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Die nationale Wahlkommission kündigte an, dass erste Hochrechnungen aufgrund von

Auszählungsergebnissen erst Montagabend bekanntgegeben werden.

Konflikt mit Kosovo mit Auswirkungen auf die Wahlen

Erstmals durften die ethnischen Serben aus dem Kosovo nicht an ihren Wohnorten an der serbischen
Wahl teilnehmen, sondern mussten zur Stimmabgabe nach Serbien reisen. Grund dafür war, dass es
zwischen Belgrad und Pristina zu keiner Einigung über ein Abstimmungsprozedere auf kosovarischem
Territorium gab. Zahlreiche Busse sowie Privatautos mit Kosovo-Serben fuhren am Sonntag ohne
Zwischenfälle zur Abstimmung nach Serbien, überwacht von der kosovarischen Polizei, berichtete das
serbisch-sprachige kosovarische Nachrichtenportal "kossev.info". Westliche Diplomaten beobachteten
ebenfalls das Geschehen an der Grenze.

Bisher hatten die ethnischen Kosovo-Serben bei serbischen Wahlen in ihrer Heimat ihre Stimme
abgeben dürfen - aufgrund einer Vermittlung durch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit
in Europa (OSZE). Diesmal blieb dieses Prozedere aus. Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti hatte
verlangt, dass sich die Regierung in Belgrad in dieser Angelegenheit direkt an die Regierung in Pristina
wendet. Dies aber lehnte Serbiens Regierung ab, weil sie in einem solchen Schritt eine indirekte
Anerkennung Kosovos als Staat sieht.

Serbiens EU-Ambitionen

Das überwiegend von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 nach einer NATO-Intervention von
Serbien losgelöst und 2008 für unabhängig erklärt. Serbien hat dies bis heute nicht anerkannt und
erhebt weiterhin Anspruch auf das Territorium des von Deutschland und den meisten anderen EU-
Ländern anerkannten Staates.

Serbien bewirbt sich um eine Aufnahme in die EU und pflegt gleichzeitig enge politische und
wirtschaftliche Kontakte mit Russland. Die Invasion Russlands in die Ukraine hat Serbien zwar verurteilt,
trägt die vom Westen gegen Russland verhängten Sanktionen aber nicht mit.

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