheit oder Risiko. Wem Sicherheit in
allen Lebenslagen wichtig ist und wem Ertrag bei dem gleichzeitige geringen finanziellen Risiko
wichtig ist, für den kommen andere Anlageformen infrage als für jemanden, der risikobereit ist.
In jungen Jahren ist die allgemeine Lebenssituation ganz anders, als wenn man mitten im Beruf
steht, eine Familie hat oder sich später auf den Lebensabend vorbereitet. Daher können
bestimmte Anlageformen zunächst uninteressant, später aber sehr sinnvoll sein. Die
verschiedenen Anlageformen lassen sich in zwei Grundtypen einteilen. Da sind zum einen die
kreditähnlichen Anlagetypen, bei denen der Anleger wie ein Kreditgeber sein Geld für eine
bestimmte Frist verleiht und im Gegenzug dafür üblicherweise Zinsen bekommt. Am Ende der
Laufzeit erhält er sein Geld zurück. Der Anleger ist in der Position des Gläubigers, der
Empfänger des Kapitals in der Position des Schuldners. Beispiele dafür sind:
- Termin- und Festgeld
- Sparbuch und Sparbriefe
- festverzinsliche Wertpapiere
Die zweite Anlagegruppe umfasst die verschiedenen Formen des Erwerbs von Eigentum. Hierzu
zählen: Eigentumsanteile an Unternehmen in Form von Aktien oder Aktienfonds-Anteilen,
Immobilien, Schmuck, Gold, Edelsteine, Oldtimer, Gemälde oder Kunst allgemein etc. Bei
diesen Formen wird der Anleger zum Eigentümer am Vermögenswert. Sie sind auf Dauer
angelegt, auch wenn Verkäufe zwischendurch immer wieder möglich sind. Der Ertrag aus diesen
Anlagen ist zunächst ungewiss und abhängig vom erzielbaren Verkaufspreis. Es besteht auch die
Gefahr, Geld zu verlieren.
Anlageformen

-Termin – und Festgeld Eigentumsanteile an…


- -
- -
II.2. Analysieren Sie die Tabelle der Geldanlageformen der privaten Haushalte.
GELDVERMÖGENSBESTAND GESAMT 4.757 Mrd. €
Anlageart davon € davon %
Bargeld und Sichteinlagen 935,1 19,66
Termineinlagen 266,5 5,60
Spareinlagen 613,2 12,89
Sparbriefe 81,2 1,71
Aktien 260,1 5,47
Investmentfondsanteile 416,9 8,76
Ansprüche aus Versicherungen 1.384,3 29,10

II.3. Erstellen Sie Ihr persönliches Anlageprofil mithilfe des Schaubildes „Das magische
Dreieck der Vermögensanlagen“. Welche Anlageform passt zu den von Ihnen gewählten
Kriterien?
Sicherheit

Das
magische
Rentabilität Dreieck Liquidität

Jede Anlageform lässt sich anhand von drei Kriterien kategorisieren: Sicherheit, Rentabilität und
Verfügbarkeit (Liquidität).
Unter Sicherheit (das Gegenteil von Risiko) versteht man, ob und inwieweit das angelegte Geld
teilweise oder sogar vollständig verloren gehen könnte. Ist eine Anlage „sicher“, so bedeutet das,
dass der Wert der Anlage keinen Kursschwankungen unterliegt, der angelegte Betrag am Ende
der Laufzeit in voller Höhe wieder zurückfließt (kein Schuldnerausfall) oder, dass man
Planungssicherheit hat, etwa mit festen Zinssätzen.
Die Rentabilität (Rendite) einer Anlage bestimmt sich aus ihrem Ertrag. Wie viel soll meine
Geldanlage abwerfen? Hier geht es um die Höhe von Zinssätzen, um mögliche
Aktienkursgewinne oder um die Höhe der Wertsteigerungen von Investmentfonds.
Die Verfügbarkeit (Liquidität)
hängt davon ab, wie schnell man an einen Betrag, der investiert wurde, wieder herankommt –
zum Beispiel wenn man schnell Geld braucht. Geld ist vor allem dann liquid, wenn man es im
Portemonnaie hat.
Wichtig ist: Es gibt keine Anlageform, die alle Kriterien gleichwertig erfüllen kann. Zwischen
Sicherheit und Rentabilität – also der Chance auf hohen Gewinn – besteht ein Zielkonflikt.
Grundsätzlich gilt, dass höhere Gewinnchancen immer auch mit höheren Risiken verbunden sind
und umgekehrt. Auch Rentabilität und Verfügbarkeit passen bei vielen Anlageprodukten nicht so
recht zusammen.

