Kapitän Raumacker zieht um
Telephone gleichzeitig klingeln.
Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir
schreiben das Jahr 2100. Dies sind die
Abenteuer des Raumschiffs ,,doom voyage
generator'', das mit seiner über 1000 Mann
starken Besatzung seit 29 Jahren
unterwegs ist, um neue virtuelle Welten zu
erforschen. Viele Lichtjahre von der Erde
entfernt, führt die ,,dvg'' Projekte durch, die
nie ein Mensch zuvor gesehen hat.
Seit mehreren Monaten ist die gesamte
Mannschaft der ,,doom voyage generator''
nun schon mit Umzugsvorbereitungen
beschäftigt, ausgelöst durch eine Flut von
Nachrichten der Sternenflotte, die
ankündigte, daß auf dem
Planeten ,,Debemore'' ein neues
Raumschiff, die ,,doom voyage generator
II'', bereitsteht, auf das nach Erreichen
dieses Planeten umzuziehen hat. Das
beigefügte Hologramm zeigt die ,,dvg II'' in
Gestalt eines dreihundert Meter langen
Gewächshauses, gekrönt von einer
galionsfigurähnlichen zweiarmigen
Apparatur, deren Zweck so geheim ist, daß
noch nicht einmal Kapitän Raumacker
selbst ihn kennt.
Auf langen Listen ist detailliert aufgeführt,
was alles umgezogen wird. Den
Umzugsandroiden brennen mitlerweile
schon einzelne Schaltkreise durch, weil die
meisten Teile der Bordausrüstung sich dem
Umgezogenwerden entschieden
widersetzen, soll heißen: Keiner weiß so
recht, wie man sie auszieht, geschweige
denn, wie, und womit, man sie wieder
anziehen soll.
An Bord der ,,dvg'' kursiert seit Tagen ein
Gerücht, ausgelöst durch die in dem
Hologramm deutlich zu erkennenden
Olivenbäume auf den Zwischendecks. Es
soll, so wird gesagt, auf der ,,dvg II'' eine
Bar geben, in der neben Espresso diverse
Kaltgetränke angeboten werden, so zum
Beispiel der berühmte R dry, ein Cocktail,
der in seiner Wirkung noch den
pangalaktischen Donnergurgler übertrifft.
Das Grundrezept ist das eines klassischen
trockenen Martinis, nur, daß man alles
wegläßt, was nach ,,Ma'' oder ,,Tini'' klingt,
hinzu eine debemoresche Olive - fertig.
Der Nachteil dieses wirklich einmaligen
Getränks ist nur, daß man sich am
nächsten Morgen fühlt, als ob man in
einem Glaskasten säße, in dem Dutzende
,,Umzugsandroide'', schnaubt Kapitän
Raumacker, während er mit beiden Händen
in einem Karton feststeckt, den er gerade
streng gemäß der aufgedruckten Anleitung
zusammengefaltet hat, ,,hilf mir sofort hier
raus!''
Sofort schwebt ein eifriger Roboter auf ihn
zu, der ein wenig an eine überdimensionale
Bockwurst erinnert, die man, statt in ein
Brötchen, in eine bauschige weiße Hülle
gesteckt hat, die ein wenig an einen
armamputierten Anzug eines Raumfahrers
der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts
erinnert. Auf der Rückseite des Roboters
prangt in freundlichen, lustig flackernden
Lettern der Text: ,,Umzu bea f ragter'' - die
fehlenden Buchstaben künden von
erlittenen Beschädigungen durch
uneinsichtige Besatzungsmitglieder, die
ihre Sorgen nur noch dadurch zu
artikulieren wußten, daß sie all die Dinge,
die sie auf dem Umzug nicht mitnehmen
dürfen, wie Zimmerpflanzen, Wandkalender
und Kühlschränke, dem zuständigen
Androiden an den Kopf warfen.
,,Wann beziehen wir nun eigentlich das
neue Raumschiff?'' fragt Kapitän
Raumacker beiläufig, nachdem der
Androide in aus seinem Umzugsorigami
erlöst hat, ,,Die Vorbereitungen laufen doch
schon monatelang.''
,,Unser Countdown steht jetzt bei Nr. 256'',
antwortet das Würstchen.
,,Und womit habt Ihr begonnen?''
,,Mit Nr. 1...''
Die Hölzer seien mit Euch!
Ford Prefect