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Bei Myanmar allerdings sind sie vorerst gescheitert. Die Militärjunta hat im Februar vergangenen Jahres
die demokratisch gewählte Regierung des Landes gestürzt. Seitdem sind Tausende Menschen getötet
worden, Zivilisten werden vom Militär aus der Luft beschossen, Demokratieaktivisten gehängt. Die
ASEAN-Staaten werden international stark kritisiert, zu wenig gegen die Gewalt in ihrem Nachbarland zu
tun.
Der Verband habe jedoch wenig Möglichkeiten, sagt Politikwissenschaftler Kliem: "Es gibt kein ASEAN-
Militär. Es gibt, obwohl es den Vorschlag öfter gegeben hat, keine Friedenstruppen, die eingesetzt
werden könnten. Und ohne Militäreinsatz ist es schwer, diesen Konflikt zu beenden." Hier sei die
internationale Gemeinschaft gefragt, die Vereinten Nationen, so Kliem.
Obwohl die ASEAN-Staaten eine Politik der Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten verfolgen,
haben sie den Chef der Militärjunta für diesen Gipfel ausgeladen. Min Aung Hlaing hat bisher einen
gemeinsam verabschiedeten Fünf-Punkte-Plan ignoriert. Neben ihrer Politik des leeren Stuhls könnten
die Staaten Myanmar jedoch noch stärker isolieren und alle Geschäftsbeziehungen abbrechen, sagt
Kliem: "Doch dazu haben sich einige ASEAN-Staaten noch nicht durchgerungen." Zudem unterstützen
Russland und China das Militär in Myanmar.
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