Tipps fürs clevere Anlegen


- Setze niemals alles auf eine Karte! Besser ist es, dein Geld in verschiedene Anlageformen zu
stecken. Die Mischung macht´s.
- „Streuung über die Zeit“ ist das Zauberwort. Insbesondere Erträge von Wertpapieranlagen
können sehr stark schwanken. Eine Anlage über einen längeren Zeitraum hinweg hilft, diese
Schwankungen auszugeichen und so das Verlustrisiko zu senken.
- Sei kritisch, wenn jemand einen besonders hohen Ertrag verspricht, und die Anlage angeblich
ohne Risiko sein soll – da ist was faul!
- Anlageprodukte müssen klar verständlich sein! Bleiben Restzweifel, gilt die Regel: Lieber
nicht kaufen.

II.4. Überlegen Sie in Kleingruppen Sparziele für unterschiedliche Lebensphasen (Jugend /


Singleleben, Familie mit Kind / Berufsleben, Ruhestand), für die es sich lohnt, Geld
anzulegen.

II.5. Wenn Sie Geld auf der „hohen Kante“ haben, legen Sie es nicht mehr unters
Kopfkissen, sondern Sie legen es an: Doch welche Geldanlage macht wann und für wen Sinn?
Das kommt immer ganz darauf an:
- Sind Sie bereits in der Ausbildung oder verdienen Sie Ihr eigenes Geld? Bei der Wahl einer
Geldanlage spielt auch immer Ihre Persönlichkeit, das heißt Ihre Risikoneigung, eine Rolle.
Studieren Sie den Anlage- Check und vergleichen Sie die Anlageformen. Merken Sie sich
Vor- und Nachteile jeder Anlageform.
Der Anlage- Check
I. Sparkonto/Sparbuch
Seit Jahrzehnten ist das Sparbuch die beliebteste Form der Geldanlage in Deutschland. Es steht
für Sicherheit und Vertrauen. Millionen Menschen haben mindestens eines davon. Die
wichtigsten Merkmale sind:
- Man erhält eine Sparurkunde, meist als kleines Büchlein oder eine Plastikkarte (SparCard).
- Einzahlungen sind immer möglich, Auszahlungen sind meist pro Monat bis zu 2.000 Euro
begrenzt (etwas eingeschränkte Liquidität).
- Größere Beträge müssen vorher gekündigt werden.
- Der Zinssatz für Spareinlagen ist sehr niedrig (geringe Rendite).
- Spareinlagen werden durch die Banken grundsätzlich abgesichert (hohe Sicherheit).
II. Aktien
Die Aktie ist ein Wertpapier, das einen Unternehmensanteil darstellt. Der Aktionär wird
Miteigentümer an dem Unternehmen. Aktien werden über die Wertpapierbörse gehandelt, das
heißt ge- und verkauft.
- Die Auswahl der „richtigen“ Aktien ist schwierig und eher etwas für Profis.
- Weil die Kurse der marktgängigen, großen Unternehmen täglich an der Börse festgestellt
werden, ist die Liquidität hoch. Bei umsatzschwächeren Werten kann es auch Tage geben, an
denen Angebot und Nachfrage sich nicht ausgleichen.
- Aufgrund möglicher großer Kursschwankungen sind Aktien besonders risikobehaftet; es gibt
keinen Rückzahlungsanspruch (geringe Sicherheit).
- Die Rendite von Aktien (Gewinnchance) kann sehr hoch sein.
Wählen Sie eine zum Sparziel passende Anlageform aus und begründen Sie Ihre Wahl.

II.6. Was verdient man bei Anlageformen? Vergleichen Sie die Ertragskomponenten bei
verschiedenen Anlageformen.
SPARBUCH/ AKTIEN INVESTMENTFONDS
FESTGELD
Zinsen Dividende Kursgewinne Ausschüttung
- werden von den Banken - wird von jedem - sind abhängig von - je nach Fondsart
festgelegt (auf Basis des einzelnen Konjunktur, Zinsen und / oder
allgemeinen Zinsniveaus) Unternehmen Branche und Dividenden sowie
und in der Regel einmal festgelegt und als Börsenklima sowie Kursgewinne,
pro Jahr ausbezahlt. Gewinnbeteiligung Unternehmenserfolg bei Immobilienfonds:
- Höhe in Abhängigkeit ausgeschüttet. Mieteinnahmen.
der Zinsen am Geldmarkt. - Höhe schwankt - Höhe ist abhängig von
- Auszahlung steht fest. mit dem Erfolg des der Anlagepolitik des
Unternehmens. Fonds und der
- Auszahlung ist Wertentwicklung der
nicht sicher, da Vermögensgegenstände.
eine Dividende in - Auszahlung
schlechten Jahren grundsätzlich sicher,
auch ausfallen jedoch Höhe unsicher.
kann.

Merken Sie sich folgende Formeln:


Einfache Formel für Zinsen:
Z=Kx ixp Zinsertrag(Z)= Kapital(K) x Zeit(i) x Zinssatz(p)/100
100
Faustformel für Wertpapiere:
Rendite = Ertrag p. a. x 100
Kapitaleinsatz
II.7. Stellen Sie sich vor, Sie bekommen ebenfalls 4.000 Euro und möchten sie anlegen.
Recherchieren Sie einerseits den durchschnittlichen Ertrag der Anlagemöglichkeiten a)
Sparbuch, b) Festgeldkonto, c) Aktien, d) Investmentfonds und andererseits die
unterschiedlichen Risiken bei der Anlage und wägen Sie ab, welche Anlageform für Sie
sinnvoll ist. Begründen Sie Ihre Wahl.
Zum Beispiel:
Jahr Anfangsbetrag Zinsertrag bei 3% Betrag am Jahresende
1 5.000,00 € 150,00 € 5.150,00 €
2 5.150,00 € 154,50 € 5.304,50 €

Lernwortschatz
Aktie, f- акция abwickeln - совершать
Anleihe, f - заем, облигация anbieten (o, o) - предлагать
Anleger ,m - вкладчик anlegen - вкладывать
Auftrag, m – поручение ausführen - выполнять, проводить
Ausgabe, f- выпуск, эмиссия ausgleichen (i, i) - выравнивать
Devisen, Pl . - девизы, иностранная валюта ausüben - выполнять, осуществлять
Ertrag, m - доход, выручка abschließen(o, o) - заключать
Gesetz, n - закон bevorzugen - предпочитать
Geschäft, n - сделка betreiben (ie,ie)- заниматься, вести
Gewinn, m - прибыль einschätzen - оценивать
Gegenstand, m - предмет enthalten (ie, a) - содержать
Kennzahl, f - показатель sich ergeben (a,e) - оказываться, получаться
Kurs, m - курс ermitteln - выяснять, устанавливать,
Notierung, f - котировка обнаруживать
Order, f -приказ, распоряжение errechnen - рассчитать
Recht, n - право festsetzen - устанавливать
Schwankungsbreite, f - шкала колебаний messen(a, e) - измерять
Transparenz, f, -, прозрачность verbriefen - документально заверять
Umsatz, m - оборот versuchen - пытаться
Verlust, m - потеря, убыток steigen (ie,ie) - подниматься
Ware, f - товар fallen (ie,a) - падать
Wertpapier , n - ценная бумага sinken (a,u) – опускаться
Zins, m - процент senken - понижать
Transaktion, f - сделка steigern -повышать
Zulassungsstelle, f - допуск к операциям на
бирже
Termingeschäfte, Pl. – фьючерсные
операции
Kassageschäft, n – биржевая сделка за
наличные деньги
amtlich - официальный
aufgrund - на основании
computergestützt - компьютеризированный
fortlaufend - текущий
gesetzlich - законный, легальный
kompliziert сложный
kursrelevant - важный для курса, значимый
vereidigt приведенный к присяге
vertretbar заменимый
im Auftrag – по поручению
auf eigene Rechnung за свой счет

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